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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.03.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192503048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-03
- Tag1925-03-04
- Monat1925-03
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.03.1925
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Drahtanschrift! Tageblatt Mesa. Fernruf Nr. 20. Das Riesaer Tageblatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der rlmtShauptmannschaft Großenhain, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte und des Postscheckkonto: Dresden 1530 Girokafse Riesa Nr. ÜL Rates der Stadt Rieka, des Finanzamts Riesa und des HauvtzollamtS Melken. SS. Mittwoch, 4. März tNLS, odends. 78. Jalirq. Da» Riesaer Tageblatt erscheint setze« Ta« abends '/,S Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. VezugSpretS, gegen Vorauszahlung, lür cineu Mona» 2 M-iek rz Pjennig durch Post oder durch 'Horen Für den Fall des Eintretens von Produktion-Verteuerungen, Erhöhungen der Lohne und Materialienpreile behalten wir uns das Recht der Preiserhöhung und Rachforderung vor. An;e»gcn >'ür die ^nnuner des Ausgabetages »ind bis l) Ukr vormittags aufzugeben und n» >oraus zu bezahlen: eine Gemähr stir das Erscheinen an bestimmten Lagen und Plagen wird nicht übernommen. 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(Funkspruch, nach»»». 1 Mr.) Die Bor be reit un gen zur Trau er fei er für den ver ewigten Reichspräsident»,: waren um die Mit tagsstunde abgeschlossen. Das . auerhcms und dec Weg durch daS Brandenburger Tor zum Reichstagsgebäude und weiter zum Potsdamer Bahnhof lme das Bcck'ckoss- gebäude selbst, sind würdig, aber sch icht und ciu'ach ausgeschmückt. Der Garten vor dem Hause des Rsichs- vräsidenteu, über dem die Präsidentenslagge zum lebten Abschied auf Halbstock in deni leicksten Winde des herben, aber sonnigen Märztages weht, 'ist entlang den Seiten flügeln bis zum Hanvteingang, au dem zwei Ehren posten stehen, mit Trauerkränzen aus dem ganzen Reiche ausgelegt. Das Portal und die Traue.ränme sind mit schwarzem Flor ausgcckchlagen und mit Krän-eu. darunter denen der f enden Staaten, gefüllt. Bor der im Bor raume stehenden Bronzebüste des verstorbenen Reichs präsidenten brennen zwei Leuchter mit se t! Herren. Bor der Büste liegt der von der Stadt Koblenz gestiftete Lor beerkranz mit weih-roter Schleife. Durch das ganze schwarzgebaltenc Treppenhaus erreicht man die für die amtliche Trauerseier ausgestatteten Trauersäle. Im Mit telraum des sogenannten grossen Saales ist au der Schmalseite gegen den Garten unter einem Baldachin der mit der Präsidentenslagge geschmückte Sarg ausge stellt, an dem die Ehrenwache der Reichswehr nut ausge- pflanztem Seitengewehr steht. An dem Sarge brennen zwei Kandelaber, sein einziger Schmuck sind die beiden Kränze der Witwe und^ der Kinder des Verewigten.. Bor den Langseiten des Saales stehen in schweren Basen grosse Fliedersträuße. Für die Trauerseier anlässlich der Ueberstthrnng des verstorbenen Reichspräsidenten waren die AuSgestaltungsarbeitcn am Dienstag .in vollem Gange. Tie Gesamtleitung lag in den Händen des Reichs- knnstwarts Dr. Redslob, die Durchführung war der Reichs bauverwaltung übertragen und wurde von Oberbcmrat Gross geleitet, Zn den einzelnen Arbeiten waren die Fir men Hermann Rothe und Gerson herangezogen, au Herden: war noch durch die Stadt Berlin nnd die Reichsbehördcn Material znr Verfügung gestellt. Die ganze Ausstattung war auf Würde und Schlichtheit bestellt und vermied alle lediglich schmückenden Elemente. Da, wo der Zug geht, sollen überall die Laternen unter Floren brennen, die Ma sten der Laternen werden mit Grün umwunden. Wo grelle Farben stören, wie bei den Litfaßsäulen, wurden sie verklei det nnd da, wo ein bestimmtes Bild erreicht werden sollte, wie in dem gleichsam zu einem Trauersaal geweihten ab gegrenzten Teil der Wtlhelmstrahe vor dem Hanse deS Reichspräsidenten wurden Postamente mit Obelisken ausge stellt. Besondere Vorkehrungen sind unter beratender Hilfe des Intendanten Iessner vor dem Reichstag getroffen, wo von der Volksvertretung die große Abschiedsfcier unter freiem Himmel geplant ist. Tas Portal des Reichstags er hielt hierzu einen einfachen Schmuck. Besondere Vorkehrun gen sind noch am Potsdamer Bahnhof getroffen worden. Hier wurde der Ausbau für den Sarg in der Mitte der Pvr- talvorhalle und eine Verkleidung der Wände der Vorhalle eingerichtet. Tie Ausstattung des Trauerhauscs selbst war am Dienstag mittag bereits im wesentlichen vollendet. Das Erdgeschoß war schon vor der Ueberführung ans dem West- sanatorinm würdig zur Aufnahme des Toten hcrgerichtet. ,vür die Trauerseier wird der Sarg in dem im ersten Stock werk gelegene» großen Saal anigebahrt werde»:. Hier hat der alte Brauch, im Tranerhaus die Spiegel zu verhüllen, die Grundidee gegeben: Ein dunkler, schwarzer Flor verhüllt die Wände, in den Rischen ist Pflanzengrün mit weißen Blumen aufgestellt. Die Mitte des Saales wurde durch einen kleinen Ausbau erweitert, vor dem sich ein dunkler Baldachin erhebt. Unter diesem erfolgte am Mittwoch morgen die Aufbahrung zur Trauerseier. Der Sonderzug der die Leiche des Präsidenten nach Heidelberg überführt, nimmt seinen Weg über Magdeburg, Kreiensen, und Kastel und trifft Donnerstag zwischen 6 und 7 Uhr in Frankfurt a. M. em. An allen großen Schnellzugsstationen, wo der Zug hält, werden die republikanischen Verbände kurze Lrauerkundgebungcn veranstalten. In Frankfurt am Main, wo der Zug einen längeren Aufenthalt nehmen wird, ist eine größere Trauerkundgebung geplant. In Heidelberg trifft der Zug so zeitig ein, daß die Beisetzung vormittags 10 Uhr ans dem Bergfriedhofe stattfinden kann. Die Beteiligung Frankreichs an den BeisetznngS- seierlichkeiten. )s Paris. Ter Präsident der Republik hat den sran- .ösischen Botschafter in Berlin mit seiner Vertretung bet den Vetsetzungsfeierlichkeitcu für den verstorbenen Reichspräsi denten in seiner Eigenschaft als außerordentlicher Gesandter beauftragt. Die Vertretung Schwedens, Dänemarks nnd Norwegens bei der Beerdigung des Reichspräsidenten. * Kopenhagen. Bet der Beisetzung des Reichs präsidenten Ebert wird der dänische Gesandte in Berlik» den dänischen König vertreten. Gleichzeitig wird der dänische sozialdemokratische Abg. D. T. Nielsen als Vertreter seiner Partei nach Deutschland reise», um an den Beisctzungsseier- licbkeitcn teilznnehmen. Auch der norwegische nnd der schwe dische König werden sich von ihren Gesandten in Berlin ver trete»» lassen. Eine Friedrich Ebert-Straße in Berlin. Berlin. sFunkspruch.s Der Magistrat hat in seiner gcstrigcn Sitzung beschlossen, das, eine der Hauptverkehrs straßen der Stadt Berlin Friedrich Ebert-Straße genannt werden soll. Die Trauerseier i« Washington. * Washington. Tas Staalsdepartement hat Ein ladungen zu einer Trauerseier versandt, die Freiiag vor mittag in Washington siattsinden wird. M ÄMlM bei UMWen AM«. vdz. Berlin. Ter Preußische Landtag versammelte sich gestern nachmittag zu einer außerordentlichen Sitzung, s die ausschließlich dem Gedächtnis des verstorbenen ersten Reichspräsidenten Friedrich Ebert gewidmet war. Tje Tri bünen waren stark besetzt. Im Saale waren nur die Plätze der Kommunisten nno der Nationalsozialisten leer. Ter Tiich des Präsidenten »vor mit schwarzem Trauer- slor umkleidet. Als nm 2)- Uhr Präsident Bartels sich zur Gedächtnisrede erhob, erhoben sich mit ihm die Abgeord neten und die Tribünenbcsucher. LanLtagspräsidcnt Bartels führte in seiner Gedenkrede aus: Friedrich Ebert war ein Sohn des Volkes nnd ist cs gebliebe»» bis zu seinem Ende. Mit Festigkeit und Besonnenheit hat er es verstanden, das Schicksal des deutschen Volkes in den schlimmen Nachkriegs jahren entscheidend zn beeinflussen. Seine überlegene Sach lichkeit, sein Verantwortungsgefühl nnd die Staatsklugheit, »nit der er die Interessen »eines Vaterlandes zu wahren ver stand, hat nicht nur in der Heimat, sondern auch in: Aus lande Achtung vor seiner überragenden Persönlichkeit und reiche Anerkennung heruvrgcrufcu. Den anerkennenden Worten in der Kundgebung der Reichsreg-erung schließt sich der Landtag als Vertretung des preußischen Volkes irr dankbarer Erinnerung an den Verstorbenen voll an. Wenn statt der Leidenschaft die Geschichte sprechen wird, wird diese feststellcn, daß er es war, der seinem Volke aus der Kata strophe und dein Zusammenbrnch den Weg gebahnt hat, zu einem allmählicher» Ausstieg. In der Geschichte des Wieder aufbaues nach den: verlorenen Weltkriege wird die Psrstöu- lichkeit Friedrich Eberts einen ehrenvolle»: Platz finden! Möge das deutsche Bolt zu seinem Nachiolger einen Manu wählen, der mit gleicher Liebe und Hingebung seinem Va terlands dient. Möge das deutsche Volk von weitere»: Schick salsschlägen verschont bleiben, damit der begonnene Ausstieg fortschreiten kann und für unser gcguültes Land nnd Volk endlich eine glücklichere, sorgenfreiere Zeit anbricht. Nach der Gedächtnisrede vertagte sich der Landtag sofort auf Donnerstag, 12 Uhr mittags. Rach Schluß der Sitzung erschien der Abg. Pieck i.Kvin.s auf der Negicrungsesirade und verlangte das Wort zur Gc- schästSordnung. Der Präsident verweigerte ihm aber d s Wort. Pieck brach daraus in wilde Schimpfworts ans, ver ließ aber schließlich auch den Saab Zur Wahl desReichsjniisidelttetl. vdz. Berlin. Ter RcichSiiiiuister des Innern bat die Landesregiernngcn durch Ruiidtelcgrauim vorläufig er mächtigt nnd sie darum gebeten, alle Vorbereitungen für die Wahl des Reichspräsidenten sofort in Angriff zn nehmen und die Gemeinden dahin anznweise», dast sie spätestens bis znn» 18. März die Auslegung der Wählerliste» er möglichen. Die Wählerlisten der letzten Re:ÄStagSwabl sollen möglichst verwendet und nach den, neue»» Stand er gänzt werden. Ein besonderes Gesetz über die Vornahme der Wahl ist nicht eriorderlich, der Reichstag setzt einfach durch Mehrheitsbeschluß den Wabltermin fest. Bei den gestrigen Besprechungen zwischen der Reichsregierung und den Parteiführern war der Wunsch maßgebend, die Wahl möglichst frühzeitig anznsetze«. Es wurde insbesondere in Erwägung gezogen, ob nicht der evtl, erforderliche zweite Wahlgang näher an den ersten Wahlgang hrrangerückt werde» könne. Zur Feststellung des Ergebnisses des ersten Wahlganges wird mindestens ein Zeitraum von 14 Tagen eriorderlich fern. Ter Palmionntag, der 5. April, der Oster sonntag und der 10. April, der sogenannte weiße Sonntag, eigne»» sich sämtlich nicht zu einer Wahl. Ter Palmsonntag ist in der evangelischen Kirche der übliche Konfirmationstag und der weiße Sonntag ist in der katholischen Kirche dec Kommunionstag. La auch die Karwoche für die Wahl nicht in Frage kommt, so blieb nichts anderes übrig, als für de», zweite» Wahlgang den L6. Avril vorznsehen. Tie preudiicheu Gemeinden sind bereits vom preußischen Minister des Innern angewiesen worden, die Austeilung der Wählerlisten möglichst zu beschleunigen. MnefolgenschwereEx-losion. Wittenberg. (Funkspruch.) In den Westfälisch- Anhaltiscben Sprengstosfmerken im benachbarten Reinsdorf ereignete sich gegen 10 Uhr vormittags «ine folgenschwere Explosion, dnrch die ein Teil des Betriebes ttillgelegt wurde. Die Bergung der Toten und Verletzten ist in« Gange. Wittenberg. (Funkspruch.) Zn dem Sprengstoss- Unglück ist weiter zu berichten, daß die Detonation so stark war, das; sie in den Dörfern nnd Städten der Um gebung vernommen wurde und sogar in EoSwig die Fen sterscheiben zersprangen. Polizei hält die Unglücksstelle abgesperrt. Das Unglück solt sich, wie verlautet, in der Lötabtcilnng ereignet haben, in der hauptsächlich Lrauen und Mädcken bescbäitiat werden. Tie Etenertwrlllgen. TaS Bild dec vom Kabinett Luther beabüchtiateii Reicksstnanzresorm rundet sich immer mehr ab. Es seist» nur noch das Au'wertnngSgeietz, das mau lciivcu muß. um einen Ueberkstick über die Fiiiaiizbedürfiiisie des-Reicks zu gewinnen. Tanu kann der große Kamps zwischen Reichstag nnd Regienmn losgeheu. Renecdiuas stad die Eniinüric über die Erhöhung der Bier- nnd Tabaksteuer veristfei.t- licist worden. Zu ihrer Begrüudnua weist das Finanz- m »listeriuul daraus hiu, das; nach den angestelltcu Berech. niiugen iür die Zukunft die Finanzlage dcS Reiches u ck! als gesickert gelten könne, wenn nickt auch um» dsu Ver brauchssteuern wenigstens die erhobt »vücdeu, die au' Genuß mittel gelegt sind. Besonderen Wideruunch au: der Linken wird natürlich der Satz erregen, daß die Bcsitzsteueri» im allgemeinen nickt weiter angespannt werden könnien, daß sie vielmehr bereits überspannt gewe'cn seien. Be anders wird sich in» Zniaininenhang mit der Tebaite über die Ent schädigung der Ruhrindnstrie die Frage einer Vsstcuernng der Inflationsaewinne in den Vorderg-.uud schieben. Tenn so abstinent ist ja dis große Mengs der Teutickea nickt, das; sic eine Mchrbestencning des Bier- nnd Tabakgeuunes als gereckt und erträglich ansehen möchte. Mar in der Iligeiidbeweanng wird es heißen aut >o!- Für das Vier sieht der Gesetzentwurf eins Verdoppelung der Stcnecuitze vor. Tas wird nickt nur in Bayern, wo die Volksseele ins Kochen geraten dürste, sondern auch >n den anderen Reichs- teilen übel ausgenommen werden. Edeisto steht es mit der. Verteuerung der Tabakmare. Sodann »st die Gesetzesvorlage über den Finan;auS- gleich veröffentlicht morden. Hierüber haben bekanntlich lebhafte Verhandlungen zwischen den Ländern nnd dem Reich stattgeiunden, dock bat der starke Anltnrm den urwcünlstichen Standvnnkt deS Neich-stnauzminstterinmS nickt wesentlich zu erschüttern vermocht. Tie Vorlage halt daran seit, daß, das Reick von der Einkommen- und Körver- schlsttsirener künriig 2ö start 10 Prozent erhalten soll, während die Länder Lanir van der Umsatzsteuer ck» starr 20 Prozent bekommen, allerdings nur bis zum I. Avril 1l)2st. Ter dringcuos Wnnlch der Länder nach völlrncr Neberlanung der Einkomiiicnstcncr ist also von: .freust abgriehnt worden. Hingegen (steckt das Zuichiagscccl.t bestehen, wie es von: Reick vmgcsckstagen und von den Ländern inst wenig Sympathie begrüßt worden war. Und eS roll nickt, den nriprünalrÄen Abstristcn ennprecksud. reickSrccktiick begrenzt werden, sondern die neue Fiuau,- Hoheit der Länder soll darin bestehen, daß ':e beliebig hohe Zuschläge zu den Einkommen- nnd KvrverichaftSstcueru des Reichs erheben dürfen. Wird das schon manchem stcucc- zatstendcn Bürger einen gelinden Schrecken cinsagen. w können die Pläne für dis Hausziussteucr erst recht nicht die Gemüter beruhigen. Tas Gesetz enthält die wichtige Bestimmung, daß die volle Friedensmietc in allen Ländern svätcstcns am ersten Avril IstÄtt rvicdcc in Kraft treten soll, rras wird für viele Mieter eia »ehr harter Tcklag »ein. Tie -vanszinssteliec, die bisher nur befristet galt, soll »»ui» dauernd eingcsnhrt und den Ländern ganz zur Beringung gestellt werden. Znr Förderung der Neubautätigkeit dürfe» höchstens IO v. H. dec Friedcnsuiicte verwandt werden, was den Ländern nach ihren bisherigen Aentzcrnugen als zu wenig erscheint. Immerhin kommen, da die gewillten Friedensinietci» ans etwa ö Milliarden geschätzt, werden, doch öOO Millionen jährlich zur Förderung dec Neubau tätigkeit heran«. Tie Reicksfinanzverwaltnng glaubt, das; die Lauder auf Grund dieses Planes 4ö v. H. mehr Einnahmen als vor dein Kriege, die Gemeinden öO v. H. mehr Haden werden nnd daß sie damit auskommen müßten. Auch dies wird von Länder»» nnd Gemeinden bestritten, aber die ileffentlickkcit dürste doch erst e»nen gcnancren Nachweis darüber verlangen, weshalb in nnierer Verarmung soviel höhere Au'ivendnngeu nötig fein sollen als in dec Zeit des Glanzet 7S5W0 Mark für die Dortmunder Hinterbliebene«. Berlin. Tie Spenden für die Hinterbliebenen der bei der Grubcntatastrovhe in der Zeche „Minister Stein' getöteten Lergiente Haven laut „B. T." bis jetzt vllvOOU Mt. ergeben, die in Dortmund zusaiiilnengcsloffcn sind. Auncr- dem hat die Sammlung der Deutschen Nothiife 135OOO Mk. eingebracht. ' M KWM M MWMli. Trauerkundgebung fnrdenverstorbenenRrichsvräsideutrn. )( Wie n. Ten Nationalrat eröffnete Präsident Miklas durch eiuen vom Hause stebend angchvrten Nachruf ans den verstorbene»» Reichspräsidenten Friedrich Ebert. Ter Präsident sagte u. a., ein nberzengicr Vertreter des demokratische»» Gedankens in der Welt, hat Friedrich Ebert »nt sicherer Hand au» Steuer der deutschen Republik ge standen, nnbeirrt von Gunst oder Ungunst der Stunde, immer nur das eine Ziel vor Augen: seinem jchlvergeprüilen Paterlande zu wirtschaftlicher Genesung und zn friedlichem Aufstieg den Weg zn bereiten. Tic private Anteilnahme, die »vir hier in Oesterreich dem großen Nacbvarreicve in diesen Tage»» der Trauer bekunde», darf von dem erbebeuden Bewußtlen» begleitet fei», daß Friedrich Ebert dem deut sche» Namen »n der Wett Ehre machte. Tasür danken ihm die Zeitgenossen und werden »hm auch die Nachfahren Tank wlsien. Das Haus beschloß, die Tranerknndaebnng dem amtlichen Protokoll einzuvecleibcn.
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