Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.07.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192307032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230703
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230703
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1923
- Monat1923-07
- Tag1923-07-03
- Monat1923-07
- Jahr1923
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.07.1923
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Uiesaer M Tageblatt ««d A«r»is7r lMedlM md Anickierj. ISS Postscheckkonto: Dresden 1ÜSH «irokaff» Riesa «r. «L ««d A«r»1gUr (LltedlM «d A«)cherj. Schulgeld Oberrealschule betr. Da« Schulgeld betrügt vom 1. April 1M-8 ab für Kinder btestger Vnwohn« Wegen Reinigung der Geschöfttröume können Kreita, und Sonnabend, den «. und 7. Juli 1923, nur wirklich dinglich, «-schäfte erledigt werden. Der Vorstand de» «mt»gericht» Riesa. 18000 M., kür Kinder au«wärt«wobnendee ErziehungSpflichtiger 30000 M. und für Kinder von RelchSauSländern 90 000 M. jährlich. Vom gleichen Zeitpunkt ab betragen die Aufnahmegebühren 1500 M., die Abgang«, gebühren, wenn der Schüler die Anstalt mit dem Reifezeugnis verlädt, ebenfalls 1500 M. und wenn er sie ohne Reifezeugnis verläßt, 900 M. RrichSauSländer haben entsprechend 7500 M. und 4500 M. zu «ntttchten. Der Rat der Stadt Riesa, am 30. Juni 1923. E. »nchtanschrtst: Dagchkatt Niest» HEG Riester sRhjU bst Pfwpnenf^^n»df- S«u»f bst.«. »«st-an-tUmotschsst Nrvijeuhaiu. de» Amtsgericht», der AmtSanwaltschast bei« Amtsgertchst «nd de» W,te» der Stadt «test, de» Simnuamt» «stst uud de» HaudtzollamtS Mette», sowie de» Semetnderate» »röba. 7«. Jahr«. Da» Riesaer Laaeblatt erfitewt irden Sea abend« >/,S vhr mit vuSnshme der Sonn- und Festtage. Vez»»Spr«t», gegen Vorauszahlung, für Juli ISOOO.— Mark einschl. Bringerlohn. Für den Fall de« Eintreten« von DrodukttonSoerteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreis« behalten wir UN« da» Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeigen für die Nummer de» r^aabetaa.« sind bü S Uhr vormittag« Est-gebm und Im voraus zu bezablm; «ine GewShr für da- «schein«, an bestimmten Tagen und Plätzen wird nick ' " S um» hohe Grundschrift-Zelle <S DUben) IVÄ — Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz öS* */. Aufschlag. Nachweisung»- und Dennittelungrgebühr 400. ' «lischt, wenn der Betrag verfällt, durch »lag« «inaezogen werden muß ober der Aufttaggeber in Kontur» gerät. Zahlung», und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige lln der Elbe". — 2m Falle höher« Gewalt — Krieg ooer sonstiger irgendwelcher Störungen de» vetriede« der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder am Rückzahlung de» Bezuglpreise». Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Se aui Gierung i g verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Mesa DieuStag, S. IM 1923, abends. . , , erhöhuna und Nachforberung vor. Auietl, scheinen an bestimmten Tagen und Platzen wird nicht übernommen. Preis für di« SS mm breite. " " ' ' ' " 'S.— Mark. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an " - hat der Bezieher keinen Anspruch ,««. lliotattonrbruck und B«rlag: Langer t Winterlich. Riesa. Geschäftsstelle: Gaethestrahe SS. lemann, Ri«sa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. »SAllser voIlArkur« (smlliek): 1SS6W «lk Oertliches und SiichfischeS. Riesa, den 8. Juli 1923. — Für Eltern taubstummer und schwer- hörigerKinder. An der staatliche» Taubstummenan stalt zu Leipzig-Thonberg ist rin» Beratungsstelle sür An gehörige taubstummer und schwerhöriger Kinder «inaerichtet worden. Jede Mutter kann hier erfahren, wie st« sich auch mit ihrem taubstummen oder schwerhörigen Kinde schon oom ersten Lebensjahre an beschäftigen kann. Di« Beratung erfolgt kostenlos. — Der RechtSauSschutz des Landtage- beriet über einen Antrag der Kommunisten, die von der sächsischen Regierung verlangten, daß bei der ReichSregierimä eine Reihe von Steuerforderungen gestellt würde. Auf Antrag der Sozialdemokraten wurde gegen die Stimmen der Kom. munisten der Beschluß gefaßt, im Plenum zu beantragen, die kommunistischen Forderungen als durch die im Reichstag vorliegenden Anträge der politischen Parteien für erledigt zu erklären. — Weiter befaßte sich der Ausschuß mit der Vorlage über die Bekämpfung der Bisamratte, Sie mit einer Aenberung angenommen wurde, wonach die Verwendung der Schußwaffe besonders geregelt werden muß. Ferner wurde die Vorlage über die Abänderung einiger Ausfüh rungsvorschriften -um BGB. angenommen. Verschiedene andere Punkte wurden von der Tagesordnung abgesetzt. —* Sächsischer Gew erbefchulverband. D-r Sächsische GewerbeschulvrrbaNd (Kreis Dresden) hielt ain Sonnabend in der hiesigen Gewerbe- und Handelsschule in Coswig in Sa. eine Versammlung ab, ist der der Leiter der Anstalt Gewerbestudienrat Weber folgenden Vortrag hielt: Was fordert die Werkstatt vom Unterricht im Fach- zeichnen? Er zeigte an Schülerlehrgängen, wie er durch Betonung der schiefwinkligen Darstellung das räumliche Vorstellungsvermögen bildet. Die Teilnehmer tonnten sich an den ausliegenden Arbeiten überzeugen, wie die Schulen durch diese Methode angeregt werden, aus ihren Werk statterfahrungen heraus eigene Gedanken zur zeichnerischen Darstellung zu bringen. — Im Anschluß an einen Bericht vom Geh. Stud.-Rat Schirach, Pirna, wurde einstimmig beschlossen, den Landesverband zu beauftragen, beinc Wirt- schastsministerium vorstellig zu werden, Die Bezüge für lieber- und nebenamtliche Stunden der jeweiligen Geld entwertung anzupassen. — An die Beratung ichloß sich eine Besichtigung der ältesten Kirche Sachsens. —"Der Kaufpreis für verlieheneOrden s- zeichen. Da der Gold- und Silberwert der Orden und Ehrenzeichen infolge der außerordentlichen Geldentwer tung weiter beträchtlich gestiegen ist, hat das Gesamt ministerium die durch Verordnung vom 19. Juli 1920 (Sachs. Staatszeitung 9ir. 171 vom 28. Juli 1920) fest gesetzten Preise für den dauernden Erwerb sächsischer Orden und Ehrenzeichen mit Wirkung vom 1. Juli 1923 ab auf das 1000 fache erhöht. - —* Günstige Aussicht für den Obstbau. Dir Tatsache, daß im Vergleich zu anderen Bedarfsgegen ständen das Obst verhältnismäßig schlecht bezahlt wird, veranlaßt viele Obstbauer bezüglich der Entwickelung des heimischen Obstbaues schwarz zu sehen. Die Aussichten sür den Obstbau sind im Gegenteil durchaus nicht un günstig. Die sächsische Regierung bringt der Entwickelung des heimischen Obstbaues das größte Interesse entgegen. Der Landeskulturrat wird durch den Landesverband Sach sen sür Obst- und Weinbau nichts unversucht lassen, um fördernd auf die Entwickelung des Obstbaues einzuwirken. Die hohen Preise für Süßkirschen bringen angesichts der diesjährigen geringeren Kirschenernte Beunruhigung in die Käuferkreise. Die Kirschenvrelse dürften sich auch in die sem Jahre in verhältnismäßig bescheidenen Grenzen halten. Nach Feststellung des Landesverbandes Sachsen für Obst und Weinbau dürften die Süßkirschenpreise bald die nor male Höhe erreichen, die etwa auf eine 100 fache Steige rung gegenüber 1922 kommen wird. "Gröba. Die Gemeindekrankenpfleae, zu der die Gemeinden Merzdorf und Bobersen als Träger gehören, außerdem eine Anzahl Firmen und Privatpersonen, hielt am Freitag abend im Sitzungssaal« de» Gemeindrrate» in der Zentralschule ihr« Jahreshauptversammlung ab. Aus dem Bericht«, den der Vorsitzende Ermelndeältrster Schmidt erstattet«, ging hervor, daß im abaelaufenen Geschäftsjahre 201 Kranke gepflegt worden sind. Bon diesen gehörten der Landesversicherungsanftalt Sachsen 104 an. Die Pflegetage betrugen 4452. außerdem wurden 40 Nachtwachen geleistet. Daran» gebt hervor, ein« wie notwendig« «nd gemeinnützig« Einrichtung die Kranken- pflege, die auf gemeinwtrtschaftlich« Grundlage -«ruht, ist. Es ist sehr zu wünschen, Laß der Einrichtung au» den Kreisen der Einwohnerschaft mehr Interesse «ntorgengebracht wird. Anmeldungen zum Verein werden im Gemeindeamt, Zimmer 14. «ntgrgengenouimen. In diesem Jahr« soll vrr- sucht werden, eine Krankenstube für aewtff« Notfälle «iuzu- richten. Der Kaffenbericht zeigte, daß der Versuch a,macht «erden muh. neu« Einnahmen zu erschließen. Die Ver sammlung stimmte einem Antrag« der Revisoren zu, den Vorstand zu entlasten. Nach eingehender Aussprache wurde beschlossen, einige, di« Leistungen der Träger de» LerriuS und die Beiträge der sonstigen Mitglieder betreffenden Firmen je nach der Zahl der bei ihnen beschäftigten Dersonen auf 20000—4O00o M. festgesetzt. Für di« von der Schwester geleistete Krankenpflege, Nachtwachen usw. soll ein frei williger Beitrag erhoben werden, der an die Krankenpflege« stell« abgefübrt wird, ausgenommen hiervon sind selbstver ständlich minderbemittelt« Einwohner. Zum Schluß wurden noch einige die Schwester angebend« Fragen durchgrfprochen. * Großenhain. Da« diesige Amtsgericht verurteilte den Buchhändler H«in,mann-Dre«den auf Grund des Ge» setze» »um Schutz« der Republik wegen Einberufung einer verbotenen national-sozialiftischrn Versammlung in Großen hain am 10. Februar zu 3 Monaten Gefängnis. Oschatz. Eins gefährliche Stelle sür Radfahrer ist dre Ecke Bahnhofstraße—Kaiserstraße am Deutschen Haus. Gestern vormittag 1r12 Uür verunglückte dort eine Frau L. aus LampextSwalde. Sie fuhr gegen einen Baum, stürzte und blieb besinnungslos-liegen. Sanitäter der frei willigen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz hoben "sie auf und brachten sie ins Deutsche Haus. Ter hinzugerufen« Arzt Dr. Stelzig stellte Gehirnerschütterung fest. Sie wurde mittels Tragbahre dem Krankenhauss zugeführt. Döbeln. Mit ErwerbSlosenfragen beschäftigten sich di« Stadtverordneten. Nach zweistündiger Auseinander setzung wurde der vom GewerkschastSkartell unterstStzte Antrag der Erwerbslosen auf Zahlung einer Beihilfe in Höhe von 150000 Mark usw. skgen Lle vier Stimmen der Kommunisten abgelebnt. Angenommen wukde der Antrag der Sozialdemokratischen Partei auf Auszahlung eines Vorschüsse» in Höhe einer doppelten Wochenuntrrstützung argen die Stimmen von neun bürgerlichen Vertretern, di« ihr« Ablehnung damit begründeten, daß sie den Vorschlag dr» Bürgermeister» Müßer auf Auszahlung eine« Vor schuss«» in Höbe von 40 Prozent der jetzt geltenden Sätze unterstützt bättrn. Weinböhla. Aus einem hiesigen Landhaus« raub ten Einbrecher Silbersachen im Werte von etwa 45 Mil lionen Mark. Dresden. Tie Organe des Hauvtzollamtrs Dres den sind zurzeit mit Nachforschungen über Steuerhinter ziehungen durch gefälschte Zigaretwnsteuerbanderolen be schäftigt. Es handelt sich um die Herstellung und den Vertrieb gefälschter Banderolenbänder, sowie um deren Verwertung durch Winkelbetriebe. Es verlautet, oaß ein zelne derartiger Winkelbetriebe den Staat um Zigaretten steuern in Beträgen bis zu 60 Millionen Mark betrogen haben. — Ein am Sonntag früh 8 Uhr auf dem Neu städter Hahnhofe einlaufender Schnellzug brachte auf der Lokomotive emen besinnungslosen Hilfsheizer mit, der sich bei der Fahrt zu weit hinaus gelehnt hatte und mit dem Kopfe an emen Mast angerannt war. Er hatte eine Ge hirnerschütterung erlitten. Löbau. Am Sonntag nachrmttag beging ein 21- jähriger Reichswehrsoldat aus Löbau mit seiner 18jährigen, von Dresden zu Besuch weilenden Geliebten auf dem Löbauer Berge einen Selbstmordversuch, indem er ihr und sich selbst mit dem Seitengewehr an der linken Hand die Pulsader durchschnitt. Auf den Schrei des Mädchens wurden beide von Passanten iin Buscd tiegertd mit bluten der Wunde aufgefunden. Telephonisch benachrichtigte Reichs wehr-Sanitäter legten ihnen einen Notverband an. Der Soldat erholte sich wieder und konnte zu Fuß nach der Stadt gebracht werden, wogegen das Mädchen bewußtlos war und mittels Wagens nach dem .Honigbrunnen" ge schafft werden mußte, wo eS von Sanitätern aus Löbau mit der Krankenfohrbahre ins Krankenhaus befördert wurde. Was den Soldat dazu getrieben hat, konnte am Tatort noch nicht festgestsllt werden, erst die nähere Unter suchung wird dreS noch ergeben. Beide befinden sich noch am Leben. Glauchau. Im Herbste 1921 wurden die Orte Grumbach, Tirschherm, Kuhschnappel und Callenberg von einer Einbrecherbande heimgesucht, die es hauptsächlich auf fette Schweine, Gänse und Hühner abgesehen hatte. Jetzt scheint nun über einen solchen Spitzbuben die Reue gekom men zu sein, denn im Laufe der letzten Wochen sind vielen der bestohlenen Gutsbesitzer dieser Orte durch die Post Beträge in der Höbe von 2000 bis 5000 Mark mit der Bemerkung zugesandr worden, ihm seine Sünden zu ver geben. Die Briefe sind mrt „Ern reuiger Sünder" und mit einem Bibelvers unterzeichnet. Chemnitz. Das im Berlage von I. C. F. Picken- Hahn und Sohn, A.-G., Chemnitz, erscheinende »Chem nitzer Tageblatt" erschien anläßlich seines 7S jährigen Be stehens am 1. Juli als eine umfangreiche Aestnummek, die 176 Seiten umfaßt und damit die stärkste je heraus gegebene Zeitungsnummer der Welt barstem. Plauen. Aus einer Karbonisierungsanstalt in Unter- hainersdorf bei Reichenbach wurden 300 Gramm Platin im Werte von 150 Millionen gestohlen. Bon den Dieben feUt jede Spur. -. * Wurzen. Der Landwirtschaftlich« Kr«i»ver«in Leipzig veranstaltet am Mittwoch, den 11. Juli, in Wurzen auf dem Gelände dr« ehemaligen Proviantamtes, Eilen- bürg« Straße, ein« allgemeine PreiStierschau mit Prämiierung und Versteigerung. Ausgestellt «rrdrnPferde, und Gerät« verbunden, auch sind Reit- und Fahrvorführungen in Aussicht genommen. "Leipzig. Der Verein der Zigarrenhändler von Leipzig und der Verband sächsischer Grossisten hielten am Sonntag eine Dersammlling ab, in der steuerliche Srleich- terunaen für da« Tabakgewerbe gefordert und eine drei, tägige Schließung der Geschäfte beschlossen wurde. ES wird also von Dienstag ab in Leipzig keinerlei Tabak ver- kauft werden. Leipzig. Wie die Dirrktionder Leipziger Außenbahn- Aktiengesellschaft mitteilt, sah sie sich infolge Zuspitzung der wirtschaftlichen Verhältnisse in die Notwendigkeit versetzt, dr» Betrieb auf der Linie Roßvlatz-Gautzsch mit Zustim mung der zuständigen Stellen ab 1. Juli d. I. einzustrllen. Durch diesen Beschluß der Außenbahn-Direktion sind di« Oetzscher und Gautzsch« Einwohner nunmehr wieder nur auf die Eisenbahn angewiesen. «AS Cottbus. Der „Cottbuser Anzeiger" beging c>m 1. Juli die Feier seines 75jährigen Bestehens. Ter kälteste Juui seit 173S! Ter abnorme kalte Juni 1923 wird, wie die Lander wetterwarte mitteilt, in der WitternngSgelchichte aller Zeiten eine hervorragende Stelle cinnehinen. Den kältesten Juni innerhalb der letzten 200 Jahre hatte da? Jahr 1733. - Ihm steht der diesjährige nur sehr wenig uacb und ii! wnur seit rund 190 Jabren der kälteste. In oen höheren Lagen brachte er bekanntlich noch Frost und Schnee, aber auch i>n Flachlande wurden an einigen Tagen recht niedrige Temprraturgrade erreicht. Zu sogenannten „Sonnnertagen" (Maximum 25 Grad Celsius und mehr» kam er überhaupt nicht, sogar nicht in den wärmsten Strichen des Landes rin Fall, der für diese Jahreszeit einzig dasteht. Tie Bewölkung war dauernd sehr stark, iodaß im Monats- mittel nicht weniger al» neun Zehntel des Himmels bedeckt waren, ja, e» gab allein 24 „trübe" Tage lTagesinittet mepr al« acht Zehntel), eine Erscheinung, wie sic im Sommer überhaupt noch niemals vorgekommen ist. Man muß in der Statistik suchen, um auf einen ähnlich trüben Monat in der Winterszeit zu stoßen. Kein Wunder, daß die mittler« Sonnenscheindauer dieses Monats auf 42 Prozent der nor malen herabgedrückt wurde. ES bestehen Anzeichen — und da» ist der einzige Trost —, daß dies« unerhört lange kalte Periode nun bald ihr End« erreicht bade« dürfte, zumal di« Ersahrung gezeigt hat, daß, wenn der erste Sommer- monat wesentlich zu kalt war, der Juli und meistens auch der August in den häufigsten Fällen desto wärmer ver laufen sind. Ai» jüngstes Beispiel ist der Sommer 1921 anzuführen, wo auf die kalte Witterung im Juni, die sich noch bis 6. Juli sortsetztr, der heiße Jnli und August folgten. Zur Frage ver Jnvexlöhue. Wie der ,HS. L.-A." soeben von bestunterrichteter Leit« erfährt, entbehrt die mehrfach in der Oesfentlichkeit ausge sprochene Vermutung, daß noch in dieser Woche eine Ent scheidung über die Jndcxlöhne fallen werde, jeder Begrün dung. Tie Zt. von dem Reichsarbeiisministerirnn mit den Spitzen-Gewerkschaften der Arbeitgeber und Arbeitneh mer gepflogenen Beratungen über das Problem der Index löhne und der gleitenden Lohnskala werden zunächst nur «ach der theoretische« Seite hi« besprochen. Tie praktischen Auswirkungen der seither erörterten Möglichkeiten auf die einzelnen Berufszweige wurden bisher überhaupt noch nicht geprüft. Die endgültige Regelung der Frage wird selbst verständlich von -er Möglichkeit praktischer Anwendung der z. Zt. zur Beratung stehenden Vorschläge bestimmt. In der Oesfentlichkeit ist sowohl auf Arbeitgeber- wie auf Arbeit nehmer-Sette ein« gewisse Nervosität aus Anlaß der gegen wärtigen Beratungen entstanden. Hierzu liegt keinerlei Veranlassung vor, da ans den oben genannten Gründen mit einer schleunigen Entscheidung nicht zu rechnen ist. Wettere Meldungen besagen: Nachdem die vorbereiten den Besprechungen über die Wcrtbeständigkeit der Löhne im ReichsarbeitSministerium zu Ende geführt worden sind, tritt noch im Laufe dieser Woche ein« aus Arbeitnehmern und Arbeitgeber» gebildete kleine Kommission unter der Leitung des ReichsarbeitSministerium- und unter Hinzn- ziehuna der beteiligten Reichsministerien zur Verhandlung über -re gleiche Frage zusammen. Inzwischen haben auch die Beratungen üb« die Beschleunigung des Index ihren Ab schluß gefunden. Mtt der Veröffentlichung des neue« Wo, chenin-ez wirb etwa Mitte Jnli zu rechnen sein. Schon vor her wird »um erstenmal mit der Vekanntgabe der Durch- schnittSinbexziffer für Juni -er Wvcheniudex mitgeteilt wer den, der aber noch auf -en Mittwocherhebungen der voran- gegangenen Woche beruht. Berlin. Gestern begann eine zweitägig« Sitzung des Bun-eSau-schuffe- de- Allgemeinen Deutsche« Gewerk- schaft-bnnbeS, die sich mit der Frage der wertbeständigen Löhne beschäftig«« soll. Der Vorstand der soztaldemokrattsche» Reichst« gssraktion beschäftigte sich am Montag mit -er innen, und außenpoliti schen Sag«. Die Stellungnahme -er sozialdemokratischen Fraktion zu den WährnugSfrage«, der Frage des wert beständig«» Lohne» und den soll der Regte-
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