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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.08.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192308068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230806
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230806
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1923
- Monat1923-08
- Tag1923-08-06
- Monat1923-08
- Jahr1923
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.08.1923
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««d Anzeiger (Elbekistt ttd ÄPchch. Postscheckkonto: Dredben 158« ' Girokasse Riesa Nr. S2. Rate» der Stadt Ries«, des Ktaaiuamt» Riesa «ad de» HaavtzollamtS Meiste«, sowie de» SemeinderateS Gröba. Mv 181. Montag, s. Asgnft 1923, abends. rs. Jahrs. La« Riesa« Tageblatt «r^etu^jetz« r«e ab«ndr Uhr mit Ausnahme der Sonn, und Festtag«. BewaSprei«, gegen Vorauszahlung, für di« Zeit vom lTbi« lS.August 34000.— Mark «inschk. vrinarrlohn. Mir den Fall d«S Etnttettn» von ProdukttonSvrrt«u«una«n, Erhöhungen b«r Löhn« und Mattttanenpreise behalttn wir un« da» R«cht d« Preilrrhöbung und Nachforderung vor. Anzetar» für di« Nummer de» Ausgabetag«« sind bi« v Uhr vormittag» aufzug«o«n und im voraus zu bezahlen; rin« Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis für vir 8V ww breit«, 8 nun hohe Grundschttft-Zri» (S Silben) SOOv.— Mark; z«itraub«nder und tabellarischer Satz SO"/, Aufschlag. Nachweisung«» und Vermittelungsgebühr 2000.— Mark. Feste Tarif« Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettag vettällt, durch Klag« eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung», und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage .Erzähler an der Slb«< — Im Falle Hübner Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten »der der BeförderungSeinrichtungen — hat der Bezieher «inen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rüctzahlung de« Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer ch Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Geetbettraste SS. Beraniwortlich für Redaktion: i. V. Ferdinand Tetchgräber, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrtch, Riesa. " Riesaer Stadtnotgeld. durch unsere Gtaotgirokaff« ausgeben lassen. Wir erwarten von der Geschäftswelt, baß st« durch Annahme dieser Notaeldschein» mit „dazu beitragen hilft, über die ledig« schwere Zeit hinweg,ukommen. Die Wieder» elnlösnng wird seiner Zeit bekannt gegeben werden. Der Rat der Stabt Riesa, am 6. August 1S28, Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 6. August 1928. *Au « gave von Notg «ld. Wir verfehl«» nkcht, auf die heutige Bekanntmachung über di« Ausgabe von Notgeld durch di« hiesig« Girokass« hlnzuweise». In Anbetracht der ZahlungSmittelknappheit kann dieser nur dadurch gesteuert werden, daß diese Notgeldschein« von der Geschäftswelt in Zahlung genommen werden, denn nur dadurch kann diese, wenn auch nur vorübergehend« Der« stetfung de» Zahlungsverkehr«, gemildert werden. Leider ist «r verschiedentlich vorgekommen, daß die Annahme von Scheck« und Notarldscheinen verweigert worden ist. x —* Sammlung für Rhein und Ruhr. Beidem au» Anlaß de» 10 jährigen Bestehen« der „Saxonia ", Der, einiguna «hem. Handelsschüler zu Riesa, am Sonnabend In Pausitz stattgefundenen Tanzabend wurden 368000 M. für Rhein und Ruhr gesammelt und an die Riesaer Bank abgeliefert. i Der Ernährungsausschuß für die Amts» Hauptmannschaft Großenhain stand in seiner am Freitag in der AmtShauptmannschaft abgehaltenen Sitzung vor der nicht dankbaren Aufgabe, sich mit einer erneuten Erhöhung des Mehl- und Brotpreises zu befas sen. Vom Vorsitzenden, Herrn Regterungsrat Dr. Glaser, wurden die Erläuterungen gegeben, die die Sachlage darleg ten und in klarer Weise erkennen ließen, -aß die Erhöhung zwangsläufig aus den Verhältnissen ersteht. An üblicher Weise wurden die einzelnen Posten für die Mehl- und Brotpreisberechnung öurchberaten. Einzelne Erhö hungen sind bedingt durch die Gehaltsforderungen, Lenen noch nachträglich entsprochen werden mutzte. Dieser Uebel- stand für die Kalkulation wird sich auch weiterhin wieder holen. Für die Nachzahlungen muß ein Ausgleich geschaffen werden. Auch die Backlohn her echnung wurde in den einzelnen Posten genau durchgesprochen, wobei gegenüber -en gestellten Forderungen einige Abstriche ermöglicht wur den, obwohl in den Forderungen nur das Aeußerste verlangt worden war. Die Bäcker klagen jetzt alle, datz sie mit dem hier festgesetzten Backlohn nicht auskommen könnten, son dern Geld zusetzen. Auch die in -er heutigen Berechnung ffstgelegten Sätze seien bereits überholt. Der Vorsitzende hob zutreffend hervor, datz die Vorbesprechung dann keinen Zweck habe, wenn in dieser keinerlei Bedenken gegen die einzelnen Sätze erhoben werben, sondern diesen zugesttimnt wird, und erst nun, in der Ernährungs-Ausschuh-Sitzung die Beden, ken laut werden. Bet der nächsten Backlohnberechnnng sollen dementsprechend die beiden Sätze, -. h. für Instandhaltung und Reinigung der Herstellungs- und Verkaufsräume (bis her eingesetzte 3 ArbeitsstnnLen einer weiblichen Arbeits kraft) und Ersatzbeschaffung, Abschreibung aus Inventar 10 Prozent einschließlich Erhaltung der Kraftanlage beson ders behandelt bezw. erhöht werden. Längere Aussprache verursachte die Position „Arbeitslohn". Hierbei erwähnte der Vorsitzende, daß -urch angeftellte Erhebungen festgestellt worden ist, -atz im Großenhainer Bezirke in einzelnen Fäll«» »richt der im Ernährungsausschutz eingesetzte Arbeitslohn ge zahlt worden ist. Ein Vertreter des Bäckergewerbes betonte, daß es sich nicht um Gehilfen-, sondern um Arbeitslohn handle, das in gleicher Weise auch dem Meister gezahlt wer den müsse, um das Bäckerhandwerk vor weiterem Rückgang zu bewahren. Für -en Bezirk Riesa sei festzustellen, -atz überall der tarifmäßige Lohn gezahlt werde. Sache der Ge werkschaften sei eS, in gegenteiligen Fällen Remedur zu schaffen. ES können nicht 80 Prozent -es Gewerbes darun ter leiden, wenn etwa von 20 Pro». Lie Dartfverpflichtungen Nicht erfüllt wer-en. Das Ergebnis -er Verhandlungen fvar. Satz die Preise festgesetzt wurden, wie sie amtlich am Freitag bekanntgemacht worben sind. —* Zuckerversorgung. DaS sächsische Wtrtschafts- Ministerium macht bekannt: Bon der Zuckerwirtschaftsstelle I« Berlin ist neuerdings Mund- und Etnkochzucker freigegeben worden. Dieser Zucker wird mit Pf-, auf -en Abschnitt T und mit je einem Pfund auf die Ab schnitte U und B der Zuckerkarte abgegeben. Mit Zucker die- ser Freigabe werden auch die von -em Kommunalverband ausgegebenen, mit dem Ault^tempelvermerk versehenen Bezugskarteu beliefert. Die Abschnitte O, R, S und die von -en Kommunalverbänden ausgegebenen, mit -em Juli- Stempelvermerk versehenen Bezugskarten verlieren mit Ablauf des 11. August ihre Gültigkeit. —* Die Brotversorgungsabgabe. ES wirb Nochmals daraus hingewtefen, -aß der erste Teilbetrag -er Brotversorgungsabgabe am 1. August 1V2S zu zahlen war. Dieser erste Teilbetrag beträgt grundsätzlich das Zehn- fache -es vollen ZwangSanleihebetrageS. Ausgenommen von der Abgabe find nur MtetwohnungSgrundstttcke, Bau- land, sowie solche BermögenSgegenstände, die sich der Mark entwertung Et haben anpaffen können (». B. festverzinS- liche Wertpapiere, inländische Wertpapiere, inländisch« Hy- pothekenforderungen, Gparkaffenguthaben und dergl. Wer seiner Verpflichtung zur Zahlung der ersten Teilabgabe noch nicht nachgekommen ist, wird, um die ihm sonst drohend« zwangsweise Beitreibung zu vermeide«, den rückständige« Betrag unverzüglich zu entrichten haben» Die Abgabe ist von dem Steuerpflichtigen selbst zu berechnen und bet der ihm zuständigen Finanzkaffe zu zahle« (Et bei einer Abnah. mestelle für die Zwanattnlethe und nicht bei einer Ve- meindekaffe); bargeldlose Zahlung liegt tmFnteresse Ltevervttttbtta,»..' L» NsrmBdmm nun Rückkaaen tstSSll. LeuUxsr (»mtltek): 1684128 ilk. Fernsprechmelbung, ohne Gewähr. bringend erforderlich, daß bet der Zahlung das Aktenzeichen der Vermögenssteuererklärung oder, wenn dieses nicht be- kannt ist, Name und volle Adresse des Zahlenden genau an gegeben werben. — Das Lanbcsfinanzarnt Leipzig schreibt: Zur Frage, ob Markforderungen des Betriebs- vermögens von der Brotversorgungsabgabe befreit sind, wird vom Reichsminister der Finanzen in einem Erlasse auS- geführt: Bestandteile des Betriebsvermögens, die bestim mungsgemäß in dauerndem Umlaufe befindlich sind und deren jeweilige Höhe daher mit der Markentwertung fort- laufend Schritt hält, können auch dann nicht als abgabefrei angesehen werden, wenn sie an dem für die Zwangsanlethe maßgebenden Stichtage aus Markwerten beständen. Dies gilt insbesondere für Warenschuldforderungen oder ähnliche kurz- frtsttge Forderungen gegen Kunden. Diese stammen aus der Veräußerung von Waren oder sonstigen Sachwerten des um- laufenden Betriebsvermögens und find dazu bestimmt, als bald nach Realisierung wieder in Waren und dergl. umge- wandelt zu werden. Es handelt sich also um Vermögen, -aS sich nur ganz vorübergehend bis zur Neubeschaffung der Waren und dergl. als Markwert darstellt. Es würbe dem Zweckgebanken des Gesetzes widersprechen, wenn derartiges Vermögen nur deswegen abgabefrei bleiben würde, weil es zufällig am Stichtage nicht in Waren und dergl. angelegt war, während dies am nächsten Tage schon wieder der Fall sein kann. —* Der Ankauf von Gold für Rechnung de« Reiche« und von Retchssilbermünzen Mr Rechnung der Reichsbank wird vom 6. d. M. ab nur noch durch di« Reichrbankanstalten — also nicht mehr auch durch Brrmitt- lung der Postanstalten — «rfolaen. Beim Ankauf von Gold wird bi« auf weitere« «in Prei« von 640 Dollar für 1 kg fein, der Dollar umgerechnrt zu dem jeweilig zuletzt festgesetzte» Mittelkur« für Äu«zahluna Nrm-Pork an der Berliner Börse grzablt. Der sich ergebende Gegenwert wird auf volle tausend Mark nach unten abgerundet. Bet Mengen über '/, tg fein behält sich da« ReichSbankdirek- torium. gegebenenfalls durch Vermittlung der ReichSbank- anstatt«» in der Provinz, die Prei«beftimmung vor. Dem» nach würde für «in Zwanzig Markstück mit einem Sollgewicht von 7,168 e f«in bei einem Dollarmittelkurs von 1100000 Mark «in Brei« von S046000 Mark durch dir RrtchSbank grzablt werden; für ausländisch« Gold- münzen werden entsprechend« Preise gezahlt. Für RetchSsilbermünzen werden vom 6. d. M. bi« auf weitere« feiten« der ReichSbankanftalten da« 50000 fach« de« Nennwertes bezahlt. —* Aus 1>«r Tätigkeit der Dresdner Handelskammer. Da« Reichsbankdtrektorium Berlin wurde ersucht, Handel und Industrie, besonder« den LebenSmitteleinfuhrbandel und di« Lebensmittelindustrie, ausreichend mit Devise» zu versorgen. — In einem Bericht« an den Deutschen Industrie« und Handelstag trat die Kammer dafür ein, daß ermäßigt« Umsatzsteueranlfuhrkurs« für Lieferungen in dar Ausland nicht nur frei Bestimmungs« ort, sondern auch frei Schiff oder frei Grenz« bewilligt werden. — Der Handelskammer Plauen gegenüber al« Vorort der Sächsischen Handelrkammern wurde der Stand- punkt vertreten, daß «ine behördlich anzuordnende Schicht, wechselvermehrung in den in Schichten arbeitenden Betrieben grundsätzlich abzulehnen sei, da sie die Arbeitszeit noch weiter verringern und dt« Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie noch weiter beeinträchtigen würde. — Dt« Reichsbahndirektion Dresden bat mitgeteilt, daß An- träge auf Herabsetzung der Frachten für Robbraunkohle auf längere Zeit hinaus kaum auf Erfolg rechnen können. — Der Deutsche Industrie- und Handelstag bat mitgetetlt, daß dir Au«gabe hochwertiger Steuermarken in Kürze er- folgen werde. —* Der Landesverband der Kriegs beschädigten und Krieg erhinterb lieben en im Sächs. Militär-Verein «-Bund hielt in Dritten seine diesjährig« Hauptversammlung in engem Zusammen. Hang mit der KO. Jahreshauptversammlung de« Sächsischen Militär.Perein«'Bunde» ab. Di« Tagung war au« allen Bezirken de« Landes sehr gut besucht. Ei« wurde am Sonnabend nachmittag vom Lande«oorsitzend«n Alfred Paul mit einer »iudruck»voll«n GedächtniSansprach» für di» ge fallenen und verschiedenen Kameraden eröffnet. Daran schloß sich die Bestätigung de» Zusammenschlusses mit dem früheren Landesverband, der Kriegshinterbliebenen in Sachsen. Au« der reichhaltigen Tage«ordnung war b«. sonder« der G«schäft«bericht de» 1. Vorsitzenden bemerkenr- wert. Danach hat sich seit dem 28. Februar d. I«. di« Um bildung dr« Lande«verbande« zu einer selbständigen Fach, organisativn im Sächs. MUttär-VereinS-Bund« trotz mancher« lei Schwierigkeiten vorteilhaft bewährt und «inen erfreu, ltchen Zuwach« an Einzelmitgliedern und Mitgliedergruppen gebracht. Da« Unterftützungswesen de« Landr«verbande« besteh« neben der Verbesserung der allgemeinen wirtschaft« lichen Lage durch die gesetzlich« Versorgung und Fürsorge, di« im Vordergrund stehe, in der Vermittlung und Durch, fechtung aller Recht», und Kdnn-Ansprüche, in kamerad schaftlicher Betreuung und Förderung, sowie Erschließung allgemeiner Mittel zu Unterftützung«zweck»n. Auf dies« Weils Lud au» Anlaß der großen Serien allein st» Dritten 8 Millionen Mark an «rbolungttedürftig« Kinder von Mit gliedern «»«gezahlt worden. Den Schluß bildeten Berichte und Aussprachen über Versorgung (Gäbler-Berlin), Fürsorge, einschl. Berufsausbildung und Jugendfürsorge (Frau Häcker- Leipzig), VersorgungSrechtsprechung (OberregierunaSsekretär Wagn»r.Dre«d»n), Versorgung der Altveteranen, vltrentner und Althinterbliebenen nach dem Altrentnrrgesetz, Unter» stützungSfond« und DiSpofitionSfond« (General Maercker. Dresden) und über «ingebürgert, Kb. und Kb., welch« durch di« Einbürgerung ihr« Rechtsansprüche auf Versorgung und Fürsorge verloren haben (Frau Grundke-Niederlößnitz bet Dresden). —* Fortdauer der Nonnengefahr. Di« Nachrichtenstelle in der StaatSkanzlei schreibt: Die Nonne bat jetzt ihr« Flugzeit. Im Niederlande find die ersten Kalter in diesen Tagen bereits auSgekrochen. in höheren Gegenden ist das AuSkriechrn in den nächsten Tagen zu erwarten. Alle« kommt jetzt auf «in schnelle« und nach, drücklichr« Sammeln der Kalter an. Di« von vielen Seiten geäußerte und auch in der TageSpressr verbreitet« Hoffnung, daß di« sogenannte Wipfel- oder Polvederkrankheit der Nonnenplag« in diesem Jahr« «in Ende bereiten würde, bat sich noch nicht erfüllt. Di« Krankheit ist zwar im Gebiete der Maflenvermehrung ausgetreten, bat sich aber nicht über da» ganze Land verbreitet. Dl« Untersuchung von Raupen und Puppen, di« außerhalb de« Massen- vermrbrungSgebieteS gesammelt worden sind, hat die« gezeigt. Nicht eindringlich genug kann davor gewarnt werden, bei dieser Sachlage in den Bekämpfungsmaßnahmen nachlässig zu werden, denn di» Befürchtung, daß sich dt« Nonnengefahr in weitestem Umfange auswächst, besteht noch immer. —* Die ErnLhrungSauSsichte». Der Reich«. eruährungSminifter Dr. Luther versicherte einem Vertreter des „Berl. Lok.-Anz." gegenüber, daß eine baldige Ent spannung der Lage auf dem Lebensmittelmarkte zu erwarten sei. Erfreulicherweise habe sich in diesem Jahre die Brotver sorgung reibungslos vollzogen, un- nach den vorliegenden Nachrichten stehe eine sehr gute Ernte bevor. Auch in de« wichtigsten anderen Getreideprodukttonsländern seien die Ernteaussichten hervorragend, und selbst Rußland schicke sich an, seine Rolle als Ausfuhrland wieder aufzunehmen. Die Kartoffelernte dürste, weiter günstige Witterung vorausgesetzt, im großen und ganzen befriedigend werben, so daß auch für die Kartoffelversorgung im kommenden Winter keine ernsten Befürchtungen bestehen, wenn die nötigen Maß regeln getroffen werden, damit die verfügbaren Kartoffel mengen rechtzeitig vor dem Frost in die Großstädte befördert werden. Eine Erschwernis für die geregelte Lebensmittel versorgung bedeute die Geldentwertung insofern, als die Landwirtschaft ebenso wie ber Groß- und Kleinhandel infolge der großen Unsicherheit Les Geldwertes keine Kalküls« ttonsgrunblageu haben. In dieser Beziehung würden die wertbeständigen Anleihen, deren Ausgabe die Regie rung plant, auch für die Lebensmittelversorgung von Bo- deutung sein, -a sie den beteiligten Kreisen die MöglichreU geben würden, die Einnahmen aus dem Verkauf ihrer Ware:- sofort wertbeständig anzulegen und dadurch bis zur Wieder verwendung im Betriebe vor der Entwertung zu schützen. —* Eine Anfrage im Landtage. Ter deutsch- volksparteiliche Abgeordnete Dr. Fritz Kaiser hat folgende, für Lie jetzigen sächsischen Verhältnisse bezeichnende Anfrage im Lan-tage eingebracht: Bis vor einiger Zeit wurden im Finanzministerialblatt, Justizmini srerialblatt, Ministerialblatt für die sächsische innere Verwaltung und im Verordnungs blatt des Ministeriums des Kultus und öffentlichen Unter, richts Anstellung, Beförderung und Versetzung der Beam ten veröffentlicht. In neuerer Zeit finden sich solche Vor öffentltchungen nur noch im Finanzministerialblatt. Tie Be- amtenschaft und Lefsentlichkeit hat ein berechtigtes Interesse daran, über Anstellung, Beförderung und Versetzung von sächsischen Beamten unterrichtet zu sein. Es wird deshalb an gefragt, ob bei dem Justtzmimsterium, Kultusministerium und Ministerium des Innern die Absicht besteht, diese Pes« öffentlichung dauernd einzustellen. —* Erneuter Ausbruch des sächsischen Berg arbeiter streik s. Nach den Meldungen sozialdemokra tischer Blätter ist der Bergarbeiterstreik im Zwickauer, Lu ganer und Oelsniher Revier am Freitag in vollem Umfange von neuem entbrannt. Eine Konferenz der Betriebsräte und der Funktionäre beschloß, die Forderung auf eine einmalige Wtrtschaftsbeihilfe von 4 bis S Millionen Mark zu erhöhen. Der Streik ist am Sonnabend morgen vollständig durchge führt. — Der Ausstand im sächsischen Steinkohlengebiet hat bis zum 1. August einen Fördernngsausfall von rund 100 000 Tonnen mit einem Gesamtwert von etwa 145 Milliarden Mark und einen Lohnausfall von 73 Milliarde« Mark zur Folge gehabt. Da noch immer Teilausstände zu verzeichnen sind und erfahrungsgemäß im Zwickauer Kohlengebiet wegen -eS herrschenden starken Gebirgsdruckes infolge der langen Unterbrechung ber Ausbauarbeiten «ine Mindcrfördevung etntrttt, kann ber Gesamtschaben auf etwa 250 Milliarden Mark beziffert wer-en. —7 Bon der' Po st. Der deutsche GegenwertdeS Goldfranktzn bet der Gebührenerhebung im Auslands- Pakets Zeitungs-, Telegramm- und Fernsprechverkehr ist mit Wirkung vom 6. August an auf 260000 Marl festge setzt worden. Dieses Umrechnungsverhältnis ist auch bei der Wertangabe auf Paketen und Briefen sowie auf Käst chen . mit Wertangabe. nach. dem .Ausland anzuwende«.
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