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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.10.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192410279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19241027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19241027
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-10
- Tag1924-10-27
- Monat1924-10
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.10.1924
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Riesaer H Tageblatt rrnd Anrrl^^ iEUMatt nn-Anzeiger). Montag, 27. Oktober IS24, abends 252 Ec- der ifesie Tarifs. i-rngSbeilage dar der Bezickc: kam»' und Terror, unter dem kein Lund mehr wie Sachjcn geseufzt Kal. Zur Nciniguna des voiitück-n Lebens von, Novembergeiste fordert sie Abrechnung nrit den Parteien der Linken und ihren 2tn!;ängs<In, zur WiederherstRUuio deL kulturellen Friedens wird sie sich mir ganzer Kraft für die Erneuerung und Sicherung der in Sachsen boden ständigen coangclischni und katdoli'chcn Aetenn'niZschulk einsegen. Für Auereckncrbalrung von Rub-e un'> Ordnung fordert sie eine starke Traarsgewcur, die sich au' alle aufbauenden Kräfte unseres Volkes s-chu. Tic wird mit aller Entickiedenkeit sich für d'e Erhairnna der freien WnU- schak: einkcden und aller- rücksichtslos beka'nrien, was sich einer gesunden Auswärrk-enlwichtung von Fndnstri-, Han- del, Ländwirlickasr und Gewerbe entg->gcnstew--r und ist sordert da st er auch die baldige Auslösung Sozialdemokratischer Parteitag. X Leipzig. 26. Oktober. Ter Landesvarteita« der sozialdemokratischen Partei entschied sich in einer ein stimmig angenommenen Entschließung zur LandeSpolitit für die sofortige Auslösung des sächsischen Landtags unt stcanitraate die Landtng^sraktion, die Landkagt-anflösunc so zn betreiben, daß die Ncuwabl zum Landtag zugleich u:it der Reichstagswahl nm 7. Dezember stattfindct. In einer zweiten Entschließung emvfieblr dec Parteitag, nachdem der letzte Neich?varteitag znm Tach'enko istiit er klärt habe, daß bei der Kandidatcnan'stcllung die bisherige Einstellung der einzelnen Parteigenossen in dem jetzt über wundenen Parteistreit nicht gewertet werden solle, die bis herige» Abgeordneten wieder anfzustellen, soweit nick', im einzelnen Falle besondere Bedenken, insbesondere das Interesse der Partei, die Wicdcran'stcllnng unmöglich macken. In einer weiteren Entschließung wird die sächsische Regierung nnsge-ordert, schnellsten? Vorbereitungen zr einer Amnestierung der volitischen Verurteilten zu treuen und sie in weitestem Plaste zur Anwendung zn bringen. Sinngemäß fordert der LandeSoarteitag weiter die Nieder schlagung der noch schwebenden Prozesse. Insbesondere wird schließlich die Begnadigung Tr. Ze:gn:rs gefordert dessen Verurteilung in weitesten, auch bürgerlichen Krci'eu der Bevölkerung al? widerrechtlich und ungerecht erachtet werde. Sämtliche Entschließungen wurden unter allge meinem Beifall einstimmig angenommen. Reichslagnilg Ser Zerttrnmsparlej. Berlin. (Funksprnck.s Im preußischen Landtag nahm am Sonntag der diesjährige ZentrumSpartcitaa mit Sitzungen des Ncich-k'partcivorstandcS seinen Amana. Ter Parteitag ist aus allen Teilen des Reiches sehr stark beschickt- Ter Parteitag soll nach dem Willen der Parteileitung vor allem dazu dienen, im Zentrum vorhandene innere^ Gegensätze anszngleicken. Am Nachmittag fand eine S tznng des Parteioorstande-.deSReichSparteiauSichufscS, der Vorsitz enden dec Landes» und Provinzialverdände und der General» sckretäre statt. An den Beratungen nahm auch Reichs kanzler Marx teil. Seine Aulsaiinug über die vom Zentrum ein.zuschlagende Politik läßt sich etwa dahin zu'ammensaffcn. DaS Zentrum muß eine ausgesprochene Partei der Rütte des wirtschaftlichen und sozialen Ausgleichs bleiben. Tarnm konnte eine Erweiterung der Negierung nur nach recht? und links in Frage kommen. Tie Londoner Abmachungen mußten unbedingt loyal und ehrlich erfüllt werden. Für das Zentrum werden auch im kommenden Reichstag nur solche Parteien koalitionSüihig fein, die sich unzweideutig und ohne Hintergedanken auf den Boden der Tatsachen stellen, die durch die Annahme der TawcSgesctze gegeben sind und die weiter die unbedingte Gewähr daiür bieten, daß sie ernstlich die Weimarer Verfassung gegen alle An griffe verteidigen wollen. In den Berhanülungen spielte vor allem die bayrische Frage eine Rolle, das heißt der Gegensatz, der z. Zt. zwischen dem Zentrum und der Bayrischen Volkspartci besteht. ES sind in beiden Lagern Bestrebungen vorhanden, beide Parteien zu einer Verschmelzung zu bringen, aber cs kann schon jetzt gesagt werden, daß diese Bemühungen keinen Erfolg haben werden nnd daß die Bayrische Vslkspartei ihre Selbständig keit behalten wird. Ter Widerstand gegen eine Verschmelzung in der kommenden Verbindung mit dem Zentrum tomml vor allem aus Oberbayern. In oberbayrischen Kreisen werden Forderungen ausgestellt, die für das Zentrum nicht annehmbar sind. Es kommt daher sür die beiden Parteien nur eine Verständigung über die Wahlen in Frage. Bekannt- lich ist von einigen Mitgliedern der Bayrischen Volkspartci die Anregung gegeben worden, die Bayrische Volkssartei solle als christlich föderalistische Volkspartci un -anzen Reiche Kandidaten ausstellen. Tazn wird cs nicht foinmen, da die Parteileitungen beider Parteien geneigt sind, einen Burgfrieden zu schließen. Der Streit geht nur noch um eins, das Zentrum legt großen Wert darauf, den bisherigen Zentrumsabgcordneten Hosmann-Ludwigshasen wieder aus zustellen, den die Bayrische Volkspartei auf die pfälzischen Mandate sür sich beansprucht. Doch ist anzunchmen, daß es auch in dieser Frage zu einer Einigung kommen wird. In München tagte am Sonntag ebenfalls die Partei leitung der Bayrischen Bolkspartei, die mit der Zentrums- parteiteitung in Berlin dauernd in telegraphischer Ver bindung stand. Beichlüffe wurden noch nicht gefaßt. Die Zentrumsdelrgierten beschäftigten sich weiter noch mit der Vorbereilung des Wahlaufrufs und der Organisierung der Sieuwahlen zum Reichstag und preußischen Landtag. Am Abend fand eine Begrützun« der auswärtigen Teilnehmer wären, mit der die Regierung drohte, wäre cS mit der ganzen stolzm Herrlich! it der Part i vorder g-wesen. Ich sage, es läßt sich hören, mein Standpunkt ist es nickr. Die Reichsregiernng hatte Erfüllung un-crer Forderung zugcsagt: Aufrollung der Kricgsscknckdfrage. Tiefe Er klärnng ist zwar im Reichstage erfolgt, jedoch hat die RcichSregierung bis heute nichts unternommen, um Kriegsschuldlttge im AuSlandc cntgegen^utreten. Soll aus der vorher aufgeworfenen Frage die Bilanz gezogen werden? Es sind Klagen an den Partcioorstand gekommen, die fick mit der Haltung der Fraktion befaßten. Es muß zugegeben werden, daß durch die verschiedenartige Ab stimmung ein Riß durch die Partei ging; Tle Partei war aber nie geteilt. Der heute noch behauptet, daß die Partei durch.das Abstimmungsergebnis Schaden an sich gelitten hätte, der führe sich den letzten deutschnationalen Partei tag vor Augen, der das Bild völliger Geschlossenheit in einem Dillen gezeigt hat. Am 30. September begannen die Verhandlungen über den Eintritt der Dentickmaiio- nalen in die Regierung. Als stärkste Fraktion standen ihr vier Minister zu. Selbstverständlich versuchte man zu han deln. In dem verschiedenartigen Handeln des Reiche kanzlers liegt sein erster Wortbruch. Getreu unseren Grundsätzen verlangten wir als Voraussetzung für eine gesunde Reichspolitik das Hinstreben zur Volksgemeinschaft, die sich aufbaue in Ablehnung des Klaiiculamvfes, Aus rottung der Kriegsschuldfrage als Grundlage für die Auf wärtsentwicklung deutschen StaatSlcbcns. Nun zur'Regierungserweiterung. Reichs kanzler Tr. Marx lehnte anfangs unsere Grundsätze ab, neigte aber dafür immcrmehr zur sozialdemokratischen und demokratischen Ansicht, das; eine Verlängerung der Regte- rung nach rechts zum Augenblick nicht angängig sei. Die Ver;ucl^ dcS Reichskanzlers, eine Verbreiterung der Regie rung nach rechts hcrbcizuführen, erzeugten bei den Demo kraten das Gefühl des Größenwahns. Tie Demokraten sind der Blinddarm, es wäre uns Wohler obnc ibm. Weder Demokratie noch Zentrum haben eine ehrliche Politik ge trieben. Tie Schuld- an dein Scheitern wollen sie aber den Deutschnationalen zuschieben. Ter Zusammenbruch der demokratischen Partei ist durch die eigene Schuld erfolgt. Die Deutsche Volksparrei drohte in' erfreulicher Konic- guenz, ihre Minister zurückzuziehcn, wenn man die Deutsch nationalen nickst iir die Regierung aufnehme. — Zur Frage der Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund er klärte der Redner unter allgemeinem Beifall, daß Deutsch sand in diesem Bunde so lange nichts zu suchen habe, als di- Statuten des Völkerbundes Bestimmungen enthielten, die mit den Ehrbegriffen, wie unser Volk stc kennt, nicht zu vereinbaren wären. Die Frage der Regierungsneubildung scheiterte nach Angabe des Reichskanzlers an parlamen tarischen Schwierigkeiten. Dabei tritt dock; klar zu Tage, daß der Reichskanzler seine ganze Unfähigkeit hinter dl-sen Ausflüchten verbirgt. Feh bin der Ansicht, daß man diese Art einer Regierungsbildung und ihre politischen Zu sammenhänge, wie sie von den Demokraten betrieben wurde, als verkappten Staatsstreich bezeichnen muß. Der Reichspräsident hat seine Aufgabe insofern nicht ersaßt, als er nach Versagen des bisherigen Reichskanzlers nicht sofort einen anderen nationalen Parteiführer mit der Regierungsbildung beauftragte. Die Politik der Mitte lehnen wir ab. Sie ist selbst nach Stresemanns Worten Politik der Illusion. Der Außenminister Strcsemann hat in seiner bedeutsamen Rede in Frankfurt a. M. die Politik der Mitte gekenn zeichnet mit den Worten: Daß sie nicht zur Vereinigung des politischen Lebens angetan sei". Die Landwirtschaft fordert Schutz. Wir haben im Aufwertungsausschuß posi tive Teilergebnisse gehabt, sie zerrinnen, da man den Reichstaa aufgelost hat. Auch das Kapitel Ebert ist eine wertvolle Wahlparole. Wenn Reichspräsident Ebert den Sinn der Zeit erkannt hätte, da würde er einem Be fähigteren schon lange Platz gemacht haben. Im Anschluß an diese Rede verlas der Vorsitzende einen Bries an Staatsmini st er Exzellenz Hergth, in dem diesen der Dank der Partei aus gesprochen wird, die Hoffnung dabei anknüpfcnd, daß seine wertvolle Arbeit der Partei weiter erhalten bleibe. Der zweite Redner, der LandtagSabg. Syndikus T r. Bera, verbreitete sich sodann in längeren Ausführungen über die Sächsische Politik. Der Redner ließ in treff» lichen Ausführungen die einzelnen Regierungen Sachsens, mit dem Kabinett Buck—Lipinski beginnend, Revue pas sieren. Zum Schlüsse der Rede zerpflückte der Redner das Dawes-Gutachten, dabei der Meinung Ausdruck gebend, daß der Standpunkt der Fraktion in Bezug auf die Abstimmung teilweisen Widerspruch im Lande ge funden habe. Die Versammlung nahm hierauf einstimmig folgende Entschlieft»«« an: Die Deutschnatisnale Vollspartei OstsachsenS tritt in voller Geschlossenheit rn den Wahlkampf ein. Sie wird diesen getreu den bewährten Grundsätzen der Partei füh ren und, beseelt von dem Willen, den nationalen Ge- danken zu entscheidender Macht in Deutschland zu bringen. Sie lampst für de» völkischen, christlichen und sozialen Staat auf der Grundlage wahrer Volksgemeinschaft, sie bekämpft Demokratie und Parlamentarismus, die nn Reiche, wie in Sachsen, völlig versagt haben. Klassen- ««ft Anzeiger Meblatt mü> Aryeigerh «d? Eo« Mefter otth-Il die -Em " i - - -er AmtS-anptmannschast Großenhain, des Amtsgerichts, der AmtSauwattschaft beim Amtsgerichte nnd dp- RateS der Stadt Rieka. des Finanzamts Riesa und des Hauptzollamts Melken. 77. Nalirg. durch Asien. Für den Fall des Eintretens von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir uns das Recht der Preiserhöhung und Aachsordrrung vor. An;c»gen >ür di« Nummer des Ausgabetages stnd bis 9 Uhr vormittags aufzuaeben und 'm oorauS zu bezahlen; ei» Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wirs nicht tzü-rnom.n-n. Grundpreis siir die 89 mm breite, k ww hohe Grundschrift-Zeile <S Silben» 2S Gold-Pfennige; die 89 nm breite Reklamezeile IOO Gold.Pfennigc: zeitraubender und tabellarischer Latz Ausichlag. bewilligter Rabatt erlischt, ivenn oer Betrag verfällt, durch Klage eingczogen werden muß oder der Austraggeber m Konkurs gerät. Zahlung«, und TrsiillungSorl» Riese. -Achttägige Unter .Erzähler vn der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt -- Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der B-förderunzseinrichrungen — leinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung dcS Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. GeschästS stelle: Gocthcstraße öS. Verantwortlich sür Redaktion: Heinrich UHIemann, Riesa-, kür Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. M »kl AMWIlMlWI» SMN- Deutschnationale und Sozialdemokraten sür Landtagsauflöiung. Parteitag der Deutschnationalen Volkspartei. Wahlkreisverband Ostsachse«. tsd. Meißen, 26. Oktober. Der Parteitag wurde am Sonnabend in Meißen durch eine Sitz»«« deS engere» Vorstandes eröffnet, die lediglich über die dem Parteitag vorzulegenden Entschließungen Beschluß faßte. Die danach stattfindende Sitzung der Parteivertretung war einge» schoben worden, zum Zwecke einer kurzen Vorbesprechung über die durch die ReichStagsauflösuug geschaffene Lage und die für die Aufstellung des WablvorschlageS maß gebenden Grundsätze und Richtlinien. Unter der Parole: „Hinein in die «rotze Verantwort»««" wurde die Grund forderung aufgestellt, die starken nationalen und wirtschaft lichen Kräfte der Partei sich nicht zersplittern zn lassen im kleinen Parlamentskampf der Partei, sondern sie stoß kräftig zu erhalten sür die nationale Gestaltung deutscher Außen« und Wirtschaftspolitik. — Unter begeistertem Bei fall gab der Abg. Schreiber als Vorsitzender des Sächsischen Landbundes Kenntnis von dem am Vortage einstimmig gefaßten Beschluß des Landesvertretertages, sich auch bei dieser Wahl wieder geschloffen dinier die Deutschnatio nale Volkspartei z» stellen. Zur Weiterberatung der Nandidatensragen wird die Parteivertretung in der nächsten Woche erneut zusammcntretcn. Die öffentliche Versammlung. Zu einer wuchtigen Kundgebung gestaltete sich der Par teitag der Deutschnationalen Volkspartci, WahltreiSvcrüand Ostsachsen. Fast vermochte der Saal die Gaste und Partei mitglieder nicht zu fassen. Von der Bühne grüßte, umrankt von grünem Vlettcrwerk, Bismarck. Ter Vorsitzende dcS WahtkreisverbandeS Ostsachscn, Rechtsanwalt Dr. Philipp Dresden, crösfnetc die Tagung. Seine Begrützungsworte galten zunächst dem getreuen Führer der sächsischen Land wirtschaft, Abgeordneten Schreiber. Rechtsanwalt Tr. Philipp führte dann etwa folgendes aus: Erneut ist der Wahlkampf angebrochen. Die Sozialisten hoffen aus dem Wahlkampf wieder als die stärkste Partei, die sic waren, her vorzugehen und wollen dabei von vornherein der neuen Ne gierung noch stärker als bisher ihren Stempel aufdrücken. Was haben wir dagegen zu setzen? Den unbeugsamen Willen, daß unsere Partei aus dem Wahlkampf stärker als je in den neuen Reichstag einzieht, um damit zu erzwingen, daß in Zukunft die deutsche Reichsrcgierung freibleibt von der Be lastung der Sozialdemokratie. Wir können keine Gemein schaft haben mit Lauheit und Flauheit, mit den Alles-Wä- gern und Nicmals-Wagern. Not kennt doch Gebot und die politische Not unseres Volkes muß sich das Gebot selbst schaffen: Die Treue von Manu zu Mann, die Tapferkeit, die Freude zur Tat und das Bekenntnis, daß wir den Wahl kampf unter den alten siegreichen Fahnen schwarz-weitz-rot führen werden. LandtagsabgeorLneter Dr. Schreiber dankte dann dem Vorsitzenden sür die Worte, die er ihm gewidmet hat. — Worte des Dankes richtete der Vorsitzende des Verbandes christlicher Elternvereine Dr. Hering an die Versammlung. Nicht allein gelte es heute den Kampf politischer Interessen, sondern es gehe um die höheren Ziele der Partei, die man zusammenfassen könne in die Worte: Einigkeitswerte, Kul- turintcressen und völkische Frage. — Ihm schloß sich Reichs tagsabgeordneter Hartmann, der Vertreter des Deutsch««, tionalen Arbeiterbundes, an. Mit zwingenden Worten schil derte er den Aufstieg der nationalen Arbeiterbewegung. 700 000 Arbeiter hätten sich im Bunde organisiert und damit bekundet, daß sie nichts mehr wissen wollen von Klassenhatz und Klaffenkampf. Als Vertreter der deutschnationalen Ge- metndeverordneten bcgrützt Rechtsanwalt Kohlmanu-DreS- ben die Versammlung. Er brachte den Dank des Verbandes der Hausbesitzervereine für die Tätigkeit, die die Partei im Reichstag geleistet Von brausendem Beifall empfangen, trat dann ein alter Kämpe der Partei an das Rednerpult: NeichStagsabgeordneter Dr. Philipp-Borna In großen Zügen zeichnete er zunächst das Bild vergange ner Reichstagspolitik und entrollte dann ein erschütterndes Bild deutscher Not und Zerrissenheit. Der Redner führte dabei etwa folgendes aus: Der kommende Wahlkampf wird i« Zeitalter des Haffes kein Frendenlicd sein. Aber wir scheuen diesen Kampf nicht, weil wir verantwortungsbewußt vor die Wählermassen hintreten können und ihnen die Rechenschaft geben, die sie verlangen können. Zunächst ver wies der Redner auf die seinerzeitige Abstimmung im Reichstag über die Gesetze deS Sachverständigengutachtens. Die Haltung der Partei in der Abstim mungsfrage, fuhr der Redner fort, bedeutet noch, löte so oft die Meinung der Öffentlichkeit, einen Akt der Dummheit, sondern ihr lag verantwortungsvolle Ueber- legung zu Grunde. Die Leute, die damals mit Jä ge stimmt haben, hatten triftige Gründe, die man achten muß. Es war die Frage zu erwägen, ob man 900 000 Men schen weiter einem willkürlichen Feinde ausgellefert lassen wollte oder ob man auf dem Wege der Unterhandlung ver suchte, zu einem für Deutschland günstigen Ergebnis zn kommen. Das alles läßt sich hören. Wenn wir am 29. August ru einer Auflösung des Reichstages gekommen
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