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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.05.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192505208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250520
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-05
- Tag1925-05-20
- Monat1925-05
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.05.1925
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Riesaer D Tageblatt und Anzeiger Wbkblatt «nr Anzeiger). «--»lax,»«»' «I-I» Da» Rc«I«r r«,»I«N -»Wit di« »mMW» B-I>»nlm»ch»»,-» ' der «mtShau-tmannschaft Großenhain, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte und des . Rates der Stadt Rieka. des Finanzamts Riesa und des HauvtzollamtS Meißen. 118. Mittwoch, 20 M«i 1023, abends. 78. Fahr«. «ieiaar Laaeblatt ^scheint irden Laa abend» '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage Bezugspreis, gegen BorauSzohlung, für einen llttonal 2 Mark Pfennig durch Pos, oder ^urck Noten Für den Fall des Eintretens von ProduktionSverleuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialieiipreise behalten wir uns das Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeigen die Nummer des Ausgabetages r,nd bis ll Uhr vorniittagS auszugeben und °»i loraus zu bezahlen: eine Gewähr ,iir das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plagen wird nicht übernommen. Grundpreis siic 'n- ge n>w breite o imo Hobe Grunvschrist.Zeile (ü Silben 23 Gold-Psennige. dir 8ll un, breit- Reklamezeilc lOO Gold-Pfennige: zeitraubender und tabellarischer Sah 50°/, Aufschlag. Feste Tarife, ewilliater Rabatt -rtischr. 'venu oer Üetrag verfällt, onrck Klag- eingezogen werden mug oder der Auftraggeber n Konkurs gerat. Zahlungtz- und LrsüllungSort: Riesa. Achttägige tlntsrhaltungZbeilag« Erzähler an -er Elbe" - Fm Falle höherer Gewalt - Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der BeförderungSeinrichtungen — hat der Beziehe- '«men Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Peilung oder aus Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Berlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goetheftrage 5t> Aerantwortlich für Redaktion! Heinrich llhlemann. Riesa; iur Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, R»«t«l. .... — - 1 —-— — - Himmelfahrt. Von Pfarrer F. W. Schroetc r, Riesa. Spät erst und zögernd ist der Lenz ins Land gekommen. Aber nun strahlt er allenthalben in leuchtendem Grün, in blühender Pracht. Zauberhasi glänzen an Busch und Strauch die Sterne und »eiche, die Dolden und Trauben. Des Flie ders berückender Dust weht über die «»arten, der Kastanien Blüteukerzen erinnern noch einmal an den Lichterbaum, der am Ansaug der Festzeit des christlichem Jahres stand; Pfingstrosen öjsneu und weiten ihre Blüteuangen, nutz der Tannen lichtgriiuer Maiwuchs ist das Geschmeide ans dem strahlenden F-estgewande der F-rühliugswelt. Durch Hain und Hag, über Acker nnd Anger weht nnd webt Duften und Träumen, Jauchzen und Fabeln, Lust und Lied. Himmel sahrtsglvcken klingen über die Felder und Flnrcu, in die Hose, Hünser nnd Herzen hinein. Tauschen Ostern, da der himmcllieimischc, ins Erdengraü gebettete Gottessohn anferstand, und Pfingsten, da vom Himmel her der «»eist Gotte-.- sonnenmächtig hernieder, flutete, — zwischen dem Sonntag, der die Bctglvcke läutet, und dem, der die Erhöruug kündet, liegt Himmelfahrt. Welch einen innigen nnd sinnigen »lang hat dieses Wort! Wie ein linder Hrimatglockenruf klingt es hinein in des Alltags eintönigen Lärm, in den Has; nnd Hader, Pank und Streit der Menschen. Ein stillemachendcr F-riedeusgruß, unter dem die Seele Einkehr hält und dem Glockcnschlage der Ewigkeit lauscht! Sv haben einst anch die Zwölf ihm nachgeschaut, dem Pleister, der dort an Fernsalems Oelberg vor ihren Augen entschwand, dem Herrn, der ihres Lebens Licht und Leit nern war, dem sie das Leben g a n z znm Eigentum geweiht. Wie jene Fung er geblendet waren vom himmlischen Scheine, so werden Menschenangen nimmer den Sonnenbahnen der I Himmelfahrt folgen können, es sei denn, das; sie schauen durch das zauberhafte »ristall des Glaubens. „Er glänzt uns vor, wie ein »ömer entschwindend, Unendlich Licht mit seinem Licht verbindend." An der Himmelsahrtskunde und an dein Himmelfahrts glauben bat schaler Menschenwitz von jeher am meisten sich versucht. Freilich vermag der niederwärts gerichtete Zweifel dem Lonnensluge göttlicher Gedanken nicht zu folgen. Wer darniu sich unterfängt, mit dem Lichtstümpfchcn des nüch ternen Erdcnvcrstandes hineinznleuchten in die tiefsten Ge heimnisse der Gottcsgedanken, in die erhabensten Höhen des ewigen Heilsplanes, dem mns; alles in Dunkel nnd Dämmer licht bleiben. Gewis; war die Himmelfahrt ein Wunder, daS dem Perstande nnerklürlich ist und bleibt. Aber ist der nicht ein Lor, der sich vermißt, ein Ding zn leugnen, weil seine 'Augen zn schwach sind, es zu schauen? Sind wir noch immer nicht über die Rückständigkeit hinaus, daß wir ein Wunder leugnen, weil es dem Verstände undurchdringlich bleibe» muß, Unser Leben ist durchsetzt nnd umgeben von W unde r n , ist selbst ein Wunder. Ein Wunder sührt uns sns Dasein, ein Wunder führt uns hinaus. Ist der Lenz draußen mit seinem Lebensdrnngc, mit seiner Werdekrast uicbt auch ein wonniges, köstliches Wunder? Und ist das Träumen, das Seimen, das Himmelshciinivch der Herzen nicht wunderbar? Wer mag es erklären, daß die Seelen lllcr Völker, sobald sie sich über sich selbst erhoben haben, ihre Herkunft nnd ihre Heimstatt droben suchten, hoch Über bein sonnendurchzitterten Blau, im Friedenshafen der Ewig keit? Wer mag's erklären, das; heute noch die mit der Ta gesweisheit Vollgepfropften, wenn frostige Sorge die Seele vereist oder der grausame Tod ihnen ein Liebes vom Herzen gerissen hat, Trost und Hoffnung vom Himmel heischen, ob wohl sie zn wissen meinen, das; dahinter nichts ist als Dunst und Planeten und Sonnen? Woher kommt es, das; wir die Heimgegangenen nicht im Dunkel des Grabes suchen, son dern im Lichte des Himmels? Solches Suchen ist uns nicht angelernt, nicht angewöhnt, nicht angeboren. Es ist ein Wunder nnd ein Be weis des W il u d c r s. Wer die Wunder aus dem Leben und ans dem Herzen streichen könnte, der würde die Welt zur Jammerstätte und zum Narrenhause machen. Ohne Wunder ist das Leben öde und nicht des Lebens ivcrt, das Sterben grausig nnd ein entsetzliches Schrecknis. Wer aber weiß, das; wir von Wundern umgeben sind, der wird anch dem Wunder der Himmelfahrt im Glauben sich nähern dür fen. Gibt es einen Gott, der allmächtig über den Sternen maltet und von seinem Htmmclsthrone uns gnädig seinen Sohn zur Erde sandte, warum sollte der diesen seinen Sohn nicht himmlisch erhöhen und wunderbar zu sich hcimholen? W i e das geschehen, das hat kein Menschenauge geschaut, das kann kein Menschenzeuge künden, kein Menschenmitz erklären. Aber Tatsache, Heilstatsache ist die Himmelfahrt! Wird die ser Stein aus Sem Dome des Erlösungswerkes genommen, dann bröckeln die andere» nach, dann stürzt das ganze Ge bäude in sich zusammen. Ist Ehristus nicht anfgefahrcn, heimgefahren zn seinem nnd zu unserem Vater, dann ist er auch nicht aufcrstanden, dann ist der ganze Christenglaube eitel Trug nnd Täuschung, eine Mär ohne Mark, eine Kunde ohne Kraft, ein Wahn ohne Wertl Dann kann der Herr der Himmelfahrt uns wohl ein Gegenstand des Seclenträn- mcns, vielleicht anch Pfadweiser nnd Vorbild sein, nicht aber Wcltgcstalter und Wcltcrlöser. Sim Marksteine der Himmelfahrt scheiden sich noch einmal die Geister. Entweder — oder! Entweder Trug oder Tat, entweder Nacht ober Sonne, entweder Ziel losigkeit oder Heimatsicherheit, entweder Erdverfallenheit oder Himmelsbiirtigkeit? Wir haltcn's mit dem Oder! Unser Leben hat ein Ziel, unser Sterben wird zur Heim fahrt — zur Himmelfahrt! Wenn uns die kalten Schauer de» HeimivebS über das Herz gehen, dann suche» ivir mi> der Seele „die vielen Wohnungen, die in des Vaters Hause uns bereitet sind". lind wenn die lallende Erdenichwere uns niederziehcn will, dann richten wir die Blicke aufwärts zu den;, der von den Seinen mit den Worten schied: „Siche, ich gehe voran, euch die Stätte zu bereiieu!" Traunen der leuchtende Lenz is« flüchtig und wandelbar und trägt schon den .»ein; des Todes, der Verwesung in sich. Wie bald vergilbt sein Grün, und bas Wachsen wandel; sich in Welten! Der Lenz der Himmelfahrt kenn; tein Verweht er ist ewig, unwandelbar! Er bringt uns znm Vater Hein;, er trägt uns in die ewige -veimat. Wir grüßen dich, wir harren dein, du güldene Heimai! Himmelan geht unsere '."ahn — sonnenwäns! O du festliche, o du köstliche, Heinaveg weisende Himmelfahrt! Iie WU!U U MWlMW. )l Berlin. Bei dein gestrigen Presieempfang machten der :)Ieichsernährnngsminister Graf »aniv, der Reützswirl schaftsminiller Dr. Neuhaus und der Reichskanzler Tr. Lu ther längere AusFthrungcn über die neue ZollmrFnoo-Zle. Graf Könitz befaßte sich eingehend mit der Lage der dein scheu Landwirt schäft und führte u. a. aus: Die Reichsregierung ist der Aus fassung, das; die Frage der Wiedereinführung der landwirt schaftliche» Zölle ohne politische Voreingenommenheit ledig lich vom wirtschaftlichen Standpunkt aus zn behandeln ist. Deutschland braucht heute mehr als je eine starke Landwirr schäft, die imstande ist, soweit wie möglich den Nahrungs- mittelbedars der deutschen Bevölkerung aus etzzenep- Erzen gung zu schaffen. Di-.- wirtschaftliche Lage Teutjchlauds for dert gebieterisch, das; die inländischen Prvdukrivnsmögliihtei tcn bis aufs äußerste au-sgcnut» werden, daß jede unnötige Einfuhr aus dein Auslände vermieden und daß unsere Aus fuhr nach Möglichkeit gesteigert wird. Die deutsche Land wirtschaft muß infolge ungünstiger »lima- und Bodenver hältnisse, ferner infolge der Belastung mit' Reparanousla- sten, Steuern usiv. mehr produzieren. Fu erster Linie haben unter der »onkurrenz des Auslandes die kleinen nnd klein sten Betriebe zn leiden. Sv hat die Einfuhr landwirtschaft licher Erzeugnisse trotz znm Teil mehr als ausreichender ein heimischer Erzeugung einen außerordentlich starken Umfang angenommen. Eine Ertensivierung der deutschen Landwirt schaft muß unter allen Umständen verhindert werden. Nach der wirtschaftlichen Struktur Deutschlands kann die Landwirtschaft nicht mit einem anderen Ni äße gemessen werden wie die Fndnstrie. Ohne eine gesunde Landwirt schaft ist eine gedeihliche Fortentwickelung der deutschen Volkswirtschaft nicht möglich. Die Handclsvcrtragsverhand- lungcn der letzten Zeit haben deutlich gezeigt, welche Schwierigkeiten die gegenwärtig noch andauernde Zvllirci- heik für unsere Handelsvertragsverhandlungen bringt. Aus solchen Erwägungen heraus hat die Reichsregierung in den Entwurf der Zvlltarisnooelle auch die Wiedereinführung der landwirlschastlicherr Zölle vvrgeschlagen. Der Entwurf schlägt die Wiedereiusührung der früheren allgemeinen <»e- treibezölle vor, die fa auch bestimmt sind, bei wichtigen Han delsverträgcn eine bedeutsame Rolle zn spielen. Da aber uoch nicht ohne weiteres gesagt werden kann, wann die ge genwärtig schwebenden Verhandlungen zum Abschluß kvin- men werden, sind in dem Ennvnrf für eine Uebergangszeit bis znm Beginn des nächsten Getreibewirkschafrsjahres, also bis znm 41. Fuli 102«, ermäßigte Zölle vorgcschlagcn, näm lich Mark je Doppelzentner Nvggcn, 8,-'><l Ni art je Doppel zcntncr Weizen, 2 Mark sc Doppelzentner «»erste, ü Mark je Doppelzentner Hafer. Der Entwurf sieht außerdem die Ansrcchterhaltnng des -8 1 Abs. 2 des Zolltarifgcsetzes über die bei den Vertrags verhandlungen einznhaltcndcu Mindestzöllc vor. Danach dürfen die Zollsätze bei vertragsmäßigen Abmachungen bei Roggen nicht unter ", Mark, bei Weizen nicht unter ö,ä«> Mark, bei «»erste nicht unter 2,W Mark nnd bei Hafer nicht unter 5 Mark je Doppelzentner herabgesetzt werden. Der Entwurf bringt ferner den Vorschlag eines Zolles anch für Herbstkartosfcln. Ein Zoll für Herbstkartoffeln er schien in der Vorkriegszeit nicht als notwendig, weil Deutschland eine den deutschen »artvffclban gefährdende Konkurrenz nicht zu befürchten hatte. Diese Verhältnisse haben sich grundlegend geändert, weil wichtige »artossclan baugebictc durch den Versailler Vertrag Dpltschland verlo ren gegangen sind. Aus diesem Grunde sieht der Entwurf einen Kartofsclzoll von !>ll Pfennig je Doppelzentner vor. Für die Zeit bis zum :n. Juli 1S2<> schlägt der Entwurf einen ermäßigten Ncbcrgangszoll in Höhe von 23 Pfennig vor. Die dritte große landwirtschaftliche Zolli'ragc, die in dem Entwurf behandelt wird, bezieht sich auf die Bich- und Fleischzölle. Tie deutsche Landwirtschaft ist an sich in der Lage, den deutschen Fleischbcdarf vollständig zu decken. Es ist klar, daß eine starke Einfuhr ausländischen Fleisches, das in Amerika mit seinen günstigen Produktivnsbedingnn- gen wesentlich billiger hergestellt werden kann als in Deutschland, den Absatz von deutschem Fleisch und Vieh un günstig beeinflussen nnd dadurch einen Rückgang der deut scheu Viehhaltung herbeiführen muß. Aus diesem «»runde wird die Wiederherstellung der allgemeinen Biehzölle vor geschlagen. Bei Gefrierfleisch. Speck und BUchscnslcisch sicht der Entwurf bis zum ül. Juli 1028 ermäßigte Zvlkiänc vor. Ne lliltMen WM» Le; Mer. )s Berlin. Ter Etat des Reichsiuneniniui'teriumS wurde am Dienstag im HaushaltSaiiSschuß des Reichstages beraten. rtteicklsuiinistcr Schiele hielt zu Beginn eine Rede, in der ec n. a. ansffilnle: Gc> aegennber 1024 fordert der Haushalt rund Millionen Mark weniger. Die Angelcaenheiteu der Polizei fallen un ter den Auianbeukrei-s der Länder, denen aber ein Teil ihrer Ausgaben vvm Reiche abgeuvmmeu wird. Durch die Ilnterstüßuna der Länder mit !!><> Millionen Mark,sichert sich das Reich den uotweudigiten Einfluß in den grundlos' liebsten Fracicn durch die von; Reichsiuueumiuntcrium er lassenen Richtlinien. Ich gedenke dielen Einfluß nicht zn iiberivannen. Mit den Summen des RacbtragSetatS wer den sich insgesamt sür wissenschaftliche Zwecke 8 Millionen Mark ergeben. Ter größte Posten ist hierbei für die Not- gemeinschgst der deutschen Vrisseuscbast bestimmt. Besondere Beträge sind iür dcrS Germaui-che Museum in Nurubcro, sür das Römisch Germanische Museum in Mainz, nir das Deutsche Museum in München und die deutsche Bücherei in Leipzig vorgesehen. Für Schul- und Vildiingszwecte wer den iusgeiamt rund 2 Millionen Marl auaciordcct, wel cher Betrag vom Unterausschuß nm eine Million erhöht worden ist. Das Rcichsinnenminssterinm betreibt mit Nach druck eine organische Ausgestaltung unseres övcutlichcu Schulwesens. Ich werde mich bemühen, alle wesentlichen Grundlagen unserer Kultur, anch die religiösen Kralle im Schulwesen zur Geltung zu bringen. 'Zur Aufwertunflsfragc. vdz. B c r l i n. Im AnswertnugSanSichnß des Reichs tages wurde die allgemeine Beratung über di: Regierungs vorlagen zur Hupothe, uaullvenuua und zur Ablösung der öffentlichen 'Anleihen fortgesetzt. Beschlüsse wurden nicht gefallt. Abg. Keil' So>.- legte einen '.Antrag seiner Fraktion vor, wonach die Ansprüche aus Permögcn-rauiagen besonders bezeichneter Art auf 40 vom Hundert des Goidmarkbetraacs anigewertet werden sollen. Von dem Gläubiger oder deut Eigentümer soll eine Erhöhung vdcr Herabsetzung der 40 vom Hundert verlangt werden können, wenn an' einer Seile grobe Unbilligkeit vorliegt. — 4.cmgegeunber betonten die Vertreter des Koiupromißvor'chlagec die Unmöglichkeit der Turchsuhruug einer individuellen Aufwertung und die Notwendigkeit bnldiger endgültiger Rcgeinug des ganzen Auiwcrtuugc-problcms. — 'Abg. Fran Tr. Matz DVv. brachte die sozialen Momente zur Sprache, die man mich bei der Kompromißlösung nicht entbehren könne. — -pas Interesse der Arvcttnchmcr an einer Regelung nach dem Kompromiß betonte Abg. Ehrhardt Z nn Eegenmtz zu den Sozialoemokralcii. Tie Industrie zur verschiedenen Aufwertung von Hypotheten nnd Ltantspapicren. Die von der Regierung be-rviicknigre Neuregelung der Aufwertung, die bei den Hnvoriicicu bis ,n R P-.ozeai ec folgen soll, während Reims- und Sraaispaoiere einem viel geringeren San an'aeiverlc-l werden wilcii, i-.-c in - eu »reiicn der minieren und kleineren Fndnnne Beunruhi gung hervvrgernicn. Es sieht sich, wie uns dei Verbaut Sächsischer Fndn'iricller mineiN, eine große Auzabl der der kleineren und mittleren Fudußrie angeiiörcuden Firmen dadurch lehr geschädigt, daß die Pavieiinartanleiiicu des Reiches und öiseniliche Anleihen in einem we'enckich un günstigeren Verhältnis anigeiverter werden «ollen, als ek sür die Hnvvtheteiikredirc vorgesehen iß. Die b'ir.ssenden Firmen scheu in der außerordentlichen Spannung, die zwischen diesen Annverrnngsgeieizen beuchen so!i, eine weitereEinfchräiiiung ihrer Sicherheiten, die ihnen nn An nahme von »redircn noch verblieben sind. Die außcrvrd.ni« lichcn Schwierigkeiten, die 'chon jetzt bei einer Beschaffung von Krediten gegen lmpothekarische Sicherung beuchen und dazu führten, daß nur 13 Prozent des «»rnndsliiclsive ies belichcn werden, werden gerade nir die mittleren Beniebs- inhabcr, für deren »redilwürdigteil der Hansbcniz oll die einzige Unterlage bilder, eine weitere gefährliche Ver schlechterung mit sich bringen. Es erscheint deshalb notwendig, daß als Ersin- un bedingt eine andere Regelung der Aufwertung öfsenclichcr Anlcihen erfolgt, nm die einseitige Belastung dic-fes Hans- bcsitzcs durch die Aufwertung von Hnpothelen und damil die Verengung der »redirunterlagcn wieder ansznaleichen Es muß im Jntcrcne der mrttlcrcu und kleineren Fn dustric die dringende Bitte an die Reichsregierung aerilmel werden, die Aufwertung der öffentlichen Anleihen mindestens in demselben Umfange vorznneinnen, als di-,' Auswertung der .Hypotheken beabsichtigt iß. Polen zahlt nicht. Danzig. Die offizielle polnische pelegravhen- Ageiltur verbreitet folgende Meldung: In Zusammen hang mit der Katastrophe bei Stargard find Ge rüchte ausgetaucht, das; die volmsckie Regierung ihre Be reitwilligkeit dazu erklärt habe, ganz ans freiem Willen au die Hinterbliebenen der Opfer der Katastrophe Eut schädigungen zu zahlen. Das Eifeiibahniniuislcrium deinen tiert diese Nachricht und eilläri, daß die Regierung sich aus die rechtlichen Vorschriften berufe und die Katastrophe bet Stargard- als einen durch höhere Gewalt ver ursachten ll n g l ü ck s f a l l anlleht, wofür ne !e»n«j V erantw a r t 1t n a übernehme.
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