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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.10.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192310272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19231027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19231027
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1923
- Monat1923-10
- Tag1923-10-27
- Monat1923-10
- Jahr1923
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.10.1923
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Riesaer M Tageblatt irrrd A««eiaer Meblatt «a» Ämeiger). 7a. Jahr« ausspreche. Poincarö konnte sein Spiel gegen England )( Aachen. Di« Aachener Zeitungen veröffentlichen trMeu.. Manae LrwrrüauMlej^^mw.-LrnL-die Litzen IkolLLvtze Erkläruna:. Da nnter. denneurrdtua» obwalten^ Postscheckkontor Dresden ISA Girokaffe Riesa Nr. L2. »nd Anzeiger Media» MW Achchtt) Do» «^>er ntthiN »le «MI», v-i-nim-««»» der AmtShmchtmamischaft Großenhain, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte und -cS Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa und des HauvtzoliamtS Melken, sowie des SemeinüerateS Gröba. den Verhältnissen die objektive Benchlersiattung ter Vreffr und ihre freie Meinungsäußerung unmöglich gemacht »t sehen sich die Aachener Zeitungen veranlaßt, ihr Erscheinen bis auf weiteres einzusiellen. Sie tun dies unicr schärfstem Protest gegen den Versuch angeblich kreier Rheinländer, die gesetzlich garantierte Freiheit der rheinischen Presse ouizu, heben. Die öffentlich«« Gcbände in Trier besetzt. Tie „Saarbrücker Landes.-,eitung" meidet auS Trier von Donnerstag abend 9 Uhr: Sämtliche ösi-ntlichen Gc- bä'nde sind in der Hand der Sonderbündler. Tie näütnchcn Behörden arbeiten, das Nathans ist deshalb von den Son derbündlern geräumt worden. Sämtliche Führer der roli- tischen Parteien sind ausgcwiesen worden. Gestern fanden Gegenangriffe der Bevölkerung statt, die aber durch Svahis verhindert wurden. Diele ritten in die Menge hinein. Die Sonderbündler haben von den Beamten weder eine schrnr- liche noch eine mündliche Erklärung verlangt. In Trier erscheint nur der unter Borzen-'ur stehende Trierer „VolkZ- srcund", der als offizielles Legan der „Nsvublik-Partei" dessen gefärbte Nachrchten zu bringen hat und keinerlei an» derc Meldungen veröffentlichen darf. Reue Gewaltmatzuahmen der Ara«;oseu. ll Höchst am Main. Ter stellvertretende Bürger- meister Schüller, dec bereits vor einigen Monaten von den Franzosen in Untersnckmmebalt genommen worden war und dann wieder sreigelasseu wurde, wurde gestern nach, mittag ganz plötzlich ausgewiesen. Tamit verlor Höchst den letzten besoldeten Beigeordneten. Ter französische Kreirdelegierte ordnete an, daß sämt liche Geldtransvorte von dem unbesetzten in das besetzte Gebiet, die nicht einen vpn ihm ausgestellten besonderen Geleitschein besitzen, der Beschlagnahme verfallen. Tiefe Bestimmung gilt nickt für GeldtranSporte vom besetzten in das unbesetzte Gebiet. Teueruugskrawalle im Ruhrgebiet. Meldungen au« Barmen »n'olqe ist es gestern wieder an verschiedenen Orten deS stiuhrgebieteS zu Teuerungs krawallen gekommen. Tie Polizei mußte mehrfach ein- schreiteu. Gin besonders schwerer Zusammenstoss ereignete sich in Esten. Tie Polizei wurde von der Menge angegriffen und mit Steinen beworfen. Ein mit Dolizeibcamten be setzter Straßenbahnwagen wurde umgeworstn. Mehrere Stratzrnbahnziige wurden ungehalten und al» Barrikade benutzt. Tie Polizei muhte von der Sckutzwal'e Erdrauch machen. Es soll 5 Tote und 16 Verwundere gegeben haben. Nach einer anderen Lesart soll die Zahl der Token sogar 7 und die' der Verwundeten 80 betragen. -(Düsseldorf. Inden frühen Nachmttagsstnnden kam eS gestern hier zu Ausschreitungen, die größeren Umfang anzunehmen drohten. Tie Polizei konnte in kurzer Zeit die Straßen säubern. Ein unbeteiligter Mann wurde dabei getötet, Im Stadtteil Lbrrbilk kam es -n Plünde rungen. )( Gelsenkirchen. Seit Mittwoch haben in fast allen Stadtteilen Plünderungen in einem derartigen Umfang eingesetzt, daß für die Lebensmittelversorgung der nächsten Zett das Schlimmste zu brsürchtcn ist. Tie Polizei ist überall eingeschritten, wo sie nur konnte, und hat in den meisten Fällen noch rechtzeitig eingrrifrn können, daß der größte Teil der Warrn in den meisten Ee-chasten gerettet werden konnte. Besonders waren die Baknhöst, wo Kar toffeln angekommcn waren, und Fuhrwerke, aus denen Kartoffeln befördert wurden, dar Ziel der Plünderer. An vielen Stellen konnte die Polizei die Menge mit der blanken Waffe auSeinandertreidcu, auch Schreckschüsse wurden ab gegeben. Besonders schwierig gestaltete sich die Säuberung der Bahnhöse von den Plünderern. Ein großer Teil des gestohlenen Gutes konnte den Plünderern adgenommcn und de» Eigentümern wieder zugestellt werden. Etwa 40 Per- sonrn wurden sestgenommen. Am Tounerstag verlief der Vormittag zunächst ruhig. Gegen « Uhr setzien die Münde- rungcn im verstärkten Maße in der Bahnhofstraße ein. Tie anrückende Polizei wurde von der Seitenstraße her beschauen und mußte von der Schußwaffe Gebrauch machen, dabei sollen rill Mann getötet und mehrere verletzt worden sein. Die Plünderer wiederholten im Laufe des Abends ihre Angriffe gegen LebrnSmittelgeschäste noch mehrere Male, wobei die Polizei von der Hieb, und Schußma-ie Gebrauch machen mußte. Bis 8 Uhr wurden in den Krl'n.'e"bm!'-rn «in Toter, «in Schwerverletzter und sieben «ingrliefrrt. Erhöhung der Eisenbahutarise av Montag. Von Montag, den 29. Oktober ab werden di- Schlüssel- j?vlrn für di« Eisendahutaris« im Personenverkehr « Milliarden, im Güterverkehr IS Milliarden betragen. Ak MW U deWm SeM. Der von dem früheren bayerischen Ministerpräsideutcn und dermaligeu sozialdemokratischen Reichstagsabgeord neten Hoffmann dirigierte Abfall der Pfalz von Bayern und nach französischem Plano auch vom Reich ist etnsttveilen zum Stehen gekommen. Kurzsichtige Partei verbissenheit, ine über dem inneren Hader das große Ganz« außer Acht ließ, war nahe daran, die schöne Pfalz den Franzosen in die Hände zu spielen. Hoffmann wollte seinem Nachfolger Kahr einen Streich smclen und geriet dabei in die Hände der Franzosen, die ihn weiter schoben als er ursprünglich zu gehen gedachte. Erfreulicherweise scheint der saubere Plan an der deut schen Treue gescheitert. ES ist leicht möglich, daß nunmehr General De Metz nach dem Vorbilde Tirard'S und De- goutte's bezahlte Banden gegen die einheimische Bevölkerung ausspielt und die pfälzische Republik gegen den Willen der Pfälzer proklamieren läßt. — Aber durch die Vorgänge der letzten Tage ist für die ganze Welt klar bewiesen, daß die Pfalz ebenso wie Rhein- und Ruhrgebiet treu zum Reiche steht und alle AbsonderungSoelüste auf die französischen Machenschaften zurückgehen, die der englische Ministerpräsident Baldwin in seiner gestrigen Rede auf dem konservativen Parteitage zu Plymouth mit Recht als Vertragsbruch kennzeichnet. Ein Gutes aber hat der sonst so bedauerliche Politische Seitensprung des Herrn Hoffmann und seiner Genossen gehabt: In Bayern ist eine Ernüchterung eingetreten, die den Weg zur Verständigung mit dem Reiche freunacht. In der bayerischen Regierung und der bayerischen Volkspartei hat man mit Schrecken eingesehen, daß der vom General staatskommissar Dr. v. Kahr unternommene Vorstoß gegen das Reich den französischen Aütrennungsgclüsteu am Rheine in die Hände arbeitet und nicht dec Reichseinheit, sondern der Reichszersplitteruna dient. Ter Reichskanzler Tr. Stresemann hat in der Rede, die 'er am Donnerstag abend nach der Besprechung mit den Vertretern des Rhein lands in Hagen gehalten hat, der Hoffnung Ausdruck ge geben, daß das Mißverständnis zwischen Bayern und dem Reiche fern Ende finden möge. Und zugleich betont, daß in dem Kampfe um die Erhaltung der deutschen Pfalz die deutsche Reichsregierung Seite an Seite mit Bayern stehe. Unter dem Schutz französischer Gewalt können solche Dinge wie in der Pfalz nicht gemacht werden. Da müßten die Wege gegangen werden, die die Verfassung weise. Mit er freulicher Klarheit und Schärfe hat dec Reichskanzler in ferner Rede auch die hinterhältige Vertragsbrüchige Hal tung der Franzosen und Belgier gegenüber den Separa tisten im Rheinlaude gekennzeichnet. Die Aufhetzung einer fremden Bevölkerung gegen ihre eigene Regierung, die Be stechung verächtlicher Subjekte mit Geld und ihre Bestel lung zu Führern der Bewegung, die Bewaffnung von Auf- ruhrbanden und die Entwaffnung der ordnungSgcmäßen Polizei, sind so schwere Verbrecher nicht nur gegen den Versailler Vertrag, sondern auch gegen das ungeschriebene Menschenrecht der Völker, das nur die Feigheit der Negie- tung Europas und Amerikas und die völlige Abstumpfung deS Gewissens derartiger Attentate gegen Menschenrecht rnd Staatsgesinnung möglich machen. Tie Duldung dic kes verbrecherischen Vorgehens beweist, wie recht Baldwin hatte, als er in Plymouth behauptete, die europäische Regierungen befänden sich in steuerlosen Flugzeugen und sielten ängstlich Aussicht, wo sie mit eiuigec Sicherheit' landen können. Nur schade, daß das angeblich richtig ge- renerte englische Flugschiff zwar den rechten Weg weiß. M aber ängstlich hütet, den Kurs nach ihm zu richten. Mt Recht sagte Stresemann, daß der ganze Karnevalsspuk »er Separatisten im Rheinlands von üer Bevölkerung in «4 Stunden beendigt würde, wenn nicht die Franzosen und oelgier dahinter ständen. Frankreich trägt die Schuld au der iunereu, politischen wie wirt schaftlichen Zerrüttung Deutschlands, an der dungersnor, der Erwerbslosigkeit, der maßlosen Teuerung und dem Zerfalle der Währung. Wenn es uns noch über- -ies zumutet, die französische Regie an den deutschen Reichs eisenbahnen anzucrkennen, und noch überdies weitere wich tigere Eisenbahnlinien, so Frankfurt—Darmstadt und die einzige Linie nach Holland zuzugeben, so ist die deutsche Ablehnung derartiger unverschämter Uebergciffe selbstver ständlich. Einmal muß, so betonte der Reichskanzler mit Recht, die Zeit vorüber sein, wo man glaubt, daß man mit Deutschland auf dem Wege der Diktate weitersprechen kaum Deutsch- land mag zu schwach sein, sich zu wehren; man könne es vergewaltigen, aber man könnte es nicht zwingen, seine Unterschrift unter diese Vergewaltigung zu setzen. Tie Kanzlerrede bedeutet die öffentliche Besiegelung des Bruches mit Frankreich, die in der vorher gehenden Besprechung mit den Vertretern deS Rheinlandes ausdrücklich bedingt worden war. PoincarS wird nun in den nächsten Wochen sehen, wie weit er mit der bloßen Gewaltpolitik kommt und ob das übrige Europa dem Morde oon hunderttausend von Arbeitern, denen die Arbeit durch die französische Politik verwehrt wird, ruhig zusicht. Aus der Rede Baldwins in Plymouth möchte man fast den Eindruck schöpfen, als ob es mit der englischen Gedulo nun doch zu Ende gehe. Freilich haben Hoffnungen auf englische Hilfe zu oft betrogen. Aber nicht zu unterschätzen ist die Tatsache, daß Amerika nun endlich bereit ist, an einer Konferenz über die Reparation-frage teilzunrbmen, und daß Baldwin PoincarS öffentlich aufgefordert hat, er möchte sich dreimal überlegen, ehe er wieder sein Nein angelsächsischen Mächte sich, wie es scheint, in der Haupt- frage endlich geeint Haven, so wird auch PoincarS seinen Starrsinn den tatsächlichen Machtvvyältnissen cmve- ciuemcn müssen. Baldwins Mahnruf. Die Kurve der französisch-englischen Beziehungen scheint sich wieder einmal einem Gefrierpunkt« zu nach unten ,u «ntwickeln. Die immer wieder gemacht» Erfahrung, daß dem Wellental ein Wellenberg neuer „Herzlichkeit" zu folgen pflegt, bewahrt Deutschland hoffentlich vor einer allzu optimistischen Auffassung der Lag«. Tie aus der Meichskonferenz in London mehr oder weniger stark »um Ausdruck gekommen« Unzufriedenheit mit der englischen Politik der Impotenz hat den leitenden Staatsmann ver anlaßt, auf dem konservativen Parteitag erneut di« Politik Poincarö-, seine Methoden und sein« Erfolge, stark zu kritisieren. Er ist für die auch in konservativen Kreisen herrschend« Stimmung bezeichnend, daß gerade die Rede. Wendungen, di« in betonter Form di« unbedingt« Lösung«. Notwendigkeit des NeparationSvroblem« forderten, den stärksten Beifall fanden. Die unmittelbar im ernsten Tone an Poincarö gerichtete Mahnung, nicht einmal oder zwei mal sondern noch öfter die Antwort aus di« englische An regung zu überdenken, Amerika »u einer ReparationS- konseren» hinzuzuziehen, dürfte Herrn Poincarözum mindesten den ganzen Ernst der aeacuwärtiocu Lage vergegenwärtigen. Die beschämende Tatsache, daß den in der englischen Note von« 11. August enthaltenen Warnungen au Frankreichs Adresse keine Taten gefolgt sind, sucht dec englisch» Minister präsident nachträglich damit zu beschönigen, daß man in London geglaubt babe, Frankreich werde nach Aufgabe de« passiven Widerstande«, dessen beschleunigte Liquidation England ja befremdlicher Weile Deutschland angeraten hat. zu Verhandlungen geneigt Bedeutsam, wenn auch nicht neu, sind die Forderung-» England« hinsichtlich der Neuordnung de« deutschen Finanzwesen« und die Erklärungen, daß ein« Zersetzung Deutschland« und die Loslösung von Teilgebieten England nickt gleickgültig sein können, da dies» Ereignisse den Frieden«vertrag in Frag« stellen. Tie Entscheidung liegt, da Frankreick ja durch die offen« Unter stützung der separatistischen Bewegung und durch die schroff« Ablehnung irgendwelcher Verhandlungen über die Wieder belebung de« Wirtschaftsleben« in den besetzten Gebieten seinen Standpunkt mit aller Deutlichkeit umriffen bat, bei den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Auck der deutsche Reich«kanzler hat mit erfreulicher Deutlichkeit zn verstehen gegeben, daß dir Reickrregierung sich von unmittel baren Verhandlungen mit Frankreich nichts mehr verspricht. Die Stellungnahme der Vereinigten Staaten wird davon abhiingen, inwieweit da« amerikanische Großkapital auf französischer Seite an dem Rubrunternehmen interessiert ist. Sollte da«, entsprechend verschiedenartigen Meldungen aus jüngster Zeit, der Fall sein, so wird man alle Hoffnung begraben müssen. Neue Vorstöße der Souderbnudler. j( Koblenz. Nach einer Meldung aus Koblenz be mächtigten sich die Sonderbündler unter-- Führung von Matthes am Donnerstag abend gegen 10 Uhr des Schlosses der Stadt. Wie der Berichterstatter des „Echo de Paris'" meldet, ist Lieser Gewaltstreich von einer etwa 1400 Mann starken Truppe ins Werk gesetzt worden, bei dem cs zu großem Blutvergießen gekommen ist. Dem Berichterstatter deS Pariser Blattes zufolge, erklärte MattheS u. a.: Wir haben uns einer Kriegslist bedient, unsere Truppen waren lediglich mit Gummiknüppeln bewaffnet. Morgen werden wir uns an die blaue Polkzei wenden, die mit uns die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung, sichern soll. Sollte die Polizei sich zn dieser Zusammenarbeit nicht ver stehen, so werden wir sie entwaffnen. Wir wollen unser.« Macht in friedlicher Weise begründen, wir werden uns aber verteidigen, wenn man uns dazu zwichgen sollte, denn unser Blut ist bereits in Düsseldorf durch die Schuld der Ber liner Negierung geflossen. Der interalliierten Rheinland- kommtssion haben wir heute einen Brief überreicht, in dem wir sie ersuchen, unsere Macht defakto anzuerkennen. Wir hoffen, daß die französische Presse auf unseren guten Willen hinweist und im übrigen daraufhin arbeiten wird, zwischen beiden Völkern eine Zusammenarbeit zu begründen. Französische Hilfe — Anerkennung der Separatisten. )( Koblenz. Ter französische Oberbefehlshaber der Rheinlandkommission Tirard hat von Paris die Weisung erhalten, die Separatisienbewegung als gesetzmäßig anzner- kermen. Eine entsprechende Ordonnanz der Rheinlandkom- mission sei zn erwarten. Tatsächlich tritt jetzt auch die Hilfe der Franzosen offensichtlich zu Tage, die den Sonderbünd lern in die Gebäude, woraus sie vertrieben wurden, wieder Eintritt verschaffen. So wurden die Separatisten mit Hilfe der Bajonette in Trier, Aachen, Bonn und Mainz und nn ter Vertreibung und Entwaffnung der dcntschen Polizei wieder eingesetzt. Sie schießen und morde« mit Waffen und Munition, die sie von den Machten der Besatzung erhalten. Man will den Sonderbündlern dadurch zur Autorität ver- helfen und die bentschen Behörden unterdrücken. Ter Belagerungszustand in Aachen verlängert. )( Aachen. Der Belagerungszustand ist hier um zwei Tage bis 29. Oktober verlängert worden. Die Zeitungen wurden heute von der Pressekommisston der vorläufigen Regierung zu einer Besprechung im Regterungsgebäube geladen, leisteten der Aufforderung aber keine Folge. Die Aachener Zeitungen erschein«» nicht. An imsere Lesers » .«Ur bitten unsere Bezieher wiederholt, das BezugSgcld von S Milltarden Mark rechtzeitig (ab heute) bereit zu palten, da- "'Üerrn Zeitnngöboten das Geschäft des Etnkafsirrcns rr- We" wird. Tie Bezieher, dir heute (1. Tag der neuen Bezugswoche) die Zeitung entgegcnnchmen, bekunden, wir wir tu unserer gestrige« Notiz mtttetlten, ihr Einverständnis mit «nd st-d zur Weiterzahlung verpflichtet, 8'"ung dem zum Kassiere» »es «preise» später »orsprechenden Zcitungttaten zurückgebe«. ^Verlag hp» ,isti«sg«r Ta,«blatte»-. 2S2. Sonnabend, 27. Oktober 1N23, abends — —— für d,e Nummer de« Ausgabetage« sind bi« S Uhr vormittag» aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr silr da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Platzen wird m-l)Iui,-rno ^ — dieS9wwb«i.e, 8 ww hohe Lrundschrift-Zeil. l« Silben) 12o'Äk.; die 8S mm breit. N-kö-mez-il- E Mk.; zeitraubender und tabellarisch« Satz Auf,chlag r lewe^S Zellrnprei» ergibt sich au« vorstehenden Grundzahlen vervielfältigt mit der am Tage der Aufnahme gültigen Anzctgenschliisselzahl. Fest« Tarif«, bewilligter Rabatt ett'.^l, wenn der.-.raq ,.r durch Klage eing.zogen werden muß oder der Auftraggeber in Kontur«' gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort.- Ries^ "Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe > - um : ^wolt - Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebe« der Druckerei, ^er Lieferanten oder der Beförderungielnrichlungen — hat der Bezieher keinen Lmpruch aul ^.»clerunz oder , g der , u Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: G«tthestr«ße Verantwortlich kür Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa: siir Am-'-i-nleil: Wilbelm Dittrich. Ni-IM Schlttsielrakl: I^Rttttoiiki^
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