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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.05.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192505222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250522
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250522
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-05
- Tag1925-05-22
- Monat1925-05
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.05.1925
- Autor
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TrinitatiSkirckc: st Uhr Predigt über Job. 1ö, 26—16,4 (Schroeter). 11 Uhr Schwer- bvrigenaottcsdientt (Friedrich). 2 Uhr Jugend- gottesdientt (Friedrich». Landrskirchliche Gemeinschaft. Sonntag, nachm. 3 und abends 8 Ubr: JahrcSfett im Jugendheim. Redner: Jnsp. Brück, Chemnitz; Prediger Hertzog, D. Ldk. Gem., Hohe Str. 8. Dienstag 8 Versammln. Weida. 8 Uhr Predigtaottesdientt. Unterredung l. Pausitz. 8 Uhr LcsrgotteSdienst in Jahnishausen. 2 llbr Abendmahl. Mittwoch Frauenverein 7 Uhr bei Büttners. Rödern». Vormittags V,10 Ubr Predigtaottesdientt, '/.1l Ubr KindergotteSdientt. Mittwoch 8 Uhr JünglingSverein (Dichterabend). Aeithnin. Vormittags 8 Ubr PrcdigtgotteSdienst (Kastpredint des Pfarrer Winkler ans OelSnitz). 2V K8s 30 Miir« SÄUkmae 868küSMgung MLMe» sKwrL ewgvswltt. UM-üolMNN-lMKtzMMt-MlM iWüIItdisit, steril Hiess. KI!k WzliliWiM Musseline, Gabardine, Eolienne, sowie Mäntel, Kleider, Anzüge, Gummimäntel, Hosen, Röcke empfiehlt in nur guten Qualität, u. Verarbeitungen vcrw. 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Ans Blatt K68 de« Handelsregister«, die Firma »ES. «lrmfeu » Co. in Riesa- betr., ist beute ein- getragen worden: Die Firma ist erloschen. «mtögericht Riesa, den 19. Mai l92ö. Handelsschule Riesa. Zn der LieuStag, de» 26. Mai 1925, abend» 8 Ubr im Gasthaus „Elbterrasse" stattfindenden ordentlichen Mitgliederversammlung werden die Mitglieder des Vereins „Handelsschule^ hierdurch eingeladen. - , Tagesordnung: 1. Jahresbericht * 2. RechnungSablegnng 3. Festsetzung des Mitgliederbeitrage« 4. Erledigung etwaiger Anträge. (SatzungSgemäß vorher schriftlich emzureichen). Riesa, den 16. Mai 1925. Der Vorstand der Handelsschule. Fr. Hoede, stellvertr. Vorsitzender. AWige WtcknlM sicher und wertbeständig durch Kauf eines in bestem Zustande befindlichen Messer vrunariaeller. Große Geschäftsräume auf Wunsch sofort be, ziehbar. Herrliche Wohnräume und Garten. Ernstliche Käufer wollen Angebote unter v Lüra im Tageblatt Riesa abacben. _ Leistungsfähige Svezialfabrik sucht zum Be- suche von Ladengeschäften aller Branchen rede, gewandte, strebsame Herren als Die sehr hohe Provision gelangt zur Halste bei Auftragseingang zur Auszahlung. Angebote mog» lichst mit Bild air Nonlcaux-Fabrik Carl Götze, UMrs, HeresbMtr. „Nosen Haven immer Dornen", entgegnete Hans Koerber mit einem feinen Lächeln. Marianne warf den Kopf stolz in den Nacken, und in ihren Augen blitzte es verächtlich auf. „Also doch ein Schmeichlerl Wissen Sie auch, daß ich Schmeichler nicht mag, am allerwenigsten dann, wenn es Männer sind, die schmeicheln? Ja, die hasse, die ver achte ich sogar; denn anderen schmeicheln wollen, ist un männlich/' Sie sagte Las letzte sehr bestimmt und schickte sich zum Weitcrgehen an. Aber Hans Koerber vertrat ihr den Weg. „Bitte, noch einen Augenblick! Ich bin geknickt, daß Sie die Schals Ihres Zorns über mein sündig Haupt ausgießen. Also keine Nose. Aber dann das spröde „Nähr' mich nicht an!" — Um Gottes willen, machen Sie nicht solch entsetzlich böses Gesicht! Ich macht' «sie jetzt malen als die Göttin Les Zorns." . . . „Malen?" fragte Marianns mit ungläubigem Er staunen im Ton und trat einen Schritt zurück. „Ja, sind Eie denn ein Maler?" „Aber natürlich! Haben Sie das nicht längst an meinen leichtsinnigen Augen, an dem unvermeidlichen Samtfilz und der genialen Knotung meiner Krawatte gesehen? Man hat mich ja als Farbenkleckser direkt aus Berlin verschrieben." „Berlin?... Ja, Berlin!?.^ O, erzählen Sie mir von Berlin!" — Marianne stieß ihrs Ditte mit so viel Leidenschaftlich keit hervor, daß Hans Koerber erschrak. Sie war wie aus gewechselt. Ihr bis jetzt streng, fast zornig blickendes Auge leuchtete in verlangender Freude. Es hing an dem Munde des Mannes mit einem Ausdruck, als sollten ihr seine Lippen Märchen verkünden aus einem Wunderlands. Es war ihr etwas so ganz Selbstverständliches, daß sie nun mit ihm zusammen nach der Stadt zurückging. Ohne zu fragen, ohne eine Aufforderung von ihm abzu- warten, trat sie an seine Seite und schritt neben ihm her wie ein guter, aller Kamerad. Hans Koerber ließ sich nicht zweimal bitten. Es war ihm gerade recht so, und er erzählte lustig darauf los. Während er sprach, ruhte sein Blick ost mit heimlicher Bewunderung auf dem schönen Gesicht seiner Begleiterin. Marianne unterbrach ihn häufig mit einer Frage. Was fragte sie nur nicht alles! Al« sie die ersten Häuser Freilinghausens erreichten, wußte sie alle», was ihr wissenswert schien. Sie war orientiert über die letzte große Kunstausstellung und über Oper, Theater und Konzert des vergangenen Winters. Auch über Las «ejellschastsleben der verstossenen Saison war sie unterrichtet. Es war alles so lebendig an ihrem Geiste vorüberge zogen, als wenn sie es selbst erlebt hätte. War es Hans Koerber« interessantes Erzählen gewesen, da» dies be wirkte, oder hatte es die Erinnerung, di« plötzlich glühen der und schärfer denn le in ihrer Seele erwacht war. aeta»? Hans Koerber hatte zwischendurch die Geschichte ihres Lebens erfahren. Am Ende auch die Tragik des letzten Kapitels, das als Ort der Handlung Freilinghausen hatte. Sie hatte davon mit der bitteren Ironie gesprochen, die nur dem Menschen eigen ist, der in Verhältnisse hinein gepreßt ist, die ihn unglücklich machen, und von denen er weiß, daß sie an ein Entrinnen nicht denken lassen, son dern die sssthalten mit zwingenden, starken Fäusten. Hans Koerber gab seinem aufrichtigen Bedauern Ausdruck. „Ich wußte es ja gleich, daß Sie in dies elende Nest nicht hineingehüren, Fräulein Marianne. Aber, mein Gott, ging's denn nicht anders, mußte das denn sein? Es ist ja einfach gräßlich, daß die Tochter des genialen Sesenius hier versauern soll. Sie müssen wieder hinaus aus diesem ganzen erbärmlichen Jammer kleinstädtischer Enge und Oede l" Sie gingen eben an der Mauer entlang, die den Platz um die Getraudtenkirche einschloß, und hinter der die Fliederbüsche und Holundersträucher ihre ersten hoffnungs vollen Knospen trieben. Marianne blieb stehen und schüttelte resigniert den Kopf. „Das ist ganz unmöglich. Ich bin gefesselt und kann nie wieder los. Fragen Sie mich nicht nach dem Warum l Seien Sie nur versichert, daß mein Schicksal in seiner Unabänderlichkeit der Härte der Granitsteine gleicht, aus denen diese Mauer aufgeführt ist! Meine Sehnsucht nach dim goldigen, sonnigen Lande pulsierenden Lebens ist elngeschloffen, wie es jene knospenden Günstlinge des Früh ling» sind, die das verwitterte Gestein der Mauer umgibt. Ader sie können trotzdem sich recken und strecken und ihre Blüten «ntsalten. Und das ist mir versagt; denn die beengen den Wände, die mich einschließen, lassen keinen Sonnen strahl zu." Han» Koerber lehnte sich gegen die Mauer und sah Mariann» sest an. „Lassen Sie mich in dem von Ihnen gewählten Bilde weiterreden: So gewiß, wie diese Mauer irgendwo eine Oeffnung hat, gibt es auch sür Sie eine Tür, durch welche Si» in da» von Ihnen ersehnte Land hineinschreiten können. Sie muffen nur darnach suchen, Fräulein Marianne!" „O, wenn Sie es wüßten, wie ich gesucht Habel" sagte Marianne traurig. „Darf ich Ihnen bei einem neuen Suchen Helsen fragte Han» Koerber leise. ! „Sie würden auch nicht finden.7 ! / Han» Koerber lachte. „Wenn man nur will, Fräulein Marianne, wenn man nur will! Na, und schließlich gibt'» ja noch etwas andere». . . . Wenn ich in jene Kirche gelangen möchte «nd nirgends eine Tür in der Mauer fände, so würde ich sraglo» nicht entmutigt von meinem Vorhaben ab stehen. Nein, nun erst recht nicht! Nun gerade nicht! Jetzt geht s mit einem kühnen Schwuno über die Mauer weg. Sehen Sie mal. io!" Er legte beide Hänoe aus die grauen Granuiteme, sah sich lächelnd nach Marianne um und sprang mit Ele ganz über die Mauer. Nun stand er drüben. „Diesen Sprung müssen Sie lernen, der kann Eie aus aller Misere retten. Man darf nicht kleinmütig und resigniert zum Lasttier der Verhältnisse herabsinken, son dern man muß dis Verhältnisse besiegen, knebeln, ver nichten mit dem kühnen Faustschlag: Ich will; denn ich bin euer Herr! Das wollte ich Ihnen mit meinem Sprunge über dis Mauer sagen. — Und nun aus Wieder sehen, Fräulein Marianne! Ich habe mein Kommen für diese Stunde bei Pastor Iakobsen angemeldet; er wird ,mich erwarten. Wir wolle» noch heute über die Restau rierung der alten Wandgemälde in der Gertraudtenkirch« ronfeneren. Morgen kommt Geheimrat Uhde, um ein» endgültige Entscheidung zu treffen, und übermorgen be ginne ich mit nieder Arbeit. Ich werde mich freuen« wenn Sie mich dann recht ost be uchen, es plaudert sich in dämmerige« alten Kirchen so neit. Ja, kommen Sie?", Marianne nickte. „Wenn ich nicht störe, sehr gern. Ich freue mich darauf, einmal die Kirche betreten zu können, ohne dazu gezwungen zu werden." „Also das tut man auch?" Er lachte höhnisch und fuhr mit beißender Ironie fort: „Es ist ja wahnsinnig verrückt, einen Menschen zum Kirchengehen zu zwingen. Genau so verrückt, als wenn man einen Botokudenhäupt- ling zum Papst machen wollte. Na, ich sehe schon, es ist durchaus nötig, Laß Sie den kühnen Sprung recht bald lernen." Er beugte sich vor und sah ihr in die Augen. Seins Stimme war nur ein Flüstern, als er fortfuhr: „Wollen Sie? . . . Es ist nicht schwer. Darf ich Ihr Lehrmeister sein?" Sie entgegnete nichts und richtete ihren Blick mit einem sragenden, ungewissen Ausdruck aus sein lachendes Gesicht. Aber al» er ihr dann die Hand zum Abschied über die Mauer reichte und sie ihre Rechte lose hineinlegte, lief eine glühende Röte von ihren Schläfen bis zum Halse. s Sie wandte sich kurz ab und ging so schnell davon, daß er seine Frage, ob das Haus neben den alten Linde» das Pfarrhaus sei, nicht mehr an sie richten konnte. ' Ehe sie in die stille Straße einbog, in der Leberecht Jensens Haus lag, sah sie noch einmal nach der Stelle zurück, wo sie von Hans Koerber Abschied genommen hatte. Er stand noch immer, hatte die Hände auf die Mauer gestützt und sah ihr nach. Sie wollte e» nicht, nein sie wollte es wirklich nicht »»8 ihm noch einmal zunicken. - Und hock, tat sie es. (Fortsetzung folgt.)
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