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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.05.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192505073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250507
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250507
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-05
- Tag1925-05-07
- Monat1925-05
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.05.1925
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Riesaer G Tageblatt und Äuieiaer lLlbrblatt mü> Amtiaerj. ««d A«r»igrr «Llbedtatt mü> L*s «^er r^tdm «Wit dK «M»» Her A«tthaaHt»a>«isiyest «ncheuhata, -es Amtsgerichts, der AmtSauwaltschaft beim Amtsgerichte «md des Rete» der Stadt Nieka. des Finanzamts Riesa «ad des SaavUoUamtS Meide«. los. Donnerstag, 7. Mai 1VLS, abends. 78. Jahrg. Las Mesa« Tageblatt eeschetttt jede» Tag abend« »/,* Uhr mit BuSnahm« der Sonn, und Festtage. Gez«>Spret«, gegen Vorauszahlung, stlr «inen Monat 2 Ltark 25 Pfennig durch Post oder durch Bot«, sttzr de» Fall de« Eintreten« von ProduMon«verteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienurest« behalte» wir un« da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeige« «ür di» Nummer de« ««raabetage» sind bi« S Uhr vormittag« auszugeben und -in voraus zu bezahlen; «in« Gewähr kür da« Erscheinen -rn bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis iür die wo» »rett«. N »uv h,h, Gnmoschrist-Zerl« (6 Silben, ÄS Gold-Pfennige die SS am breit» Reklamezeil« lvb Gold-Pfennig«; zeitraubender und tabellarischer Satz SV'/. Aufschlag. Feste Tarife, tzmeiütatte Nabatt ertifchr, nxnn ser Settag verfällt, durch Klag« eingezogen werdet« mug oder der ilustraggeber n Kontur« gerät. Zahlung»» und LrsüllungSort: Nie la. Achttägige Unterhaltungsbeilage .Srzahwr an uerGibe* — Zu, Fall» höherer Gewalt — etrirg oder sonstiger irgendtvelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der BefürderungSetnrichtungen — hat der Bezieher ittui» Aufyruch auf Lieferung »der Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschäft«stelle: Goetheftratze üb. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Amerika a« Europa. Der neue amerrkanrsche Botschafter in London, Houghton, hat die Feier seines Amts antrittes in einem Londoner Club dazu benutzt, um eine Rede zu halten, die in jedem Wort und jeder Wendung das Gepräge einer hochamtlrchen v o l r t r schen Botschaft trägt und die daher in der Oeffentlrchkeit auch eme ausserordentlich starke Beachtung gefunden hat. In Washington selbst hat man zum lieber- fluss noch amtlich zu verstehen gegeben, das; die Kund gebung rn London in engstem Ein Verständ nis mit dem Präsidenten und dem Staats- ekretär des Auswärtigen erfolgt ist. Senator Borah hat ebenfalls fern weitgehendes Einverständnis mit Houghtons Worten erklärt. Der Inhalt der Houghton-Rede ist nur den« Sinne uach der, daß Amerika keinerlei kriegerische Zusammenstöße oder Verwicklungen in Europa wünscht und dass cs nur unter der Voraus setzung eines vertrauensvollen Zufammenarbeitens der europäischen Staaten sich weiterhin finanziell und wrrt- ichaftllch für die Schaffung gesunder Verhältnisse in Europa interessieren werde. Besonders wertvoll ist der Ausdruck der Hoffnung, bah bald ern Friede zustande kommen möge, der nicht durch die Gewalt Herbeigeführt wird und daher nur Vorläufer eines neuen Krieges fern kann, sondern ein Frieden, der alle Merkmale der Dauer in sich trägt und der verdient, erhalten zu werden, weil er gerecht ist. Die Rede Houghtons enthält eine Feststellung und eine wenn auch in höflichste diplomatische Formen ge kleidete Forderung. Amerika erinnert durch den Mund seines Vertreters noch einmal daran, daß es den Versailler Frieden nicht unter zeichnet hat und daß es eine Revision die ses friedens für dre Vorbedingung jeglicher Lieder aufbau arbeit hält. Dieser Standpunkt durfte heute außerhalb der Grenzen Frankreichs und ferner unmittelbaren Vasallenstaaten überall als be rechtigt anerkannt werden. Am meisten Verständnis wird man für die Feststel lungen des amerikanischen Botschafters rn Deutschland aufbrrngen, wo man am bittersten unter den Folgen der Pariser Unfriedensschlüsse leidet und wo man es schon begrüßen würde, wenn vorläufig die Bedingungen selbst dieses Friedens der Ungerechtigkeit eingehakten würden. Ist es doch heute so weit gekommen, daß unter französischer Führung selbst d:e geringen Rechte und Forderungen, die sich für Deutschland aus dem Frie densdiktate ergeben, mißachtet werden und zwar — mau denke nur an die Verweigerung einer Begründung in der Räumungsfrage — unter Formen, die geradezu eme Verhöhnung der allereinfachsteu Rechtsauffassungen dar stellt. Aus diesen Feststellungen ergeben sich Forderungei«, bie, gerade weil es aus Gründen der Höflichkeit und der Diplomatie verschleiert wird, sich nach einer bestimmten Richtung Hittwenden. Daß, wie es in bewußter Ent stellung des Sinnes einige deutschfeindliche Zeitungen be haupten, Deutschland als der Friedensstörer von Houghton angesprochen wird, dürste im Ernst niemand m Lon don, Washington und Paris glauben. Selbst in Berlin wagen die Hindenburg feindlichen Zeitungen solche Unter stellungen nur in versteckter Form. Der Friedens störer, der Staat, der kern D-ertraucn auf kommen lassen will, der Deutschlands Siche- rungsvorschlag zurückweist und der allein ein Interesse an der Aufrechterhaltung des von Houghton getadelten Unrechtfriedens hat, t st Frankreich. Bereits vor einem Monat wußte die „Times" aus Washington zu melden, daß Coolidge sehr verstimmt über die Zurückweisung feines Friedenskon- ferenzplanes in Paris gewesen sei. Vor einem Monat schor» hat dre „Times" den Sinn der Houghton-Rede vollinhaltlich vorweggenommen, wenn sie schrieb: „Einige Zeitungen haben unrichtiger Weise angedeutet, daß die Abneigung der französischen Regie rung, mr der Konferenz teilzunehmen, eine scharfe Mah nung mt die finanziellen Verpflichtungen nach sich ziehe» würde. Natürlich wird nichts derartiges erwogen. Aber es wäre unsinnig, nicht einzusehen, daß viele Ameri kaner in verantwortlichen Stellungen der Meinung find, daß Frankreichs Finanzlage langsam aber sicher einen ändernden Einfluß auf seine politische Haltung ausübeu muß. Man könnte wohl sagen, daß die rauhe Wahrheit m wirtschaftlichen Dingen jeden Denkzettel seitens der Gläubigernation unnötig machen wird, der verletzend wäre." I» Paris wird man den Sin» der Londoner Rede sehr wohl verstehen. Ob diese Rede, die eiire starke Stütze des deutschen Standpunktes bet den kommenden Aus einandersetzungen sein wird, wieder in den Wind ge schlagen wird, ob Painlevo ebenso wenig aus dcu Er eignissen lernen will, wie es bei Poincarv und Herriot der Fall gewesen ist, davon hängt die Schnelligkeit der europäischen Gesundung ab. Sollte man in Frankreich auch weiterhin sich über dre Mahnungen Amerikas und über die Lehren der Ent wicklungstatsachen hinweasetzen, so würde Amerika sicher lich auf lne Dau« nicht zöge«, von Worten zu für Srankeich lebr schmerzlichen Taten überzuaebrn. Virsführimgerr des ReichsfivarrzmiuisterS. vdz. Berlin. Ter Steneransschnfr d«S Reichstags begann gestern mit der Beratung der Steuervorlagen. Die Aussprache wurde mit einer langen Rede des ReichS- finanzministers v. Schliebe« eröffnet, der in Ergänzung feiner kürzlich im Plenum gemachten Ausführungen vor dem Ausschuß Einzelheiten aus feinem Etat besprach. Er führte dabei u. a. auS: Sie haben sicherlich die Veröffent lichungen verfolgt, die das Neichsfiiiaiizmiiristeriunr macht und werden daraus ersehen baden, daß in der Zeit vom 1. 4. 1924 bis zum 31. 3. 1925 ei» Ueberschust von SSO Millionen NM. erwirtschaftet Wörde» ist. Dieser Ueber- schuß ergibt sich aus de» Meknertrügen von Zolle» und Steuern. Außer diesen 660 Millionen NM. steht dem Reich augenblicklich noch ein noch nicht abgelieserter verpfändeter Betrag für den Neparationsagenien in Höhe von 136 Mil lionen NM. für März, ferner ein noch nicht abgerechneter Gewinn auS der Silberprägung in Höhe von 220 Mil lionen RM. und der Rest des RenienbankkreditcS von 345 Millionen RM. zur Berfüaung. Dies ergibt zusammen einen Soll-Bestand von 1361 Millionen RM. Hiervon sind verschiedene Posten abzuziehen und eS bleibt ei» Reft- Tollbetrag von 1 SS7 Millionen NM., der am 31. März 1925 vorhanden war. Die Mehrausgabe» des Reiches betrage« insgesamt 111V Millionen. Wenn man davon die Ersparnisse des Etats, die ich auf nngesäbr 500 bis 600 Millionen schätze, abzieht, verbleibt ein Reinbetrag von Mehrausgaben in Höhe von etwa 550—570 Millionen. Zieht man diese Summe von der Gcsainimebreiiiiiahiire von 1922 Mil lionen ab, so ergibt sich ungefähr die Summe, die ich als Kaffenbestand für den 3l. März 1925 genannt Hape. Der Minister führte dann aus, daß über die verbliebene Kaffenbestandsumlne von 1227 Millionen bereits verfügt ist oder noch verfügt werden soll. Jede weitere Schmälerung des Betriedsmittelfonds durch Inanspruchnahme der Ueberschüsie etwa für andere als die vom Minister er wähnten Zwecke würde die Verwaltung einfach zum Er liegen bringe». Der Minister schloß: Ich habe Ihnen mit aller Offenheit die Finanzlage geichildcrt, wie sie sich jür das abgelausene Rechnungsjahr 1924 nach vorläufigen Schätzungen darbietet und kann zum Schluß nur wieder hole», was ich schon im Plenum gesagt habe, daß nach dem Ergebnis meiner Darlegungen zn übertriebenem Optimis mus kein Grund vorliegt. An die AuSsübrungen des Reichsfinanzministers schloß sich noch eine Debatte, worauf sich der Ausschuß auf Freitag vormittag vertagte. Zur Sicherheitsfrage. Loudon. sFunkspruch.s Wie Mornillg Post ans Pa ris meldet, werde Briand während dieser Woche die Ant wort auf die Borfchlägc -er deutschen Regierung in der Si- cherheitssrage unterzeichnen. Man sei der Ansicht, daß das Problem der südlichen Grenzen sicher einen Hanptpnrlkr der Note BriandS bilden werde. Das itteuz der Lage sei die Frage, welche Zusage Tentschland bereit sei, bezüglich seiner östlichen und südlichen Grenzen zu geben. Der ,ieit- Punkt für die Eröffnung formeller Verhandlungen mit Deutschland werde erst festgesetzt werden, wenn alle in Be tracht kommenden Mächte ihre Haltung beschlossen hätte«. Times meldet, es sei nicht wahrscheinlich, daß die französische Negierung irgendwelche besonderen Bestimmungen bezüg lich der polnischen und der tschechoslowakischen Grenze auf stelle» werde. ES sei wahrscheinlich, daß Briand bei Wieder eröffnung der Verhandlungen mit der deutschen Negierung über die Sicherheitsfrage sich ans den Versailler Vertrag stellen und darauf bestehen werde, daß die durch de» Ver trag geschaffenen Grenzen als unveränderlich angesehen werben müßten. Die Wirkung davon würbe sein, daß die Andeutungen der deutschen Regierung, wonach die deutschen Ostgrenzen nicht als dauernd angesehen werde» könnten, zurttckgemicsen würden. Dem Berichterstatter des Blattes zufolge habe Briand den Wunsch, daß Deutschland dem Völkerbund bestreik und ein regionales Abkomme» unter zeichne. M WMllllllM Im MW» Konidir. )( Berlin. Nach einer Blättermeldung ans Danzig ist der dentsche Gutsbesitzer Würtz aus Kokoschken bei Preußisck-Stargard verhaftet worden, weil die Winde, die in der Nähe der Unglücksstelle gesunden worden ist, von seinem Gute stammen soll. — Zu dieser Nachricht bemerkt das „Ä. T.": Angesichts dieser Verhaftung muß das größte Befremden darüber ausgesprochen werden, daß von den zuständigen polirischen Behörde»» immer noch keine aus Tat sachen gestützte Erklärung des Unglücks vorliegt. Die deutsche Oeffeutlichkeit kann verlangen, daß der Abschluß der Untersuchung beschleunigt und das Untersuchungser gebnis öffentlich bekannt gegeben wird. — Wie die -Zeit" erfährt, sind die Vorbereitungen der ReichSregierung soroeit fortgeschritten, daß für die allernächsten Tage der Antrag auf Einberufung des Schiedsgerichts bevortteht, das im Pariser Abkommen zwischen Deutschland, Danzig und Polen vom April 1921 vorgeiehen ist für all« Streitfragen, di« sich aus dem Durchgangsverkehr durch de« Korridor erarben. Deutscher Reichstag. vdz. Berlin, den 6. Mai 1925. Am Negierungstiiche: Ncichsfinanzministcr v. Schrieben. Vizepräsident Gräf-Dhüringcn eröffnet die Sitznng nm 2 Ubr 26 Min. Tic erste Lesung der Steuer- und Auftverturrgsgesetze wird fortgesetzt. Abg. Henning ivölk.) begrüßt es, daß endlich einmal eine ReichSregierung ernstlich den Willen zeige, eine gewinc Vereinfachung in das Steuersystem zu bringen, und die ganze Frage dieses Steuerwustes grundsätzlich auszurollcn Manche theoretischen Darlegungen des Finanzministcrr seien zu begrüßen, besonders soweit sie Betriebskapital für die Wirtschaft beschaffen wollen; aber in der Praxis sehe es vielfach doch noch ganz anders aus. Fede Verwaltung ar bene für »ich, sodaß cs an einer Einheitlichkeit im Steuer wesen fehle. ES fei eine vollkommene Verkennung der Auf gaben, wenn man eine Besteuerung der AnslationSgewinue wolle und die wnstigen schieberhasten Bereicherungen und die Revolutionsgewinne dabei nicht erfasse. Ter Redner fragt nach den Geschäftsgewinne« der in der Nachkriegszeit gebildet«»» grobe« Konzerne. Allein an den Teutschen Serken soll ein Herr Kahn ungeheure wucherische Millto- nengcwinne gemacht haben. Heraus mit diesen in Wucher hände gefallene« Milliardenwerte«: Tann werde man auch die verarmten Kleinrentner schadlos kalten können. Tolle die Rarmatwirtschaft denn immer noch weitergehen? Tas bettelarme dentsche Volk habe mit dem Dawesgntacheu un geheure Latten aufcrlegt bekommen. Herr Oeser habe die Frachten gewaltig verteuert. Er sei von den .internationa len zum Generaldirektor mir AVNNN Mark Gehalt gemacht worden. Eine gründliche Aufwerrung würde uns wieder eine Fülle Betriebskapital schaffen und nns von den Wn chcrern befreien. Abg. Dr. Frick <Nat. Tvz.'l behält sich im Namen der Nationalsozialistischen Arbeirerparrei seine endgültige Ttel lungnahme zu den Tteuergesesen vor, lehnt aber jetzt schon diejenigen ab, die eine Ausführung der Bestimmungen des Dawesgniachtens be-euteri. Abg. Kling lBayr. Bauernbd.» protestiert gegen das Uebermaß von Steuervcrordnungen, unter denen sich nie mand mehr auskenne. Tie kleinen und mittleren landwirt schaftlichen Betriebe sowie das Gewerbe seien durch die Vor auszahlungen schwer geschädigt. Mau iolle der Bauern schäft nicht das Leben in dieser Weise verbittern. Ter Red ner lehnt entschieden die Bier- und Tabaksteuer ab, iveil sic die breiten Massen am schwersten treffe. Abg. Svene« lKomm.s eröffnet die zweite Nednerreihc und bedauert, daß die anderen Parteien nicht mehr sprechen wollen. Tieic schweigende Einheitsfront der Hindenburg- irnd Marxvarieicn habe nicht den Mur, die Regierung zn stürzen und das Volk vor neuer Ausplünderung zu retten. Damit schließt die Aussprache. Sämtliche Steneroorlagen werden dem Steneransichntz «Hermles«». Tas Hans vertagt sich Freitag 2 Uhr: Erste Lesung der AnswelinngSvorlagen. Der Rechtsausschutz des Reichstags unter Vorsitz des Abg. Tr. Kahl lDVp.l beschäftigte sich gestern mir der Aendernug der Pechtsanwaltsordnnug. ins besondere mit einem Anträge des Abg. Lobmann «Dnat.s auf obligatorische Znlaffnng der AmtsgerichtsanwLIte bei de« Landgerichte«. Es entspann sich über diesen Antrag eine mehrstündige Diskussion. Von Negierungk-seitc wurde darauf hingewicsen, daß bei den Landgericktsanwälten di« Befürchtung bestehe, daß sie ihre Existenzmvglichkeilcn verlie ren, wenn nun plötzlich auch die Amtsgcrichisanwälte bei den Landgerichten amtieren könnten. Die Vertreter deS Zentrums, der Demokraten und Lvzialöemokraten sprachen sich gegen den Antrag aus, ebenso der Vertreter der Wirt schaftlichen Vereinigung. Dafür waren die Vertreter Ser Deutscherr Volkspartei und die Antragsteller, die Deutsch nationalen. — Abg. Lohmann lDnai.s brachte einen Zmatz- autrag ein, der als Uebergangsbcsiimmung für dre Zulas sung der Amisgcrichtsauwältc bei den Landgerichten vor sah, daß am 1. Oktober 1925 ein Drittel und in den beiden nächstfolgenden Jahren die anderen zwei Drittel der Amis gerichtsanwälte bei -en übergeordneten Landgerichten zu gelassen werden sollten. Der Ausschuß konnte sich aber über diese wichtige Materie heule nicht schlüssig werden: er lehnte jedenfalls den erweiterten Antrag Lohmann ab, nahm aber einen Eventualantrag der Dentschnationalen Vertreter an, der den AnrtSgerichtsanwälteu gestatten will, von ihnen in erster Instanz beim Amsgericht vertretene Sachen auch iy zweiter Anstanz beim Landgericht durchznfnhren. (Einspruch gegen die Gültigkeit der Reichspräfideuteuwahl? )( Berlin. Die Völkische Zeitung will wissen, daß die Sozialdemokratische Partei Einspruch »ege« die Gültig kett der NeichSprästdentenwabl erhoben habe mit der Begründung, daß in zahlreichen Fällen Wahlunregelmätzig- keitrn vorgekommen seien. Nach Angaben des genannten Blattes soll sich der Wahlprotest auf Verflöße von Amt-- verso«e« nn» auf Verletz««, de» 8 75 der Reichsftim«. ord»««g stütze«, wonach die Wablumschläge undnrchstchtig sein müffen. Der Wahlprotest erkläre, daß die Nachprüfung der Unregelmäßigkeiten anch dann mit aller Sorgfalt vor genommen werden müsse, wenn das Gesamtergebnis dadurch nicht «ntscheidend beeinflußt würde.
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