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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.11.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192411082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19241108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19241108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-11
- Tag1924-11-08
- Monat1924-11
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.11.1924
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wurde e tot. verNMSnnv "SIMMS. Riesa, den 8. November 1924. —»OeffentlicheSitznngde-Stadtverord- »eten-Kollegium« zu Riesa am Dienstag, den 11. November 1924, nachmittag« 8,20 Ubr in der Aula der Oberrealschule. Tagesordnung: 1. Bestimmungen iiber die Zivilelnanartirrung. Berichterstatter: Herr Stadtv. Kid- 2. Gesuch der Bereinigten Militbrvrreine, dir Errichtung eines Ebrrnmales in Riesa betr. S. I. Nachtrag zum Orts- oesetz iiber die Rechtsverhältnisse der Beamten. 4. Ausbau der Vollabteilung der Handelsschule zu einer dreistufige» höheren Handelsschule. 5. Einführung der Gemeindrkrankrn- pflege. Berichterstatter: Herr Stadtv. Schneider. 6. Heran«- »abe eines neuen Adreßbuches. 7. Nachverwilligung von lOOO Mark zu Abschnitt 22 Pos. 6a des HanSbaltvlane«. Berichterstatter: Herr Stadtv. Schmidt. 8, Begründung einer neuen Schwesternstell« beim Stadtkrankenhaus. Be richterstatter: Herr Stadtv. Adler. S. Erhöhung der Mlge- fätze im StadtkrankenhanS. Berichterstatter: Herr Stadtv. Jurmann. — Nichtöffentliche Sitzung. —* Die Berkehrs,eiten In den st ödtischen Geschäftsstellen erfahren ab Montag, den 17. Nov., Insofern eine Nendernng, als von diesem Zeitpunkte ab di« Abfertigung des Publikum an mehreren Wochentagen auch Nachmittags von 2—4 Nhr erfolgt. Ans dir diesbezüg liche Bekanntmachung wird auch an dieser Stelle hingemirsen. —* E i n b r u ch s d i e b st a h l. (Polizeibericht.) In der Nacht zum 8. 11. 1924 ist in einem Konfektionsgeschäft in Strehla ein größerer Einbruch antzgeführt worden. Unter anderem sind 10 bis IS Herreuanzüar, grau, braun und blau gesprisselt, 1 hellgrauer Herreuulstcr, mehrere dunkel farbige Kinderjovven und mehrere Dutzend buntfarbige Kinderheindeu gestohlen morden. Sämtliche Gegenstände find »en und es ist anzunehmen, daß die Täter versuchen »erden, das Diebesgut nbznkctzeu. Irgendwelche sachdien liche Wahrnehmungen hierzu wolle man dem Kriminal- Posten Niesa mitteilen. —* Der Steuerabzug vom Arbeitslohn. Der Deutsche GewerksclmftSlnnid hat an das Reichsfinanz- Ministerium das dringende Ersuchen gerichtet, anläßlich der bevorstehenden Aendernng gewisser Stcneriarise auch eine Neugestaltung der sicnersreieu Abziioe im Lohusteuerver- fahren nach der Richtung herbeizusührcu, daß der Wer bung § k o st e n s a tz von öl) auf 7ö RI a r k h e r auf gesetzt wird und die prozentualen Kinderabzüge derart erhobt werden, daß bei 4 Kindern und einem monat lichen Arbeitseinkommen von 150 Mark keine Abzüge vorgrnoinmeu werde». —* Es wird kälter. Im östlichen Binnenlande Deutschlands hat sich in der Nacht zum Donnerstag der Frost verstärkt, so daß schon bis zu 4 Grad Kälte vorge kommen sind. Dagegen ist es in den übrigen LandcSteilen em wenig milder geworden. Das trifft namentlich zu für die Ostseeküstc und ihr Hinterland, wo ein Schwall wärmere Luft vorüberstrcicht. Er begleitet die über Finnland nach dem Inneren Rußlands wandernde Depression auf ihrer rechten Seite und hat am Donnerstag auch BewölkungS- mnahme gebracht. Bon Nordwesten folgt sedoch starker varonieteranstieg nach, und so wird der Wind bald nach Nordwest drehen und wieder kältere Luftwaffen zufübren. Von der abzichenden Depression wird nur der äußerste Nord osten noch etwas betroffen werden. —* Dre Anmeldung fertiagestcllterBau- ten. ES besteht vielfach die irrige Meinrmg, daß der Bauausführende die Fertigstellung eines Baues bei der Amtshauptm.rnnschaft anznmelden bah Verpflichtet zu dieser Anmeldung ist vielmelw der Bauherr. —"Gastspiel der Vaterländisch en Volks bühne: „Friedrich der Große". „Den deutschen Gedanken auch in der Bühnenkunst wieder zum Erwachen zu bringen und dadurch in unserem Volkstum deutsche» Fühlen und deutschen Opferwillen aufs neue zu wecken und zu stärken" ist einer der vornehmsten Leitsprüche des wackeren Häufleins Künstler, die sich in der Vaterländischen Volksbühne unter Robert Försters Leitung zusammen geschloffen haben. Und eine so hohe und edle Aufgabe fordert eine ganze Hingabe, als Künstler sowohl wie als Mensch. Wer auf die Seele wirken will, muß seine wahre Seele geben I Im Vorwort sprach aus den schlicht-ernsten Worten MeineckeS eine so tiefe Begeisterung für di« oben angedeutete Idee, daß man sich willig in deren Gedankenkreise führen ließ. Und wieviel Wertvolles wurde da in vollendeter Sprache sacklich-vornehm geboten, wie tief wußte der jnnge Darsteller ernsteste und heiligste Gebote der Stunde, frei von allen Parteistandpunkten, in die Herzen einznhämmern. Erinnert sei hier an die herrlichen Worte, die er für die Einigkeitsidee fand und an den immer in neuer Gestalt wiederkehrenden Mahnruf an alle: „Das Vaterland über die Parteien". Tiefe Ergriffenheit bei seinen Hörern fand er dann für sein „Deutsches Glaubens bekenntnis", das gedanklich wie künstlerisch der Höhe punkt seiner „Einstimmung" war und so den Boden bereitete wr eine würdige Ausnahme des Schauspiels vom großen Friedericus. In fünf lebensvollen Bildern, verfaßt von R. Förster und A. Stein, suchte dieses die denk würdige Titanengestalt des KönigSphilosophen von Sanssouci zu umschließen. In vielen wesentlichen Lügen lieb es mit dramatischer Wucht das ungemein tragische Menschenschicksal dieses Auserlesenen seines Jahrhunderts erstehen. Das Stück will nicht, wie schon Meinecke auS- führte, in tiefstem Sinne literarisch gewertet sein. Die Art aber, wie es beispielsweise in der Dramatik so mancher Einzelbandlung (bes. Todesszene KatteS und Verweisung nach Küstrin) einwandfreie Wege geht und in der Lyrik ganz prächtige Gedanken und Formen findet, hebt e» neben anderen wichtigen Vorzügen weit über da» Niveau mancher ähnlicher Werke hinaus. Darum ist es auch, nicht nur im Interesse der Sache, wert, daß so große Könner, wie es die Mehrheit der Darsteller unzweifelhaft ist, sich mit ihrer ganzen Kraft in seinen Dienst stellen. Wenn wir au» der groben Schar nnr wenig« herauSareifen, so soll darin nicht ein Tadel für die übrigen hochwertigen Kräfte liegen. Ein unvergeßlicher Eindruck, ein wirkliches Erlebnis war dir Königsgeftalt Försters, so tief innerlich erfaßt, so ergreifend eindringlich und doch vornehm zurückhaltend haben wir in Niesa nickt oft auf der Bühne gestalten sehen. Seine reife Künstlernatur gewann dem fast übermenschlich groß gesehenen Preußenkönig, ob er nun al» der über- ragende Feldherr, der tiefschürfend« Philosoph, der erschütternd tragisch erlebende Mensch oder der fühlend« Regent vor unsere Seele trat, immer neue packende Seiten ab. Neben ihm fand die starke Schöpferkraft Mein « ck « » in der dankbaren Rolle de» Leutnant» Katt« «ine Ausgabe, deren glänzende Erfüllung uns eine nicht leicht zn ver- «eisende Erinnerung schuf. Mit den Lüftungen diestr beiden Talent« schloffen sich die der Übrigen Darsteller zu einer saft völlig abgerundeten Nachschöpfung zusammen. Der dritte Akt „Am Abend nach der Schlacht bei Leuthen" batte in der liebevollen Zeichnung des Verhältnisses des ärvßen Denkers auf den, Königsthron zu seiner Religion so seingefehen« Züge, daß mau über manche gerade hier zu tage tretend« literarische, historische und szenische Mängel gern hinwegsah. Angedeutet sei hier nur die unnötige, in der psychologischen Einfügung in die gedankliche Struktur d« Grundtendenz diese« Aktes nicht einwandfreie Gestalt de» Isaak (wenn sie auch darstellerisch äußerst eindrucksvoll Mgebeu wurde) und der historisch unmögliche äußer« WGGM Widm GUbgW MdoiM Gorzeicknangeu. döpeu Vermischtes. Mit drei Kindern In den Tod. Eine erschüt ternde Tragödie spielte sich in Hamburg ab. AIS ein dort ivohneuder Arbeiter, dessen Frau sich seit einem Monat rm Krankenhaus befindet, am Morgen nach Hause kam, fand er seine Wohnung offenstehend. ES noch stark «ach GaS. Seine junge Schwägerin, die ihm den Haushalt führte, war mit seinen drei Kindern im Alter von ein bis vier Jähren ausgegangen. Auf dem Tisch lag ein Zettel, auf dem das Mädchen mitteilte, es habe versucht, den Tod durch GaS zu finden. Weiter war auf die Elbbrücke hin- gewiesen. Dort fand man am Donnerstag morgen einen leeren Kinderwagen, dessen Kissen noch warm waren. Die junge Pflegerin war, wie sich herausstellte, mit den drei Kindern von der Elbbrücke aus ins Wasser gesprungen. Drei Leichen konnten bereits geborgen werden. Ein Grund für die entsetzliche Tat ist noch nicht bekannt. Streitigkeiten scheinen nach den bisherigen Ermittlungen der Polizei in der Familie nicht vorgekomme» zu sein. Das Mädchen war Vehr herzleidend. Erdbeben in Algier. An Maier hat sich am Donnerstag abend 9 Uhr und Freitag früh 6 Uhr ein Erd beben ereignet. Einige Gebälwe wurden beschädigt. Aus m^reven Dö^n^stürzte die Bevölkerung von Angst ge- Ein schweres Nutomobilunglück ereignete sich gestern vormittag auf der Straße Görlitz-Höbau. In der Kurve vor dem Eksenvahntunnel unweit der Mol kerei Echlauroth überschlug sich beim Ausweichen vor einem unbekannten Fuhrwerk das Drclradfahr-eug eines Gör« litzer Fleische sters, einige der Insassen unter sich be grabend. Der Chauffeur und der neben ihm sitzende In sasse erlitten leichte Verletzungen, der dritte einen Knochen bruch und der vierte so schwere Verletzungen, daß er bald nach der Einlieferung in das Krankenhaus stark. Das Fahrzeug wurde stark beschädigt. Die Anklageschrift gegen Haarmann. Wie die TU. von zuständiger Stelle erfährt, ist die Anklage schrift gegen den Massenmörder Haarmann fertig gestellt und der Beschlußkammer des Landgerichtes zugeleitet wor den. Es wird gegen Haarmann Anklage wegen Mor des in 27 Fällen erhoben. Der Helfershelfer Haarmanns Granz wird der Anstiftung zum Morde in zwei Fällen beschuldigt. Der Beginn de» Morkpriqesse» ist Anfang Dezember zu erwarten. Der Schoner Naval gestrandet. Der aus der Reise nach Finnland befindliche Hamburger Motorschoner Naval ist bet Mariehrnrn gestrandet. Das Schifi wurde schwer leck, der Laderaum lief voll Wasser; über das Schicksal der Mannschaft ist noch nichts bekannt. Tödlicher Fllegerabsturz. Au» Stettin wtrd gemeldet: Mit einem Lehrflugzeug der hiesige« Flieger schule, einer Albatrosmaschine, stürzte gestern nachmittag auf dem Flugplatz Kretow der Stettin der Flugzeugführer Arthur Schulz aus großer Höhe ab. Die vollkommen zertrümmert. Schulz war auf mGfttznnaen sofortigen kirinaen. Dl« Dringlichkeit des Antrag» «urd« stach kurzer ««»spracht abgelrhnt. " Cossebaut»» Am Mittwoch nachmittaa hatten zwei älter, Sehulknaben aus Bohlst inder Nähe der «chtllerstvaße einen Stacheldraht üb« die Straße gespannt. Ein Arzt au» Cossebaude, der mit feinem Kraftwagen von einem Kvankenhause kam, fuhr mit solcher Gewalt gegen den Draht, daß «zersprang und dadurch gröbere» Unglück verhütet wurde. Die Knaben wurden ermittelt, sie wollen au» Uevermut gehandelt haben. "Freiberg. Der Stadtrat gibt bekannt, daß er von den Erträgnissen, di« ihm die Mietzmssteuer brachte, 240000 Mark zur Förderung des Wohnungsbaues verwen dete, Von den städtischen Kollegien sind für Schaffung von Wohnungen 303508 Mark bewilligt worden, also 65500 Mark mehr als die Mietzinssteuer erbringen wird. Sebnitz. Vom elektrischen Strome getütet wurde in der Messerfabrtt der Firma Josef Rösler» Sühne in Nix dorf der 24 Jahre al« Arbeiter Erich Günther. Bei Ar- Leiten an der Senkgrube glitt er aus. Da er Gefahr lief, in den Dorfbach zu stürzen, suchte er sich am Leitungs draht des Blitzableiters festzuhalten, erhielt dckbet aber einen elektrischen Schlag, daß er auf der Stelle tot war. Durch Zufall muß der Ableiter Erdschluß gehabt haben. * Brand-Erbtsdorf. Zum 1. Stadtrat und stell vertretenden Bürgermeister wurde Stadtrat Wallmann (bürgerlich), zum 2. stellvertretenden Bürgermeister Stadtrat Marku« (bürgerlich) gewählt. Ein sozialdemokratischer Antrag, die Wahl für ungültig zu erklären, weil die Sozial- demokraten als zweitstärkste Fraktion Anrecht darauf hätten, den zweiten Stellvertrrterposten zu besetzen, wurde mit den Stimmen der Bürgerlichen und Kommunisten abaelebnt Auch für die Stell« de« 1. Vorsteher« im Stadtverordneten- kollcgium wurde ein Bürgerlicher, Stadtverordneter Hermann, gewählt. "Burgstädt. Am Mittwoch abend wurde in der Nähe des Bahnhofs der 73 jährig« WirtschaftSgebilf« Karl Zill vom StaatSauto, in das er hineingelaufen war. tödlich überfahren. "Netzschkau. In Berrouaavia in Algier starb am 25. Oktober der in Netzsckkan geborene Alfred Hinz. Er war im Jahre 1920 durch Werber nach Frankreich ver» schleppt nnd in Algier in die Fremdenlegion einaereibt worden. Die nnwiderstehlicke Sehnsucht nach der Heimat veranlaßte Hinz ,n einem Fluchtversuche. Dieser mißlang aber und das Kriegsgericht verurteilte ibn zu mehrjähriger Gefängnisstrafe. Al» Strafgefangener mußte Hin» derart schwere Arbeit leisten, daß seine Gesundheit sehr darunter litt. Die letzten Monate verbrachte er im Lazarett. Ein unlängst an die französische Regierung gerichtete» Gnaden- gesuch hatte Aussicht auf Erfolg. Inzwischen erhielten di« Angehörigen von der Geschäftsstelle des Regiment» in Berrouaghia di« Mitteilung vom Ableben ihre» Sohne» Falken st «in. Dem Kriminalpoften Falkenstein ist e» gelungen, die Brrüber des Eisenbahnattentates am 28. v. M. auf der Eisenbahnlinie Falkenstein—Muldenbera in drei 14-, 12- und 10jährigen Schulknaben au» Grünbach zu ermitteln. Die Taugenichtse haben die Tat anfangs gelrugnet, jetzt aber eingestanden. Diese hatten fick zu einer Bande zusammenaeschloffen, im Walde eine Laaer- statte errichtet, waren mit Luftgewehr und Pistole bewaffnet und batten als Führer einen Häuptling ernannt. Als die Jungen die Steine an zwei Stellen auf die Schienen ge legt batten, entfernten sie sich und wollten an der gegen überliegenden Sprungschanze der hiesigen Skivereinigung oberhalb des Göltzschtale» die Folgen des Streiche« ansehen. Auch sollen sie an Obftdiebstäblen beteiligt gewesen sein, aENNftb« Darlegung R«r zu weft fMren würde. Sn ?der dramatischen Steigerung der Titelrolle allerding» bietet da» Werk argen Ende hier einen unvergeßlichen, tief, innerlich packenden Gipfelpunkt, ohne die, solchen Szenen häufig eigen«, Sentimentalität. Der letzt« Akt, „Der Lod de» König«", erschien nn« sowohl textuch-ltterarlsch. wie an» schauspielerisch al« der gelungenste und tiefgründigste Teil de» Aesamtwrrkrs. Gr war auch seelisch so aus- rüttelnd und da« innerste Gemüt erfassend, daß die Schar derer, di« ihn miterleben durften, in heiliger Ergriffenheit ««»einandergina und wobl ans dem Nachhauseweg durch die kalte Herbstnacht, und sicherlich auch späterhin noch, das Werk gedanklich verarbeitet hat. Vielleicht zum Wohl« der Idee, um die e« gestern ging! Da« Erlebnis war da. Nun werd« „ein Jeder nach seiner Fasson selig". Da» in Deinem Sinne, D» großer ernster Denker von San«sonci! —* Ueber die Beschäftigung Schwer beschädigter. Die Hanptfürsorg,Nell« sür Krieg«, beschädigte und Kriegshinterbliebene in Dresden, Taschen- berg 8, muß tagtäglich die Erfahrung machen, daß Arbeit geber, welche Schwerbeschädigte im Sinne de« Gesetze» über die Beschäftigung Schwerbeschädigter vom 12. 1. 1923 beschäftigen, es nntrrlafsen, das Freiwerden eine« durch «inen Schwerbeschädigten besetzten Arbeitsplätze« der Hanptsttrsorgestell« anznzeigen. So kann e» vorkommen, daß der Hauptfürsorgestelle, die bei der jetzigen Lage de« Arbeitsmarkte« überlastet ist, das Freiwerven eine« solchen Arbeitsplatzes in Fällen, wo vom Arbeitgeber «In« Zu stimmung zur Kündigung de« Arbritnrbmer« nach 8 18 Absatz 1 des Gesetzes nicht nachznsuchen ist (Tod, Wegzug, Arbeitsunfähigkeit, fristlose Entlassung des Arbeitnehmers), erst nack längerer Zeit durch eigene Feststellung bekannt wird. Nack 8 18 Absatz 5 a. a. O. ist aber der Arbeitgeber auch in diesen Fällen zur unverzüglichen Mit- teilung verpflichtet. Er verstößt bei Unterlassung dieser Mitteilung gegen da» Schwerbeschädigtengefetz und ist nach 8 18 a. a. O. auf Antrag der Hauptfürsorgeftelle vom Arbeitsgerichte für jeden einzelnen Fall mit einer empfindlichen Geldbuße zu belegen. Dir Haupt« fürsorgestelle bringt daher diese Gesetzesbestimmungen in Erinncrung. Sie muß nunmehr gegen Arbeitgeber ein schreiten, welche diese pflichtgemäße Mitteilung unter lassen. — Bei dieser Gelegenheit weist die Hauptfürsorge- stelle auch darauf bin, daß ein Arbeitgeber, der über mehr al» 19 bis einschließlich 50 Arbeitsplätze verfügt, wenigsten» einen Schwerbeschädigten, rin Arbeitgeber, der über mebr Arbeitsplätze verfügt, auf je 50 weiter« Arbeitsplätze wenigstens einen weiteren Schwerbeschädigten beschäftigen muß. Ein Ueberschnß von 20 wird dabei vollen 50 gleich, gerechnet. Die Einstellung bat der Arbeitgeber ohne Auf forderung der Hauptsürsorgestelle von sich aus vorzunrhmen. Das Unterlassen der Einstellung kann das Bußverfahren nach 8 18 des Schmerbeschädigtengesetzr» nach fick ziehen. —" Dre Vorsteher der sächs. Husarenver- etne haben beschlossen, im Fahre 1925 in den ehemaligen Standorten Sachsens Wiedcrsel>ensfeiern und im Jahre 1926 einen deutschen Husarentag abzuhalten. —* Das Fünfmarkstück kommt. Für dte Aus prägung eines FnnfmarkstückeS liegen im Reichsfinanz- Ministerium bereits verschiedene Entwürfe vor, ohne daß man sich bisher sür einen davon entschieden hat. — Erne Herabsetzung des sächsischen Steuerverzugs Zuschlags rst, wie aus Dresden ge meldet wrrd, durch Verordnung des Finanzminrsters Dr. Reinhold analog dem Vorgehen dcS Reichs festgesetzt wor den. Der Zuschlag beträgt ab 16. ds. Mts. nur noch IV, Prozent. * Deutschnatio nale L andtagsanfrage. Der Abg. Grellmann hat folgende Anfrage gestellt: ^Polizeivberlcutnant Götze, der auf seinen dringenden Wunsch, unter Berücksichtigung seiner wirtschaftlich schwie rigen Verhältnisse von Leipzig nach Dresden versetzt wurde, ist am 25. Oktober irach Leipzig zurückversetzt worden. Drcse Versetzung, erne unsoziale Härte, die zudem für den Staat durch doppelte Hanshaltssntsci>ädigung eine erhebliche Mehrbelastung darstellt, ist eine Maßregelung aus politi schen Gründen. Oberleutnant Götze war Letter der Stahl- Helm-Ortsgruppe Bischofswerda, wurde deswegen in un zulässiger Weise vom Polizeipräsidenten Kühn zur Rede gestellt und sein Austritt aus dem Verbände der Front soldaten in ultimativer Form gefordert. Ohne die er betene Bedenkzeit abzuwarten, erfolgte die Versetzung. Was sagt die Regierung zu diesem verfassungswidrigen Vorgehen des Polizeipräsidenten? Ist ein Polizeipräsi dent, der selbst gegen Wort und Geist der Verfassung verstößt, zum Hüter der Verfassung geeignet? Ist die Ne gierung bereit, gegen dieses rechtswidrige Vorgehen des Polizeipräsidenten cinzuschreiten und dte Versetzung rück gängig zu machen? Ist sie ferner bereit, Maßnahmen zu ergreifen, daß in Zukunft auch den Staatsbeamten, die Mitglieder vaterländischer Verbände sind, der verfassungs mäßige Schutz gewährt wird?" "Heyda. Der Männergesangverein „Lyra"-Nöderau veranstaltet unter Mitwirkung des Riesaer „Orpheus". Orchesters am KIrmeS-Montag im hiesigen Gasthof «inen Operetten-Abend. Zur Aufführung gelangt die dreiaktig« Operette „Die Ratsmädels". Di« Aufführung in Röderau hatte sich bekanntlich sehr guten Zuspruch» zu erfreuen. Dresden. Im Streite beide Augen ausgestochen. Sin entsetzlicher Vorgang trug sich tu der Donnerstaanacht im Grundstück Schnorrstraße 45 zu. Ein dort wohnhafter, in der Mitte der dreißiger Jahre stehender Kaufmann Kadner, dessen junge Frau verreist war, hatte in einem Freundeskreis« etwa« zu viel getrunken. Stark angeheitert begab er sich auf den Heimweg, stürzte aber in der Straßen- bahn und zog sich dabei eine blutende Kopfwunde zu. Ein junger Friseur Rudolf Rafelt, Lindrnaustraße 19 wohnhaft, gab sich als Student der Medizin aus und bot dem ver letzten Kaufmann feine Hilf« an. Er wollte ihn angeblich der Berbandftation im Dresdner Hauptbahnhofe ,«führen. Letztere wurde aber nicht aufgesucht, sondern beide gingen nach der Wohnung des Kaufmann«. Dort rastert« ver falsche Student dem verletzten Kaufmann di« au der Kopf- wund« befindlichen Haare weg und legt« etnen Verband an. Kadner fpendet- al«dann j, eine Flasch« Wein und Sekt und zeiate sein« Orden und ander« Kostbarkeiten, be- merkt« aber, daß der angeblich« Student einen bulgarischen Orden eingesteckt hatte. Es kam zu heftigem Streit. Kadner erhielt plötzlich drei Schläge auf den Kopf und wurde auch im Handgemenge gebissen. Stark angetrunken und vermut- lich auch in der Notwehr stach Kadner dem jungen Friseur beide Augen aus, lief hierauf ,u Hausbewohnern, damit sich diese da» anarrtchtete Unglück ansehen sollten. Di« alarmierte Polizei veranlaßte den Transport de« um sein Augenlicht gekommenen Frisrurgehilfen nach dem Kranken haus, während der Täter feftgenommen und der Ttaat«- anwaltschast rugeführt wurde. Am Freitag nachmittag ist der Friseur im Krankenhänse verstorben. , D r e « d e n. Die Stadtverordneten beschlossen in ihrer ,gestrigen Sitzung «.die Musikinstrumentensteuer für 1925 in Wegfall zu bringen. Oberbürgermeister vlllher erklärt«, e» sei völlig unmöglich, im gegenwärtigen Augenblick« eine vorhanden« Steuer »n beseitige», die nicht weniger als «ine Halde Million jährlich erbringe, ohne daß man sich gleich- »rtttg darüber klar wär,, wie di« dadurch entstehend« Lücke ausoefüllt. werden könne. Ferner lag der Versammlung ein Dringlichkeltsantrag vor, den Rat zu ersuchen, sofort ausreichende Mittel zur Verfügung zu stellen, um «ine generelle Aufwertung der Sparkaffenguthaben bi» zur Höh« v»n 200 Goltzm«rk virzunehmen und unter »«Wissrn Ver-
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