Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.11.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192411062
- PURL
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19241106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-11
- Tag1924-11-06
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.11.1924
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Die Wiederwahl des bisherigen amerikanischen Präfi- denten Cooltdge zeigt, daß die republikanische Partei in Amerika zur Zeit noch über den maßgebenden Einfluß ver- fügt und auf absehbare Zeit hinaus die amerikanische Politik vollständig beherrschen wird. Als Harding starb, taten die amerikanischen Republikaner sehr klug daran, Coolidge zu seinem Nachfolger zu machen, denn unter ihnen befindet sich kein Mann, der ebenso geeignet märe, die Sympathien des amerikanischen Volkes zu gewinnen wie er, gegen den nicht einmal seine demokratischen Gegner ernstliche Angriffe zu richten vermochten. Wäre Präsident Harding am Leben geblieben, so würde diesmal wahrschein lich ein Demokrat gewählt worden sein. Dieser strenae und verschlossene Mann, der überdies den Amerikanern zu sehr als Berufspolitiker erschien, hatte wiederholt die öffent liche Meinung gegen sich aufgebracht, und oft genug schien cs, als ob die demokratische Partei, die zur Zeit des Todes Harding noch vollkommen unter der Führung des inzwischen ebenfalls verstorbenen Wilson stand, wieder die Oberhand gewinnen werde. Mit dem Regierungsantritt Coolidaes änderte sich jedoch die ganze Sachlage. Während Harding sich um die Entwicklung der europäischen Angelegenheiten nicht mehr gekümmert hatte und die Vereinigten Staaten immer mehr in eine Politik der vollkommenen Isolation hineiutricb, wußte Coolidge den Kontakt mit den europä ischen Staaten wieder herzustellen und das Verhältnis Amerikas zu England außerordentlich zu befestigen. Es stellt außer Zweifel, daß die nunmehr erfolgte Wie derwahl CoolidgeS zum großen Teil auf englische und möglicherweise auch auf französische Einflüsse zurückgesührt werden muß. Die großen amerikanischen Zeitungen sind bekanntlich sehr leicht zu beeinflussen, indem sie absolut keinen Skrubel darin sehen, von irgend einer europäischen Großmacht her — vorausgesetzt, daß diese mit Amerika be freundet ist — gegen entsprechende Bezahlung gewisse Richt linien entgegen zu nehmen. In diesem Falle hat ans alle Fälle England nickt damit gespart, die notwendigen Mittel anszuwerfcn, um die Wiederwahl CoolidgeS zu sickern. Der demokratische Gegenkandidat TaviS hatte von vornherein die denkbar ungünstigsten Aussichten, weil seine Persönlichkeit selbst in der demokratischen Partei außer ordentlich lebhaft umstritten war und er einem Manne wie Coolidge gegenüber absolut kein Gegengewicht zu bieten imstande war. Zweifellos haben sehr viele Demokraten für Coolidge gestimmt, weil ihnen ein kluger und ehrlicher republikanischer Politiker mehr zusagte als der bewegliche, geschäftstüchtige und zu allerlei Kompromissen hiuneigende Davis, der die Geschmacklosigkeit begangen batte, den amerikanischen Faschisten, den Kukluxklan Komplimente zu macken, um deren Stimmen zu erringen. Ter Kandidat der Linken, Senator Lafolette, der als offizieller Kandidat der Deutschamerikaner und der Arbeiter ausgestellt war, hat immerhin eine sehr ansehnliche Stim menzahl — mau spricht von über sechs Millionen Wählern — aus sich vereinigt. Wenn man berücksichtigt, daß Laso- lctte mit einer politischen Neugründung, der progressiven Partei zum ersten Mal im Wahlkampf hervorgetreteu war, so ist dieses Stimmenergebnis zweifellos ein Zeichen der unbedingten Existenzsähigkeit dieser neuen Partei, die alle unzufriedenen Kreise iu Amerika vereinigt. Im Wahlkampf hat man Lafolette als einen LiukSradikalen bezeichnet, was er in Wirklichkeit nicht ist. Die amerikanische Linke hat wenig Einfluß auf die Politik, und ein ausgesprochener Linkskandidat würde absolut keine Aussichten gegenüber den Kandidaturen der amerikanischen Dollarkönige gehabt haben. Für Lafolette traten jedoch die deutschen Amerikaner ein, die iu ihm den Mann sehen, der den festen Willen dazu hat, den Versailler Vertrag zu bekämpfen und für engere Beziehungen mit Deutschland einzutrcten. Wegen seiner Freundschaft gegenüber Sowjetrußland ist Lafolette viel fach als Bolschewist verschrien morden, ein Vorwurf der sehr ungerecht ist, da sein Eintreten für die Wiederauf nahme der Beziehungen zu Sowjetrußland mit partei politischen bolschewistischen Zielen nicht das mindeste zu tun hat. Lafolette wird jetzt seine neue Partei auszubauen versuchen, und es ist nicht ausgeschlossen, daß eS ihm in beiz, nächsten Jahren gelingen wird, einen Umschwung in die amerikanischen politischen Verhältnisse zu bringen, die auch unter CoolidgeS Führung im Innern nicht sehr viel zu wünschen übrig lassen werden. Las endgültige Wahlergebnis. Newyork. (Funkspruch.) Nach den letzten Meldungen sind auf Coolidge S7O, auf DaviS ISS und aus Lafolette L» Wahtmännerstimmen entfallen. Lasolette ist nur in seinem Heimatstaate Wisconsin vertreten. Französische Prefseftimmen zu CoolidgeS Wiederwahl. Paris. (Funkspruch.) Zur amerikanischen Präsident- schaftswahl schreibt „Petit Parisien", obwohl wir un« nicht in die inneren amerikanischen Angelegenheiten «inzumischen noch auch Partei zwischen Republikanern und Demokraten zu ergreifen haben, können wir erklären, daß die Wieder- wähl von Cooltdge i« Srankreich mit lebhafter Be friedigung aufgeuomme« werden wird. Mit Coolidge ünd seine» unmittelbaren Mitarbeitern General Dawes und Staatssekretär Hughes wird die Leitung des Staats- departementS di« gleiche bleiben und wir wissen, daß diese Politik ihre Ziele und ihre Methoden nickt ändern kann. Wir wissen mit einem Wort, wohin wir mit diesen künftigen Führern des amerikanischen Volke» gehen. „Petit Parisien" führt den neuen Erfolg der Republikaner auf zwei wesent liche Ursachen zurück, nämlich auf -le Gleichgültigkeit der Wähler und auf das Auftreten der Partei des Senators Lafollette. Der republikanische Sieg habe vor allen Dingen das persönliche Prestige von Coolidae und General DaweS vergrößert. Europa sei General DaweS durch feine Tätigkeit a»S Anlaß der MepnrationSfrnge zu Tank verpflicktet. — Nack dem „Fiaaro" bedeutet die Wahl den Sieg des schutz- zöllnerikcken System? zugunsten der Großindustrie. Die amerikanische Eiumisckuna in andere Angelegenheiten auf eiu Minimum zu beschränken, die Weigerung, dem Völker bunde beizutrcten und internationale Verpflichtungen zu übernehmen, schließlich auch eine feste aber nickt brutale Forderung der Rückzahlung der von den alliierten Ländern kontrahierten Kriegsschulden mit dem Wunsche, die Sckuld- nerstaaten zu einer Regelung zu führen wie England, das alles sei rei» amerikaniscke Politik, die der ncugcivählte Präsident offenbar befolgen werde. DaS Schluststadium der Militärkootrolle. Wie wir von mtterricbtcier Seite erfahren, wird die abschUesiende Kontrolle der interalliierten Geiieralinipektioii unnmebr endgültig Anfang Dezember beendet sein. Tie natioualistiscke französische Presse, insbesondere das „Ecbo de Paris", veröffentlicht alarmierende Sensationsmeldungen über angeblicke Unstimmigkeiten zwischen den Kontroll organen und der deutschen Regierung, die dadurch entstanden seien, daß Deutschland die Kontrolle erschwere. Di'ffe Meldungen, die lediglich den Zweck verfolgen, die Kontrolle noch zu verlängern, entbehren selbstverständlich jeder Grundlage. Da die regierungsfreundliche Presse in Frankreich ans den Sensationsberichten der nationalistischen Presse keinerlei Rückschlüsse zieht, glaubt man in den Berliner Neaiernngskreiscn aunchmen zu können, daß dir französische Negierung diesen Machenschaften frrnstebt. B'S zum gegenwärtigen Augenblick hat jedenfalls die frauzösiscke Negierung in keiner Weife irgend welche Absichten, den Abschluß der Kontrolle zu verzögern, zu erkennen gegeben. Der Berliner Korrespondent des „Ecko de Paris" hat in seinem Blatte über die Generaliiispektion eine Neide von Behauptungen ausgestellt, die von zuständiger deutscher Stelle als unrichtig bezeichnet und Punkt für Punkt entschieden dementiert werden. So sind insbesondere den Mitgliedern der Kontrollkommission keine Listen über die Effektivbestände vorenthalteu worden. Auch werden in keiner Fabrik weder iu noch bei Berlin Granaten hergestellt. Ebensowenig sind iu Swinemünde oder Cuxhaven Kase matten, die zu schleifen waren, erneuert morden. Auf dem Schießplatz Ruhlebcn bei Svandau wurden weder Maschinen gewehre noch sonstige Waffen, sondern lediglich einige Rollen verrosteter Stacbeldraht, einige leere Patronenkästen und unbrauchbare Nevolvertrommeln gefunden, die ver mutlich vor Jahren bei den Unruhen in Spandau dort vergraben worden sind. Gegenüber dcu weiteren fälschlichen Behauptungen des „Ecko de Paris" wird von der nämlichen deutschen zuständigen Stelle mitgeteilt, daß die Abrüstung iu allen wichtigen Punkten bekanntlich bereits seit dem Jahre 1922 durchgeführt ist. Einige im Vergleich zu der Gesamtabrüstung unerhebliche Einzelforderungeu bilden zurzeit den Gegenstand eines Schriftwechsels zwischen der deutschen Regierung und der Kontrollkommission. Im übrigen haben die englischen Offiziere, von denen einige nach Angabe des Korrespondenten erklärt haben sollen, Deutschland könne in wenigen Monaten über ein voll ständig wiederhergestelltes Kriegsmaterial verfügen, im Laufe der Generalinspektion einen so eingehenden Einblick in die Lage des deutschen Heerwesens und der deutschen Rüstungsindustrie erhalten, daß sie bei ihrer technischen Schulung über das Fehlen jeder Voraussetzung sür die Neuanschaffung solchen Materials nicht im Zweifel sein können. Wozu der Lärm? Das „Echo de Paris" läßt von seinem Berliner Ver treter Lärm schlagen über die Behandlung der Militär kommission in Deutschland und natürlich auch wieder über versteckte Rüstungen. So unsinnig und leicht widerlegbar das alles auch ist, so kann man doch ohne viel Mühe den Anlaß und den Zweck der Hebung seftstellen. Geärgert haben sich die Herren, als sie bei ihrer feierlichen Aus- grabung auf den Schießplätzen in Spandau-Ruhlebeu, bei der die deutschen Arbeiter streikten, nur alten Stacheldraht und verrostete Patronenhülsen sanden — und daß dies von der deutschen Presse mit einigem Behagen erzählt wurde. Vielleicht hätte man aus die Empfindlichkeit unserer unge ladenen Gäste wirklich etwas mehr Rücksicht nehmen sollen. Aber sie würden dann einen anderen Anlaß zu ihrer „Ent rüstung" gesucht haben. Die Hauptsache ist ihnen doch der Zweck: di« Militärkontrolle als noch nicht endgültig abge- schloffen binzustellrn und sie deshalb »ä ivkmitium auszu- dehnen. Hiergegen gilt es Protest zu erhebeu. Und die schnöde Behauptung, daß die Deutschen die Militärkontrolle lächerlich machten, ist mit der Feststellung zu beantworten, daß das ganze System der Industriespionage, die mit der Kontrolle verbunden ist, und des DurchschnüffelnS unserer Reichswehr und Schutzpolizei vom deutschen Volt als Demütigung und Gefahr auf das schwerste empfunden wird. Ein Zwischenfall bei der Militärkontrolle? ' München. Halbamtlich wird mitgeteilt: Bei einer Kontrolle der Verbände staatlicher DistriktSkommisstouen Münchens in der Waffenmeisterei Ingolstadt am ö. Novem ber kam «S bei der Abfahrt der Kontrollkommission zu einem bedauerlichen Zwischenfall. Eine erregte Volksmenge dränate an der Donaubrücke unter drohenden Rufen an de» Kraftwagen heran, ohne daß sie vo» der Polizei hatte behindert werden können. Nach dem vorliegenden Bericht wurden zwei der Enteuteosfiziere verletzt. Die bayrische StaatSreoierung hat die strengste Unterluchuna angeordnet. Der verantwortliche Polizeibcamte ist vorläufig vom Dienst enthoben. Der Fall Rathusius. In der Angelegenheit der Verhaftung des General, n. NathufinS durch d>e Franzosen wird von unterrichteter Stelle nochmals testgestellt, daß die Neicksregie, ung bereits am Montag früh, als die ersten Pariser Pressemeldungen über die Verhaftung bekannt wurden, fick soiort mit der deutschen Botschaft in Varis in Verbindung gesetzt und diese angewiesen bat, den Fall sofort in Verbindung mit der französischen Regierung oinznklären und dabei au? die Erregung binznweüen, d'e diese Verha'tung in Deutschland anSlöse. Tie Botschaft ist ferner beauftragt worden, sofort einen Vertreter nach Lille zu entsenden, nm dort Fühlung mit General v. Nathnsjus zu nehmen. Bestimmte 'Anträge in dieier Angelegenheit können an die rrninösische Regierung natürlich erst nach Austläruna aller Einzelheiten des Falles gestellt werden. Tie Verurteilung de« Generals v. Nalbu- siuS in seiner Abwesenheit durch ein fran-öli'cheS Gericht war seinerzeit in den französischen Zeitungen nickt gemeldet worden; sonst hätte die deut'che Bottcbcnr in Paris schon damals aut diese Verurteilung ainmerk'am gemacht, dam r der Verurteilte, wie cs in allen solchen Fällen geich .at. vor einer Reise nach Frankreich gewarnt werden rann:'. Tie Franzosen suchen die Verbastuna damir .zu rechtfertigen, daß die Alliierten sich in einem Schreiben des Präsidenten, der Friedenskonferenz an Freiherru v. Lersner vom 3. Februar t920 die lltecktsveriolguna au'ihrem Ter> :ror um auch bezüglich solcher KriegSüescknldigter ansdrück:ick ro:» behalten batten, die nicht in dec Anslicstrnngsl ste nn'- geinhrt waren. In dein Fall des Generals v. N.ttbunus muß aber ausdrücklich hervorgehoben werden, daß ter Ge neral nach Frankreich gereut ist, nachdem die srauckivLen Behörden ihm das Visum zum Besuch des Grabes seuies Verwandten ausgestellt hatten. Danach mußte der General annehmen, der übrigens von seiner Verurteilung aar. keine Kenntnis erhalten hatte, daß er unanae'vchten nach Frank reich rsiieu könnte. Von deutscher Seite muß die Forde- rnng ausgestellt werden, daß General u. Nathn'ius 1» schnell wie möglich wieder frcgelass.'n wird. Eine neue Verordnung TegoutteL. * Essen. Ter kommandierende General Tegoutte er läßt anstelle der Verfügungen 23 und 27 eine Verordnung Nummer 223 über die Unterdrückung von tSewal:- und Sabotageakten. Hiernach macht stct> srraibac, wer sich durch Gewalttätigkeiten gegenüber Personen schuldig macht, die irgendwie mit den Bewtzuugslruppeu iu Verbindung stehen, oder aber dec Ausübung des Treustes einer wichen Person Hindernisse in Len Weg legt und der Schaben ver ursacht, die geeignet sind, die Sicherheit der VeiatzungL- truppen zu gefährden. Wenn eine dieier Uebertrrlnugeu den Tod verursacht oder ein direktes Attentat auf das Leben einer Person, die mit de: Befatznugsarmee in Ver bindung steht, darstellt, so tritt eine Strafe von mehr als 5 Jahren Gefängnis oder Zwangsarbeit ein. Außerdem kann auch auf Mord erkannt werden. 180 Wohnungen in Trier frergegebeu. Trier. Bis beute har die Befatzunasdehörde etwa 180 Wohnungen ausgewieseuec deutscher Euenvahner, die bisher von Regiedeamten vewohnt waren, wieder neige« geben. Sie werden den zurückgekehnen deutschen Eisen bahnern zur Verfügung gestellt werden. Um die Persoualordnuug der Reichssaha- Gesellschaft. )( Berlin. Laut Germania haben gestern zwischen der Direktion der Reichsbahn A.-G. und Vertretern der Beamten Verhandlungen üoer die Pcrsoualorüniing statt gefunden, die eine Annäherung der beiden Parteien brach, ten. Die Besprechungen sind auf heute vormittag vertag) worden. Deutschland das sicherste Anleiheland. München. Die Münchner Neuesten Nachrichten bc. richten über eine Unterredung zwischen dem in München weilenden Bruder des Generals Dawes, Rufus Dawes und dem amerikanischen Banksachverstaildigen Srallfordlh. Dawes sprach fick sehr hoffnungsvoll über die Eutivickiuur der Annahme des Londoner Abkommens aus. In Amerika sei durch die Währungsstabltlsierung das Finanzvertraueu zu Deutschland außerordentlich gestiegen. Mau halt« Deutschland augenblicklich sür das sicherste Land, Anleihen unterzubringen. Auch für private Zwecke werde Deutschlauv in Amerika Geld finden, wenn hier auch zu berücksichtigen ist, daß das amerikauische Steuersystem durch eine 4' «ige steuer solche ausländischen Anleihekreditgewährungen sehr erschwert In Amerika rechnet man bestimmt damit, daß General Dawes nach dem Wahlsiege Coolidges als Vizepräsident einen wesentlichenEinflutz aukdie Außeupolitikerlailgeu werd» Die gesuukeue Kaufkraft des Dollar. .)( Neuyork. Prof. Jrvin Fisher von der Dale- Universität gibt als Ergebnis der letzten statistischen Unter- suckungen bekannt, daß der Kaujwert des amerikani schen Dollar heute nur SS CeutÄ tm Bergletche »nr Borkrteg-zeit ausmachtc. Ter Preisindex im Monat Oktober stellte sich auf 151,8 Prozent gegenüber dem Vor kriegsstand.
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