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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.07.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192507097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250709
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250709
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-07
- Tag1925-07-09
- Monat1925-07
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.07.1925
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öunae« der betreffe«»«, verdraucherkretfe zuseh«»»- I» Preise, «ach Kolonialwaren, die meistentetl- an» dentscher Hand durch Hamburg nach Pose» gelange«, habe« angeeoge«, da- Sornmehl ist grstteaen, ebenso auch deutsche- Wetß- roggenmehl. Für Rei» ist geradezu «ine Hausse entstand««. Die Danziger internationale Messe »erlegt. Danzig. (Funkspruch.) Infolge Verschärfung de- deutsch-polntschen Zollkrieges hat sich der Susstcht-rat der Danziger internationalen Stesse A.-V. entschlossen, dt« vierte Danziger internationale Messe, die vom «. bi» S. August stattfinben sollte, um einige Wochen auf die Tage vom 2t. bt- 27. September zu verlegen. Auch der Danziger Landmaschi» nenmarkt findet vom 24. bi- 27. September statt. Dt« Kollektivausstellung de- Bunde» deutscher GebrauchSgrapht- ker, die zn einer gröberen Abteilung moderner Reklame ausgebaut werden soll, die Danziger VolkSkraftauSstellung für Turnen und Sport werben durch die Messevertagung nicht berührt. Sie finden vom 2«. Ault bi- 0. August statt. Vandervelde zur Rii«m»«-Sfra-e. Baris. (Funkspruch.) Ein Berichterstatter de- Petit Parisiens wurde gestern abend von dem in Pari» anwesen den belgischen Minister Vandervelde empfangen. Dieser erklärte, die RSumnng deS RnbrarbieteS mache «tu« tech nische Verständig«»« zwischen Frankreich und Belgien notwendig. Die Bewegung der Lruvven habe schon be gonnen, denn die am 11. Januar 1V23 von den belgischen und französischen Truppen besetzten Gebiete werden vor dem Termin geräunit werden, der in London bestimmt wurde, also vor dem 16. August. Auf die Frage, ob die Stadt« Düffeldorf, Duisburg und Ruhrort ebenfalls geräumt wür- den, antwortete Vandervelde, die Besetzung dieser drei Städte ist eine interalliiert« und nicht eine französisch-bet- zische. Ihre Räumung macke also eine interalliierte Ver ständigung notwendig. Was den Sicherheit-patt betrifft, so kann ick nur bestätigen, datz die Sonder- und Zusatz, abkommen, zu denen man sich entschließt, keineswegs den Tod des Genfer Protokolls bedeuten. Frankreich und Bel gien bleiben dem Protokoll treu. Der Berichterstatter fragte alsdann, ob Vanderveldes Anwesenheit im belgischen Mini sterium für Auswärtige Angelegenheiten nicht eine Aende- rung in der belgischen Außenpolitik bedeute. Vandervelde antwortete, mau spricht hier von gewissen französischen Be unruhigungen wegen der flämischen Mitglieder im Kabinett. Die Flamen haben für Frankreich die gleichen brüderlichen Gefühle wie die Wallonen. Die neue belgische Regierung mit ihren flämischen Mitgliedern wird für Frankreich di« gleiche Liebe zeigen wie die voraufgegangcne Regierung. ErrtschS-igimgSklstge der Fra« Höfle gegen die preußische Justiz. )( Berlin. Die Witwe des früheren ReichSvost- ministerS Höfle hat ihren Rechtsdeittand mit einer Ent- schädigungSklage gegen die preutziscke Justizverwaltung beauftragt, lieber die Höhe der Entschädiguiigsjorderungen der Frau Dr. Höfle lassen sich im Augenblick noch keine genauen ziffernmässigen Angaben machen. Sie werden aber ron unterrichteter Leite als sehr erheblich charakterisiert. Die Anklage gründet sich auf die Annahme, dass Dr. Höfle, der durch Verschulden der Justizverwaltung gestorben lei, noch viele Jahre gelebt und für feine Familie gesorgt hätte. Auch die Schädigungen, die durch das ZwanaSvoll- streckungSverfahren und andere Beschlagnahmen der Justiz behörden herbeigcsührt worden seien, sollen in die Ent- lchädigungtzforderungen einbezogen werden. Der Streik -er Börse«. Die Reichsregierung und ihre Mehrheit im Reichstag haben es wirklich nicht leicht. Bei jedem Kompromiß bekommen, sie Prügel von beiden Seiten. So gebt es jetzt auch wieder bei der Aufwertung der öffentlichen Anleihen. An dem einen Tage erhebt der „Vorwärts" ein großes Geschrei, weil die Neubcsißer der Anleihen ebenso behandelt werden sollten wie die Altbesitzer, was doch eine ungeheure Bevorzugung des SpekulantentumS fei. Am anderen Tage treten die Effektenbörsen in einen Proteststreik, weil der Aufwertungsausschuh beschlossen hat, die Neubesitzer schlechter zu stellen, als sie bisher geglaubt hatten. Nominell freilich gilt die Herabsetzung des AufwertungSsatzeS von ö auf 2,5 Prozent für den gesamten Anleihebrsitz, ab«: der Altbesttz wird durch erhöhte AuLlosungSchancen völlig entschädigt, während der Neubcsitz tatsächlich eine Halbierung seiner Ansprüche erfährt. Die etwa 50 Milliarden Neu besitz, die noch im Umlauf sind, werden demnach »licht in 2,5, sondern 1,25 Milliarden Anleihe umgewandelt. Es mag richtig gewesen sein, am Mittwoch aus diesem Grunde die Notierung der Anleihen an den Börsen einzustellen, da selbstverständlich die Enttäuschung bei denen grob ist, die auf ein gutes Geschäft mit dem Neubesitz spekuliert batten. Ob es auch notig war, den Nktienverkehr ausfallen zu lassen, »st eine andere Frage. Keinesfalls aber kann sich die OeffentliLkeit ««ein geschränkt auf de»» Standpunkt der Börse stellen, wonach der Reichstag nicht das Recht baden soll, eine Speku lativ« zu enttäuschen, wen« er sie für eine Schädigung der Interessen des lSroS der Steuerzahler hält. Des wegen braucht noch lange nicht das Vertraue»» in die deutschen Anleihen im allgemeinen erschüttert zu «erden. Schließ««- der Dresdner Börse. * Dresden. Die Börse sieht sich durch die plötzlichen erneuten Beschlüsse des AuftoertungsauSschusscS in -er Krage der Anleiheaufwcrtung vor eine völlig neue Lage gestellt, deren Endgültigkeit noch nicht einmal fcftsteht. Hier durch ist in den Anleihemarkt eine derartige Unsicherheit ge bracht worden, die geeignet gewesen wäre, auch andere Marktgebiete zn beunruhigen, so daß der Börsenvorstand die Schließung der gestrigen Börse angeordnet hatte. Die gestrigen Beschlüsse des Aufwertuna-au-schuffeS, wonach de»r Ncubrsitzeru von aufzuwcrtende« Anleihe« »u»r eine Auswertung von 2K Prozent statt 8 Prozent gewährt werde« soll, lösten an ter Berliner Börse eine tiefe Erre gung auS. Der Börsenvorstand trat sofort zusammen und ^schloß, die gestrige Fondsbörse gänzlich ausfallen zu lassen bis auf weiteres die auf Papiermark lautende« Anleihe« d.r Reichs, der Länder «ub Gemeinde« nicht »ehr amtlich zn m'iirren. Jnbustrieobligattoiie», landwirtschaftlich« und c hrkenpsandbriese sollen vorläufig weiter notiert wer« . d-'ch führt« die Unklarheit in der Aufwcrtungssrage U . die allgemeine Ungewissheit dazu, dass die Spekulation II Besitz an Papiere« »ms de« Markt zu werfe» suchte. Tic sogenannte« Kurs« lag«, daher fast allgemein unter de« . s ige« Notiehmgen. E- solle« sogar Bestrebungen im i iiuge fest», auch da» nichtamtlicher» Börsenverkehr in den Äuicihen einznstellen. Auf dem Devise»««» bewegt« sich der Verkehr t» de« ^wohnlichen Grenzen,- italienisch: und französisch« Devisen waren weiter aSgeschwächt. -- Auf dem Produkte»««»« r« MWAMklt R m Ml. tt Ludwiathafe«. ««läßlich der »«Wesenheit be» Retch-b-mkvrLNbenten Schacht i« der Pfalz sand am Diens tag auf Einladung der Hanbel-kamrner Ludwig-Hase« et«« Besprech»«- statt, «, der Vertreter an- de» Kresse» der F»d«strt^ »«- Handel- «ad Sew«»«- teiluahmen. Der Präsident de, Ludwig-Hafener .Handelskammer, Geheimrat von «aguer, wie» in seiner Begrüßungsansprache auf dt« Not der Pfalz hin, die «och heute stark unter der Nachwirkung der Separattstenzett leide. Mit Bezug auf die unberechtigte« vorwürfe, dt« der RetchSbank darüber ge macht worden sind, datz sie die gewünschte« Kredite nicht ge währ«, sagte der Redner, datz die Krebttfuchenden durch die endlosen Verhandlung«« de- varmatau-fchuffe» und zuletzt de» Höfle-AuSschusseS irre geworben seien über die Ver wendung vieler Milltone«, insbesondere auch darüber, daß nie zu erfahren gewesen sei, «ad au» den für die Pfalz be- stimmten S Millionen Mark geworden fei. Zum Schluß bat der Redner den ReichSbankprästbenten, bet Kreditgewährung besondere Rücksicht auf die Nöte der Pfalz nehmen »,r lassen. Retchsbaukpräfideut Schacht führte in feiner anschltetzenden Rebe u. a. au«, «in- fei ihm au» der Zeit seiner Arbeit der Stabilisierung der Währung besonder» lebendig geblieben, nämlich die Rück- Wirkung, die die Stabilisierung auf da- politische Verhalten der Bewohner im besetzten Gebiet gehabt habe. In den Schrecken-monaten Ende de» Jahre- 1V28 und Anfang 1V24 habe im besetzten Gebiet alle» au- den Fugen zu gehen ge droht. Mit Schrecken denke «r noch an die damaligen Ver handlungen in Köln über die Errichtung einer Rheinisch- Westfälischen Notenbank. Um wenigsten» die Wirtschaft über Wasser halten zu können, habe man versucht, die Währungs bank aufzuvauen. Zur Separattftenbewegung sagte Dr. Schacht, die Leiden der Pfalz seien den verantwortlichen Stellen in Berlin sehr zu Herzen gegangen. Al» eine sehr glückliche Fügung betrachte er die damalige WährungS- stabtltsierung, die auch den Separatismus geschlagen habe. Wegen de» der Reichsbank gemachten Vorwurf-, daß zu viele Kredite an die Wirtschaft gegeben worden seien, äußerte Dr. Schacht, daß die» damals sein mußte, denn die Wirt schaft hätte erst wieder in Gang gebracht werben müssen, und ungeheure Mengen vor» Arbeitslosen hätten verschwin den müssen. Der Industrie mußten Betriebskredite zur Verfügung gestellt werb«»». Neber eil» bestimmte» Kon tingent konte aber, nachdem die» geschehen war, nicht hinanS- gegangen werden. Weiter führte RetchSbankprästdent Dr. Schacht au», die Not der Pfalz sei vielleicht noch größer al» die Not, in der sich Deutschland überhaupt befinde. Deshalb sei sich Sie Reichsbank bei ihren Maßnahmen der exponierten Lage, in der sich die Pfalz befinde, wohl bewußt. Die chemische Judustrie fei einer der Punkte, wo unsere Hoffnungen ein setzen müßten, denn die chemische Industrie werbe berufen fein, da» zum Teil zurückzubringen, was nach dem Kriege verloren gegangen sei. Eine Steigerung der Produktions fähigkeit der Landwirtschaft sei auch im Interesse der In dustrie gelegen. Die chemische Industrie habe in dieser Produktionssteigerung eine hervorragende Aufgabe. Dr. Schacht kam aus die enge»» Beziehungen der Pfalz zu Elsaß- Lothringcn und dem Saargebirt zu sprechen und sagte, baß eS Aufgabe der Pfalz sein müßte, all« nur möglichen kul turellen Beziehungen, insbesondere mit den Deutschen an der Saar und im Elsaß, zu pflegen. Der Redner sagte dann, es könnte über eine gewisse Grenze hinan» keil» Kredit gegeben werden, wenn die Währung nicht gefährdet werden solle. Die RetchSbank sei sich dessen bewußt, daß sie die Pfalz mit großem Wohlwollen behandeln müßte. Zum Schluß wünschte Tr. Schacht, daß die Pfalz über die schwere Zett der Gegenwart hinwegkomme» möge. Man wisse in Berlin, Laß man sich auf die Pfalz verlassen könnte. Politische Tageskbersicht. Reichspräsident von Hiubenburs besuchte gestern «ach- mittag da» aus Mannschaften und Offizieren aller deutschen Stämme zusammengesetzte Wachtregiment Berlin in seiner Kaserne in Moabit. Der Herr Reichspräsident schritt, be gleitet von dem Reichswehrminister Dr. Gehler, dem Chef der Heeresleitung, General v. Seeckt, und dem Kommandan ten von Berlin, Oberst Severin, die Front de- Regiment» ab und nahm dann einen Vorbeimarsch entgegen. Im An- schlnß hieran aß der Reichspräsident in der OfsizierSspeise- anstalt mit de« Offizieren des Regiment» zu Abend. Deutsch-tschechoslowakische Verhandlungen. Di« Ver- Handlungen zwischen Deutschland und der Tschechoslowakei über eine Freihafcnzone in Hamburg und in Stettin sind nicht, wie in einem Teil der Presse gemeldet wurde, abae- brocken, sondern nur unterbrochen worden, da der tschecho slowakische Unterhändler sich auf Urlanb begab. Nach Be- endiauna dieses Urlaubes werden, wie uns mitgeteilt wird, di« Verhandlungen fortgesetzt werden. Falsche Meldung über et» Kanzlerinterview. Zu den vom „Hamburger Fremdenblatt" gebrachten Mitteilungen über die ablehnende Haltung des Reichskanzlers gegenüber der Luftfahrquote der Entente wird von unterrichteter Seite uns mitgeteilt, daß der Reichskanzler keinerlei Interview« dieser Art gegeben hat. UebrigenS wird erst in der Nächsten Woche der große Luftbetrat zusammentreten. Vorher ist eine Stellungnahme der Regierung nicht zu erwarten. Da- Eisenadkomme» der Industrielle«. Der Abbruch der deutsch - französische« WtrtschaftSverhandlungen oder genauer gesagt, di« Unterbrechung derselben bis zum 15. September hat zur Folge gehabt, daß da« luxemburgische Abkommen der Eisenindustriellen nock nicht in Kraft gesetzt werden kann. Voraussetzung dieses Abkommens ist ja auch gewesen, daß Deutschland und Frankreich zu dem Abkommen über dar Handelsprovisorium gelangen. Di« Saareisrn- frage wird zurzeit noch in Paris diskutiert und «S ist, wie wir hören, anzunehmen, datz dies« Frage noch in de»» nächsten Tage»» geklärt werden wird. Ende der Beweisaufnahme im HöfleuutersuchuuaSanS- fch«ß deS preußische« Landtage-. Im HöfleuntersuchungS- auSschuß de» preußischen Landtage» erklärte gestern am spä ten Abend nach einigen Frage« an den Sachverständigen Professor Levin die Beweisaufnahme für geschlossen. Am Donnerstag vormittag 11 Uhr sollen die PlaidoyerS der Parteien beginnen. Marokkanerabzug aus -er Pfalz. Wie da» .Heidel berger Tageblatt" meldet, rückt la«t französischem Bereit- schaftSbefehl vom 6. Juli die tt» der Pfalz in Garnison lie gende marokkanische Division am 10. Juli nach Marokko ab. Die Familien der Offiziere und Mannschaften haben znm gleichen Tag die Pfalz zu verlassen. LohnVewegunae». Die Generalversammlung des Deut schen BaugewerbebundcS hat in später Nachtstunde den Streik der Bauarbeiter für Großberltn beschlossen. 20 M Arbeiter werbe» am Freitag früh in den Streik treten. Bei der Ur abstimmung über der» Schiedsspruch waren S486 Stimmen für den Streik, 1522 Stimmen dagegen abgegeben worden. Eine Versammlung der Arbeitnehmer im Berliner Groß, handel beschloß gestern abend nach Ablehnung der Schieb», sprach« durch die Arbeitgeber einstimmig, heute in den Streik zu treten, ohne da» weitere Singretsrn beö Schlich ter- abzuwarten. «ve »ertdüste i» Reich-««», vor dem Präsidenten- »Immer 1» Rrich-tage wurde gestern probeweise «ine vron- äebstst« be- verstorbenen Reich-prästdent« Ebert auf einer tzllMttiwrtt«« Holzfäule mKLÄ A» «o^i wtttz m». tttfei von! -N MMMiemar ae»»a«en«rr raerva». »n« «Platz aufg«steöte*Herm« be- General^eldmarfchaöt —^Noutt wird al- Gegenstück zu einer Herme vt-marck- t« Portal ll auf brr große« Treppe »um RetckSratSsaal Aufstellung finden. Zwischen diesen beiden vüste« soll vor- au-sichtlich bi« Statu« be- alten Kaiser-, die sich bisher tm Kuppelrau«» der Wandelhalle befand, aufgestellt werben. Genauere Entscheidung wird heute t« einer Sitzung be» Su-schmückung-auSschusse- be- Retch-tag» getroffen werben. Schwedischer Fllegerttsnä i« »ar»e»üube. Die vor- gestern in Warnemünde »um Besuch etngetrofsenen schwebt- schen Fltegrr haben gestern 5M Uhr den Flughafen Warne- münde wieder verlassen, um sich nach Kiel zu der dort vor Anker liegende»» schwedischen Flott« zurück,»begeben Die schwedischen Flieger und ihre Beobachter waren tn Warne- münde Gäste be» Vertreter- -«- deutschen Reichöheere», Hauptmann vaumbach, und be- Herrn Heinkel von den Heinkel-Flugzeuawerken Warnemünde. In einer offiziellen Rede kam die hohe Anerkennung der Werke al» der Schöpfer der schwedischen Marineflugzeug, znm Ausdruck. Die verhandln»««» im HochverratSprozeß votz,«Hardt verschoben. Im HochverratSprozeß gegen Botzenharbt und Genossen fand gestern ketne Verhandlung statt, da der Sitzungssaal zu der Verhandlung gegen die Mecklenburgi schen Kommunisten gebraucht wurde und die gleichen Ver- tetütger in beiden Prozessen anwesend sein müssen. Die nächste Verhandlung findet am Donnerstag statt. Noch nicht überall vorbereituuaru zur Räumung be» Ruhrgebieteö. Dte «Frankfurter Zeitung" meldet au» Essen: Dte fett einigen Tagen aufgenommenen Abbaumaß- nahmen der französischen vesatzung im östlichen Teil des RuhrgebteteS werben fortgesetzt. In Witten, Hattingen und Bochum sind dte Familien der Besatzung-angehörigen zum Teil bereit» abtranSporttert. Einzeln« Wohnungen und Katinoräume sind zurückgegeben und transportable Gebäude und größere Lager abgebrochen worden. Dte Vermutung, baß die Räumung bereit» am 15. und 1ö. Juli beginnen wird, bürste nicht zutressen. vi» zu dt^em Termin sollten vielmehr tm östlichen Ruhrgebiet« die Vorbereitungen zur Räumung durchgeführt fein. Merkwürdigerweise sind tn dem zur Rhetnprovinz gehörenden Teil d«S RuhrgebteteS die Vorberettungen bisher in keiner Weise aufgenommen wor den^ Bo« der Kteler Woche. Kiel. (Funksvruck.) Das gestrige stürmische Wetter batte zahlreiche Havarien der an den Segelwettfahrten der Kieler Woche teilnehmenden Jachten und Kriegsschiff- boote zur Folge. Ans der deutschen Marinejacht Asta ging et« Man« über Bord und konnte in der groben See nicht gerettet werden. Alle Schiffe im Hafen setzte»» nach Ein treffen der Trauermeldnng die Flagge auf Halbmast und ein Bordfest auf dem schwedischen Flaggschiff Gustav V. wurde sofort abgebrochen. Auf Einladung des schleSwiq-bolsteinischen Automobil klub beteiligte sich heute vormittag eine Anzahl schwedischer Offiziere an einer Fahrt in die holsteinische Schweiz. An»' Nachmittag findet auf dem Flandernsportplatz das zweite Sportfest für die schwedische»» und die deutschen Marine mannschaften statt. Zur Vorführung gelangen leichtathle tische Kämpfe. Um de« Rordpolzeppelin. Wie verlautet, ist die internationale Studiengesellsckaft zur Erforschung der Arktis »»» den» Ergebnis gelangt, datz das angebotene Zevvelinluftschiff von 105 vv« Kubik meter nicht «»»-reicht, um die in der Denkschrift gestellte Aufgabe mit Sicherheit zu erfüll«»». Der Vorsitzende der deutsche»» Gruppeder Gesellschaft Geb -Rat Prof. Dr. Kohl schütter wurde beattftragt, das Ergebnis dem Zeppelindau mitzuteilen, diesen aber gleichzeitig zum Beitritt in di« Gtudiengesellschast aufzufordern. Eine technische Kommission, in der der Zeppelinbau dann Sitz und Stimme haben werde,, joll entscheiden, ob sich eil» Plan ausarbetten lasse, nach dem das Schiff in einem solchen Umfange zur Arktis forschung benutzt werden kann, und das zu erwartende Er- gebnis die gewaltigen Aufwendungen rechtfertige, oder ob der Bau eines Luftschiffes von wenigstens 130000 Kubik meter nicht doch durchführbar wär«. M MU MM W Wilk. London. (Funtspruch.) Times schreibt in einen» Leit artikel über die neue Phase in Marokko, die Ernennung des Generals Naulin zum Befehlshaber der französische» Streitkräfte in Marokko, läht klar erkennen, datz der Feld zug gegen die Rifleute keine kleinere Kolonialexpedition, sondern ein Krieg von beträchtlicher Ausdehnung ist oder es jedenfalls bald werden kann. Der Anteil Groß britanniens an den marokkanischen Angelegenheiten ist glück licherweise gering. Das Blatt betont, datz weder Italien »och die Vereinigten Staaten das neue Regime in der Taugerzone anerkannt habe»» und datz sich di« gesamte Lag, im Stadium des UebergangeS und der Verwirrung bef»?det datz ferner die Verpflichtungen Großbritanniens nicht sckars umriffen sind. Die einzige praktische Maßnahme, di« sofort ergriffe« werden könnte, sei die Vermehrung der Ginge? borenenpolizei unter Leitung französischer und spanische Offiziere. 3WMMWW im AWM-PlW. vdz. Limburg a. d. Lahn. Zur gestrigen Verhand lung sind etwa 40 Zeugen geladen. Der Vater deS er mordeten Bürogehilfin Kiel, Albert Kiel, gibt an, sein Sohn habe wiederholt geäußert, er wisse gar nicht, was mit Angerstein sei. Alles bas, was Angerstein zu den Leuten sage, sei gelogen. — Die Zeugin Frau Kiel füg! hinzu, daß Angerste»» ihrem Sohne gegenüber sehr ofl davor» gesprochen habe, datz Einbrecher nacht- da ge wesen seien. — Der nächste Zeug« »st der Tagelöhner Schnauz, der auch am Morgen de» Mordtaae» zu Anger stein kam. Angerstein habe zwar müde und übernächtig auSgesehen, aber nicht wie ein Mann, der ein« derartig« Tat hi,»ter sich hatte. — Der Gärtner Otto Darr, der Vater des ermordeten Gehilfen Darr, erzählt: Am frag lichen Morgen ging meur Sohn später zur Arbeit. Er lag wie in einer Hypnose und war nicht wach zu kriegen. Er trank dann Kasse« und schüttelte dauernd mit dem Kopfe. Meine Frau fragte ihn, bi« er schließlich sagte: „Ach, ich habe e»nen furchtbaren Traum gehabt, nicht» wie Blut und wieder Blut!" Da» waren seine letzten Worte. — Zeuge Arbeiter Breuer ist an» Morgen d«S Mordtage» am Hause AngersteinS Vorbetgegangen und bemerkte tm ersten Stock ein trübe» Licht. Um V»8 Uhr ging er noch mals vorbei, betrat d»e Büroräume, sah aber nicht» Aus- fälliges. Sonderbar war ihm nur die unheimliche Still« tm Hause. — Zeuge Dämmerich war gegen Mittag bet Nnaerstem, um ein Darlehen von ihm zu erhalten. Erst nach vielem Klingeln machte Angerstein auf. Ihm fiel der unstete Blick AngersteinS auf. Da er früher einmal in einer Irrenanstalt tätig gewesen war, überfiel ihn eine gewisse Unsicherheft. — Zeuge BetriebSasstkent Thoma- traf Angerstein in der Bahnhofstraße. Auch ihm erzählte Angerstein von den Schüssen, die da- Leiden v!L^^wt^r verschlechtert HÄttw Ang«stttn fing DMlll IM lvDMDI Ml. VIA NUR KIM lUNIKIMk sElüi. DI
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