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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192509020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-09
- Tag1925-09-02
- Monat1925-09
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.09.1925
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Riesaer G Tageblatt und Anzeiger MMM «nr Adriger). b<lel«r r»,e»I«N wlhill di- ' ' der LmtShanptmanuschast Großenhain, des Amtsgerichts, der AeritSanwaltschast beim Amtsgerichte und des Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Niesa und des HauptzollamtS Melken. 2V4 Mittwoch, 2. September 1925, abends. 78. IMa. ^Da« Niesaer Lageblatt erscheint jeden Lag abend« '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bez»,«prei«, gegen Loraurzahlung, ;ür einen Monal 2 Mark 25 Pfennig durch 'Lost oder durch Boten. Für den Fall de« Eintreten« von ProduktionSoerteuerungen, Erhöhungen der Löhn« und Materialienpreise behalten wir uns das Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeigen für di« Nummer de« Ausgabetage« sind bi« S Uhr vormittag« aufzugeben und im voräuS zu bezahlen; «ine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die 89 mm breite, 8 mm hohe Grundschrift-Zeile (S Silben) 2S Gold-Pfennig«; di« 89 mm breite Reklamezeile l<X) Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Aufichlao. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klag« eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unters alrungSbeilags Erzähler an der Elbe". — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Truckerei, der Lieferanten oder der Deförderungseinrichtungen — l at der Bezici r keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung de« Bezugspreises. Rotationsdruck und Perlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goetheirrasje 59. Verantwortlich sür Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Ak M« MkWWil-WMU BPD. Die Konferenz der juristischen Sachverständi gen in London ist nunmehr im Gange. Nach sehr zuver lässigen Mitteilungen ist keineswegs beabsichtigt, den Ent wurf des SicherheitSpakteS schon bei diesen Beratungen auSzuarbeiten, da hierzu nicht genügend Zeit vorhanden ist und es der deutschen Negierung in der Hauptsache darauf ankommt, erst einmal die Vorschläge der alliierten Regie rungen kennen zu lernen. Die Instruktionen, die der deutsche Vertreter, Ministerialdirektor Dr. Gantz, vor seiner Ab reise nach London von der ReichSregierung erhalten bat, dürften auch keineswegs dazu ausreichen, schon fetzt den deutschen Standpunkt auf irgend einen Paktentwnrf fest legen zu wollen. Aus all diesen Gründen bat man sich dazu entschlossen, über den Verlauf und hinsichtlich des rtwa berauSkommendcn Ergebnisses der Sachverständigen» ffonferenz keine ausführlichen Mitteilungen berauszugeben. Ministerialdirektor Dr.Gauß bat bereits bei einem Empfang der deutschen Pressevertreter in London die Erklärung ab gegeben, daß er nicht beabsichtige, irgendwelche offiziellen Mitteilungen an die Oeffentlichkeit ergeben zu lallen. Man entnimmt aber aus seinen Andeutungen, daß er bereits bei Eröffnung der Besprechungen die deutsche Auffassung dar- gelegt hat, wonach es der deutschen Regierung lediglich darauf ankommt, sich über den Stand der alliierten Vor bereitungen zn informieren und auf dieser Grundlage eine Fortführung der Verhandlungen zu ermöglichen, soweit da durch auch der Standpunkt Deutschlands in entsprechender Form Berücksichtigung findet. In den deutschen NeaierungSkreisen erwartet man, daß Ministerialdirektor Dr. Gauß gegen Ende der Woche wieder in Berlin eintreffen wird. Voraussichtlich wird er sich nach dem Urlaubsort des Außenministers Dr. Stresemann be geben. um ihm persönlich über den Verlauf der Sachoer- ständigen-Besprechung Bericht zu erstatten. Nack den Mitteilungen der alliierten Presse soll das SicherheitSabkommen den Charakter eines sogenannten Rhein- pakteS tragen, das beißt, daß es sich nicht nur um eine Garantierung des Friedens, sondern auch um die Sicherung des gegenseitigen territorialen Besitzstandes handeln würde. Das Rheinlandproblem selbst dürste dabei eine sehr große Bedeutung gewinnen, da es für die Dauer des Sicherheits abkommens eine unverletzliche Zone darstellen soll, deren vollständige Unantastbarkeit durch besondere RechtSpara- graphen festgelegt werden müßte. Der Pakt würde bei spielsweise alle Garantien dafür zu schaffen haben, daß das Rheinland unter keinen Umständen als militärischen Auf marsch- oder Operationsgebiet weder von der einen noch von der anderen Seite benutzt werden kann, sodaß dadurch zweifellos die von deutscher Seite aufgeworfene Frage akut werden würde, welche Rückwirkungen der SicherheitSpakt auf das BesatzungSregime notwendigerweise ausüben muß. Dies sind die Umriffe der bisherigen Erörterungen, über die naturgemäß nicht viel gesagt werden kann, da sich alle Details noch in einem ganz ungeklärten Stadium der Vor besprechungen befinden. Nach deutscher Auffassung wird noch sehr viel Zeit vergeben, ehe ein wirklich fertiges Pro jekt zur Diskussion gestellt werden kann. Immerhin ist es von Wichtigkeit, die Rbeinlandfrage unter Berücksichtigung der besonderen Umstände immer wieder in den Vordergrund zu stellen, da sie in rechtlicher und materieller Hinsicht die Grundlage aller Abmachungen bilden mühte. W Ml MWWlMIi W MU )( Berlin. Wie der Generalagent sür die Reparation?- Zahlungen mitteilt, hat die Deutsche Reichsbahn-Gesell schaft am 31. August die am 1. September «och fälligen Zinsen ihrer Reparationsobligationen gerahlt. Damit sind die von Deutschland im ersten am 1. September v. I. begonnenen Geschäftsjahr des Sachverständigenplanes zu leistenden Zahlungen vollständig bewirkt. Tie Daweszahlungen an Amerika. )( Newyork. Wie Journal of Commerce vom Schatz amt erfährt, haben die Vereinigten Staaten in dem nun mehr abgelaufenen ersten Geschäftsjahr des DawesplaneS über 18 Millionen Dollar erhalten. Zur Abzahlung der amerikanischen Besetzungskosten in Höhe von 245 Millionen Dollars wurden 14 725 154 Dollars geleistet. Dem Trans fer-Komitee wurden, wie das Schatzamt mitteilt, etwa 3,5 Millionen zur Deckung der privaten amerikanischen Ersatz ansprüche überwiesen. In amtliche« Kreisen wird das Arbeiten des Dawesvlanes günstig beurteilt. Man hegt die Zuversicht, daß es mit Hilfe des Planes gelingen wird, der finanziellen Schwierigkeiten Europas im wesenlichen Herr zu werden. Archivartag in Regensburg. Regensburg. Gestern wurde hier der 17. Deutsche Archivtag mit einer öffentlichen Versammlung im alten Reichslaale feierlich eröffnet. Namhafte Persönlichkeiten aus allen Teilen Deutschlands sind zu der Tagung erschienen. Die Leitung der Tagung liegt in den Händen des Geheimen Ltadtarchivratcs Dr. Klinkenborg-Verlin. Generaldirktor Oberstudicnrat Dr. Banerschinidt überbrachte die Grüße der daurischen StaatSreaierung, NeichSarchivdirektor Dr. Müse- heck die Glückwünsche der ReichSregierung, Sektionsrat Bittner di« der österreichischen ArchivverbSno«. Aufhebung des Uniformverbots. vdz. Berlin. Der Reichspräsident v. Hindenburg hat durch eine Verordnung, die am 4. September inkrast treten wird, die Verordnung über das Verbot des Tra gens von Uniformen vom !IN. August 1921 ausgehoben. Damit treten wieder die alten Bestimmungen inkrast, wonach de» früheren Hecresangehörigen das Tragen der Uniform erlanbt ist bei Ansstellirngen und Festlichkeiten von Krieger- «nd ähnliche» Vereinen, bei Beerdigung von Mitgliedern dieser Vereine, bei vaterländischen Festen und bei der Trauung oder Beerdigung des Uniforminhabers. lieber die Gründe des Schrittes des Reichspräsidenten erfahren wir: Auf Grund des Artikels 48 der Neichsvcr- sassung kann der Reichspräsident Verordnungen erlassen, wenn eine erhebliche Störung oder Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung vorlicgt. Eine solche Gefahr lag nach dem Erzbcrgcr-Mord vor, weil befürchtet werden mußte, daß die gewaltige politische Erregung, die damals herrschte, durch Mißbrauch der Uniform noch ge steigert werden könnte. Seit dieser Zeit haben sich aber unleugbar die Verhältnisse erheblich gebessert und heute liegt eine solche Gefahr nicht mehr vor. Verordnungen auf Grund des Artikels 48 können ober nicht dauerndes Recht schaffen. Sie enthalten nur vorübergehende Maß nahmen, die dann außerkraft gesetzt werden müssen, wenn diejenige Gefahr nicht mehr besteht, die zu ihrer Verhän gung Anlaß gegeben hat. Ter Schutz, dessen die Uniform auch in normalen Zeiten bedarf, mutz ihr durch die regel- mätzige Gesetzgebung gewährt werden. In mehreren Fällen haben Gerichte die Rechtsgültigkeit der Verordnung vom 30. August 1921 bezweifelt. Nach der Auffassung des Neichswehrministeriums handelt es sich dabei allerdings um Fchlfprüche und ein höchstes Gericht hat zu dieser Frage nicht Stellung genommen. Immerhin ist durch das Verfahren jener Gerichte eine gewisse Rechtsunsicherheit entstanden, die beseitigt werden muh. Aus allen diesen Gründen hatte der verstorbene Reichspräsident Ebert selbst auf die baldige Aushebung der Verordnung gedrängt. Er hat davon nur Absrand genommen, weil zu hoffen war, datz das Gesetz über die endgültige Regelung des Tragens der Militäruniform so bald inkrast treten würde, daß man die Aufhebung der Verordnung bis zu diesem Zeitpunkt hinausschicben könnte. Nun hat aber dieses Gesetz infolge der Arbeits überlastung des Reichstags bis heute noch nicht verab schiedet werden können. Ter Reichspräsident hat sich daher entschlossen, mit der Aufhebung der Verordnung nicht länger zu warten. Es ist zu hoffen, bah das Gesetz über die Ausübung des Rechtes zum Tragen der Uniform vom Reichstag möglichst bald erledigt wird, damit der jetzt durch die Aufhebung der Verordnung geschaffene Zwischenzustand nicht allzu lange dauert. * Der Wortlaut der Berordnung des Reichspräsidenten. )( Berlin. Verordnung des Reichspräsidenten auf Grund des Artikels 48 der Reichsverfassung vom 26. 8. 1925: 8 1) Die Verordnung des Reichspräsidenten betreffend das Verbot des Tragens der Militäruniform vom 30. August 1921 (Reichsgesetzblatt 1921, Seite 1251) wird hier mit aufgehoben. 8 2) Diese Verordnung tritt mit ihrer Verkündung in Kraft. 26. August 1925. gez.: Der Reichspräsident. v. Hindenburg. gez.: Der Reichswehrminister. Dr. Geßler. MeilWMWin der MlerbMlUsWMW, * Genf. Der Völkerbundsrat wird heute am 2. Sep- tember seine Tätigkeit aufnehmen. An den Ratssitzungen nehmen die Vertreter von zehn Staaten teil. Ständige Mitglieder des Nates sind England, Frankreich, Japan und Italien, die übrigen sechs werden alljährlich von der Vollversammlung des Völkerbundes neu gewählt. Zur Zeit sind dies Schweden, Spanien, die Tschechoslowakei, Belgien, Brasilien und Uruguay. Die Tagesordnung der Ratssitzung siebt SS verschiedene Gegenstände vor, deren wichtigster Gegenstand die Entscheidung über die Zukunft deS Mossulgebietes ist. Vom deutschen Gesichtspunkt verdienen die Verhandlungen über die Wirtschaftslage Oesterreichs, die Verhandlungen über die Hafengrenzen Danzigs, die Bestimmung einiger Mitglieder der Saar regierung besonderes Interesse. Außer dem Bericht der beiden Sachverständigen für Oesterreich liegt ein umfang- reicher Bericht des Generalkommissars Timmermann vor, der, wie verlautet, seinen Posten niederlegen wird. Der Wiederaufbau Ungarns scheint für den Völkerbund leichter zu sein als der Oesterreichs. Der Bericht des ungarischen GeneralkommissarS Smith soll sehr günstig lauten. Im übrigen wird der Völkerbundsrat sich mit einer großen Anzahl von Minderheitsfragen zu beschäftigen haben. Sehr zahlreich sind die Berichte der Kommissionen, Wirt schaftskommission, VerkehrSkommission, Finanzkommisfion, RrparationSkommission usw. Von Interesse ist die Tat sache?, daß die Saarfrage vor dem Rat von den Delegierten Italiens und die Danziger Frage von den Delegierten Spaniens vertreten werden wird. Ein weiterer Punkt der Tagesordnung ist die Beratung über die Militärkoutrolle tu den entmilitarisierte» Zonen des Rhetniandes. Doch steht diese »och nicht endgültig fest, da der Rat wegen der schwebenden Verhandlungen über den SicherheitSpakt dieselbe auf «ine spätere Sitzungsperiode verschieben werde. In MM der Mdolmer MLeMM. vdz. Ter letzte Verhandlungstag der Stockholmer Welt- konierenz brachte den einstimmigen Beschluß, einen Fort- sehungsausschusi zu bilden, der datz Werk der Siockholmer Weltkonferenz fortsübreii soll. Ter Ausschuß soll die Ver bindung mit der religiösen und politische» Prelle aumehmen, eine Zentrale für Bückervei mittlnng einricbten, de» Kamps gegen den internationale» Mädchenhandel führen. Teutich- land entsendet in diesen Ausschuß vorläufig ?die endgültige Wahl wird durch den deutschen evangeli'cben KirchenauS- schuß vorgenomme») die folgenden sechs Mitglieder: Präsident D. Dr. Kapler-Berlin (Stellvertreter T. Frei- berr von Pochmann-Miinchen). Neichsaerickirövrcisidcnt Dr. Timons-Leipzig, Landesbiscüof T. Fbmels Dresden, Universitätsvrof. Dr. Teitzmann-Berlin, Prälat D. Dr. Schön - Stuttgart, Oberkonüstorialrat Scholz-Berlin. Unter großem Beifall wurde dann die bereits veröffentlicht? Botschaft der Weltkonferenz einstimmig angenommen. Auf Anregung der Mitglieder verschiedener Sektionen wurde eine Permanente Kommission der Wcltkon'ercnz zum Studium der ökonomischen nnd charitativcn Ausgaben in allen Ländern gebildet und die Herausgabe ei: ec Zeit schrift beschlossen, die eine Ueberficbt geben soll über die Leistungen und Ausgaben des christlichen Sozialismus. Vor der Rückkehr des Nerrhsprändcnten nach Berlin. Berlin. Wie wir hören, beabsichtigt Reichspräsident von Hindenburg bereits in einigen Tagen nach Berlin zurückzukehren. Ter Reichspräsident ist während seines Erholungsurlaubs durch be'ondcre Kuriere, die ständig zwischen TietmarSzell und Berlin unterwegs find, über den Gong der RegierungSgelchöste nnterricbter worden. Während seines Erholungsurlaubs ist der Reichspräsident von einer solchen Riaffe von Deputationen und Bittstellern überlaufen worden, daß Mittel und Wege gefunden werden mußten, den Aufenthaltsort des Präsidenten in weitem Nmfanae zu isolieren, um die erforderliche Ruhe und die Möglichkeit der Erholung überhaupt ui gewährleisten. Neben dem Reichspräsidenten find natürlich auch Reicks- kanzlrr Tr. Luther, der fick au' Westerland befindet, sowie Rcichsaußenminister Tr. Stresemann in Norderney stets über alle Angelegenheiten der inneren und äußeren Politik auf dem laufenden gehalten worden. Tie Stadt Cleve geräumt. Als erste Stadt der nördlichen 'eit 1918 besetzten Rheinlandzone ist die Stadt Cleve von den belgischen Besatzungstruppen geräumt worden. Tie Kastrnc wurde gestern der Stadtverwaltung übergeben. Etz verblieb eine unsichtbare Besetzung, bestehend aus einem Delegierten und einigen Gendarmen am Ort. KlWkb Ker Mn MerWM MMM. )( Breslau. Zu Beginn des zweiten Verhandlungs tages des Kongreffes der Gewerkschaften Tcutschlauds begrüßte Reichstagsabaeordneter Schumann-Berlin, der den stellvertretenden Vorsitz führt, Ministerialrat Tr. Flatow als Vertreter des preußischen Ministeriums sür Handel und Gewerbe. Die Aussprache zum Bericht des Bundesvorstandes wurde dann sortgesetzt. Nach einem Schlußwort Leivarts- Berlin schritt man zur Abstimmung über die Ennchlie- tzungen und Anträge, nachdem man zuvor dem Vorstände gegen eine Stimme Entlastung erteilt hatte. Angenommen wurden dabei folgende Anträge: Zur Arbeitszeit: Es wird von der ReichSregierung und dem Reichstage ein beschleunigtes Ärbeitszeitgesetz und der Achtstundentag gefordert. Zum Kapitel: Betriebsrätcgcsctz wünscht man mehr Mitbestimmungsrecht im zukünstigcn Tari'vcrlrags- gesetz, die Auslösung der Technischen Nothilsc und ähnlicher Einrichtungen. Zur Wohnungsfrage wird jchärsster Wider spruch erhoben gegen die Hauszinssteuer und ihre Ver wendung für andere Zwecke als zur Behebung der Woh nungsnot und gegen die Erhöhung der Miete zu Gunsten des PrivathauSbesitzeS und zu rein fiskalischen Zwecken Außerdem wird lebhaft gegen die Beseitigung des Mieter schutzes und der gebundenen Wirtschaft im Wohnungs wesen protestiert. Zur Frage der Heimarbcitcr werdet alle früheren Beschlüsse erneut und alle Mitglieder der Gewerkschaften aufgesordcrt, in Zukunft mehr als bishei dahin zu wirken, daß ihre Frauen und weiblichen Familien- angehörigen, die Heimarbeit verrichten, sich der für ihren Berufszweig zuständigen Gewerkschaft anschließen und die von der Gewerkschaft abgeschlossenen Lohnabkommen unbedingt einhalten. In Sachen der Berufsschule fordert man die gesetzliche Regelung des Berufsschulwesens und unterstützt den Entwurf eines Reichsberussschulgesetzes, de, von der sozialdemokratischen ReichstagSsraktion bereits iw Februar 1925 eingebracht wurde. Zum Genossenschafts wesen werden alle Gewerkschaftsmitglieder und deren Frauen ausgesordert, sich die Förderung und Entwicklung der KonfumgenoffenschastS-Bewegung angelegen sein zu lassen. Zum ReichShandwerkergesetz wird die wirtschaftliche ZwangSorganisation abgelehnt, aber eine Regelung der Lehrlingsausbildung gefordert. Schließlich protestiert der Kongreß in einer Entschließung gegen die heutige Zoll- und Steuerpolitik und spricht vck» für eine gerechter, Handhab« au»/
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