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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.02.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192502051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-02
- Tag1925-02-05
- Monat1925-02
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.02.1925
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ke im Dienst- von einem sübamerikanischen Attache und einem Schieber aus Galizien bewohnt. An seiner Verzweiflung hat Karra- aan nur nach eine» Gedanken: die Rache an der Frau, die ihn vernichtet hat, zu vollenden. Aber er kennt ihren Auf enthaltsort nicht. Garragan versucht de« Lebenskampf aus zunehmen und wissenschaftliche Arbeiten zur Konstruktion eines radiotelegraphischcn Apparates, die ihn im Gefängnis beschäftigt haben, durch die Umsetzung in die Praxis zu voll enden und auSzunutzcn. Da teilt ihm ein alter Freund, der Professor Johannes Truckenbrobt, Lehrer an der technischen Hochschule in Charlvttcnburn, mit, bah seihe geniale Erfin dung bereits von fünf bis sechs Anderen gemacht worden ist, während er im Zuchthaus sah. Nicht nur zehn Jahre seines Lebens, nicht nur sein Vermögen, auch dir Frücht« seiner Arbeit hat man ihm geraubt. Bei einem Besuch seiner alten Freunde in Potsdam erfährt er, daß während seiner Gefängniszeit auch seine Eltern gestorben sind. Ein« Mit teilung an ihn muhte ans den ausdrücklichen Wunsch seines alten Vaters unterbleiben, weil dieser ihm seine Strafe durch die Mitteilung seines Todes nicht erschweren wollte. Diese Nachricht erregt in Garragan den Zorn und Hab wieder, den er gegen seine Frau empfindet. Rache gegen die Frau, die ihm sein Leben zerstört hat, ist wiederum bl« einzige Triebfeder seines Handelns. Gloria lebt indessen an der Seite des amerikanischen Automobilfabrikante» Leslie Macpherson, In Garmisch-Partenkirchen erfährt sie, baß Garragan wieder frei ist. Namenlose Angst um ihr Leben erfüllt die Verstörte, Angst vor dem, der gesagt hat: „Wenn ich das Gefängnis verlasse, mutz ich Gloria Garra gan töten." Sie sieht nur einen AnSweg, Flucht. Ein sunger österreichischer Aristokrat, Gras Clemens Henikstein, der Gloria liebt, wird entsandt, Garragan heimlich zu beobach ten und mit Geld und Frauen unschädlich zu machen. Mac pherson und Gloria reisen nach Paris und von dort auS auf ihr Landgut in Menbon. Graf HeniksteinS erster Ver such, Garragan mit Mcrikka Toth, einer leidenschaftlichen Operetiendiva in Fesseln zu schlagen, mißlingt. Mit seinen letzten Geldmitteln, dem Erbe seiner verstorbenen Eltern, arbeitet der Einsame an einer neuen Erfindung, dem Bau eines leichten Motors. Graf Henikstein gibt das Spiel nicht auf. In einem Restaurant beobachtet er Garragan in Gr- sellschast einer jungen Dame. Es ist Nikotine, die Tochter des Obersten Oueiß in Potsdam, die Garragan liebt und sich seiner annimmt. Der Zufall will, bah Garragan seinen leichten Motor zuerst dem Hause Macpherson anbietet. Un ter Entbehrungen und Ausbietung seiner letzte» Kräfte dringt er zu Macpherson selbst vor, dessen Beziehungen zu seiner Frau er iricht kennt. Gloria, von Garragans Ver suchen unterrichtet, bestimmt Macpherson, die Erfindung für eine Million Dollar zu kaufen. Garragan kehrt als reicher Mann nach Europa zurück. Ermutigt denkt er dar an, sich ein neues Leben aufzubanen. Er glaubt für Nikoline deren treue Besorgtheit ihm wohl tut, Liebe zu empfinden. An der See kaust er sich ein Gut, und dort soll Nikoline Herrin werden. Aber ein ungeahntes Hindernis stellt sich dieser Ehe entgegen. Gloria, von Garragan noch nicht ge schieden, weigert sich, ihn freizugeben. Denn im Grunde ihres Herzens liebt sie ihn immer noch. Zorn gegen die Frau, die zum zweitenmal sein Lebensglück vernichten will, ersaht Garragan. Als Gloria die Vergeblichkeit ihrer Be mühungen, seine Liebe wieder zu gewinnen, erkennen muh, schickt sic ihn fort, verspricht ihm die Freiheit und erschießt sich, ehe er noch daü Haus verlassen bat. Garragan kehrt, seelisch zusammengcbrvchen, auf sein Gut zurück. Er fühlt sich als Glorias Mörder. Als Graf Henikstein, der GloriaS Tod rächen will, ihn zum Duell fordert, willigt er mit Freu- den ein. Ein ritterlicher Tod erscheint ihm als der einzige Ausweg, als die Losung seiner Schuld. Aber daS Duell kommt nicht zustande, ein anderer Ausgang seines Lebens ist Garragan bestimmt. Zentraltheater Gröba: „Jackie, der Laus bub". In der Hauptrolle: Jackie Coogan. Einige heitere Episode». Henry Peck, der Liebling seiner Eltern, ist über all durch seine tollen Streiche bekannt. Sein Hund und sein kleiner Freund Budd» sind seine unzertrennlichen Beglei ter. Eines Tages bittet Henry seinen Vater um Geld, um in den Zirkus zu gehen. Da ihm dieses aber abgeschlagen wirb, versucht er aus seine Art, das Geld zu erhalten. Sein Freund Buddy muh sich ans seinen Rat als Dame verklei den. Seinem Vater sendet er durch ein Kind einen Bries, worin ihn eine Dame um eine Verabredung bittet. Sein Vater, hinter den Zeilen ein kleines Abenteuer vermutend, eilt auch wirklich zur Konditorei, wo die vermutliche Dame ihm ihr Weh vorklagt. Henry, der gegenüber der Kondito rei wartet, sieht seine Mutter und eilt zu ihr, um die Ver abredung seines Vaters zu erzählen. Die eifersüchtig« Gattin macht sich sofort auf den Weg, um ihren Mann auf frischer Tat zu ertappen. Bnddy, dem die Sache jetzt ein bißchen gefährlich erscheint, versucht zu entkommen, verliert dabei die Perücke, und da ihn daö Kleid beim Lausen hin dert, rafft er es hoch und eilt mit langen Schritten davon. Jetzt erst sieht der Vater, baß er wieder einmal einem Streich seines Spröhlings zum Opfer gefallen ist, versucht aber vergeblich, die Mutter davon zu überzeugen. Henry Peck, sen. finanziert einen Erfinder und übernimmt die Ge- heimvläne zur Aufbewahrung. Während die Pläne noch aus dem Schreibtisch liegen, wirb der Besuch deS jungen Arztes gemeldet. Leddy empfängt ihn im Zimmer ihres Vaters, und während beide in ihr Gespräch vertieft sind, steckt Henry heimlich die Pläne in die Rocktasche des Arztes. Keiner weiß, wo die Zeichnungen geblieben sind. Henrys Vater, einen Diebstahl vermutend, übergibt die Angelegen heit der Polizei. Die Nachforschungen ergeben, daß nur der Arzt in Frage kommen kann, denn kein anderer war wäh rend der fraglichen Zeit im Zimmer. Bet einer Durch suchung feiner Kleider werden die Pläne auch wirklich ge funden, und trotzdem er seine Unschuld beteuert, wird er verhaftet. Da gesteht Henry, baß er der Uebeltäter gewe sen ist, und da er bestraft werden soll, versucht er auf einer Draisine die Eisenbahnschienen entlang zu entwischen. Da hört man von Ferne den Exprebzug heraneilen und mit Entsetzen sehen die Eltern, daß ihr Knabe auf demselben Gleis fährt. Beherzt schwingt der Arzt sich auf einen leeren Wagen, und kurz vor dem Nahen des Zuges erreicht er den Knaben und reißt ihn zur Seite. Im selben Augenblick braust der Zug vorbei. Dem braven Retter wird die Toch ter als Belohnung gegeben, und Henry erhält die Ver zeihung seiner Eltern. —»Der Ausschuß für Siedlung»- und Wohnungswesen des vorläufigen Reichswirtschaftsrats hat «ine Reihe von Leitsätzen zur WohnungSzwangSwirtschgft angenommen, in denen zur Frage der Hypothekenaufwertung Stellung genommen und die Erhöhung der HauSzinssteurr auf 20 V, der Friedensmiete und ihr Ausbau zu einer Reichsfteuer vorgeschlagen wird, die nur für Zwecke der WohnungSsörderung verwendet werden soll. Die Mieten sollen de» Leitsätzen zufolge unter Würdigung der wirt schaftlichen Gesamtlage in absehbarer Zeit den Friedens mieten angrglikben werden, wogegen der Hauseigentümer wie früher Wohnungs- und Betriebskosten zu tragen hat. Ferner wird die Aushebung des WobnungSmanarlgesktzk» für alle oder bestimmte Arten von Wohnungen befürwortet. —* Vereinigung sächsischer Schulärzte. Auf Einladung der Freien Vereinigung Dresdner Schul ärzte versammelten sich kürzlich über 80 Schulärzte auS allen Gauen Sachsens zu einer gemeinsam«» Tagung tn Drrsben. Der Vorsitzende der Dresdner Schulärzte Dr. Flachs eröffnete die Versammlung. Er gab in kurzen Zü gen eine Entwickln»» des Schularztwrscns im allgemeinen, ging dann ans die besonderen Verhältnisse in Sachsen ein «ob betonte dte NotwendtLkett eigner etukett- OertlicheS und Silchslsches. Riesa, den k. Februar 1V2S. —* Stadtverordneten-Sitz« na brtr. In unserem gestrigen Bericht über die am 3.d.M.itattg«fundrn« öffentliche Sitzung der Stadtverordneten muß e« unter Punkt „Verschiedenes" zu Beginn des drittelt Abschnitts heißen: „Herr Stadtv. Turra (Soz.) snicbt Jurmannl wies zu« sammrniasiend nochmals ans die bentigrn Beschlüsse bin usw." — Außerdem iei noch nachgctrage», daß auch Herr Stadtv. Schmidt (Bürger!.) entschuldigt seblte. —* Oberammergauer Festspiele in der Kirche zu Pausitz Im Gegensatz zu dem gestrigen Be richt, der uns von einem Besucher -»gestellt worden war, wird uns von anderer Seite berichtet, daß die Bilder von hohem künstlerischen Werte sind und daß die Farbentönnng außerordentlich gnt wirkte. Von einer ansdringlichcn Re deweise des Vorsührenden kann keine Rede sein, im Gegen teil erklärte er die Bilder in höchst wundervoller Weise. Wie allerwäris, so hat auch in Pausitz die Vorführung den tiefsten Eindruck hinterlassen. — Wie bereits gemeldet, wer den die Oberammergauer Festspiele kommenden Sonn abend und Sonntag in der Kirche zu Weida und, wie wir hören, später auch in einer der Altricsaer Kirchen vorge- führt. —* CarlLoewe-Balladenabend. Daß Loewesch« Balladen noch nicht in die Rumpelkammer gehören, bewies der gestern abend von Kammersänger A l sred Forett im S tkrniaale veranstaltete Loewe-Balladcnabend. Der Inter pret, ein volltönender Baßbariton, brachte die volkstümlichen Werke in großer dramatischer Gestaltung, das Gemüt oit tief erschütternd, zu vollendeter Wirkung. Wir erinnern nur an die ielten gehörten Werke: „Der seltene Beter", „Edward" und „Der Woywode" („Die Lauer"). Im Gegen satz hierzu brachten die Balladen „Hochzeitlied", „Kleiner Haushalt", „Die Mutter an der Wiege", „FridericuS Rex" auch den Humor zur Geltung; dabei batten wir Gelegenheit die außerordentliche Kebliertigkeit zu bewundern. So wurde jede Ballade, ihre Eigenart berauSgearbeitet, zu einem musikalischen Erlebnis. Kein Wunder, wenn der äroße Beifall Zugaben verlangte. Lieber hätten wir für Rich. Strauß und Brahms, um den Stil des Abends nicht zu stören, Loewe selbst gehört. Es war eine große Leistung, anSwendig sämtliche Werke vorzntragcn, wozu ein außerordentlich gutes musikalisches Gedächtnis gehört. Einen großen An teil am Erfolge des Abends hatte Alex Conrad als feinsinniger Begleiter am Försterflügel, der wiederum in dankenswerter Weise von der Firma B Zenner zur Ver fügung gestellt worden war. Er wurde m allen Stücken dem Stil, der Stimmung in künstlerischer, großzügiger Weise gerecht. — Eine Unsitte müssen wir zum Schluß noch rügen : Es stört die aufmerksamen Zuhörer ungeheuer, wenn schon bei der lebten Nummer, ost der schönsten, zum Auf bruch nach der Kleiderablage gedrängt wird. F. —»Maskenball i »i „ S t e r n Sink den morgen Freitag stattfindenden Maskenball der Fechtschule Riesa sei auch an dieser Stelle nochmals hingewiesen. Hoffentlich lohnt ein zahlreicher Besuch die ausgcwendeten Mühen. Das Fest verspricht sehr originell zu werden. —* Mannergesangverein „Orpheus" Riesa. Zu seniem 16. Stiftungsfeste hatte obiger Verein seine Mit glieder und Freunde ringelnden. Das Koiizertprogramm war ein durchaus würdiges und stellte an Orchester und Eängerschar hohe Anforderungen, denen aber beide gerecht wurden. Als Einleitung dirigierte Herr Himmler die Fest ouvertüre von Lassen, die reich an Schwierigkeiten in rhyth. Mischer sowie dynamischer Beziehung ist. Die Einsätze der Bläser kamen präzis, der Streichkörper gefiel an Gleich mäßigkeit des Bogenstrichs, absoluter Reinheit und einem markanten pirricsto — alles in allein eine Glanzleistung des „Orpbeus"-OrchesterS. Der Vorsitzende des Vereins, Herr Held ach, begrüßte alle Erschienenen, vor allein die Brudervcreine, und legte in kurzen, aber kernigen Worten die Tendenz des Männergesangs dar und ließ seine Worte harmonisch ausklingen in dem Vereinssängerspruch: „Rein der Klang und treu das Herz, deutsch als Sänger aller- wärts." Der einzige » cspeUs-Chor des Abends war „Die Heimat" von Fischer, der die Güte des Vereins vom feinsten pi»ui8«imo bis zum gipfelnden tortiwiwo erkennen ließ. Chor und Orchester vereinten sich in 2 Werken, i» „Wieland der Schmied" von Hoffmann und in der Chorballade „Gorm Grymnie" von Teschner. Der Gesamteindruck war ein sehr guter. Daß „Wieland der Schmied" selbstverständlich beim Publikum stärkeren Widerhall fand, liegt an der Urwüchsig keit und echt deutschen Art des Textes, der so recht in die Stimmung eines von außen gedrückten Volkes hineinpaht: Laßt stark uns stehn in Not und Leid, in Bruderliebe und Einigkeit! Tann bezwingen wir Schicksal und Zeit." Der Chor entwickelte eine große Stimmsülle und brachte mit oem Blasorchester eine volle Wirkung hervor. Viel schwerere Kost war „Gorm Grymine", was vom allgemeinen Publikum auch nicht dementsprechend gewürdigt wurde. Die Schwierig keiten in dem Werk liegen in den vielen Tempiwechseln, in der unbedingten Selbständigkeit jeder einzelne» Stimme, von der nach Höhe und Tiefe die höchste Stimmenentsaltung vorausgesetzt mar und dem harmonischen Aufbau des Ganzen. Wenn nun auch kleine Unebenheiten im Orchester und nicht ganz rein intonierte Akkordsolgen beim Chor zu verzeichnen waren, so kann man doch auf ein wohlgrlungeneS Werk zurückblicken und muß dem Chor und seinem musika lischen Leiter, Horst Krautze, ein wohlverdientes Lob zollen. Das Orchester spielte noch die sehr schwierige „Große Fantasie" aus „Tosca" von Puccini und „Feierlicher Zug zum Münster" aus „Lohengrin" von Wagner. Besonders das letztere zeigte die Güte des Kapelle, die unter Himmlers Leitung einen zielbewußten und sicheren Führer hat. Als Pianistin trat Frl. Weise in dem dreiteiligen Konzert in ^-vur von Mozart mit Orchester auf. Ihr Spiel zeigte technisch hohes Können und auch gesunde, klar« Auffassungsgabe. Ta» Orchester war dabei wiederum vorzüglich und paßte sich sehr gut an. Alle Darbietungen waren konzertreif und wurden von der Zuhörerschaft mit großem Beifall ausgenommen. Einige Stunden bei Tanz und Fröhlichkeit hielten die Konzertbesucher im geschmackvoll geschmückten Höpfnersaal noch beisammen. Erwähnt sei noch, daß die Firma Zeuner in liebenswürdiger Weise einen Försterflügel kostenlos zur Verfügung gestellt hatte. —»Jahreshauptversammlung der Espe rantist en-Gruppe. I» der im Verein-lokal «CafS Wolf" abgchaltenen Jahreshauptversammlung der „Espe- rantista Grupo Riesa" ergaben die nach Vortrag de» Jahres- und des Kassenberichts vorgenommenen Wahlen eine neue Zusammensetzung des Gesamtvorstandes dis auf das Amt de» ersten Kassierers. Zum erste» Vorsitzenden wurde Herr Lehrer Kröber aus Bobersen gewählt. —* Film schau. U. T.-Ltchtspiel« lGoethestraße). „Garragan". Garragan ist der Name eines -kutschen Aristokraten von schottischer Herkunft, eines Menschen, dessen Leben durch eine über alles geliebte Frau zerstört wird, eines hochbegabten Erfinders. Von Leidenschaft verwirrt, hat der Baron Joseph Garragan -en Grafen Werschinin von der russischen Botschaft, den er, nach -em Verhalten seiner Frau für deren Liebhaber ansehen mußte, erschossen. Nach dem Gesetz bestraft, kehrt er nach zehn dunklen Zucht- hauSjahren in sein früheres Dasein .urück. Er findet alles unbegreiflich verändert. Daö Berlin -er Nachkriegszeit, des moralischen und wirtschaftlichen Z.mmmenbruchS, empfängt den ins Leben gnrückkehrenden. Sein Heim, von dem alten Diener Eweding betraut, ist non seiner Fran verlalieo und liche« »«ffarevng »er ganze« »«y»»,r,^,aar. Der Schularzt, so führte er aus, Ist nicht nur Arzt der Schule, sopdern auch der Schüler, mit der weisen Beschrän kung, bgß seine Tätigkeit nur eine beratend«, nicht eine be- bandelnd« sei» kann. In seinen Händen veretntgen sich alle Fäden, dir zur Förderung der gesundheitlichen und zum Teil auch der sozialen Verhältnisse hinletten. Hier eine breite Grundlage zu schassen und auf etner gesetzlichen Un terlage eine hygienische Durchbildung unserer heranwach, senden Jugend auszubaue», die sich auf Stabt und Land, auf Volks-, Höhere und Prtvatschulen erstreckt, bas ist daS Ziel, daö nur durch eine einheitliche Gestaltung des gan zen Schularztwesens möglich ist, in erster Linie durch ein planmäßiges Zusammenarbeiten von Behörden, Lehrerschaft Echulpslegertnnen und Schulärzten. Die wissenschaftliche und wirtschaftliche Stellung der Schulärzte soll dabet aus die Höhe gebracht werden, die der heutige» verantwortungs reichen Tätigkeit der Schulärzte entspricht. Die Vcrsamm- lmig beschloß hieraus einstimmig die Gründung der ^Vereinigung sächsischer Schulärzte" und genehmigte ihre Satzungen. —* Zur Sicherung der heimischen Kartof fel e r » e u an n g. In der kleine» Anfrage der Deutsch nationalen Reichstagsfraktion werden Maßnahmen ver langt, um die heimische Kartoffelerzeugung, zu sichern, die durch die darnteberltegenben, kgrtoffelverarbeitendcn land wirtschaftlichen Nebenbctriebe gefährdet sei. —* GaubezirkStag des GewerkschaftSbun- be» der Angestellten lG. D. A.) in Meißen. Wie wir bereits in unserer Nummer vom 6. Januar berichteten, hat der Vorstand deS Gaubezirkes Dresden im Gcwerk- schastSbund der Angestellten (G. D. A.) beschlossen, den dies jährigen Gaubezirkstag in Meißen am 28. und 29. März stattstnden zu lassen. Nunmehr hat sich auch die Ortögrup- penvertretcr-Versammlung des Gaubeztrke» Dresden, die am 1. Februar in Dresden zusammengrtrcten ist, einmütig hinter den Beschluß des Vorstandes gestellt und bte geplante Durchführung des Gaubeztrkstageö gutgcheißen. Aus den Aeußerungen der verschiedenen OrtSgruppen-Bertreter war zu entnehmen, daß ein starker Besuch der Tagung zu er warten tst. Die Ortsgruppe Meißen deö Gewerkschafts bundes der Angestellten wird cs sich besonders angelegen sein lassen, die Tagung wirkungsvoll zu gestalte«. Es ist für den Festabend im „Hamburger Hvj" Herr Wierth vom Schauspielhaus Dresden gewonnen worben. In der Sonn- tag-Vvrmittag-Titznng wird voraussichtlich daö Bundcsvvr- standsmitglted des G. D. A., Herr Ingenieur Fromholz aus Berlin, sprechen. —* Deutsche Jägerwoche in Berlin. Vom 15. Februar bis -i. März findet in dem Museum für Naturkunde zu Berlin wieder eine deutsche Jägerwochc, verbunden mit einer I a g d a u S st e l l u n g, statt. Die Beschickung der Ausstellung ist recht reichhaltig, die Güte der Stücke besser als im vorigen Jahre. Besonders lehr reich sind dre historischen Beutestücke und einige Fossilien Sehr umfangreich ist die Sammlung aus unseren srühcrcn Kolonien. Ein breiter Raum wird der Hunderassenzucht gewährt. In der an die Ausstellung anschließenden Jäger woche tagen fast alle jagdlich interessierten deutschen Verbände —* Et» »euer Zolltarif in Vorbereitung. Wie wir aus parlamentarischen Kreisen hören, wird im Retchswirtschafisministerium ein neuer Zolltarif vorberei tet, der dem Reichstag schon in den nächste» Tagen zugehen wird. —* Der uenc Präsident des Deutschen E v. Kirchen aus.schusses. Der Evang. Landeskirchenans schuß wählte zum Präsidenten des Evang. Oberkirchenrats der altprenß. Kirche den bisherigen weltlichen Vizepräsi denten D. Dr. jnr. Hermann Kapl er. Die Verfassung des Deutschen Ev. Ktrchenbundes bestimmt, daß der erste Vcr- waltungsbeamte der ev. Kirche der altprenß. Union zugleich den Vorsitz im Deutschen Ev. Kirchenansschnß führt. Der neue Präsident des Kirchenausschnsses steht im Alter von 57 Jahren. Gebürtiger Schlesier wurde Dr. Kavler Mit Oberkvns.-Rat, ISIS weltlicher Stellvertreter des Präsiden ten in der obersten Kirchenbehörde der älteren preutz. Pro vinzen. Als Schöpfer des am 1. Jan. in Kraft getretene» Auslandsgesetzes des Deutschen Kirchenbunds ist er da weit über die Grenzen der altprenß. Landeskirche hinaus bekannt geworden. Seine reichen Erfahrungen und Kenntnisse auf dem Gebiet der internationalen Beziehungen des Protestan tismus werden dem neuen Präsidenten des Kirchenaus schuffes insbesondere bei der Stockholmer Weltkirchenkvnsc- renz tm August d. I. zustatten kommen, a» der das evang. Deutschland unter seiner Führung mit «6 Vertretern teil nehmen wird. —* Die Reichsregierung gegen Vordatie rung von Beamten in Sachsen. Bekanntlich hatte die sächsische Regierung einer Anzahl von Parteibuchbeam ten, die ohne die erforderliche Vorbildung in hohe Staats ämter berufen wurden, eine Reihe von Jahren, die dich Dienste der Partei ober sonstwie verbrachten, als Du . zeit angerechnet, bei einem sogar die im Zuchthaus ver brachte Zeit. Auf die Anfrage des deutschnationalen Neichs- tagSabgeordneten Dr. Barth, ob jene gesetzliche Bestim mung, auf die sich die sächsische Regierung stützte, mit dem Reichssperrgesetz vereinbar sei, hat jetzt die Reichsregierung diesem Abgeordneten folgende Antwort erteilt: „Gegen 8 4 des sächsischen Gesetzes vom 2S. Mai 1923 habe ich am 21 Mai 1924 auf Grund des Besoldungssperrgesetzes Einspruch er hoben und das Reichsschiedsgertcht angerusen. Das Ver fahren vor dem Reichsschiedsgertcht schwebt noch. Der Herr Vorsitzende dieses Gerichts hat mitgcteilt, daß der Termin zur mündlichen Verhandlung vorausstchlich am 11. Februar 1928 stattstnden wird."' —* Die unentgeltliche Totenbestattung. Die Landesstelle für Gemeinwirtschast hat eine Denkschrift über die unentgeltliche Totenbestattung in Sachsen verfaßt, aus der hervorgeht, daß btS Ende 1921 610 sächsische Gemein den die unentgeltlkche Totenbestattung ganz ober teilweise eingeführt hatten. In der Kreishauptmannschast Dresden sind es 85 Gemeinden. Bo» 565 Gemeinden konnten nähere Angaben über die Regelung der unentgeltlichen Tvtenbc- stattung ermittelt werben, und zwar von 895 Gemeinden aus Grund -er Ortsgesetze und der Fragebogen, von 170 Ge meinden nur auf Grund der Fragebogen. Es haben hier nach 563 von den 565 Gemeinden die unentgeltliche Toten bestattung ortsgesetzlich geregelt. Rach diesen Ortsgesetzen wird tn 206 Gemeinden der Anspruch aus unentgeltliche Be stattung von dem Tage der polizeilichen Anmeldung an ge währt, tn 18« Gemeinden erst nach einer längeren Wohn zelt am Orte. In 18S Gemeinde» beginnt der Anspruch erst nach einem Jahre, in drei Gemeinden nach einem halben Jahre und in einer Gemeinde erst nach einem Vierteljahr. In 47 Gemeinden wird bte unentgeltliche Bestattung davon abhängig gemacht, daß der Verstorbene mindestens ein Jahr in etner Gemeinde des Bezirks gewohnt hat, darunter sind 2« Gemeinden, die die Gegenseitigkeit zur Bedingung ge macht haben. Einige Gemeinden schließen Ausländer von der unentgeltlichen Totenbestattung aus. Neben der Wohn- sttzdauer wirb tn einigen Gemeinden die unentgeltliche Be stattung von der Bedürftigkeit der Hinterbliebenen abhän gig gemacht. In einem Teil der Gemeinden tritt sie nur auf Antrag ein. 92 von den 5«5 von der Erhebung erfaß ten Gemeinden haben die Nnentgeltlichkrit der Bestattung von der Einhaltung der tm Ortsgesetze oder durch Beschluß festgelegten BestattnngSsorm abhängig gemacht. Wer eine bessere Ausführung al» bi« vorgesehene wünscht, hat die ge samten Bestattungskosten selbst zu tragen. Abschließend er sucht die Landesstclle tn der Denkschrift Regierung und Landtaa. den de« LandtE narlteasnden Geletzeutwnrk Sb«
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