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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.10.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192310239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19231023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19231023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1923
- Monat1923-10
- Tag1923-10-23
- Monat1923-10
- Jahr1923
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.10.1923
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Riesaer D Tageblatt und lLlbeblatt All» ÄMtlarr). und Anzeiger Medlatt «iw Anzeiger). Drahtanschrift: Tageblatt Riesa. Poslsch-ckkonto: Dresden ILA Femruf Nr. 20. . Riesaer Tageblatt enthalt die amtlichen Bekanntmachungen Girorasse Niesa Nr. L2. der «mtShaa-tmaunschast Grobenhalu. des Amtsgerichts, der AmtSanwaltschast beim AurtZzerichte und des NateS der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa vnd dcö HauptzoUamtS Meißen, sowie des Keineinderates Grüba. Z- 348. DimStag, 3S. Oktober 1933, abends. 7«. Jatzrg. ^^N^^^ägeöläuernbem^rbe^ Bezugspreis, gegen Ä--ruuszul;luiig, >ür die Zeil vom -!v. vis LV. u-talivn^n cuna» Bringerlohn. Für den Falt del Eintretens von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Matcrialienpreiss behalten wir uns das Recht der Preiserhöhung und Nachsord.-rung vor. Älijeigen °ür dte Nummer de« Ausgabetage- sind bi« S Uhr vormittags aufzugeben und im voraus zu bezahlen: eine gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für ne LS mm breite, 3 mm hohe Grmidschrist.Zeile (S Gilben) 120 Mt.; die 8S mm breite Reklamezeile 400 Mk.: zeitraubender und tabellarischer Latz Lü°,'„ Aufschlag. Ter jeweils zur Berechnung gelangende ZeilenpreiS ergibt sich au« vorstehenden Grundzahlen vervielfältigt mit der am Tage der Ausnahme gültigen Anzcigcnschlüssclzahl. Feste Tarisc. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag venällt, curch Klag» eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung»- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Arieg «der sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe» der Druckerei, der Lieseranten oder der BesorderungSeinrichtungen — hat der Bezieher leinen Anipruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich. Riesa. Geschäftsstelle: Goethestrakr 59 Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Tittrich. Riem. Schlüsselzahl: 13 Millionen. M SkUMiHM Ml W U Ne bayrische Reichswehr ans de» bayrische» Staat verpflichtet. — Reichswehrtruvve« in Sachse« eivsetrofle«. — Blutiger Zufammeuftotz iu Meitze«. — ttinkchneidende Berord- nu«ge« der Reichsregteruug. Dte Lage tu lache« noch ungeklärt. )l Aachen. Hier ist die Lage noch ziemlich ungeklärt. DaS Regterungsgebäube, das Rathaus, die Reichspost, die Reichsbank und das LandratSamt sind besetzt; die Sonder- bündlerflagge weht auf ihnen. Dagegen ist das Polizeigr- büude noch unbesetzt. Im Laufe des Vormittags sanden Be sprechungen beim Reichsdelegierten und den Bezirksdcle- gierten, zwischen der Polizei und der Besatzung sowie zwi schen den Sonderbündlern und der Besatzung über die Frage der Ausübung der Polizeigewalt statt. Die Polizei hat, wie eS heißt, Abordnungen nach Berlin entsandt. In einem Anschlag am Rathaus wurden die Beamten aufgefor dert, die Arbeit heute um 11 Uhr wieder aufzunehmen. TaS Gewerkschaftsgebäude ist von Hunderten von Arbeitern be setzt. Dte Geschäfte sind fast sämtlich geschlossen. Die Zeitun gen erscheinen noch nicht. Gestern vormittag fanden Verhand lungen -er Zettungsverleger statt. Am Nachmittag gaben sie einschließlich der sozialdemokratischen „Freien Presse", die ursprünglich beabsichtigte, ihr Erscheinen durchzusetzen, bekannt, daß sie infolge der Unterbindung des Nachrichten- dienstes am Erscheinen verhindert seien. Da auch Telephon gespräche noch unmöglich sind, ist die Bevölkerung heute über die Lage mangelhaft unterrichtet. Wie jevt bekannt wird, ist bisher ein Opfer des Putsche- zu verzeichnen: Der Nachtpförtner Les RosenbadeS, Willi Köpfer, der am Sonn tag morgen dem Hausburschen dte Weisung gab, einen Maueranschlag -er Sonderbündler zu entfernen, geriet dar über mit einem vorbeikonrmenden Sonderbündler in einen kurzen Wortwechsel, wobei der letztere ihm in den Mund schoß. Der Mann fand Aufnahme im Krankenhause. Ei« Gegenstotz i« Asche« geplant. Bo« zuständiger Sette wird zu den Dorgängen in Aachen mitgeteilt: Die Bevölkerung Hat der Besatzungsbehörbe mit geteilt, daß sie den »o» de« Separatisten geschaffenen Zu stand nicht anerkennea kann und sie würbe mit allen Kräften versuchen, die Sonderbündler aus den von ihnen besetzten Orten wieder zu verdränge«. Das Vorgehen der Polizei dürfte Klarheit über die Stellung der Belgier schaffen. Alle als Führer in Betracht kommenden Männer, wie alle Par teisekretäre, leitende Beamten, sind französischerseits bereits «uSgewiesen worden, sodaß maßgebende Persönlichkeiten für die Bevölkerung fehlen. A«sr«fu«g der Rheinische« Republik iu Wiesbaden. )( Frankfurt. Die Sonderbündler haben gestern abend auch in Wiesbaden die Rheinische Republik auSgerufen. Auf dem Rathause weht die grün-weitz-rote Fahüc. Das Rat haus «nd die Regierungsgebäude sind von den republikani schen Truppen besetzt. Nähere Nachrichten fehlen zur Stunde noch. Der Telephonverkehr mit Wiesbaden bauert -och an. )s Paris. Havas berichtet aus Düsseldorf: Der sepa ratistische Führer Matthes begab sich auf die Nachricht vom Aachener Handstreich nach Düffelbors und von dori nach Düre«. Er hat sein Büro dort eingerichtet und soll die Lei tung der Bewegung übernommen haben in der Absicht, sie auf die gesamte« Rheinland« anszudehne«. Od die Tinge sich so leicht vollziehen würden, wie in Aachen, wisse man nicht. Nach einer Meldung des „Temps" aus Koblenz habe Düre« sich am Nachmittag nm L Uhr der separatistischen Be wegung angeschloffe«. )s Paris. Nach einer vom „Temps" veröffentlichten Meldung aus Düsseldorf sollen in Wa««e gestern Bormittag deim Schluß einer separatistischen Versammlung zwei Son derbündler bei einem Zusammenstoß mit Kommunist«« durch ttevoloerschüffe getötet morde« sei». Mehrere Kommunisten sind verletzt worden, darunter einzelne ziemlich schwer. )l Paris. Die Agence Havas verbreitet folgende Mel dung aus Mainz: Die Separatisten drauge« um 4.8V Uhr i« die Stadt ei». Sie wurden mit Schüssen empfangen und sogen sich zurück, um weitere Befehle abzuwarten. )( Trier. Gestern vormittag versuchten Separatist«« >ie össeutliche« Gebäude z« besetze«. Die getroffenen Borkeh- mngen verhinderten aber ein Eindringen der Sonderbünd- )( Koblenz. Gestern vormittag fand eine Ansamm lung von Separatisten vor dem Polizeipräsidium statt. Etwa iüO Mann zogen von -ort über den Kaiser Wilhelm-Ring oor das Rathaus. Die sich einfindenüen Neugierigen wurden oon -er Polizei und von französischen Kavalleriepatrouil- ien verdrängt. Dabei wurden nach den bisherigen Feststel lungen drei Personen verwundet, die aber nicht zu den Se paratisten gehören. Einer der Separatisten, der aus einen Deutsche» geschaffen hatte, wurde von der Menge verprü- ;elt. DaS von der deutschen Polizei abgesperrte Rathaus ist n -en Händen der deutschen Behörden. )s Bonn. Der französische Oberbelegierte Hai vor- kestern der Stadtverwaltung Bonn mitgeteilt, daß die Poli- ei biS 1 Uhr nachmittags sämtliche Schußwaffen abznliefern sabe. Auf den Protest der Stadtverwaltung hin erging chließlich dte Mitteilung, daß der Befehl zurückgezogen oerde. Die Polizei könne ihre Waffen behalten. Gestern ralbwittoa 4 Ukr erhielt die Stadiverwaktuna neuerdinas von dem französischen Oberdelcgierten die Mit eUnna, daß soeben ein Armeebefehl ergangen sei, daß ans Sni:d< rb-ind- kcr nicht geschossen werde« dürfe. Die sran.'öfttch-.- Gendar merie sei zur Beobachtung der Vorgänge in Bonn be.eit er stellt, um fcstzustellcn, wer bei etwaige» Zusammenstößen zu erst schießen würde. Von französischer Lette wurde dabei betont, daß die Sonderbündler unbewassuct auftreiem Fran zösisches Militär liege zu sofortigem Eingreifen bereit. Nach sicheren Informationen beabsichtiaten die Sonderbündler, die ihre Trupps sammeln und mit Karabinern öcwassnen, sich gestern nach 2 Uhr gewaltsam aller öftentlichcn Gebäude Bonns zu bemächtigen. Infolge des französischen Schieß verbots ist die deutsche Polizei saft machtlos. )s Köln Nach hier cingeacngencn Nachmrhten haben in der vorvergangenen Nacht in Nl> eudt und .Krefeld große Menschenansammlungen st^ttzcfmiden. mit dem Ver- ftrch. dle rheinische Republik anszmnsen. ebenso in Mün chen-Gladbach. T:c Lage ist überall unverändert. Tie Menschenansammlungen dauern an. In München-Gladbach bat dir Polizei die Gewalt und die Gebäude noch fett in der Hand. In Koblenz finden Verhandlungen ziviichru der Lc .-'i- und dem Lbe-.v-irgerineiste: n-g.m de" Ans:ni>i"g der Rheinischen Republik statt. Ter Oberbürgermeister hat erklärt, daß ex nur eine deutsche Regierung anerkennen könne und nur der Gewalt weichen werde. In Krekel- ha ben die Sonderbündler von der Feuerwache unter Vorhal tung von Revolvern ein Auto requiriert. )l Eschweiler. Sonntag nachmittag erschienen einige Abaesandte der sogenannten Rheinischen Republik bei der hiesigen Stadtverwaltung und dem geschäftsführenden Bei- geordneten der Stadt, um mit diesem über die Errichtung einer Rheinischen Republik zu verbandeln, worüber ihnen weitere Anweisungen zugchcn würden. Sowohl die Poli zeiverwaltung als auch die städtische Verwaltung befinden sich noch fest iu den Händen der bisherigen Verwaltung An der Polizeiwache steht allerdings ein sondcrüündlerischer Posten. )( Erkelenz. Gestern morgen wurde auf dem hiesiacn LandratSamt sowie auf dem Bürgermeisteramt die Fahne der -sogenannten Rheinischen Republik durch eine etwa 15 bis 20 Mann starke bewaffnete sonderbündlcri'chc Gruppe gehißt. Beide Verwaltungen stehen unter sonderSündleri- schcr Bewachung. In Neuß ist alles ruhig, ebenso in Engels kirchen. )s Stolberg. In Büsbach bei Stolberg sind Polizei and Bürgermeisteramt durch Sonderbiindlcr in Verwaltung genommen worden. )s Frankfurt. Wie auf Anfrage in Großacrau mit geteilt wird, ist entgegen anderslautenden französischen Mel dungen dort alles ruhig. England zur Bewegung. Ter diplomatische Berichterstatter des „Daily Tele graph" schreibt, die britischen Behörden wollten weder poli tische noch administrative Unruhen innerhalb der Besetzungs zone. Sollten die Separatisten aus dem Eindringen in die britische Zone bestehen, so würde sich General Godley und die britische Regierung veranlaßt sehen, eine sehr wichtige Entscheidung zu tressen. Alle politischen und sozialen Un ruhen, die im besetzten Gebiet außerhalb der britischen Zone ausbrechcn, könnten nur die Entschlossenheit der britischen Behörde stärken, ihre eigene Autorität aufrechterzuerhalten und diese Autorität nicht dadurch zu schwächen, daß man sie teilt, auf jeden Fall nicht, bis eine allgemeine Regelung er zielt sei. Die Reichsregie rang zu den Vorgang««. Die Reichsregierung beschäftigte sich gestern in einer Kabinettssitzung mit den Vorgänge« in Bauer» und im Rheinlands. In der bayerischen Angelegenheit bleibt es bei dem Entschluß des Kabinetts, die Frage dem Neichsrat, der morgen -usammentrcten wird, zu unterbreiten. Was die Vorgänge im Rheinland betrifft, herrscht in maßgebenden Kreisen die Auffassung, daß die Masse der Bevölkerung deS Rheinlandes nach wie vor jede separatistische Bewegung ab lehnt. In diesen Tagen werden sich Vertreter der NeichS- regierung an die Grenze des besetzten Gebietes begeben, run dort mit Vertretern der rheinischen Bevölkerung in Ver bindung zu treten. WWMg MiM Mkii M W Mk? Di« RricdSreaieruna bat nach dem KabinrttSrat» am Sonntag durch die Presse verkünde» lasse», daß die Lage, di« durch das bayerische Vorgeben geschaffen worden sei, »ine entschiedene Entspannung erfahren bat. Sie siebt dies« Entspannung darin, daß die bayerische Regierung die bayerisch« Reichswehr nicht neu vereidigt, sondern nur nach Vorlesung des Aufrufs in Pflicht grnoinmen bat. Ferner wird als Entspannung angesehen, daß die bayerische Regierung keinen Bruch der NeichSverfaffung beabsichtige, sondern ausdrücklich betont habe, daß ihre Maßnahmen nach ihrer Auffassung in vollem Einklänge mit der Reichs- Verfassung ständen. UebrigeuS bat de« bayerische Gesandte v. Preger erklärt, daß Bayern nicht daran denke, die Reichs- rinbeit iroendmie »n erschüttern Man glauht daher, den Streitfall dem NeichSrate znr Entscheidung unterbreiten zu können, wogegen Bayern keine Bedenken erhoben babe. Ob die Regierung selbst von der von ihr behaupteten Entspannung überzeugt ist, oder ob eS ihr nur um der niißenvnlitischen Nöte willen darum zu tun ist, den inner« va> 1 'cben Hader für einige Zeit zu dämpfen oder zu ver- ftn rb'-ii — jedenfalls ist dec gefundene Ausweg dazu angitan, der Auflehnung Bayerns gegen daS Reich etwas von seiner Schärfe zu nehmen und einen Ausgleich an'.nbabüeü. Freilich wird man den Beratungen deS Reichs att-i mit nicht allzu großen Hoffnungen entqegenseben könn-m Tenn wenn Bayern überstimmt werden sollte, so bletttt ibn, immer noch die Möglichkeit, sich nicht zr fügen, was cs m t großer Wahrscheinlichkeit auch tun wird. Entscheidet aber der RrickLrat gegen die Regierung, so ist das ttoalitionsminiftcrinm. gegen dar sich angeblich der bayerische Vorstoß richtet, »nbaltbar geworden. Für Bayern handelt es lick, wie an,S den Auslassungen sowobl der bayerischen NeaiernnaSnertrrter als der Bayerischen Volks partei immer klarer bervoroeht, nicht um den Fall Lossow sondern um einen Borstoh gegen die Weimarer Ber- faffnna, die Bayern einen guten Teil seiner früheren Selbständigkeit und seiner Sonderrechte genommen bat. Man wird versuchen, nicht nur die Oberhoheit über Lai bayerische Heer, sondern auch die Oberhoheit über Po-t und Eiicnbabn und einen guten Teil der Stenerrrchte zurück- znerobern. Tos wäre aber ein? Ver'gffunasändecuna. d!« der heutige Reichstag ans seinen Fall mit der nötigen Zweidrittelmehrheit beschließen würde, also eine Verfassungs änderung, die eine Ncichstagkanilösung und ivobrscheinlich auch einen Kabivettswechiel zur VoranSsehuna hätte. Mit den bayerischen Beteuerungen, daß Boy.rn nicht? gegen dir Reichswehr und gegen die Reichseinheit unternehmen wolle, ist schwer zu vereinen, daß der Ve'ehl des Oseritkoniinan- dierendcn der Reichswehr des General Sceckt in Bayern nickt veröffentlicht werden durfte und ein B'att. da? ihn doch brachte, sofort beichlaauabint winde. T s Regierung dürft« sich täuschen, wenn sic glaubt, daß Bayern sich mit einem Kompromisse wie bisher einverstanden erklären wird. Man ist in Bayern entschlossen, ganze Arbeit zu,machen und fühlt sich nicht nur znr Versaffnngsänüernng. 'sondern zur Rettung TentschlandS brru'en. Eine hervorragende politisch« Persönlichkeit, die soeben au» Boyern zurückkam und mit den Machthabern eingehende Unterhaltungen gepflogen batte, versichert, daß er jede Verhandlung Bayern? mit einem sozialistischen Kabinette oder einem Koalition?- kabiuette sür völlig ausjichrslos batte. ' Tie Bkr-flicht'.l'.n Ler bayerischen Lrupvrn jit erfolgt. Tie Verpflichtung -er lsyer-T'en vcbrtrnppen in sämtlichen bayerischen Standarten ist in der Wri-e ror «ich gegangen, daß den Neichswehrnupren -er Worrwur des Am, rufs der bayerischer! Ltaatsrcgierung belannl''oz:ben wurde Tie VerpjlichrungSsormel lautere fmgcnsermsßen: Aus Grund deS nrir vorgcleicnen Aufrufes der bayerischen LtaatSregiernng bekenne ich, daß ich reu -er bayerischen Ttaaksregier-nng als der Treuhänder d:e Ten:-'Heu VolkeS lüs zur Wiederherstellung des Verständnisses zwischen Bayern und dem Reiche in Pflicht genommen bin und er neuere meine Verpflichtungen zürn GehorTm gegen meine Vorgesetzten. Wie die übrigen Truppen des bayerischen Neichswehrkon- tingentS wurden die Truppenteile der Münchener Garnison gestern vormittag nach Verlesung des von der bayerischen Staatsregierung bckauntgcgcbencn Ausrufs verpflichte:. Tie Verpflichtung nahm der L:adtkommandanl General v. Tan ner im Hoft der Kaserne des früheren 2. Infanierie-Regi- ments vor, wo die Truppen in voller Ausrüstung Ausstel lung genommen hatten. Nach einer Ansprache des Gene rals v. Lossow spielte die Musik das Teurschlondlied. Ten Schluß des feierlichen Akts, der ohne Störung vor sich ging, bildete ein Vorbeimarsch der Truppen vor General l. Lossow. Tagesbefehl an die Trnppeu des Wehrkreises 1. Der Befehlshaber im Wehrkreis 1 gab folgenden Befehl als Zusatz zum Erlaß des Ehcfs der Heeresleitung: Tages« befehl an die Truppen im Bereich des Wehrkreises 1. Tie Einigkeit deS Reiches und der militärische Geist erfordern Gehorsam Leu Befehle« unseres obersten militärische« Füh rers. Daß jeder Angehörige der ostpreußischen ersten Divi sion und Ler in ihrem Bereich untcrgebrachten Truppen deS ReichäheereS und der Reichsmarine dies beherzigen und be folgen wird, bedarf keines weiteren Wortes. Bon Dassel, Generalleutnant, Kommandeur der ersten Division und Befehlshaber im Wehrkreis 1. Protestluodgebungeu gegen de« Schritt der bayrischen Regierung. Der Bayerische Beamten bnnd bat an den Reichskanzler ein Telegramm gesandt, in dem er sein lieft» Bedauern über den zwischen Bayern und dem Reich aus gebrochenen Konflikt ausspricht. 'Ter Bund hoffe auch in dieser Stunde noch ganz besonders mit Rücksicht auf das Verbleiben der Pfalz bei Bayern und beim Reich, das; die Her stellung d e.-s Einvernehmens zwischen Bauern und dem Reich mit allen irgend deutbaren Mitteln her beizuführen gesucht werde, und behalte nck nach Erl-alt «authentischer Mitteilungen über die staatspolitische Lage vor, sachlich Stellung zu nehmen. Ter Vorstand der Deutschen Volks Partei (Nationalliberale Partei, in Bayern erläßt folgenden Auf ruf: Haltet das Reick! Bismarcks Vermächtuis wankt in seinen Grundfesten. Was eine Welt von Feinden nicht ver-
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