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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.11.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192411071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19241107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19241107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-11
- Tag1924-11-07
- Monat1924-11
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.11.1924
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Riesaer D TaMati und Anzeiger tLlbeblatt mW Arycher). Vvht-nsch^^. Tag^att Mtsa. Das Riesaer Tageblatt enthält die amtliche« Bekamrtmachange« " der AvttShau-tmaunschaft Srotzenhaiu. des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte und des Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa mrd des Han-tzollamtS Meide«. Postscheckkonto: Dresden 153- Sirokasse Riesa Nr. LL 26l. Freitag, 7. November 1S24, abends. 77. Jahra. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jede« 4«« abend» '/,« llhr mit vuSnahm« der Sonn, und Festtage. vezugSPrei», gegen Boraurzahlung, Mr einen Moria: 2 ^!ar! Pfennig durch Post oder durch Idioten. Für den Fall de» Eintretens von Produktion-Verteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten mir uns da» Recht der Preiserhöhung und Rachsorderung vor. Anreigen >ür die Nummer de» Ausgabetage» stnd bi« S Uhr vormittags auszuaeben und 'm voraus zu bezahlen; eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plagen wiro nicht übernommen. 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DaS Reichskabinett über Steuermilderungcn, Personal abbau, Denernngsnotbilse und Finanzausgleich. X Berlin. Das ReichSkabinett befaßte sich in seiner Sitzung vom 6. November mit einer Reibe dringender Fragen, deren Lösung ank dem normalen gesetzlichen Wege durch die Auflösung des Reichstages verhindert worden ist. Unter Zugrundelegung der Vorschläge des ReichSsinaiiz- minisler Dr. Luther führten die Verhandlungen zu folgen- dem einstimmig sestgestellten Ergebnis: In der auf Antrag des Finaiizministers vom Kabinett bereits grundsätzlich beschlossenen Stenerermäbignng erblickt das ReichSkabinett nur einen Teil der durchgreifenden Neformai beiten, die sofort in Angriff genommen werden muffen, nachdem durch die Verwirklichung der 800 Millionen Goldmarkanleihe die Ausführung des Sachverständigengutachtens gesichert ist. Ein Teil der erforderlichen Maßnahmen kann auf dem Verwaltungswege schon jetzt getroffen werden, ein anderer soll soweit vorbereitet werden, daß er durch die künftige ReichZregierung dem neuen Reichstag sofort zur Beschluß fassung vorgelegt werden kann. Im Verwaltungswege sollen die Schutzbcstimmungen und Milderungen auf dem Gebiete des Personalabbaues, welche der Reichstag in Aussicht genommen batte, durch geführt werden, soweit dies gesetzlich zulässig ist. JnSbe- sondere soll mit Ablauf dieses Kalenderjahres dec allge- meine Abbau eingestellt werden. Nur noch bei einzelnen Verwaltungen, die bisher im Abbau behindert waren, soll mit Zustimmung des Reichsrates und des HanptansschuffeS des Reichstages ein weiterer Abbau stattfinden. Die ReickSregiernng wird ihre Bestrebungen auf Senkung der Preise weiter sortseken, weil sonst alle Be mühungen um eine endgültige Besserstellung der Gehalts- mid Lohnempfänger erfolglos bleiben muffen. Außerdem beabsichtigt die Reichsregierung eine mastvolle allgemeine Aufbesserung der Bcamtengebälter zum Zwecke einer weiteren Annäherung an die FriedenSnominalgebälter so bald wie möglich durckznfübren. Tie Wiederherstellung der wirtschaftlichen Einheit Deutschlands, die Hereinbringung dec Ausländsanleihe von 800 Millionen Goldmark, die Wiedererlangung der handelspolitischen Freiheit des Reiches, endlich die Tatsache, daß die uns vom Ausland anferlegten Lasten jetzt einigermaßen übersehen werden können, hatten nunmehr die Möglichkeit geschaffen, auch einer Milderung der durch den KriegsauSgang und die Geldentwertung her vorgerufenen Nöten näherzutreten. Dabei kann nunmehr über die früher in Aussicht genommene Begrenzung auf bedürftige Kreise im Nahmen des wirtschaftlich Möglichen hinausgegangcn werde». Diesbezügliche Vorschläge unter liegen der Prüfung der Reichsregierung. Spekulative Ge- winne sollen dabei ausgeschlossen werden. Die Folgerungen aus diesen Maßnahmen für die Län der und Gemeinden zu ziehen, wird erst möglich sein, wenn über den Finanzausgleich durch den neuen Reichstag end gültig entschieden ist, da der jetzige Einnahmezustand einer Reihe von Gemeinden durchaus vorübergehender Natur sein dürfte. Die Reichsregierung erwartet, daß auch diese Maßnahmen zur Gesundung des Volks- und Wirtschafts körpers beitragen werde». Sttesemann nnd die Demokraten. Dessau. Auf Einladung dec Deutschen BolkSpartei sprach gestern Retchsaustenminifter Dr. Ttresemann in den beiden größten Sälen der Stadt über die Volttische Lage. In seiner auf den Gedankengängsu seiner Frank furter Ausführungen aufgebauten Rede wandte er sich be sonders gegen die Kritik, die von demokratischer Seite an seiner Politik geübt wird. Man stelle seine Politik bin als cinaegeben von Opportunitätsrücksichten. Seine Außen politik sei erzwungen worden gegen die öffentliche Meinung, die erst nach langem Kampfe die Zwei-Drittel-Mehrheit des Reichstages für die Annahme der Dawesgesetze ergeben habe. Es gebe keine demokratische und keine konservative Außenpolitik, sondern es könne für jeden Außenminister nur eine Außenpolitik geben, die die Lebensinteressen des deut schen BolkeS wahre, indem sie sich weder von der Illusion einer Macht- und Revanchepolitik, noch von der Illusion einer allgemeinen Völkerbeglückungspolitik leiten lasse. In Bezug auf die innere Politik wies der Außenminister darauf hin, daß in der Frage der Rechtserweiterung seine demo kratischen Ministerkollegen den gleichen Standpunkt vertreten hätten wie er selbst. Wollten die Demokraten also objektiv sein, so müßten sie die Angriffe, mit denen sie ihn über- schütteten, auch gegen ihre eigenen Vertrauensmänner im Kabinett richten. Die Hilfe für die Ueberschwemmuugsgebiete. Die preußische Staatsregierung bat sich dem ObervrSst- denten von Coblenz telegrafisch bereit erklärt, staatliche Mittel für- die von der Überschwemmung betroffenen Gr- biet« zur Verfügung zu stellen. Auch die Reichsregierung steht, wie wir von unterrichteter Seite hören, auf dem Standpunkt, daß alle« geschehen must, was möglich ist, um die Hochwasserschäden zu mildern. Wenn auch die Abhilfe- Maßnahmen zunächst zur Aufgabe der Länder und Gemeinden gehören, so wird doch auch in der Reichsregierung erwogen, Mittel des Reich« zur Unterstützung zu gebe». Kerner werden Beratungen grpfioaen, wie weit durch eine private Sammeltätigkeit, die vom Reiche in die weg« geleitet wird, d« bedrängten Bevölkerung ge-olkev werd«« kann. Der BMlIsklll M km LMM. Der Reichslandbund erläßt einen Wahlaufruf, in dem er im neuen Reichstag eine ausschlaggebende deutich- bewußte Mehrheit als sichere Grundlage einer deutichbe- wußten Regierung fordert. Dieses Ziel sei nur erreichbar, wenn das deutsche Landvolk sich nicht zersplittere, son dern geschlossen ohne Hader, Nörgeln und Schwanken zu« sammcnsteht und seine Stimmen nur solchen Parteien und Persönlichkeiten gibt, die offen. kämpfen unter imkeren: alten Farben schwarz-weiß-rot. Das deutsche Landvolk wolle nicht Stiefkind der Politik sein in einem inter national geführten Staate. DaS Gedeihen des Landvolkes ist unlösbar verbunden mit dem Gesamrwohl des deutschen Volkes. Nicht die Bestrebungen des internationalen Welt handels nnd die Ziele einer international geleiteten Welt wirtschaft sollen künftighin in Deutschland ausschlaggebend sein, sondern auf blühendem, aufnahmefähigem Binnen markt und -auf geschützter Eigenvroduktion soll sich das staatliche und wirtschaftliche Leben auibauen. Der Bundesvorstand und die Vertreterversammlung des Reichslandbundes erwarten, daß am Wahltag das deutsche Landvolk seine vaterländische Pflicht tut bis zum letzten Wahlberechtig ten. „Männer und Frauen vom fernsten Hof, jeder wahl fähige Nichtwähler ist ein Deserteur, gegen Internatio nale und Klassenkampf! für nationale und christliche Volks gemeinschaft! Deutschbewußtc Führer unter schwarz-wciß- rot, das ist die Losung für das deutsche Landvolk!" * Ein warmherziger Appell an die Wähler. Gegen die Uneinigkeit der politischen Parteien. Dr. Freiherr v. Wan g e :: heim, Franz Behrens und Friedrich Carl vom Bruck erlassen gemeinsam einen Aufruf „Zur Sammlung und gegen den Par teihader", dem wir folgendes entnehmen: „Die Entscheidung, vor welche uns diese Wahl stellt, ist nicht weniger groß als diejenige, vor der Deutschland am Beginn des Weltkrieges stand: Aufstieg oder endgültiger Untergang. Denn auch heute yun bei dieser Lage unsere Parteien in alter, echt deutscher Uneinigkeit sich noch nicht zu dem Entschluß durchringen können, tür diele Wahlen einen Gottesfrieden zu schließen über den gro ßen nationalen Geboten der Stunde, die sie einen müßte, zu vergessen, was sic trennt, dann muß das deuc'rbe Volk in allen seinen Ständen sie an ihre Pflicht er innern, muß von ihnen verlangen und nötigenfalls er zwingen, daß sie in dieser Stunde über ihre kleinlichen Parteirücksichten hinweg sich dir Hände reichen zu ge meinsamem, planmäßigen Kampfe gegen ihre und des Vaterlandes Feinde, nur beseelt von dem Gedanken an die Rettung des Vaterlandes. Keine Hilfe und kerne Stimme denjenigen Parteien, welche sich dieser Notwendig keit nicht fügen — jedes Opfer für die Vertretung einer großzügigen nationalen Polilit, das muß die Parole für uns alte sein. Keiner darf der der bevorstehen den Wahl fehlen! Wer dieses Mal fernblcibt, trägt dazu bei, internationalen Machten auch fernerhin den entscheidenden Einfluß auf dre deutsche Politik zu be wahren und damit den Leidensweg des deutschen Volkes zu verlängern. Erhebt eure Stimme, ihr alle, die ihr für euer Vaterland gekämpft und gelitten habt und noch kämpft und leidet! Reißt unser deutsches Volk in dem Sturm der Begeisterung und in dem unwidersteh lichen Willen zur Einigkeit empor aus dumpfer Verzweiflung nnd Zerrissenheit, empor zu Gottes Sonne, die uns und unserem Vaterland neu strahlen wird, wenn wir die Nebel scheuchen, welche sie heute verhüllen. Stoch ist unser Vaterland und ist unser Volk nicht verloren, wenn es sich nicht selbst verloren gibt, wenn es seine Lage und seins »einde klar erkennt und seine Kraft gebraucht im vollen Bewußtsein seiner vater ländischen Pflicht." zur Mm -er -euMu MgrzuWWu. Varis. lFunkspruck.) Gestern wurde unter dem Vorsitz des Ministerpräsidenten Herriot eine Konferenz abgehalten, die sich mit den Fragen beschäftigte, die augenblickiich die alliierten Finanzsachverständigen zur Vorbereitung der Konferenz der alliierten Finauzminister zu regeln versuchen. Hierzu schreibt Matin, das Ergebnis der Ruhrbesetzung stelle sich ganz verschieden, je nachdem man rechne. Die Belgier und Franzosen wollten den Wert der Sach lieferungen, die st« seit Januar 1923 erhalten hätten, sür sich behalten und den Ertrag an Barzahlungen bezüglich der BesatzunaSkosten an Belgien auf Grund des diesem zustebenden Prioritätsrechtes abliefern. Andererseits sei die Frage des Verteilungsschlüssels neu zu regeln. Nack dem Sachverständigenplan habe man vo« Deutschland etwa 84 Milliarden Goldmark zu erwarten. Hiervon ständen Belgien 8 Prozent, also 2720 Millionen Goldmark, zu, von denen es bereits 2 Milliarden erhalten habe. Nachdem Belgiens Anteil auSgezahlt sei. müßt« der Anteil der übrigen Mächte entsprechend erhöht werden, aber England schlage nun vor, daß Belgien seine Kriegsschulden an Frankreich, England und die Vereinigten Staaten zurückzuzahlen bade. Diese Summe sei sehr doch, deshalb wäre es vielleicht out, auf die Hälfte dieser Lumme zu verzichten. All« diese Probleme würden nach dem Matin im Augenblick durch die französifche Regierung und die alliierten Sachverständigen erörtert, sodaß nicht gnzunebmen sei. daß di« vorgesehene Konferenz vor dem 1Y. Dezember «usammenttete. Baldwins neues Ministerium. X London. Das Kabinett ist wie folgt gebildet worden: Ministerpräsident: Baldwin. Staatssekretär für auswärtige Angelegenheiten« Austen Cbamberlain. Schatzkanzler: Churchill. Lordvräsideut des Geheimen Rate?: Curzon. StaatSiekretär kür den Krieg: Sir Wortbington Evans. Erster Lord der Admiralität: Bridaeman. Staatssekretär sür Luftfahrt: Sir Samuel Hoare. StaatSiekretär für Indien: Lord Birkcnbeav. Staatssekretär kür die Kolonien: Lord Aniery. StaatSiekretär kür Innere?: Sir Johnson Hicks. Staatssekretär des Arbeitsamts: Sir Steele Maitland. Staatssekretär des HaudelsamtS: Sir Lloyd Greamc. Ueber die Zusammensetzung des neuen Kabinetts wird weiter gemeldet: Staatssekretär für Landwirtschaft: Lord Salisbury Nood. Lordkanzler: Lord Cave. Sekretär für Schottland: Lord Gilmour. Staatssekretär für UnterricbtSweieu: Lord Bereu. Staatssekretär für Wohlfahrt: Neville Chamberlain. Generalstaatsanwalt: Touglas-Hogg. » * « Günstige Aufnahme. London. iFuukivrncb.i Baldwins neue Regierung findet in einem großen Teil der Presse eine günstige Auf nahme. Tie Blätter begrüßen die in der Zusammen setzung des Kabinetts zum Ausdruck kommende Wieder- Vereinigung der Konservativen Partei und betonen, daß die neue Regierung eine weit stärkere sei als die letzte Baldwinregiernng. Große Ueberraschiiug rie? Churchills Ernennung zum Schatzkanzler hervor. Taily Gravbic schreibt, durch die Rückkehr zu seinem kruderen Gedanken der Ernennung eines Schatzkanzler? mit fteihändleriscken Anschauungen habe Baldwin sein Wahlner'vrechen ner bekräftigt. Cbamberlain als Staatssekretär des Nennern betrete ein neue? Feld der Tätigkeit, sür das er iedoch durch seine Erfahrung besten? geeignet sei. — Tie radikale Daily News schreibt, Baldwin habe Erwägungen perwnlichen Ehrgeizes dem Hauptzweck, die itärkitmägli-be Regierung zu schaffen, geopfert. Churchills Eruennuna zum Schatz- kanzler sei eine ausgezeichnete Wahl. Die Welt begrüße auch Chamberlain? Ernennung zum StaatSiekretär des Aenßern. Er sei ein kompetenter nnd vorsichtiger Staats mann. — Daily Mail sagt, die willkommenste llberraichuug sei die Ernennung Churchill? zum Lckazkanzler. Sie be deute, daß Baldwin bestrebt sei, die Wiedervereinigung der Konservativen Partei zu vollenden. — Westminster Gazette schreibt, die Regierung stelle jetzt eine mehr oder weniger homogene Körperschaft dar. — Daily Telegraph sagt, die neue Regierung verspreche stark nnd fortschrittlich zu sein. Daily Telegraph und das Organ der TiehardS, die Mor- ning Post begrüßen die Ernennung Chamberlains zum Staatssekretär des Aeußern. Ta? letztgenannte Blatl schreibt, Cbamberlain sei unter den auswärtigen Diplomaten in London beliebt. Seit seiner Jugend habe er sich mit den Problemen Frankreichs und Deutschlands besaßt, wo er zum Teil seine Erziehung erhalten bat. Chamberlain habe stets der Lage Frankreichs Sympathie entgcgeugebracht Wenn Cbamberlain Frankreich? Forderung nach Sicherheit befriedigen könne, so werde er die halbe Schlackt gewonnen haben, aber er müßte sich rasch entscheiden, denn alle Bericht» aus Paris deuteten daraus hin, daß, wenn Frankreich nicht die sichere Freundschaft Großbritanniens als Schranke gegen gegen einen Ausbruch des deutschen Chauvinismus erhalten könne, es senseitS des Rheins blicken und eine Vereinigung mit feinem früheren Feinde herbeisühren könnte. — Da? Arbeiterorgan Daily Herald schreibt, die Freunde der neuer, Regierung Baldwin stritten sich bereits über die Zusammen setzung des Kabinetts. Dies zeige, daß die Tory-Mehrheit leicht in Stücke gehen könne. Wiederkehr Dr. Hersts ! Berlin. Don maßgebender deutschnationaler Seite erfahren wir, daß der Einfluß Dr. HergtS auf die Politik der Partei nach wie vor die Haltung der offiziellen Partei- leitung beherrscht. Es könne gar kein Zweifel darüber vorliegen, daß Dr. Hergt schon in sehr kurzer Zeit wieder zur Leitung der Partei berufen werde, da seine Persön lichkeit die beste Gewähr für die Durchführung einer ent schlossenen politischen Linie bietet. Die Auseinander setzungen, die innerhalb der letzten Wochen in der Partei ttattianden, seien keineswegs so schwerwiegender Natur ge wesen, daß man von einer wirklich ernsthaften Verdrängung Dr. HergtS aus der Parteileitung spreche» könne. Die Wahlfreiheit im besetzte« Gebiet. Die Reichsregierung hat sich wegen der Freiheit del Wahlagitation im besetzten Erbiet, besonders der Per- sammlung«sreiheit und der Freiheit der Presse, mit den Regierungen der Besatzungsmächte in London. Paris und Brussel in Verbindung gesetzt. Nach den von diesen Re- oierungen gegebenen Zusickerungen kann mit Sicherheit daraus gerechnet werden, daß die Wahlvorbereitungen und die Wahl von den BesatzungSbrhörden in keiner Weis« behindert werden.
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