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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.06.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192506107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250610
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-06
- Tag1925-06-10
- Monat1925-06
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.06.1925
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Riesaer G Tageblatt «ittwoch, 1». Juni 1SSS, «deuvs. 78. Jahr«. und Anzeiger (Llbeblatt mü> A«)tigtrs. T-- -!I-h>-r l-g-tl-u „<M! dl- »»Hi«-» V-Wl-Nm«»». -er LtMWuchtdvmvschaft Sroßnchadr, de» Amtsgerichts, der «MSanVeWhaft del« AmtS-erichte m»d de» Nate» der Stadt Riesa, de» Finanzamts Riesa and de» HarwtzollamtS Metgeu. 1S2 Lagrblat« erscheint jede» Aaa abend« '/,« Uhr «st Duinahme der Sonn, und Festtags vezuespret», gegen Vorau»,ahUma, für «inen Mona« 2 Mark 2L Pfennig durch Post oder durch Poloi. yür den Fall de» «intreten» von Produkttonsverleuerungen, Erhöhungen der Löhn, und Matertalienprets» behalten wir un« da« Rech« der Preiserhöhung und Nachsorderung vor. An,eigen >ü: di« Ämnrner de» vuNgabetage» «ind bi« v Uhr vormittag» aufzuaeben und 'm lorau» zu dezadlen; «ine Gewähr kür da» Erscheinen an bestimmten Lagen und Plagen wird nicht übernommen. Grundpreis für ö,7 «2 «ma ore«U. ü «uw hohe Srundschrift»ZeUe t« Gilden V Lold-Pfennige. di» SS mn tritt» R,Name,eil« l«0 Bold-Pfenntgr: zeitraubender und tabellarischer Satz 50»/. Ausschlag. Fest, Tarife, bewilligter kaba» «rlischr, >o«nn uer Betrag vorsiistt, durch Klag« «ingezoaen werden mu« odtr der Auftraggeber n Kontur« gerät, jjahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage .Erzähler a» .« Elbe" - Zm Fall» höher»» E uralt - etrieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebe» d« Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher lein« Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung dm Zeitung odrr aus Rückzahlung de« Bezugspreise». Rotationsdruck und Verlag: Langer d Winterlich, Riesa. O«schift»stelle: Goetheftratze äst. verantwortlich für Redaktion: Heinrich tlhlemnnn, Riesa; sllr Lnzetaenteil: Wilhelm Dittrtch, Riesa. Deutscher Reichstag. vdz. Berlin, 9. Juni 1925. Am RegierungStische: RcichSwehrminister Dr. Geßler, Admiral v. Zenker. Präsident Loeb« eröffnet die erste Eitrung nach den Pfinastserien um 2 Ubr 20 Mm. Vor Eintritt in die TaaeSordnung gibt eS jedoch ein ISngereS ziemlich erregtes Vorspiel. Der Ada Hennin«, (Völk.) beantragt, wie bereits kurz berichtet, Absetzung des Marine-EtatS, der auf der TaaeSordnung siebt, und so fortige Herbciruknua der Neick>sr«aieruug, die sich zur Entwaffnunasuote äußern solle. Diese Note sei eine Be- leidianng des deutschen Volkes, auf di« sofort erwidert werden muffe. Aba. Stöcker (Komm.) kommt auf die Zusammenstösse in Teltow zu sprechen und richtet deftige Vorwürfe gegen die preußische Polizei, die in viehischer Weise gegen di« Arbeiter gewütet habe. (Im Hause entstellt bei diesen Aus» ktibrungen grobe Erregung, da nach dem Bericht des preu- ßischen Jnneumiuisters Severinq im Gegenteil der rote Frontkämpkerbund den ersten Anstoß gegeben hot.) Ter Redner verlangt sofortige Besprechung dieser Vorgänge. Abg. Müller-Franken (Soz.) lehnt die völkischen und kommunistischen Anträge ad. Tie EntwaffnungSnote werde schon morgen im Auswärtigen Ausschuß besprochen werden. (Die Kommunisten rufen: Da« ist ja eine Dunkel kammer !) Sie sind ja auch in dieser Dunkelkammer drin! «Heiterkeit.) Beim ReildSministerinm des Innern werde dann Gelegenheit sein, fest,»stellen, ob der Abg. Stöcker über die Teltower Vorgänge die Wahrheit gesagt habe. (Großer Lärm der Komm.) Die völkischen und kommunistischen Anträge werden darauf abgelehnt. Es folgt die zweite Lesung -es Marinehaushalts. Zur Entscheidung steht noch der sozialdemokratisch« Antrag, das Gehalt des Reichswehrmintsters zu streichen und das kommunistische Mißtrauensvotum gegen den Reichs- wehruiiuifter. Abg. TreviranuS (Dnat.) stellt fest, daß trotz der er» heblichen Verringerung deS Personalbestandes der Marin« doch eine Mehrausgabe von 30 Prozent gegenüber dem vergangene» Jahre gefordert werde. Im Ausschuß habe Uebereinstiminuug darüber geherrscht, daß die Neichsmarine zu erhalten und auszubauen sei. Ter Redner fordert Er satz der alten Torpedoboote, auch die kleinen Kreuzer und die Linienschiffe leien eriatzbedürstig. Er begrüßt die Wieder ausnahme des AuSlandSdiensteS und verweist ans die be geisterte Aufnahme und Zustimmung durch die Ausländs deutschen. Die Jugend, besonders aus Süddeutichland, dränge sich zur Marine- Möge der neue Kreuzer »Hinden burg- im nächsten Jahre, so schließt dec Redner, in dieser Richtung ein« n«ue Epoche einleiten. Wir wünschen unserer Kriegsmarine eine ruhmvolle Zukunft. (Lebb. Beifall.) Abg. BrüningbauS (DVp.) bezeichnet es als eine In konsequenz, wenn die Sozialdemokratie die Ersatzbauten für die überalterten Schiffe ablehnv. Dann muffe man ebe«, wie die Kommunisten, überhaupt die Marine ablehnen. Selbst «ine englische Fachzeitschrift schrieb vor kurzem, daß «S für Deutschland an der ZM sei, an den Ersatz seiner alten Schiffe heranzugehen. Nach deut Versailler Vertrag sollt« di« Abrüstung Deutschlands der Begin» der allge» meinen Abrüstung sei», tatsächlich erlebe» wir aber das Gegenteil. Lurch das Gerede vou der Abrüstung soll nur Deutschland kleingrbalten werden. Amerika bade die größten Flottenmanöver veranstaltet, di« bisher in der Welt gesehen wurden. Unsere Marinebauten seien werbende Anlagen, da e» rinseren Handel im Ausland« sördert, wenn dort unsere Flagge gezeigt werden kann. Der Redner rühmte das Verdienst des verstorbenen Reichspräsidenten Ebert, daß er ei» neues Schiff „Emden- getauft habe. Möge di« neu« „Emden- sich ebenso tüchtig erweisen wie die frühere. (Beifall.) Wir müssen unsere Marine so auf der Höhe erhalten, daß sie unter Umständen auch unsere Küsten wirksam schützen kann. (Beifall.) Abg. Creutzdurg (Komm.) lehnt alle Marineiorderuugen ab. Im Ausschuß habe der Wehrmiuister wie ein Hirten knabe dageseffen und di« Friedensschalmei geblasen, und die Lämmchen de» Hindenburgblocks vou den Deutichüationalen dis zu den Sozialdemokraten seien ivm willig gefolgt. Der sozialdemokratische Antrag aus Streichung des Mmisterge- baltS sei nur ein Scheinmanöver, um die Arbeiter zu täuschen. Wen» es die Sozialdemokraten ehrlich meinten, dann batten sie den Kopf Geßler« schon beim deutsch- spanischen Handelsvertrag haben rönnen. Unter der schwarz weiß-roten Fahne seien tu» Krieg« Greuel verübt und der U-Bootkrieg rücksichtslos durchgesührt worden. (Entrüsteter Widerspruch rechts.) Geßler zeige sich jetzt als Siegfried, der di« Marine ausbauen wolle. Anscheinend wolle mau /gemeinsam mit England gegen Rußland rüst»». Abg. Dr. Moses (Soz.) erörtert die Seldttmordfalle in der Marine. Seit 1923 sei leider «ine Zunahme der Selbst morde um 50 Prozent zu verzeichnen. Es sei erschreckend, wenn in» letzten Jahre in dem kleinen deutsche» Heer nicht weniger als 160 Selbstmorde vorgekomme» siqd. Fast die Hälste der Fälle sei auf Furcht vor Straf« und Unzu- sriedenheit mit der Laufbahn zurückzusühren. Es dürfte sich weniger um körperliche als um seelische Mißhandlung handeln. Abg. D». Schreiber (Ztr.) bedauert, daß wir nur eiue Klrinstaatenmartne habe. Die Marine habe sich aber durch- gerungen durch alle Schwierigkeiten, sodaß sie das Vertrauen der Nation baden. Nur dö«er Will« könne behaupten, unsere MlrMiUW Stt MsWitlMW». Don unserem Berliner Vertreter. Der Bericht der Interalliierte» Militärkontrollkom» Mission, der jetzt veröffentlicht worden ist, wird von den zuständigen deutschen Stellen außerordentlich skeptisch be urteilt. Man weist darauf hin, daß dieser Bericht schon un Januar verfaßt worbe» ist und bis jetzt schon eine Reihe von Beanstandungen durch tue deutschen militäri schen Stellen beseitigt worden sind. Die schwerwiegendste Beschuldigung, tue in dem Bericht enthalten ist, ist die der angeblichen Obstruktion der Hontroilmabnahin.cn durch deutsche Behörden. Gegenüber diesem Borwurf wird von deutscher Seite darauf hingewtesen, daß die interalliierte Generalinspektion während der Zeit ihrer Tätigkeit in Deutschland 2000 Konirollöesuche vorgcnommen hat, ohne daß auch nur ein Fall bekannt geworden wäre, wonach diese Kontrollbesuche ihren Zweck nicht erreicht hätten. Das Auftreten der interaliiierten Militärkontrullorgane sei zeitweise sehr schroff gewesen, doch habe die Gsneralinspek» twn bis zum Schluß reibungslos durchgesührt werden können. Dte deutsche» Regierungsstellen gxhen auch auf die Anschuldigung cm, wonach den Koutroilorganen die Ein sicht in bestimmtes Aktenmaterial verweigert worden sei. Alle Dokumente, die auf Grund der Versailler Bestim mungen zur Einsicht angejordert wurden, sind von de» deutschen Militärbehörden vorgeleat worden: Darüber hin aus wurde jedoch das gesamte Aktenmaterial der Behör de». Regimenter usw. zur Einsicht gefordert, wozu nach deutscher Auffassung die Kontrollorgane nicht berechtigt waren, da sich in diesem Aktenmaterial auch private Familienangelegenheiten der Reichswehrangehörigen befun den haben, die inan Unberufene» nicht zur Kenntnis geben wollte. .... Im Jahre 1923 waren die Bestände der Reichswehr auf die Hälfte herabgesunken, so daß ich dxr damaligen ernsten Zeit der Erschütterungen die Notwendigkeit ein trat, die Bestände aufzufüllen. Nur durch diesen Um stand erklärt es sich, daß die Fabrikation des Ausrüstungs materials wieder ausgenommen wurde und zwar nach vor heriger Mitteilung an tue Interalliierte MMtärkontroil- kommisswn. Wenn in dem Kontrollbcricht weiter beanstandet wird, daß die Einrichtung der Trakntwnskomvagnien der Reichs wehr eine Umgehung des Versailler Vertrages bedeutet, wird hiergegen ebenfalls- von deutscher Seite Widerspruch erhoben. Mau erklärt, daß keinerlei Grund vorliegc, die Einrichtung der Tradstlvnskomvagnien bei der Reichswehr irgendwie mit verbotenen Rüstungen in Zusammenhang zu bringen. Die weitere Anschuldigung, daß die alte Landwehrorganisation noch besiehe, kann angesichts der Tatsache, daß diese Organisation schon vor 25 Jahren durch die Bczirkskvmmanöos ersetzt wurde, nur darauf zurückgeführt werden, daß die Militärkontrollorgane irgendwo auf dein Lande noch die ältcn Schilder „Land wehrbezirk .... Landwehrkompagnie" angctrofsen haben. In den Festungen sind lediglich Erhaltungsarbeiten vorgenommcn worden, deren Ungefährlichkeit die Bot schafterkonferenz nachträglich zugeben mußte. Die For derung daß nach der vollzogenen Aufhebung des KriegS- leistungsgesetzes auch die Ausführungsgesetze einzelner Länder dazu aufgehoben werden mußten, erledigt sich von selbst. Mit der Aufhebung eines Reichsgesetzes sind nach deutschem Recht selbstverständlich auch die dazu ergan- gegen Ausführungsgesehe hinfällig. Gegenüber dem Borwurf, daß gewisse Gesetze zur Durchführung der EntwafsnungSbestimmungen noch nicht durchgeführt sind, wird deutscherseits daraus hingewiescn, daß bereits am 26. Juni 1921 durch Reichsgesetz die Fabrikation sowie die Ein- und Ausfuhr von Waffen- und Kriegsmaterial genau geregelt sind. Einzelne Punkte dieses Gesetzes wurden von der Kontrollkommission be anstandet, doch wird hierüber seit langer Zeit verhandelt. Die deutschen Stellen kommen zu dem Schluß, daß der Borwurf des Kontrollberichtes, die deutsche Regierung zeige schlechten Willen, auf starken Uebertretbungcn beruht. Die britische «rbeUerkch-st gegen die Parttzolttik, London. (Funkspruch.) Daily Herald verkündet in fettgedruckter Ueberschrist, daß di« Urbettervartei dte Pakt» Politik ««»reife« werde. Da« Blatt weist auf die ab weichende Auslegung der in Genf erzielten Uebereinkunft seitens des Quai d Orsay und des Foreign Office bin. Daily Herald teilt mit, daß die Arbeiterpartei , di« die Opposition gegenüber der gesamten Paktpolitik und der Unterstützung des Genfer Protokoll« erklärt habe, beantragt -ade, die Frage im Parlament zu erörtern. Ottawa. (Funkspruch.) I« Unterhaus erklärt« der Premierminister Mackenzie Kina in Erwiderung auf «jne Anfrage, Kanada fei nicht Teilhaber an dem Pakt »wi- scheu Großbritannien und Ftavkreich bezüglich der Ga rantie der Rheingrenzen. Die Flaggeufrage tzertigt. Berlin. Wie wir hören, ist aut «Husch der Wichs- «gierung di» Frage der Aenderuug der Reichsfarbtn, die vom Reich-Minister de« Innern sowie von den RechtSpar- teien angeschnitten wordeu war, auf unabsehbare Zeit per- tagt worden, solang« die außenpolitisch in Schwierigkeiten nicht überwunden find, sollen derart! o- innenpolitisch« Er örterungen zurückgeftellt werdrn Marine diene imperialistischen Zwecken. Ter Redner fordert für dir Marine zeitgemäße Erneuerung des Materials und daS Recht auf Verjüngung. Er begrüßt die Antzlandssahr- ten unserer Kriegsschiffe, deren Nuinabme im Auslande be weis«, daß wir Deutschen doch nicht die Paria» der Völker sind. Der Redner fordert genaue Untersuchung aller Selbst- mordfälle. Um den Mannschaften Abwechslung zu bieten, müsse das BildunaSwesen ansgebant werden. Der Redner richtet einen Appell an die Lander und Gemeinden, für die Unterbringung von abgehende» Marineangehörigen nach Kräften zn sorgen. ReichSwehruiinitter Tr. Geßler erkennt an, daß das ganze sittliche und seelische Niveau der Reichswehr nnd Marine noch gehoben werden muffe. Dazu müffe aber auch den O fizieren und Mannschaften ein Mindest maß wirtschaftlicher Sicherheit geboten werden. Bei der Ansbildnng macht die Lebrerfrage noch Schwie rigkeiten, da die gegenwärtigen O'siüere bisher nur für den Krieg ausgebrldrt sind. Die Selbstmorde seien ein schwarzer Flecken auf unserem Schild, der verschwinden müffe. Der Hauptgrund für die gestiegene Selbstmordziffer liege in der zwölfjährigen Dienstzeit. Auch der AlkoholiS- mus trage Schuld. Es müße unbedingt Wandel geschaffen werden. Damit schließt die allgemeine Aussprache. Di« geforderten Neubauten — ein kleiner Kreuzer und fünf große Torpedoboote — werde» gegen Sozial- demokraten und Kommunisten bewilligt, ebenso das Ge balt des Ministers. Das kommunistische Mißtrauens votum wird gegeu die Antragsteller abgelehnt. Damit ist der Marineetat erledigt. Zur ersten Beratung stehen dann Gesetzentwürfe zur Vereinfachung des Militärftrafrechts und über Militärgerichte und militärgerichtiiches Vor- fahren. Abg. Rokufeld (Soz.) siebt in den Vorlagen eher einen Rückschritt als eine» Fortschritt. Die Beschleunigung des Verfahrens erfolge aus kosten der Richtigkeit. Ter Redner fordert di« Wahl von Vertrauensleuten für Soldaten. Ter militärische Kastengeist dürfte nicht wieder ausgerichtct werben. Abg. Tchultz-Bromberg (Tnat.) verteidigt die Militär- gerichtSbarkeit gegen Vorwürie des Vorredners. Der L'fizicr sei der Erzieher des Soldaten, warum soll er da nicht auch sein Richter oder sein Verteidiger jein. Abg. Vierath <Komm.) nennt die Vorlagen eine elende Stümperei und verlangt überbaupt Beseitigung dec beson deren Militärgerichtsbarkeit. Abg. Brüninghaus (DVp.) sieht in den Vorlagen zweifel los eine Verbesserung. Es lei unerhört, zu behaupten, daß die Entwürfe einen Rückfall in die finsterste Zeit des Mittel alters bedeuten. De» Mannschaften wurden durch die Neuregelung manche Härten erspart. Abg. Dr. Haas-Bade» (Dem.) betont, daß eS sich hier nur darum bandele, unbedeutende militäriichc Vergeben nicht den langwierigen zivilrechtlichen Verfahren zu über weisen, sonderu rasch zur Erledigung zu bringen. Abg. Tr. Bell «Ztr.) glaubt, daß eine sachliche Erörte rung dieser Fragen nur im Ausjchnß möglich sei. An dem guten Willen des Wehrministers sei nicht zu zweifeln. Die Vorlagen geben dann an den RechtsanSschn^ Das HauS vertagt sich. Mittwoch 2 Ubr: kleine Vorlagen. Schluß gegen 6', Uhr. Der Deutsche Ruudflug beendet. /Berlin. Mit dem gestrigen Tage hat der vom Deutsche» Aeroklub veranstaltete Deutsche Rundflug seinen Abschluß erreicht. AIS vorläufiges Wertungsergebnis gibt die Wertungsstelle des Aeroklubs eine Uedersicht, nach der in Gruppe unter den fünf beste» Wertungen Lärzer auf Mercedes-Daimler an erster Stelle, Schrenck, auf Daimler l- 20 au -weiter und Guritzer auf Mercedes l- 20 an dritter Stelle steht. I» Gruppe L führt von siebe» Wertungen Hochmuth ans Udet-Flugzeugbau vor Bäume» aus Bäumer 0 11 und Katzenfteia ans Dietrich v? 7». I» Gruppe 0 sind unter den 13 PreiSnnwärtern Ritter aul Kaspar Theiß, Wenke auf Junkers L 16 und Schnäbel« auf Junkers r 29 an erster Stelle genannt. Tie Wertung ist vorbehaltlich der Nachprüfung durch das Preisgericht erfolgt. Eine amerikanische Stimme gegen die Schanduote. Neu york. Die „New Bork World" nimmt als einzig» Zeitung den Kampf gegen di« Entwaffnungsnote auf und erklärt: Dl« Alliierten dürsten nicht glauben, daß Amerika irgendetwas für die Entwaffnungspolitik der Alliierten DaS ist «icht Friedenspolitik! DaS Vorgehen der Alliierte« bedeutet nicht Entwaffnung Deutschlands, um Augrtffe zu verhindern, souvrrn Entwaffnung LentschlandS^ «m es «iederznkuebeln. Die Note wurde von Frankreich inspiriert, das davon auSgrbe, daß Deutschland für unbestimmte Zeit hilflos gemacht werde» muffe. Innerhalb de» bewaffneten natio nalistischen Kontinents muß «in schwaches Deutschland die «rücke bilden zwischen Frankreich und der Kleinen Entente. Di« Not« verlangt von Lrntfchlaud, daß es eine Stell»»« etnnehmr wie «««ppte» oder Marokko.
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