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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.12.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192412275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19241227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19241227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-12
- Tag1924-12-27
- Monat1924-12
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.12.1924
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Aiesaer D Tageblat und Änrei i^r lElbebla» »O Ameigerl. p Sonnavend, 27. DezemberN^24^nbends 77. Fährst z 301 Postscheckkonto: Dresden 1534 Girokasse Riesa Nr. 52. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jede« Da, abend« '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. vezngSbretS, gegen Vorauszahlung, ,ür -inen Monai 2 Mark 25 Pfennig durch Post oder durch lolen Für den Fall de« Einirelen« von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreis» behalten wir un« das Recht der Preiserhöhung und Nachsorderung vor. «uzeigeil 'll' die e'>im"u>r d-4 AnSgabetatze» stnd bis 9 Uhr vormittag« auszugeben und 'm ,orau« zu bezahlen: ein. Gewahr kür da« Erscheinen an bestimmten Lagen und Plagen wird nicht übernommen. Grundpreis für d>" 3' mm b/eite ll mm hohe Grunoschrisi-Zeile <S Silben 25 Gold-Psennig». die 89 n»> breit' Reklamezeile IVO Gold-Pfennige: zeitraubender und tabellarischer Sah 50«/„ Ausschlag. Fest- Tarife, bewilligt, r Rabatt iclischt, >oenn oer üetrag veriüllt, onrch Klage eingezogen werden mug oder der Auftraggeber n Konkurs gerat. Zahlung«, und Erfüllungsort: Nie la. Achttägige Unterhaltungsbeilage Erzähler -.n >er Elbe" - Zm Fall, höherer Gewalt - i.rieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des B«tri«beS der Druckerei, der Lieferanten oder der Sesörderungseinrichtungen — hat der -Lsziehec leinen Anspruch aus Lieseruna oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Berlag: Langer t Winterlich, Riesa. VeschLftSftelle: «»ethestraije öS. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich UHIemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. und Anzeiger «Elbeblatt «Md Än-rigerf. Drahtanschrift: Tageblatt Mesa. Das Riesaer Tageblatt enthält die amtlichen vekanntmachnn«m ' der «mtShauptmannschaft Grossenhain, des Amtsgerichts, der AmtSanwaltschaft beim Amtsgerichte und des MateS der Stadt Riesa, da« Finanzamt« RIeka und de« HanvtznI'nnitS Melken. Nk dik MIM .MkWIilil" tlKkll. Die ilbgelesMe NSumnug Kölns. )< Paris. Nach Beendigung des Ministerrats ist der l Presse am Quai d'Orsay solgendeMitteilung gemacht worden: Ministerpräsident Herriot bat im Laufe der Sitzung seinen Kollegen von der Note Kenntnis gegeben, die er am 22. Dezember über die Aufrechterhaltung der Besetzung der Kölner Zone von der englische» Negierung erhalten hat. Er hat seinen Kollegen den Inhalt eines Memorandums mitgeteilt, iu dem die französische Regierung seststellt, dak die aus Deutschland erhaltenen Nachrichten schon jetzt genügen, um zu beweisen, daß cs nach dem FriedenSvcrtrag von Versailles unmöglich sei, die Räumung am 1v. 1, vorzunehiurn. (!) Der In» halt dieses Memorandums ist von den Ministern gebilligt worben. Uebrigens, so habe Herriot mitgeteilt, könnten die von der Interalliierten Militärkontrollkommission neu entdeckten verheimlichte» Waffenloser (!) nur die Gründe für die von der französischen Negierung vertretene These verstärken. Die Verhandlungen der Alliierten über diese Frage würden im größten Einvernehmen fortgesetzt werden. * Frankreich mW England einig. Ter Notenwechsel. X Varis. Die französische Negierung hat die vom KabinettSrat gebilligte Note über die Räumung der Kölner Zone dem englischen Botschafter in Paris, Lord Crewe, als Antwort auf die englische Note znaestellt. Echo de Paris ist der Meinung, es ergebe sich a>B dem Inhalt der beiden Noten, daß, obschon die beiden Regie rungen darüber einig seien, die Besetzung der Kölner Zone am 10. Januar nickt aufznheben, dock eine Meinungsver schiedenheit über das einznschlagcnde Verfahren bestehe. Das Kabinett von London schlage vor, um die Beibehaltung der Besetzung zu rechtfertigen, solle nur von den Verlegen- heite» gesprochen werden, die mgn den Kontrollkommissionen bereitet Hobe. Die engliscbe Negierung wolle Deutschlund beweisen, daß sie sick eine Meinung noch nicht gebildet habe, und das; sie erst Stellung nehmen werde, wenn der von der Kontrollkommission zii erwartende Scklnßberickt vorliege. Die französische These sei die folgende: Auf Grund der bereits vorliegenden Teilberickte könne Deutsch- land schon jetzt der Mißachtung der militärische» Klausel» des FriedensvertraneS beschuldigt werden. Es sei des halb das Beste, die Botickasterkonserenz zu beauftragen, der deutschen Negierung den Beschluß zu notifizieren, die Kölner Zone so lange besetzt zu halten, biS die Bedingungen des Friedeusvertrages ersnllt sind. Ecko de Paris ist der Ansicht, daß sich leicht ein Kompromiß ans folgender Grund lage finden lassen werde: Man könne den Deutschen er klären, die Kölner Zone werde im Mai geräumt, und als Kompensation werde man die gleichzeitige Räumung des Ruhrgebiets anbieten. Das Journal ist weniger optimistisch und erklärt, im Augenblick könne von einem Kompromiß nicht die Rede sein. Man dürfe mit Deutschland nicht verhandeln, sondern müsse ihm die Maßnahmen mitteilen, die es zu ergreifen habe. Das Blatt ist davon überzeugt, daß die durch die französische Note eingeleitcte Verhandlung unter den Alliierten nur beweise, welch wichtige Entscheidung die Botsckasterkonfercnz zu treffen bade. Einige Morgenblätter wollen wissen, daß die belgische Regierung den Stand punkt der sranzösischen Regierung teile. Eine deutsche Verwahrung. X Berlin. Die der französischen Presse gegebene Mit- teilnng, wonach der französische Ministerrat bereits jetzt die Unmöglichkeit, nach dem FriedenSvcrtrag von Versailles die Räumung der Kölner Zone am 10. Januar vorznnebmen, sestgestellt bat, hat in weitesten Schichten der öffentlichen Meinung Deutschlands außerordentliches Befremden und tiefste Erregung hervorgerusen. Zu der im gleichen Communiqu« enthaltenen Mitteilung, daß von der Interalliierten Militärkontrollkommission bis lang verheimlichte Waffenlager neu entdeckt seien, hört WTB. von unterrichteter Seite: Es ist hier vollkommen unerfindlich, inwiefern behauptet werden kann, «S sei während der Generalinspektion dqs Vorhandensein von neuen, bisher verheimlichten Waffenlagern sestgestellt worden. Es kann nur immer wieder mit aller Bestimmtheit erklärt werden, daß bei de» fast 1800 KontroUbesuche», di« bis her eriolgt sind, niemals überzählig« oder unzulässige Waffen, sei es bei der Reichswehr, sei es bei der Polizei, gefunden worden sind. Heute Eitzunq der Votschafter-Sunferenz. )( Pari«. Die Botschaftrrkonferen» tritt, wie HavaS berichtet, heute vormittag nm 11 Uhr zu einer Sitzung zu- samme», um von dem Bericht deS Interalliierte« Militär komitees in Versailles Kenntnis zu nehmen auf Grund der von der Kontrollkommission gelieferten Teilberichte über die Generalinspektion in Deutschland. Es sei wahrschein lich, daß die Botschastcrkonserenz sich über einen Schritt der alliierten Botschafter in Berlin einigen werde, die im Namen ihrer Regierungen eine Note überreichen würden, über deren Inhalt man sich verständigen werde. Diese Note werde aber jedenfalls nicht vor den ersten Tagen des Januar überreicht werden. Paris. iFunkspruck.) Fast die gesamte Morgenvrcfse sucht die Botschafter, die heute vormittag zu einer Konfe renz über die in Denticbland dnrckgesührte Generalinspektion zusammentreten, zu beeinflussen. Es wird berichtet, daß Ministerpräsident Herriot gestern den Vorsitzenden der Interalliierten Kontrollkommission, General Walick, empfangen habe, und daß dieser vielleicht heute der Bot- schasterkonferenz Bericht erstatten werde. Des ferneren läßt der Quai d'Orsay mitteilen, daß unter irgend einer Form die französische Negierung demnächst die Ergebnisse der vor läufigen Berichte der Kontrollkommission veröffentlichen lassen werde. Eine besonders drohende Sprache führt Matin. Er kann zwar nnr die angeblichen Verfehlungen anführen, von denen man seit Tagen spricht, erklärt aber trotzdem, die Kölner Zone werde ruckt geräumt werden. Die Inspektionen werden fortgesetzt. Es würde selbst angebracht sein, die Neckte und die Machtbefugnisse der Kontrollkommission zu erweitern, um die Kontrolle wirksamer zu gestalten. Es bandle sich nicht darum, langjährige Formalitäten zu be enden, wie einige annehmen. Man müßte im Gegenteil Deutschland durch entsprechende Maßnahmen entwaffnen. Diese Maßnahmen würden erst dann wirkungsvoll sein, wenn sie von Sanktionen begleitet seien. Die öffentliche Meinung, die jetzt aufgeklärt sei, werde keine Schwäche seitens dec Regierung dulden. Heuchelei der französischen Presse. )l Paris. Onotidien, der sich bis jetzt in der Frage der Räumung der Kölner Zone reserviert verhallen hatte, veröffentlicht heute einen Artikel, in dem er erklärt, die Entdeckung von versteckten Waffe« habe die Räumung der Kölner Zone nnmöglich gemacht. Alle Welt werde Frank reich, England und Belgien zustimmen und verstehen, daß sie augenblicklich nicht geneigt seien, die militärischen Pfänder aufzngeben, die sie in Händen halten. ES sei sehr natürlich daß Deutschland seine vollkommene Freiheit wieder erlan gen wolle und bitter enttäuscht sei über die Berlängeruug der Besetzung von Köln. ES wäre für ein Land nicht wür dig zu leben, wenn es nicht seine Integrität wieder zurück erobern wolle. TaS Blatt schreibt weiter: Wir Franzosen erwarten un geduldig die Stunde, in der wir mit einer Nation wieder normale Beziehungen Herstellen können, die zu lange unter brochen waren und deren Wiederherstellung für den Frie de« unerläßlich ist. s?!) Aber normale Beziehungen können nicht wiederhergcstellt werden dadurch, daß mau den natio nalistischen Geist entfacht, daß man sich bewaffnet und die Revanche vorbereitet. Wenn daS demokratische Deutsch land es nicht versteht, dem reaktionären Deutschland setuen Willen aufzuzwingen, dann darf man nicht damit rechnen, daß die interalliierten Regierungen die Augen vor einer solchen Lage verschließen. Wir brauchen Sicherheit, um wieder arbeiten zu können. DaS Deutsche Reich muß er klären, ob es eine ehrliche Erfüllung der Entwaffnungsklau sel erstreben will oder nicht. Wenn cs daS nicht will, dann hat es sich alle Leiden selbst zuzuschrcibcn, und die volle Verantwortung für die europäische Verwirrung wird ihm ausgebürdet werde«. Auch Ere Nonvclle vertritt heute den Standpunkt Her- riots und sagt, daß er nicht leichtfertig den Beschluß gefaßt habe, die Kölner Zone nicht am 10. Januar zu räumen. Die sehr entgegenkommende Absicht Herriots scheine rechts des Rheins nicht verstanden worden zu sein. Kein französi scher Ministerpräsident könne unter diesen Umständen eine andere Entscheidung treffen als die, die Herriot unter Bewilligung von Chamberlain und Thcunis getroffen habe. Man habe in Frankreich den Eindruck, daß Deutschland Hintergedanke» habe und nicht „fair play" spiele. Frank reich wolle weder ank den Frieden noch auf den Fortschritt verzichten. Das müsse Deutschland bedenken, denn man wolle es weder demütigen noch beherrschen. * Las „Berner Tageblatt" zur RSumungSfrage. Bern. DaS „Berner Tageblatt" schreibt zur Frage der Räumung der Kölner Zone: Es entspricht den französischen und den britiichen Interessen, daß die Kölner Zone vor- läufig nicht geräumt wird; aus diesem Grunde wird sie nickt geräumt. Nun ist man in Paris und London zu feinfühlig, dies brutal herauszusagen. Im Januar 1S22 dienten mangel haste Sachlieferungen (Trlegrapbenstangeni dazu, Ver fehlungen Deutschlands sestzustellen. Der DaweSplau hatte solche Gründe sortgeräumt, jetzt ist es die Abrüstung, die den Grund zu liefern bat. TaS geht sehr gut. da man ja auch zugleich Richter ist. Die Kontrollkommission braucht nur den Belebt zu bekommen, einen unbefriedigenden Be- richt abzugrben; ob sie ihn schon erhalten hat, wissen wir nicht. Aber den Befehl hat sie erhalten, den Bericht so spät abzngeben, daß auch, wenn er aüustia ausfallen sollte, die Räumung am 10. Januar nickt mehr möglich ist. Tas Interesse Frankreichs au der Verlängerung der Besetzung ist das primäre, daS Interesse Englands nur sekundär. Tie französischen Truppen stekeu noch im Ruhrgebiet. Wird Köln geräumt, io kommt die VerbindnugSlinie zu ihnen in deutsche Hand. Dies würde sie weiter nickt gefährden, denn es ist nickt anznnebmen, dak Deutschland diese iiolicricu Divisionen nngreiieu würde, nm am nächsten Tag über allen großen Städte» srnnzöstscke Bombenaeickwader z» haben, aber die französischen Militärs wähne» fick »ock immer in einer Art Kriegszustand mit Deutschland. Als fick in Lon don Herriot nack starke»; Dränge» von britischer Seite dazu verstand, die Ruhr ivenigstens binnen Jahresfrist zu räume», hofften viele, er werde den Befehl zur Räumung für den 10. Januar geben. Wir glauben, daß Herriot dies selber gewünscht bat, unterdessen ist die Stellung seiner Negierung nock schwächer geworden, täglich wird ihm vargeworscn, daß er in die Ruhrräiimnng überhaupt eingewiiliqt habe. Ta darf er cs nicht wagen, die Räumung jetzt anznordnen, und deshalb müssen die Briten noch in Köln bleiben. Die deutschen Zeitungen hoffen, daß beide Ränmnnqcn im Mai vor sich gehen werden. So etwas kann man heute noch aarnickt sagen, es hängt dock völlig davon ab. wie dann die innerpolitische Laae in Frankreich sein wird. Chamberlain will Herriot den Gefallen tun: nicht umsonst natürlich, trotzdem cs auf Deutschlands Kosten geht. Was ist die Kompensation? Sie kann au so vielen Orten liegen, daS es müßig ist, sie zu suchen. Slreseimnn M MieruwM. Hamburg, 26. Dezember. Ter Reichsminister des Aenßeren Tr. Stresemann stellt dem Hamburger Fremden blatt einen längeren Artikel zur Verfügung, dem wir folgendes entnehmen: Tie seit dem AnSeinandcnall des großen Kabinetts umstrittenste Frage ist die der Heranziehung der Deutsch- nationalen zur verantwortlichen Mitwirkung am Reiche. Weil ick diese verantwortliche Mitwirkung nir notwendig erachte, bin ich den größte!» Angriffen ansgeietzt gewesen. Wclcke Gründe sprechen nun für die'e von der Deutschen Volkspartei programmatisch schon seit dem 12. Juni d. I. vertretene Ansicht? Ist cs die uaau'haltiamc Rechts entwicklung der Deutschen 'Oolkspartei, die fick von ihren bisherigen Koalitionsgenossen abwcndcn wollte und in einer Kampffront „Rechts gegen Links" die Löinng der venOcken innenpolitischen Fragen erstrebte? Sicherlich nickt. Ich habe ohn; Widerspruch an: der Dortmunder Tagung der Deutschen" Volkspartci seitstellen können, daß wir diese Scheidung in die zwei Deutschland Nicht mitmnckcn wollen. Nichts würde mehr die Bildung einer nationalen Einheits front zerstören, als wenn man den Schlachtruf „Rechts geaen Links" zur Parole in Deutschland macken wollte. So wenig wie die Teutsche Voikspartei prinziplell die Zn- sammcnarbclt mit der To;ialvemokratic adlebnt, uu: Ser sie in Preußen uns in Sachsen rn einer Negierung ist, io wenig sollte man auch auf Semokranschcr Serie uns auf Ser Linken sich in die Idee verrennen, Saß eo prinzipiell un möglich fein sollte, mit Ser Tcutichnanonalcn Voiksparrci ;uiammcn;uarbciren. Weshalb drängt sich aber gegenwärtig die Mitarbeit dec Dentschnationalen auf? Einmal ans dem Grunde, weil ne die stärkste bürgerliche Parte: sind und weil es töricht ist. an dieser Tatiache Vorbeigehen zu wollen. Tie Tcntich- nationale Volkspartei hat meine Politik meist bekämpft und doch ist sie die ihre. Wir brauchen außen- und innen politisch die Erziehung des deutschen Volkes zur Erkenntnis unserer realen Lage. Ich sehe kein besseres Ziel Vieler Erziehung, als wenn mau offiziell dis TenNcknntwnalcu eiulüdc, ihre» Anteil au der Verantwortung zu übernehmen. Sie bergen unzweifelhaft auch Kräite in lick, die für die Regierung des Staates eine Bereicherung iein würde::. Kein Zweifel, daß auch sie den Weg gehen müssen, den alle Parteien gegangen sind, die an der Verantwortung teil- Nahmen. Der Teutsche denkt ja gar nickt außenpolitisch, ihm ist die Hauptsache die Innenpolitik. Ta cntnebt sofort die Frage: wie kann man diese Leute in eine revnbtikanlsch- Regierung aufnehmen? Ist cs nicht dasselbe, was inan trüber der Sozialdemokratie gegenüber auch gesagt hat? Man sagt: Tie Republik sei bedroht. Ich sehe gegenwärtig keine praktische Bedrohung der Republik. Tie großen Fragen wirtschaftlicher Natur, die jetzt bei den internationalen Hanseisvertrögen zu lösen sind und auch die Frage der Steuerreform, die eine Entlastung der Wirt schaft bringen muß, sind bei der doguiaiischen Einstellung weiter sozialistischer Kreise mit einer so;ialistisch-bürgcr- lichen Koalition nicht zu lösen. Schließlich aber die Frage: Sind diese Gefabreu bei der Deutschnationalen Volkspartei ans anderem Gebiete nicht in drmselbeu Maße vorhanden? Ich bi» dec Meinung, daß eine Deutichnationale Partei, die in der Negierung ist, ihre Schwierigkeiten mit ihrem extremen Flügel haben wnd. Aber man vergißt doch, daß die Dentschnationale Volks- Partei aus den verschiedensten Gruppen zusammengesetzt ist. In ihr ist beute ein starker Einschlag der Wirtschaft, in ihr sind doch führende Köpfe, die staatspolitisch denken nnd Vie staatspolitisch das Notwendige anerkennen. Was schließlich die Außenpolitik augebt, so haben die Deutschnationaleu den Satz geprägt: Die DaweS-Gesetze find dindrndes Recht, '''Ä.'R 8elivv»ä«, Livs», 4>rnruk49.
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