Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.08.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192308215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230821
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230821
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1923
- Monat1923-08
- Tag1923-08-21
- Monat1923-08
- Jahr1923
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.08.1923
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer D Tageblatt und Mbeblatt uno Ameiaeil. Dienstag, 21. August 1S23, abends 78. Jahr« Die Notlage der sächsischen Industrie. Eine Warnung an die Arbeiter. Bei dem sächsischen Arbeitsministerium baden Ver- tretungen der sächsischen Industrie dir dringendsten und nachdrücklichsten Klagen darüber erhoben, datz e« einer arosten Anzahl von Firmen nicht möglich sei, dir mit ihren Arbeitnehmern vereinbarten Löhne und Beihilfen a«S- »»zahle«, weil ihnen feiten« der Banken, insbesondere seitens der Reichsbank, nicht der genügende Kredit «inge- räumt werde» kann. Da« sächsisch« ArbeitSmtnisterium bat sich an da« R»ich«wirtschaftsminist«rium gewandt, um «ne Behebung der finanziellen Notlage der sächsischen Industrie durch weitgehende Kreditgewährung selten« der R«ich«bank herbeizuführen. Da« Arb»it«mintfi«rium hat in der Ein« gab« darauf bingewtesrn, daß di« Arbeitnehmer in dieser gelt der furchtbaren Not in das größte Elend geraten, wenn di« Löhne und Beihilfen nicht zur Au«»ahlung kommen. Im weiteren sei di« Erscheinung beobachtet worden, daß di« Arbeitnehmerschaft durch di« Nichtauszahlung der Löhn« in gewaltige Erregung kommt, weil sie Irrtümlich annimmt, «» liege rin« bewußt« Abficht von seit«, der Industrie vor. Außerdem betrachtet di« Arbeitnehmerschaft da« Versagen nicht zahlungsfähiger Firmen al« den Bruch gegebener Versprechungen. Diese Notlage und diese Stim mungen sind bei der jetzigen auf« Aeußerste gespannten politischen Laa« von der allergefährlichsten Bedeutung. Da» sächstsche Ministerium hat daher da« Reich«wirtschaft«- miuifterium in Berlin dringlichst gebeten, mit allem denk bare« Nachdruck auf di« Kreditinstitute, insbesondere di« MichSbank totart dabin sinwlrken eu wollen, -ab 8« den Dr. Zeigner gegen Stre^eman«. Aus Berlin wird dem Telunlon-Sachsendienst geschrieben. „Wie die ReichSregierung am 17. August hat bekannt geben lassen, ist in der Unterredung dr« Reichskanzlers mit de« sächsischen Ministerpräsidenten vereinbart worden, datz di« von Sachsen erhobenen Borwürfe gegen den Reichswehr. Minister Westler zunächst einmal im Kabinett beraten werden sollten. BiS dahin sollt« jede weitere Beröffeut- ltchnng unterbleibe«. Trotz dieser Vereinbarung hat Dr. Zeigner in der Nr. 162 seine« Parteiorgan«, der „Dresdner VolkSztg.", vom 18. August mitteilen lassen, datz diese Vereinbarung getrosten worden sei. Damit ist «s der Reichsregierung unmöglich gemacht worden, di« diffizil« Frag« unter der Hand ohne Beteiligung der Oeffentlichkeit zu erledigen. E« liegt auf der Hand, daß dieser Vorgehen des sächsischen Ministerpräsidenten in Berlin veioK» b«. kreditbedürftigen Firmen dir zur Auszabinng der Lähm und Bribillrn erforderlichen Kredite schnellstens zur Ber. fiigung stellen. Dem Herrn Neichsarbeitsminister ist gleich falls ein« Abschrift dieses Schreiben« mit der dringender Bitte nm Unterstützung zugrlritrt worden. Durch die rasenden Preissteigerungen in den letzten Tagen haben sich auf dem Gebiet« der Lohnpolitik Dinge ereignet, di« auf die Dauer unhaltbar werden müssen. Beim sächsischen Arbeitrininisterium lind in der letzten Zeit eine ganze Anzahl Anträge aus Betriebsstillegungen einae- gangen. Di« Anträge werden damit begründet, datz die Jndustriewerke nickt die Kapitalien aufbringrn können, um zur rechten Zeit die Löbne und Gehälter zur Auszahlung zu bringen. Dir sächsisch« Arbeitnehmerschaft wird und mutz rinseben, datz »ine Lohnpolitik, die ganz aus dem Rahmen der Lohnverhältnisse der übrigen Bezirke Deutsch- land» fällt, letzten Endes zu einem Erliegen der sächsischen Industrie führt. Er mutz unter allen Umständen versucht werden, die Lobnkämpse in geregelte Bahnen zu lenken unk »S wird Aufgabe der Arbeitgeberverbände und der Gewerk schaften sein, in diesem Sinn« die Voraussetzung dafür zr schaffen. Tie dann vereinbarten Löhne und Beihilfen müsser im Interesse der Arbeiterschaft selbst auch für die Arbeit nebmerschait als bindend anerkannt werden, und es geh. zukünftig nicht mehr an, datz in einzelnen Orten der Arbeit- nrhmer außerhalb des Rahmens der Vereinbarungen be sondere Abschlüsse vom Unternehmer ertrotzt. Damit würde der gesunde Boden der Tarifverträge vernichtet werden. Tas Interesse der Arbeiterschaft gebietet, datz derartig« Unkluaheiten und Unzweckmätzigkeitrn in Zukunft unter allen Umständen vermieden werden. Das Arbeitsminitte- rium wird die Arbeiterschaft in ihrem gerechten Lob», kämpfe nach einem Reallobn, der auch den Preis- steigerungen zu folgen hat, auf da« kräftigste unterstützen. Da« kann aber nur geschehen aus dem Wege einer tarif vertraglichen Vereinbarung. Tie Festsetzung einer neuen LebrnSunterbaltsindrx wird jede Woche durch dal Statistische Landesamt und »ine Kommission, worin dir Gewerkschaften vertreten sind, erfolgen. Dieser Entwertungs- faktor, der amtlich bekannt gegeben wird, soll der Arbeit- nehmerschait dir Anpassung der Löhne und Gehälter an di« jeweilige Preissteigerung sichern. In dieser Richtung zv arbeiten, gebietet das Interesse der Arbeiterschaft. Ta» sächsische Arbeitsminiftrrium bat angeordnet, datz eine ent- sprechende Anweisung an die Scklicktungrausschüsse und TemobilmachungSkommiffar« ergeht, die Tarifverträge in beschleunigter kurzer Frist zu vereinbaren. Ei» Telegramm deS JnduftrieverbandeS Hannover. Der Jndustrieverband Hannover hat an den Reichs kanzler folgende» Telegramm gerichtet: Di« Krcditnot der Industrie erfordert unverzüglich Maßnahme, sonst Zusammen bruch selbst mittelgroßer Betriebe in kürzester Zeit zu ge- wärtigen. Einschneidende Arnderung der Kreditgewährung seitens der Banken muß gefordert werden. Tie zur Zeit von diesen zur Verfügung gestellten Kreditbeträge sind nur etwa ein hundertster Teil des im Frieden gewährten Kredits. Grund hierzu ist in der ungenügenden Anpassung der Reichsbank an di« veränderten Verhältnisse zu suchen. Bitten, recht bald bei der Rrichsbank Aenderung durch- zusrtzen. Beratungen des ReichSkavinetts. Im Vordergrund« der gestrigen Beratungen des Reichs kabinetts stand die Frage der Ausbringung eines Devisen- fonds, der zum Ankauf von Lebensmitteln und zur Durch führung einer neuen Markstützungsaktion dienen soll. Außer der Frage der Devisenbeschaffung wurden in der gestrigen Kabinrttssitzung die Kodlen- und Transportpreise er örtert. Auch über verschiedene wichtige Tteuerproblem« sei gesprochen worden, lieber die gesamten bevorstehenden wirtschaftlichen und finanziellen Maßnahmen will dec Reichskanzler im Hauptausschutz des Reichstages, der fi'u Donnerstag cinberufen ist, ausführliche Mitteilungen machen Laut „Vorwärts" wird der Reichskanzler heute mittag Vertreter der sozialdemokratische» Reichstagsfraktion über die gestern gefatzten Kabinettsbeschlüsse unterrichten Mit besonderem Interesse wird, wie das Blatt schreibt seine Auskunft über die Regelung des Falles Havenfteig erwartet. INI "i>as Riesaer Tageblatt erscheint tesru La» adend» ^/.s Uhr mit Ausnahme t>rr Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, ,ür die Zeit vom jö. bis 31. August 410000.— Hlart einschl. Vringerlohn. Für den Fall des Eintreten» von ProduktionSvrrteuerunaen, Erhöhungen der Löhne und Matcrialienpreis« behalten wir un« da« Recht der Preiserhöhung und Nachsorderung vor. Anzeige» für die Nummer de« Ausgabetage« sind bi« S Uhr vormittag« auszugeben und im voraus zu bezahlen; «ine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis für die SV mm breit«, 8 mm hohe Grundschrift-Zeile (S Silben) 100000.— Mi.; zeitraubender und tabellarischer Satz SO'/» Aufschlag. Fest« Tarife, bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durck Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung». und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der B-förderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung d«> Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreise». Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goethestratze öS. Berantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. PoinearS — Stresemanu. VoincarS ist höflich« geworden. Bisher hatte dieser Sonntagsredner und Denkmalsrntbüll« mit den grob klotzigen Manieren kleiner Strafrecktsadvokaten, die auf «ine simple Grscbworenrnbank wirken wollen, di« deutsck- französischen Angelegenheiten behandelt. Dir Verhältnisse in Frankreich und die zunebmende Angst vor der Isolierung drängen aber auch jenseits de« Rhein« immer stärker zn »sner Losung de« RuhrkonfliktS. Poincars hat daher die günstige Gelegenheit dr« Regierungswechsels in Deutschland dazu benubt, rin liebenswürdigeres Gesicht aufzusrtzen, um Wit freundlicheren Gesten seine hartnäckig verfolgten Ziele zu erreiche». Seine Höflichkeit bekundete er am Sonntag auch darin, datz er sich über die Reparationsfrag« ausichwiea, .Stresemann« Nruittunosrrklärung ignorierte und mit artigen Andeutungen dem neuen Kanzler für genauere Darlegungen von VerständignngSmöalichkeiten den Vortritt läßt. Strrsemann bat auch bereits bekanntgegeben, datz er diesem Wunsche entsprechen wird. Er wartet zunächst die Veröffentlichung der Antwortnote ab, die Frankreich an England gerichtet hat, und will dann Ende der Woche seine Anschauungen über die zwischen Deutschland und Frankreich bestehenden Konflikte brkanntgeben. Dr. Strrsemann bat sich al« Abgeordneter mebr wie einmal über die Reparatioiisfraae gräutzert. Seine Anschauungen hierüber sind bekannt. Sie lauten etwa dahin: Wenn Frankreich Reparationen wirklich haben will, wird man sich über Höbe Und Form der Zahlung leicht verständigen können. E« steht birrbri für beide Länder soviel auf dem Spiel, datz rin« Einigung nicht an einem Streit über «in« Milliarde mehr oder weniger scheitern darf. Voraussetzung ist, datz die Souveränität de« Deutschen Reiche« nicht angetastet wird. An Rhein und Ruhr darf nicht gerührt werden. Das offiziös« Blatt der französisckrn Negierung, der „TempS", aibt der Rede PoincarS» in Charleville eine besondere Bedeutung. Poincars hat auf die verhängniS- vollen internationalen Folgen hingewiesrn, die durch Deutschland« seinrrzeitiae Annexion von Elsatz-Lothringrn entstanden seien. Der „TempS" hört au« dieser moralischen Betrachtung die Absicht Poincars« heraus, Fehler gleicher Art zu vermeiden, d. h. also sich nicht an deutschem Gebiet zu vergreifen. Wenn sich eine Sinnesänderung der franzö sischen Regierung in dieser Art vollzogen bat, dann ist di« Verständigung mit Frankreich in der Tat «inen grotzen Schritt weitergekommrn. All« bisherigen Reden und Ver handlungen Frankreichs, alle die Drohungen mit der Psänderpolitik und „Sicherheitsmaßnahmen" mutzten im deutschen Volke die Neberzeugung befestigen, datz es Frankreich nicht darum zu tun ist, den durch den Krieg erlittenen Schaden ersetzt zu erhalten, sondern datz es im - Siegestaumel, in Hrrrschgier und übertriebener SickerungS- furcht Deutschland dauernd schwächen, d. h. zerstückeln und knechten will. > Wenn Frankreich den Irrsinn sein« bisherigen Methoden rinzusehen beginnt und sich wirklich darauf beschränken will, nur sein Guthaben an Reparationen rii»utreibr», so ist dem neuen Reichskanzler Dr. Strrsemann Gelegenheit geboten, Deutschlands Bereitwilligkeit zur Bezahlung vernünftiger und tragbarer Reparationsziffern auf» neue zu versichern und di« Möglichkeit einer Verständigung darzulegen. Frankreich- Antwort an England wird Poincars« Programm enthalten, sodaß dem Reichskanzler Gelegenheit geboten ist, unsere Vegenbedingungew aufzusührrn. „Times" ist weiter überzeugt, datz die europäische Stabilität am besten durch offenes Zusammenwirken unter gleichen Bedingungen zwischen Groß-Britannien und Frankreich gesichert werden könne. Dieses Zusammenwirken werde ledoch durch die Wiederholung des Wunsches nach ver einigtem Vorgehen allein nicht gefördert werden. Unter den gegenwärtigen Umständen habe die Aeußerung eines solchen Wunsches auf feiten des französischen Premier ministers keinen Wert. Seit über sieben Monaten habe Frankreich versucht, das Reparationsproblem in seiner ügcnen Weise zu lösen. Soweit augenblicklich zu über sehen sei, beabsichtige Frankreich nicht, sein Verfahren zn ändern, und zwar trotzdem, oatz die fortdauernde Besetzung des Nuhrgebictes die Wirkung gehabt habe, daß die vorsichtige und von Sorge eingegcvene Mißbilligung, die zuerst von der britischen Regierung ausgesprochen wurde, in den Protest umzuwandcln, der in der letzten britischen Note enthalten sei. Poincars scheine wirklich zu denken, daß eine vereinte Aktion nur zustande gebracht werden könne, wenn Groß-Britannien seine Zustimmung zu der Politik erteile, die jetzt von Frankreich verfolgt werde. — Das Blatt fährt fort: „Wir werden unser Problem nicht lösen, indem wir, wenn auch der- drietzlich, der Nuhrbesetzung zustimmen, nur weil unsere Alliierten sich weigern, irgend eine Alternative in Betracht zu ziehen. Pie englische Regierung hat vernünftige Alter nativen vorgeschlagen und wird ne zweifellos gerne mit unseren Alliierten erörtern. Vielleicht wird die nächste Note trotz des entmutigenden Tones der Rede PoincarSs Material für eine derartige Erörterung bieten. Für den Augenblick ist der einzige etwas ermutigende Umstand, den wir sehen können, die neue Entschlossenheit in Deutschland, eine finanzielle Reform durchzuführen, und die Anstrengung, die Mark irgendwie zu stabilisieren. Wenn Herr Stresemann wirklich seme Er klärung in die Praxis umsetzen kann, daß die beste Außenpolitik die Herstellung der Ordnung im Innern ist, wenn er vollständig die Lethargie abfchüttelt, die Deutsch land bis an den Rand des Abgrundes gleiten ließ, dann besteht immer noch Hoffnung aus eine Frist. In der noch verbleibenden Zeit kann eine vernünftige Ansicht vom Rcparationsproblem allmählich Boden gewinnen, und in einer sich allmählich aufklärenden Atmosphäre können die Alliierten schließlich die Möglichkeit finden, über cmc gemeinsame Politik übereinzukommen." Poincars habe die Einigkeit der Alliierten zerstört. )( London. „Daily Chrvnicle" schreibt, in England wisse man mehr über die Ursache des Rückganges des eng lischen Handels als Poincars, und seine gewohnte Methode den Engländern zu sagen, daß er Recht und die Engländer Unrecht hätten, mache besonders in einem Falle, wie die- , sein, keinen Eindruck. Poincars habe es in seiner Macht gehabt, die Einigkeit der Alliierten aufrechtzu erhalten, der er Lippendienst leiste: er habe sie aber zerstört. Poincars werde sie nicht wicdcrherstellen, in dem er den Engländern zeige, was sie tun müßten, oder indem er von ihnen erwarte, daß sie immer seinem Diktat folgten. ES würde besser sein, wenn Poincars cinsähe, datz ein Zusammenwirken auch Zugeständnisse bedeute und datz die Zugeständnisse nicht nur einseitig sein könnten. Die britische Nation werdeinüdc, die Rechte Europas und dieWürdeunddie In teressen Englands auf das anmaßende Geheiß des französischen Premierministers hin anf- zugcben. Zur Rede i« Charleville. )l Lolidon. Der Pariser Berichterstatter der „Times" schreibt, die Veröffentlichung der französischen Note müsse abgewartet werden, um den Inhalt der Antwort auf die englische Note festzustellen, denn es könne nicht gesagt wer den, daß PoincarS in seiner Rede tn Charleville irgend ein neues Licht auf die Lage geworfen habe. Der Pariser Berichterstatter der „Daily Skews" schreibt, in der Rede des französischen Premierministers sei nichts enthalten gewesen, was auf die Wahrscheinlichkeit deute, daß PoincarS in den Hauptpunkten, in denen er mit Groß- Britannien nicht übereinstlmme, irgend welche Zugeständ- Nisse machen werde. — In einem Leitartikel schreibt „Daily News", Poincarö habe gezeigt, wie er die Versicherung aus England aufnehme, daß er besser als Baldwin ver stehe, welche Politik im wahrsten Interesse Grotz-Britan- Niens liege. Dies sei die Art verbrecherischer Torheit, die Chamberlain durch seine Angriffe ermutigt habe. Wenn PoincarSs Rede in Charleville ein Hinweis aus seine bevorstehende Note an Groß-Britanmen sei, so sei wenig davon zu erhoffen. PokncarS sehe sich als den Schiedsrichter Europas an, dessen Dekrete anzuzweifeln töricht und kindisch sei. Es sei zu hoffen, daß Baldwin kerne weitere Zeit verlieren werde bei dem Versuch, den Unüberzeugbaren zu überzeugen, sondern mit jener „Se- tzarataktion" vorgehen werde, die er als unvermeidliche Folge fortgesetzter französischer Unnachgiebigkeit angekün- digt habe. )( London. „Time-" schreibt, sollte die gestrige Rede PoincarSs als eine Vorankündigung anzusehen sein, so könne angenommen werden, daß die französische bütluna enthalten werd-. ««d Anzeiger lLlbeblatt vno AuMgen Da» Riesaer Tageblatt e-Ihält die amtlichen BelavatmachNagc« l ' der AmtShau-tmanuschaft Großenhain, -es Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte und des " Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa und des HanvtzollamtS Meisten, sowie des GenicinderateS Kröba. ' >. Auf Blatt 28 Dereinrrratfter» ist beut« der „Kleinstedlerverein Görzig in Görzig" »ingetragen worden. Amtsgericht Riesa, den 20. August 1923. In da« hiesig, GttterrechtSregister ist heut« eingetragen worden:" Seit«'181? den Kaufmann Karl Anton Eberbard in Riesa und dessen Ehefrau Linda Frida geb. Haupt betr.: Di« Verwaltung und Nutznießung de« Mannes ist durch Ehevertrag vom 17. August 1623 ausgeschlossen worden. Amtsgericht Riesa, den 20. August 1923. Auf Blatt 362 Handelsregister«, di« Firma: ElektrizitätSwerke-BetriebS-Aktie» gefellschaft in Riesa betr., ist heut« eingetragen worden: Prokura ist erteilt dem Kauf mann Paul Jiihntge« in Dresden. Amtsgericht Riesa, den 17. August 1923. Blatt VS5 Handelsregister« ist heut« di« Firma Richard Fehre in Riesa und al» deren Inhaber der Kaufmann Hermann Richard Febre in Riesa ringetraaen worden Angegebener Geschäftszweig: Großhandel mit Schokoladen-, Zucker- und Tabakwaren Amtsgericht Riesa, den 20. August 1923.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite