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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.01.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192501026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-01
- Tag1925-01-02
- Monat1925-01
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.01.1925
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Bettlers c!i wind e l Sesi elni-'eu Monaten stand' !edrn Abend ans dein Porsvainer Plan in Berlin ein bettelnder iuuoe Mann, der sich ans Krücken stützte nnd die feldgraue iluüocui eines Arrüieeie-Ojjiziers trug, das Eiserne Ereil', I >Uas e den Eisernen türtistben Kalb mond nnd viele Orden aa der Brust. Nieiuauv wagte es, dem invaliden Ofii-cec eine allzukleine- Man',e .zu reichen. Bin tVivul»!; fragte ihn nnn ein Polizeibeainter nach seinem 'Ausweis und braclue ihn nach der Wache, als sich der Bettler nicht legitimieren konnte. Durch den Erkennungsdienst der Kriminalpolizei wurde er als der 26 jährige Kaufmann Willi kranke festgestcllt. Franke war weder Ossi-,,er noch nn Felde. Er ist wegen Heirats schwindels und anderer Betrügereien vorbestraft. Der Lchwindlcr wurde Verlust, ec and dem llntersnchungsrichter vorgcsiihrt. Ist eine Sowjet-Ebe in Deutschland rechtsgültig? Ein deutscher Eiseubahnbeamter, der in russische (ilefaugeuschast rerate» war, hatte sich in Rußland nach dem geltenden Sowjet-Gesetz verheiratet. Er hatte sich in Begleitung e ncS anderen Kriegsge fangenen in das Bmtsgebäule begeben, wo er erklärte, mit dem Mädchen eine Ehe eingehen zu wollen. Die Lvwjet-Beamten erklärten die Ehe für rechtsverbindlich und stellten darüber eine Bescheinigung ans, ohne sonst nach Papieren zu fragen. Bei der Rückkehr nach Deutsch land verlies; der Eiscnbahuveamle die Russin, die vor einer Zivilkammer ui Ei e > llnterhaltungsklage an- strengte, woraus das Gericht die in Sibirien geschlossene Ehe auch in Deutschland für rechtsverbindlich erklärte. Da sich der Beamte inzwiscl eu in Deutschland mit einer Deutschen verheiratet Halle, wurde von der Staats« anwaliscbast gegen ihn ein Bc.'fahren wegen Doppelehe cingclei ec. Die Ausrede, das; es sich nur um eine Schein heirat bei der e.'slcu Ehe gehandelt habe, lies; das Ge richt nicht gelten, sondern verurteilte den Beamten zu sechs Monaten Gesäugins. D i e M illionäre mit den leeren Tns ch e n. Je reicher die Herrschaften sind, um so weniger Geld haben sic bei sich, urteilte einmal ein Londoner Hotelbesitzer, der unter seinen Gästen sieben Millionäre hat, die noch nie eine Rechnung in bar bezahlt haben, die nie einen einzigen Penny bei sich tragen,- stets geben sie einen Scheck in Zahlung. Selbst die Trinkgelder werden ans diese Art nnd Weise verteilt. Ein Millionär ist bekannt und bekommt Kredit an den Stel len, ivv er regelmässig verkehrt, und wie die Erfahrung zeigt, und reiche Leiste in dieser Beziehung immer konservativ, Fahrgeld bruncht er nicht zu bezahlen, denn er bat sein ei genes Auto, und somit ist eS ihm möglich, mit leeren Taschen durchs 'beben zu gehen. DaS wünsche ich mir auch, denn viel Geld zu haben ist noch zn wenig, gar keines haben zu brauchen ist mehr. Wie jein and seine Zeit im Gefängnis gut ansnntzte. Tie Gcsüngnisbehvrde konnte nicht umhin, ihre Anerkennung über den Wissensdurst, Eifer und Fleiß eines Snäsijngs anözusprechen, der mit ungeheuren, Inter esse Werke über die Gravierkunsr nnd Elcemie dnrchstndiertc. War es nickt 'elbslverstündlich, diesem Lernbegierigen alle Bücher zu verschossen, die in seiner Interessensphäre lagen. Gute Regungen müssen unterstützt werden. Doch wie er staunt voar ne, als kurze Zeit nach seiner Freilassung dieser ürcblame Mensch wieder ihren mütterlichen Armen zuge- sührt wurde, da er den Beruf des Banknotenfälschcrs er griffen hatte, nachdem inan ibn während seiner letzten Strafzeit gründlich bei den theoretischen Studien hierfür nnterüübt bat::. W ie la u g i st unser Dar,n. lieber die Länge des menschlichen Darms macht sich der Laie keine Vorstellungen; aber auco inner den Fachmännern bestehen viele Irrtümer, die der amerikanische Arzt Bryant durch genaue Messungen rn W-' -reichen auszullären sucht. Nach seinen Ergebnissen die in der „Umschau" mitgeteilt werden, ist besonders di- groste Lüugettvcr'chicdcnheit auffällig, die bis zum Doppel ten gehen kann. Tie Unterschiede zeigen sich schon vom ö. Monat dcö EmbruoS an und bestehen bei beiden Geschlechtern das ganze Leben hindurch, so sür den Tickdarm wie für den Dünndarm. Dünndarm und Dicköarm bleiben bis zur Ge- onrt ziemlich gleich lang. Nachher nimmt der Dtckdarm langsam an Länge zu; der Dünndarm wird im Alter kürzer. er sich an ihre Fersen geheftet. Gott! Sie lächelte bloß über ihn und schob ihn schließlich fort aus ihrem Leben, wie sie alles fortschvb, was ihr lästig mar — auch mich. Sie wäre zur Siegerin über alle, zur Herzcnbezwingcrin geboren gewesen, aber da, kamen Eie. Es bat eben jeder einmal eine Minute, wo ihn das Glück verläßt, sein Stern jäh erbleicht, und so erging es Mimi;,sie, die alles überwand, konnte die Liebe'zn Ihnen nicht überwinden. Alles rächt sich. Das ist Schicksal, Schicksal!" Norbert hatte das Schmuckstück an sich genommen. Er stand dicht neben dem Sarg der schönen Frau, um tzrtt, hochrot, glänzend, mit einzelnen Lichtpfeilen durch die Morgenwolken brechend, die Sonne einen schimmern den Schein wob. Da ilang durch das offene Fenster ein Nus, ein Schrei. „Kamerad! .Hilf mir, Kamerad!" Norbert sprang mit großen Säßen zu dem Nusenden, der jetzt ansrecht im Bett saß, das hagere, noch immer schone Gesicht totenblaß, die Hände auf der Decke ver krampft, die Augen, diese seltsamen, unruhvollen, dunklen Augen auf den Eintretenden gerichtet. „Kommst du von ihr? Hast du die .blaue Schlange-?" - - - . . . . < - Eine Sekunde zögerte Norbert./ MiL^ein^kösklichesEr. innern fiog der Geünuke„.a» CH/isia-tduriHsMe^'S^sic: Dieser Reif hatte ihren.Armuuftpnnnr'L hätleKsiezcheide cinander zugefühvt. Aber energijch schüitelle ereaües'äb/ eingedenk daß er diesem Mann. das-.Leben/donkte.' „Hier, ist sie!" — sagte, er,-den, schimmerfikieniNcif in die ihmVenhegengeslreckten Hände-üeeZ andern legend, der Hc-A. die-Lippe-u darauf^pr.eßtL. .S e har dich tausiuLu-ai'z geküßt" stammelie er habet — .und tu, du hüllst t uns- zusammen, nil-t, v ne. Ich habe dich erobert — für sie, habe dick, genommen, heimlich — für sie—" „Kamerad" — wandte sich Norbert an den Exaltier ten —, „mit mir kannst du ruhig reden. Sag' mir alles! Ich verrat' dich nicht." Der Kranke lächelte. „Verraten? An wen? Neben mir steht schon ein Höherer, ein Mächtigerer, er, der auch Mimi geholt hat." „Dann sprich!" — bat Norbert noch einmal. — „Sprich von dem Abend, da du zum erstenmal den Weg gingst, der hinter dem Alt-Wiener Kasten in den geheimen Gang führt und von da ins Zimmer Christa Hertons. Weißt du es noch? Da war ein Glasschrank, nnd in einem offenen Gehäuse lag die .blaue Schlange'." Ein Zucken ging durch den mageren Körper des andern, s > « - „Ja, ich wußte es, daß sie . dort war. s Ich hatte sie schon manches Mal gesehen, wenn.ich heimlich dort in Vaters Zimmer ging — mit seinen SchlüMn. Was wußte er davon? Nichts! Aber ich entdeckte den Gang un d^Ven Weg undk)>ie kl«jn« Tür. "e UndZchckab^die -blaue noch? Dein Schatten fiel über die Helle Diele, als ich eintreten wollte, und ich wurde aufmerksam. So ging ich dich suchen, mit dem Hund." „Karo", unterbrach ihn der andere, und sein dunkler Kopf senkte sich auf Norberts Schulter, als wäre er hier am sichersten geborgen. „Ja" — bestätigte er dann —, „und der Hund kam herüber in unfern Garten, in das kleine Hau», und bellte. Der Hund war immer mein Feiud, drum gab ich ihm das Gift, das ich stets bei mir hatte — von früher her, als ich. noch Chemie trieb." „Ganz recht! Und dann, war der Huyd tot, ein FeinK ^weniger." " ' RMnsMötbertsidachte nach. . -A,MrKnunL-^ nun ist eins ' Lücke- in mekl'em Kopf, > Ka,n'«äb.">^4 ' > KAlsjeben^dertzanders den Blick hob, kam leise der Freiherr' äusF.LLm Nebenzimmer,. in , dem /er mit. dem Feld kuraten? gesprochen hatte. M<ißtAdü"^—L sprach Norbert weiter —, „dann warvWbüjMiini,?von Salten, und mir dankte sie sür den Reif.zden 'doch ich'ihr^nichb gegebenchatte, was ich ihr na- türlich-sagen mußte." ' «4^ „ „Oh, ich weißles"4.—Krdis'Stimme Kola Hertons zitterte„alles weiß ich?. Denn ich stand doch auf der hölzernen Veranda. Man kann sich hinaufschwingen, wenig stens ich konnte es. Und da sah ich durch die Glastür bis in ihren Salon, wo ihr standet — du und sie. Ich meinte immer, du liebtest sie doch, aber das Seltsame war: Ich hatte mich getäuscht. Ja — und jetzt — jetzt kommt das Merkwürdigste: Das, was seither brennt in meinem Gehirn, in meinem Blut, das, was nicht wahr ist und nicht wirklich und doch geschah — ich will es dir sagen, wie das war — wenn icb's kann —, ich hab'» noch nie gesagt. Da war also dis Frau, diese Frau, und sie ging in ihr Schlafzimmer und meinte und schrie und rang ihre Hände. Warum? Weil du sie nicht liebtest. Und ich war doch da, ich, der sie lieble, und ich öffnete die Tür, ganz leise und ging aus sie zu, die mir gerade den Rücken zudrehte. Ich wollte ihr sagen, daß ich sie liebe, liebe wie nichts sonst auf der Welt, und daß sie nicht weinen/dürfe. Wozu weine»? Aber, als sie sich umwandte'ünd mich erblickte, Mi ste auf und wollte zurücktretkn/und ein Zugwind suh« durch das Zimmer, der das Licht verlöschte. Dann hört» ich etwas wie einen Fall, ein Ausschlagen an den Marmor des Kamins, und dann nichts mehr. Kamerad, das begreifst du nie — Ich auch nicht! wca» hat eben noch jemanden gesehen, Hai ihn rede» gehör', hat den Atem gehört, und dann plötzlich: Dunkel, Stille, immerwährendes Schweigen. Ich kann das nicht aus dem Gehirn bringen; es fitz! da drinnen, brennt und bobrt.— ach, ich möchte »üou Erlösung." Schlange', dieselbe, die Mimi so gern gehabt-hätte, .die selbe/welche die große Liebe herbeizwingt..- . , - Gott, was versteht ihr alle davon, was das heißt/ wie tz. das^brermtl" Liebe ist Feuer, ist Glut!/.Ich versank in ihr, aber Mimi lachte über, mich;' Einmalchat sie mich geküßt —/nur so aus Scherz, aber-für mich war's Seligkeit, und ich; wollte mehr davon," mehr Glück, wollte^endlich satt sein^; Neben (Herta blieb ich immer hungrigU SiesiMja gütAwelßt.du, aber immer dieselbe, und das vertrolgezich z nicht. Dietz Kinder Haben Kinderhände jef einenEann ^ gehalten; der liebt? / Ich wollte also die »blaue Schlange', habe«/Kamerad, das war ganz einfach./» Als ich.sie aber hatte, packte mich einscAngst davor, und so zeichnete^ich sie nur genau ab, ganz genau, draußen in meiner kleinen Werkstatt, und am andern Abend legte ich die echte Schlange wieder - zurück in ihr Etui. Weiß Gott, was der alten Frau ein- sicl! Sie war auf.einmal da, so daß ich gar nicht mehr / Zeit ».hatte» in den Gang hineinzuschlüpfen;ichji mußte ' also i an'ihr vorüber durch die Zimmer. Hei, wie ich rannte l Und sie,hinter mir her! Ich hinaus in den <Garten,ÄlM,einL,ins/Gebüsch,-und sie an mir vorbei, ins f Gartenhäuschen. s^Ich'wollte nur fort, sonstinichts. Etwas Schlechtes hatte ich ja nicht getan — nein, ich hatte nur etwas zurückgegeben. - Gc Sie, fiel dort auf die Bank, und.da war ich auchsschon draußen. .Schlüssel hatte ich genug,' hatte' sie mir-nach- L gearbeitet nach Vaters Schlüsseln. . M ,, / >Das ist alles ganz einfach, -,auch daß ich dann «inen Neff arbeitete, genau wie verfechte Reif,1 der.bindet und löst, der das Schicksal bringt."' Der Sprechende hielt jäh inne, ein Ausdruck von Angst trat in sein Gesicht, sein Atem ging schwer. Und der andere--saß neben ihm, sah das wechselnde Mienenspiel, bas unruhige Flackern der,.Augen. «-»Ich weiß noch mehr" — sägte Norbert rasch, der in Gedanken aneinanderreihte, was Hubinger ihm erzählt; was er selbst erlebt: Wahrheit, Vermutungen, Tatsache», was sich, alles nun immer mehr zu einem klaren Bild gestaltete./- „Hör' zu, Kamerad, was ich weiß! ' Das Sprechen strengt dich an, du sollst mich nur ergänzen. Wik wollen einander Helsen, jo wie du mir ja auch gestern geholfen l ast. Du dachtest: durch die »blaue Schlange' gewinne ich doch noch die schöne Frau, nicht wahr? Und setztest alle deine Kunst daran und hast eine zweite »blaue Schlange' zustande gebracht, der ersten täuschend ähnlich. Und dann hast du einen Brief geschrieben voll Inbrunst und Leiden schaft an die Frau, die dich ost gekränkt hatte. Jst's nicht so? Und Lu schriebst darunter: H. N>, daß heißt: Herto» Nikolaus, nach russischer Art, ist's nicht so? Na also,sdu nickst. Ich mußt' es ja. Und dann hast du ge lauert auf eine Gelegenheit, um ins Haus zu kommen, warst im Garten. Und dort hast du mich gesehen, als ich^u^ihr'kam, an jenem letzten Abend. .Weißt du es Ein Kind von 60 Zentimeter Länge (6. Monat) besitzt schon die Hälfte der Minimallüiige des Dickdarms beim Erwach sene'.! und einen viel längeren Dünndarm im Vergleichzu dem des Erwachjeucn. Das 10jährige Kind hat dann eine Läuze vvu Dünndarm und Dickdarm erreicht, die auch für den Erwachsenen als normal angeuvmmen werden kann. Nach dem 10. Lebensjahr geht bas Wachstum der Einge weide nicht mehr in die Länge sondern in die Dicke. Die mittlere Länge des Dünndarms beträgt beim.Erwachsenen 6,10 Meter, die des Dickdarmö 1ch2 Meter. Bei zweibrittel der Erwachsenen sann man einen Dünndarm von k>—7 Meter, einen Dtckdarm von 1,25 btS 2 Meter feststellen. Die geringste Länge des Darmes, bei der der Mensch noch leben kann, betrügt beim Erwachsenen 3 Meter sür den Dünndarm nnd 1 Meter sür den Dickdarm. Die landläufige Meinung, das; Tuberkulöse eine» iiugewöhulich kurzen Darm haben, ist bei de» Untersuchungen nirgends bestätigt gesunden wur den, entspricht also nicht der Wirklichkeit. Handel nnd Volkswirtschaft. Sächsisch« LebenSlialtungsrichtzabl. (Mitteilung Le« Sächsischen Statistischen LaiideSamtrS). Nach den Preis feststellungen vom 30. Dezember 1824 sind vom Statistischen Landesamte folgende Indexziffern der Lebenshaltungskosten (1913 14 --- 100) berechnet worden: Gesamtindex (für Er» näbruiig, Heizung, Beleuchtung, Wohnung nnd Bekleidung) --- 123,8. Gescimtindex vbne Bekleidung --- 121,3. Am 23. Dezember 1924 betrug der Gescimtindex mit Bekleidungs kosten 123,8 und ohne BekleidungSkosten 121,3. Vom 23. bis 30. Dezember 1924 find mithin die Preise der bei der TeuerniiaSstatistik berücksichtigten Güter in beiden Fällen »«verändert geblieben. Die (Hrofthandelsrichtzabl. Die auf de» Stichtag des 3l. Dezember berechnete GrohhaiidelSrichtzabl des Statistische» NeichSamtS ist gegenüber dem Stande vom 23. Dezember (132,6) nm 1,3 v. H. auf 134,3 gestiegen. Höher lagen vor allem die Preise für Getreide, Fleisch, Hopfe», Baumwolle, Jute, Hank nnd die meisten Nicht eisenmetalle. Gesunken sind die Preise für Butter, Schmalz, Milch sowie für Baumwollgarne und Benzin. Bon den Hauptgrnppeu stiegen die Lebensmittel von 129,0 auf 131,3 oder um 1,8 v. H.; die Judustriestoffe von 139,3 auf 139,9 vdcr um 0,4 v. H. An der Berliner Börse konnten sich am Mittwoch an fangs die Kurse sür Jndustriepapiere wieder etwas befestigen, später aber veranlaßten die Vorgänge beim Varmat-Konzern eine große,Zurückhaltung der Spekulation, und die Stimmung wurde im allgemeinen schwächer. Tas Geschäft im ganz«» war ruhig. Köln-Neu-Essen gewannen 3, Hoesch 2'/,, Bochumer Gußstayl 2°/«. Besser gefragt als bisher waren ElektroPapiere, von denen Akkumulatoren 3"///,» gewannen. Bei Farbwerten zogen die Aktien von Theodor Goldschmidt nm 3'/°,, an. Bei den Bankmerten gewann Berliner Handelsgesellschaft 2°/„. Recht schwach lag der Nentenmarkt, die Kriegsanleihe ging bis auf 0,84 zurück. Vom Geld- markt und Devisenmarkt ist keine Veränderung zn berichten. — Am Produktenmarkt war das Geschäft sehr still und die Preise sür Brotgetreide gingen unter dem Einfluß der amerikanischen Meldungen wiederum etwas zurück. Der Mehlniarkt war überaus still. Hafer und Gerste waren behauptet. (Verschiebung der Kölner Frühjahrsmesse. Der Auf sichtsrat der Kölner Messe hat beschlossen, den Beginn der Frühjahrsmesse zn verschieben, nm einen größeren zeitlichen 'Abstand von der Leipziger Messe, die Anfang März statt findet, zu gewinnen. Ferner bat man in Anpassung der vielfach laut gewordenen Wünsche aus Kreisen der technischen Industrien die Dauer der technischen Messe auf 10 Tage verlängert, nm weitesten Kreisen den Besuch und die eiiigeheude Besichtigung der Messe zu ermöglichen. Die Termine sind nunmehr: Allgemeine Messe vom 22. bis 27. März, Technische Messe vom 22. bis 31. März. Der Anmeldeschluß ist auf den 15. Januar festgesetzt. Wie das Messeamt Köln mitteilt, liegen heute schon zahlreiche An meldungen von Firmen vor, die bisher an der Kölner Messe noch nicht beteiligt war«n. Auch für die Sonder gruppe „neuzeitliche Wärmewirtschast" haben sich viele bedeutende Firmen angemeldet. ' Knrzsichtigstit. Bet weitem die verbreitetste Augenkrankheit ist di« Kurzsichtigkeit, die Mvopte» aber eS wird ihr doch im all gemeinen «nicht die Beachtung geschenkt, die nostvendia ist. Viel- mehr lind über sie manche irrige Anschauungen verbreitet, die leicht schädlich wirken lönnen. Die Myopie besteht, kurz gesagt. . darin, daß da« betreffend« Slug« zu lang ist. Infolgedessen ver einigen sich die von auswärts kommenden parallelen Strahlen, bündel schon vor der Netzhaut und nicht, wie beim normalen Auge, aus ihr. Ost hört man die Ansicht vertreten, daß de« Kurzsichtige «tgentlich am besten setze, und zwar besonders im höhere» Alter. Diese Meinung gründet sich auf die Tatsache, daß kurzsichtig« Personen mit den Jahren nur selten weit sichtig werden und darum die Fähigkeit behalten, ohne GlaS zu lesen. Aber es ist doch wirklich kein idealer Zustand, wenn -man sei» Leben laug entfernte Objekte mit freiem Auge nicht -zu «kennen vermag. Verhängnisvoll ist die irrige Anschauung, daß der Kurzsichtige kein GlaS tragen brauche. Im Gegenteil, eS ist die wichtigste Forderung der Augenhygien«, daß der Kurz sichtige sich eines sorgsam gewählten Glases bedient. Heutzu tage hat die Physiologie des AugeS, die Erkenntnis der opti schen Gesetze und nicht zuletzt dl« Technik der Ophthalmologen eine.so Hohe Stuie erreicht, baß tn der Mehrzahl der Fälle die Myopie dyrch «in exakt dem Stadium des Leidens angepasstes »MiMausgehalteniwerden kann. Es empsiehkt sich, zivei ver- z schiedenr Glaser zu tragen? eiueS sür geringe und eines für wette Entfernungen. Dann kann man bei leichter Kurzsichtig, kett ebenso gut sehen, wi« Personen mit normalem Auge. Ein« schwere Myopie dagegen muß wie eine «niste Krankheit eine» Spezialbehanblung unterworseu werden. ',? H Aufgesprungene Haut. An Tagen wechselnder Temperatur beginnen sich viele kleine Leiden und Unannehnrlichleiten ein zustellen. Dazu gehören auch die Veränderungen der .H"» die man gewöhnlich als „dufgefprunaen" bezeichn«. Der Vorgang besteht darin, daß die Haut spröde und rauh wird und kleine, zunächst kaum sichtbare, allmählich immer größer und tiefer werdend« Einriss« zeigt. Ma» soll die Hände in Wasser von Zimmertcnipercstur gründlich mit Seife reinigen, in reinem Wasser spülen und van» mit einem weichen Tuch nicht ab reiben sondern abtupsen, so daß eine gewisse Feuchtigkeit auf der Haut zurückbleibt. Ist das geschehen, dann nimmt nian von, c chemisch reinem Glyzerin je einen Tropfen, nicht mehr, in jede Hohlhand und verreibt diesen während einiger Minuten so. daß die Hände vollkommen trocken werden, ohne irgendwie klebrig zu bleiben. Wer es sich angewöhnt, nach jedem Waschen oder mindestens einmal am Tage die Prozedur vorzrmehmen, wirh niemals an „aufgesprungenen Händen" leiden. Ist die Hauk aber schon affektiert, und hat sich eine Entzündung herausge- bildet, dann muß man Fett zu Hilfe nehmen, und das geschieht gewöhnlich am besten nachts, indem man die Hände mit Fett ein schmiert und leinene, nicht wollene, Handschuhs darüberzieht. / Das Chinin. DaS Chinin ist zum erstenmal im Jahre 1820 von dem französischen Chemiker Pelletier hergestellt wor den. Es wird aus der Rinos des Chinarindenvaumes ge wonnen, der in Bolivia, Ecuador und Peru wächst. In China ist der Baum unbekannt. Seinen Namen soll er von dem einer .spanischen Gräfin ableiten, die durch die Hekkkrast„der Rinde genesen- ist. . Das Chinin gilt als spezifisches Mittel gegen Wechsekslrber; *es 'wird aber auch gegen veraltete Katarrhe, fHautkranchelteu, Wassersucht, Nervenleiden, Asthrna, Bleich, -Ächt ufw. angewandt..Zu starke Dosen rufen Symptome der /Betrunkenheit hervor, «och stärker« Vergistungserscheimmgen. -ML Frische Wunden. In jedem Hause sollte ein Arznetschrank sein'und im Slrzneischrank sollte ein alteS Mittel, Collodium, nicht schien. ES ist bei frischen Wunden, schnell angewandt, ^außerordentlich praktisch. Man tröpfelt es nach dem Abwischen des Blutes und Zusammendrücken der Wunde darauf und der- bindet die Wunde mit Leinwand. Das Collodium, dessen An wendung nach drei Temen wiederholt wird, bildet soso« eine Glasur, wodurch die Lust abgchalten und Entzündung ver hindert wird. Auch wundgelaufcne Füßg, könntenMich LiessS alte Hausflittel schnell geheilt werden«
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