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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.10.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192510249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19251024
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19251024
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-10
- Tag1925-10-24
- Monat1925-10
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.10.1925
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Riesaer H Tageblatt und Anzeiger lLlbe-latt und Ämeiaer). Lonnaben», 24. Oktober 1S2S, abends F- 24» 78. Jahr« bisher Räumung der Kölner Zone? London. Funkfpruch. Reuter meldet ans Köln, daß die britische Armee am Rhein Befehl erhalten hat, sobald wie möglich nach Wiesbaden abznrücken. M volMe Wem» M MMrue. Warschau. lFunkspruch.) Die polnische Telegraphen agentur verbreitet folgende amtliche Mitteilung: Tie pol nische Regierung hat beschlossen, mit der Frist vom 1.11. IlM die Zwaugsausweisung deutscher Optanten anzuhalten, die entsprechend den Bestimmungen der Wiener Konvention längstens bis 1. 8. bez. 1.11. ihren Wohnsitz von Polen nach Deutschland hätten verlegen sollen. Diese Personen werden, was ihr Aufenthaltsrecht in Polen anbetrifft, bis zur wei teren Entscheidung der Regierung auf gleichem Fuße mit den anderen deutschen Staatsbürgern behandelt werden. Dem nationaldcmokratischen Parteiorgan zufolge inter venierten die nationaldcmokratischen Abgeordneten beim Ministerpräsidenten bez. beim Außenminister wegen des polnischen Verzichtes auf die Optantcnausmctsungen. Beide Minister versicherten, daß von einem grundsätzlichen Verzicht ans die für Polen ans dem Wiener Abkommen sich erschließenden Rechte nicht die Rede sein könne. Es sei unr ein Umstand eingetreten, der cs ratsam erscheinen liehe, vorläufig von der Durchführung -er Zwangsansweisnng abzuseheu. Grenzen beschränken zu lassen. Jenseits der Grenzen wohnen aber auch noch Volksgenossen, die unter brutalstem Druck zu leben grzwungeu sind und die man ihrer nationalen Menschenrechte beraubt hat. Wird im kommenden Monat in Polen, in der Tscheche! und anderen Ländern der fanatische Kampf gegen das Deutschtum fortgekührt, so wird es dem deutschen Volke schwer, ja unmöglich gemacht, einen Pakt zu unterschreiben, der angeblich vom Geiste der Versöhnung getragen sein soll »nd dessen Tatsächlichkeit durch die Fort dauer der Unterdrückungen aufgehoben würde. Das sind Erwägungen, die sich unsere Gegner Lurch den Kopf gehen lassen sollten und die auch von maßgebender deutscher Seite der Weltöffentlichkeit eindringlicher als es bisher geschehen ist, nahe gerückt werden sollten. Bevorstehende Regiel nngSkrise - )l Berlin. Zu Ser mehrfach verbreiteten Meldung über angebliche Rückwirkungen der Entschließung LeS Par- tcivorstandes und der Landesverbandsvorsitzenden der Dentschnationalen Volkspartci hinsichtlich dcS Vertragser gebnisses von Locarno erfahren ivir von dem Vorstand der Neichstagssraktion der Teutschnationalen Volkspartei, daß die maßgebende Entscheidung über diese Frage »au der Be schlußfassung der Dentschnationalen ReichstagSfraktiou ab hängt, die erst am Sonntag nachmittag zusammentritt. Alle vor dieser Entscheidung an die heutige Entschließung ge knüpften Schlußfolgerungen entbehren somit der tatsäch lichen Grundlage. )l Berlin. Von maßgebender volksparteilicher Seite erfahren wir, baß die durch de« Beschluß der Deutschuatio- nale» Delegiertenversammluug geschaffene Lage zwar als ernst, aber nicht als endgültig angesehen wird. Die Deutsche Volkspartei hat bas Vertrauen zu üen in gemeinsamer Arbeit bewährten staatserhaltenden Kräften der Deutsch nationalen Volkspartei, daß sie bet der endgültigen Stel lungnahme in der Angelegenheit sich der kaum ausdenk baren Folgen auf außen- und innenpolitischem Gebiete, welche eine Regierungskrise im gegenwärtigen Augenblick nach sich ziehen würde, bewußt sein wird. Die Deutsche Volkspartei kann danach nur annehmen, daß bei aller Würdigung der schweren Bedenken, welche die Deutschnatio nale Volkspartei gegen die Abmachungen von Locarno hegen zu müssen glaubt, sich die Aufrechterhaltung der gegenwärtigen Regierungskoalition und auf dieser Grund lage die weitere Verfolgung der mit der Note vom 20. Juli beschrittenen klaren außenpolitischen Linie wird ermöglichen lassen. Beratmigsponse in Berlin. BPD. Berlin, 21. Oktober 1928. In dc» Beratungen der RcichSrcgicrung über die Locarno-Verträge ist nnnmchr eine Pause eingetreten, nachdem sich die Notwendigkeit ergeben hat, ans diploma tischem Wege eine Klärung der politischen Ncbensragcn zu rizielen. Immerhin kann gesagt werden, daß das Kabinett zu einer abschließenden Stellungnahme gelangt ist, die die volle Einmütigkeit aller in der Regierung vertretenen Minister ergeben hat. Diese Tatsache ist von besonders wichtiger Bedeutung, zumal von gewisser Seite versucht worden ist, das Reichskabiuett gegen die deutsche Locaruo- Dclcgaiiou auezuspicleu. Unter anderem war behauptet worden, daß die Erklärungen des Außenministers Tr. Strescmann im Auswärtigen Ausschuß des Reichstages nicht im Namen der Gcsamtrcgiernng, sondern lediglich im Namen der deutschen Locaruo-Tclcgation abgegeben wor den seien. Nunmehr wird von maßgebender Seite nach drücklichst betont, daß den Erklärungen dcS Außenministers ein einstimmiger KabinettSbcschlns; uvrausgcgangcn ist, »c durch den Tr. Luther und Tr. Strcsemann ermächtigt wur den, für daS Gesamtkabinctt zu sprechen. Die Unklarheiten, die bei der Beurteilung der gegen wärtigen innenpolitischen Situation entstanden sind, werden -um Teil darauf znrttckgesiihrt, daß das Reichskabiuett bis beute noch nicht den Wortlaut seines Beschlusses vom Donnerstag vormittag bekannt gegeben bat. Tiefes ge heimnisvolle Vorgehen der Regierung widerspreche den sonstigen Gepflogenheiten, wo bei wichtigen Anlässen stets rine genaue Formulierung der Kabincttsbcschlüsse der Oefscntlichkeit gegenüber vorgenommcn wurde. Heute er fährt man ans den zuständigen Regierungalrciscn, daß die Veröffentlichung des RegierungsbefchlusfeS aus außen politischen Gründen unzweckmäßig erscheint, zumal cs im gegenwärtigen Augenblick noch nicht darauf ankommen kann, die Stellungnahme der NcichSrcgierung festzulegeu. Immer hin kann über den Standpunkt des RcichskabincttS schon jetzt gesagt werden, daß sich die RegicrnUg im Prinzip auf den Voöen der von der deutschen Delegation in Lo carno erreichten Verhandlungscrgebnissc gestellt hat. Alles weitere hängt nunmehr davon ab, ob die politischen Neben- sragcn durch die diplomatischen Verhandlungen hinreichend gelöst werden können. Tic innenpolitischen Schwierigkeiten der Regierung Luther sind noch nicht überwunden. Nach wie vor bereitet die Haltung der Teutschnationalen den leitenden Staats männern ernste Sorgen, denn cs würde zu außerordent lichen peinlichen Kvnscgucnzcn führen, wenn cs im ent scheidenden Augenblicke nicht gelingt, eine Einheitsfront der großen deutschen Parteien herzustcllcn. Im gegenwärtigen Moment kommt cS daraus an, daß nicht nur die Tcutsch- naiionalcn, sondern auch die anderen Parteien die gleichen Gesichtspunkte geltend machen, die nach Beendigung der Konferenz von Locarno vom Reichskanzler Tr. Luther und vom Außenminister Tr. Strescmann aufgeworfen worben sind. Die sogenannten politischen „Rückwirkungen", die Deutschland verlangt, stellen unter keinen Umstände» eine dcntschnationale Sonöersoröernng dar, sondern sie werden in der nachdrücklichsten Weise von der gesamten deutschen Oessentlichkeit vertreten. Das Vorgehen der Deutschnatio- nalcn im Auswärtigen Ausschuß des Reichstages kann sehr leicht zu dem Mißverständnis führen, daß die Reichsregic- rung aus innenpolitischen Gründen und aus besonderer Rücksichtnahme aus die Deutschnationalen auf die Lösung der politischen Nebenfragen drängt. Ein solches Mißver ständnis wäre aber nicht geeignet, die Position der deutschen Regierung zu stärken. Aus diesem Grunde haben auch die Führer sämtlicher Reichstagsparteien im Auswärtigen Ausschuß unter nachdrücklichster Betonung ihrer früheren Erklärungen.darauf hingewiesen, daß weder die Reichs- rcgiernng, noch irgend eine andere Partei jemals einen anderen Standpunkt eingenommen hat als den, daß die Annahme des Sicherheitspaktes nur unter der Bedingung erfolgen darf, daß die deutschen LebenSintereffe« restlos ge wahrt bleiben! Unterzeichnung oder nicht? Der MeinungSkampf über die Frage, ob die Protokolle von Locarno die endgültige Unterschrift von Deutschland -rcklten sollen, ist schon wieder in den üblichen unerfreu- licht» Formen der Auseinandersetzung und parteipolitischen Einstellung im Gange. Jede Richtung bemüht sich ent weder die gänzliche Verderbtheit der Abmachungen zu geißeln oder diese Abmachungen als Brücke in das Reich des ewigen Friedens hinzustellen. Wie bei allen Verträgen handelt es sich aber im wesentlichen um Auffassungen und Auslegungen, die den Geist der Durchführungen bestimmen. Heute dürste es in Deutschland wohl kaum einen verant- wörtlichen Politiker geben, der es aus sich nehmen möchte, an amtlicher Stelle ohne weiteres einen Strich durch die Schriftstücke von Locarno zu machen. Auf der anderen Seite wird sich aber auch kaum ein deutscher Staatsmann dazu bereit finden, seinen Namen unter die Dokumente zu sehen, ehe nicht die praktischen Auswirkungen der Verein barungen zu übersehen sind. Bis zur Unterschrift verbleibt uns noch ein Monat, in welchem unsere Gegner den Beweis ;u erbringen haben, ob sie ihren Versprechungen nach kommen wollen oder nicht. Es handelt sich aber nicht Nur um die wenigen, in Locarno herausgegriffenen deutschen Beschwerden, um die Räumung von Köln, um die Besatzungs- Methoden und Eaarverwaltung, sondern um den Geist, der alle politischen Handlungen unserer Gegner beherrscht. Immer noch sind wir geneigt, nur auf Rhein und Saar «v leb«», d. h. unseren Blick durch die gegenwärtigen kiiWiM« Mich der JeulMaiimIkii. * Berlin. Der Parteivorftand «nd die Landes- verbandsvorsitzenden der Dentschnationalen Bolksvartei traten gestern vormittag in Berlin zu einer Sitzung zu sammen. Sie wurde eingeleitet durch eingehende Aus- sührungen des Parteivorsitzenden Dr. Winkler. Graf Westarp erstattete Bericht «der die politisch« Lage, wie sie Lurch den Ausgang der Verhandlungen in Locarno sich gestaltet bat. Nach einer sehr eingehende» Aussprache faßte die Versammlung zum Schluß der Sitzung folgenden Beschlich: „In Fortführung der von der deutschnationalen Reichstagsfraktion bereits ergriffenen Initiative erklären der Parteivorstand nnd die Landesver- bandsvorsitzenden der Dentschnationalen Bolks vartei das nunmehr vorliegende Bertragsergebnts von Locarno ist für die Partei unannehmbar." Graf Westarp kündigte zum Schluß der Sitzung an, daß er die deutschnationale Neichstagsfraktion auf Sonntag nachmittag berufe, um nach diesem Beschluß über die er forderlichen Schritte der Fraktion zu verbandeln. o- Die Sonntag-Sitzung der Deutschnationalen. Berlin. lFunkspruch.) Die entscheidende Sitzung der dcutschnationale» Reichstagsfraktion ist jetzt auf Sonntag nachmittag « Uhr einberuse« worden. Der Fraktionsvor- stand tritt bereits »m 8 Nbr zusammen. TaS Riesaer Tageblatt erschein» jeden To, abends '/,« Uhr mit Ausnahme der Eonn- und Festtage, vezoo-hre«», gegen Vorauszahlung, wr einen Monat 2 Marl Pfennig durch Post oder durch Boten. Für den Fall des Eintreten» von Produktion-Verteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienprelse behalten wir uns da» Recht der Preiserhöhung und Nachsorderunz vor. Ancecgen sur die Nummer des Ausgabetage« sind bi« S Ubr vormittags aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für da« Erscheine» an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis n>.r sie 89 mm brecte, 3 mm hohe Grundschrift.Zeile (6 Silben) 25 Gold-Pfennige; die 89 mm breile Reklamezeile 100 Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Latz 50°/> Aurich!^. Fe'!- Tar-.-e. Lcwilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage «ingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Ricia. Achttägig- llnlerballung; b-ilag: „Erzähler an der Elbe". — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der Lesörderu:^eeinrichlungen — l at der B e-i-i^r leinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezug»preise». Rotationsdruck und Verlag: Langer s Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: (jtortbcstra're 59. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Krieg ans dem Balkan. I» der Welterecke Europas sind wieder einmal die Gewehre losgegangen und ei» regelrechter kleiner Krieg mit allem^Komsort der Neuzeit ist m der Entwicklung be- griffen. Ter Anlaß zu den kriegerischen Ereignissen, die auf bulgarischem Boden vor sich gehen, ist recht gering fügig. Es handelt sich um Grenzverletzungen durch Trup pen und jeder der Beteiligten schiebt dem anderen die Schuld an de» ersten Zwischensällcn zn. Soweit es sich überblicken läßt, scheint Griechenland r» jeder Beziehung der angrenende Teil zu sein. Sind doch die bulgarischen Versuche, Operationen zu verhindern nnd den Zwischenfall in Güte beizulegen, an der sehr verdächtigen Energie de: Griechen gescheitert, deren Vorgehen de» Eindruck er weckt, als seien die Zusammenstöße an der Grenze ab sichtlich herbeigeführt, um eine Möglichkeit zu militäri schem Eingreifen zu haben. Send doch erstaunlich schnell Geschütze in Stellung gebracht worben, deren Heramchaf» fung i» dem unwirtliche» Gebirge recht beträchtliche Zeit in Anspruch genommen hätte, falls nicht von vornherein militärische Absichten bestanden haben. Notgedrungen hat der bulgarische Generalstab seinerseits Befcyl geben müs sen, daß die Rückzugsbcwsgnng der bulgarischen Grenz truppe» einzustelle» sei und daß das bulgarische Heer nun seinerseits zum Angriff vorgekt. Auch die in Sofia ansässigen fremden ZeinrngSvertreter haben sich bereits „zur Front" als Kriegsberichterstatter begeben. Ter äußere Anlaß zu dem Zusammenstoß der beiden Heere ist natürlich nur ein Stimmungszeichen für sie Spannung, die seit Kriegsende »n wechselnder Stärke »wische» den beiden benachbarten Brüdern besteht. Auch Bulgarien hat sich die ganze Schwere erncS Rachefrie dens mit Landverlusten, RevarationSIasten, Entwaffnung und Demütigungen der verschiedenste» Art gefallen lassen müssen. Auf d«m Balkan hat sich die neu- Zerschneidung von Ländern und Völkern natürlich nicht gerade reibungs los durchführen lassen. Der Banbenkrieg ist eine alltäg liche Erscheinung geworden. Besonders erbitternd hat die Aussiedlung von Bulgaren gewirkt. Gerade im Winter strömen wieder Tausende von zwangsweise aus ihre« Wohnsitzen entfernten Bulgaren in das verengte und wirt schaftlich schwer kämpfende Vaterland zurück. Zündstoff ist also in reichem Maße vorhanden. Griechenland seiner seits hat es sür nötig befunden, sofort die Sregermameren in Anwendung zu bringen, tue eS vor nicht allzu langer Zeit seitens Italien in der Korfu-Angelegenheit schmerz haft am eigenen Leibe erfahren hat. Es hat das berühmte befristete Ultimatum mit Genuatuungsforderung usw. ab gesandt, das die Siegerstaaten heute noch mit moralischem Augenaufschlag an Oesterreich-Ungarn tadeln, obwohl es sich damals uni die Ermordung eines Thronfolgers unter Beihilfe maßgebender politischer Kreise eines Nachbar landes und letzten Endes um Sein oder Nichtsein des angegriffenen Staates handelte. Bulgarien hat sich im Gefühl seines Rechtes an den Völkerbund gewendet und zwar unter Berufung aus Sir- tikel 10 der Völkerbundssatzung. Eine außerordentliche Sitzung des Völkerbundsrates ist beantragt worden. Tie Genser Perrücken haben also eine neue Bestätigungsmög- leit. Sie werden zu beweisen haben, ob sie fähig sind, nicht nur nach dem Matzstab Sieger und Besiegte, Macht und Recht zu urteilen. Bisher haben sie dreien Beweis noch in keinem Falle erbracht, weder in Oberschiefte» noch im Memelgebiet, noch im Saargebiet noch auch m Danzig, wo gerade jrtzt wieder VöikerbundSvertrelcr auf der Westerplatte den Polen sür ihre Munitionslager Dan ziger Land zugewiesen haben. Ob man auf dein Balkan, wo die Kugeln von jeher locker im Laus sitze», sich gleiche Rechtsbeugungen gefalle» lassen wird, ohne daß binlige Folgen jich einstellen, ist nach den bisherige» Erighrnngeu sehr zu bezweifeln. und Anzeiger Meblatt »nd ÄnMger). Lraht-nsch-ift: Tagebwii Riesa. Das Riesaer Tageblatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen -er AmtShauptmaunschaft Grossenhain, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte und des ° ° ° ° Rates der Stadt Ries», des Ainan-awU' Rie> und des HanpttvlGmts Meiden Ne MitMtz IMMjliW dkl Lmm-Mlmkr. Berlin. Ucber die weiteren Entscheidungen der deutschen verfassungsmäßigen Instanzen über daS Ver tragswerk von Locarno, die bis zur völligen Klärung der außenpolitischen Situation zurückgestellt sind, erfahren wir von unterrichteter Seite folgende Einzelheiten: Das Reichs kabinett wird nach Beendigung der diplomatische» Ver handlungen darüber beschließen, ob der Vertrag dem Neichsrat und dem Reichstag zugeleitet werden soll. Im Reichstag würde der Außenminister Tr. Strescmann den Vertrag cinbringen und durch Abgabe einer Erklärung im Namen der Neichsregierung eine große außenpolitische Aussprache ciuleiten. Auch im Neichsrat ist eine Aussprache über den Vertrag vorgesehen. Tie Unterzeichnung, die am 1. Tezembcr in London vorgesehen ist, erfolgt ganz unab hängig von der Ratifizierung durch die deutschen Instanzen. Tie Ratifizierung durch die Parlamente kann sowohl vor wie nach der Unterzeichnung erfolgen. Der Austausch der Ratifikationsurkunden aber ist selbstverständlich erst nach der Unterzeichnung vvrgcschcn.
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