Suche löschen...
02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19040524024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904052402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904052402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-05
- Tag1904-05-24
- Monat1904-05
- Jahr1904
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1. Beilage DieuSlag, 24. Mai 1904. Leipziger Tageblatt and Anzeiger. Nr. 260. Abend-AuSgabe. Zachren. * Dresden, 24. Mai. * Bom königlichen Hofe. Der König besuchte an beiden Feiertagen den Gottesdienst in der Kapelle zu HosterwiH. Am 1. Feiertage nahm der König an der Familien täfel bei der Konigin-Witwc in Villa Strehlen teil. Am 2. Feiertage fand Familien- täfel beim KöniH in der Villa zu Hosterwitz statt. . * * „ ö. Pirna, 23. Mai. Zu den massenhaften Pfingst- gästenderSächsischenSchwciz stellte die Reichs- Hauptstadt infolge der nach Pirna, Mehlen und Schandau abgelassenen Sonderzüge wieder ein starkes Kontingent. Die Pfingstsonne streikte zuerst gewaltig-, der Vormittag des zweiten Feiertages brachte dann aber die von den Tovristcnscharen so lebhaft ersehnte Besserung. rt— Freiberg, 23. Mai. Der M e i st e r k u r s u s der hiesigen Bäckerzwangsinnung war durchschnittlich von 45 Meistern besucht. — Die Kirchengemeinde Zug ist in fünf verschiedene Kirchspiele eingepfarct. Es soll nun im Laufe der nächsten Jahre ein eigenes Gotteshaus erbaut werden, da die Zugehörigkeit der Beteiligten zu den teilweise räumlich auseinander gelegenen Parochien zu mancherlei Unzuträglichkeitcn führte. — Die Hauptversammlung desPfarr- Vereins für das Königreich Sachsen findet am 6. Juni d. I. in Freiberg statt, um den Mitgliedern Gelegenheit zu geben, das hier errichtete Pfarrsöhneheim kennen zu lernen. —* Leisnig, 23. Mai. Der R e i n c r t r a g auS dem jüngst hier stattgefundencn Konzert des L e i p- ziger Lehrergesangvercins hat den Betrag von 315 als Grundstock für die in Leisnig zu grün dende Volksbibliothek ergeben. — Auch hier ist die Grün dung eines Rabatt-Sparvereins beschlossen worden. u. Döbeln, 22. Mai. Mit Zustimmung der städtischen Kollegien hat sich der städtische gemischteVer- kehrsausschuß aufgelöst. * Ehemnitz, 23. Mai. Für den Bau einer Luther- kirche hier ist ein 10 000 großer Bauplatz er worben worden. Die Kirche soll 1000 Sitzplätze, elek trisches Licht, Zentralheizung, Brauthalle und Taufkapelle erhalten. Sie soll Luthers Charakter widerspiegeln: markig und kraftvoll sein. Bier Glocken soll der Turm bekommen. Im Jahre 1905 sollen die Gründungs arbeiten bis zur Grundsteinlegung, 1906 der eigentliche Bau auSgeführt und anfang des Winters 1907 die Kirche geweiht werden. — Der Chemnitzer Lehrergesangverein hat 250 Ueberschuß eines Konzertes für die Schiller- Stiftung der Volksschule gespendet. — Frau Kom merzienrat Sieler hier spendete zum bleibenden Gedächtnis ihres verstorbenen Gatten der Witwen- und Waisen- Kgsse des Chemnitzer Vereins reisend er Kaufleute 3000 Mark. —* Zschopau, 23. Mai. Der Kirchcnvorstand hat die Herstellung einer an Stelle der Gasheizung einzu- richtenden Zentralheizung der S t a d t k i r ch e nach dem System der Dampfniederdruckheizung be schlossen. Die Mittel für den Bau der neuen Heizungs- anlage sollen durch eine Anleihe beschafft werden. —* Frankenberg, 23. Mai. Ter im Vorjahre ver storbene Ehrenbürger unserer Stadt, General major a. D. v. Sandersleben, dessen Todestag sich morgen zum ersten Male jährt, hat im Verein mit seinen Geschwistern teils bei Lebzeiten, teils testamen tarisch für die Stadt Frankenberg eine Reihe wohltätiger und gemeinnütziger Stiftungen errichtet, deren Kapital sich auf rund 34 000 -4t beläuft. Hierzu kommen noch über 21 000 Stiftungen an auswärtige Wohltätig keitsanstalten usw. — Das hiesige Königsscheiben- s.chießen, das aus der ganzen Umgebung als beliebtes Volksfest besucht wird, findet dieses Jahr vom 24. bis 31. Juli statt. .—* Hohenstein-Ernstthal, 23. Mai. In dec jüngsten Sta-tverordnetensihung wurde u. a. beschlossen, in das Ortsgesetz einen Passus einzufügen, daß Ersatz männer für das Stadtverordnstenkollegimn nicht mehr gewählt werden. * Werdau, 23. Mai. Dor 600 Jahren, am 20. Mai 1304, wurde Werdau zum ersten Male urkundlich -s- 12,0'. Meteorologische Beobachtungen an/ äor 8t«n»nc»rt« lu Letprlk- ttöko: 119 Lieber Uder äem Lleer. ttioimam Löbs cker XieäeraekläKe — 3,4 mm. Llrxianun ävr Temperatur — -ft 16,6'. alsStadt erwähnt. Aus diesem Grunde war bekannt lich die Feier eines 600iährigen Staütjubiläums an geregt, aber von unserer Stadtvertretung, und zwar mit Recht, abgelehnt worden. Einer der maßgebendsten Historiker auf dem Gebiete sächsischer Staütgeschlchte, Herr OberregierungKrat vr. Ermisch, teilt jetzt über diese An gelegenheit folgendes mit: „Daß Werdau als Stadt zu- erst am 20. Mai 1304 genannt wird, ist richtig. Es unterliegt indes gar keinem Zweifel, daß Werdau älter ist. Das Schloß mag schon in der Zeit der deutschen Eroberung zum Schutze der Straße von Reichenbach nach Altenburg angelegt worden sein: die Stadt aber ver dankt ihren Ursprung wahrscheinlich wie Plauen, das als Stadt zuerst 1244 genannt wird, einer Gründung der Vögte von Plauen, die im 13. Jahrhundert als Städte gründer nach dem Beispiel der böhmischen Könige und der Markgrafen von Meißen sehr tätig waren." I. Neustädtel, 23. Mai. Am Sonntag erfolgte die Einweisung und Verpflichtung des Herrn Pfarrer Hugo Weigel, seit 1888 Pfarrer in Spremberg bei Neusalza, als Pfarrer unserer Gemeinde in feierlicher Weise. — Als Pfarrer von Hundshübel wurde Herr Joh. Parthey, bisher Lehrer in Himmelmühle bei WoUen- stein, durch Herrn Superintendent Thomas ein ge wiesen. . . Spott. Reitsport. § Rennen zu Leipzig. Für die am kommenden Sonnabend und Sonntag stattfindenden Rennen zeigt sich schon jetzl großes Interesse, gehen doch fortwährend schon Bestellungen auf Billeys auch von auswärts ein. Aus der Rennbahn sind viele fleißige Hande in Bewegung, um alles in den Zustand zu setzen, in dem sich eine gute Bahn befinden muß. Die Niederschläge der letzten Tage haben dem Geläuf sehr wohlgetan, denn die Bahn war ziemlich hart geworden. Der Billettverkauf beginnt am Donnerstag im Sekretariat des Klubs, Markt 8, I. — Concours binplone. Wie aus Berlin berichtet wird, hat der Nennungsschluß für die öffentlichen Preis- bew/rbungen von Wagen- und Reitpfer den (Concours bippigue) des Deutschen Sport- Vereins, welcher Ende voriger Woche stattfand, ein geradezu glänzendes Resultat ergeben und übertrifft diesmal noch sogar um ein ganz Erhebliches die gleichen Veranstaltungen des Vor jahres. Die Konkurrenzen werden sämtlich reich bestritten werden und sowohl am Sonnabend wie am Sonntag werden die sportlichen Ereignisse ein Bild bieten, wie es bisher so mannigfach hier noch nicht zu sehen war. AuS den verschieden sten Teilen Deutschlands sind Nennungen eingegangen. — Auch für den am Sonntag, den 29 Mai, ftattfindenden Blu - men-Korso zeigt sich ein reges Interesse und die Anmel dungen dazu mehren sich von Tag zu Tag. Im übrigen wird im Kanzler-Amt des Deutschen Sport-Vereins, Berlin, Mittel straße 23, jede gewünschte Auskunft bereitwilligst erteilt. Frrhballsport. D. Einen Sieg von 3:1 errang am ersten Pftngsffeicrtage in Halle die erste Mannschaft des N. 2. B.-B. „Olym pia" gegen F.-C. „Preußen" I. Standesamtliche Nachrichten. Bom 16 bis mit 21. Mai 1904. Standesamt I. Aufgebote: Riedel, R. O., Photogr., mit gesch. Bräuer, geb. Wöllner, C. E., hier. — Rohr, F. K. Ch., U^mach. in Zwenkau, mit Thon, A. M. 2., hier. — Umbaus, F. A., Buchh. in Eutr., mir Paschy, C. N„ Hier. — Schundt, R. A., Handl.- Geh. in Lind., mit Reuße, A. C., hier. — Gläser, F. M., Form., mit Ahogas, E. Ai, hier. — Cohn, H. 2., Kaufm. in Berl., mit Mautner, I., hier. — Barthmann, F. W. G., Beamt, d. Lan- deslott., mit Naupold, A. M., hier. Burkert, K., Handl.-Geh. in Pl<mw., mit Janßen, A. A. R., hier. — Brümmer, F. H. C.. Pers.-Beamt. in Reud., mit Sänger, I. E., hier — Generß, F, O-, Gärttr. mit Herker, F. E , hier. — Heer, G. L. F., Korrekt, hier, mit Römer, A. C., ur Staßfurt, Kr. Calbe. — Panremus, W. Sch., VerlagSbuchüandl., mit Voigtländer, M. H. E. G., hier. — Teubner, A. E., Handlungsreis, in Gohl., mir Claus, P. E., hier. — Binder, C. O., Markth., mit Fehse, H. L., hier. — Müller, R., Kauftn. in Hambg., mit Kaufmann, H, hier. — Hoffmann, G. A. H., Klempner, mit Ebersbach, E. A., hier. — Debus, F. W., Ortskrankenk.-Beamt, in Neusch., mir Schnei der, W. «. D., hier. — Brückner, C. 2. M., Martth., mit vcrw. Bühne,Leb. Miller, S., hier. — Hottelmann, M., Jng. m Mart- lissa (>schles.), mir Einsiedel, I. A. Ch., hier. — «cyffert, I. G., Hausmstr., mit vcrw. Tiegel, geb. Herfurt, Ch. A., hier. — Scherbe, K. F. A., Wrrtschaftsgeh. in Licbertwollw., mir Dietl, A., hier. — Müller, F. W^Handarb. hier, mil Mteglitz, A. I., in Landsberg b. Halle a. S. — Hesse, Ch. F. E., Buffet., mir Torge, 2. I. M., hier. — Kunz, O. E.^ Handarb., mit Schmidt, Ä. I., hier. — Reimann, H. B., Gastw., mit verw. Schnelle, geb. Prucha, A. A., hier. — Münzberg, I. O., Arb., mir verw. Marlin, geb. Reinhard, A. H. 2-, hier. — StreitLerg, W. A., Prof. a. o. Umv. Münster, Or. pkil. in Münster, mit Lcskien, G. M., hier. — Hennig, I. R., Handlungsgeh. in Birllret- scham, Kr. Strehlen (Schl.) mir Schmidt, P. Th. E., hier. — Zettwitz, E. M.. Handclsgärtn. in Wiederitzsch b. 2., mit Rapp- ftlber, A. M., hier. — Wendt, O. G. A., Kaufm. hier, mit Pichler, J^ M., in Glauchau. — Fritzsche, H. O. A., Brauer hier, mil Bauer, 2. M-, in Göthewitz b. Weihens. — Zersing, A. F., Glas, in Lind., mit Brehmer, I. H., hier. — Zus. 32. Eheschließungen: Schaarschmidt, E. O., Kaufm. in Glauchau, mit Hoffmann, S. E., hier. -— Herter, H., Schloss, in Eutr., mit Junghans, B. E., hier. — Conrad, C. A., Buch- handlunasgeh., mit Schnurrpfeil, E. M., hier. — Wilhelmy, G. O., Inh. einer Bauklempn., mit Glaser, M. D., hier. — Ruschel, A. P. O., Tischl., mit Hürusche, M. M. A., hier. — Büchner, I. C. E , Markth., mit Nobis, H. 2. M., hier. — Leyser, E., Rechrsanw.. Or. jun, mit Heine, B., hier. — Walterbusch, C. A., Stuckat., mit Abendroth, I. G., hier. — Schwirblar, K. H., Kauft«., mit Berger, B. A. E., hier. — Schuster, C. M., Kauftn. in Trcsd., mit Siebeck, R. A. B., hier. Claas, P. G , Bierfahr., mit Appelt, H. M., hier. —Wendisch, H. P., HandlungSreis. in Gohl., mit Mäding, H., hier. — schluppea, A.. k. k. Postexped. in Trptist i. Bohm., mit Opitz, A. C., hier. — Ludwig, F. W., Handlungsvertret., mit Müller, K. 2.. hier. — Erdmenger, K. Ai, Gastw„ mit Kirste, F., hier. — Gxiesbach, O. H., Handarb. hier, mit Mittentzwei, A. 2., in Hainichen b. Gößn. — Merkel, C. Th., Hoteldirekt, in Franks, a. M., mit Hennig, A. M. F., hier. — Fichtner, G. F. P., Buch bind., mit Koch, M. E., hier. — Eismann, G. E. E., Korresp., hier, mit Scholz, B. W., in Connew. — Löhne, H. E., GaSarb., mit Müller, C. E., hier. — Baum, C. G., Handarb., mit verw. Fuchs, geb. Gey, M. A., hier. — Zipfel, A. B. H., Kellner hier, mit Schmidt, M. 2., in Connew. — Krüger, E. F. B., Fabrik besitzer in Hohnstein b. Pirna, mit Franke, M. G., hier. — Kubisch, I. A., herrsch. Diener, mit Geithe, A. H., hier. — Schob, E. R., Techn., mit Naumann, M. A., hier. — Ebert, G. P., Markth. in Thekla b. 2., mit Kühn, I. F., hier. — Thonfeld. A. P., Wagens, a. d. Straßenb. in Probstheida, mit Müller, A. M., hier. — Jacob, P. I., Handelsm., mit Kremer, K., hier. — llttidolph, I. M., Ratsarb. mit Herrmann, F M., hier. — Huthmann, M. A. W., Verwalt.-Assist, in Düsseldorf., mit Gannh, M. M., hier. — Eichelkamp. K. A., HandelSlehr., mit Conrad, G E'., hier. — Hesse, F. M., Buchbind. hier, mit Gäbel, A. M E., in Fasendorf b. Plauen i. V. — Müller, H. R., Stellm. in Stünz, mit verw. Doormann, geb. Bach mann, C. C^ hier. — Böhme, E. R^, Chemiker, vr.pbil. in Außig, mit Knaur, 2. M., hier. — Hempel, M. E., Kartogr. in Berl., mit Scheidet, I. M., hier. — Petßhel, G. M-, Uhr macher, mit Angermann, E. A., hier. — Stegemann, K. G., Fobrikleiter in Volkm., mit Stange, 2. M., hier. — Prenzlow, K. P., Arb., mit Redlich, I. K. W., hier. — Urban, F, W., Schlosser hier, mit Haak, A. E. M., in Rudolstadt. — Stern- heim. I., Handelsm , mitKurzmantel, E-, hier. — Rasch, H. O., Iormstech. in Kesselstadt b. Hanau a. M-, mit Lorenz, 2. W., hier. — Nieland, H. H. A., Maurer in Hambg., mit Hennig, B 2. M.. hier. — Köhler, K., Tffchl., mit Ehrhardt, 2. A., hier. — Zusammen 44. Geburten: Gräfe, E. I., Krankenpfleg. T. — Ulrich, C. F-, Maurers T. — Schumann, K. R., RatSexped, T. — Opitz, H. O. O.. Kauftn. T. — Weber, E. O., Fahrstuhlwärt. T. — Schrecher, P. F. W-, Schneidermstts. T. — Honegger. M. W. L, Prof. a. d. kgl. Akad. f. graph. Künste T. >— Bigner, K. Ch. A.L., Kelln. T. — Grundier, F. A., Fabrikarb. T. — Bühnert, Ei O., Kupferschm. S. — Rittlinger, I. E., Compt. T. — Metzger recte Bernstein, H., Kürschn. T. — Mandel, H., Händl T. — Stöcklein, I. E., priv. Gastw. S. — Dölcker, H. F. , BäckermstrS. T. — Hübner E. A., Schuhmachermstts. T. — Gternkovf, H. E. R., Schmieds S. — Rudolvh, E. E., Fen- sterreinig. S. — Procki, O. W., GeschäftSinh. T. — Zehrseld, A. R., Schlossers T. — Krauße, K. O., Feilenh. T. — Gum- vrecht, I. G. P., Rats-Referend. S. — Mai, A. O., Produkten- händl. G. — Bauer, G. A., Eisendr.-Jnv. S. — Pfahlbusch, A. B., Fabrikarb. Zwill.-T. — Trenks, H. O., Verkauf. S. — Brade, K. G.. ProduftenhdlrS. T. — Zahn. F W, Schänk wirts T. — Patzschke, F. E., Kaufm. S., Keuschberg b. Dür renberg. — Schade, M. E. D. G., Maurers T. — Rothe, R. O., 'Maurers T. — Funke, P. O., Kauftn. T. — Möbert, E., o. v *>-, Buchd'r. S. — Dornbusch, F. E., Tischl. T. — Remler, E. O., — Generß, F. ><Nutsbes. T., Fuchshain. — Dreier, A., Kaufm. T. —Hunger, Sait Lvr veodnelttunx öarom. rxt. »ut Hirriuo Nelative k>ueü- Viuä- notlttmr a. LkerN«. Üinua-Is« LLSieQf. 23. Hai ad. 8 0'. 751F -i-13,6 97 0 trübe 24 - vm. 8 - 749,3 ft-12,8 96 xxo 1 trübe am. 2 - 748,3 -t-1S,2 80 X 3 trüb« F. E., Weinküf. T. — Schröter, K. O., Postastist. S. — Birn baum, A. R., Gelchaftsführ. S. — Weiß, I. Ch. B., Schnei ders T. — Spengler, E. R., Fleisch S. — Kuntzsch, F. H.. Droschkenkutsch. S7 — Gartner, I.. Handelsm. T. — Parga- menr, A. F-, Kaufm. S. — Küdiel, C. F., Auhrwerksbcs. S. — Große, O., Bäckermstts. T. — Lusttg. I., Kaufm. T. — Beyer, K. E., Lagerisls T. — Spieß, E. W., Wemftubendes. S. — Hiller, K. C., Barb. u. Fris. T. — Kern. I. K., Star.- Äfsffl. s>. — Rausch, I. J„ Kauftn. T. — Deller, K. W- H., Fischers T. — Werner, Fi R., Schloss. T. — Zimmer, I. Ä., Malers S. — Plätzer, F. E., Maurers T. — Braband, E. C. H. , Postcffsist. T. — Gerdes, I. E, Kauftn. T. — Jatzlauk, p., LandschaftSgärtn. S. — Lindner, F. H. M., prakt.Magne- topalhs T. — Kirsche, K. E., Markth.'S. —Förster, Ä. O., Mechan. T. — Zusammen 63 (außerdem 39 uuehel.). Standesamt H. Aufgebote: Stiehler, C. F., Auffeher in Reud.. mit Naumann, E. E., in Gohl. — Westely, K., Tijchl. in Lind., mu Erdmann, M. F., in Reudn. — Marx, A„ 'Schloff, in Reud., mit Treitler, M. A.. in A.-Crott. — Prätzel, F. O., Buchhalr. in Leipzig, mir Beck, A. 2., in Volkm.—Birkner, M., Bahn- arb. in Leipzig, mit Kurz, J,L. W , in Sell. — Loos, C. E.. Korresp-, mir Kirchner, V. E. A., in Neusr.—Fischer, H. F., Hauptmann a. D. in Zerbst, mit Liebers, E. in Reudn. — vKteudte, F. H. O., Lithoar. in Leipzig, mit Fliehbach, A. P. T., in Reud. -— Klose, E. W., Hausdiener in Zeitz, mit Vorher, I^ A., in Reud. — Michael, I. Th., Versuch.-Bemm., mri Zahn, M. A., in Volkm. — Bauer, K. F. G., Cigarrcnm. in Delitzsch, Mir verw. Horn, geb. Dürller, Ch. A., in Volkm. — Pötzsch, F. W-, Markth., mit Göhring, M. M. M.» in Volkm. — Bollrich, F. P-, Glasschleif. in Neusch., mir Schindler, C. M., in Neusr. — Gehre, K. G., Cigarrenmach. in Neureud., mit Meerboth, A. L., in Thonb. — Bager, F. E., Aufwärt, in Thonb^mn Koch, E. K., in Eutr. — Hugat, I. H., Lehrer, mit Mohr, A. M., in Volkm. — Berger, F. A., Schloff in Reud., mit gesch. Pritz, geb. Schubert, I. S., in Neureud. — Hickethier, K. P., Martth., mit Herrmann, A. A., in Volkm. — Hascher, I. G. Th., Zeichn., mit Wudtke, Ch. S. M., in Reud. — Zus. 19. Eheschließungen: Seidel, F. O., Tffchl. in Neusch., mit Buchmami, D. H., in Leipzig. — Beutmann, H. P., Comp- toirift in Reud., mit Winter, M. I., in A.-Crott. — Michmd, A. M.. Bahnarv., mit Esfeld, E. G. M., in Reust. — Nau mann, T. F., Heizer, mit Köppe, E. M., in A.-Crott. — Jä- nichen, C. P., Maler in Reud., mit Holzweißig, E. A., in Lerpz. — Stein, F. W., Buchhalt, in Reud., mn Seyfert, M. E., in A.- Crott. — Pretzsch, F. I., Barbier, mit vcrw. Heel, geb. Geiler, S. M., in Volkm. — Preuß, F. A. C., Kauftn., mit verw. Gan- ycr, geb. Müller, I. M., in Reud. —Fritzsche, F. A., Privattn., ynt verw. Krauß, geb. Handschuh, 2. P., in Reud. — Leh mann. R. G., Ersendreher in Sell., mil Altermann, M. E., in Volkm. — Kuhn, K. H., Oberposffchaffn. in Volkm., mit Lahr, O- I. K., in Pforten b. Gera. — Reißmann, E. A., Kauftn.. mit Herrmann, H. A., in Reud. — Voioi, G. E. R., Heizer, mir Wüsttier, 2. R., in Neusell. — Sattler, P. O.» Arb., mit Brockner, K. K. R., in Volkm. — Kaschner, T. A. A., Compl. in Leipzig, mit Kunze, 2. M.< in Reud. — Knoof, P. C„ Schloss, in Volkm., mit Bernhardt, I. Ei, in Schleuß. — Busch, I. G. A., Holzschleif. in A.-Crott., mit Bräunlich, W. C-, in Volkm. — Koch, H. O. F., Weichensteller in Dobrilugk, Kreis Luckau, mir Müller, M., in Volkm. — Korneck, O., Dek -Dtal. in Reud., mit Engelmann, E. H. E., in A.-Crott. — Drexler, F. W, Kgl. Bibliorhekar in Greifswald, mit Blobel, A. E. C. E. , in Neust. — Zusammen 20. Geburten: Kubitzsch, E. P., Martth. S., Neusch. — Thieme, I. Th.. Musiklehr. S., Reud. — Fischer, M. R., Sattl. T. , Volkm. — Meister, E., Gartencnb. T., Reud. — Fröbe, A. H. F., Arb. S., Neusch. — Jöde, O. R., BäckermstrS. T, A.- Croit. — Geißler, M. O., Galvanoplast. G., Reud. — Müller, I. K. H., Martth. S., Reud. — Lauf, M. A. F., Buchbind. S., Reud. — Schmiedehaus, F. W. H-, Schmieds T., Volkm. — Rost, H. O., Eisendreh. T., Neusell. — Mmer, H. A. R., Buch druckers T, A.-Crott. — Herrmann, M. F. M., Masch.-M'trS S., Neust. — Zinck, P. A., vr. pbil., Lehrers T., Reud. — Wannack, E. W., Steindr. T., Volkm. — Engelmann, E. B., Produktenhdlrs. T.. Reud. — Salomon, F. G., BäckermstrS. S. , Neusch. — Kühn, F. E., Maurers S., Neusch. — Blume, R. , Fleisch. S.. Volkm. — Kretzschmar, A. E., Martth. T., Neust. — Tanner, W. M., Maschinenbauers S.. Neusch. — Buthig, F. O., Arb. T., Volkm. — Schilling, M. R, Geschäftsführ. S., Volkm. — Zeunert, F. K. A , Martth.-Arb. S., Reud. — Bremer, H. R., Barbiergesch.-Jnh. S„ Volkm. — Schäfer, H., O., Sttaßenb.-Schaffn. S., Reud. — Müller, F. B., Steindr. T. , Volkm. — Zieger, I. M., Preßvergold. G., Reud. — Rein hardt, G. B., Maur. S., Volkm. — Leuchtemann, F. H., Maur. T., Reud. — Raap, F. K., Photogr. T., Neusell. — Zschernig, W. K., Schrifff. T, A.-Crott. — FaciuS, P. G. Oberpostasstst. S. , Volkm. — Starke, E. A., Schmieds T., Sell. — Heinze. I. K. A., Handarb. S„ Volkm. — Schulz, I. G. O., Eisenhlwl. S., Volkm. — Ludwig, F. K. R., BaumsttS. T., R«ud. — Parade, H. P., Maurers T., Volkm. — Schneider, H. M., Malers S., A.-Crott. — Grau, E. T., Tffchl. S., Reud. — Kermes, H. B.. Schloss. T., Volkm. — Schröter, F. A. A., Eisen bohrers T., A.-Crott. — Wilde, W. W. B., HandlungSgeh. T., Volkm. — Hienitzfch, K. F. R., Duckidr. T., Sell. — Pfeffer, K. I. P., Buchdr. T., Reud. — Heinig, R. O., Postbot. S., Volttn. — Fikentscher, 2. C. Th., Kauftn. u. FcwrlNes. T., Reud. — Kohl, G. A., Bäckers T., Neust. — Fmebel, M. H, Feuilleton. Theater. Eeipziger Sch«rr»spielhau». Gastspiel von Rosa Poppe. Wir freuen uns stets, eine so hervorragende Darstellerin wie Frl. Rosa Poppe, die Zierde des Berliner Hofthcaters, hier in Leipzig begrüßen zu können; diesmal trrtt sie als Gast im Theater der Südvor- stadt auf upd spielte gestern mit großem Erfolge die Odette in dem Pariser Sittenbild von Victorien S a r d o u. Das Sittenbild behandelt ein Lieblingsthema der neu französischen Dramatik: eine unwürdige Mutter, welche dein Glück ihrer Kinder im Wege steht. Es ist erstaunlich, in welcher Fülle von Varianten dies dramatische Schema von den Pariser Bühnendichtern ausgeführt worden ist. In Deutschland würde man sich dies kaum gefallen lassen, ohne den einen oder den andern Dichter des Plagiats zu beschuldigen oder tiefsinnige kritische Betrachtungen über das Verhältnis der einzelnen Stücke zueinander anzu- stellen und geistvolle Parallelen zwischen ihnen zu ziehen. In Frankreich legt man nicht den Nachdruck auf die Aehn- lichköit oder Verwandtschaft der Stoffe, sondern auf die Eigenart der Dichter und betrachtet mit naiver Hin gebung jedes Drama für sich ohne kritische Seitenblicke. Einen gleichartigen Stoff wie „Odette" hat schon viel früher Uchard in seiner „Fiametta" behandelt, welche 1857 am ThsLtre Fransais zur Aufführung kam. Hier wird der Sohn, der eine, Ehe schließen will, durch die Rückkehr der Mutter kompromittiert, welche den Gatten verlassen hat und als Künstlerin in der Welt herum- goabonteuert ist. Doch ist der Abschluß versöhnlich und rülsreiid und die Mutter begräbt sich nicht in den Fluten des Meeres, wie Odette, sondern in der Einsamkeit. In „Heloise Paranquet" von Dumartin kehrt die leichtsinnige Mutter einer wohlerzogenen Tochter zurück und macht ihre Ansprüche geltend: doch sic entsagt, ganz wie Odette, aus mütterlicher Liebe, ohne indes den Tod zu suchen. Auch dies Stück ist älter als „Odette": es wurde zuerst 1866 am Gymnasetheater aufgeführt, während „Odette" 1881 erschien. Sardou selbst hat in seiner „Georgette" (1886) noch eine Variante zu demselben Stoff gedichtet: auch hier weigert sich die Mutter des jungen Grafen, der die Tochter einer Ubclberufenen Abenteurerin liebt, ihre Zustimmung zur Ehe zu geben: doch hier ist der Schluß versöhnlich. „Odette" gehört nicht zu Sardous besten Dramen. Nych einem brutalen Vorspiel, welches uns die Heldin als eine von dem Gatten aus dem Hause gejagte Ehebrecherin vorführt, wächst die Haupthandlung mühselig aus einem Knäuel von Genrebildern heraus, welche wie immer den glänzenden Esprit und die Bühnengewandtheit dieses Autors bekunden. Der Fehler im Aufbau des Stückes besteht aber darin, daß diese Genrebilder nicht wie in seinen meisten anderen Stücken am Anfang die Handlung einleiten, sondern die breite Mitte derselben einnehmen und die großen Auftritte, zu denen sich dieselbe empor gipfelt, erst am Schluß des vorletzten Aktes und im letzten Akt eintreten. Der Spielersalon mit seinen tumultuari- schen Scenen hat überdies nicht den Reiz der Neuheit; wir brauchen nur an die „Cameliendame" von Dumas und vor allem an die „Fernande" von Sardou selbst zu denken. Spät erst tritt die Heldin wieder in den Mittel punkt der Handlung, wo sie sich allerdings in zwei großen Scenen sieghaft behauptet. Rosa Poppe zeigte schon im Vorspiel, als sie sich dem Liebhaber in die Arme werfen will und statt dessen den Gatten umarmt und seinem schonungslosen Gericht ver- fällt, ihr temperamentvolles Spiel, wie sie auch den leicht- fertigen Charakter dieser Gräfin von Chermont-Latour Wit sicheren Umrissen zeichnete. In den beiden Haupt- scenen der letzten Akte aber zeigte sie die ganze Meister schaft ihres Spiels. Dem Gatten gegenüber trat sie als Anklägerin mit, edlem Stolze auf; die beiseitegeschobene, schwergekränkte Mutter machte ihre Rechte geltend, die Liebe zur Tochter adelte das in seinen Lebensverhältnissen tiefgesunkene Weib; es war ein ergreifendes Seelen gemälde, das uns mit allen seinen kontrastierenden Ge fühlen die Künstlerin vorführte. Rührend war die Scene mit der Tochter im letzten Akt; man fühlte heraus, eS war ein großer Augenblick in einem verlorenen Leben, und derselbe wurde mit Inbrunst erfaßt, mit einer Zärtlichkeit Völl innigster Hingebung: die Weihe deS nahen Todes drückte hier ihr feierliches Siegel auf. Das Publikum zeichnete den Gast durch wiederholte Hervorrufe und lang anhaltenden Beifall auS. Den Grafen Chermont, der ein strenger Gatte, aber cm fürsorglich liebender Vater ist, spielte Herr Mauren mit der Reserve, welche diese Rolle verlangt; in der bru talen Scene des Vorspiels zeigte er Feuer und Energie. Von kindlicher Anmut und herzig war die Mrangsre der Julia Sicgert, aus ihrem nichtssagenden Liebhaber von Mirpan konnte Herr Stillfried nicht viel machen. Köstlich war der Bechamel des Herrn Mchncrt mit seinem trockenen Humor und seiner ewigen Langcnweile, geivondt der Philippe La Hoche des Herrn Vollmer, anmutig die Juliette der Maria Eisenhut, von echt demimonderischer Koketterie die Baronin Cornaro-Doria der Elis ab et Kirch. Wir können den langen Zettel der Mitwirkenden nicht mit kritischen Zensuren ansstatten; in den von Herrn Eggeling lebendig arrangierten Scenen im Spiel- salon gab es viele ergötzliche Männlein und Weiblein, die keinen Augenblick eine müßige Statisterie bildeten: wir möchten noch den in so liebenswürdiger Weise die Myste rien der Spielergesellschaft ausplaudernden Narcisse des Herrn Wildenhain erwähnen und dem so rasch beseitigten Missetäter, dem Cardailhan des Herrn von Gerwitz unser Bedauern ausdrücken über die stief mütterliche Behandlung, welche der Dichter einer so wich tigen Person zuteil werden ließ, die eigentlich das ganze vieraktige Stück verschuldet hat. Rnäolk von OottscliLll. Mrrfik. * „Der »«lutsche Jude" tun Karl Weis ist nun auch in München aufgefübrt worden. Bon dort wird uns darüber geschrieben: Wenn auch stark verspätet, so bat die an vielen Bühnen bereits mit starkem Beifall aufgeführte BolkSoper „Der polnische Jude" von Karl Weis nun doch auch ihren Einzug in unserem Hoftheater gehalten, uud zwar unter rech: günstigen Anzeigen. Die Aufführung war, wie bereits mitgeteilt, sehr gut und der Beifall des Publikums ein absolut einstimmiger und äußerst lebhafter. Mit der Gestaltung der Hauptperson des Werkes, des Bürger- meister« Mathis, steht und fällt der Erfolg der Over, denn die anderen Personen der Handlung nehmen eine sehr untergeordnete Stellung ein. Ein hochwichtiger Vorzug des OvernbucheS muß nachdrücklich herauSgehoben werden, weil er nur sehr wentgen der neuzeitlichen Opernübrettos nachgerühmt werden kann: Eine lückenlose, flott fortschreitende Entwicklung der Hand luna, ' ei« kräftiges Betonen von Haupffachen und das ge- schickte Zurückdrängen alles Nebensächlichen und Ableukendeu. Die beide» Verfasser des Textbuches, Viktor Leon und Rich. Batka, habe« zweifellos hier den Beweis für groß« Geschicklichkeit und einen fast unfehlbaren Blick für Bühnenwirkungen erbracht. Musikalisch darf da- Werk nicht gar zu hoch ringe- schätzt werden, es ist eine gute und gewissenhafte Arbeit, und «st wenigen Ausnahmen stilistisch einheitlich gestattet. Der Komponist bedient sich durchweg« der aufgelösten Form, zuweilen spielen Sätze herein, die allerdings stark an ältere Vorbilder gemahnen. Die Orchesterbegleitung, di« nicht selten au« lose aneinandergrrrihten Motiven uud kleinen Sätzen besteht, nähert sich häufig einem mehr rezttatioffchen Stile, rvstatt mit den deklamatorisch gehaltenen Emgstimmeu zusammen ein von Scene zu Scene musikalisch einheitliches Ganze« »u bilden. Die Motive sind meistens präg- nant und charakteristisch gesonnt und erfunden, insbesondere aitt dies von dem Motiv der Schlittenschelle», auch das Thema der Gewissensnot des Bürgermeisters und die ländlichen Weise« sind mit als Beste« zu nennen. Leider werden dies« Motiv« aber nicht psychologisch weiter entwickelt, sondern nur aneinander- gereiht, je nach der Aufgabe, die ihnen als einfachen Er- mnerungsmotiven zukommt. Daneben arbeitet Karl Weis mit einigen, auf äußere Wirkung berechneten Effekten, die auch stets ihren Zweck erreichen, und hauptsächlich die Traumscene musikalisch interessant und eindrucksvoll zu machen vermögen. Nach allem, was ich hier anführte, könnte man annehmen, daß den „polnischen Juden" eine gewisse Popularität beschieden wäre; dazu gehört aber doch ein größerer Melodienreichtum, al- ihn Karl WeiS in diesem Werke bietet, so trefflich die ganze Musik sich anhört. Ja gewiß, das Publikum wird an dem sensationellen Sinnenkitzel der Handlung Gefallen haben, aber doch nur eine Zett lang. So reich der Beifall dem Werk als Novität zufließt, so relativ gering ist der tiefere künstlerische Eindruck. In der Rolle des Bürgermeisters Mathis zeigte Herr Brodersen, daß er dar stellerisch sehr befähigt ist und mit scharfen Strichen zu charakteri sieren versteht, und daß sein großartiges und farbenreiches Organ ihm auch alle Intentionen auszudrücken ermöglicht. Er war Gegenstand stürmischer Ovationen. In den Nebenpartien ver dienen obenan Fräulein Tordek für ihre poesievolle Annette und Herr Bender für seinen prächtig gesungenen Förster Schmitt volle Anerkennung, Herr Koppe als Christian hatte gesanglich nicht seinen besten Tag. Oberregiffeur Fuchs hatte sehr lebenvige Volks- scenen gestellt, und die Traumerscheinung meisterhaft arrangiert, die musikalische Leitung besorgte mit großer Sorgfalt und rühmlichstem Gelingen Herr Hofkapellmetster Reichenberger. n Mozart-Denkmal tu Dresden. Der Dresdner Mozart- Berein beabsichtigt der Stadt Dresden ein Mozart-Denkmal im Werte von 20000 zu stiften, ein ganz eigenartiges Werk in Gestalt eines Brunnens, an welchem drei tanzende Frauengestalten den melodiösen Dreiklang der Mozarffchen Tonwerke zu verkörpern suche», der „Ernst", die „Grazie" und die „Heiterkeit". Der Mozart-Berein batte die Entwürfe zu diesem Denkmal fünf Dresdner Künstlern in Konkurrenz gegeben. Zwei davon traten zurück und von den eingereichten Modellen bezw. Zeichnungen der drei übrigen eignete sich nach Ansicht des Vorstandes des Mozart-Vereins keine zur Ausführung. Der Verein zahlte hieraus jedem der drei Künstler die vereinbarte Summe von 500.« und erachtete sich damit seiner Verbindlichkeiten ihnen gegenüber als ledig. Tie Ausführung des Denkmals, das aus oer Bürgerwiesc aus gestellt werden soll, ist nunmehr dem Bildhauer Her mann Hosäus in Eharlottenbura übertragen worden. Der Entwurf des Künstler» hat die Zustimmung aller Faktoren erhalten. HosäuS, der schon in seinem pbantaftereichen preisgekrönten, aber leider nicht auSgeführten Entwurf für das Richard Wagner-Denkmal in Berlin von der konventionellen Schablone nch frei gehalten hatte, ist auch diesmal aus gleichem Wege vorgegangen. Er faßt das Denkmal nicht als Zweckbestimmung auf, sondern al« reines Kunst werk, und grade darum wirkt sei» Entwurf doporlt wohl- tnend nach dem unzähligen, meist so nüchternen Porträtltatuen. ES kam dem Künstler darauf an, nur den Stimmungsgrhalt der Mozart- sche» Musik darzustellen, und diese Ausgabe hat er ganz eigenartig ge- löst Für die Architektur de« Dresdner Mozart-Denkmal ist als Material prächtiger Muschelkalkstetn in Aussicht genommen. Unser berühmter Mitbürger Paul Ballot bat als Platz die Bürgerwiesc aus- gewählt. Elbflorenz wird hier ein Denkmal erhalten, um das es von mancher Stadt beneidet werden wird Vielleicht wird es eine Renaissance der etwa« »ernüchterte» Monumentalplastik herbei führen helft».
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder