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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192505091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-05
- Tag1925-05-09
- Monat1925-05
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1925
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«en, aq «PP-t^ 'en — hr BNck rüffelnd ruh der rgte sie e sage«. an di« Und >ow« »HU, »iedetz Austrieb: 5 Kälber; Schweine, ilogramm «««der: «ltzer: ler« Mast, er 44 bi» : I. voll» im Alt«, «S (78). r LS (76), >er Notiz, pesen de» rsatzsteuei re. Di« 2 Bullen, Geschäft«. « Verl«, sonst pro tenmark.s «-«,«« -sch« -> . V«ser. 'scher -i zenmetzl, « Notiz) itto inll. Ao«ge«- >1 -> S«tte»> IV-20, 0-13,75. 0-15,60. voll. ,70 s,so Älhstück stets -« efchSM ir, hol hrt« fi, / IrstuW Die Tn- wn ISS,« dlefentne 0,7 v. H. M« «arkt dl« au« -lau. Sü-Ä den» als Auf dem au» de, Dro-ent. i Vroirn« «»druckt arbwert« sche und en. Am » Anzahl werden, elnbuden. 'S. LSa. .'Nt anoe. t notiert. Tranken n. - An tgetreide, e hielten lt War« eit» war Riesaer O Tageblatt r «ElbedlM «ü> Än-eigrr). 78. Jahr« Sonnabend, A. Mai 1SSS, abenvs .V- 107 ««d »n« --NUIn- «Mia« ««»tm-ch-v. »ernmr -a.». ««t-hLu-tmauuschaft «ncheMtck. des Amtsgerichts, der «MtSaumUtschaft beim Amtsgerichte uud des Rate» der Stadt Rlela, de» Finanzamt- Riesa u«d des Hrmvt-ollamt» Mecke» W M» Ükl MMM« il» MW« Die Wahl Hindenburgs für giittig erklürt. Berlin. (Funkspruch.) DaS WahlprüsnngSgericht der Wahl des Reichspräsidenten hat am Freitag nm 10^ Uhr abends beschloffe«, die am Lb. April ersolste Wahl des Feld marschalls von Hindenburg zum Reichspräsidenten zu billi ge«. Die »orgebrachten Beschwerden habe« sich als solche er wiese», datz auch, wenn ihre Richtigkeit bewiese« würde, sich daS Ergebnis selbst nicht erschüttern würbe. Infolgedessen ist die Wahl sür gültig zu erkläre«. Das Mißtrauensvotum im Preußische« Landtag adgelehut. v-z. Berlin. Die mit größter Spannung erwartete Entscheidung über das Schicksal des Kabinetts Braun ist ge stern im Preußischen Landtage gefalle». Das von de« Deutschnationale« beantragte Mißtrauens vota«, ist mit M gegen ZtS Stimme« abgelehnt worden. Die Sitzung war am 30. April auf gestern 1 Uhr nachmit tags angesetzt worden. Vor der Sitzung tagte der Aeltesten- rat und kam mit tiberwiegender Mehrheit zu dem Entschluß, dem Hanse die Vertagung, d. h. die Verschiebung der Ab stimmung auf 3 Uhr vorzuschlagen. Gegen diese» alsbald nach der nm i)-> Uhr erfolgten Eröffnung der Sitzung vom Präsidenten dem Plenum gemachten Vorschlag traten Pieck namens der Kommunisten und v. d. Osten namens der Deutschuationalen mit großer Lebhaftigkeit in -ie Schran ken, und forderte« die sofortige Auslösung des Landtags, -ie -en einzigen Ausweg aus der schon in dem fünften Monat schleichende» Regierungskrise weise. Die groß« Mehrheit beschloß indessen die Versagung. An -er vierstündigen Pause tagten nochmals die Frak- tionen, nm zu Vertrauensfragen Stellung zu nehmen. Tis Sitzung wurde um 3), Uhr wiedereröffnet und nunmehr die Abstimmung vorgenommen, Nachdem vorher ein Antrag der Kommunisten, eine auf die bevorstehende Entscheidung be zügliche Er.klärung verlesen zu dürfe», gegen die Stimmen -er Kommunisten und Ler deutschvölkischen Fretheitspartei abgelehnt worden war, wie schon vorher der Präsident Bar tel» di« Verlesung abgelehnt batte, da die «rkttkrnna nach Nm die Räumung der nördliche« Rheiulandzone. Berlin. Dre NcichSregierung hat durch die deut- scheu diplomatischen Vertreter in London, Paris und Brüssel in der Frage der Räumung der nördlichen Rhein- landzone eme Demarche unternehmen lassen. Dre deut schen Botschafter sind beauftragt worden, die alliierten Regierungen darauf hmzuweiieu, datz Frankreich nicht m der Lage sein wird, irgendwelche Entscheidungen ,n der Sicherheitäsrage zu treffen, bevor nicht ei» endgültiger Termin für die Räumung der nördliche» Rheinlandzonc festgesetzt worden ist. Dre deutsche Regierung sel ihrerseits, betest, alle alliierten Forderungen in der Abrüstungsfrage emgeyend zu prüfen, wenn dre Gewähr dafür geschaffen ' werbt, daß die nördliche Rheinlandzone in kürzester KM airünmt werben «nrd seiner Auffassung auf die bereits geschlossene Debatte zurück griff. DaS um S,4S Uhr verkündete Abstimmungsergebnis ries i« ganze« Hanse anhaltende Erregung hervor, sodaß die sachlichen Erörterungen, Sic den nachfolgenden Gegenstän den der Tagesordnung galten, kaum Beachtung sanden. Tas Haus verwies die Novelle zum Beanrtcndienstcin- kommensgesetz an den Beamtenausschuß und nahm dann die am 1. April begonnene zweite Lesung der Novelle zum Schutzpolizeibeamtengesetz wieder auf, nm sie um 7 Uhr ab- zübrecheu und die Fortsetzung auf heute Sonnabend ll Uhr zu vertagen. Außerdem kommen llranträge und kleiner» Vorlagen znr Beratung. als das Auswertungsgesetz sei der Entwurf über die An leiheablösung mit dem Steuerproblem verwachsen. Bedenk lich sei cs hier, die Vorschriften sür das Reich ebenso sche matisch auf die Länder anznivcudeu, deren Leistungsfähig seit einer gründlichen Nackprinnna bedürfe. Bei ernster Arbeit im Ausschuß werde eine im Iutcrenc des lozialcn Friedens und des Aufstiegs unseres VZirnchaslslcbens ge legene befriedigende Regelung erreichbar iein. (Beifall im Zentrum.) Abg. Dr. Wunderlich (DBo) verliest eine in ähnlichem Sinne gehaltene Erklärung der Teulichcn Bvlkspartei, eine alle Teile befriedigende Lösung werde sich kaum erreichen lassen, denn bei aller Anerkennung der berechtigten Forde rungen der durch die Inflation Geschädigte» inünc anch darüber gewacht werden, daß die Stabilität der Währung nicht von neuem gefährdet werde. Der Ausschuß müste rasche uud gute Arbeit leiste». Abg. Korsch i.uom.) iprickr diesem Reichstag die Fähig keit ab, eine befriedigende Losung zu finden. Er ruft den Sparern und Gläubigern zu: Laßt alle Hoffnung fahren! Eine Verzinsung der Reichsanlciherr sei in den nächsten hundert Jahren nicht zu erwarte«. Abg. Dietrich-Badcu «Dem.« bedauert die Znhcilrloüg- keit der Erklärungen der Rechtsparteien. Leider sei die Forderuug der Einzelatisiverrnng sailcu gelosten wordeu. Es fei gewiß bedauerlich, daß so viele ihr Geld verlöret, haben, noch ichnmmer aber sei cs, daß man dielen Armen jahrelang Unerfüllbares vorgegaukelt babe. Der Redner richtet in dieser Hinsicht besondere Angriffe gegen de» Abg. Hergt. Wesentliche Verbesserungen der jeoigen Vorlagen leien notwendig. Die vorgesehene komplizierte Regelung würde unerträglich: Rechtszustände schassen. Bei den Spar kassen sollte eine bestimmte Summe ausgewerret werden. Auf kciueu Fall tiirsen Spekulationsbefifter ebenso behan delt werden wie die Altbesitzer. Angesichts der Tatsache, daß gerade die Spekulation Elend und Nvi in Deutschland verschuldet hat, werden wir nie die Hand zu einer Wicken Regelung biete». Tie Vermög-rrszuwachs- nur Vcrrnö- geuserhaltuugsncuer sollte möglichst bald ciugesiihrt werden. Eine solche Vorlage würde wcienklich zur Beruhigung bei tragen. An eine neue Inflation lei nicht zu denken. Das Endresultat werde iein, daß die dcinvkrariiche Barrel mehr leiste als die Rechtsparteien. Abg. Tr. Iörisseu iLirrichanl. Bereingg.i tritt für Aus wertung im weitesten Maße ein. Treu und Glauben niü?- fen wieder hergencllt werden. Gleichzeitig mit der Aufwer tung müssen aber die Fragen des Finanzausgleichs und der Wohnungszivangsivirr'chast geregelt werdet?. Abg. Emminger «Bayr. Vp.> erkennt an, daß die Vor. lagen einen wesentlichen Fortschritt gegenüber der trüberer Stellungnahme der Regierung bedeuten. Im Ansichns- wird noch über die Höhe der Auswertung zu reden (ein. Abg. Leisscrt (Völl.) bedauert, das? die Deursthnalivna- len nicht daran denken, ihre Wahlvcriprechuugcn zu halten Sie seien von der Regierung anscheinend krä'lig bearbeitet worden. Der Redner erhebt Einspruch gegen sic beabsiöt« tigte Verewigung der Mietzinssteuer. Deni'chland mü,ie wieder ehrlich werden. Abg. Tr. Feder iNat.-Loz.) glaubt, daß ein Zug müder Resignation durch die neuen Ftnauzgeieue hindurch gehe. Die Vorlagen seien keine Anfwerrnngs, sondern Abwer- tnngsgesetzc. Damit schließt die Aussprache. Tic Vorlagen werde» -e« Aufwcrtungsausschuß überwiesen. Das Haus vertagt sich. Sonnabend l!) Uhr: Haushalt des Reichswirtlchastsint, nisteriums. Schluß 7)7 Uhr. vdz. Berlin, 8. Mai 1!)25. Am Negieruugötische: Ncichssinanzminister v. Schlicken, Reichsjustizministcr Tr. Frenke». Präsident Locbc eröffnet die Sitzung um -' Uhr Ai Min. Die Anfwertttttgsvorlageu. Auf der Tagesordnung stcht die erste Lesung der Aus- wcrtllngSgcsche. Abg. Keil iTvz.) drängt als erster Redner auf möglichst rasche Erledigung der Vorlagen und warnt v-r feder Vcr, schlepp«»« und Verzögerung. ES fei schon an sich außer ordentlich bedauerlich, daß die Regierungsvorlagen so spät eingegangeu seien, und daß der Auswertungsäusschuß so lange darauf gewartet habe, ohne selbst energisch vorzu gehen. Auch der sozialdemokratische Antrag, der die Glück lichen, die die Inflationszeit ohne Verluste oder gär mit Gewinn überstände'.: Hütten, zu Opfern sür die Unglückli cher:, die alles verloren haben, herauziehcn will, sei leider erst verspätet angenommen worden. Nun müsse aber das Ausmcrtungsproblcm schleunigst gelöst werden und die Vor lagen noch vor dem 30 .Juni znr Erledigung kommen. Dl: Sozialdemokratie würde »ich aus keinen Fall aus eine Hin ausschiebung dieses Termins einlassen. Jetzt müsse die Flui der Tränen eiuaedinnmt werde». Jede Stunde, die dem hungernden Greise und der hungernden Winve weiter in ihrer Not auierlegt werde, vermehre das Lcouldtonto des Reichstags. In der Inflationszeit seien weile Kreise des Mittelstandes einfach zermalmt worden. Die Gläubiger und Sparer lnrbcn sich zum großen Teil bei > he» letzten Wahle» irreführen laste». Der Name, Hiutz.erchWAtzedeute jetzt für diese (greise die tiefste Euträufchuug. ne Schul tragen diejenigen, die den Name» Hüldeuburgs iür ihre Machtgelüste mißbraucht haben. Die Regierung iMe gegen die individuelle AufwertUngSmethode stichhaltige Gründe bisher nicht ansühren können. Sollte cs aber Vor der sche matischen Auswertnugsmcrhvde bleiben, dann minne -er Höchstsatz der Auswertung erheblich über 25 Prozent hiuaiis- gehcn. Für leistungsschwache Gläubiger könnten Ermäßi gungen zugelasscn werden. Die Mittel für eine erhöhte Aufwertung könuten aufgebracht werden durch eine Besteue rung der Inslationsgewinne. Ter dcutschnarionalc Abge ordnete Bett habe von der Regierungsvorlage gesagt, sie atme den Geist des internationalen Großkapitals und der sittlichen Verwilderung. (Hort! hört! links.) Den Gläubi gern und Sparern müise geholfen werden nickt im Partei interesse, sondern in: Interesse der Gerechtigkeit. (Beifall b. d. Soz. und aus den Tribünen, Lachen rechts.) Abg. Hergt idnat.) crkenut in einer kurzen Erklärung an, daß die Regierung auch auf dem Standpunkt der Auf- wertungsnoiwcndigkcit stehe. Ihre Vorschläge seien aber uoch nach verschiedenen Richtungen vcrbcssernngsbcdürstig. Die Dentschnationalen seien zu verständiger Mitarbeit in: Aufwertungsansschuß bereit und werde?: sich dabei der größten Zurückhaltung befleißigen, um dieses bedeutsame Gesetzgebungüwerk dem Parteistreit zu eutzieheu und feine schiennige Verabschiedung zu förderu. (Beifall rechts. Ge lächter links.) Abg. Dr. Scheiter (Ztr.) weist iu einer Erklärung seiner Partei ebenfalls auf die Notwendigkeit -er raschen Verab schiedung der Aufwertungsgeseve hin. Mit der Vorlegung der Gesetzentwürfe sei endlich der erste Schritt zur Lösung einer vielumstritteneu Frage geschehen. Die Zcutrumspar- tei lege getreu ihrer bisherigen Stellungnahme Wert dar auf, daß gerade die sozialpolitischen Belange in den Vor dergrund gestellt und wirtschaftliche Erwägungen nur soweit berücksichtigt werden, als eS zur Aufrechterhaltung der ge samten Wirtschaft unabweisbar notwendig ist. Weit enger Da« «ftefn« Daaebkatt «schein» fetze» L«, abend« '/,ö Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtag«. Vei»««bret1, gegen Vorauszahlung, )ür «inen Mona: 2 Mark 25 Pfennig durch Post oder durch Noten. Für den Fall de» Eintreten» von ProduktlonSoerteuerungen, Erhöhungen der Löhn« und Materialienpreise bebalten wir un» da« «echt der Preiserhöhung und Nachsorderung vor. Aujeraen Pf« Nummer de« Ausgabetag«« sind bi« tz Uhr vormittag« aufzugeben und 'm -wrau« zu bezahlen; eine Gewähr kür da« Erscheinen in bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für z-r tz» mm er,»«, 3 euw Hobe Grundschrift.Feile (« Silben, 25 Gold-Pf,nn:g». di« LS uw breit» Neklamezerl, lOO Aold-Psennig«; zeitraubender und tabellarischer Sah 50'/, Aufschlag. ?;«st« Tarife. tzewilligNr Nadati -rlischr, wenn orr Betrag verfällt, tnrrch Klage «ingezogen werden mutz oder der riuftraggeber n Kontur« gerät. Zahlung«, uud LrfüllunqSort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage .Erzähler au b«r Elbe" - Zm Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder drr -Besürderungs-tnrichtungeu — hat der Bezieber eine» Anspruch auf Lieferung »der Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer tz Winterlich, Riesa. UeschistSstelle: Geethestraße 2». verantwortlich sür Redaktion: Heiurich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dtttrich, Riesa. Parlamentarische BerHandlrm-en. BPD. Es herrscht in den parlamentarischen Kreisen kein Zweifel mehr daran, daß in dem Augenblick des Amtsantrittes des neuen Reichspräsidenten von Hinden burg eine möglrchst klare :n::e»politische Situation vor handen sein muß. D:e von der Deutschen Volkspartc: und dem Zentrum eingeleitcten Schritte zu einer Ver ständigung zwischen den Mittelpartewn und der Rechten haben schon jetzt zu sehr eifrigen parlamentarischen Unter handlungen geführt, die gegenwärtig völlig das Inter esse der maßgebende:: Führer rm Rc:chstag beherrschen. Die Fraktionen haben natürlich zu de:: Erörterungen der Parteiführer noch nicht Stellung nehmen können, da mau vorläufig inosstz:ell und unvcrbmdlich verhandelt. Wie w:r hören, w:rd ein positives Ergebnis iu der nächsten Woche zu erreichen se:n, da biS dah:ü der neue Reichs präsident von Hmdcnburg mit den Parteiführern in Füh lung treten w:rd, um, wie nntgeteilt wird, seinen ganzen Einfluß aufzub:eten, damit den: innenpolitischen Ziv:st die Schärfe genommen wird. Unser parlamentarischer Mit arbeiter hatte Gelegenheit, Führer verschiaLener Parteien zu spreche): und sie über dre künftige nmekcholitrsche Ent wicklung zu befragen. In den Kterjen dör bürgerlichen Parteien äußerte man dabe: dr'e Auffassung, daß die besten Aussichten auf eure Milderung der innenpolitischen Atmo sphäre vorhanden seren. Weder dre Rechtsparteien noch dre Mittelharteren hätten zur Zeit ein Interesse daran, den Kampf von neuem auflcbcn zu lassen und Regierungskrisen heraufzubeschwören, die nur unter den denkbar größten Schwierigkeiten gelöst werden könnten. Wenn die Sozial demokratie darauf _ verzichte, ihre hartnäckigen Angriffe gegen das gegenwärtige Reichskabinctt sortzuführcn, so könne man die Erwartung hegen, daß dre parlamentarischen Arbeiten der nächsten Monate rerbungslos zu Ende ge führt werden können. Für die Negierung Luther werde eS eine außerordentliche Stärkung bedeuten, wenn sie die außenpolitischen Verhandlungen, die jetzt bevorstehen, durchführen könne, ohne innenpolitischen '«Schwierigkeiten ausgesetzt zu sein. Dadurch würde die Vorhandlungsfähig keit des deutschen Reichskabinetts außerordentlich gefördert werden. Im Lager des Zentrums legt man großen Wert darauf, daß irgendwelche innenpolitische Streitfragen, ins besondere Bersassungsfragen unter keinen Umständen auf gerollt werden. Wenn dre Regierung Luther die bis herige Lmie in der inneren Politik beibehalte, so seien begründete Aussichten dafür vorhanden, daß das Zentrum seine bisherige Zurückhaltung aufgibt und an der Regie- rnngsverantwortung regeren Anteil nimmt. Reichskanzler Dr. Luther wird vor seiner neuerlichen Reise zu Generalfeldmarschäll von Hindenburg nochmals Gelegenheit nehnren, maßgebende Parteiführer zu sprechen. Der Kanzler hofft, datz cs ihm möglich sein wird, dem neuen Reichspräsidenten bestimmte Vorschläge über die Bereinigung der innenpolitischen Situation zu unter breiten. Da man auch m demokratischen Kreisen Neigung besitzt, den innenpolitischen Kampf abzubreche», so könnte m emigen Monaten immer noch die Möglichkeit geschaffen werden, die Regierung Luther auf eine rein parlamen tarische Basis zu stellen und ihr ein« sichere Mehrheit im Reichstag zu schaffen. Die Entwicklung hängt jedoch davon ab, inwieweit es den Bemühung«« der Deutschen Bolkspart« gelingen wird, eure Annäherung zwischen der Rechten und den Linksparteien Herdeizuführen. Hindenburgs Dnnk n« Hannover. )( Hannover. Generalfeldmarschall v. Hinden burg hat an den Bürgermeister Frick nachstehendes Schreiben gerichtet: Hochverehrter Herr Bürgermeister l Ihnen als dem Vertreter der Mir seit langer Zeit so nebgewordenen Stadt Hannover, spreche ich meinen aller herzlichsten Dank aus für Ihr so freundliches Schreiben vom 5. dS. MS. und den herrlichen Blumenstrauß, der Ihr Schreiben begleitete. Mit besonderer Dankbarkert begrüße ich die große Freundlichkeit, die mir die Stadt dadurch er weist, daß sie mir mein Haus weiter zur Verfügung stellt. Ich hoffe, öfter in den Mauern des schönen Hannover emige ruhige Tage verleben zu können. Die Stadt, in der meine geliebte Frau ihre letzte Ruhestätte fand, ist mir eine zweite Heimat geworden. Meinen Dank schltetz- luh für Ihre so freundlich«, Wünsche. Möge mit Got te» Hilfe meine Amtsführung dem deutschen Bolte -um Segen gereichen. Mit vorzüglicher Hochachtung und den herzlichsten und alle meine Otz«.
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