Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.01.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192501146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-01
- Tag1925-01-14
- Monat1925-01
- Jahr1925
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.01.1925
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Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa: iür Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Bon Marx zn Luther. PR. Es ist ein eigenartiges Sviel des Zufalls, datz in der längsten und veinlichsten deutschen Regierungskrise zwei so bekannte Namen wie Marx und Luther die Hauptrolle spielen. Aber cS wäre Wortwitzclei, wenn mau den ZcntrumSsülirer Marx und den parteimässig nicht sehr fest gelinudeucu VolkSparteiler Dr. Luther iu irgend eine Be ziehung zu de» grossen Trägern ihrer Namen brächte. Wir wollen uns deshalb gleich der Frage zuweuden, wie es ge kommen ist, dah Dr. Luther mit seinen KabinettbildnnnS- vcrsuchen weiter gekommen ist als Herr Marx. Auch dieser batte ja schon die verschiedensten Wege vorgeschlagen, so dass kaum noch ein neuer übrig zu sein schien. Aber die meisten Pläne hingen noch zn fest an den Fraktionen, so dass deren „Ansprüche" aus so und so viele Ministerposten Schwierig keilen bereiteten, während das Kabinett der Staatssekretäre praktisch unmöglich war. Dr. Luther ist nun, nachdem auch er vergeblich eine Kabinettsbildung ans parlamentarischer Grundlage versucht halte, doch noch einen neuen Weg gc- gangen. Er hat vorgeschlagen, das; jede bürgerliche Frak tion nur einen Verbindnugs- oder Vertrauensmann iu das Kabinett entsenden soll, ohne dadurch znr Unterstützung der Negierung verpflichtet zn sein, und bah die übrigen Ministerien durch Fachminister besetzt werden sollen, die allerdings ebenfalls in einem gewissen Vertrauensverhältnis zn der einen oder der anderen Partei stehen sollen. Die Verbindung zwischen dem Kabinett und den daran lose be teiligten Fraktionen soll iu der Weise hergellellt werden, das; diese vorher ihre Anträge der Regierung znr Kenntnis bringen, während andererseits die Regierung vor Ein bringung ihrer Gesetzentwürfe mit den Fraktionsführern Nnck pracke nehmen will. Eine solche Konstruktion entfernt sich offenbar ziemlich weit von den üblichen Formen unter dem parlamentarischen Regime. Sie lätzt es auch den an der Negierung beteiligten Parteien unbenommen, eine Vorlage abzulcbuen, und ge währt andererseits dem Kabinett die Freiheit, mit wech selnden Mehrheiten zu regieren, falls sich die nicht beteiligten Parteien damit einverstanden erklären. Es wäre denkbar, datz sich auf diesem Wege eine spezifisch deutsche Form des Parlamentarismus heransbilden tonnte; und e>n praktischer Versuch in dieser Richtung ist gewiß nur zn begrüßen. Unsere Linksparteien freilich, denen ihre Prinzipien weit über das praktische Staatsinteresse gehen, kündigen bereits einem wlcben Kabinett scharse Opposition an. Sowohl die Sozialdemokraten als auch die Demokraten sprechen von einer verschleierten Bürgerblockregieinng odervon einem neuen Kabinett Enno und wollen nichts damit zn tun haben. Bei den Demokraten wird dadurch die Getzlcr-Frage akut, da auf das Verbleiben Dr. GetzlerS im Kabinett das Zentrum entscheidenden Wert legt und er selbst auch offenbar dazu bereit ist, während die demokratische ReichStagssraktion in die Opposition zu gehen beabsichtigt. In d csen Streit spielen wohl auch gewisse Vorwürfe hinein, die mau Herrn Gehler von links her wegen der Haltung der Reichswehr iu der Abrüstnngssrage macht. Das Zentrum dagegen hat sich bereits damit einverstanden erklärt, das; Dr. Branns Reicbsarbeitsminister bleiben soll, und die „Germania" betont ausdrücklich, das; Dr. Branns einem Wunsche der Reicbstagssrckktion folge, wenn er seine grundsätzliche Bereitwilligkeit znm Eintritt in das Kabinett Luther erklärt habe. Sie begründet diese neue Wendung damit, dah das Zentrum auf rasche Beendigung der un erträglichen Kabinettsbildung hinwirken wolle und Dr. Luther auch in den Zentrumsreiben ein gewisses Vertrauen geniehe. Man wird wohl hinznsügen dürfen: das Zentrum halte sich durch die Ablehnung sowohl des Rechts- als auch des Linksblocks in eine unhaltbare Position hinein manövriert und muhte nun nach einem Notausgang suchen. Trotzdem geht offenbar der Wirth-Flügel diesen Weg nur änherit ungern, und die Blätter der Linken geben sich alle Mühe, diese Abneigung noch zu verstärken. Sie bezeichnen die Enthüllungen der Rechtspresse über die Finanzskandale als Einschücbternngsversuche und wollen das Zentrum er muntern, sich nicht darum zu kümmern. Aber es ist nun einmal nicht zn leugnen, dah die kompromittierten Herren dem linken Flügel de» Zentrums angehöre» und dah die enge Verbindung mit de» Sozialdemokraten- die sich an der Reinigungsaktion nicht beteiligen wollen, z. Zt. etwas sehr Peinliches an sich bat. So wird wohl auch hierdurch der Zcntrumssraktion der Entschluß erleichtert, einmal die lose Verbindung mit der Rechten zu versuchen. Freilich ist noch nicht aller Tage Abend, und das Kabinett Lntber wird niemals vor einem plötzlichen Gegenstoß des Herrn Dr. Wirth sicher sein. Vorläufig wird man also nur von einem Versuch und einem UebergangSkabinett sprechen können, und es werden sich die alten Schwierigkeiten berausstellen, dafür geeignete Männer aus der Praxis als Minister zu gewinnen. Da dies aber augenscheinlich z. gt. der einzige Ausweg ist, mutz man die dringende Erwartung aussprechen, daß sich Männer finden werden, die persönliche Opfer zu bringen bereit sind, und dah die Partei wenigstens eine Zeit lang das Kabinett regieren lassen werden. Es hat sich jetzt doch wahrhaft zur Genüge herausgestellt, wie leicht es ist, eine Regierung zu stürzen, und wie schwer, eine neue auf die Beine zu stelle». Nur wer die bessere Lösung bereits sicher in der Tasche hat, dürste in der nächsten Zeit die Verantwortung für einen Kabinettssturz aus sich nehmen. Es liegt ja auch auf der Hand, daß ein solches Kabinett Luther kein Kampskabinett gegen die Linke sein und keine sozial« Reaktion betreiben könnte. Hat die Linke trotzdem Anlah, an der Politik der Regierung Kritik zu üben, so mag sie das tun und die Zeit abwarten, bis die Volksstimmung sich soweit verschoben hat, Vak eine LintSreaieruna auf eine parlamentarische Mehrheit zu rechnen hätte. Im Augenblick aber sollte es auch der Linken nnr erwünscht sein, die restlose Aufklärung der Finanzskandale abznwarten, ohne dah sie selbst an der Regierung beteiligt ist. Amtlicher Bericht iiver die RegierttngsbildttNfl. * Berli n. Gegen 0.30 abends wurde gestern folgender amtlicher Bericht über die Regierungsbildung ausgebeben: Der heutige Tag wurde mit Verhandluugcu über Per- soneusragcu ausgefiillt. Tie Verhaudluugcu siud soweit fortgeschritten, das; für morgen Mittwoch die Betrauung des Ncichömiuisters der Finanzen Dr. Luther mit der Re gierungsbildung erwartet werden darf. Luther beim Reichspräsidenten. * Berlin. Ter Reichspräsident empfing gestern abeuü gegen 10 Uhr den Finanznünistcr Dr. Luther znr Bericht erstattung iibcr die bisherigen Verhandlungen mit den Parteien. * * Personalien. Drangen hat man nur ein geringes oder gar rein Interesse daran, ob dieses Ministerium mit dieser und jenes mit jener Persönlichkeit beseht wird. Iür den Frak tionszimmern aber ist es umgekehrt: da spielen die Per sonenfragen fast die Hauptrolle. Und auch bei den letzten Besprechungen iibcr die Bildung des Kabinetts Luther ergeben sich die meisten Schwierigkeiten nicht ans politi schen sondern aus „persönlichen" Differenzen. Man er lebt cs, wie uns scheinen will, jetzt gar zu ost, das; die erwählten Volksvertreter auf Dinge versessen sind, die der Wählerschaft ganz gleichgültig sind. Run sollen ja allerdings die Abgeordneten an keine Instruktionen ge bunden sein, sondern nach eigenem freien Ermessen ban deln: aber in ihrem Interesse wäre ihnen zn raten, das; sie sich nicht gar zu weit von der Volksstimmung entfernen. Denn der Anschauungsunterricht, den der Reichstag mit feinen ewigen Regierungskrisen den Wäh lern erteilt, ist eindringlich und abschreckend genug, nm einmal eine starke Revolte gegen das ganze alte Partei wesen entstehen zn lassen. Leider sieht aber auch ein Teil der Presse nicht seine Aufgabe bazin, dem Fraktionsgeist das gesunde VolkSempfmücn entgegenznhcilren, sondern schwimmt vielmehr voran un „taktischen" Fahrwasser. So setzt in diesen Tagen z. B. die „Deutsche Zeitung", die von manchen guten Nlchtvoiitikern für ein selbstdenkcn- dcs nationales Blatt gehalten wird, alle Kraft ein, um im Auftrage des völkischen Flügels der Deutschnationalen deren Bewegung an e.nein Gemeinscha.ts.abinett zu verhin dern. Ein ober zwei Verbindungsmänner seien viel zn wenig. Wenn wir aber keine Partei mehr haben und wenn jede Partei freie Hand behalten soll? Dann könnte man doch über die Personalfragen hinwcggleiten und erst einmal die Maschine in Gang bringen. Es ist ja die Schwäche eines solchen „überparteilichen" Kabinetts, datz die Minister sehr unselbständig bleiben und alle wichtigen Entscheidungen in den Händen der Fraktionen bleiben, dis dauernd und umworben und gewonnen werdet! müssen. M WMmM in SM. 22 Tote — 61 Verletzte. )s Berlin. Die Namen der bei dem Heiner Eisen bahnunglück getöteten Personen sind folgende: 1. Ehefrau Soltysiak aus Ickern, Westfalen 2. Hans Bestring aus Henrichenburg, Westfale» 3. Johann Korn aus Dortmund 4. Johann Holtfilker aus Dortmund 5. Kaufmann Hoff aus Dortmund 6. Georg Vanselcr aus Herne 7. Michael Witziack aus Salzburg in Bayern 8. Johann Vollmer aus Herne S. Gustav Hippenstiel aus-Riemke in Westfalen 10. Franz Grosch aus Dortmund 11. Elisabeth Trente aus Osterfeld, Westfalen 12. Albert Korwttsch, Wohnung unbekannt 13. Richard Botz ans Dortmund 14. Otto Horstmann aus Dortmund 15. Karoline Jungs aus Castrop 16. Lehrerin Gertrud Tulhage aus Dortmund - 17. Wilhelm Brotz aus Braunschweig 18. Hildegard Dürbusch auS Dortmund 1». Frieda Grumbcrg aus Herne 20. Frau Weller ans Hamborn, deren beide Kinder von v und 7 Jahren leben. Als vermißt gemeldet wurden bei der Polizei zwei Per sonen. Die Gesamtzahl der Tote« beträgt somit N, von denen 12 im Katholischen Krankenhause, 4 im Evangelischen Krankenhause und 6 in der Totenhalle in Herne aufgcbahrt sind. Die Zahl der Verletzte« beträgt im ganze« 81. von denen aber zahlreiche sich in ihre Heimat znriickbegeben konnten. Die Name» der Schmerverletzten. )s Berlin. Bisher sind als schiververletzt bei dem Eisenbahnunglück in Herne festaektellt: 1. Gustav Bodenstein- Wanne, 2. Gustav Boden-Natsfcld, 3. MönnikeS-Herne, 4. August Schäfer-Gelsenkirchen, 5. Wil helm Webkamp-Bretten llebensgefährlichtz 0. Walter Weller- Hamborn, 7. Albert Weller-Hamborn isünsjährigs, 8. Franz Wiggers-Köln, 0. Karl Zombeck-Tortmund, 10. Hellmuth Trende-Osterscld, 11. Heinrich Schulz, 12. Hartmann-Rauxel. Ter Oberbürgermeister vor» Essen hat der Encubahnrer waltung sein Beileid ausgesprochen und die städtischen Kran- kcnautos zur Verfügung gestellt. Tie Verkehrsunficherheit in der Nachkriegszeit. Tas große Eisenbahnunglück iu Westfalen beleuchtet wieder einmal aufs grellste, welchen Rückschritt die Kriegs- und N a ch k r r e g s k e i t auch auf dem Gebiete der Verkehrssicherheit gebracht bat Eisenbatznunsälle von der Größe derer, die wir in den letzten Jahren immer wieder und nicht nur iu Deutsch land erlebt haben, gehörten vor dem Kriege zu d^u Seltenheiten. Heute pflegt man bereits nach kurzer Zeit über diese Menschen mordenden Unfälle zur Tagesordnun üüerzugcbcn. Wir haben es fast schon vergessen, das; allein in den letzten beiden Jahren zwei große Unglücks falle in der Gegend von Kreiensen zu verzeichnen waren, die zusammen 55 Opfer forderten. Das Unglück von Lud- wigstadt, wo ein Güterzug von der Brücke in dis Tiefe stürzte, das Eisenbahnunglück von Bellinzona, das Deutschland eines seiner bedeutendsten Politiker und Fi- nanzwissenschaftler beraubte, das Unglück aui dem Pots damer Bahnhof, der Zusammenstoß von Mainz, dem 15 Personen zum Opfer fielen, das alles sind Glieder in einer Kerte, die iu Zeiten, in denen das Menschenleben noch etwas galt, wohl zu ernstem Nachdenken und durch greifenden Maßnahmen veranlaße hatten. Tie Haupt ursache an den Eisenbahnke.astrophen der jüngsten Zeit, anscheinend auch an dem Zusammenstoß von Herne, dürfte die körperliche und jeelische Abspannung des Zugpersonals sein. In einer geradezu unge heuerlichen Verkennung der Bedeutung des Verkehrs wesens hat die Entente die deutsche Reichsbahn neuer dings noch dazu zum Gcwinnobiekt zugunsten ihrer er pressten Schuldenansprüche gemacht. Die Folge davon ist, daß das Personal der Bahn noch mehr als bis her in seinen Ansprüchen beschrankt und zahlenmäßig „abgebaut" werden muß. Belastet mit den morgen ums tägliche Auskommen und mit der Angst vor gänzlichem Verlust der Stellung können di- Eisend ahnan'gestelltcn und Beamten unmöglich ihren ver antwortungsvollen Dienst so versehen, wie es im Inter esse dec Gesamtheit notwendig ist. Aber was kümmert die alliierten Kriegsprontler das Wohl der Allgc» meinheit? Der regelmäßige Berkehr wieder ausgenommen. Herne. Funkipr.) Zu dem Eisenbahnunglück in Herne wird von zuverlässiger Quelle rnitgeteill, daß die Ausräu- mnngsarbcitcu gestern nachmittag beendet waren, sodaß der regelmäßige Verkehr wieder ausgenommen werden konnte. Der Zustand der in den Herner Krankenhäusern unrerge- brachten Schwerverletzten ist im allgemeinen der gleiche ge blieben. Rach den Aussagen der Aerzre hofft mau iamiliche Schwerverletzten am Leben zn erhalten. Beileidskunbgebuug des Reichspräsidenten. Berlin. iFunklpruch.) Ter Reichspräsident hat au den Präsidenten der Reichsbahndircktion Essen fosgendcs Tele gramm gerichtet: Tiefbewegt über das schwere Eisenbahnunglück in Herne bitte ich Sic, den Familien der auf so schreckliche Weise umS Leben Gekommenen den Ausdruck meines herz lichen Beileids zu übermitteln und den zahlreich Verletzten mit der Versicherung meiner Teilnahme meine beste» Wünsche für ihre baldige Wiederherstellung auszuiprechen. Reichspräsident Ebert. Siue Falschmeldung. )( Essen. Wie wir auf Anfrage bei der Reichsbahn direktion Essen erfahren, entspricht die von den Blättern verbreitete Nachricht von einem Eise bahnunglück in Hat tinge«, dem drei Menschenleben zum Opfer gefallen sei« sollen, nicht de« Tatsachen. Der Tawesplan in Gefahr. "Newyork. Senator Borah hielt im Senat eine sehr beachtenswerte Rede, in der er aussührte, datz der Er folg des DaweSplanes solange fraglich bliebe, bis die End summe der von Deutschland zu zahlenden Reparationen endgültig festgesetzt worden sei. Die ausländische Industrie- kontrolle Deutschlands müsse sofort beseitigt werden, denn Deutschlaird bedürfe znr Ausführung des DcnvcsplaneS vollste Freiheit auf allen Wirtschaftsgebieten. Der Tawes plan könne nur dann voll zur Auswirkung gelangen, wenn die Endsumme der deutschen Verpflichtungen in den durch die Vernunft gebotenen Grenzen festgesetzt würde. Heute sei der DaweSplan bereits wieder in Gefahr. Die wesent lichste Bedeutung dieses Planes liege darin, daß er Weg« eröffne, die zur Lösung der grotzen WirtschastSproblem« Europas führen könne. Er müsse in verschiedenen Punkten abgeändert werden, denn er überantworte natürliche und industrielle Energiequellen einer großen Nation fremder Interessen. Nur dann stelle er eine Daueriösung dar^ wenn Dentichlaud größere Anleihen aewilhrt würden^
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