Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.03.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192503252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250325
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250325
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-03
- Tag1925-03-25
- Monat1925-03
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.03.1925
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Drahtanschrift: TageSlatt Ntrsq, Fernruf Nr. SO. Da» Riesaer Tageblatt euthält die amtliche« Bekaaatmachaugeu der LmtS-au-tmanuschatt Srobeuhain. de» Amtsgerichts, der «mtSauwaltschast beim Amtsgerichte mrd des. Rate» der Stadt Rieia. deS-ivaazamt» Riesa «ad de» vaiwtzollamt» Meide». Postscheckkonto: Dresden ISS» Strokaste Riesa Nr. 52. Mittwoch, 2S. Mürz 1N25, abends. 71. 78. Jalrra. Da« Riesaer Dogeblat« erschrtut setze« Ta» abend» '/,» Uhr mit Auenohm« der Sonn, und Festtage. vr;«»»tzret», gegen Vorauszahlung, ,Ur emen Mona: 2 Marl 25 Pfennig durch Post oder durch ''iolen Für den Fall de» Eintreten« von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhn» und Malerialienpreis» behalten n»ir uns da« Rech« der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeigen ?tzr die ^u«nnvr de« Ausgabetages sind bi« 3 Uhr vormittag« auszuaeben und 'm wrauS zu bezahlen: ein» Gewähr tjjr da« Erscheinen an bestimmten Lagen und Plagen wird nicht übernommen. Grundpreis nie die 8 ' ww rieit«, ., nun zobe Grunofchrist»<jetle <8 Silben 25 Eotd-Psenmg». di« 83 nm breit» Reklamezeil» lOO Gold-Pfennige: zeitraubender und tabellarischer Sag 53'/,, Aufschlag. Feste Tarife, bewilligt.» Nabat» erlischt, wenn o«r betrag verfällt, d'trch Klag» eingezogen werden «nun oder der Auftraggeber n Konkurs gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Niela. Achttägige Unterhaltungsbeilage .Erzähler -m er Elbe" - Im Fall« höherer Gewalt - Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der PeförderungSeinrichtungen — hat der Bezieher »einen Anspruch auf Lieferung oder Nachliejerung der Zeitung oder aus Rückzahlung de« Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goethestratze 23. Verantwortlich sür Redaktion: Heinrich Uhl»mann, Riesa; iür Anzeiaenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Ak MMn I« mm RelAorWeiilkli. In weitesten Volkskreisen herrscht noch immer Zweifel darüber, welche Bedeutung der bevorstehende» Präsidenten- vahl in Wirklichkeit zutommt. Vielfach herrscht die Mei nung vor, daß durch den Wahlausgang etwa eine große staatliche Umwälzung eintreten könnte, indem durch den neuen Reichspräsidenten die ganze Politik und das ganze staatliche Leben in gänzlich andere Bahnen gedrängt werden könnte. Dieser Standpunkt ist ebenso irrig wie die Meinung, ratz der Reichspräsident in Deutschland nichts zu sagen Habs und cs sei ganz gleich, wer diesen Posten versieht. Die Reichsversassung hat der Stellung des Reichspräsi denten eine Reihe von Aufgaben zugeschrieben, die ein gro bes Mab von politischem Verantwortungsgefühl und von politischem Weitblick verlangen. Die wichtigste dieser Auf gaben besteht zweifellos in der Ernennung des Reichskanz lers, die durch den Reichspräsidenten zn erfolgen hat. Da die verantwortliche Leitung der ganzen Politik in den Hän den des Reichskanzlers liegt, kann unter Umständen von Seiten des Reichspräsidenten ein schwerer Mißgriff getan werden, wen» er sich willenlvs den Vorschlägen der Parteien beugt und die von ihnen benannte Persönlichkeit möglicher weise sogar mit Vollmachten ausstattet, um dadurch den dunkelsten Plänen Tür und Tor zu öffnen. Gewiß soll der Reichspräsident über den Parteien stehen und nicht auf irgend eine Partei festgelegt sein, aber er mutz politische Erfahrungen und den erforderlichen Weitblick haben, um bei Regierungskrisen, die immer eine gefährliche Entwicklung sür den Staat bedeuten können, das Richtige zu tun. Ta die Person des Reichsoberhaupteö aufs engste mit der .Reichsverfassung verknüpft ist, so wäre es ganz undenkbar, wenn eine Persönlichkeit gewählt werden sollte, die nicht von vornherein gewillt ist, die verfassungsrechtlichen Grundlageg des Staates zn respektieren und sie mit alle» Mitteln zu schützen. Ein solcher Mann, der mit dem Präsiöentenamt Mißbrauch treiben würde, wäre der schlimmste Verräter an der Sache des Volkes, denn er wird direkt vom Volke ge wählt und ist niemandem für sein Tun und Laste» verant wortlich als dem Volk gegenüber. Die repräsentativen Aufgaben des Reichspräsidenten sind die üblichen eines Staatsoberhauptes und fallen daher iür die politische» Gesichtspunkte vollständig außer Betracht. Niemand wird ein politisches Interesse daran haben, baß der Reichspräsident mehr repräsentativ als praktisch wirkt nnd nur seine Person als Etikette für den Staat hergibt. Das wäre eine Zumutung, die man schwerlich an einen Mann stellen kann, dessen ganze Persönlichkeit die Gewähr für daS Ansehen und die Würde des Rcichspräsidentenamtes bieten soll. Der Reichspräsident hat es in der Hand, in schweren nnd ernsten Zeiten eine ausgletchendc volkSversöhnende Tätig keit zu entfalten und es ist seine dringende Aufgabe, durch Wahrung seiner überparteilichen Würde sich das Vertrauen aller Volkskreise, nicht etwa nur derjenigen Kreise zn er werben, die ihn als Kandidaten aufgestellt haben. Ein Reichs- tagsabgcordneter kann wohl seinen Wählern versprechen, daß er besonders ihre Interessen wahren wird, aber ein Reichspräsident darf sich nicht zum Verfechter einseitiger politischer oder wirtschaftlicher Interessen machen wollen. Alle diese Gesichtspunkte fallen bei der Neuwahl des Reichspräsidenten stark ins Gewicht, und mehr als die bloßen Programm-Erklärungen der Präsidentschaftskandidaten kommt es darauf an, die in Betracht kommenden Persönlich keiten aus ihre Loyalität, ihr politisches Können und ihr bestes Wollen hin zu prüfen. Jarres kandidiert auch im zweite» Wahlgange. Bindende Ansage der Rechtsparteien. U Berlin. Nach einer Mitteilung -es Loebell-Aus- schustcs sollen die Rechtsparteien Dr. Jarres die bindende Zusage gegeben habe«, ihn als ihre« Kandidaten anch für einen eventuelle« zweite« Wahlgang der Reichspräsidenten wahl ausznstelle«. ES wird u. a. behauptet, daß Generalfeldmarschall von Hindenburg im zweiten Wahlgange Kandidat des ReichS- blockS und bet Verzicht deS Generalfeldmarschalls von Hindenburg Feldmarschall von Mackensen der eigentliche Kandidat deS ReichsblockS sein werde. Generalfeldmarschall vo« Hindenburg hat dieses Gerücht schon von sich aus dementiert und erklärt abermals, daß er unentwegt hinter der Kandidatur JarreS stehe. ES wird auch behauptet, daß Dr. JarreS von vornherein nur als Kandidat für den ersten Wahlgang in Aussicht genommen sei. StaatSmintster von Loebell wiederholte nochmals mit aller Bestimmtheit, daß dick Aufstellung von Dr. JarreS für den ersten und zweiten Wahlgang vom Retchsblock einmütig erfolgt ist. Gleichzeitig werden über Dr. Jarres selbst falsche Gerüchte verbreitet. Dr. JarreS soll Dissident nnd Frei maurer sein. JarreS tst evangelischer Konfession und hat aus seinem Bekenntnis niemals ein Hehl gemacht. Auch die Gattin Dr. JarreS tst in die Wahlagitation bereits hinein gezogen worben. Bald wirb behauptet, sie solle Französin sein, bald wird daS Gerücht verbreitet, datz sie Jüdin sei. Auch diese Gerüchte sind falsch und nnr zu Wahlpropaganda- zwecken verbreitet. Der Retchsblock wirb die Ergebnisse des Wahlgangs spätestens DtenStag, de« S1. März, prüfen, um dann sofort Dr. JarreS für den »wette» Wahlgang zu pro- llamteren. MMsis Ms WslMtWMMM. "München. Der „Völkische Kurier" erklärt heut«: General Ludendorfl denk« nicht daran, von seiner Kan- dtdatur zur Skrichsvräsidentfchaf» znrüttzutreten. ES lei nicht die Art Lndendorffs, eine» nach reiflicher Ueberlegung gefaßten Entschluß wieder solle» zu lassen. SenatSpröstdevt beim Reichsgericht Lr. Lote teilt mit, daß er Wert daraus legt, nochmals bekannt zn geben, daß er nicht zur rNeichsvräNdentschaft kandidiert, und daß er anch eine derartige Kandidatnr nicht ange- strrbt habe. Kin Aufruf des Ratioualverbandes Deutscher v »filiere. >s Berlin. Ter Nationalverband Deutscher Offiziere erläßt folgenden Aufruf: „Nachdem Dr. Jarres vom Reichs block unter unserer Mitwirkung als Präsidentschaftskandidat der vaterländischen Parteien ausgestellt ist, gehört ihm un bedingt jede Stimme aus unseren Kreisen. Jede Sonder kandidatur aus rechtsgerichteten Kreisen ist im vaterländi schen Sinne schädlich." Aufruf an alle Deutschen im In- und Auslande ohne Unterschied der Partei! Zum ersten Male in der Geschichte ist das deutsche Volk vor die Aufgabe gestellt, sich selbst sein Staatsoberhaupt zn wählen. Seit dem Unglücksjahr 1318 bemühen sich unausgesetzt äußere und innere, geheime und offene Feinde des deutschen Volkes, Zwietracht in dasselbe zu säen. Daher ist gerade der Augenblick der Wahl des Reichspräsidenten von entscheiden der Bedeutung, ob das deutsche Volk wieder zn Evren und Wohlstand kommen, oder durch Verhetzung zum .»lasscuhaß dem gänzlichen Verfall ausgeliesert werden soll. Deutsche Männer und Frauen! Wer daher noch Vaterlandsliebe besitzt, wer festhält an dem letzten Reste geistiger und leiblicher Güter, die uns unsere Vorfahren Hinterlasten haben, wer, dos Gute der Vergangenheit festhaltend, den Fortschritt auf allen Gebieten wünscht, der wird davon überzeugt sein, daß nur ein Monn on diese verantwortliche Stelle gehört, der sich als wahrhaft deutschdenkender Monn bereits bewährt Hot, der kein Stück des deutschen Voterlandcs den habgierigen Feinden über lassen wird, der frei von Parteipolitik nnd Klassengeiit das gemeinsame Wohl des gesamten deutschen Volkes im Auge hat, nnd der uns als rechtschaffener und selbstloser Mann die Gewähr gibt, in deutschem, christlichem Geiste das deutsche Volk aufwäriszusühreu. Ein solcher Mann ist der Oberbürgermeister von Duisburg, Herr Dr. Jarres. Darum deutsche Männer und Frauen, die ihr alle die endliche Befreiung Deutschlands von der Kriegsschuldlüge und ihrer verhängnisvollen Folge, dem Versailler Diktat, fordert, wählt alle Herr» Dr. Jarres zum Reichspräsidenten? Keiner darf bei der Wahl fehlen! Wer nicht wählt, be geht ein Verbrechen am Vaterlande! Der Ausklärungsausschutz betr. die Kriegsschnldfrage, . Langcbrück bei Dresden, Hermannstraßc l. Dr. Marx in Köln. " Köln. Reichskanzler a. D. Dr. Marx hielt gestern abend in einer Versammlung im Weißen Saale der Bürgergesellschast eine Programmrede. Zur Duldsamkeit ermahnend führte der Redner unter anderem aus: Gott möge unser deutsches Volk vor einer neuen Entfesselung konfessioneller Kämpfe bewahren. Die konfessionelle Zerklüftung ist Deutsch lands Schicksal und wir müssen dafür sorgen, daß sie uns nicht zum Verhängnis wird. In der Vereinigung der Kräfte des deutschen Volkes für den hohen Dienst um das Vaterland werden wir auch den Frieden leichter fin den. Arbeit ist des Vaterlandes Segen und das Glück der Nation, die auf ihre Freiheit stolz ist! Im neuen Deutschland sind alle Bürger gleichberechtigt. Es ist unsere große Aufgabe, dem demokratischen Staat, den uns die Weimarer Verfassung gegeben hat, auch deutschen Inhalt und deutschen Geist zu geben. Wir stehen erst am Anfang des Weges zum wahren Bolksstaat. Es ist unsere Pflicht, der Demokratie alle Kräfte der Nation «m die Gesundung und den Wiederaufbau unseres Vater landes zu suchen. Die Erfüllung dieser Pflicht erfordert zugleich auch Treue zum neuen deutschen Staat. Der neue deutsche Staat und die neue deutsche Flagge wol len keine Verleugnung und keine Verkennung des Reiches und der Flagge von 1871 sein. Unser Glaube an Deutsch lands Zukunft wird uns auch helfen, die Hindernisse zu überwinden, die sich als Folgen des verlorenen Krieges vor uns aufgetürmt haben. Weil wir den Frie den wollen, werden wir nicht ruhen, auch von den an deren Staaten die Abrüstung zu fordern. Ruhe und Ordnung als Gewähr einer stetigen Einigung nn Innern, Frieden und Verständigung als Gleitstern unseres Han delns nach Außen! Das mutz der Wahlsvruch sein, unter dem von uns alle Arbeit am Vaterlande geleistet wird. Er wird auch stets meine Richtschnur bleiben, solange ich für mein geliebtes deutsches Vaterland und mein deut sches Volk wirken kann. Dr. Marx erklärte im weiteren Verlaut seiner Rede, daß er dem Rui, zur Reichspräsidentcnwahl zu kandi tieren, nur mit Widerstreben gefolgt sei nnd fuhr fort: Trotzdem bin ich gern dein Ruse in meine Vaterstadt gefolgt, denn in meiner rheinischen Heimat wurzelt meine Liebe zum deutschen Vaterland und meine Kratt zur Arbeit sür das deutsche Volt. Fe größer die Rot und je bitterer das Leid auf meiner rheinischen Heimat laste ten, umso inniger ist meine Verbnndcnheil mir ücn: bedrängten Volke meiner Heimat geworden. Es rst mein heißester Wunsch, daß nnr der baldigen Räumung des Rheines und der nördlichen Rlicinlandzone, auf die wir einen Anspruch haben, eine Milderung der nationalen und sozialen Not verbunden sein möge. Des Rheinlands Sorgen sind Deutschlands Sorgen, rheinisches Schicksal in deutsches Schicksal. Weil ich von einem rieten Vertrauen zum deutschen Volke beseelt bin, glaube ich au die Ver wirtlichung der von mir stets erstrebten Volksqeineinschair Soli die ini Kriege sich bewährre deutsche Volksgev.cin schäft nicht auch ini Frieden möglich sein-" Fch glaube au das deutsche Volk und in diesen'. Glauben erachte ich die Erstrebung der Volksgemein schaft als nationale Pilicht und die Benutzung des Volle gemernschaitsgeistes als vaterländisches Geben Nichr was uns trennt wollen wir betonen und ver tiefen, sondern pflegen alles das, was uns eint! Dr. Hellpach in Leip;ia. )t Leipzig. Ter demokratische Präsidentschaft^, kaudidat Tr. Hellpach hat, nunmehr auch in Leipzig Ge legenheit genommen, vor einer riesigen Versammlung ieini politischen Leitgedanken zu entwickeln. Fn seinen Tor- leguilgen. die schon rein formal auis stärkste packten, wandte er sich gegen die unfruchtbare Romantik, die dem ver sunkenen Kaiserreich na-ßtrancre, statt mit voller Kratt au den Aufgaben der dcutichen Gegenwart zu arbeiten. Rän der furchtbare» Lehre, die der Weltkrieg dem Lentirbeu Volk erteilt habe, sei es ein Unding, von der Rekonstrurnou des alten OdriakeitsstaateS zu träumen. Tas deutsche Volk könne sein Schicksal nnr daun wirklich ineislerü, wenn es in rückhaltlosem Bekenntnis zu den großen Gedanken der Tcmokratic alle in ihm schlummernden Kräne irei mache. Für Hellpach ist Temokratie gleichmäßig Sache des kühlen Kopfes und des heißen Herzens. Was an Wertvollem aus früheren Perioden der deutschen Geschichte am uns ge kommen sei, das müste in Teue gepflegt werden, und insbe sondere dürfe keine Rede davon sein, daß die dauernde Lebenskraft eines echten Christentums in uuierem öster lichen Leben zn ignorieren sei. Rationalpolitisch mnste die deutsche Temokratie mit gesammelter Energie danach streben, daß der Gedanke eines einigen und einheitlichen Groß-TeMtchlanüs sobald wie möglich znr Wirklichkeit werde. AVer auch hier gelte das Gebot eiskalter Real- Politik, die die geschichtlichen nnd polnischen Gegebenheiten berücksichtige. Mit einem begeisterten Ausblick an! em« bessere deutsche Zukunil schloß Tr. Hellpach feine Rede. Sie trug ihm minutenlange jtürmnche Loatioucn ein. M WMrtiiWMm »er Mmmim. Berlin. Die „Vossische Zeitung" meldet, daß de«. Gesetzentwurf der Reicvsregleruna über die Auswertung heilte veröffentlicht werden würde. Dem Geictzentwuri fei eine ausführliche Begründung beigegeven. lieber den Inhalt des Anfwertungsvlanes weitz das „B. T." folgendes mitzuteileu: An der Unter- fcheldung zwischen allem und neuen Besitz werde festgevalten. Der Besitz an Kriegsanleihen, der vor dem 1. Januar 1320 ermorden worden tst und dessen Existenz durch die Ver- mögenssteuererktärung vom 31. Dezember lOlü nachge- w.eirn ist, gilt schlechthin als alter Besitz. Ausnahmen würden nur bezüglich der mündelsichereii Anlagen, der Kirchengelder und der WohltätigkeitsionVS gemawt. T«e generelle Aufwertung erfolge auf 5 Prozent. Die Aus Wertung werde theoretisch a»ch am den neuen Besitz vorge nominell, jedoch erfolge di« Auinahme des ZinfeudieusteS den» nenen Besitz erst, nachdem sämtliche Reparations- zahlungen geleistet worden sind. Für die Berzmmng des allen Besitzes werde eine jährliche Summe von 40 M,l Uouen Mark im Budget zur Verfügung gestellt. Dle Hohe des ZinsfatzeS richte sich also nach der Höhe des allen Be sitzes und der eben genannten Summe. Für Soziaweoürf tige würden zwei Prozent des gezeichneten Nominal betrages als jährliche Rentenzahtung ausgeworien. Hierfür seien gleichialls 40 Millionen in Aussicht genommen. Hieraus ergebe sich, daß die Reichsregierung de» Betrag von Kriegsanleihen, der sich im Besitz von Sozialdednritigrn beftnde. aus zwei Milliarden schätze. Masstndtsertiermigen i« vberschlesie« )( Kattowitz. Hier wurden in diesen Tagen zum ersten Mal« die wehrpflichtige« Oberfchlrfier zum pot. «tfche« Heeresdienst rindern,r«. Der Bevötkerunq hat sich «ine grofle Erreg««» demachtigt, die sich in Kund gebungen äußert, «viele der Gestellungspflichtigen find über die Gr»«»« «ach Deuttchlaad gefluchte», um sich von hier aus in» Ausland zu vegevrn und sich vor dem pol- uifchrn Militärdienst in Sicherheit zu dring«,u In der Näh« von Ueuthen sprangen a«s einem aus Kattowitz kommenden Zuge 50 Rekruten, überrannten die Grenz» »oiten und fluchteten querseiden, <u»s drut'ch— Äediet.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite