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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.04.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192504173
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250417
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250417
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-04
- Tag1925-04-17
- Monat1925-04
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.04.1925
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verMche» «n» Mchfische», Riesa, den 17. Avril 1828. —* Znr Reichspräsidentenwahl. Di« Dahl- kartei liegt vom Sonntag, den 19. di» einschließlich Mitt woch. den SS. April 1925 ,n 1>en in der Bekanntmachung des Rates der Stadt (s. amtl Teil d. Bi.) näher bezeich neten Stellen aus. Dw Einsichtnahme kann am Sonn tag von 10—13 Uhr vorm. und wochentags von 7—IS Uhr vorm. und S—4 Uhr nachm erfolgen ES sei insonder heit allen den wahlberechtigten Personen, die seit dem ersten Wahlgang — 29. März 1925 — in das Wadlalter eingetreten sind, oder die bei der letzten Wahl infolge Richtauffindens in der Wahlkartei nicht wählen konnten, anempfohlen, sich davon zu überzeugen, ob ihre Namen tu die Wahlkartei ausgenommen sind. —* Die Allgemeine Ortskranken lass« Riesa «nd Umgegend zählt« im Monat Februar 1925 9885 versicherte. Die BeltraaSeinnabme belief sich auf 48 600 M. Ausgaben: Arztkosten 10098 M., fahnde- Handlung 1529 M., Arznei- und Heilmittel 7168 Krankengeld 18868 M., Krankenhaus 8401 M., HanSgeld an Anaekörla« 808 M., andere Fürsorge 375 M.. Wochen- Hilfe 8075 M., 563 M. Sterbegelder. Verwaltung und sonstig« Ausgaben 5282 M. Mithin Mehrausgabe gegen di« Einnahme 1557 M. Bestand der Erwerbsunfähigen am 28. Februar 315. Gesamtzahl der gemeldeten Krank heitsfälle Mr Mitglieder »nd ÄngehÜrige 1557. —* Unfälle im hiesigen Lauchhammcr- werk. Am 14. April wurde der Kranführer Emil Kühnert aus Weida kenn Besteigen des Kranes von der Laufkapsel an der Brust gequetscht. Er wurde nach ärztlicher Behandlung im Krankenauto nach Hause gr- fahren. Am 15. April wurde der Arbeiter Richard Wolf auS Poppitz von einem fallenden Eisenpaket getroffen und konnte erst von seinen Arbeitskollegen mittels Brech stangen aus seiner gefährlichen Lage befreit werden. Dem Bedauernswerten wurden einige Fingerglieder abge- guetscht und ihm schwere Quetschungen an der Schulter und im Becken, sowie tiefe Schnittwunden am Hinter kopfe beigebracht. Er wurde mit dem Auto nach dem Krankenhaus Riesa gebracht. —* Gesellenprüfung. Man berichtet uns: Am 3. Osterfeiertag fand vor dem Prüfungsausschuß der Tischler-Zwangs-Innung zu Riesa die Prüfung der Ostern 1925 ihre Lehrzeit beendenden Lehrlinge statt. Erfreu- licherweise hatten sich außer den Jnnungsnntgliedern auch »Wei Fachlehrer der hiesigen Berufsschule für das Holz gewerbe und etliche Angehörige der Prüflinge eingefun- oen. Die mündliche Prüfung, welche sich hauptsächlich auf Berufskundc bezog, zeigte, mit welchem Interesse der Lehrmeister bestrebt ist, semen Lehrling in allen Zwergen de- vielseitigen Berufes auszubilden, um aus ihm einen tüchtigen, brauchbaren Handwerker zu schaffen. Beson dere Beachtung verdienten die ausgestellten, meist von der Kundschaft schon bestellten Gesellenstücke, unter denen wrrkliche Qualitätsarbeit zu finden war. Es kann daher mit vollstem Recht behauptet werden, daß Handwerks arbeit rn jeder Beziehung der Stapelware und Maga« zrnarbeit vorzuziehen ist. Die Freude bei allen 27 Prüf lingen war groß, als ihnen die Prüfung für bestanden erklärt wurde und sic durch Handschlag zum Gesellen gesprochen wurden. Möchten nun die jungen Gesellen die Worte und Mahnungen ihrer Lehrmeister beherzigen und sich m ihrem Berufe weiter ausbilden und vervoll kommnen, um dereinst als Meister würdige Vertreter de- Tischlerhandwerks zu sein. M. Hdt. —* Eltern- und Werbeabcnd des Iugendbun- des im DHB. Der diesjährige Ellern- und Werbcabend findet morgen Sonnabend, den 18. ds. Mts., abends 8 Uhr im Saale der Elbterrasfe statt. Außer guten Musik stücken werden turnerische Vorführungen und Gcdichtvor- träge geboten. Im Mittelpunkt des Abends steht ein Bortrag des Geschäftsführers Schmidt, Leipzig, über: „Was sind die Aufgaben der Jugcndabteilungen rm DHB." Während der Pause findet eine Vorführung mo derner Büromaschinen statt. —* Film sch au. Im Saale des Hotel Höpfuer wurde gestern die große Filmschau eröffnet. Im Mittel punkt des Abends stand das umfangreiche prächtige Film werk „Der Gefangene von Zen ha", 7 Akte, nach dem Roman von Antkwnb Hope. Baron Rupert von Rasscndyl war ein unverbesserlicher Wcltcnbummler und fand nur selten den Weg in die Heimat. Schon an einem der ersten Abende auf dein väterlichen Schloß fiel ihm em Zeitungsblatt in die Hände, das in großen Lettern von den bevorstehenden Krvnungsfcierlichkeitcn in Ruri- tania sprach. Der Baron Rupert hatte ein besonderes Interesse an diesen Krönungsfcierlichkeiten; denn seine" verstorbene Mutter war eine Prinzessin von Ruritania gewesen. So entschloß er sich kurzer Hand, nach Ruri tania zu fahren. Er hatte eine reizende Reisegefährtin, die schöne Antoinette de Mauban; aber er begleitete sie nicht bis in die Residenz. Er ahnte, daß ihr Besuch irgendwie mit einer Liebesaffäre zusammenhing, und er wollte diskret sein. Auch reizte ihn das alte Jagdschloß von Zenda, das wenige Kilometer von der Residenz entfernt lag. Dieser alte Bau stammte noch aus einer Zeit rauherer Sitten. Die Sage erzählte, daß die früheren Könige von Ruritania sich manch eines unbequemen Feindes dort entledigt hätten. In Zenda machte Rupert eine seltsame Bekanntschaft: General Athanowicz und Kapitän StaneScu, die beiden vertrautesten Freunde des Königs, kamen lebhaft auf ihn zu und fragten ihn, ob er nicht em Baron Rasjendyl sei, ein Vetter des König». Natürlich mußte der Barock Rupert den König Rupert kennen lernen! Die Aufnahme war überaus herzlich, zu herzlich fast. Einer Flasche nach der anderen wurde zur Feier des Tage» der Hals gebrochen, — und morgen früh sollte es in tne Residenz gehen zur Krönung. Da» Resultat dieses fröhlichen Gelages war geradezu nieder schmetternd. Der Großfürst Michael hatte jedenfalls seinen heimlichen Zweck erreicht; der König lag total bewußtlos unter Alkohol und war keinesfalls fähig, den Krönungs feierlichkeiten, deren Hauptperson er doch immerhin war, beizuwohnen. Nicht ruhig und sachlich, sondern leiden schaftlich und dringend trugen der alte General Athano wicz und der Kapitän Stanescu die Erwägungen dem Baron Rupert vor, und — das Unmögliche gelang — die Krönungsfeierlichkeiten wurden gerettet. Baron Rupert spielt den König Rupert V. Durch die abenteuerlichsten Machenschaften gelingt es ihm, die Liebe und Zuneigung der Prmzessm Flavia zu erringen und nach mutigem, schicksalsschwerem Lebenskampf beschließt Baron Rupert v. Rassendyl als Sieger die äußerst spannende Handlung. —sDie Filmvorführungen finden noch heute und morgen Vettlerfrechheit. Aus Leipzig wird ge meldet: Ein junger Bettler hatte in einem Geschäft, in dem er vorsprach, gesehen, daß ein achtjähriger Knabe auf 5 Mark über 4 Mark herausbekam. Er hatte den Laden noch vor dem Knaben wieder verlassen und war ihm dann bis in da» Haus, m dem der Knabe wohnte, gefolgt. Hier hielt er den Knaben an und verlangte von ihm im angeblichen Auftrage der Geschäftsinhaberin die 4 Mark zurück, „es stunme etwas nicht, sie hätte sich verrechnet". Das Kind glaubte dem Schwindler und gab diesem das verlangte Geld. — Eltern und Erzieher mögen chve hstudar veu ichcheu warnen _ . /kickt aut Dtekn« »der auf Rasen sehen! ES ist eine beliebte.Unsitte unserer Kinder, sich auf Tteme öder Rasen zu setzen, sobald die Sonne das Spielen ,m Freien wieder zuläßt Die Erde und alles, wa» draußen In freier Natur steht, ist aber bet weitem noch nicht ko durchwärmt, daß sie diese» Sitzen ohne Ge fährdung der Gesundheit zuläßt. Eltern mögen daher nicht nachlassen, ihre Kinder zu warnen und zu mahyen! —* Verurteilung eine» Banknotenfäl- scher». Der in Kötzschenbroda beheimatete Friedrich Walter Kluge, der im Februar d». I». bet der Ausgabe von ihm hcrgestellten 100-Kronen-Noten in Brür ver haftet worden war, wurde am Dienstag vom Brürer Gericht zu 13 Monaten Kerker verurteilt. Es wurden ihm mildernde Umstände zuerkannt, da er sich in bitterer Not befunden hat. —* Schiedsspruch für den sächsischen Steinkohlenbergbau. Am 14. April fanden, wie der Verband der Bergarbeiter Deutschlands, Bezirkslei tung Zwickau, mitteilt, im sächsischen ÄrbeitSministenum Schlichtung-Verhandlungen für da« Tarifgebret de« säch sischen Steinkohlenbergbaues statt. Nach längerer Be ratung wurde unter dem Vorsitz des Geheimrates Haack folgender Schiedsspruch gefällt: „Die Grunblöhne werden ab 1. Mar 1925 um 5 Prozent erhöht. Der Lohnvertrag gilt bis 31. Juli 1925. Die Parteien haben dem Bor sitzenden bis zum 21. April 1925 mittags 12 Uhr ihre Erklärung über Annahme oder Ablehnung des Schieds spruches zum Ausdruck zu bringen." Dis Arbeitgeber erklärten sich bereit, ernzelne bestehende Härten auszu gleichen, lehnten jedoch jedwede tarifliche Lohnerhöhung ab. Die Arbeitnehmcrvertrcter wiesen darauf hin, daß die Massenflucht aus dem sächsischen Bergbau nur eine Folge der schlechten Entlohnung der sächsischen Berg arbeiter se» und bestanden nach wie vor auf einer generellen Lohnerhöhung. Ueber die Annahme oder Ab lehnung deS Schiedsspruches wird eine für Sonnabend, 18. April, emberufene Konferenz der Vertrauensleute und Betriebsräte de» Bergarbeiterverbandes entscheiden. —* Wiedereinführung der Briefmarken hefte. Die Reichspost beabsichtigt, demnächst wieder Markenheste mit 5- und 10-Pfennig-Marken einzuführen. Die einzelnen Hefte sind im Werte von 2 und 3 Mark zufammengestellt und sollen bereits im Sommer in Ver kehr kommen. Die Ausgabe neuer Briefmarken mit den Kopfbildnissen bekannter Männer soll Hann auch erfol gen. In Vorschlag gebracht ist bereits eine Präsident- Ebert-Gedächtnis-Marke. «Vskrmsrkisnreigeii für die morgige Sonnabend Ausgabe find bis spätestens früh S Uhr der Tageblatt-Geschäftsstelle, Goethrftraße 59, abzugeben. —* Landesvereinigung ehem. 102er Landwehr, Sitz Dresden. Die Vereinigung hielt in Olbernhau eme außerordentliche Hauptversammlung ab, m der die angeschlossenen Einzelvereinigungen: Coswig, Dresden, Flöha-Erdmannsdorf, Freiberg, Leipzig, Riesa und Zschopau vertreten waren. Jin Mittelpunkt der Bespre chung stand die vom 5.-7. September ds. IS. abzu haltende Wiedersehensfeier mit Denkmalsweihe. Die Durchführung dieser Feier liegt in den Händen des 1. Vor sitzenden H. Hertwig, Dresden, Arnoldstraße 17, wo Ein zelheften zu erfahren find. Spenden für das Ehrenmal sind erbeten an den „Denkmalsausschutz 102 er Landwehr, Postscheckamt Dresden, Konto 8244 oder an den 1. Vor sitzenden der Ortsgruppe Riesa, H. Dämmig, Maschinen- hansstratze 11. —* Kleinwohnungsbau mit Hilfe der pro duktiven Erwerbslosenfürsorge. Das Reich hat sich nach einer Mitteilung des Preußischen Ministers für Volkswohlfahrt damit einverstanden erklärt, daß auch fernerhin die Herstellung von Baustoffen und Bauteilen für den gemeinnützigen Kleinivohnungsbaü aus Mitteln der produktiven Erwerbslosenfürsorg« als große Notstands arbeit gefördert wird; eine Förderung kommt jedoch nur in Frage, wenn ein Siedlungs- oder Bauunternehmen, dessen Träger auch eine Gemeinde sein kann, Baustoffe in eigenen Betrieben für dl» eigenen Wohnungsbauten Her stellen läßt. Ferner sollen-diese Arbeiten möglichst m die für das Baugewerbe stilleren Jahreszeiten verlegt wer den und dann hauptsächlich erwerbslosen Bauhandwcrkern und Bauhilfsarbeitern Beschäftigung bieten. Die Forde rung soll in der Regel m der Form von Darlehen er- folgen, die auf längstens fünf Jahre zu gewähre» und für ein Jahr zinsfrei zu geben sind. —* Bor der Aushebung de» Sichtvermerk» zwangs. Die Besprechungen über die Aushebung de» Sichtvermerkzwanns in Deutschland haben zu dem Ergeb nis geführt, daß sich die Bundesregierung mit den Vorschläge« der deutschen Regierung grundsätzlich einverstanden erklärt hat. Nur noch einige Einzelheiten bediirien der Regelung. Die» wird in den Verhandlungen geschehen, di« unverzüg lich mit der deutschen Regierung ausgenommen werdrn sollen. —* Der Arbeitsmarkt in Sachsen. Da- Landesamt für Arbeitsvermittlung veröffentlicht über die Lage auf dem sächsischen Arbeitsmarkte für die Zeit vom S.—11. April 1925 folgenden Bericht: In der Landwirt schaft herrscht nach wie vor starker Bedarf an jungen männlichen und weiblichen Kräften. Die Mehrzahl der ge meldeten offenen Stellen blieb unbesetzt. Vermittlungen konnten auch diesmal in die Forstwirtschaft und in zufrie denstellender Zahl in das Gärtnergewerbe getätigt wer den. Im Bergbau macht sich infolge der Abwanderung von Bäufacharbeitern in ihre alten Berufe der Mangel an gelernten und ungelernten Kräften immer mehr fühl bar. Weiter günstig entwickelt hat sich tu« ÄrbeitSmarktlage in der Industrie der Steine und Erden. Auch in dieser Berichtswoche erwiesen sich die Ztegeleibetriebe m er höhtem Maße aufnahmefähig für Arbeitsuchende. Gut ist allgemein der Geschäftsgang in d»n Stembrüchen und in der Glasindustrie geblieben. In der Metall- und in der Textilindustrie, desgl. im VervielfälttgungSgewcrbe be stand weiterhin reger Bedarf an Spezial- und Facharbei tern, desgl. an gelernten und ungelernten Kräften beider lei Geschlechts. In ersterer wurden Dreher, Monteure, Mechaniker und Bauschlosser, desgl. Schnittschlosser und Revowerdrcher verlangt und zugewiefen, in der Textil industrie boten sich Arbeitsmöglichkeiten in großer Zahl vorwiegend in der Strumpf- und Trikotagcnmdustrte, während sich die Verhältnisse in der Sttckereibranchc noch nicht gebessert haben. Im VerviclsälttgungSgewerbe fan den schulentlassene Mädchen Unterkommen. Unbesetzt Rie he« i« VervieltäUiguagtzgewerbe osfene Stellen für Schriftsetzer unk verfette Facharbeiterinnen. Die chemische Industrie nahm, nur vereinzelt Neueinstellungen vor, und allgemein gleich wie in den Vorwochen ist die Arbeits marktlag« in der Paprer-, Leder- und Holzindustrie ge blieben Am Nahrung»- und Genußmtttelgewerbe statt sich die Lage nicht wesentlich gebessert, obgleich im Bäcker-, Konditor- und Brauereigewerbe kick, infolge der Feier- tage die Nachfrage nach Aushilfskräften etwa» reger ge staltete. Ein weiterer Rückgang de» Beschäftigungsgrade» war in der Süßwarenindustrie zu beobachten gewesen, und ungünstig blieb die Lage in der Zlgarrenindustrte. Nach wie vor gut sind Geschäftsgang und Beschäftigungs möglichkeiten im Herren- und Damenschneidergewerbe. wäh rend diese im Schuhmachergewerbe und in der Schuh industrie noch Uneinheitlichkeiten aufweisen. Gut beschäftigt sind ebenfalls Strohhutnäherinnen, dagegen verschlech terte sich die Lage für Arbeitskräfte der Pelz- und Mützen branche immer mehr. Im Baugewerbe macht die recht günstige Entwicklung der Arbeitsmarktlage weitere Fort schritte, so daß sich bereits an vielen Orten ein Mangel an Fachkräften, vor allem an Maurern und Malern be merkbar macht. Musiker konnten für die Feiertage in größerer Zahl vermittelt werden, und ebenso boten sich im Gast- und Schankwirtschaftsgewerbe für Kellner und Kellnerinnen etwas wehr Arbeitsmöglichkeiten. Weiter hin ungedeckt blieb der Bedarf an gutem Hauspersonal. Jugendliche Ungelernte wurden von der Industrie, t»S- besondere von der Metall- und Textilindustrie, laufend verlangt. Für ältere Kräfte mangelt es nach wie vor an Arbeitsmöglichkeiten. Unverändert ungünstig blieb die Arbeitsmarttlage für männliches, kausmännisch. s und Büro personal, während sich diese^sür weibliches Personal etwas gebessert hat. * Seußlitz. Der Zimmerpolier Hermann Müller aus Neuseußlitz, welcher am 1. April dieses Jahres 50 Jahre bei der Firma Bahrmann in Seußlitz in Arbeit ist, wurde durch die Amtshauptmannschast mit einer Urkunde auSge- zelchnet, welche dem Jubilar am 8. Feiertag durch Herrn Bürgermeister Kühne überreicht wurde. Bon Seiten des Arbeitgebers wurde der treue Arbeiter durch ein schönes Geschenk erfreut. * Großenhai.'. Am Dienstag sind große Mengen Weißfische in der Röder tzst angeschwommen. ES wirb an genommen, baß oberhalb Naundorf, im sog. Meisterholz, den Fischen mittel? Ne!!: bnngsmitteln nachgestcllt worden ist. * Kötzschenbroda. Auf Anregung der Musikgesell schaft -Nizza" der Lößnitz e. B. haben die heimatlichen Ver eine usw. beschlossen, Mitte Mni ds. Js. hier ein große» gemeinschaftliches Frühlings- »nd Blnmensest zu veran stalten. * Dresden. Nachdem die in der Bautzner Waggon fabrik vorm. Busch beschäftigten Holzarbeiter wegen Lohn differenzen in der vorigen Woche die Arbeit niedergelegi hatten, sind ihnen gestern die Maler nnd Lackierer gefolgt, sodaß die Zahl der Streikenden jetzt etwa 430 beträgt. Laut Dresdener Volkszeitung sind für heute Verhandlungen an gesetzt. Wartha b. Guttau. Die von der Kriminalabteilnng Bautzen in Verbindung mit der Gendarmerie aufgenom- menen Erörterungen haben die anfängliche Annahme, daß an dem tot aufgefundenen 60jährigen Häusler August Böhmer ein Verbrechen begangen worden sei, nicht bestätigt. Alle Umstände sprechen vielmehr dafür, daß Böhmer infolge eines Unfalles ums Leben gekommen ist. * Freiberg. Am Mittwoch feierte die hier wohnend« vergarbetterSwitwe Emilie Grundig ihren 00. Geburtstag. Sie hat vor etwa 60 Jahren die Erzgebirgische Strohslech- terei in Freiberg eingeführt. * Zwickau. Der kommunistische Gemeindeverordnete Ludwig Seidl in Cainsdorf hat sein Mandat niedergelegt. Der Lehrer Flämig in Planitz ist aus der KPD. ausge treten und hat gleichzeitig sein Schulausschutzmandat nte- bergelegt. * Annaber g. Die Stadt Annaberg hat ihren im Weltkriege gefallenen Heldensöhnen eine Gedächtniskapelle an geheiligter Stelle geweiht. In der alten Sakristei der berühmten St. Annenkirche, dort, wo der Tetzelkasten durch Jahrhunderte ausgestellt war, hat Ernst Müller-Graefe ein Meisterwerk der Freskenmalerei erstehen lasten. Zwei Jahre hat er geschaffen und durch seine Arbeit den zahlrei chen Kunstwerken St. Annens ein neues hinzugesügt. Im expressionistisch-religiösen Stile bearbeitet der Künstler in vier großen Wandbildern das Thema „Durch Leiden zur Erlösung." Wundervoll thront über dem Raume eine in Deutschland wohl einzig dastehende altgotische Decke auS Gurten und Bögen, während der Sockel der Wände 700 Namen der Gefallenen trägt. Die Kapelle wurde unter ungeheurer Teilnahme am Ostersonntag geweiht. Die Kunstwelt wird ihr ein hohes künstlerisch religiöses, sieg reiches Mitstreiten an der Versinnbildlichung neuzeitlicher Kriegerehrung bestätigen und damit ein solches am Geistes kampf der Gegenwart. * Putz kau. Der Kirchenvorstand von Putzkan bat durch eine Abordnung dem Evana.-luth. Landeskonsistorium mltgetrilt, daß er aus sein Wahlrecht für die freigeworden« Pfarrftelle zu Gunsten des Landeskonsistoriums verzichtet. Er hat betont, daß es der Gemeinde darauf ankomme, dem LandeSkonsittorium ihr volles Vertrauen in der Stellenbe- srtznngSsrage znm Ausdruck zn bringen. * Plauen. Auf dem Gelände de» hiesigen Schützen, feftplatzeS wird eine große Festhalle errichtet, die am Htm- melfahrtsfeste der Allgemeinheit übergebe» werden soll. L» diesem Tage findet hier eine Zusammenkunft der dem Bogtländischen Sängerbünde angehövenden Vereine statt, um die Proben für das in Dresden stattfinbende Sänger fest durchzuführen. Mit dem Bau der Halle wird einem schon seit Jahren bestehende» dringenden Bedürfnis abge holfen. * Leipzig. Vorgestern fand in Gegenwart deS neue» KreiShanptmann» Dr. Marcus eine Sitzung des Bezirks tage» und di« Neuwahl deS Präsidiums statt. Dr. PcterS- Pötzsch jbürgerl.) wurde -um 1. Vorsitzenden, Nebrig-Quas- nitz lSozialdemokrat) -um Stellvertreter und als Schrift führer Stadtrat Kirsten-Taucha jbürgerl.) gewühlt. Für Bürgermeister Dr. Schirmer-Markranstädt, welcher SO Jahre dem Bezirkstag als Mitglied angehört hatte, ist? Di- rektor Sandmann in den Bezirkstag eingetreten. — Der neue Leipziger Männergesangverein unternimmt unter Max Ludwig vom 18.—M. 4. feine erste große Konzertreise Über Berchtesgaden nach Oesterreich. * Leipzig. Der 54jährige Kaufmann Max Krug aus Seipzig-GohliS.-üer auf der Plattform eines Personenwa gens de» Zuges Zwickau-Werda« gestanden hatte, stürzte ab und wurde tödlich überfahren. * * * * Mühlberg. Et» Mäbchenmorb in Mühlberg. Ueber diese Angelegenheit bringt das „Strehlaer Tageblatt" fol gende Einzelheiten: In dem Wohnhaus Mühlberg, Alt städter Graben 5, hat man in einer zur Wohnung de» Herr» Kantor Stöckel gehörigen, lange nicht betret«»«» verschlossenen Bodenkammer dte vollständig mumifiziert« Leiche des jungen Mädchen» gefunden. Hinter einem Schranke hatte man «in au» einer Wolldecke hergestellte» Paket bemerkt, welche» gut verschnürt war. Nach dem Zu stand de» Leichnams muß man annehmen, daß da» Mädchen schon ywnatelang gelegen hat. I« der Sammer be fand sich noch ein Nachtgeschirr mit gan- abgestandenem Blutt I» der Lnaelegenhett ist der SandlrmaHaeLllkr
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