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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.09.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192509213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250921
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250921
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-09
- Tag1925-09-21
- Monat1925-09
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.09.1925
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E TllAklllE und An,einer Elbeblatt«n- Än-eiaerl. Montag, 21. September 1Ü2S, abenss 78. Jahrg 22V und Anxeiger Meblatt mid Anzeiger». „.«..MM: »I. La« Ri,,a„ T»,E m!M di- -mwchm der AmtShauptmannschast Großenhain, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte und des Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa und des HauvtzollamtS Meiden. Das Riesaer Tageblatt erschetut jede« Tag abend» '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mart 25 Pfennig durch Post oder durch Boten. Für den Fall de» Eintreten» von ProduktionSverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir un» das Recht der Preiserhöhung und Rachforderung vor. Anzeigen für die Nummer des Ausgabetages sind bis S Uhr vormittags aufzugeben und im voraus zu bezahlen; ein- Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. 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Mit den Beschlüssen, die der Berliner Minister, rat heute Montag über die Einladung dxr alliierten Regie rungen fassen wird, wird voraussichtlich auch die letzte Ent scheidung über den Charakter der geplanten Sicherheitskon ferenz fallen. Die diplomatischen Unterhandlungen, die in den letzten fünf Tagen zwischen Berlin, Loudon, Paris, Brüssel skattgefundcn haben, können noch nicht als endgül tig abgeschlossen gelten, denn noch immer steht die Frage offen, ob es der deutschen Negierung restlos gelingen wird, ihre Wünsche hinsichtlich der Verhandlungen über den Sicherheitspakt durchzusetzen. Am Montag und Dienstag werden wahrscheinlich die letzten diplomatischen Vorbera tungen einsctzen, und erst dann küßt sich übersehen, in wie weit eine Verständigung zwischen den beteiligten Regierun- gen zustande gekommen ist. Schon jetzt läßt sich aber soviel feststellen, daß es bereits gelungen ist, das Feld der Ver handlungen über den Sicherheitspakt auf die wichtigsten Fragen abzugrcnzen, und daß man wahrscheinlich schon von der großen Konferenz sprechen kann, die zum Abschluß des Sicherheitspaktes führen soll. Da man deutscherseits immer wieder darauf hingewiesen hat, wie notwendig cs erscheint, den Weg einer beschlußfähigen Konferenz zu wählen, hat auch die Gegenseite eingeschen, daß es ganz zwecklos sein würde, der deutschen Regierung zuzumuten, ihre Staats männer den sogenannten „unverbindlichen Zusammenkünf ten" aussctzen zu wollen, die nur zu innenpolitischem Miß trauen Anlaß geben könnten. Die Oktober-Konferenz soll also endgültig sein und in ähnlichen Formen vor sich gehen, wie die Londoner Konfe renz, auf der das Abkommen über das Tawcsgutachten und über die Räumung des Ruhrgebietes zustande kani. Die deutsche Negierung hat also den gewünschten Erfolg ge habt, zu verhindern, daß man ihr ein unbefriedigendes Konserenzprojekt aufnötigte und daß die beteiligten Negie rungen von vornherein auf bestimmte Einzelerörterungen festgelegt wurden. Das vorläufige Berhanblungsprogramm ergibt sich ohne weiteres aus der Formulierung des materiellen Frage komplexes, der bereits auf der Londoner Juristenkonferenz informatorisch behandelt worden ist. Im Vordergrund steht der Nheinpakt, der das Sichcrungsabkommen zwischen Deutschland und den Westmächten enthält und der den Rahmen aller damit zusammenhängenden Abmachungen ab geben soll. Einen befonderen Raum nehmen die Schieds gerichtsverträge ein, die gleichzeitig zwischen Deutschland, Frankreich und Belgien abgeschlossen werden. Im Anschluß daran will man auch die Schieüsverträge zwischen Deutsch, land und Polen sowie Deutschland und der Tschechoslowakei zur Erörterung bringen. Soweit sich dieses umfangreiche Feld der rechtlichen Verträge übersehen läßt, würde die Sicherheitskonferenz zur Folge haben, daß noch monatelang unter den einzelnen beteiligten Regierungen technische Verhandlungen stattfinden müffen, die sich aus dem Gesamt abkommen automatisch ergeben. Deutscherseits hat man sich nunmehr zu dem Entschluß veranlaßt gesehen, die Führung der Verhandlungen in die Hände des Reichskanzlers Dr. Luther zu legen, der gemein sam mit dem Außenminister Dr. Streseman« an der Kon ferenz teilnehmen wirb. Diese Tatsache läßt darauf schließen, daß auch der englische Premierminister Baldwin und der französische Ministerpräsident PainlevS sich kaum der Notwendigkeit entziehen können, ebenfalls zur Sicher heitskonferenz zu gehen und sich persönlich an den Erörte rungen zu beteiligen. Obwohl die französische Regierung mit der Absicht umgeht, Briand zum französischen Verhand lungsführer zu machen, wird sie schon des Prestiges wegen gezwungen sein, den Ministerpräsidenten Painlevs zu bele gteren und ihn ebenfalls mit den Hauptvollmachten auszu statten. Es war die englische Regierung, die die Anregung gegeben hat, den Charakter der Konferenz so zu erweitern, daß den Wünschen der deutschen Regierung im vollen Um fange Rechnung getragen wird. Dadurch dürfte es der Neichsregierung wesentlich erleichtert werden, die alliierte Einladung anzunehmen und dem Programm zuzustimmen, das wahrscheinlich bereits am kommenden Mittwoch oder Donnerstag endgültig vorliegen wird. Die deutsche« Angeftellten-Orgauisationen beschweren sich beim Präsidenten Calouder. Beuthen. Die Vertreter der Angestellten-Spitzen- organisationen, und zwar des Deutschnationalen Handlungs- gehilfen-Verbanbes, des Gewerkschaftsbundes der Angestell ten und der Afa, hatten am Sonnabend nachmittag bei -em Präsidenten der Gemischten Kommission Calonber eine Audienz, in der sie sich über Mißhandlung«« ihrer Mit glieder in Polnisch-Oberschleste« beschwerten. Sie über reichten dabei eine Entschließung, in der Protest erhoben wird gegen die in letzter Zeit sich mehrenden Terrorakte gegen in Deutschland wohnende und in Polen beschäftigte Angestellte, deren einziges Vergehen darin besteht, daß sic einer durch den Genfer Vertrag gebilligten deutschen Orga nisation angehören. Die Erregung über die in den letzten Wochen bekannt gewordenen Ucberfälle sei um so größer, als diese Terrorakte offenbar durch die Polizciorgane ge duldet und gebilligt würden. Der Präsident solle deshalb f:!n volles Augenmerk aus diese von Fanatikern planmäßig betriebenen Bedrohungen und Beunruhigungen richten und für Abhilfe sorgen. Präsident Calonder nahm die Aus füllungen der Bcfchwerdesührer mit großem Interesse ent gegen und sagte eine eingehende Prüfung Ser Angelegen heit LU. MM WWW Ist »MW U«. Am 5. Oktober Konferenz in Luzern ? Berlin. Von maßgebender Seite erfahre« wir, daß die deutsche Antwort aus die alliierte Einladung durch einen Schritt der deutschen Botschafter in London und Paris am Dienstag abend überreicht werden soll. Es wird sich um eine längere diplomatische Mitteilung handeln, die am Donnerstag oder Freitag nach vorheriger Vereinbarung mit den alliierten Regierungen veröffentlicht werden wird. Neuerdings nimmt man in Berlin an, daß sich die deutsche Negierung damit einverstanden erklärt, die Konferenz am S. Oktober i« Luzern zu eröffne». Die Einmütigkeit der Parteien. Berlin. Wie wir hören, wird sich Reichskanzler Dr. Luther an der Aussprache an der am Mittwoch stattsindenden Tagung des auswärtigen Ausschusses sehr lebhaft beteiligen, um zu erreichen, daß die Entschließungen des Reichskabtnetts einmütige Billigung der großen Reichstagsparteren finden. Die Aussprache wird sich in allererster Linie auf das deutsche Verhandlungsprogramm beziehen und nur die Fragen des Hindenburgs Rückkehr. Der Reichspräsident ist am Sonnabend abend gegen 10 Uhr wieder in Berlin eingetroffen. Auf der Rückfahrt von Düsseldorf über Hannover wurden ihm noch stürmische Huldigungen dargebracht. Auch die letzten Feierlichkeiten in Düffeldorf nahmen einen erhebenden Verlauf. In dem reichgeschmückten Negie- rungsgebände in der Cäcilienallee begrüßte der Oberpräfi- üent der Rhcinprovinz Dr. Fuchs und Landesfinanzamts- präsident Dr. Schmittmann den Reichspräsidenten und er neuerte auch hier wieder das Treubekenntnis zum Deut schen Reiche, für das Reichspräsident v. Hindenburg unter besonderer Anerkennung der Verdienste der Beamtenschaft bankte. Ten Höhepunkt des Düsseldorfer Tages bildete die Feier in dem von einer unübersehbaren, 75 000 Personen zählenden Menschenmenge ungestillten Stadion. Oberbür germeister Dr. Lehr begrüßte Hindenburg, den Ehre«bürger der Stadt und überreichte ihm den Ehrenbürgerbrief, der zwar 1917 bereits ausgestellt, aber Hindenburg noch nicht auf Düsseldorfer Boden hatte überreicht werden können. Der Ehrenbürgerbrief der Stadt Düsseldorf für den Reichsprä sidenten hat folgenden Wortlaut: Wir, Bürgermeister, Bei geordnete und Stadtverordnete der Stadt Düsseldorf be kennen uns zur Urkunde, daß die Stadtverordnetenver sammlung Seine Exzellenz den Chef des Generalstabes des Feldheeres, Generalfeldmarschall Paul v. Beneckendorss und v. Hindenburg zu seinem 70. Geburtstage als Zeichen tief ster Verehrung und unauslöschlicher Dankbarkeit für die Verdienste, die er in dem Kampfe des deutschen Volkes für seine Zukunft und Sicherheit gegen eine Welt von Feinden um das gesamte deutsche Vaterland und um unsere Stadt sich erworben hat, auf Grund des 8 10 der Stadtverorünung der Rheinprovinz vom 18. Mai 1856 zum Ehrenbürger der Stabt Düsseldorf ernannt hat. Hierüber ist dieser Ehren bürgerbrief mit unserer Unterschrift unter Anhängung des Großen Stadtsiegels ausgefertigt worden. So geschehen Düsseldorf, den 1. Oktober 1917. Der Oberbürgermeister: gez. Dr. Oehler. Der Reichspräsident sprach seinen Dank an die Stabt Düsseldorf und ihren Oberbürgermeister mit folgenden Worten aus: Meine Damen und Herren! Haben Sie herz lichen Dank für den freundlichen Willkommengruß. Es ist mir eine besondere Freude, in der Rheinstadt Düsseldorf zu weilen, deren Ehrenbürger ich mich mit Stolz nenne und deren Geschick ich mit besonderer Anteilnahme immer ver folgt habe. Die Stadt Düsseldorf und ihre Bevölkerung haben in mehr als vierjähriger Fremdherrschaft ihre Treue zum Reiche und ihre enge Verbundenheit mit dem deutschen Volke in Dulden und Opferfreudigkeit bewiesen und be kräftigt. Wir alle danken Ihnen hierfür in herzlicher An erkennung. Wir sind heute in einer wieder frei gewordenen Stadt. Möge auch dem übrigen Rheinland bald der Stern der Freiheit leuchten! Ihnen aber und der Stadt Düffel dorf wünsche ich alles Wohlergehen, und mit diesem Wunsch rufe ich: Düsseldorf und seine Bewohner, sie leben hoch! In einem jauchzend aufgenommenen Hoch auf das deutsche Vaterland klang die Rede aus. Dann verließ der Reichspräsident unter Lauernden Hcilrufen der Menge die Tribüne und wurde auch auf seiner Fahrt zum Bahnhofe überall jubelnd begrüßt. Um 12.43 Uhr trat der Reichsprä sident die Rückreise nach Berlin an. Auf jeder Station im Rheinlande und Westfalen, in Oberhausen, Gelsenkirchen, Wanne, Herne, Dortmund fanden improvisierte Kundge bungen statt. Unermüdlich grüßte Hindenburg aus dem Fenster und ließ sich in Hamm von Len Begeisterten aus dem schlafe rufen. Erst Schutz der Deutschen in Polen — dann Verhandlungen. Der Ostausschnß deS Preußischen Landtages setzte am Sonnabend seine Beratungen über die Not in den öst lichen Grenzgebieten fort. Berichterstatter Abg. Lukassv- ivitz (Dnat.), wies an Hand der Statistik nach, daß tu der Grenzmark Poscn-Mestpreußcn etwa 12 000, in Obcrschlc- lien etwa 18000. in Ostpreußen etwa 10000 und ms- Sicherheitspaktcs beliessen. Tas Problem des Eintritt- in den Völkerbund wird jedenfalls nicht den Gegenstand einer erschöpfenden Erörterung darstellen können, da man deutscherseits diese Frage noch nicht für endgültig geklärt an sieht. Kein vorzeitiger Zusammentritt des Reichstages. Die Forderung der radikale« Flügelparteie« um als baldige Einberufung deS Reichstages werden, wie man er fährt, ganz eutschiedea abgelehut werde«. Ta man mit einer mehrwöchentlichen Dauer der Sicherheitskonferenz zu rechnen hat und die parlamentarische Situation genügend geklärt ist, soll der Termin des Wiederzusammentritts des Reichstages sür Mitte November nach wie vor aufrecht er halten werden. BiS zu diesem Zeilpuukr werde die außen- politische Lage auch derart geklärt sein, daß die Reichsregie rung in der Lage ist, in einer Vollsitzung des Reichstages über den Ausfall der Sicherheitskonferenz Rechenschaft ab zulegen. gesamt also in den Grenzmarken des Ostens 40000 Woh nungen fehlen. Zur Behebung der dringendsten Woh nungsnot in diesen Gebieten braucht man einen Betrag von 400 Millionen Mark. Im Sinns der vorliegenden Anträge der Deutschnationalen, der Deutschen Volkspartei, des Zentrums und der Sozialdemokraten emvfabl der Be richterstatter als allgemeine Maßnahmen für die Hilfs leistung: 1. stärkere Beteiligung mit Geldmitteln von Seiten des Reichs, Preußens und der Gemeinden für den Wohnungsbau; 2. stärkere Heranziehung der Er träge aus der Hauszinssteuer für den Wohnungsbau, besonders in den östlichen Gebieten; 3. Reich und Preu ßen muhten größere Geldmittel für billige Baukredire zur Verfügung stellen; 4. der Betrag für die gering ver-üus- lichen Hypotheken muß durchschnittlich auf 8000 Mark sür eine Wohnung erhöht werden; 5. alle inbetracht kommenden Instanzen müssen nach einem einheitlichen Plan unter möglichster Deiseiteschlebung von formalen und von Zustandigkeitsschwierigkeiten dieses große Wohnungs projekt in die Hand nehmen. Gegen 2 Stimmen der Kommunisten wurde folgen der Antrag des Unterausschusses angenommen: Das Staatsministerium wird ersucht, auf die Neichsregie rung einzuwirken, daß die schwebenden Handelsvertrags verhandlungen mit Polen nicht eher vorläufig oder end gültig abgeschlossen werden, bevor nicht durch diese oder andere Verhandlungen der Schutz der Interessen der deutschstänmiigen Bewohner Polens erreicht, das Eigentum der vertriebenen deutschen Optanten geschützt und insbe sondere die unterschiedliche Behandluug der Deutschen in Polen in Bezug aus das Agrar-Gesetz verschwindet. Ferner soll die polnische Regierung unter Zurücknahme der Kün digung des Grenzpassierscheinversahrens von 1920 sich der Durchführung des Rückkehrzwanges für die polnischen Wanderarbeiter nicht mehr widersetzen. Tschitscherins Berliner Besuch endgültig abgesagt. Wie wir aus Kreisen der Berliner sowjetrusftschen Bot schaft erfahren, hat der russische Außenminister Tschitscherin Sie Absicht, zu einer Fühlungnahme mir der deutschen Re gierung nach Berlin zu kommen, endgültig ausgcgeben. Da gegen sei das Projekt einer Reise Tschitscherins nach War schau, Brüssel und Rom ausrechrerhalren. Eine Fühlung nahme mit der deutschen Regierung werde aber dann in Frage kommen können, wenn die Ticherheitsverhandlungen beendet sind. Es habe sich keine Möglichkeit mehr ergeben, vor der Sicherheitskonferenz eine Aussprache zwischen den Vertretern der russischen und der deutschen Regierung her. bcizvkührcn. Der Einzelhandel im Reichswirtschaftsministerium. Wie die Hauptgcmeinschaft des deutschen Einzelhandels mitteilt, fand am 18. September im RcichswirrschastSmini- sterium auf dessen Einladung eine Besprechung zwischen Vertretern der Hauptgcmeinfchast des deutschen Einzel handels und aller ihr angcschloffencn landschaftlichen Ver bünde statt, bei der die Vertreter des Einzelhandels inner Ueberreichung des einschlägigen Materials über die gegen wärtige Lage und die Preisgestaltung im Einzelhandel Be richt erstatteten. Lebhafte Klage wurde über die außervrdeiu- licheu Belastungen durch die verschiedenen Maßnahmen der Reichsbahndircktionen geführt. Ter Vertreter des Reichs wirtschastsministeriumS sagte eingehende Prüfung und aus giebige Verwendung des Materials zu. Wenn in einzelnen Zeitungen, insbesondere in der Provinzpressc, der Einzel handel als vorwiegend an der Teuerung schuldig bezeichnet wäre, so sei dies bedauerlich. Tas Ziel der Maßnahmen der Rcichsrcgierung sei, zu verhüten, daß der autonome Zolltarif, der im wcsenilichcn zu Bcrhandlungszwecken be stimmt sei, bis zum Abschluß von Handelsverträgen von der deutschen Wirtschaft zu einer Erhöhung der Preise ane- genützt würde, und dgrüber hinaus zu bewirken, daß die jenigen Verbilligungen, die auf Grund der Answcrtnngs- und Steuergesetzgebung des vergangenen Sommers möglich seien, sich in einer sinkenden Preiskurve äußern können.'
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