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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192502252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-02
- Tag1925-02-25
- Monat1925-02
- Jahr1925
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1925
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MMMwW Nkl Hie SlemM im 8MM skl. Dresden, 24. Februar 1025. In der heutigen Sitzung fand die Weiterberatung der von der letzten Tagesordnung iibriggebliebenen Punkte des -tachtragühaushaltsplanes statt. Vor Eintritt 1» die Verhandlungen gibt Ftnauzmiuifter Dr. Reinhold im Auftrage der Staatsregierung folgende Erklärung ab: Die Regierung hat sich dem Landtag gegenüber ver pflichtet, die neuen Gesetze über die Besteuerung des Grund besitzen und des Gewerbetriebes, wie dies auch ihrem eige ne» Wunsch entsprach, noch vor Beendigung des Etatjahres vorznlegeu. Beide Gesetze sind seit Wochen fertig und kön nen deshalb dem Landtage jederzeit zugchcn. Das Grund steuergesetz ist auf dem Prinzip der Grundwertsteucr, das Gewcrbesteuergesetz aus dem Prinzipe der Besteuerung des im Gewerbebetrieb investierten Kapitals und des erzielten Ertrags ausgebant; in beiden Gesetzen ist für die Gemein den ein nach oben begrenztes Zuschlagsrecht vorgesehen. In zwischen hat aber die Reichsregierung an den Retchsrat 7 neue Stenergesetze gebracht, die bet ihrer Annahme die bei den in Frage stehenden sächsischen Gesetze wesentlich beein flussen müstten. Es sei hier insbesondere auf den Entwurf des Reichs- bewertungsgesetzes hingcwicsen, der in Paragraph 1 bestimmt, das; die nach den Vorschriften dieses Gesetzes fest gestellten Werte auch für die Stenern der Länder und Ge meinden, diese nach dem Merkmale des Wertes einzelner Vcrmügensarten erheben, zu gelten haben, eine Bestim mung, die eine außerordentlich einschneidende Umänderung des sächsischen Gewerbesteuer- und Grnndwertsteuergcsetzes zur Folge haben mühte. Weiter sei ans die Entwürfe eines Körperschastssteuer- gesetzcs sowie eines Gesetzes über die gegenseitigen Besteue- rnngSrechte des Reichs, der Länder nnd Gemeinden hinge wiesen. die nach der Meinung der Regierung cbensalls nicht ohne Rückwirkung aus die sächsischen Gesetze bleiben können. Dazu kommt, das; das Schicksal des Finanzausgleichs zwi schen dem Reich einerseits und den Ländern und Gemeinden andererseits noch ungcwis; ist. Rach de» Informationen der Staatsregierung hat das Reichssinanzministerium an das Reichskabinett eine Vorlage über den Finanzausgleich ge bracht, die nach der übereinstimmenden Meinung der Fi- nanzminister aller deutschen Länder für die Länder- und Gemcindefinanzcn unerträglich ist, da sie den Ländern und Gemeinden von ihren bisherigen Einnahmen zu Gunsten des Reichs sehr wesentliche Teile nimmt und die Länder und Gemeinden zwingen würde, falls sie Gesetz werden sollte, ihre Nealstcueru — in Lachsen also die Grundsteuer, die Gewerbesteuer und die sogenannte Mietzinssteuer — iu einer Weise anznpassen, die der Regierung für die Wirt schaft und die gesamte Bevölkerung unerträglich erscheint, während das Reich gleichzeitig seine eigenen Steuern, so z. B. die NcichSverinögcnssteuer, nicht unwesentlich senken will. Bor Verabschiedung des Reichsfinanzausgleichs ist cs deshalb unmöglich, die Sätze, nach denen die Grundwert steuer und die Gewerbesteuer zur Erhebung kommen sollen, endgültig festzustellen. Aus diesen Gründen hält es die Staatsregierung sür unmöglich, über die beiden sächsischen Steuergesctze zu beraten oder sie etwa gar zu verabschieden, eher über die in Frage stehenden Rcichsgesetzc nnd den Fi nanzausgleich eine endgültige Klärung erfolgt ist. Sie bittet deshalb den Aeltestenausschnß des Landtags nm eine mög lichst beschleunigte Beschlussfassung darüber, ob der Landtag wünscht, das; die Negierung ihrer Zusage getreu die Gesetze trotzdem beim Landtag einbringen soll, oder ob der Landtag damit einverstanden ist, das; bei der eingetrctcnen Lage, auf die die sächsische Regierung ohne entscheidenden Eiuslus; ist, die beiden Gesetze bis nach der Erledigung der Reichs gesetze zurnckgcstellt werden solle». In diesem Falle würde die Regierung unverzüglich einen Gesetzentwurf über die »orläusige Wcitererhcvnng der bisherigen Stenern an de» Landtag bringen. Präsident Wiukler teilt mit, das; Abschriften der Erklä rung den Abgeordneten zugehen würden, damit sich die Fraktionen über die Angelegenheit schlüssig werden könnten. ES folgt die Beratung über Kap. 47 b, Laudespolizei. Abg. Schuirch lLoz.s empfiehlt als Berichterstatter die Genehmigung der Einstellungen, denn die Mehrheit des Hauses sei der Meinung, das; zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung und zum Schutze von Leben und Eigen tum eine gute Staatspolizei sehr nötig sei. In einzelnen Städten ereigneten sich leider auch heute noch sehr oft Ruhe störungen. Abg. Völlig iTVP.) richtet namens seiner Partei eine Anfrage an die Negierung, ob ihr bekannt sei, daf; in Leip zig in den letzten Wochen die Unsicherheit stark zngenom- incn habe und ob sie bereit sei, eine angemessene Verstär kung der Polizei in Leipzig herbeizuführen. Leipzig sei ein Anziehungspunkt für unlautere Elemente. Auch durch die gegenwärtig dort stattfiudendeu Prozesse werde die Po lizei stark in Anspruch genommen. Mindestens die etatö- mählge Stärke der Polizei müsse erreicht werden. Ministerialrat Künckler gibt auf die Anfrage die beruhi gende Erklärung ab, daß schon lange Erwägungen stattfän den, Ivie im Rahmen der sächsischen Polizeikontingcnte eine angemessene Verstärkung der Leipziger Polizei erfolgen könne. — Abg. Ziller sDN.j drückt seine Genugtuung darüber aus, das; das Vertrauensverhältnis zwischen Offizieren und Mannschaften und zwischen Polizei und Publikum wieder vorhanden sei. Seine politischen Freunde billigten den In halt der Aussprache des Polizeipräsidenten Kühn in Dres den gelegentlich der jüngsten Besichtigung. Wenn der ge genwärtige Zustand der Polizei erhalten bleibe, dann finde die Negierung die Unterstützung seiner Freunde. Abg. Siewert sKom.j behauptet, die Polizei sei nur da- ;n vorhanden, nm die Kommunistische Partei zu unterdrük- len. Die Polizei habe keine Zeit, sich um das Vcrbrecherge- sindcl zu kümmern, denn sie müsse kommunistische Versamm lungen usw. überwachen. Tic gelegentlich der Rcichsivehr- .-xekution gemaßregelten Poltzeibeamten müßten nun end lich wieder eingestellt werde». Die Hilfspolizei habe nur reaktionäre Offiziere. Ma» habe die Absicht, die Polizei immer mehr und mehr zu militarisieren, und in dieser Be ziehung stehe Sachsen an erster Stelle. Bei dem General- uifmarsch der Dresdner Polizei habe man den kapitalisti- chcn Schiebern und Ausbeutern zeige» wollen, wie man den Ansturm auf die Arbeiterschaft ausführcn wolle s!s Seine Partei habe aus der Polizeiparade gelernt, daß sie solche Dummheite» wie 1918 nicht mehr machen dürfe. Die Kom munisten seien z» der Parade nicht cinaelaben nwrde», seien aber trotzdem gekommen, nm ihre Beobachtungenmache». Seine Freunde würden bestrebt sei», die Kopse der Polizi sten zu rcvolutivniere». Eine Harmonie zwischen Offiziere und Beamte» sei nicht vorhanden. Seine Freunde würden das Kapitel ablehitc». Ministerialrat Dr. Künckler antwortet aus eine kom munistische Anträge wegen einer „große» Korruption" bei der Landespvlizei in Wurzen, daß in dem Gerichtsverfahren der Wahrheitsbeweis mißlungen sei. Es sei nur übrig ge blieben, daß ein Pvlizeiwachtmeiüer „im Verdachte" stehe, sich einen Balten widerrechtlich angeeignet zu haben; ein unredlicher Erwerb von Ben-,in durch einen anderen Be amten stehe noch nicht seit Alle anderen Beschuldigungen entsprächen nicht der Wahrheit. Das Kapitel wird antragsgemäß erledigt. Desgleichen Kapitel 18, Polizeiämter. Bei Kap. 41, 91 und 91 a, betr. Akademie der bildenden Künste z« Dresden. Universität Leipzig und Pädagogisches Fnstitnt zu Leipzig, kommt der Berichterstatter Abg. Weckel lLinksioz., aus eine im Vorjahre in der Universität stattgesnndcne Kundgebung gegen die Kriegsschnldlnge zurück. Dabei habe Tberiinanz- rat Bang die Arbeiterschaft in une>hörtcr Weise beschimpft. Einer Regierung, die derartiges dulde, könne mau kein Ver trauen entgegenbringeu. Abg. Giindcl iTR.l stellt dem Vorredner gegenüber fest, das; an der Universität kein einseitiger parteipolitischer Geist herrsche. Auch Volksbildnngominister Tr. Kaiser weist die Be hauptung zurück, das; unsere Hochschule» ein Hort der Re aktion seien. Auch er, der Minister, sei überrascht gewesen, das; der Rektor der Universität von der ertremeu Einstel lung Bangs nichts gewußt habe. Uebrigens sei eS kein Wunder, daß unsere Studentenschaft wieder zu einer Be jahung des Sianisgedanteiiö gekommen sei. Tie Kapitel werden gegen die Stimmen der Kvmmie- nisten angenommen. Bei Kap. 8» und 9>>, Evangelisch-lutherisches t'andeskon- sistorium nnd Katholisch-geistliche Benörden, bemängelt Ab geordneter Werkel lLinkssoz.s die Einstellung von 50kW Mark sür ein katholisches Pricstcrjcminar in Bautzen und meint, hier scheine etwas vorgegangen zu sein, was es nötig mache, der katholischen Kirche entaegcnzukommen. Seine Partei werde die ännoo Mark ablehncn. Abg. Kaula lDR.s weiß darauf hin, daß es sich nur um ein Darlehen handle, um zu verhindern, das; die jungen Priester in der Tschechoslowakei erzogen würden. Nach weiterer kurzer Aussprache iiuden die Kapitel Annahme gegen die Linkssozialislcn und Kommunisien. Kap. 92, Technische Hochschule, Kap. 94, Höhere Lehran stalten, Kap. 29, Landtag, Kap. 01, Allgemeine Negierungs- und Verwaltungsangelegenheitcn werden ohne Aussprache erledigt. Zn Kap. 92, Gesamtministerium und Ltaatskanzlei, Mi nisterium der Auswärtigen Angelegenheiten und Vertre tung Sachsens, bemerkt Abg. Gunther sDem.j, seine Par tei lehne die Wiedererrichtung der Sächsischen Gesandtlchast in München ab. — Abg. Renner fKomin.s begründet die Ablehnung des Kapitels durch seine Partei damir, daß alle Maßnahmen dieser Regierung gegen die Arbeiterschaft gerichtet seien. Abg. Weckel tLinkslvz.j lehnt gleichfalls die Münchener Gesandtschast ab. Ministerpräsident Heldt weist dem Abgeordneten Ren ner gegenüber daraus hin, das; die gesamte Bevölkerung an erkenne, das; unter der gegenwärtigen Regierung das Wirt- Atslebeu sich wieder konwkidicrt habe. Wer über die Ge setze hinansstrebe, dem müße begreiflich gemacht werden, daß er nicht das Recht habe, die Bevölkerung dauernd zu beun ruhigen. Tie frühere Regierung habe nie daran gedacht, die Münchener Gesandtschaft ansznheben, der Abbruch der Be ziehungen sei durch Bauern erfolgt, weil es mit der beab sichtigten Umbesetzung der Gesandtschaft nicht einverstanden gewesen sei. Eine gewisse Verbindung zwischen dem Nor den und Lüden sei notwendig. Uebrigens habe der säch sische Vertreter in München auch die Interessen Württem bergs nnd Badens zu vertreten. Abg. Kuntzsch iTR.s; Seine Partei lege Wert auf die Münchener Gesandtschaft, weil diese sich besonders mit wirt schaftlichen Fragen zu befassen habe. Abg. Dr. Dehne lTem.i erklärt, daß er entgegen, sei nem Fraktivnsgeuvsscn Günther für die Münchener Ge sandtschaft stimmen werde. TaS Kapitel wird hieraus gegen wenige Stimmen ge nehmigt. — Dasselbe geschieht mit dem Kapitel 110 l'Nück- lagej und mit dem Gesetzentwürfe über einen 'Nachtrag zu dein Gesetze über den StaatshanShaitplan ans das Rech unngsjahr 1924. Endlich liegt vor ein kommnnistischer Mißtraneusantrag gegen de» Finanz minister Dr. Neinhold. Abg. Böttcher kKvm.s sagt in der Begründung des An trags, den äußeren Anlaß zur Einbringung desselben bilde die 15 Millionen-Dollar-Auleihe für die Aktiengesellschaft Sächsische Werke/ Mit dieser Anleihe werde das sächsische Volksvermögcn wieder lmpothekarisch belastet. Auch sei beim Abschluß dieser Anleihe das Mitbestimmnugsrecht des Landtags in gröblichster Form außer Sicht gelassen worden. Aei der Investierung des ausländischen Kapitals sei die Nolle der deutschen Reichswehr im kommenden Krieg von großer Bedeutung. Tie Gründung der Gesellschaft sei un ter der Voraussetzung erfolgt, daß der Staat sich einen maßgebenden Einfluß wahre. Tie Tendenz des General direktors gehe aber daraus hinaus, den Finanzministcr ganz anszuschaltcn. AIS seinerzeit die russische Regierung dem Sächsischen Staate mit Mitteln beistehcn wollte, da habe sich ein großes Lamento erhoben, weil damit den Arbeitern ge holfen werden sollte. «Heiterkeit. Zurufe: Fast nacht !s Man wolle die Sächsischen Werke nur in die Hände des Privat kapitals bringen. Abg. Graupe lLinkssoz.s erklärt, seine Freunde würden für den kommunistischen Antrag stimmen. Abg. Hofmann «TN.s gibt die Erklärung ab, daß seine Freunde trotz mancher Gegensätzlichkeit zum Finanzministcr den Agitationsantrag der Kommunisten nicht »«eiter nntcr- stützcn würde». In namentlicher Abstimmung wird schließlich der Miß- traucnsantrag gegen die Stimmen der Kommunisten nnd Linkssozialisten abgclehnt. Beim Aufruf des Namens Schneller bemerkt Präsident Winkler, der kommunistische Abgeordnete Schneller habe sei» Mandat niedergelegt. Nächste Sitzung; DonucrStaa 26. Februar, nackim. 1 Ubr. BezirtSlttlsschns;. Am Montag, den Ri. Februar 1025, wurde in; Sitzungssaale der Amtshauvlmauufchast Großeuliai!' Sitzung des Bezirksausichuüe.- abgel,alten. Ter Bezirk' ausßhuß uahm zunächst von Mnteßnngen über .; d: Stelluuguainne anderer Bezirisverbände zu der Ferge der Auseiuaudecietzuug zwischen Staat und Bezirks»«", bänden, b; Waiserleitnngsbau, e, die Entscheidung r Geineindekammer über das Ortsgesetz der Gemeinde «Nie derröderu, betr. Heranziehung der Gemeiudemitglieder zn persönlichen Dienste» und 'Naturalleistungen. d die Em scheidung der Kleishanptniannßtzan Dresden zur W-e". bemfache Treugeböbla, e- '.tzlotvrstras-,enwai.rn und ; t u Vertan; uo» Krasisahc zeugen durch die Slaatspoliz. i Verwaltung Kenntnis. Hwran; wurde ui die Tagesordunu > ringel,eten. Zu Pnnlk 1., Hissswert zur Linderung dm Not in den Ueberscknvemmnngsgebieten in Süd und Westdeutschland, wurde in ablehnendem Sinne Entick!: tN'.ng gefaßt. Pnnlk Neufassung de. Bekann'.m-'ch . über die Belastung der Fniirwerie, wurde der We.eebau kommission zur nochmaligen Beratung i-becwieien. .su Punkt -I., Beseitigung des schnmengleichen Skaalsstraßeu Überganges am Bahnho; Priestewi.'. und Ersatz de>>eibeu durch eine Futzweguntersührml,. lehnre es d r Beziri-. ausschuß nach längerer Aussprache ab, zu den Kosten der bealn'ichngten Fußweguntertzibrung finanziell tzeizu tragen. ;>>' Punkt 5., Kraftverkehr Freistaat Sachsim A.-G. K'gpftalerhöhung von 500 000 Mart auf :> Millionen Gold marl, wurde benhlossen, die. llebernahme weiierer Aikieu im Hinblick daraus abzulehnen, da die bisher ch.r den Bezirk der Amtshauplmannschast vorgesehenen Kran wagenlimen trotz wiederholter Vorstellungen noch nutzt zustande getvuuuen sind. Zn Puuit 0., Anschauung von Merktafeln und deren Verteilung im Bezirk zu nur« laiucn Bekämpfung des Karlasieikrebß - wurde beschloßen. 10 Tafeln sür den Bezirksverbano zu bestellen. Tas Aus scheiden der Gemeinde Al!leis ans dem Frn.erloichv.röane Lenz wurde unter der Bedingung geneüinigl. daß da - Ausscheiden erst dann staktsindet, wenn die Spritze uru- das dazu ermrSerliche Inventar - Schlauch in ersorder lieber Länge« beschafft ist. Ein Vertrag zwischen Gemeinde und Rittergut Skassa in Weaebaniachen fand Genehm:- gung. Von einem Dankschreiben d r Laudauseiithall für Stadtkinder E.-V. in Berlin für d:e Bewilligung r- . Beihilfe wurde Kenntnis genommen. In Puntt 10., Tack'- sischcs Kinderbenu Wiek betr., erklärte «ich der V l saus - schuß emverstanden damit, wenn von der Rückforderung der für die an die siadl Rieia abgetreten.» ."> Plane le zahlten Anteile zurzen abgesehen und di Auseinander ietzung deswegen mi: den 'Ausbezirtnngsvertzandlungcn verbunden wird. Zu Punkt 11., Sächsisches Hui'vr; rn Tevlip, wurde Gembmigung zur Erwerbung zweier Vor- schlagsrechte n 1-öo Mart erteilt. Tie Puulce 12 vis 18 der Tagesordnung wurde» rn lnckKönenliichee Sitzung erledigt. Ikl WWW !M Mla-MO. ' lFortsetznng des gestrigen Berichts.; streik Ser Verteidiger. vdz. Leipzig. Wie von uns bereits gelter» gemeldet ließ der GericktSvorsitzendc de» Rechtsanwalt Tr. Saurier durch zwei Scbntzpolizeibcamtc ans dem Saale fuhren. Dieses Vorkommnis entfachte nndelchreibliche Erregung Auch die Angeklagte» beteiligten sich an dem Tuinuir. Tie Verteidiger solgte» Tr. Samter unter erregten Aus einandersetzungen. R.-A. Tr. Wolf instruierk die 'Ange klagten dahin, ohne ihre Wahlverteidiger keine 'Ausiubrilngcii zu nigchrii und sich unter leinen Umständen Lssszialverlei diger znweiseli zu lassen. Auch der Gerichtshof und die Angeklagten verlasse» dc» Saal »nd cS tritt eine Pause ei». Lils der Gerichtshof de» Saal wieder betritt, fehle» die Verteidiger. Es erscheint R.-A. Dr. Goldstein, der dem Vorsitzende» eine Mitteilung macht. Hierauf läßt der Vorsitzende eine 'Mittagspause cintrele» I» der Rachinittaassihung sind mit Ausnahme de- RecktSanwaltS Tr. Samter sämtliche Verteidiger im Vcr Handlungssaale erschienen. R. A. Tr. Roienfeld gibt im 'Namen der Gesamtrer- teidigung folgende Erklärung ab: Tie Gesaintverteidiguiig ist darin einig, daß die Erkiäriing des Herr» Präsidenten daß ein Verteidiger die Rechte eines solche» verwirkt hab, und die Anordnung, diele» Verteidiger >iöz»fuhreii, gegen die Interessen der 'Angeklagten und gegen die Rechte der gesamte» Atimaltschair verstößt. Tie Gesamrvcrtciüjgninz hält sich für versuchtet, bei de» zusläiidigeii Stelle» deshalb vorstellig zu werde». Ter Herr Präsident wird daher ge beten, die Verhandlung bis Tonncrstag näh anszn'cizeii. Reick,Sanwalt Tr. Reumann: Ich ;ehe keine» Grund zur Aussetzung der Verhandlung. Es handelt siw um Vorgänge, die nicht der Imtizvenvaltniig unterstehen, sondern um solche der Rechtsprechung. Tic'e unket liegen kciiierlci Eingriffe» von irgeuwclchen Stelle». R.-A. Tr. Rosenfeld: Tie Gesanitverreidigniig ist sich darübcr schlüssig gewordeß, an welche Stelle sie sich wende» will. Tie Verteidigung muß die Möglichkeit haben, die von mir als notwendig anerkannte!; Schritte zu nntcr- uehmen. Ich bitte, diese» Versuch, de» die Gcsamtvcclei» diguiig zur Applaiiieriing des Vorfalls untetiiimmt, nicht zn verhindern. Bors.: Wir köinieil die Vcrhaiidluiig nur dann aus sehen, wen» wir wissen, in welcher Richtung versucht werden soll, die Verhandlniigswcisc des Vorsitzenden einer Kritik zn unterziehe!!. R.-2l. Tr. Rosenfeld: Mit uiiserei» 'Anträge vcnolgen wir die Interessen der Angeklagten. Ich bitte nochmal: auf die Gcsamtvertcidigung diese geringe Rücksicht zu nehmen Nach anderthalbstnndiger Beratung betritt der G. richtshos wieder den Saal. Rcickisanwait Tr. Reumann erbittet vor Bekanntgabe der Gerichtsentscheidung nochmal - das Wort und erklärt: Bei der außerordentliche» Tragweite dieser Entscheidung bitte ich, dem Anträge nicht stattznzeben. Es handelt sich um nicht mehr und nicht weniger als di. richterliche Unabhängigkeit. Wenn ein derartiger Antia, auch nur in die Form eines Wunsches gekleidet wird, muß das in der Oeffentlichkeit den Glaube» an die Unabhängig keit der deutsche» Rechtspflege erschüttern. Nach einer nochmaligen kurzen Beratung des Gerichts verkündet der Vorsitzende folgende» Beschluß : Tcr Slaal>- gerichtShof ist auf Grund eingehendster Erwägungen zn der Ueberzengung gelaugt, daß der Antrag der Ber teidigung ans Anfsehung der Berliandlnngen mit der dazu gegebenen Begründung abzulehneu ist. Es isr daher beschlossen, in der Verbandlnng sortzufahren. R.-A. Tr. Rosenfeld gibt hieran; folgende Erklär«»!; ab: Tie Verteidiger, soweit sic nicht als Dsnzialverleidiger durch besondere Bestimmungen gebunden sind, sehen sich im Augenblick nicht in der Läge, der weiteren Verhandlung vor Erledigung der Verhandlungen mit den zuständigen Stellen beiznwohuen nnd werden daher den Saal verlassen. Dabei heben wir mit Nachd<-nck hervor saß wir die V<n.
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