Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.09.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192509295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19250929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19250929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-09
- Tag1925-09-29
- Monat1925-09
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.09.1925
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer H Tageblatt «nd Anretavr Elbeblatt und Amelaer». ««d Anzeiger Meblatt »nd ÄaMger). Drahtanschrift: Tageblatt Riesa. . . Postscheckkonto: Dresden ISN Fernruf Nr! 20. ÄitfütV lüAkVlüH tUlHulk ÜWUlch^U VtlÜNU^tNtlthUUbtU Girokasse Riesa Nr. 52. der AmtShau-tmamrschaft Großenhain, des Amtsgerichts, -er AmtSanvaltschaft beim Amtsgerichte und des - Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa und des Hanptzollamw Meißen. Dienstag, SS. September I9LS, abeiids 78. Jahr« Da« Riesaer Tageblatt erscheint jeden ^ig abend» >,-,LUhr mit vurnahme tcr Sonn- und Festtage. vejogspreK, gegen Lor-cu«zahlung, cincu klonal ü Nicir! c., Picnnig kurch Eo: oder durch Boten, Für den Fall de« Eintretens von ProdultionSoerteuerungen, Erhöhungen der Löhn« und Malerialtenpreise behalten wir uni da- Recht dec Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeige» für die Nummer de« Ausgabetage« sind bi« g Uhr vormittag« auszugeben und im vorau« zu bezahlen; eine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Lagen und Pläxen wird nicht übernommen. Grundprs S or di« SS mm br«,t«, 3 mm hohe Grundschrift-Zeile (6 Silben) 2b Gold-Pfennig«; di« 89 mm breit« Reklamezeile Ivtz Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°,^ 'Aufschlag. Feste Tari's. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klag« «ingezogen werden muh oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. ZahlungS- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unlerhal'ungSbe lo:e »Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gemalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebes der Truckerei, der Lieferanten oder der BeförderungScinrichtungcn — Kat der Be.'.st ^r leinen Lnsptuch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. GeschLstSstkile: ttvtthestraße öS. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzetgentiil: Wilhelm Dittrich, Riesa. ' > ' " > - _i Bom Westen zum Osten. Die Reise des russischen Außenministers Tschitscherin nach Warschau, die dann später ihre Fortsetzung über Berltn finden soll, trifft naturgemäß nicht nur zufällig mit den großen politischen Entscheidungen zusammen, die vom Westen her und unter den schwerwiegendsten Ein wirkungen auf die Entwicklung einer sicherlich weit um grenzten Zeitspanne fallen sollen. Es ist eine allerdings in der Politik sich immer wiederholende Tragik, daß auch heute wieder überall im Lager der uns gegcnübcrstehen- den Mächte Worte und Formen lediglich dazu dienen, um unter Außerachtlassung der eigentlich durch sie ge kennzeichneten Begriffe besondere Ziele zu erreichen. DaS Sicherheitsangebot ist in Deutschland entstanden, ent springt dem begreiflichen Wunsche des Auswärtigen Amtes und der gesamten Reichsregierung, an der deutschen West grenze endlich einmal klare, rechtsverbindlich garantierte Verhältnisse zu schaffen. Die englische Politik Hat mit bezeichnendem Eifer diese Wünsche ausgegriffcn, um auf dem Umwege über die Volkerbundsbestunmungcn und unter Beseitigung akuter Reibungen zwischen Deutschland und Frankreich Deutschland in die große Westfront hinein zu bringen, die sich, wenigstens nach Englands unverhohlen»»! Wunsch gegen Rußland richten soll. Daß Frankreich bei der Gelegenheit nochmals, möglichst ohne Gegengabe, eine frei willige Wiederholung der erpreßte» deutschen Unterschrift unter das Versailler Diktat herbciführen will, gebärt zmn „Sichcrheitsproblem" wie eben Frankreich cs ausfaßt. ES ist nach Lage der Verhältnisse durchaus begreiflich, daß Rußland dieser Entwicklung mit starkem Mißtrauen gegen- über steht. Tschitscherins Warschau-Reise hängt zweifellos mit dem russischen Argwohn gegenüber den nun kommen den Dingen zusammen. Rußland fürchtet ohne Zweifel eine aktiver gerichtete politische Isolierung, w>e sie bisher diesem Staate gegen über schon bestanden hat. Deik Napällobetträg hat, io wenig er an praktischen, auf wirtschaftlichem Gebiet lie gende Ergebnisse auch auszuwcisen hüt, doch moralisch für Rußland und in gewisser Beziehung auch für Deutsch« 'land eine Stärkung der eigenen Stellung bedeutet. Die aus dem Siegerkonzcrn zwangsweise HerauSgedrängten siihlten sich bei aller Gegensetzlichke'.t der innerpolinschen Struktur doch sehr häufig als Leidensgenosscu. Der politische Lehrsatz: „Sind zwei Grüßen einer dritten En diesem Falle Frankreich—Polen) Feind, so fühlen sie sich untereinander Freund", fand hier seine Bestätigung. Rußland hat, sobald die Tatsache des deutschen Paktange botes bekannt wurde, aus seiner Mißbilligung kein Hehl gemacht. Tie gegenwärtige Reise Tschitscherins nach War schau ist ebenfalls eine Demonstration, zumal sie von Kommentaren russischer Zeitungen, u. a. von einem Aufsatz Radeks in der amtlichen „Jswestija" begleitet wird. Radek gibt offen die Feindschaft gegen England zu und tritt für eine Versühnung mit Polen und damit auch nut Frankreich ein. Der Boden für einen solchen Schritt ist in Warschau gut vorbereitet. Alle Versuche Polens, mit den baltischen Staatssn ein von Polen geleitetes Bündnis gegen Rußland zu schließen, sind an dem Widerstande Finnlands und des cnglandfreundlichen Estland gescheitert. Die Hoffnungen auf die kleine Enctnte sind bei der inneren Brüchigkeit dieses Gebildes nicht groß. Ein offenes Bündnis mit Ru mänien ist wiederum für Polen zu gefährlich, da die zwischen Rußland und Rumänien bestehenden Gegensätze allzu leicht Polen in ein Abenteuer verstricken können. Hinzukommt endlich die auf deutscher Seite in den letzten Tagen gerade wieder sehr deutlich geäußerte Abneigung gegen eine Garantie der Ostgrenzen unter besonderer Bürgschaft Frankreichs und die allzu enge Verknüpfung dieser Garantie Mit dem Westpäkt. So findet Tschitscherin denn, abgesehen von der sozialistischen Presse uno der Richtung Pilsudski, in Warschau eine freundliche Presse. Allerdings bewegen sich die Ausführungen der polnischen Zeitungen im allgemeinen in sehr wenig inS Einzelne gehenden Gedanken. Man erwartet etwa- schadenftwh ein Scheitern der englischen, gegen Rußland gerichteten Unions-Politik und hofft auf Entlastung Polens im Westen sowie auf günstige Beeinflussung der Wirtschaftslage. Don Warschau wird Tschitscherin nach Berlin fahren. Dort dürfte man ihm nochmals nachdrücklich die BersWe- rung geben, daß Deutschlmch mit seiner Paktpolitik durch aus nicht den Gedanken deS Eintritts in einen Mächte bund gegen Rußland verbindet, wie ihn England inS Auge faßt. Richtet sich das Schwergewicht der deutschen Vor behalte doch gerade gegen jede Bestimmung des Völker- bundpakteS, die alS rußlandfeindlich auSgelegt werden kann, gegen den Paragraph 16 mit seinem Durchmarsch recht. Frankreich und mit ihm Dolen ist es doch gerade, daß diese rußlandfeindlichen Forderungen mit englischer Unterstützung durchsetzen will. Der kluge Tschitscherin dürste Verständnis dafür haben, daß es sich in diesem Falle für Deutschland sicherlich nicht um West- oder Ostpolitik handelt, und daß Deutschland sich niemals hier .sestlegey .kann und wird. Die Verhandlungen über die Beamtengehälter. vdz. Berlin. Die Besprechungen der Beamtenspitzcn- organisatioueu mit dem ReichSfinanzminister, die in der vorigen Woche nnterbletben mußten, finden laut .Vorwärts" am Donnerstag nachmittag 4 Uhr statt« Lik MWW dkl ölAUMskM. ss Berlin. Wie wir soeben erfahre«, ist eine kürze Verzögerung des Zusammentritts der geplanten Ticherheits- .konferenz ganz unvermeidlich geworden. Tie französische Regierung will nämlich die diplomatische» Vorverhandlun gen mit London und Berlin noch mehrere Tage hindurch sorisühren, so daß mit einer pünktliche« Eröffnung der Kon ferenz zum 5. Oktober nicht mehr gerechnet «erden kann. Immerhin glaubt man, daß die Verzögerung nicht mehr als etwa acht Tage betragen wird. Tie Milttsterkoilferen;. »dz. Berlin. Der deutsche Botschafter in Paris, «. Hoesch, hatte erst am Montag abend Gelegenheit, dem französischen Außenminister die deutsche Antwort persönlich zu übergeben und Erklärungen dazu abzugebcn. Gegen über -cur Interview des Neichsaußenministers an den Matin — Berichterstatter Saucrwcin — der dieses Jnter- niew nicht richtig wiedcrgcgcben hat, wird von zuständiger Seite festgestcllt, daß Minister Dr. Stresemann wörtlich folgendes gesagt Hai: „Ich begrüße cs, daß der Botschafter n. Hoesch morgen Gelegenheit bat, dem Herrn Minister Briauü gegenüber die non deutscher Seite abgegebenen Er klärungen auch persönlich zu übermitteln und erläutern zu können. Die deutsche Regierung hat ihrerseits wiederholt erklärt, daß sic ei» positives Ergebnis der Verhandlungen über den Sicherhcitspatt begrüßen würde, und die von unserem Botschafter abgegebenen Erklärungen bezwecken gerade, diejenige Atmosphäre gegenseitiger innerer Gleich berechtigung und Zusammenarbeit zu schassen, welche die Voraussetzung für ein gutes Ergebnis der Arbeiten der Miniiicrtonfercnz ist." Die Horm deS Abschlusses der Konferenz ist, wie wir hören, wohl nicht so gedacht, daß ein Traktat «»sqesetzt und feierlich unterschrieben wird über alle Einzelheiten. Der Hergang wird voraussichtlich der sein, daß man, wenn man zu einem Ergebnis gekommen ist, dieses Ergebnis de» ver schiedenen Regierungen und Parlamenten zur Geneh migung vorlegen wird. Ueber die Möglichkeit einer Ver schiebung des Termins der -Konferenz ist an zuständiger Stelle in Berlin noch nichts bekannt. I!e Mdm KMiltsMIM SMe. Die Verwendung der Rentenbankanleihe. Berlin. Wie die .Berliner Börsenzeituug" erfährt, «erden die Gelder, die aus der Rentenbankanleihe durch die Hypothekenbanken und die Landschaftliche» Kreditbanken an die Landwirte geleitet werden, diesen Instituten spätestens im Lause des Novembers zur Verfügung gestellt werden, nachdem zuvor von diesen genaue Unterlagen über die Wei tergabe der Kredite an die Landwirte -nrch die Deutsch« Ren- tenbank-Krcditanstalt eingereicht worden sind. Die Auszah lung der Realkrcditanstalten erfolgt zu 87,1 Prozent, die Rückzahlung der planmäßigen Tilgung oder Kündigung frühestens nach zehn Jahren zu Pari. Abgesehen von den lausenden Ausgaben, 7 Prozent Zinsen und Prozent Pro vision Vcrwaliungskostenbeitrag für die Deutsche Renten bank-Kreditanstalt und 11- Prozent Tilgungsbeitrag sind von den Kreditnehmer« höchstens ein Prozent als einmalige Abschlußprovision und höchstens Prozent als laufender Berwaltungskostenbeitrag für die Hypothekenbanken bezw. Landschaftlichen Kreditbanken aufzubringen. Das Darlehn wird gesichert durch Eintragung einer erftftellige« Hypothek auf das Grundstück des Darlehnsnehmers, die innerhalb 30 Prozent des berichtigten Wehrbeitragswertes liegen und im übrigen den Bestimmungen des Hypoiheken-Äankgesetzes entsprechen muß. Die Erststelligkeit darf allein beeinträch tigt fein durch Haus- und Realbelastungen des Grundbuches, durch die Rentengrundschuld oder durch eine Papiermark- Yypothek, die jedoch spätestens innerhalb neun Monaten be seitigt sein muß. Zeppelin-Eckener-Werve-Woche. )s Berlin. Ter Reichsausschub für die Zeppeli«- Eckener-Spende des deutschen Volkes schreibt uns.: Die Tage vom LI. bis 18. Oktober solle« dem Geden ke« der Ueberfahrt des L. Z. 126 von Friedrichshafen über den Ozean «ach Amerika» dem Gebeuke« des Grafe« Ze», veli« ««d der Erhaltung sei«es Werkes, der Werft in Friedrichshafen, gehöre«. Es handelt sich darum, gerade in Lieser Werbewoche Len Kampf um die große Idee immer mehr ins Volk zu tragen: Deutschland, das stolz ist, der Welt -en Beweis erbracht zu haben, daß ein Luftschiff in der Lage ist, alles bisher Dage wesene in der Ucberqucrung großer Strecken zu schlagen. Die Zeppelinwerft in Friedrichshafen ist aber in Gefahr, ihre Pforten schließen zu müssen, wenn es nicht gelingt, dem Werk des Grafen Zeppelin neue Mittel zuzuführen. Nicht darum handelt es sich, was irrtümlicherweise lei der vielfach i« de« Vordergrund gestellt wotde« ist, ein Nordpolschisf zu schaffen; der Kernpunkt dieses Kampfes «m die Idee ist der: Ausbau und Beroollkommnuug dcü großen transozeanischen Verkchrsgedank««s, ei« Problem, das bisher Deutschland allein mit seine« Zepprlinschiffen der Lösung näkeraebracht hat. Diesem großen Problem ist die Zeppcttn-Eckcner-Werbc- Woche mit ihren vielseitigen Veranstaltnngcn und umfang reichen Sammlungen gewidmet. ' JeMMMle ÄMIltWU. vdz. Berlin. Tie Dcutschnationalc Tchulungswvche sand mit zwei Franenschulungstagen ihren Abschluß. Den Vorsitz führte Fran Abg. Lehmann. Nachdem diese die Ver handlungen mit dem Hinweis aus Len Zweck der Schulungs woche eröffnet hatte, entwickelte Ncichstagsabg. Ellcnbeck in andcrthalbstüiidigcm Vortrag die dentschnationalen An schauungen über Gesetzgebung. Er sprach von dem Relcnnt- uis zu der die Jahrhunderte überdauernden Arbeitsleistung des gesamten deutschen Volkes, worin wir jetzt Lebenden ein kleines Bindeglied zwischen Vergangenheit und Zukunst seien. Diese Bindung an Gewesenes und Werdendes gebe der dcutschnationalcn Weltanschauung das große UÜberge wicht gegenüber den Linksparteien. Aus dem großen Er leben des Staates in dem letzten Kriege heraus — der Red ner erinnerte insbesondere an die vielen Kriegsfreiwilligen und die Tätigkeit der Frauen — sei die neue Zeit geboren, und dieses Erlebnis in jedem deutschen Menschen lebendig werden zu lassen, müsse ein Ziel der dcurschnarionalen Be wegung sein. Weiterhin sprach der Redner über Eiuzelhei- ten der Gesetzgebung. Frau Klotz-Stuttgart sprach über gesetzgeberische Maß nahmen zur Bckümpsung des Alkoholmißbrauchs. Frau Tr. Laugeubeck-Tegeu entwarf ein Bild des künftigen Straf gesetzbuches, Frau Abg. Tr. Spobr gab eine Ucbcrsicht über die Gesetze, die die Bevölkerungsfragen und sozialpolitische- Fragen behandeln. Am Sonntag vormittag besuchten die Teilnehmerinnen Potsdam. Nach einem gemeinsame!! Kirchgang wurde die Grm't Friedrichs des Groben besucht und eine Blumen« spende am Grabe der Kaiserin nicdcrgclcgt. MgeMM MMMMlMmm. vdz. Berlin. Im August sind mit Frankreich, abge- - sehen von 12 Verträgen über Lieferung von Reparations kohle, 131 Verträge über Reparationssachlicscrnnge» im Be trage von 7^) Million«« Reichsmark abgeschlossen worden. Tie Vcrtraaszahl dieses Monats beträgt mehr als die Ge samtzahl aller vom 1. Mai bis zum 3E Juli abgeschlossenen Verträge über Sachlicserungcn auf Rexarationskonto. Tiefe Zunahme ist auf die Propaganda der französischen Negierung inbczug aut die Bestellung von Sachliefcrungcn sowie auf die wachsende Vertrautheit der Lokalbehörde» im Wieüer- aufbaugebirt mit Len Nnfordersngsformalitäten zurückzu führen. Wenn die französische Anforderung im August im Werte von 7^3 Millionen Reichsmark erbcblicb hinter dem Werte der im Juli gemachten Bestellungen — 12 Millionen Reichs mark — zurückbleibt, so erklärt sich das aus dem fast gänz lichen Fehlen größerer Objekte, beläuft sich doch nur bei dreizehn Verträgen -er Licsernngswerr auf über hundert tausend Reichsmark. Ter größte Auftrag'bczicbr stch aus die Lieferung von hunderttausend Hektoliter Alkohol im Werte von 2,6 Millionen Reichsmark. In weitem Abstande folgt dann ein Auftrag über Guß- eisenwarcn im Werte von 437 VW Reichsmark. An dritter Stelle ist ein Auftrag auf tausend Tonnen Zeitnngsvapier im Werte von 3V8VM Reichsmark zu nennen. Bemerkens wert sind auch die Liefcrungsverlrägc über dreitausend To. Ereosot, sowie über Lieferung von Tcrtil- und andere» Maschinell, Telegraphenftangen und Weißblech. Weiterhin- sind Verträge über die Lieferung von insgesamt zehntausend Schafen sowie endlich über Nadelschnittholz abgeschlossen worden. Abgesehen von der erwähnte» Alkohollieserung gehen die Reparationswaren fast ausschließlich an Wieder- aufbaugcschädigtc. Mit Belgien sind im August nur sechs Verträge über Sachlieserungen abgeschlossen worden, die einen Gesamtwert von ««r 217 VW Reichsmark haben und ausschließlich staat liche Stellen angehen. Angesichts dieser gcringsügigen Au- svrderung nimmt cs kein Wunder, daß Belgien sich über die Unterbringung der ihm beim Generalagenten sur Ncvara- tionszahlungen zur Verfügung stehenden Gelder Sorge macht. Der Gesamtbetrag der im ersten Rcparationsjahr von den beiden Ländern gemachten Bestellungen an Sachlicfc- rnnge» außer Kohle und Farbstoffen beziffert sich aus IW,8 Millioner» Reichsmark. Davon entfallen auf Frankreich eiu- bundertunddreizehn Millionen Reichsmark und aus Belgien 15,8 Millionen Reichsmark. Zu berücknchtigeu ist dabei, daß vor dem Inkrafttreten des sogenannten Wallcubcrgobkom- mens über die Sachlieferungen am 1. Mai dieses Jahres nur wenige SachlieferungSverträgs abgeschlossen worden sind und sich Las neue Lieferungssystem erst einspielen mußte. Die Rieserrschnlde« der Varmat und Kutisker. x Berlin. In einer geheimen Sitzung dcs Barrnat- AuSschusses des Preußischen Landtages machte nach einer Nachricht, die einer als zuverlässig bekannten Wirtschafts korrespondenz zugegangen ist, der Staatsbaukpräsident Schröder Mitteilungen über die Höhe der Schulden, die Barmat und Kntisker bei der Staatsbank zu Buche stehen haben. Danach beläuft sich die Schuldsumme Sutiskers im Augenblick aus 12 678 VW Mark, «ährend Barmat «och 1V73VVW Mark Schulde« hat. Besonders interessant in diesem Zusammenhang ist, daß jetzt bekannt wird, daß in der Bilanz der Staatsbank für 1924 diese Posten größten teils noch als Aktiven aufgeführt worden sind, und zwar in dem Posten „ungedeckte Forderungen", der in der Bilanz mit 17 Millionen Mark erscheint. Infolge dieses Postens weist die Staatsbank für das Jahr 1924 einen Reingewinn von vier Millionen Mark aus.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite