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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.11.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192311151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19231115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19231115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1923
- Monat1923-11
- Tag1923-11-15
- Monat1923-11
- Jahr1923
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.11.1923
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Riesaer G Tageblatt nnd Anzeiger (Glbeblatt «no MMger). Vraytanschrlft: Lagevkatt Rirk«, Fernruf Nr. SV. Das Riesaer Tageblatt enthält die amtliche« Vekanntmachuugea vee rtiutShau-tmamlfchaft Großenhain, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim «nrtvgerichte und da, NateS der Stadt Niesa, des Finanzamts Niria und des HautztzattamtS Meißen, sowie des GemeinderateS Gröba. NposrscheNkonlor Kreiden IS» Dirokajf« Riesa Nr. L2. F- 266. Donnrrstoft, IS. November 1N23, «beiivs. 76. Jahrg. Bringeilvhn. Für den Fall dcL Eintretens von ProduktionSvertcnerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialicnprcise behalten mir uns das Recht der Preiserhöhung und Slachsorücrung vor. An;eigcn jör die Nummer des Ausgabetages sind bis 9 Uhr vormittags auszugcbcn und im voraus zu bezahlen; «ine Gewähr sür das Er>cheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die 88 mm breite, 8 wm hohe Grundschrist-Zeilc lk Silben) 120 Lik.; die 89 mm breite Neklamezeile 400 Lik.; zeitraubender und tabellarischer Sah 50°,Aufschlag. Ter jeweils zur Berechnung gelangende Feilenpreis ergibt sich aus vorstehenden Grundzahlen vervielfältigt mit der am Tage der Ausnahme gültigen Anzcigenschlilsselzahl. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrug rer.ällr, durch Klage eingezogen werden must oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlungs- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Zm Falle höherer Gewalt — jlrieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Truckerei, der Lieferanten oder der BesörderungSeinrichtungen — hat der Bezieher keinen An'vruch auf Lieferung oder Nachlieferung de: ' Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Eeetheftraßk 59. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Rieka: kür Amei-ientcil: Wilhelm Ditirich, Ricia. Schlüsstlrabl: 506 Millionei.. Der Weg ins Nichts. In dem Augenblick, als Deutschland durch chungen getäuscht, freiwillig die Waffen aus der Hand legte, während die ganze übrige Welt in voller KriegZ- rüstung verharrte, da stand eS für Frankreich, oas damals Clemencean hiest, wre cs heute Poiucarö heisch, fest, das; diese weltgeschichtliche Gelegenheit zur völligen Ausbildung des deutschen Reiches aus der Geschichte bis zum Acußersten ausgenuht werden musste- J'ns Nichts zurück sollte das Reich, das einst, durch den schöpferisch-stärksten seiner Söhne aus dein Nichts geschaffen war. Was wir seitdem erleben, sind Schritte auf diesem Weg' ins Nichts. Zu nächst hat Frankreich sich derjenigen deutschen Gebiets teile versichert, die e-s unmittelbar für sich beansprucht hat, Elsast-Lothringens, der deutschen Kolonien, soweit sie an Frankreich gefallen sind, des Saargebietes, für das man die trügerische Form der BölkerbunaSherrschaft ge wählt hat, und des Rheinlandes, das man angeblich als Bürgschaft und zum militärischen Schuh benötigte. Dann folgte als weiterer Schritt eine Zeitspanne der bewußten Temütignngen, der Versuche, die deutsche Ehre, das Ehr gefühl, iu den Schmutz zu treten. Ein Niesenbeer von uniformierten Spionen und kontrollierenden Schnüfflern, dem die deutschen Behörden und die Vertreter der deut schen Wirtschaftsbetriebe zu willen sein mußten, wurde über das ganze Land verteilt. D'e in ehrlichen Kampfe eroberten Trophäen aus vergang neu Ruhmes ag.n wur den zurückgefordert, obwohl kein französischer Soldat im Kampfe deutschen Boden betreten hatte, die Auslieferung unserer hervorraamdsten Kämpfer des Weltkriege? wurde verlangt. Weiterhin setzte dann die Zeitspanne ein, die wir, von uns aus gesehen, als die Zeit der Erfüllung zu bezeichnen pflegen. Die Lebensadern der deutschen Kraft wurden angeschlagen, das Blut strömte. Barleistungen, Sachlicfcrpngen wurden solange freiwillig als Verföh- nungSovfer ausgcliefert, bis der Augenblick gekomm-n war, den Frankreich als Beginn der neuen Zerstörungs periode für seine Zwecke brauchte, der Augenblick Les Nichtmehrzahlenkönneus. Nicht Deut'chland, sondern ein Gremium der Wirtschaftssachverständigen aus aller Welt bezeugte, daß' Deutschland ohne die Unterstützung einer auswärtigen Anleihe seinen sogenannten Verpflichtungen nicht mehr Nachkommen tonnte. Diesen Anlaß benutzte Frankreich, um sich weitere lebenswichtigste Gebietsteile Deutschlands zu rauben und den Gesamtraub zu einem einheitlichen Staatsgebilde zu verschmelzen, dessen formelle Schöpfung nach französischer Ansicht nur noch eine Frage kurzer Frist ist. Nun geht Frankreich wiederum einen Schritt weiter. Rheinland und Ruhrgebiet hat es fest in der Hand, die deutsche Negierung bat sich sogar bereit er klärt, den Eiscnbahnpark, der mit Mühe vor dem räuberi schen Zugriff bei der Besetzung gerettet werden konnte, dazu auszuliefern. Nun erklärt Frankreich sich freundlichst bereit, uns darüber auszufragen und durch selbsternannte Sachverständige seststellen zu lassen, was aus Restdcutsch- land noch geraubt werden kann. Frankreichs Wille uns Weg ist folgerichtig, fast ebenso folgerichtig wie Weg und Wille deutscher Hilfsbereitschaft. Welcher „Regierung" in Berlin wird es Vorbehalten sein, diesen Weg ins Nichts endgültig bis ans Ziel zu gehen. Heute Ausgabe der Reutemuark. )( Berlin. Der Neichssinanzministcr hat an die Deutsche Reutenbauk das folgende Schreiben gerichtet: Ans (Srnnd des 8 47 der vorläufige» Durchführungs bestimmungen znr Verordnung über die Errichtung der Deutsche» Renteubank ermächtige ich die Deutsche Renten bank, am 13. November dieses Jahres mit der Ausgabe «der Nentenbaukscheine zn beginnen. Lohuzahlnnge» in Rentenmark. Wie die „Leipz. N. N." melden, ist zunächst der Reicks- kegieruug ein verzinslicher Kredit von etwa 80 Millionen Rentenmark zur Verfügung gestellt morden, wovon schon Beträge nach der Vrovinz geschickt wurden, nm überall am 15. November mit der Auszahlung von Löhnen in wert beständigem (Selde an Reichs- und Landesbeamte, Ange stellte nsw. begiünen zu können. Allerdings würden vor läufig wohl nur 3« Prozent deS Lohnes in Nentenmark zezahlt werden, doch hoffe man, dies« Quote von Woche zu Woche steigern zu können. Den nach dem Gesetz dem Reiche zu gewährenden zinslosen Kredit von 300 Millionen Renten mark bat dieses vorläufig noch nicht in Anspruch genommen. Mit der Ausgabe von Rentenpfennigen soll schon bald begonnen werden, und werden die Stücke zu 1 und 2 Renten pfennigen aus Kupfer, die höheren Einheiten au« Aluminium bronze hergestellt; sie haben ungefähr das Aussehen der Scheidemünzen der Vorkriegszeit. Am Mittwoch wurden vrrbandlungen zwischen der Deutschen Renteubank, dem ReichSfinanzministerium usw. über di« Frage geführt, ob die Rentenmark sofort an der Börse nach Art der aus ländischen Zahlungsmittel notiert werden soll oder ob man versuchsweise die Bildung eine« Verhältnisse« zur Papier- wark dem freien Verkehr überlassen soll» W Ausgabe wertbeständige« Notgeldes. Amtlich wird mitgeteilt: Die Verordnung des Inhabers der vollziehenden Gewalt über die Ausgabe wertbeständigen Notgeldes will die Schaffung wertbeständigen Notgeldes för dern, um die Zuführung der Ernte in die verbrauchenden Städte sicherzustcllen. Anträge auf Genehmigung sind wie bisher an den Reichsminister der Finanzen zn richten. Die Verordnung vom 26. Oktober 1823 bleibt unberührt. In be sonders begründeten Fällen wirb der Reichsminister der Mrsruel^ÄuLmrbme». mm Lau . allgemeinen Bedingungen. insbesondere hinsichtlich der Deckungen zulafsen. Das Not geld soll den Charakter eines gesetzlichen Zahlungsmittels nicht gegenüber den Kassen des Reiches, der Länder und der NeichSbank haben, selbstverständlich muß ober ein von einem Lande ausgegebenes Notgeld von den Kassen dieses Landes als Zahlungsmittel angenommen werden. ch Zur Frage der Gehaltszahlung an die Beamten und Staatsarbriter. AnS Veamtcnkreisen wird uns geschrieben: In dem mit „Nentenmark" überschriebenen Leitartikel des gektrinen Taneblatts wird darank bingewieien, daß die neue Nentenmark zunächst nur iu die Hände der Beamten und StaatSarbeitcr kommen wird und daß diese Kreise „natürlich einen möglichst großen Teil der erhaltenen Nentenmark anshewabreu" werden. Ob. die erste Anaabe zutrisft. davon weiß die Beamten- nnd iitbeitersckast zunächst noch nichts. In den Zeitungen wird wobl viel davon ge schrieben, aber von derartiaen Anordnungen der Reichs regierung iür dir nächste Gehalts- und Lohnzahlung ist den unteren Dienststellen bis heute noch nichts bekannt. Die Tacke verhält fick vielmehr so. daß die letzten Zahlungen zn einem gerinnen Prozentsatz imn 8- November lO°/„, am 13. November 15°^ und am 16. November 30°'„) in wert- delländiaen ZablunaSmittrln nach Dollar berechnet worden find. Dieser wertbeständige Gestalt«- und Lohntest der beiden erstgenannten Zahlungen ist aber erst beute oezablt worden, obwohl die Beamten- und Arbeiterickakt auch diese geringen Beträge driuaend benötigte. Hierbei handelt e« fick bei der geringen Bezahlung der Beamten- und Arbeiter schaft nm äußerst geringfügige Beträge, die für die beiden erstgenannten Zahlungen nur in wenigen Antzuabmefällen den Betrag von insgesamt 1,5 Dollar übersteigen. WaS mit einem solchen Betrage nnznfangen ist, wird wobl jeder Leier beurteilen können. Wenn im genannten Leitartikel der Befürchtung Ausdruck gegeben wird, daß dieser wert beständige Gehaltsteil zurückgebalten wird, so scheint hier eine merkwürdige Vorstellung von der „guten" Bezahlung der Beamten und Arbeiter obzuwalteu. Tie Bezahlung der Beamten und Staatsarbriter ist derart gerinastigig, daß sie damit nur notdürftig ibr Leben fristen, nickt im entferntesten aber daran denken können, diesen Gestaltsteil zn sparen. Man würde fick dadurch auch unr schädigen, da es vorgekommen sein soll, daß einige Geschäftsleute bei steigendem Dollar auch die Goldmarkgruudpreifr berauf- gesetzt haben. Es scheint weiten Kreisen nicht bekannt zu sein, daß die Bezahlung der Beamten und Arbeiter nur etwa 40—50 Prozent des FriedeuSrinkommens iu Goldmark beträgt, während die der setzt üblichen Preisberechnung zu Grunde gelegten Goldmarkvre'ise vielfach das doppelte bis dreifache und noch mehr iViehpreisr in Leipzig!) betragen. Wie lassen fick solche Preise de« täglichen Bedarfs mit dem geringen Einkommen der Beamten und Arbeiter in Einklang bringen und wie soll man da an Sparen denken können! Cl. * Wieder Bollbetrieb in der ReiLsdruckerei. Auf Veranlassung des Wehrkreiskommando« find mehrere Verhaftungen von Personen vorgenommen worden, die zum Buchdruckerstreik aufgeiordert und Arbeitswillige am Betrete» der Betriebe zu hindern versucht hatten. Di« Fest genommenen werden sich wegen Vergehen« gegen die er lassenen Verordnungen zu verantworten haben. Der Ober präsident der Provinz Brandenburg bat ferner verfügt, daß erwerbslose Buchdrucker, die sich weigern, in den Noten- druckereienArbeitanzunestmen.derErwerbSlosinunterstüdung verlustig gehen. Es erfolgen viele Meldungen von Erwerbs losen zur Arbeit. Vor der Reicksdruckerei stellten sich gestern morgen 7 Uhr 500V bis 6VVV Arbeitswillige zur Verfügung. Gegen 9 llhr war ihre Zahl auf 10000 bis 12 000 augewachsen. Die Reicksdruckerei mußte schließlich Schilder anbringen lassen, auf den«n mitgeteilt wurde, daß Ncueinstellungrn nicht mehr möglich sind. Tie meisten Berliner Zeitungen «och nicht erschienen. Auch gestern abend sind in Berlin mir der „Vorwärts", »Der Deutsche" und die „Deutsche Zeitung" erschienen. SUMM KlWklM iM MMI. )( Köln. Die völlige Zerrüttung deS WirtschaftS- lebens im besetzten Gebiet und die furchtbare Gefahr, daß Hnndertta»,sende buchstäblich zu verhungern drohen, zwingen zu sofortigem Handeln. Vorgestern wurden erneut mit Vertretern des Ruhrbernbaues in Düsseldorf Verhand lungen gepflogen. Sie betreffen die neue« Bedingungen, die die Franzosen nach dem Abschluß des ersten Verband- lungsstadium« gestellt baden. Die Bedingungen find nach dem, was die „Frankfurter Zeitung" ans industriellen Kreisen hört, unerfüllbar. Die Lage ist gefährlich. Wenn eine Einigung nicht zustandekommen sollte, bliebe der ge samte Wirtschaftsbetrieb tot. Wir stünden dann dicht vor einer Hungersnot von fünf Millionen Menschen, einer Katastrophe, die die russischen Ereignisse an Schrecklichkeit noch überbieten würde,, da hier di« Millionen auf einen kleinen Raum mit ganz geringen landwirtschaftlichen Erzeug nissen zusammengedrängt sind. Lebensmittellager sind so gut wie keine vorhanden, die Hausbrandoersorgiina gering, Arbeiter und Unternehmer sind sich der Tragik der Sitnation bewußt. Die französische Regierung hat es nun in der Hand, ein Unglück berbciznfnhren oder abzuwenden, das sonst nur die allmächtige Statur als Fatum verhängt. -(Düsseldorf. Im Anschluß an die vorgestrigen Arbeitslosendemoustratione» kam es zu Plündernngsver- fuchen in der Lindemann- und der Graf v. d. Recke-Straß». Die anrückende Polizei wurde mit Schimpfwort«» nnd Steinwürfen rnwianoen. Zwei B«amt« wurden durch Stein würfe, ein dritter durch »inen Schuß verletzt. Tie Polizei mußte von der Waffe Gebro-'ck machen; ein Arbeitsloser wurde getötet. Auch im südlichen Stadtteil kam cs zu Anknmmlui'gen und Tumulten, an einigen Stellen auch zu Schießereien. X Dortmund. Nack Auslösung einer Erwerbslosen versammlung bildete fick ein Demonstration«;»», der nach dem Stadtiunrrn marschierte. An der Spitze de« Zuges marschierte ein Trupp mit Knüppeln bewaffneter junger Burschen. Ein Polizeikommando, da? zur Auflösung des Zuge« entsandt wurde, wurde mit Sckimpfworten empfangen. Ter Aufforderung, den Zua auszulösen, wurde keine Folg« geleistet. ES entstand ein Kampf, bei dem auch Schüsse gewechselt wurden. Auch wurden gegen die Polizeibeomtev zwei Handgranaten geworfen, wodurch zwei Beamte verletzt wurden. Ter Polizei gelang es schließlich, die Ordnung wiederherzuftellen. Ein TemonstrotionSzua, der aus der Richtung Gedreckten nnd Vrambauer in das Innere der Stadt zu marschieren suchte, wurde kurz vor Eving aufaebalten und aufgelöst. In das Krankenhaus ,w.n.r.d.eg zwei verletzte Arbeiter eingeliesert. Beschaffung von Vousrüchen uud WSrmerMmen. Der Inhaber der vollziehenden Gewalt, General cker Infanterie von Sceckt, erläßt ein» Verordn»«« über di< Beschaffung nnd Bereitstellung von heizbaren Räumlich keiten zum Eiuuekmeu van Speisen, zum Austntbali während des Tages und zum Uebernackten. Für die Be- ickaffung der geeigneten Räumlichkeiten werden den Militär- briebltzbadern folgende Richtlinien g-aebeu: Für Luxus, Schlemmerei und kostspielige Lustbarkeiten ist in dem Deutschland von heute kein Raum. Alle Gaststätten, Etablissements rc., die diesen Tendenzen dienen, sog. Schlrmmerlokale, Likörttnben, Tanzpaläste, find in erster Linie geeignet, ihre Räuuilichkeiten und Kückeucinricktungen den Volksküchen, Volkrspeiseaustalten, Wärmehallrn und Ueberuachtungsräumen zur Veriügung zn stellen. Den In habern derartiger Lokale ist Gelegenheit zu geben, diele Umstellung unter eigener Leitung und unter möglichstem Vcibchalt d«s bisherigen Personal« vorzunebmen. Machen sie hiervon keinen Gebrauch, so wären die benötigten. Räum« und Küchcueinricktnugen zu beschlagnahmen und den ent« sprechenden amtlichen oder privaten Fürsorgestelleu zur Ausnutzung zu überweisen. Hierbei sei energisch vor;«- geben uud erforderlichenfalls vor Härten nicht ouumckzu- schrecken. Tie offizielle Einladung der Reparatiovskommifsion. * Paris. Ter Generalsekretär der Reparation^- kommission bat dem Leiter der KrirgSlasteukommilfion mit geteilt. daß die ReparationSkommisfiou sobald als möglich die Beauftragten der deutsche« Negierung in der Frag« der deutschen Zahlungsfähigkeit sowie über die Note vom 2. November, in der dar Berliner Kabinett fick zu: Finanzierung der Naturalleistungen außer stand« erklärt, vernehmen möchte. Der genaue Zenpunkt dieser Ver nehmung wird vermutlich erst nach Rückkehr des Staats sekretärs Fischer au» Berlin festgelegt w»rdkn. Man ioricbt davon, daß die Vernehmung schon Ende dieser Woche stattfinden wird. * Weitere Verschleppung der Verhandlungen der Industriellen. * Düsseldorf. Wie verlautet, sind die Verband ltmgen der 6er»Kommission des Bergbauvcceius mit der Mikum gestern wider Erwarten nicht zum Abschluh ge kommen. Es war über folgende die Hütten uud Zechen betreffenden Fragen eine Ueberciustimmuug erzielt worden, nämlich: 1. Neber die Koblenstener für die zurückliegende Zeit; 2. Neber die Reparationsleistungen; 3. Neber di« Abgabe auf dir frische Förderung; 4. Neber dir Ein- und Ausfuhrbewilligungen nnd Abgaben; 5. Neber die von der Miknm verlangten Kontrollmaßuahmcn; 6. Neber die Frage dec Ncgiezechen; 7. Neber die hohen Betrage der Beschlag nahme ans den Hüttenwerken. Tie Verhandlungen konnten nicht fortgesetzt werden, da die Mikumvcrtrelcr die An- erkennnug der Leistungen auf Rcparationskonto üdcr- überraschenderweise ablcbnten. Tie Deutsche Borgwerkszeitnng nimmt an führender Stelle zn den Düsseldorfer Verhandlungen Stellung und warnt dringend vor einer optimistischen Anstauung. Die Leistungen, die der rheinisch-westfälischen Industrie auf erlegt werden sollen, sind so schwer nnd nicdcrdrnckend, daß sie weder für die einzelnen Unternebmuuacn noch sür die Bevölkerung tragbar erscheinen. Tie Vertreter der Wirtschaft werden fick wohl überlegen müssen, ob sie Ver- träge eingehen können, die nicht allein für sie, sondern für die gesamte Bevölkerung an Rhein und Ruhr von per- hängniSvollfteu Folgen fein können. Nack Abbruch des passiven Widerstandes glaubten die Judustrieiührer eine Wiederbelebung der Wirtschaft durch die Zmammenarbeit mit den Franzosen herbeifübren zu können. S:e batten den besten Willen, ihre ganze Tatkraft und ihre Sachkenntnis in den Dienst dieser Ausgabe zu stellen. Heute aber muß bezweifelt werden, ob dieses Ziel auch nur vorübergehend erreicht werden kann. Die von den Franzosen gestellten Bedingungen sind derartig, daß eine Wiederinbetriebnadm« der Bergwerke auf einen längeren Zeitabschnitt auSgeichloffen erscheint. Selbst die schwachen Versuche der Wiederaufnahme der Arbeit, die von verschiedenen Konzerne» auf Grund der Verträge, die außerhalb des Rahmen« der Gemeinschaft der Hütten und Zechen abgeschlossen wurden, unternommen worden find, habe» llchbeute. schau als uutraabar erwieirru
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