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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.03.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192503183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250318
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-03
- Tag1925-03-18
- Monat1925-03
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.03.1925
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Riesaer O Tageblatt «nd A«iela?r Mbedlatt «nd Änttiaer). «nd Anzeiger Mtblatt mü> A«)cher). D«, ,-^r r-v-n Eli »I- «oichn, " der »«dchmchtmmmfchaft «rosjenhain, des Amtsgerichts, der «mtSanwaltschaft beim Amtsgerichte m,d des Neles der Stadt Riekg, de» Raamamt» Riesa und de» HaxvtzollamtS Meide». Mittwoch, 18. Mörz 1V2S, abends. SL. 78. Jahr«. — »a« Niesaer TageblaN erscheint letze« Ta» abend« '/,« vhr Mil Ausnahme der Sonn- und Festtage.veingSpret», gegen Vorauszahlung, lür einen Monat 2 Mark 25 Psennig durch Post oder durch Noten Für den Fall de« Eintreten« von Produktion«o,Neuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materiallenpreis» behalten wir un» da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. An,eigen 'Ur die ^u-nmer de« AnggabetageS stnd bi« v Uhr vormittag« aufzuaeben und 'n» >orauS zu bezahlen; «in« Gewähr lür da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plagen wird nicht übernommen. Grundpreis für S' mw creit«, i nun Hobe Grunoschrist.Zeile <S Silben> 25 Bold-Pseninge. di« SS um br«ii» Netlamez«>l« lSS Gold-Pfennige: zeitraubender und tabellarischer Sag 50'-, Auflchlaz. Feste Tarife, i ewitliat.« Nadati rrtischt, wenn oer Üetrag verfällt, onrch Klage eing«zog«n werden ,nus oder der Auftraggeber n Konkurs gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Nies r. Achttägig; ilnterhaikungsbeilage Erzähler >.n -er Elbe" - Zm Kall, höherer Gewalt - rirteg oder lonstiaer irgendwelcher Störungen de» BstrieoeS der Druckerei, d«r Lieferanten oder der PeförderungSelnnchtungen — har der Nszieher 'einen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Leitung oder aus Rückzahlung des BezugSprelfeS. Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goetheftrage SS. Berantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Mesa; sür Anzeiaentril: Wilhelm Drttrich, Ri«>L Der PrSsideutenwahlkampf. lBon unserem Berliner Vertreter.) Im ganzen Reicbe werden jetzt Kundgebungen für die Präsidentschaftskandidaten veranstaltet. Namentlich die kommende Woche wird überall grobe politische Demon strationen bringen, die ganz im Zeichen der innenpolitischen Gegensätze sieben werden. Die Parteien, die jetzt getrennt marschieren müssen, seben in dem Ausgang der ersten, am 29. März stattfindenden Abstimmung eine entscheidende Kraftprobe, die auch parlamentarisch zu einer Neugrnppirrung der parteipolitischen Konstellation führen muh. Für Dr. Jarres habe» fick jetzt auch die am weiteste» rechtsgerichteten Organisationen und Verbände erklärt. Diese Tatsache führt zn lebhaften Erörterungen in den Kreisen des Zentrums und der Demokraten, die der Meinung sind, daß dahinter besondere Ursachen zu suchen seien. Namentlich die demokratische Presse behauptet, dah der Reichsblock der Rechte» alle Gegner der Republik ver einige und man auf den Gedanken kommen könne, Dr. Jarres sei der Statthalter monarchistischer Bestrebungen. Auch das Zentrum richtet gegen Dr. JarreS einen auherordentlick scharfen Kampf «nd bemüht sich schon jetzt, für den zweiten Wahlgang entscheidende Borbereitungen zu treffen. Es kann daher keinem Zweifel unterliegen, dah die Kandidatur Jarres vom Zentrum bis zur Sozialdemo kratie einer geschlossenen Front, von Gegnern gegenüber gestellt ist. Die Tatsache, dah die Linke augenblicklich völlig zersplittert ist und jede einzelne Gruppe mit Sonder kandidaturen anftritt, kann nicht darüber binmegtänsche», dah der zweite Wahlgang eine sehr starke Belastungsprobe für Dr. Jarres bringen wird, denn dann werden sich voraussichtlich Zentrum, Demokraten und Sozialdemokratie an, eine gemeinsame Kandidatur einigen. Die Bayrische Bolksvartei glaubt noch immer an die Möglichkeit einer bürgerlichen Sammelkandidatür. Bei der Wiedereröffnung der Arbeiten des ffteichstages nahmen Vertreter der Bayrischen Volkspartei Veranlassung, mit den Führern der anderen Parteien Fühlung zu nehmen, wobei sie schon jetzt zum Ausdruck brachten, dah die An hängerschaft der Bayrischen Volkspartei niemals für Dr. Jarres stimmen werde. Die Ursachen dieser Haltung sind jedoch von vornherein klar. Als Reichsminister des Innern hat Dr. Jarres nicht die Hoffnungen erfüllt, die einige bayrische Kreise in ihn setzen zu können glaubten. Er bat die bayrischen Forderungen auf Erweiterung der Lelbständigkeitsrecbte ebenso nachdrücklich abgelebnt wie seine Vorgänger. Aus diesem Grunde erscheint er jetzt den bayrischen Stellen untragbar, die vielleicht auch der Meinung sein mögen, daß Dr. Jarres seinen Rückhalt mehr in Nord- und Westdeutschland suchen würde. D:e Gegner der Kandidatur Jarres setzen im übrigen ihre Hoffnung darin, daß etwa von deutschnationaler Seite versucht werden könnte, im zweite» Wahlgang mit einer ganz neuen überraschenden Kandidatur aufzntreten und dadurch die jetzt zwischen der Dentiche» Volkspartei und den Dentschnationalen getroffenen Vereinbarungen wieder rückgängig zu machen. Diese Hoffnungen beruhen jedoch lediglich auf der Vermutung, daß zwischen Dr. Stresemann und den Rechtsparteien noch immer starke Gegensätze vor handen sein könnten. Der 29. März wird jedenfalls ein Entscheidungstag ersten Ranges sein, der für die inner- politische Entwicklung der nächsten Jahre den maßgebenden Ausschlag geben wird. Deutscher Reichstag. vdz. Berlin, 17. März 192ö. Am Regiernngstischc: Jnstizminister Dr. Frenke». Präsident Loebe eröffnet die Sitzung um 2 Uhr 20 Min. and gedenkt des plötzlichen Ablebens der Abg. Kran DrauS- scld lZtr.), die eine der ersten Kranen gewesen sei, die in die deutschen Parlamente eingetreten sei. Bor Eintritt in die Tagesordnung erhebt Abg. Koen«« fKomm.) Einspruch gegen die Vorgänge in Halle «nd Neu kölln, wo Arbeiterblut geflossen sei. Das sei eine ungeheuer liche Einleitung zum Präsidentschaftsmahlkampf. Der Red ner fordert sofortige Behandlung eines Antrages, der die Wahlfreihett sichert und die Regierung gufforbcrt, die fchnl- dtgen Beamten ihres Dienstes zu entheben. Gegen die sofortige Behandlung dieser Anträge wird Widerspruch erhoben. Die Genehmigung zur Vernehmung der Abgg. Dr. David lSoz.), Dittman» lSoz.), Fehrenbach (ZentrJ, GieS- bertS (Zentr), Scheibemann lSoz.) und WelS lSoz.) als Zeugen in der Strafsache gegen den Miesbacher Anzeiger wegen Beleidigung des verstorbenen Reichspräsidenten wird erteilt. Die Genehmigung zur Strasverfolgung der Abgg. Straßer sNat.-Soz.), Buchmann (Komm.) «nd Henning sNat.-Soz.) wird nicht erteilt. Das Kabelpsandgesetz wird ohne Anssprache in erster und zweiter Lesung angenommen. Es folgt die -wette Beratung des Gesetzentwurfs über Aufiitzfteigertm- der Reute« i« der Augestelltenverfichernug. Abg. Lambach jDnat.) lehnt di« sozialdemokrattfchen Wünsche auf Beseitigung dieser Sonderversicherung ab. Die Angestclltenverstcherung müsse aufrecht erhalten werben. Im April sei nach den Erklärungen der Regierung eine Vor lage zur Revision des AngestelltenoerficherungsgesetzeS zu erwarten. Der Reichstag soll« daher zurückhaltend lein nnd die Initiative der Rraieruna überlasen. Abg. Hoch lSoz.) will durch eine Verschmelzung der An gestellten- nnd Invalidenversicherung die Leistungen ver bessern. Der Redner warnt davor, das Heil in der Kapi- talöansammlung zu erblicken. Die hohen Beiträge könnte» die Angestellten nicht tragen. Abg. Schneider-Berlin iTcm.j stellt jest, daß die Not der Rentner gebieterisch ein« Erhöhung der Renten ver- lauge. Man könne ihnen schon jetzt Helsen ohne Inanspruch nahme von Reichsmitieln, wenn man den demokratischen Anträgen folge und u. a. auch die Versichcrnngsgrenze ans 6lXlv Mark erhöht wird. Abg. Thiel iDBP.» hält eine Annahme der demokrati schen Anregungen ohne Auoschußprüsung für unmöglich. Unter Ablehnung aller Aenderungsanträge werden die Ausschußbeschlüsse in zweiter nnd dritter Lesung bestätigt. Tie Reichsregierung wird ausgcsordert, dem Reichstage un verzüglich einen Gesetzentwurf vorzulegcn, der neben einer Erhöhung der Versicherungspslichtgrenze in der Angestellten versicherung eine entsprechende Erhöhung der Leistung«« Vorsicht. Daraus beantragt Abg. Koenen f.Äomm.) erneut die Be sprechung der Vorgänge in Halle, Neukölln »nd Stuttgart. Da wiederum widersprochen wird, kann die Angelegenheit nicht behandelt werden. sLärm b. d. ttomm.j Das Haus setzt nunmehr die zweite Beratung des Reichshaushaltspläns jort beim ReichSjuMzmiuifteri«m. Abg. Brodaus fTem.) bedauert die Vergiftung der poli tische« Atmosphäre. Das zeige sich besonders in der unge heuren Zahl von Belcibigungsprozefseu. Geradezu er schütternd sei es gewesen, als im Rothardt-Prozcß in Magde burg ein Beamter des verstorbenen Reichspräsidenten mit teilen mußte, daß dieser Prozeß der 114. BelcidigmigSpro- zeß sei, den der Reichspräsident führen mußte. Bezeichnend sei es, daß man sich bemüht habe, Zeugen gegen den Reichs präsidenten zu schassen, von der Art des Syrig nnd des Kreil iOört! hört! links!) Ein deutschnalionaler Pastor habe da bei hervorragend mitgewirkt (Hört! Höri! links.- Tie Auf hebung des Republikschutzgcsetzed und des Staatsgerichtö- hoseö sei noch nicht möglich. Tie Behauptung eines üeutsch- nativnalen Redners, der Eintritt in den republikanischen Nichterbund sei Gesinnungslumperei, sei tnpisch für die Ver giftung der politischen Atmosphäre. Tie Ehre der Repu blikaner werde bei den ordentlichen Gerichten geringer ge achtet, als die Ehre von Monarchisten. Tie Rcichssarbcn genießen vielfach weniger Schutz als die alten Farben. Manche Urteile lassen eine antisemitische Einstellung er kennen. Eine Reform des Eheschcidnngsrechts sei unbe dingt erforderlich. Abg. Tr. Pfleger fBayr. Vpt.) bittet, den deutschen Ju risten die Möglichkeit zu geben, durch Studienreisen im Auslande sich über ausländisches Recht zn unterrichten. Der Redner lehnt eine Trennung des Patentamtes vom Justiz ministerium ab. Er bedauert die politische Verhetzung, durch die das deutsche Volt auseinandergerissen werde. Die Em- mingerschcn Justizverordnnngen waren notwendig, um un sere Rechtspflege vor dem drohenden Zusammenbruch zn be wahren. Der Redner warnt vor einer Erleichterung der Ehescheidnngsgesetze. Man dürfe die Ehe nicht zu einem Taubenschlage machen. Not tue uns eine klare Gestaltung unseres Rechts, das nicht fortwährend durch Novellen ge ändert werden dürfe. Lebhaft zn begrüßen sei die gemein same Arbeit beim Strasgeseyentwnrf mit Oesterreich. Da durch werde eine Brücke zwischen beiden Ländern geschlagen. sBcisall.) Die Auswertung dürfe kei« Almosen «erde«. Abg. Dr. Krick-München tNat.-Soz.) führt Beschwerde über die Unterdrückung der deutschvölkischen Beivegnng durch den preußischen Minister Sevcring und die bayrische Negierung. Es sei unerhört, daß die Hitler-Versammlungen in München verboten wvrdeu seien. Bei dem ersten Auf treten Hitlers nach seiner Entlassung benahm sich die Polizei so rigoros, daß man ans den Gedanke» kommen mutzte, sie habe provozieren wollen. Die bayrische Regierung sei pazi fistisch verseucht. Der Redner führt Beschwerde über die Verhaftung des Hern v. Heydebrecht. Man wisse heute noch nicht, weshalb er verhaftet sei. sZuruf d. Soz. Bei Barmat weiß man cs auch nicht! Zurufe rechts: Aha, die Barma- ttstcn!) Tas Republikschutzgcsetz nnd der Staatsgerichtshof sollten endlich beseitigt werden. Reichsjuftizmmistcr Dr. Freuke« teilt mit» daß das Ver fahren gegen von Heydebrecht beschleunigt werde. Abg. Lohmann-Altona iDnat.) bringt Gehaltswünsche der Justizbeamte« vor. Die Anträge a«s Beseitigung der Strafe« für die Ab treibung lehne seine Partei entschiede« ab. Die Neuregelung des Strafprozesses habe sich bewährt. Ter Redner warnt davor, die Politik in die Rechtspflege hineinzutragcn. Er freulich fei die Zusammenarbeit mit Oesterreich beim Straf gesetzbuch. Hoffentlich führe das zu einem innigeren Zu sammenschluß beider Staaten. Die Sprache unserer Gesetze sei mit Hilfe des Sprachvereins besser geworden. Auch durch die Heranziehung des Laicnelements werde das Ver ständnis für die Rechtspflege gefördert. Abg. Lncke iWtrtsch. Veretngg.) bemängelt die Neberzahl -er Gesetze und Verordnungen unter denen sich niemand mehr zurechtftnde. Bet den Gesetzen der neuen Zeit hätte man allzu viel Rücksicht aus die Gunst der Massen genom men. Der Redner bedauert die Länge der Prozesse. Miets streitigkeiten zögen sich ost jahrelang hin. Abg. Schröder tMccklenburgj sNat.-Soz.) trägt Wünsche der Rechtsanwälte vor. Der Redner spricht sich gegen jede Erleichterung der Ehescheidung und für eine weitere Ver bindung mit Oesterreich aus. Das deutsche Recht müsse von jüdischem Einfluß befreit werden. Abg. Brodaus (Dem.) hält der Rechten vor, daß der Kapitänleutnant v. Ktlltnger zu denjenigen gehört habe, die die Atmosphäre schuf««» die zn dem Trzbergermorde führte. Dieser Mann habe jetzt dc» Wahlaufruf für Jarres unterschrieben. Ter Redner fragt, ob cd richtig sei, daß v. Killinger seine Strafe noch nicht angctreteu habe. Rcichsjuftizonuistcr v. Frenke« bestätigt das. Ed liege ein Gnadengesuch vor, und in solchen Fällen werde der Strafvollzug ausgesetzt. Tamit ist die allgemeine Anssprache erledigt. Ter Nol- eiat wird noch dem Hauöhaltsausschuß überwiesen. Tas Haus vertagt sich. Mittwoch 2 Uhr kleine Vorlagen. Einzelberatung zum Jnslizetat, kommunistische Anträge über die Vorgänge i:i Halle. Ak MMWUslW M MMM. B e r l i n. Tie Deutsche ReichsbabuGesellichast nimmt zu dem im Schlichtungsverfahren ergangenen TchiedSkvruch folgende Stellung ein: Die Hauptverwaltung kann unter den gegenwärtigen wirtschaftlichen Verhältnissen die Empfehlung des Schieds spruches, den Arbeiterlohn vom 1März ab um 3 Pig. je Stunde zu erhöhen, von sich au« nur durchüidren, wen» die ReichSregierung die zur Ausbringung der Mittel er- sordrliche Erhöhung der Tarife genehmigt. Weiter stimmt di« Hauptverwaltung der Einsetzung des vom Schiedsrichter empfohlenen Ausschusses zur Prüfung von Särtrn in den Arbeitszeitbestimmuugen, wie sie eS ohnehin in Aussicht genommen hat, zu. Der Schiedsspruch verlangt, daß sämtliche am Streik Beteiligten dis zum Sl. März wieder eingestellt sind, sodaß den nen eingestellten Ersatzkräitcn so ort bis zum 31. Mürz gekündigt werden mühte. Tie Geiellickakt ist bereit, die Mehrzahl der am Streik Beteiligten mit den alten Neckten des Tarifvertrages wieder eiuzustellen und keine Massregelung dieser Arbeiter vorzunehmen. Sie ist aber nickt in der Lage, sämtliche Neuringesteüten zn ent lassen. Ti« Teutsche ReichSbahn-Gefellschait kann nicht wie ander« Unternehmungen im Falle eines Streike ihren Be trieb schließen. Sic ist im Gegenteil ans volkswirtschaft lichen Gründen und im Interesse der Allgemeinheit per. pflichtet, Verkehr und Betrieb aufrecht zu erhalten, um die Güterversorqnna nicht zn gefährden. Sie war daher nach Ausbruch des Streiks in- die Notlage verletzt, sich nach Helfern umziifehen und geeignete Ersatzkcäfre einzusteUen Ter Teutfchen Reichsbahn-Gesellschaft kann nickt zugemntet werden, die Helfer, die sich bewährt haben, jetzt zu Gunsten der in Streik getretenen Eneubahnarbeiter sämtlich in kürzester Frist wieder zn entlassen. Tie Reichsbahn-Gesell schaft ist daher bereit, die am Streik Beteiligten wieder ein- zustelleii, soweit der Betrieb es ihr gestattet, nnd aus längere Zeit binanS die freiwerdcnden Stellen in erster Linie aus den Reihen der früher Beichästigten zn be setzen. Nm Mudeimms M dei Mr M. -( Berlilt. Wie bei der Eiicnbahn, so ist auch bei der Reichsvoft schon seit längerer Zeit eine Lohnbewegung der Poft- und Telegravdenarbeiter zu verzeichnen. Ti« Tatsache, daß im Hinblick aus die Sitzung des Becwaltungs» rats der Reichspost die sür gestern angesetzten Lohnvcrhand- lungen ans Donnerstag vertagt werden muhten, hat ziem lich starke Erregung unter den Postarbeitern vernriacht, wie in einer Funktionärversammlnng zum Ausdruck kam. I» einer Entschließung wurde den streikenden Ei'enbahne arbeitern die vollste Sympathie ausgesprochen. M VIMMmlei IM Ir. Mer. Der RcichSauSschuß der WirtschaftSpartei des deutschen Mittelstandes, der am Dienstag im Reichstag tagt?, nahm eine Entschließung an, in der den Angehörigen der Partei empfohlen wird, um eine meitrrgehende Zeriplitternna z» verhindern, bei der ReichSvräsidentenwabl für den Kan didaten Dr. Jarres zu stimmen. Für den zweiten Wahl gang behält sich die WirtschaftSpartei ihre Stellung- nähme vor. Der Bayerische Bauernbund wird seine Entscheidung erst am Mittwoch treffen. * Tr. JarreS Leutschlaudreise. * Berlin. Wie die „TU." erfährt, ist das Programm der Deutschlandreise von Dr. JarreS jetzt endgültig folgendermaßen sestgesetzt worden: Nach der Veranstaltung am heutige» Mittwoch in Berlin wird Dr. Jarres am Freitag in Breslau spreche», an» Sonnabend in Hamburg. Montag und Dienstag wird er in München sei» und am Dienstag spreche», am Mittwoch in Stnttgart, Donnerstag in Karlsruhe und Freitag in Köln. Ein« Ausdehnung des Programms aus weitere Städte ist wegen Beschrän kung der Zeit nicht möglich. Verhaftung -er Insassen eines deutsche» Krettzallons. . )( Erfurt. Wie wir zur Verhaftung der Insasse» eines deutschen Freiballons bei Pilsen erfahren, handelt ei sich um «in«, gelegentlich des Schaufensterwettbewerbs „Das illustriert« Ersurt" hier aufgestiegenrn Ballon. Nach Mitteilung der deutschen Gesandtschaft in Prag sind di« Jusaff«», unter denen sich auch der Schriftleiter Dr. Nesse von der „Thürina. Allo. Ztg." befindet, bereits frei,«leche« worden. Sie befinden sich aus der Heimreise
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