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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.10.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192510011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19251001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19251001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-10
- Tag1925-10-01
- Monat1925-10
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.10.1925
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OertlicheS nnd SiichstscheS. Riesa, den 1. Oktober 1925. Wettervorberfa a« für S. Oktober. (Mit- zeteilt von der Sächsische» Landeswetterwarte Dresden.) zeitweise etwa» aushriternd, jedoch vorwiegend dunstig. Bei bewölktem Himmel kein« wesentlich« Trmperaturände» rung, nur bei nächtlichem Aufklären unbedeutender Boden frost. Schwache Luftbrwegung. —* Abendblascn. Auf da» heutige Abenbblasen de» hiesige» Missions-Pvsannenchors, das bekanntlich auf dem Albcrtplatzc stattsindet, wird nochmals hirmewtrsen und gleichzeitig bekanntgcgcben, bab die Posaunen-Borträge bereits )49 Uhr beginnen. —* CH orvc rein Riesa. Die Teilnehmer an der Konzertreise nach Budapest sind heute früh 5.15 von Prag kommend wohlbehalten wieder in der Heimat em- getroffen (Weitere Berichte über die Konzertreise folgen.) —* D i c D. H. V. Ortsgruppe Riesa feiert am 8. Oktober im Hotel Hopfner ihr 28. Stiftungsfest mit anschließendem Ball. Die bestens gewählte VortragSfolge während des unterhaltenden Teiles dürfte sehr beifällig auf genommen werden. —* Ocffentliche Versammlung. Die Kruppe Riesa dcS Landesverbandes Sachsen der vereinigten Reichs- vankglänbigcr Verbände Deutschlands hatte für gestern abend ihre Mitglieder und sonstige Interessenten zu einer öffentlichen Versammlung im „Stern"-Saale etngeladen. Als Vortragender war Herr P. Grünewald. Neugers dorf, erschienen, der in erschöpfender Weise die Frage: „An spruch auf Einlösung der VorkriegsreichSbanknoten" behan- delte und im weiteren über die Prozesse gegen die Reichs bank A.-G. Bericht erstattete. Sowohl der Versammlung»- leiter, Herr P. Neumann, als auch der Reserent kriti sierten eingangs den verhältnismäßig schwachen Besuch der Versammlung, der, wie man wohl annehmen müsse, weniger auf Interesselosigkeit, als vielmehr auf die gegenwärtig bar- niedcrlicgendc wirtschaftliche Lage zurückzuführen sei. Jedenfalls sei die Sache der Rcichsbankgläubiger-Verbändc auf Grund der bestehenden gesetzlichen Handhabe wurzelfest, sodaß der Erfolg des ausgcnommenen Kampfes nicht aus bleiben könne. Zwar sei cS nicht leicht, einen Kampf gegen den kapitalkräftigsten Gegner zu führen,' man dürfe deshalb nicht nur für eine kurze Zeit durchhaltcn, sondern es gelte durchzuhalten bis zum Siege. Zu begrüßen sei cs, daß nunmehr durch den Zusammenschluß sämtlicher Landesver bände zu einem Ncichsbankgläubiger-Dcrband Deutsch lands eine starke, geeinte Front geschaffen sei. Der Vor tragende ging dann zunächst ans die bekannten, in der Oeffcnllichkcit bereits mehrfach erörterten einschlägigen GefetzeSparagraphcn ein und berichtete sodann über die mit dem RcichSbankdirektorinm gepflogenen Verhandlungen und Abmachungen. Die Listen, in denen die Reichsbank- gläubiger seinerzeit die Werte der in Frage kommenden ReichSbanknvtcn eingczcichnct haben, seien bei der Reichs zentrale des Verbandes niedcrgelegt, nachdem ein zustän diger Vertreter dcS Reichsbankdirektoriums über die angc- meldctcn Werte Quittung geleistet habe. Es sei auch der Reichsbank eröffnet worden, daß sich der Gläubiger-Ver band Vorbehalte, solange die Prozesse laufen, neue Mitglie der aufzunchmen und Anmeldungen von ÄeichSbanknoten entgcgcnzunchmcn. In seinen weiteren Ausführungen suchte Redner nachzuweiscn, daß sich die im Vankgesetz fest gelegten Bestimmungen zu Gunsten der geschädigten Ncichs- bankgläubiger auswirkcn müßten. Am 24. Oktober d. I. steht sowohl die bekanntlich in erster Instanz abgewtesene Klage des Obcrfcucrwehrmanns Jentzsch vor dem Beru fungsgericht zur abermaligen Verhandlung: am gleichen Tage wird sich das Gericht auch noch mit anderen gegen die Reichsbank angestrengten Klagen zu befallen haben. Werde auch hier das richterliche Urteil nicht befriedigen, so werbe der Kampf wcitergeführt werden müllen bis zur Entschei dung der höchsten Instanz. Nach kurzer unwesentlicher Aussprache befaßte sich der Vortragende in seinem Schluß wort mit dem in die Wege zu leitenden Volksent scheid, der als letzte Lösung für Regelung der Aufwer tungsfrage angcsprochcn werden müsse. Redner schloß mit der Aufforderung, von dem Rechte, mitzuentscheibrn, restlos Gebrauch zu machen, denn nur wenn bas deutsche Volk einig sei, dann sei cS mit der Macht einzelner vorüber. —* Antrag auf vierteljährliche GchaltS- b o r a u s z a h I u n g. Im Landtage haben die volkspartei- lichen Abgeordneten Schifsmann, Anders, Ulbricht, Rölltg folgenden Antrag gestellt: Der Landtag wolle beschließen, die Regierung zu ersuchen, die vierteljährliche Gehaltsvor auszahlung an Beamte und Lehrer vorzubereiten und die hierzu erforderlichen Maßnahmen im Interesse dcS Winter bedarfs möglichst zu beschleunigen. —»Unterschlagungen beim „Sächsischen Volksopfcr ". Wegen Verdachts der Unterschlagung und groben VcrtrauensbruchS sind, wie die „Sächsische StaatSzet- rung" mitteilt, der Major a. D. Löffler und Dr. Meißner, früherer Snndikns dcS Verbandes Sächsischer Industrieller, verhaftet und dem Untersuchungsgefängnis zugeführt wor den. Beide Herren bekleideten eine Ehrenstelle innerhalb der Verwaltung des „Sächsischen Volksopfers", einer Orga nisation zur Betreuung der Kriegshinterbliebenen. Bei einer plötzlichen Revision des KasseirbestandeL de» „Sächsi schen Volksopfcrs" soll ein Fehlbetrag von 80 000 Mark ent deckt worben sein. —* Aussperrung in der Glasindustrie. In der Bezirksgruppe Brandenburg des Schutzverbanbe» deut scher Glasfabriken, Sitz Dresden, herrscht seit dem 81. Au gust ein Ausstand der gesamten Belegschaft von über 5000 Arbeitern, wodurch 24 Betriebe zum Stillstand gebracht wurden. Den noch nicht von der Bewegung erfaßte« Be legschaften in Brandenburg und Schlesien ist nunmehr von den Mitgliedern des Schutzverbandes gekündigt worden. Die Stillegung der BerbanbSbetriebe im übrigen Deutsch land wird bezirksweise erfolgen. E» ist danach mit der Stillegung von etwa ISO WeißhohlglaShütten, die über ZOOM Arbeiter beschäftigen, zu rechnen. —* Goldene M i l i t ä r f ub i läe n. Am 1. Oktober vollenden sich 50 Jahre, daß folgende Offiziere in die Kgl. Sächs. Armee eintraten: Oberst a. D. v. DomaruS, im Frieden zuletzt beim Inf.-Rcgt. Nr. 139, wohnt in Klotzsche- Kövigswalö; Generalmajor a. D. v. d. Busche-Streithorst, im Frieden zuletzt 2. Hus.-Rgt. Nr. iS, wohnt in Hannover; Generalleutnant a. D. Ullrich, im Frieden zuletzt Komman deur der 47. Jnf.-Brigabe, wohnt in Pillnitz; Generalleut nant a. D. Schramm, im Frieden zuletzt Kommandeur der 32. Keldartilleric-Brtgade, wohnt in Dresden. —* Personen st anbsaufnahme am 10. Okto ber 1925. Der Präsident des Landesfinanzamt» Dresden teilt uns mit: TI« diesjährige Personenstanbsaufnahme hat sich nach Anordnung des Rcichsmintstcrs der Finanzen wie der wie im Vorjahre auf die natürlichen Personen und auf sämtliche Betriebe zu erstrecken. AIS Betriebe gelten nicht nur die eigentlichen Gewerbebetriebe, sondern auch alle ve- triebsstättcn, Lagerräume, Bureaus, Verwaltungen usw., die sich auf einem Grnndstücke befinden, gleichviel ob der Inhaber des Betriebes in dem gleichen Grundstück wohnt ober nicht, und ob der Inhaber des Betriebes eine Einzel person,' offene Handelsgesellschaft, Kommanditgesellschaft, Aktiengesellschaft, Gesellschaft mit beschränkter Haftung ober Behörde ist. Es werden diesmal Hauehaltungsltsten, Be- triebSblätter und Hauslisten auSgegeven. In welcher Weis« sie auszufüllen sind, geht au» den auf den einzelne« Bor- hrusken ersichtlichen Anleitungen bervor- Lier sei nur be sonders darauf htngewtesen, daß Körperschaften — da zu gehöre« «tcht offene Handelsgesellschaften und Komman- ottgesellschafte« — nicht die HauShaltungSltfte, sondern nur dte Betriebsblätter auSzufülle« haben. Da» gleiche gilt auch für all« anderen Gewerbetreibenden, Einzellauf- leut«, Teilhaber von offene« Handelsgesellschaften und per sönlich haftende Gesellschafter von Kommanditgesellschaften sowie für Angehörige freier Beruf« sRechtSauwältc, Aerzte u. dergl.) und Handwerker, «en» sie oder «iner ihrer Teil- haber in dem Grundstück, auf dem der Betrieb auSgeübt wirb, nicht zugleich mit wohnen. Wohnt dagegen der Inhaber oder ein Teilhaber mit im gleichen Grundstück, bann hat der Inhaber oder Teilhaber neben dem Betriebs blatt auch die HauShaltungSltfte mit auszufüllen und die Angaben über dte BetrirbSstätte, Bureau und Arbeitsstätte usw. außerdem in Spalte 11 der HauShaltungSltfte zu er statten. I» allen Fällen ist also der Betrieb immer in da» Betriebsblatt für da« Grundstück aufzunehmen, in dem er sich befindet, wenn e» sich auch nur um «inen Teilbetrieb, einen Lagerraum, Bureau usw. handelt. Dte vorgeschrie benen Fristen sind auf den Vordrucken angegeben. Ver antwortlich für richtige und pünktliche Ausfüllung find die Wohnung», ober vetrtebSinhaver Sez. deren Bevollmächtigte sowie die Hausbesitzer ober deren Vertreter. Im übrigen wird auf die demnächst erscheinende Bekanntmachung der Gemeindebehörde verwiesen. —* Achtzehntes De «tfcheSBundeSschtetzeu. In einer in Frankfurt stattgefunbrnen Borstandssitzung wurde von der GchteßorbnungSkommission de» Deutschen DchlttzenbunbeS folgender Beschluß gefaßt: DaS BundeS- schteßen, da» infolge de» Krieges seit 1912 nicht mehr statt fand, al» IS. Deutsche» BundeSschteßen 1927 in München abzuhalten. —*Retch»wtrtschaft»mtnt st erDr. Neuhau» in Weißer Hirsch. RctchSwirtschaftSmintster Dr. Neu haus ist mit seiner Gemahlin zu längerem Aufenthalt« in Lahmann» Sanatorium tn Dreöden-Wetßer-Htrsch etnge- troffen. —* Werbetag sächsischer Turn- und Sport verbände. -Der Sächsische LandesauSschuß für Leibes übungen wird am 30. Mai 1928 einen großen Werbetag ver anstalten, der turnerische und sportliche Vorführungen in allen Städten und größeren Gemeinden des Freistaates Sachsen bietet. Die Mehrzahl der sächsischen Turn- und Sportverbände hat ihre Mitwirkung bereits zugesagt. —* Umbenennung de» Bahnhofs Werms dorf. Der Bahnhof WermS-orf erhält mit dem Tage der Einführung de» Winterfahrplanes 1925 die Bezeichnung: Wermsdorf bei Oschatz. —*AuS berZigaretteninbustrte. Un» geht von interessierter Seite folgende Mitteilung zu: In den letz ten Tagen haben in der Zigarettentndustrie Verhandlungen über die Bildung einer PreiSvereintgung stattgefunden. Wie wir hören, sind die Verhandlungen mangels Beteili gung gescheitert bezw. konnten nicht zum Abschluß geführt werden. Das endgültige Scheitern der Bestrebungen nach einer Preisvereinigung müßte den scharfen Konkurrenz kampf in der Zigarettentndustrie noch weiter verschärfen und zweifellos »och viele Firmen insbesondere der Klcin- und Mittelindustrte zum Erliegen bringen, die bisher allen Stürmen Stand gehalten haben. —»PostgebührenfÜrDruckschrtften. Zeitun gen und Zeitschriften, die unmittelbar vom Äerleger abge sandt werben, geheftete und gebundene Bücher, die nicht zu Ankündigungen oder Anpreisungen diene« solle«, sowie lite rarische und wissenschaftliche Werke, die zwischen gelehrten Anstalten ausgetauscht werden, sind vom 1. Oktober ab, auch im Verkehr mit Algerien und den portugiesischen Kolonien, zu den ermäßigten Gebühren Für je 100 Gramm 5 Pf., jedoch bis 50 Gramm 8 Pf.) zugelaffe». DaS gleiche gilt für Zeitungen und Zeitschriften der genannten Art im Verkehr mit dem Ntgergebiet. —»Von der Leipziger Baumesse. Wie wir hören, wirb die Leipziger Äaumefse im Frühjahr 1926 aber mals eine Erweiterung erfahren, und zwar sollen auf ihr auch der Straßenbau nnd Tiefbau Aufnahme finden. DaS Interesse für diese Neuerungen bet den beteiligten Kreisen ist so groß, daß im Anschluß daran Kongreße und ähnliche Beranftaltungen geplant find. —»Ueberstcht über die staatlichen Kraft- waaenltnien: August 1925: August 1V24: Zahl der Linien 58 IS Kilometrische Länge der Linien S84 Kilometer 881 Kilometer Beförderte Versonen 495265 143SSS Gefahrene Kilometer 288615 V8088 —»Drahtloser astronomischer Dienst. Bet Beobachtungen, die von verschiedenen astronomischen Obser vatorien -urchgeführt wurden, habe« sich häufig Differenzen ergeben, die in erster Linie darauf zurückzufübren sind, daß es trotz aller Sorgfalt «tcht gelang, die gleiche Zett z« er- Mitteln oder zu benutze». Selbst Set der telegraphischen Uebermittlung der Zeit ließen sich kleine Unterschiede nicht vermeiden, die immerhin groß genug waren, um für die Forschungsergebnisse eine Rolle zu spielen. Professor Sampson, der Leiter -e» rüntgltche« Observatorium» für Schottland in Edinburgh, schlägt nun im Jahresbericht dieses Institutes vor, bei wichtigen Beobachtungen eine» drahtlose» Zeitdienst -wischen -en einzelnen Observatorien aufrecht zu erhalten. Dieser würde alle Irrtümer aus schließen. Versuche, dte tn Liefer Hinsicht angestellt wurden, sind glänzend verlaufen und haben dte Ueberlegenheit der drahtlosen Zeitübermittlung gegenüber allen anderen Sy stemen erwiesen. —» Eine schulpolitifche Schrift von grund legender Bedeutung. Eine schulpolttische Schrift von grundlegender Bedeutung hat der al» Gchulvoltttker be kannte Dresdner Stadtschulrat Dr. W. Hartnacke tu Liesen Tagen unter dem Titel ^Organische Schulgeftaltung" al» Manuskript gedruckt erscheine« lassen. St« ist entstanden au» einem Bortrage, de» der Verfasser im Juni LS. I». auf der Tagung der Schulveretnigung Deutscher Städte tn Dan zig sehalten hat und der schon von Len Teilnehmern dieser Tagung al» eine Tat begrüßt wurde. Hartnacke prüft die Kragen der Schulorgantsation und der Erneuerung des höheren Schulwesen klar und folgerichtig an den Ergeb nissen der Bölkerbiologi« und der Begabtenforschung. Er räumt schonungslos mit allerlei Schlagworten und falschen Grundanschauunge» auf, die namentlich während -er letzte» Jahre die deutsche Schulpolitik verhängnisvoll beherrscht haben. Hohe Begabungen sind auf die verschiedenen Schich ten Le» Volke» nicht gleichmäßig verteilt. Sie finde» sich unter -en Kindern der geistig führenden Schichte» unver hältnismäßig häufiger — «ach amerikanischen Forschern 400 mal so häufig — al» unter Len Kindern etwa der ungelern ten oder angelernten Arbeiterschaft. Dte Höchstbegabungen sind für die Volkszukunft der wichtigste und entscheidende BolkStetl auch, wetl sie Träger der wertvollsten geistigen vererbungSmatznahmen für ihre Nachkommenschaften find. Sie mit allen Mittel« zu fördern, ist eine Hauptaufgabe der Schulpolitik. DaS steht im Gegensatz« zu den auf diesem Gebiete nicht selten wirksam gewordenen Bestrebungen, die in der Hauptsache auf eine Niederhaltung de» Nachwuchses der beneideten Schichten hinauSlaufen. Dies ist zugleich im höchsten Sinne unsozial, denn sozial ist, was dem Gan- »en frommt. Da» Ganze aber steht und fällt mit dem, wa» die geistig Führenden geben können. —»Woher stammt dte Farbe deSHerbst- laubeS? Ueber dte Frage, woher dte Farbe de» Herbst laube» stamm«, wirb vermutlich schon mancher unserer Leser einmal nachgedacht haben, oyne em« «rrrarung oamr gemw. den zu haben, denn die oft ausgesprochene Meinung „bas Laub wirb eben welk", trifft nicht zu. Von einem Welk- werben kann kein« Red« sein, solange da» Laub «och seine volle Saftigkeit und Frische besitzt, aber sich trotzdem lebhaft verfärbt. Unsere Chemiker haben nun, wie so viele andere Naturvorgänge, auch den der herbstlichen Laubfärbung gründlich erforscht. Dabet ist festgestellt worden, baß die Buntfärbung -e» Laube» auf eine chemische Veränderung der im Laube vorhandene« Stärkekörner zurllckzuftthren ist. Diese Stärkekörner werden im Gommer durch dte Einwir. kung der Sonne mehr und mehr tn Zucker umgewandclt. Im Herbst, wenn die Intensität der Gonnenwärme nach,», laße» beginnt, fangen diese Zuckerkörne, an, sich zu zer setzen. Die Zersetzungsprodukte, vorwiegend Säuren, bilden die auffallend roten bis braunroten Farbe». Später, wenn da» Land erst als wirklich welk bezeichnet werbe» kann, haben sich auch die Zersetzungsprodukte de» Zuckers ver- flüchtigt. Dann bleibt nur das leere strohige Zellengcwebe de» Blatte» übrig. Derartige Blätter -eigen bann auch stet» eine schmutzig gelbbraune, niemals eine lebhafte Farbe. Umlage bei der An st alt für staatliche Schlachtvlehversrcherung. Mit Rücksicht auf die in landwirtschaftlichen Kreisen herrschende Geldknappheit ist seinerzeit von der an sich bereits im April ds. Js. notigen Einhebung einer Umlage zur Deckung de» Auf- wände» bet Biehverlusten durch Seuchen und für Ent schädigungen bet nichtgewerblily geschlachteten Rindern ab- gesehen worden. Nachdem nunmehr aber die zur verlags weisen Deckung der EntschädigungSbeträge vorhandenen Geldmittel aufgebracht sind, Hal das Wtrtschaftsmlnisterium durch Verordnung vom 3. September 1925 eine Umlage ausgeschrieben und ihre Einhebung für den 1. Oktober 1925 angeordnet. Die Einhebung erfolgt durch die Ge meindebehörden nach dem Bestände an Pferden und Rin dern bei der Viehzählung am 1. Dezember 1924. Ueber das Abrechnnngsverfahren wird den Gemeinden noch näheres bekanntgegeben werden. Im laufenden Rechnungs jahre belaufen sich die von der Anstalt für staatliche Schlachtviehversicherung di» Ende August aufzuwendcn gewesenen Beträge für Biehverluste durch Seuchen bet den Pferden auf 235000 Reichsmark, bei den Rindern aus 125000 Reichsmark und bei den Entschädigungen für nichtacwerblich geschlachtete Rinder bereits auf 1000000 Reichsmark. -Die durch die Umlage eingehenden Beträge sind zur Deckung dieser bereits verausgabten Summen und zur Bestreitung der bis zum Schlüsse des Rechnungs jahres noch erforderlichen Ausgaben bestimmt. Bei der Schlachtviehversicherung entfielen rm Rechnungsjahre 1924 bei den nichtgewerblichen Schlachtungen der Rinder von sämtlichen Ausgaben 89,81 v. H. auf ausgezahlte Ent schädigungen, 1,39 v. H. sind als Reichsversicherungs steuer abzuführen gewesen und 2,9 v. H. waren an die Etn- hebungsstellen als Vergütungen für Einhebung der Bei träge zu gewähren. Der Rest von 5,84 v. H. stellt den bei der Anstalt entstandenen VerwaltungSaufwand bei Durchführung de» Entschädigungsverfahrens einschl. der für die Würderung bei den einzelnen Schädenfällen ge zahlten Schätzungsvergütunaen dar. Noch günstiger lagen die Verhältnisse bei den Seuchenentschädigunaen. Hier entfielen 94,17 v. H. der Ausgaben von 78 auf das Reich, 77 auf sächsische Aussteller und zwei auf ausgezahlte Ent schädigungen und nur 5,83 v. H. auf den gesamten dabei entstandenen sonstigen Aufwand einschließlich der Reichs- versicherungSsteuer. Die öfters gehörte Annahme, daß et« beträchtlich« Teil der Umlagebeiträae durch die Derwal- tungskosten aufgezehrt wird, trifft daher keinesfalls zu. —* Die Jubiläums-GartenbauauSstellung Dresden 1926. Kaum hat die diesjährige JahreSschau Deutscher Arbeit „Wohnung und Siedlung^ ihre Worte» geschloßen, so wird bereit» emsig eine neue Ausstellung vor bereitet. AuS Anlaß des 100jährigen Bestehens der „Flora", Sächsischen Gesellschaft für Botanik und Gartenbau in Dres den, veranstalten der „Verein zur Veranstaltung der Jahres schau Deutscher Arbeit Dresden e. V." und bi« sächsische Gärt nerschaft im nächsten Jahre eine große deutsche Gartenbau ausstellung unter dem Namen „JahreSschau Deutscher Ar beit: Jubiläumsgartenbauausstellung Dresden 1926". Die Ausstellung findet im Städtischen AuSstellungSvalaste und AuSstellungSpark sowie tn den angrenzenden Teilen des Staatlichen Großen Gartens statt. DaS gesamte AuSftellungS- geliinde bedeckt eine Fläche von mehr al» 80 Hektar. Die Ausstellung wird vom 23. April bis Anfang Oktober 1926 bauern. Sie wirb nur deutsche Arbeit zeigen und will ein BUd der Leistungsfähigkeit de» Gartenbaues tm Gebiete de» Deutschen Reiches geben. Gin wesentlicher Unterschied der kommenden Gartenbau-Ausstellung gegenüber Len früheren kurzfristigen ist, baß sie als Dauer-Ausstellung, vom Früh jahr bi» zum Herbst, geplant ist und somit dte Möglichkeit bietet, sämtliche Zweige und Nebenzweige de» vielgestaltigen Gartenbaues sowohl in bedeckte» Räumen al» auch im freie» Lande zu zeigen. Dazu kommen bi« mannigfaltigen wiffen- schafmchen, künstlerischen »nb technischen Arbeits- unb Wirt- schaftSgebiete, die den Gartenbau berühren^ Dresden wird im Jahre 1926 da» Ziel der meiste« deutsch«« Gärtner sein. Die groben BerufSverbände und Gonbervereinigungeu gar tenbaulicher Art sind cingelade» worben, im AuSstellungs- jahre ihre Tagungen in DreSbe« abzuhalteu. Biele haben zugesagt. Go wirb auch der deutsch« Gartnertag, vom RetchS- verbanb des deutschen Gartenbau«» veranstaltet, voraussicht lich im August 1926 in Dresden ftattfinben. Dte Ausstellung soll zusammenhängend und weithin sichtbar zum Ausdruck bringe«, welche Stellung dem Gartenbau in Beziehung zur Volkswirtschaft, BolkSernährung und BolkSgesunohett zu kommt. Sie soll zeigen, Lab der deutsch« Erwerbsgartenbau bei planmäßigem technischem Fortschritt, sozialer Gesinnung unb wettschauendem Schutze des Staate», besonders auf dem Gebiete der Zoll- und Handelspolitik, wohl imstande ist, den Bedarf de» deutsche» Volke» an gärtnerische» Erzeimntssen au» eigener Kraft zu decken. Ein« neue, gerechtere Lewer- tuns von Gemüse und Obst al» gesunde menschliche Nah- rungSmittel zum Gemeingut weitester Schichte« unsere» Volke» zu machen, wird sich die Ausstellung besonder- ange legen sein lassen. St« wirb auch dem wichtigen Gebiete de» soziale« Gartenbaues «inen besonder- breiten Raum ge- währen. Ferner soll die Bedeutung de» Sleingartenbaue» durch eine Reihe Mustergärten beleuchtet werden. Bon be sonderem Reiz« wird der friedlich« Wettkampf zwischen -en einzelnen Schrebergartenveretnen des Bezirk» Dresden werben, von denen jeder einen Kleingarten selbständig pfle gen wirb. Auf dem AuSstellungSgeländ« werben zusammen hängend etwa 800 000 Rosen angepflanzt werben. Oschatz. In einer Versammlung der Gchutzgemetn- schäft für Handel und Gewerbe 1« Oschatz wurde «. a. auch dte Frage Le» für nächste» Jahr geplante« Heimatfeste» er örtert. Nachdem die drei Gruppen Industrie, Beamten und Gewerkschaften der Veranstaltung ablehnend -egenüberstchen, hielt man e» für da» Richtige, bab auch dte Geschäftswelt da von avsehe unb da» Fest auf bester« Zette« verschiebe. ES wurde einstimmig beschlossen, da» Heimatfest avzulehnen, wenn die» von feiten der Beamten endgültig geschehen sollte. Etn Teil der Beamten ist für, etn Teil gegen bas Fest. —* LetSntg. Am Sonntag feierte der früher hier ansässige Werkmeister Paul Nebrtch mit seiner Ehefrau da» seltene Fest der Diamantenen Hochzeit. Metben. Dte „Sächsische Staatszeitung" vom 26. Sep- tember 1925 enthält folgende Bekanntmachung der Kreis hauptmannschaft Dresden: „Dte KretShauptmannschaft spricht Herrn Kaufmann Otto Bahmann tn Metben, Rauhentalstr. 20, für die mit Mut unb Entschlossenheit und unter eigener Lebensgefahr auSgefübrt« Errettvna eine» Badenden au»
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