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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.11.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192411012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19241101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19241101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-11
- Tag1924-11-01
- Monat1924-11
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.11.1924
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77. Jahr« 25« WM' L" L"Ä. 1t. Non-retz der deutsche« Minderheiten i« Berlin Berlin. Am 4. November werden die deutschen Minderheiten aus den europäischen Nachbarstaaten in Berlin zu einer Konferenz zuiammentreten, zu der auch die Reicks- regierung Vertreter entsenden wird. Es handelt sich da- rum, angesichts der besonders in Polen und in Rumänien ständig wachsenden Unterdrückung der deutsche» Minder heiten über «in einheitliches Borgehe» zu beraten, da? im Einvernehmeu mit der Reichsregiecung erfolgen soll Die deutschen Minderheiten wollen mit der Neichsregierung über die Mittel und Wege beraten, wie am besten ein wirklich wirksamer Minderheiten-Schutz dnrchgeiührt werden kann und welche Schritte zunächst bei den betreffenden Regierungen zu ergreifen sind. Als letztes Mittel käme dann die Anrufung des Völkerbundes in Frage, aber da erfahrungsgemäß das Eingreifen des Völkerbundes immer erst mit grober Verzögerung erfolgt, bestehen die Minder heiten darauf, dab die Retchsregierung bereits vorher sich, aller Mittel bedient, um bei den betreffenden Regierungen eine gerechtere Behandlung der Deutschen durchzuietzen, unt vor allem auch die wirtschaftlichen Druckmittel antuwenden, die angesichts der bevorstehenden HandelSoertragsverhand- lungrn der Reichsregierung zur Verfügung stehen. 8einvrrätz, kivs», ksrurnk 49. bei nach ihrer Auswahl, lieber die Anerkennuugüader - ----- ' " ' lUgn- ahmen, ... — -Vglso etwa 10 Prozent des gefamten Netzes der Deutschen Reichsbahn. leihen überhaupt nicht verzinst werden, mu! ei« RechtSbruch gegenüber de« Gläud.^. werden. Das Volksempfinden bewegt sich § in zwei voneinander getrennten Gedankengäns wird gesagt, daß di« Entwertungsgewinnler zj,^., — Entwertungsverlierer enteignet werden müßten. Hiervet ist vorausgesetzt, daß wirklich di« Verluste, die ein Teil Die Tätigkeit der Sommuniften. * Berlin. Das System der kommunistischen Wahl sprengungen hat in größerem Umfang eingesetzt. Es liefen Meldungen von Wahlsprengungen, hauptsächlich der Ver sammlungen der Linksparteien, durch die Kommunisteu «in aus Kiel, Flensburg und Homburg (Ruhr). Die Uebergabe der Regiedahnen. Vom OrganisationSkomite« der Deutschen Reichsbahn- Gesellschaft ist, wie wir von unterrichteter Stelle erfahren, die Uebergabe der Regiebahnen au die Deutsche ReichSbabn- Gesellschast in folgender Weise vereinbart worden: Di« Uebergabe erfolgt witternacht vom LS. zum L«. Novbr. 1V24. Vor diesem Termin sind am 19- Oktober schon die Bahnhöfe Limburg-Eschhofen, der Hauptbabnbof Dortmund und die Strecke Dortmund-Lünen übergeben warben. Grundsätzlich ist die Deutsche ReichSbahn-Gesellschast in keinem Falle Rechtsnachfolgerin der Regie. Es können also Ansprüche von Privaten an die Regie nicht bei der Deutschen ReichSbahn-Gesellschast geltend gemacht werden. Das entspricht dem deutschen Standpunkt über die wider rechtliche Besetzung der Rhein - Ruhrbahnen. Di« große Masse des Betriebspersonals wird vom 8. November ab ihren Dienst aufsuchen könne». Vom 16. Nov. ab treten auf allen bisher von der Regie betriebenen Strecken wieder deutsche Tarife in Kraft. Die Tarifierung erfolgt nach den deutschen Bestimmungen. Ein Teil der Verträge ist von der Regie in Toto zum 15. November gekündigt worden, für einen andern Teil hat eine Kündigung von Fall zu Fall stattgesunden. Die Deutsche ReichSbahn-Gesellschast tritt in die Verträge nicht ein, behält sich aber vor, neue Verträge mit den früheren Vertragsinhabern abzuschließen. Die privaten Anschlüsse des Reaiegebiets werden von der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft beibehalten werden. Da bei handelt eS sich fast ausschließlich um deutsche Vertrags kontrabenten. Das Personal, das während des passiven Widerstand«? bei der Regie aus den deutschen Eisenbahnern eingetroffen ist, muß nach dem Londoner Abkommen von der Deutschen ReichSbahn-Gesellschast mit übernommen werden. Die nach der Aufgabe des passiven Widerstandes bei der Regte eingetretenen deutschen Eisenbahner sind ohne weiteres zu übernehmen, da seinem Eintritt in die Regie nach Aufgabe des passiven Widerstandes seitens der Reichs bahn kein Hindernis entgegengesetzt wurde. Die von der Regie in Dienst gestellte» Nicht-Eisenbahner (sog. »nikisirss) umfassen etwa 4000 Angestellte und Arbeiter. Die Reichs- bahn-Gelellschast übernimmt sie in ihre Dienste, jedoch unter dem Vorbehalt der Verringerung gemäß der Abbau verordnung. Die Gesellschaft behält sie noch drei Monate im Dienst oder zahlt ihnen für diese Dauer das Einkommen und die Nebenbezüge. Mindestens 300 von der Renw An gestellte Arbeiter oder Angestellte behält die GeieWchast l ' '!77777 "'777777 "7. 7._ 7I.—7 Nichtanerkennung von Beförderungen und GehaltSerh gen entscheidet ein gemilchter Ausschuß. Die Regieba die jetzt übergeben werden, umfassen 8327 Kilometer, weltverbreitete Ansicht ist grundverkehrt. Wohl gibt es Fälle, in denen der damalige Schuldner heut« noch fast den vollen Wert des bei der „Rückzahlung" von ein paar Pfennigen gesparten Geldes besitzt. In anderen Fällen war wohl eine Bereicherung einaetreten, von dem Schuldner jedoch nickt als VermögenSvermehrnng betrachtet und darum verzehrt worden. Au zahlreichen anderen Fällen dagegen bat der Schuldner überhaupt keine VermögenSvermehrnng erfahren. Der zweite große Gesichtspunkt, der für die Auffassung de« AufwertunaSproblemS im Volke eine Rolle spielt, ist der, daß eS den Grundsatz von Treu uud Glauben zerstöre, wenn vom Staate gegebene Zusicherungen nicht gehalten werden. Hierbei darf jedoch nickt vergessen werden, daß der Staat das Volk im internationalen Versehr ver tritt. und daß die öffentlichen Organe in Deutschland in ihrer Haltung zum AufwertungSproblem lediglich die Be handlung zurückstrahlen, die das Reich durch seine früheren Kriegsgegner erfahren bat und weiter erfährt. Die Alli ierten haben aber geschickt vermiede», in den Friedens vertrag eine Forderung aufzustellen, daß die deutschen An leihegläubiger ans ihre Ansprüche zugunsten der reparations berechtigten Mäckte verzichten sollen und damit erreiche, daß sich in Deutschland starke Spannungen zwischen Volk und Staat herausbildeten und behaupteten. Trotz aller Schwierigkeiten müssen jedoch Mittel gesunde» werden, um den gegenwärtigen rechtlosen Zustand in einen rechtlichen zurückzuverwandeln. Praktisch bedeutet dies, daß die Schulden von Reich, Ländern und Gemeinden in neue — allerdings stark verringerte — Rechtsansprüche für die Gläubiger umgewandelt werden. Jede Lösung ist »u be grüßen, die diesem Gesichtspunkt entspricht — und schnell erfolgt. * * * Demokratische Partei und Aufwertung. Auf vom Hypothekengläubiger- und Sparer-HilfSver- band an die Demokratische Partei gestellte Fragen bat diese geantwortet, daß die Demokratische Partei aewillt ist, in der Aufwertung erheblich über daS bisher festgesetzte Mast hinanszuaeheu, sie sei bereit, Anträge zu stellen, die die Lage der Hypothekengläubiger und Sparer verbessert. Sie fei ferner bereit, die Verzinsung von Reichs-, Staats- und Kommunalanleihen entsprechend der Leistungsfähigkeit der Schuldner unterschiedlich zu behandeln und als Kandi daten für di« Reichstagswahlen nicht Jnteresseuvettreter sondern Persönlichkeiten zu nominieren. Dir Demokratische Partei bittet den Verband, gegebenenfalls geeignet« auf dem Boden der Demokratischen Partei stehend« Persönlich keiten namhaft zu machen. Bevorstehende Rückgabe der beschlagnahmte« Wohnungen. Paris. (Fnnksprnck.) Die Liga für Menschenrecht« war beim Ministerpräsident Herriot vorstellig geworden, damit er In den besetzten Gebieten dafür sorae. daß den ansgrwiesene» Deutschen die Rückkehr ermöglicht werd« und dast ibre beschlagnahmten Wohnungen unverzüglich »urückgegeben werden. Herriot bat nunmehr geantwortet, daß alle Vorkehrungen getroffen seien, nm die Freigabe der Wohnungen der AuSgemiesenen zu erleichtern. Die Beamtenwohnunaen in den öffentlichen Gebäuden würden sofort wieder zurückgegeben werden. Außerdem werde auch die Rückkehr französischer Eisenbahner den Schwierigkeiten ein Ende macken, die noch hinsichtlich der Wohnungsfrage bestehen können. M WMWM lw die WWllWM. * Dresden. Das Gesamtministerinm hat als Kreis- wahlleiter kür die ReickStaaSwabl am 7. Dezember bestimmt: Im 28. Wahlkreis Tresden-Bautzen: Geheimen Regte- rungsrat Dr. v. Heygendorfs und zu seinem Stellvertreter OberregierungSrat Tr. Putzger, im 29. Wahlkreis Leipzig: LberregiernnaSrat Scköffer, Stellvertreter: OberregierungS» rat Hempel, im 30. Wahlkreis Cbemnitz-Zwickau: Stadtrat Dr. Härtwig, Stellvertreter: Stadtrat Dr. Sckeuffler. Der KreiSwablleiter für den 28. Wahlkreis Geh. Regierungsrat Dr. v. Heygendorfs bei der KreiSbauptmannickaft Dresden ist zugleich VerbandSwablleiter für den WahlkreiSverband Sachsen. OberregierungSrat Dr. Putzger ist auch für dieses Amt sein Stellvertreter. Reichswahlleiter ist der Präsident des Statistischen RricbSamtS Geh. RegierungSrat Professor Dr. Wagemann, sein Stellvertreter Geh- OberregierungSrat Meisinger im Statistischen Reichsamt. Bor der Landtagsanslösnng. Der sozialdemokratische Antrag aus Landtagsauflösuug. Dem Landtage ist ein sozialdemokratischer Antrag zugegangen, den Landtag aufzulösen und die Neuwahl«« gleichzeitig mit der Reichstagswahl vorzunehmrn. Bertretertag der Teutschnationalen OftsachfenS. Am Donnerstag sand in Dresden eine Vertreter tagung des WahlkreiSverbandeS Ostsachsen der Deutsch nationalen Volkspartri statt, die sich in der Hauptfach, mit der Vorbereitung der Reichstags- uud der Landtags wahlen beschäftigte. Dabei wurde festgestellt, daß di, Zwischenzeit in sehr erfolgreicher Weise zum Ausbau de» Parteiorganisation benutzt worden ist, sodaß sich die Partei im Wahlkreise jetzt auf nicht weniger als 28« Ortsgruppe» stützen kann. Die sehr eingehende Aussprache ergab die vollste Einmütigkeit über die bei der Aufstellung der Kandidatenlisten für Reichstag und Landtag zu beob- achtenden Grundsätze und über die erörterten Personen fragen. Mit gleicher Einmütigkeit wurde nochmals der Auffassung Ausdruck gegeben, daß eine Auflösung des Landtages unbedingt kommen und auf eine gleichzeitige Vornahme der Reichstags- und der Landtagsneuwahlen hingewirkt werden muß. Die Verhandlungen über die Stenermilderung. * Berlin. Dir gestrigen Besprechungen im Reichs- finanzminifterium mit den Vertreten der Länder über di» in Aussicht genommenen Steuermildernngen konnten noch nicht zu Ende geführt werden. Sie sollen nunmehr in der nächsten Woche in den Reichsratsausschüssen fortgesetzt werden Da» Riesaer raarbla^^rschetttt^eden^w'^endS^'/.N Uhr Mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Borauszahlung, Mr einen Monat 2 Mark 25 Pfennig durch Post oder durch Roten. Für den Fall de« EintretenS von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materlalienprets» behalten wir un» da» Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzetge« Mr di« Nummer des Ausgabetages stnd bis S Uhr vormittag« aufzuaeben und im voraus zu bezahlen; «in« Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für dis SV mm dritte ä mm hohe Grunüschrift-Zttle t« Silben, 2S Gold-Pfennige; die 8S mm breit- Reklamezeile l00 GoldMennige; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°', Aufschlag. Feste Tarife, iiewilligter Rabatt erlischt, wenn oer Bettag verfällt, durch Klage «ingezoaen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«, und Zrfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage Erzähler an brr Elbe". - Zm Fall« höherep. Gchvalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher .'«inen Lnsvruch aus Lieferung oder Nachlieferung dek Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goethestrafie SS. -Berantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlrmann, Riesa; für Änzeigenttili Wilhelm Dittrich, Riesa. Der Eindruck »er eitgttsche« Wahle« in Berit«. , Bon unserem Berliner Vertreter. Die Wahlniederlage der englischen Arbeiterregierung war allgemein von den Berliner politischen Kreisen erwartet worden und hat daher keinerlei Ueberraschung hervor- gerufen. Man hat sich auch inzwischen bereits darauf ein gestellt, daß mit einer grundsätzlichen Aenderung der eng lischen Außenpolitik zn rechnen ist, die nicht ohne bestimmte Rückwirkungen auf Deutschland bleiben kann. In den rechtsstehenden politischen Kreisen ist man der Meinung, daß gerade durch deu Ausfall der Mahlen tu England die Aussichten einer Rechtsorientierung der deutschen Poli tik sich außerordentlich gebessert haben und daß eine nach rechts erweiterte ReicksSregicrung keinerlei Schwierigkeiten, sondern eher Unterstützung iu England finden würde. Der bevorstehende Sturz Macdonalds wird jedenfalls die unter der Arbeiterregierung ciugcleitctc Ae'ra der aus gesprochenen demokratischen Entwicklung der europäischen Politik unterbrechen und einen neuen Kurs einleiten, der sehr wahrscheinlich auch die Linksströmung in Frankreich in absehbarer Zeit beseitigen würde. Die grundsätzliche Bedeutung des Wahlerfolges der englischen Konservativen liegt darin, daß die Verständi gungspolitik Macdonalds nicht etwa als gescheitert anzu sehen ist, sondern daß gerade diese Politik auch von den bürgerlichen Parteien Englands in verstärktem Maße fort gesetzt werden soll. Der Unterschied zeigt kick lediglich in der Behandlung Rußlands, das in den englischen bür gerlichen Parteien einen unversöhnlichen Gegner besitzt, die es Macdonald verübelt haben, daß er den eng-lisch- russischen Vertrag abgeschlossen hat. Die Besorgnisse Eng- lands vor einer kontinentalpolitischen Entwicklung tu Frankreich und Deutschland sind jedoch viel zu groß, als daß eine neue englische Regierung eS unternehmen könnte, die Außenpolitik Macdonalds in Bausch und Bogen zu verdammen. In den Kreisen des Auswärtigen Amtes be steht der Eindruck, daß dis europäische Lage lediglich da durch vor neue Tatsachen gestellt werden kayn, wenn die englischen Konservativen neuerdings die Frage der ausge sprochenen Schutzzollpolitik in den Vordergrund treten lassen. Dadurch könnte eine wesentliche Erschwerung bei den wirtschafrlichcn Verhandlungen zwischen Deuh'chland und England eingetreten, denn die ZolipolMk^ErkgicindS steht in einem vollkommenen Gegensatz zu den handelspoli tischen Interessen Deutschlands, das kaum in dec Lage sein würde, etwa auf der Grundlage der Meistbegünstigung ein Abkommen mit England zu treffen. Interessant ist übrigens die Einstellung der deutschen Demokraten zu der Wahlniederlage der englischen Liberalen. Die gesamte demokratische Presse nimmt gegen die eng lischen Liberalen Stellung und begründet ihren Mißerfolg bei den Wahlen damit, daß sie sich mit den Konservativen gegen die Arbeiterregicrung verbündet hätten. Die deutsche demokratische Partei würde ein älmliches Schicksal erleiden, wenn sie sich auf eine Politik des Bürgerblockes einlassen würde, die lediglich den Rechtsparteien zugute käme, ans der anderen Seite aber zu einer Verschärfung des Klassen- kampfstandpunktes in der Arbeiterschaft führen würde. Dis englischen Liberalen hätten sich damit auf absehbare Zeit vollkommen aus der englischen Politik ausgeschaltet, denn nunmehr gebe es eigentlich nur noch ein Zweiparteiensystem in England, die Konservativen und die Arbeiterpartei. In Deutschland wäre eine solche Entwicklung sehr gefähr lich, da dadurch die Mitte vollständig verschwinden würde. M WMWW Nr MMtW. W. W. Durch die Auflösung des Reichstages sind natürlich auch die Arbeitsausschüsse für Sonderfragen in die Luft geflogen. Im Juni beschloß der im Mai gewählt« Reichstag, eine» besonderen (den 18.) Ausschuß für das AufwertungSproblem einzusetzen, im uAgust wurde zur Prüfung genau formulierter Grundfragen ein Unteraus schuß gebildet. Die Verhandlungen des wetteten wie de» engeren Ausschusses haben in der Oeffentlicbkeit lebhaftes Interesse gefunden. Konnte man die bürgerlichen Parteien im allgemeinen als aufwertungsfreundlich bezeichnen, so war die Reicksregierung aus sehr ernsten ftnanz- und währungspolitischen Gründen Heinade aufwertungSfeindlich. Der neue Reichstag wird voraussichtlich kurz vor Weih- nackten zu einer kurzen Sitzung zusammeutreten und dann kaum Zeit finden, einen neuen AuswertungSauSfchuß zu bilden. Vielmehr ist dies erst mit Beginn des neuen Jahres zu erwarten, sodaß frühestens Ende Januar oder Anfang Februar die Arbeit fortgesetzt werden kann. Vor- aussetzung ist dabei, daß die meisten Mitglieder des Auf- wertungSauSschuffeS wiedergewählt werden: denn eS erfordert langwierige Studien, um in dieser komplizierten Frage zu praktischen Vorschlägen Stellung nehmen zu können. « ,, Der gegeuwSriia« Zustand, daß die öffentlichen An- leihen überhaupt nicht verzinst werden, muh fchlMtbi« alS ein Rrchtöbruch gegenüber den GläubtgifÄtMezeichnrt werden. Das ÄolkSrmpsinden bewegt sich Hgiütttächltch in zwei voneinander getrennten Gedankengän«tta Einmal wird gesagt, daß di« Entwertungsgewinnler ztzKipftett der EntwertungSoerlierer enteignet werden müßten. Hiervet ist vorausgesetzt, daß wirklich di« Verluste, die ein Teil unseres Volkes erlitten hat, vollständig oder doch saft voll ständig einem anderen Teil zugutegekommen sind. Diese "'l-- Das Riesaer Tageblatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen ' Sernrus Nr. UprWmchtmamrschaft Großenhain, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte an- da Rates der Stabt Riesa, des Finanzamt» Riesa und des Hantztzollamt» Meißen. Sonnabend, 1. November 1US4, abends
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