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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.07.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192307234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1923
- Monat1923-07
- Tag1923-07-23
- Monat1923-07
- Jahr1923
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.07.1923
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seine dnick di-- ?'cn'Hln'iMs>i Drnischland« binanSaezögert« und crsi! wcrir W ' dk> <-i ! kl" "H dnrckarfübrt habe, so bedrobe r« nickt d'r w iN' nktl chr Macht irgendeiner Nation. Dt« Engländer würden ant daran Inn, wenn sie ihr« Venn- ruhig««« auf nüber liegende Dina» richteten. Warum seien sie nicht mit Frankreich in« Mnbrgrbiet «Ingedrnngen. EI« würden dann viel besser die wahren Gefahren der Zukunft erkennen. Sie mühten sie in der fürchterlichen Oraanisation der deutschen Industrie finden. Jeden Tag setz« st« fick mehr an di« Stelle de» Staat»; sie beherrsch«ibn, si« ivürd« ibn b«is«it« schieben. Si« seien di« Herren d«r d«utsch«n Dress« und der dentschen Megiernna: sie machten di« deutsch« Republik einer neuen Kaste untertan, die ebenso hochmütia l«l wie di« der Junker und die sich ebenso b«stia a«a«n di« Freiheiten de« Volk» wrnde. Gebe e« etwa«, wa» dem demokratischen Gedanken Großbritannien« mehr »«wider lauf« ? Wenn man jetzt di« Unkluabelt besäße, die Zahlung«- sähigkett Deutschland» in einen selten und unabänderlichen Rahmen ein»uschließ«n, dann würde e» sich rasch den Maß- nahmen der Alliierten entziehen und bald nnter dem Einfluß der außerordentlichen Entwicklung industrieller Kräfte sich ungeahnt emporarbeiten. Deutschland würde dadurch den wirtschaftlichen Vorrang erobern und »n gleicher Zeit der Welt den Skandal rückständigster und unmoralischster politischer Beherrschung nufrichten. Um diese Gefahr zu beschwären. mühten sich England, Italien, Belgien und Frankreich enger denn je zu einer gleichen Anstrengung vereinigen. Hoffen wir, schloff Poincarö, daß man unter dem Vorwande, einen unglücklichen Schuldner zu schonen, nicht den Betrug und die Ungerechtigkeit ermutigt, daß man nicht die glorreiche Erinnerung de» gemeinsam errungenen Siege» in dieser verwüsteten Gegend vergibt und daff man nicht für die Zukunft den Triumph einer fremden Pluto- krati« vorbereitet. Hierzu wird dem W. T. B. von znstandiarr Stell« erklärt, wenn Poincarö sich wieder bemüh«, die Legende aufrecht zu erhalten, dah Frankreich durch den Krieg mehr ««litten habe al» Deutschland, so könne er damit beute keinen vorurteil«freien Politiker oder Wirtschaftler mehr tätUchen; denn diese seien sich darüber klar, dast di« Rn sichtbare Zerstörung in Deutschland viel schwerer und gefährlicher sei als die sichtbare in Frankreich. Die Ver wüstung der deutschen BolkSkraft durch Hungerblockade und Entbehrungen, die Vernichtung de» Mittelstände», di« Unterernährung und schwere körperliche Schädigung von Millionen von Kindern, die Zerstörung der deutschen Finanz kraft, di« Snbstanzerschöpsung der deutschen Wirtschaft — da» alles sei von den bernfensten englischen und amerikanischen Sachkennern anerkannt. Die Bemühungen der deutschen Wirtschaft, die Produktion teilweise aufrecht zu erhalten, seien auch von den Gegnern Deutschlands anzuerkenoen; denn sie bildeten die Voraussetzung zu Reparationszahlungen. Der Widerstand Poincarös gegen eine klare Feststellung der deutschen Verpflichtungen, die die Voraussetzung der Zahlungssähigkeit Deutschlands sei, enthülle dre wahre Absicht Poincarö», dauernd die Hand an der Gurgel Deutsch lands zu halten. TaS deutsche Angebot vom 7. Juni zeige die einige Entschlossenheit der deutschen Negierung und aller Wirtschaftskrrise zu Luderster Reparationsleistung. Angesichts der ungeheuren Leistungen, zu denen sich Deutsch land dadurch auf Menschenalter verpflichte, sei eS sinnlos, wenn Poincarö von der Möglichkeit der Eroberung des wirt schaftlichen Vorrangs in Europa durch Deutschland spreche. Die Berliner Presse zur Poincarö-Rede. Der „Lokal-Anzeiger" meint, daß sich die Rede deS fran zösischen Ministerpräsidenten wie eine vorausgenommene Antwort arrf den britischen Notenentwurf lese, mit dem Herr Poincarö sich wohl zur Zeit beschäftigt. Mau kann danach ungefähr ahnen, mit welchem Gefühl er dem britischen Doku ment gegenübersteht und wie er darauf zu reagieren gedenkt. Auch diese Rede wird an der Gegensätzlichkeit der Auffassung in Paris und London schwerlich etwas ändern. Der „Montag-Morgen" nennt die Angaben über die deutsche Industrie eine sinnlose Fantasie. Die KriegSvereinler von Villers CotteretS müssen zugestimmt haben; aber die Wel* njcht nur aus KriegSvereinlern. . Die Arillrzosenherrschast. Der Beigeordnete der Stadt Bonn Marx und der Ver treter der sozialdemokratischen Gewerkschaften Zimmer wnrden wegen der Vorkommnisse in Bonn am vergangenen Sonnabend nnd Sonntag (Verprügeln»« von Sonder bündlern) sofort ausgewiese«. Die Familien müssen in vier Tagen folgen. Nach einer HavaS-Meldnng aus Düffeldorf ist der Direktor der Mannesmann-Werke in Witten verhaftet worden. Es bandele sich um eine Repressalie wegen der Festnahme des angeblich französischen Staatsangehörigen, des Kaufmanns Schuldes in Mannheim, auf Veranlassung deutscher Behörden. Wie Havas au» Düsseldorf berichtet, ist auf dem Schiessplatz in Griesshetm ein Deutscher, der angeblich in da» Zielfeld gekommen sei, nm Zink z» rauben, nach ver geblicher Aufforderung von der Schiebwache erschossen worden. Die Franzosen haben am Sonnabend morgen kurz nach 8 Uhr in Stärke von «twa 30 Mann den Block Hauecker zwischen Rödelheim und Wrissktrchen auf der Strecke Frankfurt—Usingen überraschend besetzt und den Zugverkehr durch Aufreiffung der Schienen unterbunden. Sie zogen sich darauf zurück, eröffneten jedoch dem Blockwärter, daff auf jeden Mann, der sich der Stelle nähert« und dort zu schaffen machte, ohne Anruf geschossen werde. Der Zug- verkehr auf der Strecke Frankfurt—Ufingen—Bad Homburg ist damit stillgelegt. Wie den Blättern aus Darmstadt berichtet wird, haben Angehörige der französischen Besatzung den etwa 19 Jahre alten Paul Schuchmann, Sohn eines Dachdeckers, erschoss««. Er hatte sich trotz des Verbotes auf da» Gelände des Kugelfanges des früheren Exerzierplatzes begeben, auf dem die Franzosen ihr« Schießübungen adhielten, um Geschoß» tetle »u suchen. Ob der Erschossen« vorher angerufen wor- d«n ist, war nicht feftzuftellen. Di« marokkanische Wach« bracht« die Leich« nach den, Waldfriedhof, ohne weiteren Auffchlub zu erteilen. I« Koblenz wurden weitere SI Eisenbahnbedienftete auSgewtesen. » Am Bahnkörper bei Aachen wurde vor einigen Tagen «in angeblich der Sabotage verdächtiger junger Mann erschossen und die Leich« übet »«gerichtet. Sie wurde dann von dem betreffenden Poften auf da» Glei» gelegt und dort noch mit dem Kolben bearbeitet. Der belgische Krei-delegierte verfügt« für den Stadtkreis Mache« «in« vollständig« Sverre für AutoS ««» Fahrräder bi« »um SO. Juli 12 Uhr nachte. Ferner ist auch der Fußgängerverkehr von V Uhr abend» bis 5 Uhr früh di» zu diesem Zeitpunkt ge werkt. Ausgenommen von der Sperre find außer den Priestern, Arrzten nnd dergleichen auch di« zur Schicht gehende» Arbeiter. Der Grnnd für die erneute Sperr« wird wiederum nicht angegeben. In Hotzenbudbera fielen den Belgiern «twa SOMillionen Marr in di« Hände. Di« Stationskasse in Mörs, in Höhe von ISO Millionen, deren Unterschlupf offenbar verraten wurde, ist von den Belgiern wrggrnommrn worden. Beim verlass«» de» Rheindampser» in Nerdtuge» wurden zwei Sisenbahnbedtenstet« von zwei Zivilpersonen, di« sich al» belgisch« Kriminalbeamte außwi»»». testaenommen. Ihnen wurden » Milliarden Mark unter Bedrohung mit dem Revolver weaaenommen, st« selbst wurden nach Feststellung ibrer Dersonallen wieder lauf««« gelassen. Der »an»« Voraana macht den Eindruck, daß e» sich nicht um ein« Beschlagnahm, der Besatzunoltruppen, sondern um «in« Räuberei durch falsch, Beamt« handelt. Staudbastigkeit der deutsche» Eiseubahuer. In Düsseldorf fand «in« Versammlung sür Eisenbahn arbeiter statt, di« von «twa 280 Person«», darunter jedoch «ur etwa S0 Eisenbahn««» besucht und von dem sranzä- fischen Babnhof»vorft»brr in Dvsseldors-Derendors geleitet war. Sin deutsch«» Eisenbahner bemerkt« u. a., di« Eisen- bahner würden die Arbeit nur wieder ausn«bm«n. wenn da« letzt« Bajonett von den Schien«« verschwunden sei. Die Versammlung verlief vollkommen «rgebnlglog. E» sand sich kein deutscher Eisenbahner, der sich für dl« französischen Dienst« gemeldet hätte. Die in letzter Zeit an« dem besetzten Gebiet auSge- wiesrnen bartbetroffenen Eiseubabuer haben au« den Orten, in denen st« gastlich» Aufnahme gefunden haben, in Del«, grammen an de» Rr>ch»vräfid«ute« ihrer Treu« »um Reich und Vaterland Ausdruck gegeben und die R«ich«regirruna dringend gebeten, allen versuchen, dir Band« »wischen dem Rheinland und den übrigen Teilen de» Reiche» zu lockern, weiter schärfsten Widerstand entgrgenzusetzrn. Einstellung der Liefer«»« von ReparattonSkohl« a« Italien. s Blättrrmeldunaen au« Essen zufolge mußt« dl« Lieferung von RevarattonSkohl« an Italien eingestellt werden infolge der Beschlagnahm« der au» dem Zentrum de» Ruhrgebiet«, nach Süden führende» Strecken. Bon italienischer Seite wurden bei den V«satzung»b«hörden d«»halb Vorstellungen erhoben. Di« Franzosen weigern sich hartnäckig, di« Wiederaufnahme der Reparationslieferungen an Italien zuzulass«». Der Grund hierfür liegt wohl darin, daß die Kohlenvorrät« immer mehr znsammenschnielzen. Nördlich de» Kanals sind die Halden bereit« völlig erschöpft. In Vohwinkel wurden für die englische Besatzungszone bestimmt« Kohle»,üg« von den Franzosen beschlagnahmt. Uebrr die Freigabe schweben zurzeit »wischen den Engländern und Franzosen Verhandlungen. Rückkehr deS tschechische« AutzeuvliuifterS. Benesch traf aus Brüssel am Sonnabend in Straßburg ein, wo er von der dortigen Universität »um Ehrendoktor ernannt wurde. Er reiste nach Prag weiter. AuSschuktazuni» de» Völkerbundes. Reuter meldet au« London, daß ein Sonderausschuß der temporären gemischten Kommission de» Völkerbunde« sür die Verminderung der Rüstungen vorige Woche unter Vorsitz von Lord Robert Cecil getagt hat. Der Ausschuß bat einen Text fertiagestellt, der der Kommission bei ihrer Zusammenkunft in Pari« Ende de» Monats vorgelegt und der, falls er gebilligt wird, dem VölkrrbundSrat und der VöikrrbundSversammlung unterbreitet werden soll. Der Sonderausschuß hat auch einen neuen Vorschlag von Robert Cecil, betreffend die Errichtung von entmilitarisierten Zonen auf beiden Seiten der nationalen Grenze, geprüft. Zu den Mitgliedern diese« Sonderausschusses gehören ». a. der französische Arbeiterführer Jouhaux, der italienische Bot schafter in Paris und der General Serrail. Argentinischer Besuch. Hamburg, SI. Juli. Zur Ankunft des argentinischen Schulolger „President« Sarmtento" wirb gemeldet, baß beim Passieren des Kreuzers „Berlin" beide Schiffe Klaggengrüffe autauschten, während die Mannschaften Parabeaufstellung nahmen. Um die Mittagsstunde machte -er Kommandant des argentinischen Schiffes dem Präsidenten des Senates einen offiziellen Besuch, der bald darauf Lurch Senator Dr. Schramm nnd OberregierungSrat Dr. Merck erwidert wurde. Zu Ehren de» argentinischen Gesandten Molina und des Kommandanten des argentinischen Schulschiffes „Pre- stdente Sarmtento", Fregattenkapitän A. Brana, gab der Se nat im Rathaus ein Abendessen, an dem Reichskanz ler Dr. Cuno teilnahm. Während des Essen» hielt Bürger meister Dr. Dtestel eine Begrüßungsansprache, in der er den Herren Vertretern der argentinischen Regierung und der argentinischen Seemacht herzlichen Willkommen entbot. Im weiteren Verlauf deS Abends nahm der Reichskanz- ler da» Wort und führte folgendes auS: Zunächst dank« ich Seiner Magnificenz dem Herrn Präsidenten des Hamburger Senats vielmals für die freundlichen Worte der Begrü ßung, die er mir gewidmet hat. Es ist mir ein aufrichtiges Bedürfnis, die Beziehungen, die ich in mehrjähriger Zu sammenarbeit mit allen Kreisen Ihrer Stadt habe ankuüp- sen können, weiter zu pflegen, und eS freut mich bet jedem meiner Besuche, vou neuem feststellen zu könne«, baß das wirtschaftliche und geistige Leben hier wiederum Fortschritte gemacht hat dank der unüberwindlichen Zähigkeit deS Han- seatentums, Lessen zielbewusst« Arbeit sich Lurch Lte Ungunst der Zeiten nicht hindern lässt. Der Gruss, den Seine Mag- nifizenz unseren argentinischen Gästen entboten und der freudige Widerhall, Len er in biesrr Versammlung gefunden hat, werden Ihnen, mein sehr verehrter Gesandter der ar- gentintschen Republik und Ihnen, Herr Kommandant, gezeigt haben, wie willkommen Sie unS auf deutschem Boden sind. Sie, meine Herren von der argentinischen Flotte, erscheinen hier als Vertreter der bewaffneten Macht Ihres Baterlan. Le», zugleich aber al» Lessen friedliche Sendboten, die bet- tragen sollen zur engeren Knüpfung der mauuigfache« Be ziehung««, die «ufere beide« Läuder verbinden. Diese Be- ziehungen, die sowohl geistiger wie wirtschaftlicher Art find, bilden die Grundlage einer alten niemals unterbrochen ge- wesenen Freundschaft, deren Festigung und weitere« Ausbau die deutsche Regierung sich stets angelegen sein lassen wird. Sie weih sich damit eins mit dem hier anwesenden Ver treter der argentinischen Republik, unserem Freund Exzel lenz Monika, dessen verständliche Mitarbeit bei uns alle Anerkennung findet. Das stolze Schiff, da» Sie, meine Her ren Offiziere von der argentinischen Flotte, hierher gebracht, ist unS nicht unbekannt. Mehrfach schon hat es unser« Häfen besucht. Auch Hamburg, wo e» allerdings vor laugen Iah- ren gewesen ist, hat ihm eine angenehme Erinnerung be wahrt ES ist ein stolzer Name, den Ihr Schiff trägt, Herr Kommandant. Unter den zahlreichen bedeutenden Staat», männern, die der argentinische Boden hervorgebracht hat, ist der Präsident Sarmiento einer der hervorragendsten. Grosse Verdienste hat er sich um die Ruhe und Ordnung seine» San- de» erworben. Ein Mann von starker Geisteskraft, einer umfassenden Bildung und einem unbeugsamen Willen hat er sein ganze» Streben i» den Dienst der friedliche» Entwick lung Argentinien» gestellt. Seine vorbildlichen Leistungen auf dem Gebiet der inneren Kultur leben tu be« Geschichte fort. Ihnen allen, mein« Herren au» Argentinien, ist auch jener Ausspruch de» grossen Staatsmannes bekannt, der heute «och die Richtschnur der auf dem Gedenken wahrer Gerechttgkett aufgebauten argentinischen Politik bildet. In Ihnen aber, mein« Herren, die Sie dir Flagge und stolze Erinnerung an die Geschichte Ihre» Lande» durch die Welt, meere tragen, begrübe ich nochmals auf da» herzlichste im Namen der ReichSregterung die Vertreter des argentinischen Volkes. Seien Sie überzeugt, -aß Sie «n» mit Ihrem Be such ein« große Freude mache« «ud bewahre» Sie auch Ihrerseits an die Lrge, bi« Gi« bter rott «u» verleb-», ei» Fregattenkapitän «. Brana, Kommandant de» Schul- fchiffe» „President« Sarmiento", bankte für die Begrüssung durch den Reichskanzler und den Bürgermeister. Der argen, ttnisch« Gesandte Exzellenz Molina fügte diesen Worten be» Kommandanten seinen persönlichen Dank sür die aufrichtig» Sympathie httwu, di« der Empfang bekund«. Der, MeichSdrüfideut in Hanchura, Der Reich«. Präsident traf gestern in Begleitung des Chefs der Marine- leitunu Admirals Behnke und des Staatssekretär« im Auswärtigen Amt Freiberrn v. Maltzahn in Hamburg «in, um einer Einladung »um Besuch dr« argentinischen Schul- chiff« .President« Sarmiento" zu folgen. Im Haus« Wedell tellt« der argentinisch« Gesandt« Molina den Kommandanten »es Schulschiff« vor. Nach der BeNchtiauna de« Schulschiff« dankt« der Reichspräsident für dl« Einladung und sprach dt, Hoffnung aug, dass dieser Besuch dazu beitragen möge, di« alt«, in ernster Zeit erprobt« Freundschaft »wischen den beiden Ländern erneut zu besiegeln. Der Reichspräsident stattet« darauf dem ebenfalls im Hafen siegenden Kreuzer ^Berlin" «inen Besuch ah und kehrt« nach einem kurzen Aufenthalt beim Reichskanzler Dr. Cuno in Aumühle am Abend nach Berlin zurück. — Am Dienstag, den 24. Juli, nachmittag« 4 Uhr wird im Katfer-Wilhelm-Safen »wischen den Kadetten de« argentinischen Schulschiff« -President« Sarmiento" und denen de« deutschen Kreuzer« „Berlin" «in Wettruder« ftattsindrn, zu dem dt« Hamburg-Amrrika-Ljni« einig« Preis« stiftete. Lagesgeschichte, »e»tsch«g Reich. Kür eine Kundgebung a« 28. Juli: DaS frauzbstsche Borgehe« a« Ruhr, Rhein «ud Saar «ud die sittliche Welt liegt nunmehr das vollständige Programm vor. Die Kund gebung findet in der neuen Aula der Berliner Universität am Kaiser Franz Josef-Platz gegenüber der Staatsoper statt. Nach einer Eröffnungsansprache des Herrn Rektors der Berliner Universität, ProsessorS Dr. A. Hefster, wird durch die Herren Regierungspräsident Dr. Grützner und Oberbürgermeister Dr. Hamm eine Tatsachenbarstellung über die französische Gewaltherrschaft an Ruhr, Rhein und Saar gegeben werden. Hieran schliesst sich die Beurteilung vom Rechts- und Kulturstandpunkt durch Professor Dr. Meurer, Würzburg, Geheimer Justizrat Dr. Wildhagen, der bekannte Vorsitzende der Anwaltskammer beim Neichsge- richt, behandelt sodann „die französische Justiz im besetzten Gebiete". Die Bornrittagskundgebung, die nm 10 Uhr be ginnt, schliesst mit einem kurzen von Herrn v. Medem über, nommenen Referat „Die Behandlung in den Gefängnissen", Am Nachmittage spricht Frau Ministerialdirektor Helene Weber, M. d. L., über „Die sittlichen Schäden". ES folgt so dann ein kurzer Bericht über die Verurteilung des Ruhr einbruchs durch die Kreise der verschiedenen Kirchen. Die Kundgebung schliesst mit einem von Herrn Geheimrat Pro- fessor Dr. Kahl übernommenen Referat „Weltfriede, Ge rechtigkeit und Freiheit". — Sonntag, den 20. d. Mts., findet um 11.45 Uhr gleichfalls in der neuen Universitäts-Aula eine grosse religiöse Knndgebnng statt, bet der als Vertreter der Evangelischen Kirche Oberkonststorialrat Karow, als Vertreter der Katholischen Kirche Bischof Dr. Schreiber, Bautzen, und als Vertreter der Jüdischen Kirche Rabbiner Dr. Baeck sprechen werden. . — Die Deutsche FrtedenSgesellschast erhält au» Trier di, Nachricht, daß Dorten Vereine unter der Firma der Friedens gesellschaft gründe. Wir werden ersucht, darauf binzuweisen, daß e« fick dabei felbftverständlich um «in« gröbliche Irre- führung der öffentlichen Meinung bandelt. Die Deutsch« FriedenSgesellschaft legt Wert darauf, frstzustellen, daß sie mit der separatistischen Bewegung nickt da« mindeste zu tun hat und dar Treiben Dorten« auf« sckärsst« verurteilt. Erfolge der TiedlungSarbeit. Unter Führung de« Staatssekretär« de« Reicksarbeitsministerium« Dr. Gelb besichtigten am 19. und 20. d. MtS. Mitglieder des ReickS- rate« und de« ReickStage« di« KnIttviernngS- und Siedlung»- arbeiten auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lockstedter Lager. Hier sind mit RrichSmitteln in den letzten Jahren 5400 Morgen bisher unfruchtbaren Lande« in Kulturland verwandelt und mehr al« 70 Siedlungsgehöft« entstanden. Die Teilnehmer der Besichtigung schieden mit der Uebrr» rrugnng, daß hier durch da« ReichSarbeitSministerium in Verbindung mit den LandeSbehördr» fruchtbar« Wieder aufbauarbeit geleistet und im Verhältnis zu den aufgc- wendrtrn Mitteln Außerordentliches entstanden ist. Aussperrung i« der schlesischen Holzindustrie. Di« Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern der Holzindustrie haben am Montag zu keinem Ergebnis geführt. Nach dem abermaligen Scheitern von Verhand lungen ist e« zu Trilftreik« gekommen, di, zur Aussperrung der Arbeiter in der gesamten schlesischen Holzinduftri« geführt haben. Republik Oesterreich. Di« österreichisch« Bölkerbnadsanleihe. Wie baS Mene» Korrespondenz-Büro aus Rom meldet, ist der auf Italien entfallende Abschnitt der österreichischen Bülkerbundsanleihe in Höhe von 200 Millionen Lire etwa sechsfach überzeichnet worden. Handelsabkommen mit Portugal. Die Verhandlungen zur Regelung -er durch den Krieg unterbrochenen Handels beziehungen zwischen Oesterreich und Portugal sind durch einen Notenwechsel abgeschlossen worden. Das Ueberein- kommen tritt am 10. August laufenden Jahres in Kraft. Sraukreich. Di« deutschen HandrlSbesprrchungr« im Ausland Der international« Handelskammerkongreß ist in Pari» unter dem Vorsitz VoothS »usammeng,treten. E« wurdt beschlossen, den Umfang dr« Handel« Deutschland« mit den verschiedenen Staaten feftzuftellen und ebenfalls di« Höh» der deutschen Kredit« im Ausland«. Russland. ABC. Dir russische Getreideausfuhr. Au« Helsinafor« wird geschrieben: Li« bolschewistischen Regierungsbehörden arbeiten «neraisch an der Vorbereitung der russischen Getreideausfuhr. In der „EkonomttscheSkaja Thisn wird darauf hittgewirsen, daß es in erster Linie notwendig ist, da» russisch« Verkehrswesen in Ordnung zu bringen, damit die Getreideausfuhr ordnungsmäßig verlaufen kann. Zweck« Realisierung der Ernt« und der Getreideausfuhr müssten unbedingt bereit« in allernächster Zeit 1'/, mal mehr Eisen bahnwagen auSgebrssert werden, al« bisher. Gleichzeitig tritt das offiziell« Blatt für «ine Herabsetzung her Eisenbahn tarif« ein, wahrend ha« Volkskommissariat für da« Verkehrs wesen im Gegenteil die Frachtsätze erhöhen will und dies« Maßnahme damit motiviert, daß diese« Volkskommissariat für fein« Arbeit bei der Getreideausfuhr auch an den Gewinnen teilnehmen müsse, dt« der Getreideexport mit sich dringe. — Anfang Juli ist bet der Moskauer Waren« dürfe «in, Getrrideabteilung eröffnet worden. Mexiko. BMa erschossen. Wie Reuter au« Mexiko erfährt, ft. der bekannte RrdellenfÜhrer Billa mit seinem Sekretär und drei anderen feines Begleiter «rfchossen worden. Präsident Obreaon hat angeordnet, Villa bei feinem Begräbnis mili tärisch« Ehren »u erweisen.
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