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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192508247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250824
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-08
- Tag1925-08-24
- Monat1925-08
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1925
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vernichte NN» Tiichsifihes. Riesa, den 24. August 1925. —"Wettervorbersaaefttr 28. Auauft. (Mit- gekeilt von der Sächsischen Landeswetterwarte Dresden.) Bewölkungszunahme. In den heutigen Abend» und Nacht stunden Regen und örtlich« Gewitter, morgen wechselnd« Bewölkung, kühl, später Temperaturzunahme, auffrischende westliche Winde. —* „ Sächsische Landesbübne". Wie aus dem Inseratenteil der Sonnabend-Nummer zu ersehen war, spielt die „Sächsische Landesbühne" in ihrer neuen Organi sation — städtischer Verwaltung, teilweise neu engagiertem darstellenden Versonal, neuem Fundn» und neuen Kostümen— vom 1. bis 8. September a. c. in Riesa. Der Svlelplan ist literarisch wertvoll; die Wahl der Stücke erfolgte von dem Gesichtspunkte aus, von klassischen und modernen Bühnenwerkeu das Best« zn biete». Ein Jahresabonnement mit monatlichen Beiträgen zu 3.75 M., 2.25 M., 1.50 M. und 0.75 M. ermöglicht den Besuch von 18 Vorstellungen, die in 3 Folgen zu 6 Svielabenden gegeben werden. Diese große Erleichterung bat es mit sich gebracht, daß eine erhebliche Anzahl von Abonnenten sich Plätze gesichert haben. Noch aber können im Laufe dieser Woche Abonne ments abgeschlossen werden. Alles Nähere hierüber, sowie auch über den Tageskartenverkauf, der in der städtischen Sparkasse, Wettinerstr. 18, stattfindct, ist aus dem erwähnten Inserat und aus den Plakaten zn ersehen. —* Elternabend. Die Lehrerschaft der Berufs schule ladet im Anzeigenteil zu einem Elternabend, der am Donnerstag, den 27. August, abends 8 Ubr in der Berufs schule (Pestalozzischule) stattfindet, ein. Herr Berufsschul leiter Oberlehrer Frenzel aus Kötzscbenbroda hält einen Vortrag über „Der zweijährige bauSwirtschastliche Lehrgang für Mädchen an der Berufsschule". —"Handelsschule Riesa betr. (Berichtigung.) In unserer Notiz in der Sonnabend-Ausgabe ist in der 15. Zeile von unten infolge eines Satzfehlers zu lesen: .In der Volksschule" usw. Es muß richtig heißen: »In der Voll schule" usw. —* Elternrat der Pestalozzischule. Man berichtet uns: Am Mittwoch, den 19. dieses Monat», kielt der Elternrat der Pestalozzischule eine Sitzung in der Pestalozzischule ab. Die Lehrerschaft dieser Schule war vertreten durch den Schulleiter Herrn Oberlehrer Jrmscher und eine Anzahl Mitglieder des Kollegiums. Der Vor sitzende Herr Hädicke eröffnete um 8 Uhr die Sitzung und gab den Stand der Flagacnfragc bekannt. Nachdem einige Mitglieder zu dieser Angelegenheit gesprochen batten, vertrat auch die Lehrerschaft den Standpunkt, daß man durch dies« Angelegenheit nun bedauerlicherweise den bestehenden Frieden zwischen Elternhaus und Schule wieder störe und daß wohl, wenn von feiten der Schule die Anschaffung ausgegangen wäre, die Mittel nicht verwilliat worden wären, denn immer würde das Spar system hervorgehoben, und bei Kleinigkeiten müßte man anfangen. Herr Vorsitzender Hädicke gab auch bekannt. Laß der Plan der christlichen Elternschaft, die Flaggen den Schulen schenkungsweise in Stadtfarben zu überreichen, leider gescheitert sei. Gegen zwei Stimmen faßte der Elternrat den Beschluß, die auSgearbcitete und verlesene Eingabe an den hiesigen Rat weiterzuleiten. —* Sommerfell derSächsiscken Fechtschule. Unter den alten Bauinriesen unseres Stadtparkes fand am gestrigen Sountagnachmittag das diesjährige Sommerfell des hiesigen Wohltätigkeitsvereins „Sächsische Iechtschule" statt. Erfreulicherweise hatte die Einwohnerschaft der Ein ladung zum Feste zahlreich Folge geleistet. Wenn immer hin auf dem Festplatze noch manche Lücken bemerkbar waren, so lag dies wohl nicht zuletzt in der vornehmlich während der ersten Nachmittagsstunden vorherrschenden unireundlichen Witterung begründet, aber auch andere Ver anstaltungen, Vereinsausflüge und dcrgl., dürften manchen am Besuche des Festes verhindert haben. Die rege Vereinsleitung ist wiederum bestrebt gewesen, den Besuchern einige Stunden angenehmster Unterhaltung zu bieten. Den Mittelpunkt des Festes bildete das Konzert, von Mitgliedern des Orpheus-Orchesters unter Obermusikmeister Himmlers Leitung dargebotcu. Die Musiksolge enthielt abermals eine sorgliche Auswahl aus den Werken nam hafter Komponisten, die von dem Orchester in gewohnter, anerkennenswerter Weise zu Gehör gebracht wurden und unter den Zuhörern freudigen Beifall auslösten. Auf einem Gabentische waren in übersichtlicher Ordnung allerlei Wirtschafts, und sonstige Bedarfsgegenstände ausgebrritet, die als willkommene Gewinne den Losentnehmern ausge bändigt wurden, denen bei der gleichzeitig veranstalteten WobltätigkeitSlotterie das Glück hold war. Wer günstig würfelte, konnte auch ein Stück oder sogar einen ganzen geräucherten Aal mit nach Hause nehmen. Der Aufenthalt im Stadtpark gestaltete sich doch noch zu einem angenehmen, die Sonnenstrahlen brachen zeitweise durch das düstere Ge wölk, die Regenschauer der vorhergehenden Stunden waren beseitigt, und so konnte das Fest in der geplanten Weise Lurchgeführt werden. Von nachmittags 5 Uhr fand gleich zeitig großer Sommerball im Höpfnersaale statt, der sich ebenfalls guten Zuspruchs zu erfreuen hatte. Durch die Beteiligung der Fellbesucher dürfte es der Fechtschul« Riesa abermals ermöglicht worden sein, ihren Fonds zur Unterstützung bedürftiger Einwohner um einen — wenn auch bescheidenen — Betrag zu erhöhen. —* Fristverlängerung für Erstattung von Lohnsteuern. Nach dem SteuerüberleitungsgeseD kön nen Lohnsteuerbeträge aus dem Jahre 1S24 in Len Fällen teilweiser BerLienstlosigkeit, bei Krankheit, Unglücksfällen usw. auf Antrag erstattet werden. Die Anträge waren bis -um 81. Juli 1925 einzureichen. Durch das neue Einkommen steuergesetz ist die Frist bis zum 81. Dezember 1S25 ver längert worden. Anträge, die wegen Versäumnis der ur sprünglichen Frist abgclehnt worden sind, können jetzt erneut eingercicht werden. —* Eine große Obstausstellurrg veranftaltet der Bezirksobstbauverein Großenhain vom 17. bi» 1V. Okto ber 1S2S im nordwestlichen Teil des Bezirkes in Lichtensee. —* Besprechung des neuen Jagdgesetzes. Donnerstag (nicht Dienstag), den 27. 8. 1V25 findet ^8 Uhr abends in Großenhain, Hotel Sachsenhof eine Besprechung des neuen Jagdgesetzes statt. Alle Revtertnhaber, Jäger und Jagdvorständc des Bezirkes Großenhain find dazu einge laden. —* Film sch au. „Meine Frau versteht mich nicht!" Dieses uralte Klagelied der Männerwelt, da- die grüßt« Undankbarkeit und gleichzeitig oft den größten Mangel an Logik darstellt! Es ist doch seltsam, Laß sich so viele Paare die ersten Jahre angeblich immer so gut verstehen und Laß dieses Verständnis dann auf einmal aufhören soll. So ost hat mans aus dem Munde der Männer gehört, die auS klei nen Anfängen hoch gekommen sind, dieses „meine Frau ver steht mich nicht". Urid doch wären sie nie soweit gekommen, hätte das Heim, in welchem die Frau still waltet, ihnen nicht Len starken Ruhepunkt in dem schweren Kampf unserer Zeit gegeben. Oft ist es auch eine momentane Verblendung des Mannes, der, in neue Gesellschaftskreise tretend, neu« Frauen kennen lernt, die darin geboren und aufgewachsen sind. Ihre Augen wissen nichts von durchwachten Nächten -u erzählen, wie die seiner Frau. Ihre wohlgepflegten Hände haben noch nie hart gearbeitet, um damit dem Manne sparen und erwerben -u helfe«. Der äußerliche Vergleich wM s« twaulst« dar attau Üeb«Orekä-rtt« autzfallW. Der Manu findet: Kleine Frau paßt nicht «ehr zu mir". Venn er Unglück hat, läßt er sich scheiben, um dann eine Hülle an der Seit« einer neuen, feineren Krau zu erlebe« Hat er aber Glück, so «erde» ihm noch rechtzeitig die Augen geüfsnet und er erkennt, daß seine Krau im wahr- sten Sinne des Wortes „seine" Frau ist. In packender, hoch- dramatischer Weis« wird dieses Problem in dem neuen gro ßen Sox-Kilm „Ehre Deine Ehe!" behandelt, der in den U^T.-Ltchtspielen läuft. Dieser Film, aufgebaut auf dem bekannten Bühnenstücke ded gleichest Namens, erzählt den Aufstieg eines jungen MtnenarbetterS bi» zur Stellung eines Gouverneurs. Seinen Kampf, die treue Liebe seiner Frau, seine Verblendung und Verlockung und endlich den Augenblick des große« Erkennens, der beide Gatten wieder vereinigt. Im Zentraltheater Grvba gelangt von morgen ab das groß« Filmwerk „Am Kinde gesündigt" zur Vorführung. —* Aufklärung» ahlreicherlänbltcherEtn- vruchSbteb stähle. Gor etntger Zett gelang «S der Meißner Kriminalpolizei den am 8. 11. 1001 zu Reckwttz bei Wurzen geborenen Arbeiter Robert Paul Seeltg sestzu- nehmen, der in Verdacht stand, zahlreiche Einbrüche verübt zu haben. Trotz seiner Jugend mit langfristigen Gefängnis- strafen bereit- vorbestraft wurde Seeltg am 80. April an der Gcsangenanstalt Leipzig II entlasten. Er trieb sich bann herum, um schließlich wieder Diebstähle zu verüben, biS seine erneute Verhaftung erfolgen konnte. Wie die vehörd- ltchen Ermittlungen ergeben haben, hat Seeltg innerhalb von zwei Monaten rund drei Dutzend Einbrüche und Dieb stähle zumeist in Landorten verübt und dabei verschiedentlich gute Beute aller Art gemacht, er sieht erneuter und empfind- ltcher Bestrafung entgegen. —»KetneTartfermäbtaungbetderRetchS- bahn. Bei den am Freitag gescheiterten Lohnverbanblun- gen der Reichsbahnverwaltung mit den Vertretern des Eisenbahnpersonal- batte bekanntlich die Hauptverwaltung der Deutschen RetchSbahngesellschaft erklärt, sie sei nicht in der Lage, über da- bisherige Lohnangebot Htnau-zugehen; sie sei aber gewillt, den Reichskanzler Dr. Luther in seiner Aktion, die Produktionskosten zu verringern, zu unterstützen. Aus dieser Erklärung war vielfach geschlossen worden, daß die Reichsbahn durch eine Ermäßigung der Gütertarife zu der allgemein verlangten ProbukttonSkostenverbilligung bei tragen wolle. — Wie wir erfahren, besteht bisher eine solche Absicht bei der Reichsbahnverwaltung nicht. Es bleibt also abzuwarten, in welcher Weise die Reichsbahn die Unter stützung brr PreiSfenkungSaktion deS Reichskanzler- vor nehmen will. —* Gescheiterte Tarifverhandlungen im Bankgewerbe. Wie der Deutsche Bankbeamtenverein mttteilt, sind die am 21. August mit dem ReichSverbanb der Bankleitungen versuchten freien Verhandlungen über den Gehaltstarif im Bankgewerbe ab September gescheitert. Der Deutsche Bankbcamtenverein hat sofort beim Rcichsarbeits- ministerium die Einsetzung eine- SchltchtungSausschusseS beantragt und den Minister gebeten, in Anbetracht der Wich tigkeit der Streitfrage und der großen Bedeutung des ReichstarisvertrageS für daS Wirtschaftsleben dem zu be nennenden Schlichter zwei weitere Unparteiische beizugeben. — Wie der allgemeine Verband der deutschen Bankangestell ten mitteilt, finden am Donnerstag, den 27. August 1S2S im Reichsarbeitsministerium Schlichtungsverhanblungen zur Beilegung deS Tarifkpnfliktes im Bankgewerbe statt. Zum Schlichter ist Oberregierungsrat Küttig bestellt worden. —* Der Abbau bet den Banken. In einer vom Deutschen Bankbeamtenverein einberufenen Protestkund- aebung wurde mttgeteilt, baß seit 1924 nicht weniger als 210 Bankangestellte abgebaut worden sind. Die Versammlungs redner führten besonders Beschwerde darüber, daß bei diesem Abbau auch alte Angestellte mit mehr als 20 Dienst jahren rücksichtslos auf die Straße gesetzt worden seien, wäh rend der viel zu große und kostspielige Verwaltungsapparat in den Großbanken nicht vermindert werde. Auch der allge meine Verband der Deutschen Bankangestellten hat bereits in Eingaben von der Regierung eine Hilfsaktion für die vielen älteren Bankangestellten verlangt, die nicht nur vorübergehend erwerbslos, sondern zum größten Teil dau ernd berufslos würden, weil sie aus eine Wiederanstellung im Bankgewerbe niemals rechnen könnten. —* Neuei n teil» na der Landtags Wahlkreise. Die sächsische Regierung hat ein Gesetz in Vorbereitung, LaS eine Ncueinteilung der Wahlkreise für die Landtagswahlen vorsicht. Gegenwärtig gilt für die Lanbtagswahlcn dieselbe Wahlkreiseinteilung wie für Reichstagswahlen. Danach ist der Freistaat Sachsen in drei große Wahlkreise eingeteilt. Die Regierungsvorlage erstrebt eine bedeutende Verkleine rung der Wahlkreise, damit eine engere Verbindung zwischen Wühlern nnd Abgeordneten bczw. Kandidaten hergestellt wirb. —* 0. Sächsischer MalerverbanbStag. Am Sonnabend mittag wurde in Dresden der 9. sächsische Maler verbandstag im großen Saale der Ausstellung mit einer schlichten Feier eingeleitet. Der Berbandsvorsitzende, Maler obermeister August Dahlinger begrüßte die Vertreter der städtischen Behörden, der Dresdener und der Zittauer Ge werbekammern und einen Kollegen au- der Tschechoslowakei, der wiederum mitteilte, baß einer größeren Anzahl von Ver- bandsmitgliedern daS Visum zur Einreise von Len tschechi schen Behörden verweigert worden sei. Der Redner wie- dann darauf hin, daß mit der Tagung auch eine Ausstellung von Materialien verbunden worden sei, um auf diese Weise zn zeigen, was der Maler brauche und um auch «ine innigere Verbindung zwischen Handwerk, Industrie und Handel her zustellen. Wenn die Materialien gut seien, so betonte der Redner, bann könne der Malermeister dem Publikum auch Qualitätsarbeit liefern. Die ideellen Ziele deS Maler feien darauf gerichtet, die Farbe in alle Kreise der Bevölke- rung htneinzutragen, nicht allein in die Paläste und Billen, sonder» auch in die Straßen und in die Fabrtkräume. In materieller Hinsicht erstrebten die Maler eine entsprechende Bezahlung ihrer Qualitätsarbeit; jede PretSLrückerei gehe auf Kosten -er Qualität. Hierauf erklärte der Redner die Ausstellung für eröffnet. Die Verhandlungen wurden am Sonntag und Montag geführt. —* Der Verkehr bei den sächsischen Spar kassen. Die Zahl -er in Sachsen bestehenLen Sparkaffen hat sich gegenüber -em Borvierteliahr nicht verändert. Bet den 84S Kasten wurden in 18S888 Fällen 24 044 852 RM. ein- und in 2807V Fällen 8501028 RM. zurückgezahlt. Hierbei ist zu bemerken, daß 1v Sparkassen di« Anzahl der Fälle nicht gemeldet haben. Der Ueberschuß der Einzahlungen über die Rückzahlungen beträgt in -em Berichtszeitraum 15458 82V RM. und bleibt somitgegen den Ueberschuß de- Vorviertel- jahreS um 1708121 RM. zurück. Die Einzahlungen erfuhren eine Steigerung von 1578904 RM. und die Rückzahlungen eine solche von 8 282115 RM. DaS Gesamteinlegerguthaben — ohne Berücksichtigung von Zinsen — ist bi- Ende Juni 1V25 auf 48 825 255 RM. angewachsen. —* Spanische Gchatzschwtnbler. Wie un- auS Heidelberg berichtet wir-, sind die spanischen Schatzschwtndler wieder an der Arbeit. Dieser Tage erhielt ein Heidelberger Geschäftsmann ein Schreiben au- Madrid, worin ein dor tiger Geschäftsmann mitteilt, daß er infolge seines durch den Krieg verursachten Bankrotts dort gefangen gehalten werde, aber ein Depot von 850 000 Schweizer Franken bei einer deutschen Bank in einem Geheimfach besitze, da» auf Grund geheimer Dokumente abgehoben werden könne. AlS Be lohnung wirb ein Drittel deS Betrage- versprochen, jedoch müßten erst STVO Golbmark Prozeßkosten hinterlegt werben. Auf diesen plumpe» Schwindel wird wohl, niemand he-eiN^ falle», zumal auch «och eine Reise nach Madrid verlangt wird, um sich dort Aufklärung über die Geheim-Dokument« zu verschaffen. —* Wissenswerte» sür Leipziger Meßbe- suche». Di« illustrierte Einladung zum Besuche der bevor- stehende« Leipziger Herbstmesse ist im Monat Juli versandt worden. Sie muß sich nunmehr in den Händen jedes Be- fucherS und Interessenten der Leipziger Mustermessen befin den. Die Allgemeine Mustermesse «ub die Gaumest, werden vom 80. August bis 5. September abgehalten. Die Technische Mess« bauert darüber hinaus bis 0. September, während die Textilmesse, die Schuh- und Ledermesse sowie die Tabakmesse bereit» am 8. September ihr Ende erreichen. Bon be» der Einladung betgefügten Bestellkarten auf Meßwohnungen, Theater, und Konzertkarien, Meßabzetchen, AuSstellerkarten, Meßabreßbücher und Meßzeitung empfehlen wir wegen der bet rechtzeitiger vorheriger Bestellung gewährten Preis- und anderen Vorteile recht reichlich Gebrauch zu machen. Die Zahlen der letzten Leipziger Frühjahrsmesse: rund 14000 AuSstrllersirmen mit 885 000 Quadratmeter Ausstellung», fläche, rund 180 000 Besucher, sprechen für sich selbst. Die be- vorstehende Herbstmesse wird nicht minder reichhaltig sein, insbesondere wird auf der Technischen Messe der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabrtken mit seiner großartigen Maschinenausstellung diesmal auch zur Herbstmesse vertreten sein. —* Kennzeichnung nichtgeschäftlicher Be- suche» der Leipziger Messe. Der Aussteller hat bet Anfragen nach Preisen usw. in seinem Musterlager ein Interesse daran, zu wissen, ob er eS mit einem Grossisten oder Detailltsten oder einem Privatmann zu tun hat. Er wird also berechtigterweise einen Ausweis fordern dürfen und, fall- ihm nichtgeschäftltche Besucher schon äußerlich als solche erkennbar entgegentreten, die- al- eine BerkehrS- crleichternng begrüßen. Zu diesem Zwecke Kat da» Meß amt Leipzig, einer Anregung von dritter Seite folgend, zur bevorstehenden Herbstmesse zum ersten Male den Dienst karten für Beamte usw., ferner den Studenten, und Schüler karten ein Abzeichen beigegeben. Letztere- ist von links oben nach rechts unten mit einem roten Strich gekennzeichnet, wodurch die Eigenschaft des Träger- al» nichtgeschästltcher Besucher betont sein soll. Die Abzeichen sind sichtbar zu tragen. —* Höchstmaße für Po st karten. Di« Höchstmaße sür Postkarten des inneren deutschen Verkehrs und nach dem Auslande betragen vom 1. Oktober 1V25 ab 14HX10H Zenti meter. Postkarten mit größeren Abmessungen di» zu 15,7X10,7 Zentimeter können im inneren deutschen Verkehr bi» zum 80. September 1V27 aufgebraucht werben. —* Dresden,Sitzd cs GabelsbergerSteno- graphenbundes. Das Verbanbsbüro LeS Deutschen StenographenbundeS Gabelsberger wirb am 1. September von Braunschweg nach Dresden übersiedeln und zwar in die Räume des Hotels Kronprinz in DreSden-Neustadt, die von dem Rat der Stadt zur Verfügung gestellt werben. —* DerZug der Vögel nach dem Süden. Die Zugvögel sammeln sich und streichen in großen Flügen um her. Die Dorf- und Stadtschwalben haben schon seit län gerer Zeit „Schule gehalten"; denn bald geht es sort nach den südlichen Regionen. Wunderbar ist der Trieb, der die Vögel in die Ferne zieht, gerade zu der Zeit, da ihnen der Tisch von der allgütigen Mutter Natur noch reichlich gedeckt ist. Selbst den armen Gefangenen im engen Käfig ergreift wunderbare Sehnsucht, und trotz auserlesener Leckerbissen, guter Pflege und behaglicher Wärme schlägt er mit den klei nen Fittichen beharrlich gegen das Gitter seine» kleine« Bauers. Fast alle Vögel reisen zu ganz bestimmten Zetten. Die Richtung deS Weges ist seit Jahrtausenden von Genera tiv» zu Generation fortgeerbt. Mancher glaubte vielfach und mancher glaubt eS noch heute, daß die Wanderzüge von alten, erfahrenen Vögeln, die den Weg schon öfter zurückae- legt haben, auSgeführt werden. DaS ist aber genauen Be obachtungen gemäß ein Irrtum. Bei einigen Bogelarten reist ja allerdings alt und jung durcheinander, aber bet vie len reisen zuerst die Jungen, und zwar nur junge, im selben Sommer geborene, und auch diese finden den Weg genau. Wenn trotz der großen Vogelmassen, die unfern Erbteil überfliegen, doch verhältnismäßig nur wenig von den Zügen bemerkt wird, so liegt daS daran, daß die meisten Vögel ent weder in sehr grober Höhe ober bei Nacht reisen. ES ist sehr merkwürdig, daß die Tagvögel, besonders alle kleineren, die sonst bet der Dunkelheit ängstlich und unbeholfen sind, zur Wanderzeit sich gerade die Nacht wählen. So eigentümlich nun schon diese Nachtreisen sind, noch viel merkwürdiger ist es, daß viele Vögel dahinziehen, baß sie dem menschlichen Auge kaum ober gar nicht wahrnehmbar sind. Und dabei entwickeln die kleinen Luftsegler in Lieser Höhe eine Ge schwindigkeit, von der wir uns kaum einen Begriff machen können. Großenhain. Die Buchdrucker«! von Herm. Starke (E. Plasnick), in deren Verlag da» „Großenhainer Tage- blatt" erscheint, beging am Sonnabend die Feier ihre- 125jähriqcn Bestehens. Dresden. Eine Dresdener Korrespondenz schreibt: Nach dem amtlichen Bericht der Dresdener Berufsfeuerwehr mußte diese am Frettagmorgen gegen 6 Uhr gelegentlich einer Gasvergiftung helfend eingreifen. ES handelt sich in diesem Falle um eine etwas ungewöhnliche Angelegenheit, die bereits zu allerlei Gerüchten geführt hat. Seit Montag, Len 17. August, wurden der 48 Jahre alte verheiratete Guts besitzer Gustav Krüger auS Strießen, AmtShaupt- Mannschaft Großenhain, und die am 7. 4.1007 zu Zschieschen geborene, zuletzt daselbst wohnhaft gewesene Arbeiterin Eli sabeth Frieda Przbtlla vermißt. Die. letztere war früher bei Krüger in Stellung, st« hatte trotz ihrer Jugend zu dem um 80 Jahre ältere» Gutsbesitzer Beziehungen unter- halten, was von dessen Ehefrau begreiflicherweise nicht ge- duldet worden ist und zur Lösung deS Dienstverhältnisses ge führt hatte. DaS Liebesverhältnis war aber hinter dem Rücken der Frau Krüger fortgesetzt worden. Nachdem sich da» ungleiche Paar anderweit aufgehalten, fanden Krüger und da» jung« Mädchen in der Freitagnacht im Grundstück kleine Meißner Gaffe 2 in der Wohnung einer Frau Lemke «in Un- terkommen. Letztere hat wiederum ein Zimmer an eine« gewisse» Förster weitervermietet, -er mit Krüger von früher befreundet ist, und der ihm für die Nacht da» Zimmer zur Verfügung gestellt. In der sechsten Morgenstunde be» Frei- tag wurden Hausbewohner auf laute- Stöhne» aufmerksam, man forschte nach und fand La» ungleiche Liebespaar in Ve- rett» bedenklichem Zustande mit Leuchtgas vergiftet auf. Der Feuerwehr war eS nach etwa 15 Minute« gelungen, Krüger und die Przbilla zum Bewußtsein zu bringen, worauf sie im Krankenkraftwagen nach dem Krankenhaus« gebracht wrrrben und dort ihrer Wtrdergenesung entgegen gehe«. Nach dem behördlichen Befund soll e» sich um eine» Unfall hanbeln.Der Vorfall wird lebhaft besprochen. (K— Dresden. Schwer« Pilzvergiftung. Am Freitag erkrankten in Buchholz-Friebewalb der dort wohn- hafte, im Ruhestande lebende 78 Jahr« alte Studienrat Prof. Kirsten, dessen gleichfalls hochvetagte Gattin, die in der Mitte der dreißiger Jahre stehende Tochter und «in« zu Besuch weilende Nichte nach dem Genuß eine» Ptlzgericht». Erstere drei Personen mußten nach dem Krankenhaus Dresden- Friedrichstadt gebracht werben, dort hat sich ihr Zustand in zwischen wesentlich wieder gebessert. Die mtterkrankte Nichte hatte weniger genossen, sie konnte in der Wohnung ver- bleiben. Wie verlautet hatte man den al» sehr giftig be- kannten Knollenblätterschwamm versehentlich mit verwendet und angeblich für ThamptgnonV gehalten. lK—g.) Dresden. Ein außergewöhnlich ehrenvolle» Begräb st» wurde bei« in den akademischen Kreise» Dresden» wobl,
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