Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.09.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192509076
- PURL
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250907
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-09
- Tag1925-09-07
- Monat1925-09
- Jahr1925
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.09.1925
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Riesaer O Tageblatt und Aureiaer iLibeblM und Ämeiaerl. Montag, 7. September 1SSS, abriids F- 2«8 78. Jahrg die die mit te« Regierungen einzuberufen, die in der Lage sein würbe zu abschließenden Abmachungen zu kommen. Wenn man diesen deutschen Vorschlag annehmen werbe, so könne da durch eine wesentliche Beschleunigung in dem Zustande kommen eines Sicherheitspaktes eintreten. Von der Auf nahme dieses deutschen Vorschlages hängt es ab, ob sich der Außenminister Dr. Stresemann dazu entschließen wird, zu einer ganz unverbindlichen privaten Aussprache nach der Schweiz zu fahren, die aber nicht den Charakter einer Außenministerkonferenz tragen dürfte. 8«m Unglück der Sheuaudoah. )l Frankfurt a. M. Der ehemalige Zeppelinführer Heinen führte, wie gemeldet, das Unglück der „Sheuaudoah" aus die Tatsache zurück, daß man von 18 Sicherheitsventilen in den Gasballons, um Helium zu sparen, acht entfernt hat. Die Frankfurter Zeitung befragte hierüber die Zep pelinwerke, die den Erklärungsversuch Heinens für möglich halten und weiter ausfllhren: Tas Schiff fuhr immer sehr prall. Die Ueberdruckventile, die auf das spezifisch leichtere Wasferstoffgas abgemessen waren, erwiesen sich als an sich zu klein, um das beim Steigen des Schiffes Lurch Ueber- druck sich ausdehnende Heliumgas herauszulassen. Wenn von 18 Sicherheitsventilen acht weggenommen wurden, so erklärt es sich, baß baS Schiff nicht mehr manövrierfähig war. Wahrscheinlich wurde bas Schiff von einer Böe in die Höhe gerissen. Dann konnten schon durch den Neber- druck die inneren Gaszellenträger gebrochen sein. Gegen die AntzenpoMik Benesch S. )l Prag. Das agrarische oppisitionelle Tageblatt Napravo wendet sich unter dem Titel „Krise oer Politik Benesch" gegen die einseitige französisch« Orientierung der Tschechoslowakei. Die Situation Frankreichs habe sich geändert. Die kostspielige Rbeinlandbesetzung habe auf- gehört, ein Zwangsmittel zu sein, und Frankreich beginne darauf Wert zu legen, die Besetzung nach Möglichkeit abzukürzen. In England und Amerika steche man aus dem Standpunkt, daß Abmachungen mit dem Deutschland Hindenburg« fester und zuverlässiger seien, als mit einem sogenannten demokratischen Deutschland. Dies habe auch Briand begriffen. ES sei nötig. Frankreich zu ermöglichen, daß es dir Rheinlandzone noch vor Ablauf des Termins im Gefühl« der eigenen Sicherheit aufheben könne. Deutsch- land müsse für Frankreich den Weg hierzu ebnen. Aller dings werde ein derartig entlastetes Frankreich ein wesent lich geringeres Interesse an den Verträgen mit Polen und der Tschechoslowakei haben. Wenn aber Frankreich selbst seine Politik gegenüber Deutschland auf Gleichberechtigung zu gründen beginne, müßte sich auch die Politik der übrigen Nachbarn Deutschlands in diesem Sinne orientieren. Diese Orientierung hätte schon früher eintreten sollen. Jetzt aber müsse man in direkte Beziehungen eintreten, die recht gut möglich seien. Mit den Paßvisen und den Handels beziehungen könne man beginnen. Nach der Juriftenkonferenz. Die Regierungsjuristen haben ihre Londoner Tätigkeit über Erwarten schnell beendet: Wie wir wissen, beschäftigten sie sich nicht nur mit technischen, sondern auch mit poli- tischen Fragen, was von vornherein erwartet werden mußte. Technisch konnten sie sich in einer Reibe von Fragen einigen, aber nicht einmal diese Einigung war in allen Punkten zu erzielen. Die HauptmeinungSversehiedenbeite« sind jeden falls nicht beseitigt worden «nd die deutsche Forderung, jede Streitigkeit vor de« Völkerbund zu bringen, bat eine allgemeine Annahme nicht gefunden. Nun kommt zwar aus Genf die Meldung, daß Chamberlein, Briand und Bandervelde beschlossen haben, den deutschen Austen- Minister Lr. Stresemann zu einer Konferenz «inzuladen, doch gehen die Nachrichten über den Zeitpunkt dieser Zusammenkunft beträchtlich auseinander. In London hält man es für zweifelhaft, daß die Minifterbegegnung schon vor der Beendigung der Völkerbundstagung stattfindet. Als sehr wohl beachtlicher Grund für diese Annahme wird angegeben, daß der schwierigste Punkt der ganzen Besprechung in der Frage besteht, welche Art von Kon flikten vom Völkerbund entschieden werden sollen und welche Streitigkeiten von einer einzelnen Macht zu be handeln sind. Das Völkerbundsmilieu in Genf wäre fraglos der deutschen Auffassung zu günstig, weshalb Ministerkonferenz erst zusammentrrtrn dürfte, wenn Genfer Völkerbundstagung beschlossen ist. Auch ist einem anderen Tagungsort zu rechnen. Festbleibe« gegenüber Pole«! Bon einem gelegentlichen Mitarbeiter der „Tr. N.", der in dtzn letzten Tagen eine Reise durch die an Polen abge tretenen ehemals westpreußischen und posenschen Gebiete gemacht hat und der Land und Leute aus langer Erfahrung genau kennt, wird folgendes berichtet: Selbst bet den nationalpolitischen Kaufleuten ist die allgemeine Ansicht vertreten, daß die polnische Negierung mit der Erklärung deS Zollkrieges gegen Deutschland eine Riesendummheit begangen habe. Im ganzen Lande ist die Angst vor dem Staatsbankrott vorhanden. Tie Steuern reichen nicht aus und die Wirtschaft deS Landes bringt nichts ein. Die Nnterbtlanz der Staatsfinanzen wächst von Monat zu Monat. Man fängt an, in größerem Um fange Beamte abzubauen, um den Staatssäckel zu entlasten. An den Grenzttbergängen werden die Passanten von den Zollbeamten ganz offen aufgefordert, für den täglichen Ge brauch wieder Waren, z. B. Kleidungsstücke, ganze Anzüge usw., herüber nach Polen zu bringen, je mehr, je besser, damit Zölle vereinnahmt werden können, denn ohne Ge halt kann man nicht leben. Das ist aber in Wirklichkeit die Sabotage des polnische« Zollkrieges durch die eigene Beamtenschaft. In Cischkowo und Czarnikau lagen fünf große Kähne, tn jedem wurden 8000 Zentner Getreide ver laden und Im Transitverkehr nach Stettin gebracht. Das Getreide wird zu billigem Preise verschleudert, ebenso ist es mit Holz. Ein angesehener polnischer Kaufmann sagte mir: „Wenn die deutsche Regier»«« eS fertig bringt, alle und jede Sinfnhr z« untersagen »ad die Sperre auf bas strengste dnrchzuführe», dann kommt bei »nS in drei bis vier Monate« eine Rtesenpleite «nd hinterher di« Revo, lntionj" Bor «e«e« politische« Verat«nge« in Berlin. Berlin. Wie wir hören, werden Ende der nächsten Woche wichtige außenpolitische Besprechungen in Berlin stattftnden» die sich mit dem Ergebnis der Londoner Ju ristenkonferenz befassen werden. Der deutsche juristische Sachverständig« Dr. Gantz, der nach unseren Informationen noch einige sehr wichtige Besprechungen mit ausländischen Diplomaten haben wirb, trifft am Mittwoch in Berlin ein und wirb sich sofort voraussichtlich zum Außenminister Dr. Stresemann begeben. Der Bericht deS deutschen Sachver ständigen wirb voraussichtlich schon am Montag abend fertiggestellt sein und in schriftlicher Ausführung den br- »ReaiornuaSVollsu »wwLvt prüfen. Vom Ergebnis der jetzigen S. Tagung der Völker- bundSversammlung wird es ausschlaggebend abhängen, ob bei der nächstjährigen 7. Tagung Deutschland als Mitglied sich beteiligen kann oder nicht. Die BölkerbnndStagung. Bon Dr. Külz, M. d. R. Der Bülkerbunb hat zwei TagungSkörper, den Bölker- bundSrat und die BölkerbundSversammlung. Die letztere ist gewissermaßen die Hauptversammlung, zu der aus nahmslos alle am Bund beteiligten Staaten Zutritt haben, während der Rat den Vorstand der Bereinigung verkör- pert, der im wesentlichen aus den im Bund vertretenen Großmächten besteht. Weber die 34 Tagungen des RateS noch die 5 Hauptversammlungen, die bisher stattgefunden haben, sind von der deutschen Ocffentltchkeit mit besonderem Interesse verfolgt worden. Das ist verständlich, denn in der Vergangenheit war das, was vom Völkerbund aus gegenüber Deutschland sich auSwtrkte, alles andere als vor teilhaft. Jetzt hat sich nun in Genf der Völkerbundsrat erneut zu einer Sitzung zusammengefunben, der unmittel bar eine solche der Völkerbundsversammlung folgen wird. Solange Poincarö im Völkerbund die Alleinherrschaft führte, konnte Deutschland eigentlich nur mit Sorge jede neue Tagung verfolgen. Zweifellos hat sich aber im Völ kerbund eine Wandlung vollzogen seit jener Zeit, in der Herriot und Macdonald den Ton angaben. Beide sind in ter Zwischenzeit zwar in die Versenkung verschwunden, aber ein wenigstens etwas versöhnlicherer Geist ist doch aus diesen Tagen zurückgeblieben. Die diesmaligen Tagungen werden zeigen, ob diese Anfänge zu einer Gesundung Fort schritte machen ober ob Rückfälle in alte Methoden zu ver zeichnen sein werben. Die meisten Punkte der Tagesordnung des Bölker- bünbsrates berühren ein unmittelbares LebenStnteresse Deutschlands nicht. Die wichtigste, diesmal im Rat zu be handelnde Sache ist die Moffulfrage, bei der England im Gegensatz zur Türkei seine wirtschaftlichen Interessen ge- sährbet sieht. Eine Lösung dieses schwierigen Problems wirb wahrscheinlich auch diesmal noch nicht gelingen. Von den verschiedenen Kommissionsbcrichten, die der Rät über sich ergehen lassen wird, verdient unsre Aufmerksamkeit der Bericht des Geueralkommissars für Oesterreich über dessen finanzielle Sanierung und der Sachverständigen über die Wirtschaftslage Oesterreichs. Oesterreich hat ein wesent liches Interesse daran, die drückende Kontrolle seiner Fi nanzen durch den Völkerbund los zu werden. Es ist nicht ausgeschlossen, baß Oesterreich hier Erfolge haben wird. Frankreich würde viel lieber allein Oesterreich tn sein finanzielles Schlepptau nehmen, als es weiter unter der finanziellen Vormundschaft des Völkerbundes zu sehen, und deshalb ist es durchaus nicht ausgeschlossen, daß der als Berichterstatter auftretende Pariser Professor sein Gut achten auf Aufhebung der Kontrolle einstellen wird, um den Weg für eine um so intensivere Abhängigkeit Oester reichs von Frankreich frei zu machen. Von ganz beson derer Bedeutung für uns sind die auf der Tagesordnung des Nates stehenden beiden Danziger Frage«. Hinsichtlich der Abgrenzung des polnischen MunitionsdcpotS im Dan ziger Hafen und der Abgrenzung der polnischen Postzone bestehen schon seit längerer Zeit Differenzen, zu deren Bei legung jetzt eine Entscheidung getroffen werden soll. Der für uns wichtigste Punkt, die Militärkontrolle in der ent militarisierten Rheinlaudzone wird nicht behandelt werde», da noch weitere „Prüfungen" dieser Frage stattfinden sollen. Auf deutsch heißt bas: England und Frankreich sind sich hier noch nicht einig. Wohl aber ist es möglich, baß sich der Rat wenigstens in Form einer Aussprache mit dem Sichcrheitsproblem befaßt. In der BölkerbundSversammlung selbst wird die Frage der Abrüstung, der Sicherheitsgarantie und der Schiedsge richtsbarkeit zweifellos einen breiten Raum einnehmen. Endgültige Entschließungen sind jedoch auch hier zunächst nicht zu erwarten, sondern nach einer allgemeinen Aus sprache werben diese Gegenstände den zuständigen Aus schüssen überwiesen werben. Während dieser Beratungen wird sich zeigen, ob für uns die Möglichkeit besteht, inoffi ziell Einfluß auf die Behandlung dieser Dinge zu nehmen, daß der deutsche Außenminister sich mit den Ministern -et Ententestaaten zu einer Besprechung zusammenfinbet. I« französischen Kreisen mißt man dieser Tagung des Völker bundes eine besondere Bedeutung bei. Kennzeichnend hier für sind die Aeußerungen deS „Temps", der vor wenigen Tagen schrieb: „Die sechste BölkerbundSversammlung wird eine besondere Bedeutung haben, nicht so sehr wegen -er Fragen, die den Gegenstand ihrer Beratungen bilden, al» vielmehr wegen der Atmosphäre, in der sich ihre Arbeite« abwickeln werden. Diese Atmosphäre wird einmal geschaf fen durch die Tatsache der in Gang befindlichen Verhand lungen über den Abschluß eines Rheinpaktes, zum anderen durch den von Deutschland zu fassenden Beschluß wegen seines Eintrittes in den Völkerbund. Man hat das Ge fühl, an einem großen Wendepunkte der Politik der Nach kriegszeit angelangt zu sein, in dem sich das Schicksal de» Friedens endgültig entscheiden wird und die Rolle, die btt Völkerbund in der allgemeinen Entwickelung der Welt spielen wirb." Ueber das Endergebnis der Beratung«» der Völker- bundSversammlung, deren Dauer man etwa auf 8 bi- 4 Wochen schätzen kann, zu orakel« und zu fabeln, ist müßig. Was vor der Oeffentlichkeit verhandelt werden wird, ist mehr oder weniger politisch« Schaustellung, die wirkliche« Verhandlungen finden natürlich auch diesmal hinter den Kulissen statt. Man darf nie vergessen, daß der Völkerbund eben kein Bund der Völker, sondern «ine periodisch tagende Bereinigung der Regierungen der betreffenden Staaten ist, di« ihre Karten niemals gegenseitig 'oder vor der Welt offen auflegen werben. Am Schluß , der Verhandlungen trd -er Zeitpunkt gekommen sein, ihr greifbares Ergebnis - » —lammaneackiU^- —* »-1'^ - Deutschland gegen eine Antzenminifterbesprechnng. Berlin. Bon unterrichteter Seite erfahren wir, daß die Reichsregierung sich jetzt dazu entschlossen hat, den alli ierten Negierungen mitzuteilen, -aß sie ein« Besprechung der Außenminister für unzweckmäßig halten würde und es Ltn muvLnlLtbälL alsbald »tn»W»Rkonk«mmmbäe -Meilta- durch Boten. Für den Fall de» Eintreten» von ProdukÜon»v«rt»uerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreis« behalten wir un» da» Recht der Pr«i»erhöhung und Nachforderung vor. Anzeigen M- di« Nummer dr» Ausgabetage» sind bi» 9 Uhr vormittag» aufzugebrn und im vorau« zu bezahlen; eine Bewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für T LS nuu breite, 3 ww hohe Brundschrift-Zeile (s Silben) 2ö Gold-Pfennig»; die 89 mm breit« Reklamezeil« 100 Bold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. Fest« Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage «tngezogen werden muß oder der Auftraggeber in Kontur« gerät. Zahlung»- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage '.Krzähler an der Elbe". — Im Fall» höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebe» der Truckerei, der Lieferanten oder der Besörderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreise». Rotationsdruck und Verlag: Langer b Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Soethestratze 5S. «nd Anzeigr» Mtdlatt Mtd Atytigerj. »dl- rqM-It «MI dl- MM». B-I°»-I«>ch..p. der >l«ttha«htma>mschaft Srotzenhaiu, des Amtsgerichts, der AmtSauwaltschaft heim Amtsgerichte «nd des Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa «nd des HauhtzoUamtS Meitze«. Die Sonderkonferenz-Frage. )s Paris. Der Havasvertreter in Genf berichtet tn einer Depesche, daß drei Tatsachen seit vorgestern abend feststehen. Abgesehen von immer möglichen Ueberraschungen werde in naher Zukunft eine Souderkouferenz über de« Sicherheitspaktentwurf zusammentreten, zu der Deutsch lands Beteiligung schon gesichert fei, da der Rcichsaußen- minister Stresemann in feiner Empfangsbestätigung auf die letzte französische Mitteilung den Gedanken direkter Verhandlungen angenommen habe. Weiter stehe fest, daß diese So«fere«z nicht während der Bölkerbnndtaguag statt finden werde, da der Völkerbund mit den auf seiner Tages ordnung stehenden Fragen genügend beschäftigt sei und bis Ende des Monats ständig tagen werde. Endlich scheine auch festzustehen, daß Italien an der geplanten Konferenz tetl- zunehmen wünsche. Was alle übrigen Fragen angehe, so müsse man sich mit Vermutungen begnügen, also bezüglich des Zeitpunktes der Konferenz und des Ortes der Konfe renz. Die Konferenz der Minister zur Beratung der Sicherheitsfrage werde wahrscheinlich nicht mehr im Sep tember zusammentreten können, denn die Arbeiten LeS Völkerbundes werden sich bis zum 27. ober 2g. September hinausziehen. Außerdem würden alsdann die Außenmini ster wahrscheinlich mit ihren Ministerien Fühlung nehmen wollen, bövor sie sich zu der Zusammenkunft mit den Ber- tretern Deutschlands begäben. Sie werde als» erst am 13. oder 15. Oktober ftattfiude« könne«. Auch über den Ber- Handlungsart sei man noch vollständig auf Vermutungen angewiesen. Da Italien den Wunsch habe, baß die Zusam menkunft auf italienischem Boden stattftnbe, werde wahr scheinlich ein in ber Nähe der Schweizer Grenze gelegener Italienischer Ort bestimmt werden. Jede genauere AuS- lassung wäre verfrüht. Im Zusammenhang mit der obigen Meldung deS HavaSvertreters wird darauf hingewiesen. Laß die dentfche Regierung in ihrer Antwortnote sich im Prinzip mit der Methode mündlicher Verhandlungen einverstanden erklärt hat, da eine Fortsetzung deS Notenwechsels kaum geeignet sei, zu einer weiteren Klärung der mit den Abschluß des Sicherhettspaktes zusammenhängenden Fragen zu führen. Sine Einladung zu einer Lonüerkouferenz über eine« Sicherheitspaktentwurf liegt i« Berlin «och nicht vor. Zudem werden sich vor weiteren Entscheidungen die zu ständigen deutschen Stellen mit dem Bericht des Ministe rialdirektor» Gauß über die Londoner Jurtstenkonserenz z« beschäftigen haben. * «eine verstimm««- zwischerr Herriot ««d Loetze. vdz. Berlin. In Verbindung mit -en Meldungen über den sehr schnell betgelegten Zwischenfall auf der Pa- rtser Friedenskonferenz ist e» von Interesse, -atz der deutsche ReichStagSpräsibent Loeb« nach seiner Rückkehr nach Berlin folgende» am 4. September aufgegebenes Telegramm erhalte« hat. „Ich danke Ihnen für Ihre so verbindlichen Worte. Meine Mitwirkung ist Ihnen sicher bet jedem Streben, da» allen Völkern, vor allem aber Europa die kostbaren Wohltaten de» Frieden» bringen soll. Herriot." di« Nummer dr« Au»gab«tage» sind bi« 9 Uhr vormittag» aufzugebrn und im vorau» „ , „ . „ , 89 mw breite, 8 ww hohe Brundschrift-Zeile (S Silben) 25 Gold-Pfennig«; die 89 wm breit« Reklamezeil« 100 Bold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. Fest« Tarife. - - --j wenn der Betrag verfällt, durch Klage «tngezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage — Im Fall» höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störum ung der Zeitung ober auf Rückzahlung de» Bezugspreise». Rotationldruck und Verlag: Langer « Winter! Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. - .-n-
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