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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.06.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192506254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250625
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250625
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-06
- Tag1925-06-25
- Monat1925-06
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.06.1925
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gehilfen-Serbande» bedeutsam. Dieser «roß« verdanb, der schon so »ft durch seine Leistungen nicht nur auf gewerkschaft lichem, sonder» auch auf nationalpolittschem Gebiet bi« Augen der Orffentlichkeit aus sich gezogen hat, leistet auch eine durchaus vorbildliche Jugenderziehung. Hierfür zeugte die Tagung. Die 7«x> Teilnehmer fanden sich am Sonnabend zu einem BcarilkungSabend im Stadthallen-Eaal« ein. Sin künstlerisch gut durchgearbeitetes Programm umgab die Rebe des Afrikaverteidigers v. Lettow-Borbeck, der, durch seine zündende Darstellung der Hrldenkämpse in Ostafrika die Notwendigkeit deutscher Geltung in der Welt unauslösch lich ins Bewußtsein brachte. Im Anschluß an seinen Bor trag wurde ein Drahtgrus, an den Reichspräsidenten von Hindenburg abgesandt. Der Sonntag begann mit JeldgvttcSdiensteu für die Protestanten und Katholiken. Dann folgte eine Kundgebung im Schlofihofe. Die vielen Wimpel und Fähnchen umgaben den Sprecher, Berbandsvorstcher Bechln, der nach einer An sprache des JngendführcrS Karl Hahn das Bild des an Leib und Seele gesunden »md in seinem Berns tüchtigen snngen Kaufmanns entrollte, der, zum deutschen Mann erwachsen, verantwortlich seinen Berns im Dienste des deutschen VolkS- ganzen anszunben lwbe. Berufliche Likttbxwerbc zeigten sodann die (srfolge ernster Arbeit. Am Nachmittag brachten J-estzng und Volksfest die Bevölkerung Heidelbergs in Be wegung. Nach dem ,>estzng fand die eigentliche Bnndesta- gnng durch eine feierliche Wimpelwcihc und eine Schluhan- svracbe Mar Habermanns tBerwaltungSmitglied des DHB.i ihren Abschlnst. Teils ans großen Schiffen, dir insgesamt itAXl Teilnehmer faßten, teils am User sahen dann die Ta gungsteilnehmer unter starker Beteiligung der Einwohner von Heidelberg das von den allermeisten noch nie erlebte Schauspiel der Schlvßbelenchtnng. Die Ausstellung, die während der Tagung in der Stadt halle viele Besucher an sich lockte, war äußerst geschickt und fesselnd zusammcngestellt. Neben Druckschriften und Büchern des Berlages vom DHB. waren interessante Statistiken aus gestellt. Der Briefwcchselbnnd gibt den jungen Kaufleuten Gelegenheit zur Fortbildung und zwar dadurch, daß ein« Anzahl Scheinsirme» gegründet sind, deren gesamter Brief wechsel von Teilnehmern ans allen Ortsgruppen bearbeitet wird. Go stnb sm Mär» 282» Eingänge zu verzeichnen wese«. Wichtig ist auch die sehr anschaulich« Gtattsttk übe« bi« «ttgliederAeweru», des Bunde» der Aaufmannßtuaend. von dem Tiefpunkt von 8879 Mitgliedern t« Jahr« 1918 steigt der Bund seit 1919 (10878) in schneller Sola« auf 24 888 im Jahre 1920, 80 418 im Jahr« 1921, 88 449 im Jahre 1922, MV bann langsam «et- terstetgend heute, zur Zeit de» Bundestages in Heidelberg, bi» zur stolzen Zahl 48 087 anzuschwellen. Am Montag zeigten Schauturnen und Wettkämpfe die Erfolge vorbildlicher Körpererziehung, die nicht Rekordlei stungen, sondern gute Durchschnittsausbildung im Ange hat. Mehrere Hundert der Jungkaufleut« schloffen sich auch den Lehr- und Wanderfahrten an, die nach den verschiedensten landschaftlich schönen und wirtschaftlich interessanten Gebie ten des westlichen und südliche» Deutschland führe«. Be sonders stark ist auch die Beteiligung an der Jährt nach Hamburg-Helgoland. Wer da wissen will, was er von der deutschen Zukunft zu erwarten hat, der muß bisweilen an einer solchen Heer schau der junge» Generation trilgenommen haben, der muß miterlebt haben, wie ein neues, kräftige» Leben in allen Schichte» und Berufen empordrängt. SS sind ja nicht nur die politischen Ereignisse, die unser Schicksal gestalten und die Zeit, in der man Kaiserzahlen und Schlachtendaten als den Kern geschichtlicher Vorgänge wertete, ist vorüber. Ge wiß, diese Daten sind vielfach der stärkst« sichtbare Ausdruck bestimmter Entwicklungen gewesen, vollzogen haben diese sich aber in Wirtschaft und Kultur, indem sich, unmerklich fast, Zelle an Zelle baute, indem lebenzündende Gedanken, der Mitwelt im einzelnen unnachweisbar hinsichtlich deS Wan» und Wie ganze Schichten und ganze Generationen de» Vol kes erfaßten. Aehnlich scheint uns, ist die Entwicklung zu lverten, die in der heutigen jungen deutschen Generation sich vollzieht und deren Kennzeichen trotz äußerer Bedrängnis wieder mutiges Anpacken deS Lebens, berufliche Tüchtigkeit auf allen Gebieten, frisches Ueben der körperlichen Tugenden im sportlichen Wettkampf aller Art ist. Ein frischer Wind ist zweifellos überall spürbar und ist geeignet, manche Sorgen wolken zu verscheuchen. Die Zukunft wirb sich im wesent lichen gestalten nach dem Willen, der in unserer Jugend lebt, dl« »u gegebener Stund« große Schicksalsfragen wirb löse« müsse«. SS befteht kein Zweifel, -atz der Kaufmann dabei in vorderster Linie stehen wirb und daher ist die Jugend« arbeit be» DHB. mit Bewußtsein «in Dienst am Botte. „Lchiitet tzte Lilie« «mf de» Felde a«! sag« euch, daß auch Salomo in all seiner Herr lichkeit nicht gekleidet gewesen ist w,e derselbigen eine". Wer denkt nicht an diese Worte, wenn ihm das seltene Glück zuteil wird, den Edelstein unserer heimatlichen Flora vor Augen zu bekomme», den Türkenbund (Lilium Martagon), im alchimistischen Zeitalter nach der Farbe der Zwiebel, der man geheime Kräfte znschrieb, auch Goldwurz genannt. Auf oft meterhohem kräftigen Sten gel schaukeln sich die eigenartigen schönen Blüten. Die wch» trübrosa gefärbten, mit kleinen, vurvurbrännlichcn Punkten gefleckten Blütenblütter sind stark zurttckgerollt und erinnern so an einen gebundenen türkischen Tur ban, daher der Nanw. In lichten Laubwäldern der Berg- regwn tritt uns hier und da Ivie eine Wunderblume die ses Kleinod entgegen, nicht rasch verblühend wie andere Blumen, sondern etwa fünf Tage seine Blüten offen hal tend: jeden zweiten Tag etwa eine neue an der endstän digen Traube öffnend. Ein schwacher Duft entströmt ihnen am Tage, der nachts viel stärker, eigenartig süß Wird, und dann wird die Wunderblume aufgesucht von einem Märchenprinzen, dem Taubenschwanz, einem Däm- merungsfalter, der schwebend den Nektar saugt und mit zappelnden Beinen den gelben klebrigen Blütcnstaub aus den großen roten Staubbeuteln zum Austreten bringt, um ihn zu emer andere» Blüte zu tragen. „Ziehe deine Schuhe aus, hier ist ein heiliger Ort!" So ruft es in un», wenn wie rotes Flammenopser vor uns die Trichterblume der Fcuerlinie (Lilium bulbiferum) lodert. Wie in Ehrfurcht neigen sich die Halme des Korn feldes, an dessen Rande sie blüht. Das Märchen erzählt von den Sonntagskindern, die die rote Wunderblume finden und denen sre Glück bringt. Aber nur solchen blüht sie hier und da, die wirklich Sonne im Herzen tragen und heilige Schönheit heilig verehren. Das Brechen dieser wilden, seltene« Lilien ist Frevel im Tempel der Schönheit. LkkUk KI0U80I« 2n Tuben Mk. 0.40, Mk. 0.60, Mk. 0.80, «n Dosen Mk. 0.75 und v/kL. 1.Z0, Self» M». 0.70. «GUhk ÜB sMMtttltvkdb ttttL LkäU titt fvifcheS SßttSkberr^Dee «lekbrettise ESebVamb vor, s«me «oufprr-EleFe EVGättKi Lik Eükktt« ißt LkV -AttFi-FOtt iF MtLkVLVLkNiiiiF JItzDH tmL LGtt fkiNkV LkkUk Ullllson 8klkk ">' »Nanu, seit wann denn? Fühlen Sie sicher unter meinem Schutz, teuerste Lilli?* »Doch!* Sie sah ihm mit einem au» Treuherzigkeit und kindlicher Scheu gemischtem Blick so warm an, daß er sein Leutnantsherz aufjubeln fühlte. ,Lch weiß, daß Sie mich vor jeder Gefahr schützen würden, aber ich will doch lieber in der Nähe des Hauses bleiben." «Ihre Wünsche sind immer die meinen," sagte er galant. ,Zch fühle mich stets da am wohlsten, wo Sie mich in Ihrer Nahe dulden." „Wenn ich nun aber wieder echappiere?" Halb war's Befangenheit, halb war's Uebermut, der sie diese Frage tun ließ und dieselben unklaren Motive bestimmten st«, schnell wie ein Gedankenblitz die Tat falben zu lassen. Sie huschte an ihm vorbei und flog wie eme weiße auf gescheuchte Taube geradeaus dem Schlosse zu, sprang graziös die Freitreppe hinan und setzte sich, alle lachenden Schelmen geister in dem Gesichtchen, auf eine Stufe dicht neben der. Brüstung nieder. Verblüfft schaute der verliebte Marsjünger der ent eilenden Gestalt nach, dann aber kam's wie Begeisterung über ihn. „Ausreißen!" rief er. „Gibt'S einfach nicht!" Ein Jauchzer, und schnell wie ein Sausewind stürmte er ihr nach, sprang mit zwei mächtigen Sätzen die Stufen empor und nahm, ohne sie um Erlaubnis zu fragen an ihrer Seite Platz. Ja er rückte so dicht an sie heran und beugte sich so nahe zu ihr hin, daß seine schneidigen Schnurrbartspitzen ihr ebenso verhängnisvoll nahe kämm, wie damals beim «ükentopf. Aber jetzt gab's kein Zurückweichen mehr, Komteßchm saß in einer Falle und ihr junges Herz klopfte bis in di» Kehle hinauf. Als geschulter Krieger ließ der Leutnant sein« hold« Gefangene gar nicht zur Besinnung kommen, er faßte slim die Gelegenheit beim Schopfe, beugte sich noch tiefer herunter, schlang feurig den Arni um ihre zarte Gestalt und, «he sie noch müße, wie ihr geschah, hatte er sie geküßt. „Aber Hans*, flüsterte sie ängstlich und verschämt, «wie können Sie so etwas tun!' .Nun, warum denn nicht?' fragte er in triumphierendem Siegesbewußtsein zurück und küßt« sie trotz ihrer hestigm Abwehr zum zweiten Male. .Warum sollen wir «S ander«, Leuten nicht nachtu» dürfen?' Sein Argument schien ihr nicht gleich «iuzuleuchten. .Aber Hans, wir sind doch auch nicht verlobt', sagte sie kindlich und schüchtern, indem st« sich von ihm losznmachrn suchte. Er aber hielt sie noch fester in seinem Arm und sah st« heiß und strahlend an. „Nun, gcliebteste Lilli, wir sind ja auf dem besten Wege dazu', rief er jubelnd. .Was bin iw doch für «in glücklicher Mensch! Tu wirst mein! Ja, ich weiß ja, daß Du willst! Du! Du, das schönste und beste aller Geschöpfe. O, es Muß heraus, sonst sprengt es mir die Brust entzwei, ich liebe Dich wie wahnsinnig! Und ich weiche nicht von d«r Stelle, bevor ich nicht dir Gewißheit hab«, daß Du mich wiederliebst!' Zart lick schmieate ne da ibr Köpfchen an seine Schulter und leis«, wie von wonnigem Schauer gedämpft, flüsterte sie glücklich: „Ja, Han», und ich hab« Dich immer geliebt.' Von nun an hatte sie nicht» mchr etnzmvenden gegen die ungezählten Küsse, die er auf ihre Kirschenlippen applizierte, ja, e« schien, al» ob st« sich nun von selbst zum Kuss« wölbten.' .Weißt Du, Herzenslilli', sagt« er ,n einer Ruhepause, .den Spaziergang durchs Fegefeuer machen wir aber »un Hand in Hand, oder besser noch, wir küssen uns beide hindurch bis in den siebenten Himmel hinein, wo es am schönsten sein soll, nicht wahr?' Sie lacht« und nickte — und dann küßten sie weiter, als ob sie heute gleich die Wanderung beginnen wollten. Gleißend warf da» Mondlicht seinen Silbrrschein über da» junge Paar auf der Treppenstufe, neckisch plätschert« der Springbrunnen und leise wundertiefe Laute raunten sich die Kronen der alten Linden zu. Auf der Veranda oben wurde eine Tür geöffnet. Gräfin Burgmeister trat in Gitta» Begleitung aus dem Vestibül heraus. Betroffen über dm unerwarteten Anblick, der sich ihr bot, faßt« sie dm Arm ihrer Begleiterin, um sie am Weitergehen zu verhindern. Aber schon warm die beiden Verliebten wie ertappte Verbrecher aus ihrer Glückseligkeit aufgeschreckt. Voll lieblicher Verschämtheit, dm ganzen Abglanz ihres jungen Glückes auf dm Wangen, lief Lill» der Mutter entgegen, warf ihre Arm« um deren Hals und versteckte dm Blondkopf an ihrer Brust. „Mutti, Herzmrmutti, ich kam» ja nicht» dafür!' stammelte sie kindlich. «Han» hat — er — ich—* Während nun der klebtttäter sich ebenfalls der Gräfin näherte, entfernte sich Gitta, wckche, wie die Schloßherr»«, dieses Ereignis vorau-gesehen, unauffällig, um noch einige Zeck im monddurchleuchtrtm Park zu lustwandeln. Teil, Lillis gelber Leonberger, hatte sich ihr -«gesellt und sie ließ sich seine Begleitung um so lieber gefallen, al» der Rentmeister, dm die ,gesittete' Lilli noch immer.Pillchm* zu nennen beliebte, beim gestrigen .Apport' in seiner bekannten Originalität der Gräfin gemeldet hatte, daß ein „Jndivium* in der Nähe Herumstreifen sollte, welches alle», was au» dem Schlosse käme, stark auf» Korn nähme. Zuerst hatten sie all« drei dem Bericht keine Bedeutung beigemrffen, nnruhig warm sie erst geworden, al» der treu ergebene kleine Rund« heute wie «in vom Stur» getrichmer Gummiball dem Hause zugewirbelt war und die Haukfrau gebeten hatte, den Bericht de» Förster» entgegmneymen zu wollen. Diesem war ausgefallen, daß in der Moorhütte, welch« bei dm Jagden den Herren zum Schutz dimte, jemand genächtigt hatte. Er hätte auch em SubM im Wald« Hemmstrrifen sehen, habe aber nicht gewagt, den Betreffenden anzuhallen, umsomrhr al« dieser nicht wie «in Wilddieb, st>ndern vielmehr wie ein Tagedieb in seinem Rock au»aesehm hätte. Gräfin» Ulrika hatte daraufhin besohlen, die Augm gut offen zu halten und di« Tor« sorgfältig zu schließ««, sowie ihr unverzüglich zu melden, wenn sich in dieser Angelegenheit neue» ereignen sollt«. Sie war nicht eigentlich besorgt/ denn sie wußte, Haß sie sich im Notfall auf 1h« in langen Jahren erprobten Untergebenen verlassen konnte, aber ste vermochte trotzdem ein Gefühl der Unsicherheit nicht zu überwinden, wohl deshalb, weil ihr Sohn nicht an ihrer Seite weilte. Baronin Gitta empfand, den vierbeinigen Beschützer neben sich, keine Angst, er war auf den Mann dressiert. Aber wer sollte ihr auch etwas tu»? Sie kannte niemand, der speziell ihr etwas Böses zufügen würde, im Gegmteil, ste hatte sich in der kurzen Zeit ihres Hierseins bei ihren Besuchen im Dorf schon viele Freunde gewonnen. Im übrigen umgab dm Park eine ziemlich hohe Mauer, die Gittertore warm verschlossen und dann — die unmittel bare Nähe des Schlosses gewahrten ihr hinreichenden Schutz. Einen Ausdruck sinnenden Denkens auf dm schönen Zügen, den Blick inS Weite veckoren, ging sie langsam unter den lauüos ragendm Bäumm dahin, zwischen denen die silbernen Lichtfunken deS Mondes zitterten. Komteß Lillis junge» Glück ließ eine Flut von Er innerungen in ihr lebendig werden. In diese Zeit fiel der Tag, an welchem ste der geliebte Mann vor einem Jahr an sem Herz genommm und — vier Woche,» später begann ihr Weg in» Fegefeuer. Schweres im Leben, trauervolle Stunden verwischen fick im Wechsel der Zeiten aus Herz und Sinn, aber das Furcht bare, Seelenmordende, das dem machtlosen Menscher» wider fährt, bleibt unauslöschlich in seinem Gedächtnis haften. Gitta erschauerte jedesmal von neuem, wmn st« an dm grauenvollen Abschluß ihres Ehedramas dachte, in dem ste sechs Monate lang gleichsam da» Schicksal eines Galeeren sträflings getragen hatte. Gereist und geläutert war sie au» dieser schweren Drang» Periode ihre» Leben» hervorgegangen, das fühlte ste selbst, aber ob sie nun würdig war „dem Hunmelreich zu nah'«'? In einigm Tagen mußte Ulrich von seiner Reffe, welche ihn mehr al» einen Monat sem gehalten hatte, zurückkehren. Er war zuerst in Schöneck am Rh«« gewesen, um sich dort vvn dem Fortschritt der RenoviernngSarbeiten zu überzeugen. Gräfi»» Ulrike wollte später für immer dorthin übersiedeln, dämm wurde jetzt das alle Schloß nach ihres SohneS Willen mit all' dem Komfort auSgestattrt, der seiner Mutter das Leven dort behaglich machen sollte. Bon da au» hatte ihn seine Reiseroute nach Schlesied geführt. Da Eichenbruch Komteß LilllS Heiratsgut sein sollte, hatten sich Ulrich und Gitta di« Herrschaft Greffenklau zu ihrem zukünftigen Heim erwählt; ihre Hochzeit war »unmehr auf dm Anfang de» D««nb«r» festgesetzt wordm. Wiederholt batte Graf Ulrich »«betreff der Einrichtung brichtch die Wünsche seiner Verlobten erbeten und nun schrieb er stolz und befriedigt von seinem Gelingen, und daß dem einsamen Hause nicht» weiter mangele al» di« geliebte Gestalt der Herrin, der er sein Weick zu Füßen legen könne. Gitta» Herz schwellte vor namenloser SlückSempfindung» e» war ihr m diesem Augenblick, al» ob sie di« Fülle zu Überwältigen drohte. In überströmendem Dankgefühl richtet« ^die Mcke^mn Himmel empor und ihre Lippm bewegte» Gortfetzuug folgte
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