Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.06.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192506166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250616
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250616
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-06
- Tag1925-06-16
- Monat1925-06
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.06.1925
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Riesaer H Tageblatt ««d Anreia^ iElbedlatt md AmckM). 78. Jahr« 1S7 Laä^Mrsaer Sägeblatt erschet«t^eHe^Ta»abend« '/,S llhr mit Ausnahme brr Sonn- und Festtage. vezua«-rtt«, gegen^örcüwzahlung. «ür^mer?lltto»cn 2 Mark 25 Pfennig durch Post oder durch Boten. Mr den Fall de» Eintreten« von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialtenprns« bdhalten wir uns da« Recht der Prei«erhöhung und Nachforderung vor. Anzeigen «llr di« Nummer de« AlGaabetaaeS sind bi« 9 Uhr vormittag« aufzugeben und °m voraus zu bezahlen; «ine Gewähr kür da« Erscheinen an bestimmten Lagen und Plagen wird nicht übernommen. Grundpreis für die >9 ww vrett». 2 mm hob« Grunoschrisi-Zetle (S Silben. LS Eold-Pfennige. di« 89 nm breit- Neklamezeile l<X) Gold-Pkennig«: zeitraubender und tabellarischer Satz 59»/, Aufschlag. Fest« Tarife, bewilligter Rabatt erlischt, wenn uer Petrag verfällt, d'lrck Klage «ingezoaen werden MUK oder der Auftraggeber n Konkur« g«rät Zahlung«-und Lrfüllungsort: Riesa. Achttägig, Unterhaltungsbeilage Erzähler an der Elbe" - Im Falle höherer Gewalt - Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störung«» des Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher lein«, Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer - Winterlich, Riesa. GeschiflSstelle: G«ethettr«de äst. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigen t^l: Wilhelm Dittrich, Riesa. «rrd An; eiger sElbeblM Md Anzeiger). L», «U«, r°,-blatt «Wit dl- amtlich« Balmmlmach»»«« ""«,2 Wernrus p». .V. «mtshauptmavuschaft Grossenhain, des Amtsgerichts, der AmtSimwattfchaft »ei« Amtsgerichte «ud des Rates der Stadt Riesa, des AiuarrzamtS Riesa m»d des HantztzollamtS Meissen. IMW M Sie WI» Wl. BPD. Ueber die Unruhen in China werden täglich non der englischen und der französischen Presse tendenziöse Nachrichten verbreitet, die durch die ganze Welt eilen und ein gänzlich falsches Bild über die wirkliche Lage abgebcn. Die deutsche Negierung steht der Lage tu China j,, jeder Hinsicht uninteressiert gegenüber und hat daher kein Inte resse daran, die alliierte Propaganda zu fördern, die darauf gerichtet ist, der chinesischen Bewegung bolschewistischen Cha rakter znznsprcchcn. CS ist nicht ausgeschlossen, daß mit Hilfe deS Nachrichtenapparates der Wcstmüchtc in der nächsten Zeit Nachrichten verbreitet werden, in denen behauptet wird, daß deutsche Missionare und Staatsangehörige von den Aufständischen mißhandelt oder getütet worden seien. Schon jetzt macht man darauf aufmerksam, daß derartige Tendenz berichte mit der denkbar größten Borsicht aufzunehmcn sind. Da sich die deutschen Staatsangehörigen vollkommen neutral verhalten und im Gegensatz zu den anderen Europäern sich den bewaffneten Kämpfen sernhalten, ist bis jetzt kein Deut scher von den chinesischen Aufständischen irgendwie belästigt morden. Nm zusammenhängend ein klares Bild über die wirk liche Lage in China zu ermöglichen, muß man vor allen Dingen den rein nationalen und sozialen Charakter der chi nesischen Bewegung berücksichtigen. Cin vollkommener Feh ler ist cs, die Behauptung auszustellcn, als sei der Bolsche wismus in China ausgcbrochen, um mit Hilfe Rußlands die Großmächte aus China zu verdrängen. Ter eigentliche An laß der Bewegung war zunächst ein Streik in den japani schen Spinnereien in Schanghai. Diese japanischen Unter nehmungen beruhen ans einem außerordentlich raffinierten Ausbeutnngsprinzip, so daß die Japaner ans chinesischen: Boden ungeheure Gewinne cinhcimsen, während die soziale Lage der in ihren Betrieben beschäftigten Chinesen geradezu entsetzlich ist. Tie glänzeirde Rentabilität der japanischen Unternehmungen in China ermöglichen zum Teil Dividen den in Höhe von 121 Prozent, was in Japan selbst über haupt nicht vorkommt. Tic 180 MO chinesischen Arbeiter, die in den Spinnereien und in den Hafenanlagcn beschäftigt sind, bieten allerdings einen günstigen Boden für kommu nistische Propaganda. Sonst aber gibt cs in China den Be griff „Proletariat" überhaupt nicht. Tie ganze chinesische Industrie ist nach wie vor eine Kleinindustrie, die von grö ßeren Familien unter patriarchalischer Regie betrieben wird. Auch im Ackerbau, wo über 90 Prozent der Bevölkerung Chinas ihr Auskommen finde», herrschen absolut patriar chalische Arbeitsvcrhältnisse. Die 180 000 verelendeten Chi- nesen, die für die japanischen Unternehmer Sklavendienste leisten müssen, spielen also bei der riesenhaften Millionen bevölkerung Chinas kaum eine Rolle, so daß von bolsche wistischen Unruhen keine Rede sein kann. Gefährlichen Charakter nahm die Bewegung erst dann an, als gelegentlich der Arbeitcrdemonstrationcu in Schang hai von europäischer und japanischer Seite ganz unnützes Blutvergießen hervorgcrnfen wurde. Tie sonst so fried lichen chinesischen Demonstrationen, die niemals zu ernst haften Zwischenfällen geführt hatten, arteten allerdings in dem Augenblick ernsthaft aus, nachdem die Fremdenschntz- Polizei in die dichtgedrängten Mcnschenmasscn der Demon stranten hincingeschossen und über 70 Chinesen getötet hat. Diese Grausamkeit rief in ganz China eine ungeheure Er regung hervor, zumal sich die chinesische Ocffentlichkeit die Tatsache vor Augen führte, daß auf chinesischem Böden chi nesische Volksgenossen von Ausländern erschoßen worden waren. Nunmehr richtet sich der ganze Haß gegen die groe ßen Vertragsmächte, die auf chinesischem Boden ausgedehn teste Vorrechte in Anspruch nehmen. Die Lage Chinas er scheint verständlich, wenn man bedenkt, welche Vorrechte die Ausländer genieße», während das chinesische Volk durch fremde Truppen in Schach gehalten wird. Die Forderungen der nationalistischen chinesischen Kreise gehen dahin, die Privilegien der Großmächte abzuschasfen. Mit Bolschewis mus hat also diese Bewegung nicht das mindeste zu tun, obwohl zugegeben werden muß, daß Rußland und China sehr enge freundschaftliche Beziehungen unterhalten. Bei all diesen Kämpfen zwischen dem nationalen China und den sogenannten Bertragsmächten befindet sich Deutsch land in einer höchst angenehmen Lage des völlig Unbeteilig ten. Im Versailler Vertrag war Deutschland gezwungen worden, auf seine Rechte in China zu verzichten und China selbst ist kein Kontrahent des Versailler Vertrages. Wir haben nun im Jahre 1921 einen Sonüervertrag mit China abgeschlossen, wonach wir freiwillig auf alle den anderen Ländern zusteheude Vorrechte verzichten. Dadurch wird Deutschland nicht in die Lage kommen, in den chinesischen Konflikt verwickelt zu werden. Aus diesen Gründen hat bei unS auch niemand et» Interesse daran, die Absichten der fremde» Bertragsmächte zu unterstützen oder dec antichine sischen Propaganda Nahrung zn geben. Deutschland denkt nicht daran, seine Neutralität preiSzugcben, die ihm in China groß« Sympathien erwerben wird. Die Geldbewegims bei der Aeichshaupttaffe. )( Berlin. Nach einer Ueberficht über die Geldbeche- guua bei der Neichsbanvtkasie für Mai beträgt die Summe der Einzahlungen 629 ÜSS 083 RM., die der Auszahlungen 646 V98 8K2 RM., sodaß «in Zuschuß von 17 333 769 RM. nötla ist. Der Stand der schwebenden Schuld betrug am stv. Mat ISS 899 SS1.S0 RM. Deutscher Reichstag. vdz. Berlin, 15. Juni 1925. Am RcgicruugStische: Reichsinnenminister Schiele. Präsident Loebe eröffnet die Sitzung um 2 Uhr 20 Min. Bor Eintritt in die Tagesordnung gibt Abg. v. »ar- dorff (DVP.) eine Erklärung ab. in der er srststellt, daß sich der Abg. Koch-Weser durch eine seiner Bemerkungen in der letzte» Blenarsitzung verletzt gesuhlt habe. Er habe schon persönlich dem Abg. Koch sein Bedauern über diese Bemerkung ausgesprochen und nehme hiermit auch vor dem Plenum diese Aeußerung zurück. Auf der Tagesordnung steht dann die zweite Beratung des Gesetzentwurfs über Depot- und DepofiterrgeschSste. Abg. Ranch-München (Bayr. VP.) empfiehlt namens des Ausschusses die Vorlage zur Annahme. Abg. Fischbeck «Dein.) weist darauf hin, daß, eine Be schränkung des Depot- und DepositeügeschäftS heute nicht mehr zu rechtfertigen sei. Unlauterer Wettbewerb sei im Bankwesen von jeher möglich gewesen. Gegen Auswüchse müsse die Gewerbeordnung schützen. Der Redner beantragt, zur nochmaligen Nachprüfung Zurückverweisung der Vor lage au den Ausschuß. Ein RegierungSvertrcter bittet um Ablehnung dieses Antrages, da die Vorlage am 1. Juli iu Kraft treten muffe und die Länder noch Zeit für den Erlaß von Ausführungs bestimmungen brauchen. Nach kurzer GeschäitSordnungSdebatte wird über dem Antrag auf Zurückverweisung im Hammelsprung abgestimmt. Die Auszählung ergibt 12h Stimmen für und 87 gegen die Zurückverweisung. Tas Haus ist also befchtußanfithig. Präsident Loebe beraumt eine necktSitzuiigHitt 3"« Uhr an mit der Tagesordnung: ReichSinnenminifterium. ' - . * Die rreue Sitzung. Präsident Loebe eröffnet die neue Sitzung 3 Uhr 20 Min. Die zweite Beratung des Haushalts des Reichsinuenmiuisteriums wird fortgesetzt. Abg. Dr. Hcuß (Dem.) wendet sich gegen das Borgeben von evangelischen Kirchenbehörden gegen die evangelischen Pfarrer, die bei der letzten Rcichspräsidenteuwahl sich für die Kandidatur Marx eingesetzt haben. Die Reichsregieruug müsse solche politischen Uebergriffe kirchlicher Stellen ver hindern, damit der freie politische Wille der Staatsbürger zum Ausdruck komme. Der Redner weist auf die Bedeu tung des Auslandsdeutschtums hin. Deutschland werde als Mitglied des Völkerbundes besser für die deutschen Minder heiten sorgen können als jetzt. Der Redner wirft dem Mi nister Schiele vor, daß er um die Dinge herumgeredet und eine klare Stellungnahme vermieden habe. Der Abgeord nete Schlange-Schöningen habe sich gegen früher stark ge wandelt. Er habe seiner Zeit der Verfassung Kampf mit allen Mitteln angesagt. Der 18. Januar sei im wesentlichen ein Feiertag der Hvhenzollcrndunastie. Man solle sein El ternhaus und die Vergangenheit seines Volkes ehren, aber auch den Akut haben, den Blick auf die Gegenwart zu rich ten. Den Plan eines Verfassungsausschusses lehnt der Red ner als politischen DilletantismuS ab. Abg. Eichhorn (Komm.) bekämpft das Innenministerium als Polizciministerinm und nennt das Reichökommissariat für die öffentliche Ordnung eine Lpitzclzcntrale. Die Rede des Ministers Schiele sei eine Herausforderung der Arbei terklasse gewesen. Die Kommunisten seien bereit, den Kampf aufzunehmcn. Damit schließt die allgemeine Aussprache. Cs folgen zahlreiche heftige persönliche Bemerkungen. Der Abg. Soll mann sSoz.) bestreitet entschieden, sich für Berfassnngsände- rungen eingesetzt zn haben. Die Abgg. Lemmcrs <Dcm.) und Knbe (Völk.) geraten in eine erregte Auseinanderset zung über die Jugendbewegung. Ter Abg. Littmann sSoz.) weist entschieden die Anschuldigung zurück, als ob er irgend etwas mit dem Hochverrat in der Marine während der KrtegSzcit zn tun gehabt hätte. In einfacher Abstimmung wird dann das kommunistische Mißtrauensvotum gegen de« Minister Schiel« gegen die An tragsteller und die Sozialdemokraten aLgelehnt. Das Ge halt des Ministers wird gegen Demokraten, Sozialdemokra ten und Kommunisten bewilligt. Es folgt die Einzelücratnug. Beim Kapitel Jugenderziehung und wifsenschaftlicheAnstalten bespricht Abg. Löwenstein lToz.) Schul- und Erzieh»ugsfra, gen nnd setzt sich siC die weltliche Schule ciiü Ter Redner wendet sich gegen den bayrischen Kultusminister, »der die Forderung der Bolksschullehrer nach Hochschulbildung abgc- lehnt nnd sic als hirnverbrannt und unaufrichtig bezeichnet habe. Den Antrag ans Herausgabe eines Auszugs des Versailler Vertrags an die Schulentlassenen lehnt der Red ner ab. Er fordert eine moralische Abrüstung. Abg. Mnmm Gnat.) fordert baldige Verabschiedung des Rcichsschulgcsetzes. Die letzten Elterübeiratsivahlen hätten die Volköstimmnng gezeigt. UebcrälC haben die christlichen Listen gesiegt. Tas neue Gesetz muß dem Rech nung tragen. Ebenso dringend erforderlich ssi ein ltzesetz zum Schutze gdgen Schund nnd Schmutz. Der Redner wendet sich gegen die Auswüchse der Berliner Kino-Reklame und begrüßt die Erhöhung der Mittel für die Deutsche Name- meinschaft. Er weist die Borwürfe der Demokraten gegen die evangelischen Kirchenbehörden zurück. Tie evangelische Kirche gehe erfreulicherweise frei und unabhängig von allem politischen Parteistrcit ihren Weg. IBeifall rechts.) Abg. Fra« Psüls iSoz.) warnt davor, immer gerade Berlin als das Sündenbabel hinzustellen. Tie Filmzcnsnr weise viele Mißstände auf. Aber mit Gcsetzesparagrapheu werde mau gegen Schund und Schmutz nick» viel erreichen An der Erziehung und Schule sollte das Volk mehr beteilig« werden. Auch in der Wohlfahrtspflege seien freie Organi sationen wirksamer als cin bürokratisch aufgezogener Ap parat. Abg. Dr. Elenbeck ldnat.) begrüßt den Gesetzentwurf zur Bekämpfung von Schund und Schmutz. Es sei Pflich« deS Staates, die Jugend vor der Zuchtlosigkeit zu fchüyen und die christlichen Grundlagen des Ltaarsweiens zn stär ken. Ein Knlturschutz sei notwendig, um die Gefahren für die Kultur zu beseitigen. Die Freiheit der Kunst werde nicht beeinträchtigt, wenn gegen die Straßenränder an Zucht und Sitte vorgegangen werde, die mit ihren perversen Schmutzsachcn das Volk vergiften. Wir wollen, so erklär« der Redner, die Würde der deutsche« Frau wahren, die durch die dirneuhasterr Betrachtungen der Fra« vom sexuellen Ge sichtspunkt ans in schamlosester Weise verletzt wird. sLärm links.) Die Konfessionen müßten gemeinsam für die christ liche Kultur kämpfen. Auf der Grundlage unserer stolzen Vergangenheit wollen wir weiterarbeiten. Tic Rheinland treue seiner Freunde stehe so fest, daß daran nicht gerüttelt werden dürfe. sBeifall rechts.) Abg. Hofmann-Ludwigshafen sZentr.) hält die süi r«r««» Ml- Sportwesen ansgeworfene« Mittel für unzu reichend. Kür die körperliche Ertüchtigung der Jugend könne kein Beitrag zu hoch sein. Turnerische Veranstaltun gen, die nicht dem Erwerb dienen, sollten steuerfrei gelaßen werben. Der Redner tritt für die tägliche Turnstunde ein, wenn der andere Unterricht nicht darunter leide. Tie Be lebung der Sport- und Spielplätze bedeute Entvölkerung der Spelunken und Tingeltangel. T<n gesundheitlichen Unterricht durch Aerzte lehnt der Redner ab, weil das nichts mit Pädagogik zu tun habe. Die Racktkultnr dürfe nicht weiter um sich greife«. Den Junglehrern müsse endlich geholfen werden. In Berlin seien 733 Junglehrer ohne Stellung. Bon 41000 Schulamtsbewerbern in Deutschland sind über 12 000 ohne Entgelt aushilfsweise beschäftigt, und 29 300 sind ganz beschäftigungslos. Ter Redner fordert Aufklärung über die Lasten des Bersailler Vertrages. Abg. Dr. Bergfträsser lDem.) stellt fest, daß in anderen Ländern mehr für die Wissenschaft geschehe als bei uns Die in Frankfurt a. M. untergebrachten Bestände ans dem Jahre 1848 sollten in das Reichsarchiv übergeführt werben. Staatssekretär Schulz stellt mit Bedauern fest, baß Pro feffor Nernst aus dem Reichsdienst ausgetreten und in bei« preußischen Dienst übergetreten sei. Abg. Knbe (Völk.) fordert die nationale Ertüchtigung der Jugend. Schnaps an Jugendliche unter 21 Jahrcv dürfe überhaupt nicht ausgeschenkt werden. Darauf wird die Beratung abgebrochen. Reichsmuenmiuister Schiele kommt noch auf die pcr'öu liche Bemerkung des Abg. Sollmann zu sprechen und stellt diesem gegenüber fest, daß eine Aenderung des Verhältnisses vom Reich zu den Ländern auf dem Gebiete der Finanz Hoheit, wie sie vom Kabinett Dr. Strcsemann mit Herr» Sollmann angeregt wurde, einen der wichtigsten Vernu sungsgrundsätze über das Verhältnis von Reich und Län dern betrifit. Tas HauS vertagt sich. Dienstag 2)< Uhr: Vorlage über die Depot- und Tepo» siteuaeschästc. Weiterberatung. Schluß 7N Uhr. Z« MWertmmrlW der MAtM beriet gestern über die Borsckrifteu des 8 IS des Aus- wrrtnngSgefetzeS, wobei die Frage der Auswertung von Bankguthaben noch nicht zur Erörterung kam. Absatz 1 wurde unverändert angenommen, ebenso die Nummern 1 bis 5 des Absatzes S, der die Bestimmungen enthält, was als Vermögensanlage im Sinne des 8 1 nicht zu gelten hat. Dazu zählt die Nummer 6 auch Guthaben bei Fabrik und Werksvarkaffen. Dieser Absatz wurde wie folgt gefaßt: „Ueber die Höbe der Auswertung der Guthaben bei Fabrik-und Werksparkaffen entscheidet im Streitfälle die Auswertungsstelle. Tie Regierung wird ermächtigt nähere Bestimmungen über Abgrenzung des Begriffes dieser Sparkassen, über den Ausgleich der Guthaben nnv. zu erlassen." Ein neuer Absatz zählt zn Len Bermö,e«sa,Uagcn. die nicht in, Sinne des Abs. 1 gelten, Forderungen a» BetriebSpenfiouSkaffen. Dies gilt nicht, wenn die Mittel der Kaffe au« freiwilligen Zuwendungen des Arbeitgebers herriibrcu, ebenso nicht, wenn das Vermögen der Kasse gesondert vom Betriebsvermögen des Arbeitgebers ver- >valtet nnd angelegt worden ist. Auch hier wird die Regie rung, »um Erlaß näherer Begriffsbestimmungen usw. ermächtigt. Na«b Abs. ö wird die Landesgesetzgebung ermächtigt. Vorschrift,« «der Aufwertung von «rbschaftSziusen (Kanon,, «rundmiete, Ervlrihe« und ähnliche Ansprüche zu erlassen.. ---- -Eft,-.
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