Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.11.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192311011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19231101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19231101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1923
- Monat1923-11
- Tag1923-11-01
- Monat1923-11
- Jahr1923
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.11.1923
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer D Tageblatt und (LUMM Mw AmkiM). F. sss Postscheckkonto: Dresden ISS- Girolass, Riesa Nr. SS. und Anzeiger (LlbtblM MW ÄMM) DI M-Io« 1-,-dl-tt k«qi>t »le -mtlichm Brl-MNnachu-,-» der Amtshauptmannschaft Grokenhaiu, des Amtsgerichts, der AmtSanwattschaft beim Au»tSaerichte und des Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa und des HauvtzollamtS Melken, sowie deS tWneinderateS «röba. Donnerstag. 1. November 1823, abcuvS 7«. Jahrg. Las Riesaer Tageblatt erichrmt ,ede« Ta« abend« -/,« Uhr mit Ausnahme der Laim, und Mnage. «e,ngsprr»s, u-a-ii Borauszaytung. liir di- 3-it vom 27 ls. oii -'.N.ll Nc-ünw^.l Mi. cinschl. Bringerlohn. Mr den Fall deS Eintreten» von ProduktionSverteuerungeii, Erhöhungen der Lohn« und Matcrialienpreise behalten wir uns da» Liecht der Preiserhöhung und Lienbfordecung vor. Anzeigen sür d?« Nummer des Ausgabetage« sind bis 9 Uhr vormittag« aufzugeben und im voraus zu bezahlen; ein« Gewähr jiir da» Erscheinen an beitiminle-l Tagen und Plnhen wird nicht übernon-in-n. Grundpreis für die SS mm breite S mm hohe Grundschrist.Zeile (S Silben) 120 Pik.; di- 89 mm breite Rellamezeile 400 Mk.; zeitraubender und tabellarischer Sag S07, Ausjchlag. Der jeweils zur Berechnung gelangende ZeilenpreiS ergibt sich au» vorstehenden Grundzahlen vervielfältigt mit der am Tage der Ausnahme gültigen Anzeigenschlüssclzahl. Feste Tarife. Bewilligter Mabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Kontur« gerät. Zahlungs- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler nn der Elbe". — Im Falls höherer Gemalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der Besörderung»einrichtungen — hat der Bezieher k-men Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goethestratzr 29 verantwortlich iilr Redaktion: Heinrich Uhlemann. Riesa- liir An,eiaen»ell: Wilhelm Dittricb. Ni-'in. Scklüises<ahl: 18 Millionen. MU MW MWWiWt. Der Vaud tag wählte in feiner Nachtfitzung dc» »«abhängige« Abgeordneten Fellisch mit IS Stimmen zum Ministerpräsidenten. Aus de« Abgeordneten Kaiser (Deutsche BolkSpartcij entsiele» 18 Stimmen, anwesend wäret» 71 Abgeord- «ete. Die Deutschnatioualen hatten vorher den Saal verlasse«, während die Kommunisten sich der Stimm, abgabe enthielte«. Fellisch nahm die Wahl an. Dar auf vertagte sich der Landtag auf Dienstag, den 8. November. (Bereits durch Aushang bekannt gegeben.) Sächsischer Landtag. Sitzung vom SV. Oktober..» slki Präsident Winkler eröffnet um l.18 Uhr mittags die Sitzung und teilt dem Hause mit: In Anbetracht der Situa tion, die sich in Sachsen entwckelt hat, schlage ich dem Hanse vor, die Sitzung aus 6 Uhr abends zu vertagen. Es soll da durch den Fraktionen Gelegenheit gegeben werden, die Lage zu besprechen und möglicherweise eine Klärung herbeizu führen. Um für die nächste Sitzung einen Plan vorzulegen, oder, falls eine Klärung noch nicht eintreten sollte, die Sit zung auf einen anderen Tag zu verlegen, labe ich den Vor stand zu einer Sitzung auf 8.30 Uhr ein. Tas Haus ist damit einverstanden. (Die Fraktionen nahmen sofort ihre Bera tungen «nd Besprechungen auf. An den Besprechungen der Sozialdemokraten nahmen die Neichstaasabgeorbneten Wels und Dittmann sowie Mitglieder des Landesvorstandes der VSPD. teil, an der Sitzung der Demokraten Ncichstags- rbgeordneter Fischsr-Cöln.) , Um 9.30 Uhr abends trat das HauS wieder zusammen. Präsident Winkler teilt mit, daß die mittags abgebro- hene Sitzung fortgesetzt werden soll. Die Klärung habe statt- zesunden. (Abg. Böttcher: Was hat sich geklärt?) Das werden Sie dann erfahren. Mir ist von den Parteien mitge- ieilt worden, daß sie sich auf einer Basis geeinigt hätten. (Abg. Böttcher: Welche Parteien?) TaS werden Sie auch -rfahren. Eine Einigung hat nach der Richtung stattgefun den, daß anstelle der bisherigen Regierung, die ihr Mandat in die Hände des Landtages znrückgelegt hat, ein nencr Ministerpräsident zu wählen ist. Schriftführer Abg. Liebe rasch (Kom.) verliest hier ruf ein Schreibe» Tr. Zcigners, in dem dieser mitteilt, baß er sein Amt «iederlege. (Der Schriftführer will hierzu noch einige Bemerkimaen machen, wird aber vom Präsidenten daran gehindert.) Abg. B ö tt- cb e r (Kom.) beruft sich auf den 8 27 brr Verfassung und er klärt, die Regierung Zeigner auch weiterhin als verfassungs mäßig bestehend ansehen zu müssen. Abg. Beutler (Tn.) erklärt das Schreiben Tr. Zeig- ners für überflüssig. Er war nicht mehr Ministerpräsident. Er sei seiner Stellung enthoben worden und existiere für ihn nicht mehr. Er sei aus den Worten des Präsidenten nicht klug geworden, was eigentlich geschehen fei. Es sei dem sächsischen Parlament vorbehalten, eine derartig dunkle Ta gesordnung aufznstcllen. Er habe gehört, datz heute der Mi nisterpräsident gewählt werden solle. Dagegen erhebe er Widerspruch. Es sei zu einer anderen Tagesordnung einge laden worden. Durch die Zeitungen sei die Verfügung des Wehrkreiskommandos bekannt geworden, daß Landtags sitzungen vorläufig zu unterbleiben hätten. Infolgedessen seien einige Herren überhaupt nicht erschienen. Wenn man unter der angesetzten Tagesordnung „Klärung der Situa tion" die Wahl des Ministerpräsidenten vornehmen wolle, werde ganz Europa lachen. Wenn man dem Lande auf diese Weise einen Ministerpräsidenten aufzwingen wolle, wäre daS einfach ein Skandal. Präsident Winkler: Zunächst gilt für uns eine Unter sagung der Sitzungen nicht und es ist kein« Entschuldigung, wenn Mitglieder des Hauses fernbleiben. Ich habe Sem Vorstand und Aeltestenrat mitgeteilt, datz ich Heute vormit tag Gelegenheit nahm, mit Exzellenz Dr. Heinze (Zuruf der Kommunisten: Exzellenz?) — wie ich den Herrn tituliere, ist meine Sache — zu verhandeln und habe den Herren weiter mitgeteilt, daß das Verbot, Sitzungen abzuhalten, aufgeho ben und die Reichswehr auS dem Hause zurückgezogen war. Auf Grund der Aussprachen, die im Borstand und Aeltesten rat stattfanden, war dann von der eigentlichen Tagesordnung abgesehen worden und das Haus war mit der neuen Tages ordnung einverstanden. Man kann mir nicht vorwerfen, datz ich das HauS im Dunklen tappen lietz, denn im Aeltesten rat sitzen die Vertrauensleute aller Fraktionen. Abg. Dr. Kaiser (DVP.): Wir sind noch nicht in der Lage gewesen, die Ergebnisse des AeltestenrateS in der Fraktion zu bespre chen. Ich bitte, die Sitzung auf eine Viertelstunde zu unter brechen^ Abg. Lieberasch (Kom.) widerspricht der Tagesord nung, weil die Annahme des Präsidiums nicht stimme. Die MtttagSfttzung habe stattgefunden als Demonstration gegen da- Verbot des Generals Müller. Er erkenne diesem nicht di« Machtbefugnis zu, eine verfassungsmäßig gewählte Re gierung und einen verfassungSmätzig gewählten Landtag bei seite zu schieben. Wir nahmen an, datz inzwischen mit Gene ral Müller darüber verhandelt worden sei. Dieselben In stanzen, die jetzt über die Wahl eines neuert Ministerpräsi denten verbandeln wollten hätten soeben die Arbeiter zu einem dreitägigen Proteststreik aufgeforbert. Werde die Ta gesordnung erledigt, so sei das ein glatter Verrat an der Arbeiterschaft. Präsident Winkler: Wir haben uns nur mit dem zu be schäftigen, was uns als Mitglieder des Landtages angckt, was wir als Privatpersonen tun, ist Prirmtangelegenheit. Es war keine Regierung vorhanden, die un>ere Beschlüsse auf Grund der alten Tagesordnung hätte auSsührcn können. DaS HauS erklärt sich mit einer Unterbrechung der Sit zung einverstanden. Die neue Sitzung beginnt nachts 11 Uhr 18 Minuten. Präsident Winkler: Bei der vorgerückten Zeit kann die für heute angesetzte Tagesordnung nicht mehr erledigt wer- den. Ich beraume jedoch sür Mittwoch, den 81. Oktober, vor mittags 12.15 Uhr eine neue Sitzung an. Abg. Beutler (Du.): Zur Geschäftsordnung: Ich widerspreche der Anberaumung der Sitzung mit der ange- kündigien Tagesordnung „Mahl des Ministerpräsidenten". Ich konstatiere, daß es nenn Minuten vor 12 Uhr ist. Der Präsident glaubt, uns zumutcn zu können, in zwanzig Mi nuten an einer neuen Sitzung teilzunehmen. Ich weiß, was er beabsichtigt (Heiterkeit). Eine derartige formalistische Aus legung der Geschäftsordnung ist mir noch nicht vorgekom- men. (Zurus: Jetzt fehlen noch fünf Minuten! Heiterkeit.) Es muh ein Tag zwischen der Auslegung der Tagesordnung und der Sitzung liegen, damit die Angelegenheit besprochen werden kann und Herren, die fehlen, herangcholt werden können. (Zuruf: Noch vier Minuten. Heiterkeit.) Ich rede nicht nach der Zeit, sondern um Ihnen das klar zu macken (Heiterkeit). Durch ein solches Gebahreu werden die Min derheitsparteien überrumpelt (Zuruf: Es ist 12 Uhr). Ich widerspreche der Abhaltung der neuen Sitzung, weil sie gc- schäftSordnungswtdrig ist. Das Haus erklärt sich gegen die Stimmen der Deutsch nationalen mit der Anberaumung der neuen Sitzung und der Tagesordnung einverstanden. Sitzung vom 81. Oktober. Ter Präsident eröffnet um 12.15 Uhr morgens die Sit zung mit der Tagesordnung: Wahl des Ministerpräsidenten. Abg. Beutler (Dn.) widerspricht der Vornahme der Wahl. Werde diese doch vorgenommen, so werde sich seine Partei nicht daran beteiligen und gegen die Wahl im Wege der Klage beim Staatsgerichtshof Vorgehen. (Tie Deutsch nationale» verlasse» den Saal.) Abg. Böttcher (Komm.): Seine Partei verzichtet dar- anf, das widerwärtige Komödienspiel mitzumachen. Redner ergeht sich in Beschimpfungen der Sozialistischen Partei und greift auch den Abg. Dr. Zeigner persönlich scharf an. (Zu ruf des Sozialisten Göldner: Ihr bezahlten Subjekte.) Abg. Lieberasch (Komm.) erwidert: Ihr nehmt.das Geld der Unternehmer, ihr Schufte! (Die Worte des Red ners gehen zeitweise völlig in den wüsten gegenseitigen Be schimpfungen unter.) Redner fortfahrend: Wegen dieser Ko mödie werden »vir morgen und übermorgen vor den deut schen Arbeitern mit der Sozialdemokratie abrechnen. Abg. Bethke (Soz.): Der Vorredner hat behauptet, daß Mtglieder meiner Partei zu ihm gekommen seien und nm Schutz gegen die Rechtssozialisten gebeten hätten. Bött cher möchte die Name» nennen. Solche Lumpen gebe cs nicht in seiner Partei. Abg. Dr. Seyfert (Dem.) hält Li« Stund« für die ernsteste für Land und Reich. Es sei bestimmt versichert wor den, datz der Ausfall der Wahl bestimmend sein werde sür das Schicksal unseres ganzen Reiches. DaS. sei für die De» mokraten entscheidend gewesen, die den von den Sozialdemo kraten vorgeschlagenen Ministerpräsidenten mitwählen wür ben. Sie brächten damit ein Opfer um des Reiches und des Volkes willen. Abg. Wirth (Soz.) erklärt, seine Partei habe die Er rungenschaften der Arbeiter nicht freigeben wollen. Die Worte LeS Redners gehen unter dem grotzen Lärm der Kommu nisten völlig unter, die eine Schimpfkanonade gegen den Red ner und seine Partei eröffnen. Schlietzlich schlägt Redner als Ministerpräsidenten den Abg. Fellisch vor. Hierauf findet Zettelwahl statt. Der Prästdeut konsta tiert, datz bei Beginn der Sitzung 72, gegenwärtig 71 Abg. im Saale gewesen seien. Abgestimmt haben 61 Abgeordnete. IS Stimmen lanten au? de« Abg. Fellisch, 18 ans den Abgc» ordneten Dr, Kaiser (die Kommunisten hatte« ebenfalls während der Wahl de»» Saal verlassen). Damit ist der Abg. Fellisch zum Ministerpräsidenten ge» wählt. (Zurus der Kommunisten: Der kann nur nrit der Bolkspartei regieren.) Miuisterprästd««t Fellisch: Ich erkläre mich zur Annahme der Wahl bereit und danke der Mehrheit dieses Hauses für daS Vertrauen. (Zu ruf: Wo ist die Mehrheit?) Ich werde unverzüglich an die Bildung Le« neue« Negierung hcrantreten und das neue Kabinett in der nächsten Sitzung dieses Hauses unter Abgabe einer Erklärung vorstellen. Nächste Sitzung: Diestag, 6. November, mittags 1-Uhr: Vereidigung des Ministerpräsidenten, Regierungserklärung und Aussprache darüber. Schluß der Sitzung gegen 1.80 Ubr moraens. Tas neue sächsische Kabinett. Der Ministerpräsident hat noch am Mittwoch sein neues Kabinett ernannt und zusammmgcrvscn. Daö neue sächsische Kabinett setzt sich wir folgt zusammrn: Fellisch: Ministerpräsident; Held: Finauzministor; Kraetzig: Wirtschastöministcr; Neu: Jnstizmiuister; Fleiß »er: Volksbildungsminister; Graupe: Arbeits minister: Liebmann: Inneres. Es ist dies ein rein sozia, listischcö Minderheits-Kabinett. Keine Aeudernng in der Durchführung d-s AusnahmezustanScs. Nm Mißverständnissen vorzubrngen, tritt das Wehr kreiskommando wii, daß an der Turchsührnng des Aus nahmezustandes, der Unterstellung der Staatspolizei unter das Wehrkreiskommando und Len hier?« getroffenen Ver- einbarungen sowie den Ausgaben der eingesetzten Truppen sich nichts geändert hat. Der Generalstreik nur ei« Teilstreik. Dresden. Ter sür ganz Sachsen anaesotzte General streik ist lediglich ein Teilstrcik geblieben. Seitens der Ar» beitcrschajt wnrde der aus Betreiben dr: Kommunisten pro klamierte Streik zum größten Teil nicht anerkannt. Der Streik ist so gut wie abgeblasen und die Arbeit dürste, io- weit nicht Entlassungen und Aussperrungen eiutreicn, heute in allen Betrieben wieder ausgenominen worden sein. Der Deutsche- Gework-chastsbund, Ortsausschuß Dresden, gegen den Streik. Tie international-sozialistsschen Parteien rufen im Ver ein mit den freien Gewerkschaften zu einem dreitägigen Pro teststreik in Sachsen aun Wir beteiligen uuö nickt daran weil wir der Ucber-'.eugung sind, daß man der bekränzten Arbeitnehmerschaft, die ohnehin schon ungeheuerlich unter der Arbeitslosigkeit und der Kurzarbeit leidet, heule keine aussichtslosen Opfer zumuten darf. Ein aussichtsloses Un ternehmen aber ist dieser Streik. Kein Mcnsth, selbst die Führer nicht, glaubt an die Möglichkeit, die Reichswehr aus Sachsen herausznstreikcu. Für Lio Arbeiigeber aber bedeu tet dieser Streik nur eine willkommene Gelegenheit, sick eines Teiles der Belegschaft zu entledmen. Wir beteiligen nns nicht an dem Streik, woil m'x keinerlei Ursache haben, dio sächsische Negierung zu verteidigen. Tie und ihre Stüt ze» haben uns von jeher als Menschen zweiter Klasse be trachtet, Habs« die Gesinnung geknobelt, wo sic nur konnten, beweisen setzt wieder durch Len Terror in Len Betrieben, »vie sie die Uebcrzeugnng anderer achten. Diele unsere Stel lungnahme ist unabhängig v.on unserer Aussasinng über die Schritte der Neicksregie.rung, die auch wir nicht in allen ihren Teilen zu billigen vermögen. Der Generalstreik und das Verbot der Dresdner Volkszeitung. Tie sozialdemokratische „Dresdner Volks-citmig" hat einen Aufruf zum Generalstreik verbreitet. Sie wirs Les- halb vom MllitLrbefehlKhaber verboten, und zwar für die Taner dos Birchdruckerstreiks. Tas gleicke Verbot wird alle anderen Zeitungen treffen, die den Aufruf verbreitet haben. Rur Lurch Bildung ein,er wahrtest Lemokratüchou b. h. sich aus eine möglichst breite Mehrheit der Bevölkerung stützenden Regierung kann dem säcksticken Volke Beruhi gung uud Friede gegeben werden. Anstalt Lies zu beschleu nigen, wird die Bevölkerung in Las Elend eines großen Streiks hineingetrieben. Ein solcher hat dcu Ausfall einer unabichbarrn Menge von Gütern und Verbrauchswerten zur Foige Die Armut nnscres Volkes wird dadurch ge- fteige.t und die wirtschaftlichen Folgen eines 'solchen Streiks falle» uueuiriunbar auf die breiten Massen der ärmeren Brvölkerungsschichicn in Teuerung nut Ra: zurück. In Sachfcn befinden sich zur Zeit etwa cne Million darbender Menschen, die durch den Streik in immer tiefere Notlage ge stoßen werden. Wehrkreiskommando II. Der Reichskomriliffar empfängt den fächfifcheu Ministerpräsidenten. )( Dresden. Tie Nachrichtenstelle der Staatskanzlei teilt mit: Nachdem der Ministerpräsident Fellisch vom Land tage gewählt und dies dem NeichSkommissar Dr. Heinze mit geteilt worden ist, hatte sich der NeichSkommissar nach Berlin begeben und dem Ncichskanzler über die nun entstandene Lage Bericht erstattet. Der Reichskommissar hat den Mini» sterpräsidenten Fellisch ersucht, ihm die Ministerliste seines neue« Kabinetts mitzutcilcn. Der NeichSkommissar wirb im Laufe des heutigen Donnerstag vormittag den sächsischen Ministerpräsidenten empfange« und ihm die Stellunguahm» der Reichsregierung bekanntgeben. Es ist zu erwarten, daß die Ziele, zu deren Erreichung die Neichsregierung den Reichskommissar eingesetzt hat, damit erreicht sind. Eine Mitteilung des Regiermtgskommiffars. )( Dresden. Der Regierungskommiflar sür den Be reich des Wehrkreises IV, Neichstagsabgeordneter Meier, teilt mit, baß die Meldung, daS Wehrkreiskommando zeige keine Neigung, die Anordnung zu befolgen, die der Reichs- wehrmintster über dis Befugnisse der Zivilkommissare auf gestellt hat, unzntrcssen- ist. Seit Bekanntwerden des Be fehls des NetchswehrnrinisterS Lat bas Wehrkreiskommando sich barg« gehalten, und di« Le» Zivilkommissar betreffen den Auaeleaenheiten ihm unterbreitet. Damit erledigt sich
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite