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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.10.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192410251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19241025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19241025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-10
- Tag1924-10-25
- Monat1924-10
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.10.1924
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Riesaer G Tageblat «nd Anirlg^r tEUMatt tt«r Ameiaer). I a 77. Aahrg. und Anzl-tger Meblatt und AnMer). »W-ta^christr r°g.Natt Miq«. Das Riesaer Tageblatt enthält die amtliche« Bekanntmachungen Ri-ka^ der AmtS-au-tmannschaft Grotzenhain, des Amtsgerichts, der AmtSanwaltschaft beim Amtsgerichte «nd des Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa und des HauptzollamtS Meiden. ' Sonnabend, 25. Oktober 1^24, nbends 251 Da« Mirsarr Tageblatt erscheint se«e« Tag abend« '/,« Uhr mit Auenahme der Sonn» und Festtag«. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für «inen Monat 2 Marl 2ö Pfennig durch Post oder durch Aoten. Für den Fall de« Eintreten« von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materiaiienpreise behalten mir uns das Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeigen st'.r di« Nummer de« Ausgabetage« stnd bi« 8 Uhr vormittag« aufzugeben und stn oorau« zu bezahlen; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für d>e 3!> mm ürelt«, -t mm hohe Grunbschrift-Zeile (6 Silben, 2S Gold-Pfennige; die 89 nm breite Reklamezeile lOO Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Satz 59°/, Aufschlag. Feste Tarife. Vewitligter Rabatt erlischt, wenn oer Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden mutz oder der Auftraggeber m Konkurs gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Niels. Achttägige llnterhal'.ungSbeilagi .Erzähler an ner Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Äetriebcs der Druckerei, der Lieferanten oder der PesörderungSeinrichtungen — hak der Beziehe, -leinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goethestraue 59 Berantwortlichsür Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; sür Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. AM des MW MWAWtes. Auf Veranlassung der Süddeutschen LandwirtkchaftS- kammern trat der Deutsche LandwirtschastSrat nin Freitag vormittag im Sitzungssaal des ReicbSwirtscbnftSrats in Berlin zu einer außerordentliche» Plenarversammlung zusammen. Von Reicbsministern waren der Minister für Landwirtschaft und Ernährung Graf Kanitz und der Wirtschaftsminister Hamm anwesend. Außerdem waren Vertreter des ReichSarbcitSministeriumS, des Preußischen Landwirtschaftsministeriums und der LandmirtschastS- und WirtschastSministerien von Bayern. Sachsen. Oldcnbura, Mecklenburg-Strelitz und Mecklenburg-Schwerin und Thüringen erschienen. Als Gäste waren Vertreter des Handels- und Indnstrietages sowie des Zentralverbands der Landarbeiter anwesend. Der Vorsitzende, Präsident des Deutschen Landmirt- schastSrats Dr. Brandes, betonte in seiner BegrüßnngS- nnsprache, daß in der Zollfrage die Landwirtschaft gegenüber der Industrie vernachlässigt sei, daß die landwirtschaftlichen Preise nicht im richtigen Verhältnis zn den Preisen der Bedarfsartikel der Landwirtschaft stände» »nd daß vor allem ein kaufkräftiger Jnlandsmarkt erhalten bleiben müsse. Redner sprach schließlich die Hoffnung auf ein gedeihliches Zusammenarbeiten von Landwiktfchaft und Industrie aus. ReichSernähriingsuiinister Graf Kanitz überbrachte die Grüße der Reichsregiernng und führte aus. die Krise der Landwirtschaft sei augenblicklich noch durch die Kredit krise verschärft. Der Parlamentarismus, der bei uns noch in den Kinderschuhen stecke (lebhafte Zustimmung), habe leider die Arbeit der wirtschaftlichen Ressorts der NcicbS- regiernng stillgcleat. Zollvorlage »nd llmgestaltnng der Nentenbank seien durch die politische Krise vertagt worden, ebenso der Finanzausgleich. Er wolle aber den Kopf nicht hängen taffen, er würde ein hundsmiserabler Ernährungs minister sein, wenn er nicht auch ein passabler Land- wirtschaftsministcr sein wolle. An hohen Preisen habe die Landwirtschaft gar kein Interesse, weil sie wieder die landwirtschaftlichen Produktionsmittel verteuerten. (Lebhafte Zustimmung.) Zn dem ersten Thema der Tagung „Landwirtschaft und Handelspolitik" lag eine Entschließung vor, in der u. a. zoll- und verkchrspolitische Maßnahme» gegen den Wettbewerb von Ländern mit günstigeren ErzeugnngS- bedingnngen verlangt werden, insbesondere durch Aus füllung der Lücken im bisherigen Generaltarif und in den früheren Vertragstarifen. Die landwirtschaftliche» Zölle müsse» in angemeffenein Verhältnis zn de» Zölle» der industrielle» Erzeugnisse stehe», die der Landwirtschaft als Betriebsmittel dienen oder die Preise von Betriebs mitteln beeinflussen. Die Landwirtschaft wolle sich grund- iützlich nicht als Kompensationsobjekt bei Handelsvertrags- verbaudlnngen mißbrauchen lassen. Bei den neuen Vertrags- oerhandlungen dürften keine Bindungen von Zollsätzen erfolgen, das Deutsche Reich müsse sich vielmehr volle Freiheit in der Gestaltung seines autonomen Zolltarifs Vorbehalten. Verkehrstarifarische Vereinbarungen in den Handels- und Schiffahrtsverträgen dürften keine Einfuhr- crleicbterungen nach sich ziehen. Diese Richtlinien wurden eingehend von dem Referenten Rittergutsbesitzer Graf Keyserlingk-Camerau, Mitglied des Reichswirtschaftsrats, erläutert. Als Korreferent widersprach der Direktor der Land- wirtschaftskammcr für die Rheinprovinz Dr. Müller-Bonn der Ratifizierung des Handelsabkommens mit Spanien, da sich aus den Vergünstigungen sür Spanien große Schmierigkeiten bei den Verhandlungen mit Frankreich und Italien ergeben könnten, und verlangte einen Zollschutz sür den deutschen Garten- und Weinbau. Prof. Dr. Serina, der früher für Agrarzölle gewesen ist, nahm jetzt eine andere Stellung ein, da infolge des Krieges unter den veränderten Verhältnissen der Landwirtschaft durch andere Mittel geholfen werden müsse. Die deutsche Handelspolitik müsse darauf auSgehen, ein niedriges Preis niveau zu schaffen und könne die Agrarzölle satten lassen, wenn gleichzeitig auch die Jndustriezölle sallen. Darauf wurde die vom Ausschuß vorgelegt« Ent schließung gegen die Stimme des Geheimrats Sering angenommen; auch die Entschließung Dr. Müller-Karlsruhe wurde unter Erweiterung auf den Obst- und Gartenbau angenommen. r. - ... , - Die Riiumrmg der Söl«er Zone. Berlin. Das Interesse der Berliner diplomatischen Kreise konzentriert sich gegenwärtig auf die Vorbereitungen der Ende Dezember in Aussicht genommenen Konferenz der interalliierten Besatzungsmächte. Im Vordergrund dieser Konferenz steht die Frage der Räumung der Kölner BesatzungSzone durch Vie «ngltfchen Truppen, die bekannt- lich laut dem Versailler Vertrag a« 1V. Januar 1VSS zu erfolgen hätte. Wie wir hierzu von deftiniormierter Seite erfahren, besteht die ReichSregieruna darauf, daß di« Räumung der Kölner Zone am 10. Januar pünktlich erfolgt. ES bestehen jedoch noch sehr wesentliche Schwierig» kstrp. die vstch dattuS era«^^. da», England nur dann Zu dem Thema „Landwirtschaft «nd Neichsverffche- rnngsgesetraebung" lag eine Entschließung vor, die sich mit der Beseitigung der onS der Inflationszeit stcnnmenden Mißstände bei de» ttnfallversichcrungsrcnten einverstan den erklärte, aber sich gegen dis weitere Nmgestaltimg der Unfallversicherung anssprach, weil zurzeit der wirtschait- lichen Krise gesetzliche Neuerungen nni sozialvolitisckiem Gebiet ungeeignet seien. Die Belastung der Landwirtschaft ans sozialpolitischem Gebiete habe die LeistnngSiäbiakeit fast schon überschritten. Weiter verwahrte sich die Ent schließung gegen die gevlanten zahlreichen Eingriffe tu das Selbstverwaltiingsrecht der landwirtschaftliche» Bernks- aenoffenschaften. Die Entschließung fordert endlich Br- schränknng des neplgnten Gesetzentwurfs an-die Umstellung des Rentenwesens auf Goldmark und Vertagung aller grundlegenden R"formen der Unfallversicherung bi? zur Rückkehr normaler Zeiten, sowie Aufhebung der Verord nung vom 30. Oktober 1923, durch welche dem ReickiS- arbeitsminister die Ermächtigung zn tiefgehenden Ein griffen in die Organisation der Unfallversicherung gegeben wurde. Diese Entschließung wurde nach ihrer Bcsürwortnng durch LandeSrat Schroder-Cassel und NegicrnngSpräsidcnt z. D. Graf Bandissia-Berlin, welch letzterer den Vorwurf znrückwies, daß die Lnndmirtscbgft grundsätzlicher Gegner der Sozialversicherung überhaupt sei, ohne Widerspruch an genommen. Zum letzten Punkt der Tagesordnung „Landwirtschaft nnd Steuergesetzgebung" erklärte Dr. Wittwer ('Bayer. Landesbanernkai'uner) gegenüber der Behauptung, die Lnnd- wirtschgst habe in der Inflationszeit keine Stenern gezahlt nnd sei schuldenfrei geworden, daß die gesamte Zwangs wirtschaft eine soziale Belastung der Landwirtschaft gewesen sei, sodaß diese jetzt völlig von Barmitteln ent blößt (ei. Er erklärte sich gegen eine Fiäcbenstencr nnd eine ProdnktionSinittclstener, verlangte aber eine Abgren zung der Steuern sür Reich, Länder und Gemeinden. Eine Abwälzung der Umsatzsteuer sei der Landwirtschaft nicht möglich, die ErbscbastS- nnd SchcuknngSstener sei ungerecht, da das Vermögen der Bauern eine ErrnuaenschnftSqemein- schast aller Familienmitglieder darstelle. Tie außerordent liche Notlage der Landwirtschaft infolge der Mißernte er- fordere weitgehende Steuerermäßigung. TaS geschäslsfnhrende Vorstandsmitglied des Deutschen LandwirtichaftSrats, Regierungspräsident a.D.Dr.Kutscher sah als Boranssetznng für eine nach nllen Richtungen ge rechte Steuerreform die Biidnng einer auf sichere parla mentarische Mehrheit gestützten Regierung an. wünschte aber bis dahin ein Provisorium in der Steuergesetzgebung, das die unerträglichen Härten derselben mildere. Eine einheitliche Bewertung des Grundbesitzes und eine bessere Berücksichtigung der Rentenbankbelastnng dec Landwirt schaft muffe Platz greifen. In einer Entschließung forderte der Deutsche Land wirtschastSrat sür die Vermögenssteuer eine Anpassung an die tatsächlichen Ertragswerte durch eine wesentliche Herabsetzung dec Vermögensiteuerwerte; als Grundlage für die künftige Gesetzgebung beschleunigte Feststellung richtiger ErtragSwerte unter maßgeblicher Mitwirkung von Sachverständigen. Für die Einkommensteuer fordert die Entschließung Abstandnahme von der Einziehung der vierten Nate der Vorauszahlungen und Herabsetzung der dritten Rate. Die Einführung einer allgemeinen NormalertragS- besteuerung wird abgelehnt und die Wiedereinführung individueller Einkommenbesteuerung auf der Grundlage von Wirtschaftsjahr und Buchführung verlangt, ferner Herabsetzung der Umsatzsteuer unter Freistellung des Eigen verbrauchs, Abstauduahme von weiteren Vorauszahlungen bei wesentlicher Schmälerung des Umsatzes, Erleichterung in der Rentenbankbclastung, Berücksichtigung des Familien standes bei alle» Steuern und in Notgebieten Steuer ermäßigungen. In der Besprechung führte Ministerialdirektor Popitz vom Reichsfinanzministerium aus, daß die jetzigen Steuern Notsteuern seien, die zwar nicht von heute aus morgen ge ändert werden könnten, deren allzngroße Härten aber schon gemildert werden. Den Notstandsbezirken seien die Steuern gestundet oder sogar erlassen worden. Sobald es die Finanzlage gestatte, werde die Umsatzsteuer weiter ermäßigt werden. Mit der einstimmigen Annahme der Entschließung schloß die Tagung des Landwirtschastsrats. zur Räumung Kölns bereit ist, wenn es dafür einen anderen Abschnitt des altbesetzten rheinischen Gebietes mit seinen Truppen besetzen kann. Nach enalischer Auffassung würde der interalliierte Charakter der Besatzung vollständig auf hören. wenn England mit der Räumung der Kölner Zone ganz aus dem deutschen Besatzungsgebiet verschwindet. Die englische Regierung wünscht offenbar, daß ihr die Zone um Koblenz zur Besetzung durch die englischen Truppen überlassen wird. Ueber diese Frage werden demnächst Verhandlungen zwischen Frankreich und England statt finden. Im Anschluß an die Erörterung der Besatzungs frage dürste dann auf der bevorstehenden Dezemberkonferenz auch das Problem der Beendigung der interalliierten Militärkontrolle in Deutschland zur Erörterung gelange». Herriot als Frie-ensprophet. Paris. (Funkspruck.) Unter dein Vorsitz von Herriot und in Anwesenheit TonmeraneS Hot gestern in der Sorbonne eine Kundgebung für den Völkerbund stattgeiunden, in deren Verlauf die sranzösischen Delegierten beim Völkerbund sprachen. Ferner ergriff Herriot das Wort. Er sagte, bei der diesjährigen Tagung in Gent habe Frankreich nichts verloren, es habe vielmehr moralische Eroberungen ne macht, die auch ihren Wert hätten. Wir habc:>, suhl Herriot sort, ein Protokoll unterzeichnet, das den anderen Staaten sagt: Rüstet ab nnd wir werden auch abrüstcn < Gründen mir, wenn wir könnca, die Vereinigten Staaten van Europa. Wenn wir das nicht können, so vereinigen wir wenigstens die Staaten guten Willens. Frankreich wird stets sür den Frieden eintrctcn(-) Wir wünschen, daß unser Paterland, welches das Worr der Anerkennung der Menschenrechte erhoben hat, auch das Land ist, das in einem nicht mehr fernen Zeitpunkt auScusen kann, man muß sür alle Nationen auch das Recht der Völker pro klamieren. Deutschland schwante noch zwischen Frieden und Revanche. Es müsse selbst wählen. Frankreich aber werde seinen Idealen nachstrcben. ES werde die unwider stehliche Gewalt der moralischen Kräfte nicht verkennen. Diese moralischen Kräfte seien es, die Belgien, England und Amerika im Kriege aus die Seite Frankreichs gejührr hätten. Tentichlaud werde einen Fehler begehen, wenn e- dabei verharre, sie zu mißachten. stresemarm über den veutschen Monarchismus unv Frankreich. Paris. Ter Berliner Berichterstatter des „Pctii Pa- risien" hatte eine Unterredung mir dem NeichöauLeuministci Tr. Stresemann, in der dreier die Entspannung, die durch den Tawes-Plan nach der Londoner Konferenz cingerreieil ist, als sehr greifbar bezeichnete. Die französisch-deutscher: Beziehungen hätten sich gebessert. Mit der fortschreitenden Räumung des Ruhrgebietes würden ne sich noch weiter bessern. Aber Stresemann beklagte sich darüber, das; mau in Frankreich die deutsche Mentalität nicht verstehe und sie bisher zu sehr durch die französische Brille sehe. Hcrrioi habe gesagt, bah Demichland, um Benrauen einzuilößen, das verbrennen müsse, was es gestern angebetet habe. Tiefer Bruch mit der Vcrgaugenheit sei unmöglich. Wahrend fünf Jahryunderten habe die Sohenzollern-Trmastie Deutschland geschmiedet, und wo cs früher eine Sandwüste gegeben, Hanen die vohcn- zollern einen mächtigen Traar von Weltgeltung ge'chasicn. In der augenblicklichen Stunde denke niemand außer eini gen Exaltierten an die Wirdcraufrichtong der Monarchie. Viele Gründe verhinderten die Wiederherstellung des alten Regimes, ganz abgesehen von der- internationalen Schwierig keiten. Tann gebe cs noch die wahrscheinliche Rivalität zwischen den Hohenzollern und den Wilielsbachern. Außer dem fehle es auch an geeigneten Kandidaten. Trotzdem, fügt der Korrespondent des „Petit Parisien" hier ein, soll Stresemann Neigung für den Kronprinzen haben. (?) In den Nationalisten (gemeint stnd wohl die Deutschnationalen) sehe Stresemann, abgesehen von einem rechten Flügel, der nach den Bölkiübcn hinneige. keine Gegner der Erfülluugspolitik, und er wundere sich, daß in Frankreich die Voreingenom menheit gegen sie ebenso stark wie früher geblieben sei. Ter Korrespondent liest daraus, daß Stresemann daran denke einen konservativen Block zu bilden. Stresemann habe schließlich gesagt, daß, wenn Frank reich mit dem Zusammenarbeiten wolle, was eS an soliden aktiven Persönlichkeiten, au Besitzenden und Bestimmenden in Deutschland gäbe, dann müsse es sich für dicicnigen Krcüe interessieren, die iu Deutschland die Hauptrolle spielten, müsse eine Fühlung nehme» mit Männern, die bic Nation führen, b. h. mit Industriellen, Geschäftsleuten, Staatsmännern und den Jntellecktuellen, der Mehrheit nach Stresemann ms Lager der Volkspartei «nd der Teutschnat'wualen gehört«». Dank a« die LandrSte und Oberbürgermeister des Regierungsbezirks Düsseldorf. )( Düsseldorf. In der sofort nach der Räumung der Städte Vohwinkel. Lennep und Remscheid in Voh winkel znsawmcnbernfenen Versammlung der Dicnstver- waltungen, der Landräte nnd Oberbürgermeister des Regierungsbezirks Düsseldorf nahm der stellvertretende Regierungspräsident Dr. Bergmann Anlaß, den Ver sammelten und durch sie der Bevölkerung die Glückwünsche der Staatsregierung, die die Presse bereits veröffentlicht hat, sür die Befreiung von der Besatzung zu übermitteln. Gleichzeitig sprach er den besonders beteiligten Herren den Dank des Vaterlandes sür die opferbereite Arbeit aus, dir sie wahrend der BesatzunySzeit aeleistet haben. Am Schluß der Versammlung dankte m ähnlicher Weise der Regierungs- direktor Hoche, der demnächst als Vizepräsident seinen Dienst an der Regierung in Köln antritt, den Landräten und den Oberbürgermeistern für die vorbildliche Zusammen arbeit der leitenden Beamten der Landkreise, der Städte und des Bezirks während der vergangenen Jahre.
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