Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.11.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192511046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19251104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19251104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-11
- Tag1925-11-04
- Monat1925-11
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.11.1925
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Lrahtanschrtstr L-geVlatt Mes». - . ..... .... - . Sinruk Nr, so. Das Riesaer Tageblatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der «mtt-au-tmannschaft «roheuhaln. des Amtsgerichts, der «mtsanwaltschaft beim Amtsgerichte und des Rates der Stadt Rieia, des Finanzamts spfeka und des HaubttoNamtS Meiden Postscheckkonto: Dresden 1L3l Sirokass» Riesa Nr, S2. 2S7. Mittwoch, 4. November 1S25, obeuds. 78. Johrg. Do« RtesaerTagebtarr rrscheuttUeü Tag a^rnd^/^UHr ryit ?5 P»nuuz oucch Post oder durch Boten. Für den Falt de« Eintreten« von ProduktionSvetteuerungen, Erhöhungen der Löhn« und Materialienpreis« behalten wir un« da« Recht der Preiserhöhung und Lkachforderung vor. Anreizen jür di« Nummer de« Ausgabetage« sind bi» v Ubr vormittags auszugeben und iin voraus zu bezahlen; ein« Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plagen wird nicht übernommen. Grundpreis für vi« SS mm brerte, 3 mm hohe t8rundschrist.Z«Ü« (ü Silben) 2ü Gold-Pfennig«; die 89 mm breit« R«klamez«ile 109 Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Sag 50°/, Aufschlag, Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag versällt, durch Klage «ingezoae» werden muß oder der Auftraggeber in Kontur« gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage .Erzähler an der Elbe". — Im Fall« höherer Gewalt — Ktteg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der BesörderungSeinrichtungen — hat der Beziedec keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer b Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goethestrafre LS. Perontwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. «risiS. Die Vertreter der an der gegenwärtigen Rumpf- regicrung beteiligten Parteien haben sich am Dienstag vormittag beim Reichskanzler zu einer Besprechung über die Lage zusammengefunoen. Es bandelt sich um die Frage der Umgestaltung des gegenwärtigen Kabinetts, um die Klärung der KrisiS, die durch das Ausscheide'! der deutschnationaleu Minister entstanden ist. Als eine bedauerliche Folge der Regierungskrise hat cs sich er geben, datz die allgemeine Aufmerksamkeit in wachsen dem Matze auf innerpolitische Ausclnanderseknngen hin- gelcnkt worden ist, während gerade jetzt, in den uns noch verbleibenden Wochen die gesammelte Kraft der Ne gierung und dec Parteien dahm gerichtet hätte sein müssen, die außenpolitischen Unklarheiten zu beseitigen, die sich aus den Abmachungen von Locarno und ihren Auslegungen ergeben haben. Ferner bedürfte eS gerade jetzt der diplomatischen Kraftamvannung einer in sich gefestigten Regierung, um die Erfüllung der unter der Bezeichnung Rückwirkungen gemachten Versprechungen durchzuietzeu. Gerade jetzt wieder unterstreicht es der rc- gierungsofflziöse TempS erneut, datz die Alliierten keiner lei feste Verpflichtungen hinsichtlich der Rückwirkungen übernommen haben, „da auch in Locarno in Bezug auf die Maßnahmen zur Aenderuug der Bejatzungsbestimmungen weder schriftliche Verpflichtungen noch mündliche Ver sprechungen gegeben sind, sondern lediglich die formelle Zusicherung, daß mit Rücksicht auf die völlig neue Lage, die durch die Verträge geschaffen wird, die Alliierten in weitherziger Weise drc Magnahmen prüfen werden, vie durchgeführt werden tonnen." Man sieht also, datz unsere Gegner immer noch an der dehnbaren und gewundenen Formel festhalten, deren Inhalt zu gar nichts verpflichtet. Zum., lieber fürst wird hinsichtlich der Räumung Kölns nochmals versichert, datz kein Datum festgesetzt worden ist. Mit diesen Dingen hat sich, soweit eS sich übersehen läßt, die Konferenz beim Reichskanzler leider nicht beschäftigt bezw. nicht be schäftigen können. Man hat sich anscheinend, teilweise in erregter Form, mit der Tatsache des Austrittes der Deutschnationalen beschäftigt, die doch, mag man zu ihr stehen wie man will, nicht mehr zu ändern rst, mit, den Ursachen, in denen doch das außenpolitische Handlungs programm für die nächsten Wochen beschlossen liegt, hat man sich anscheinend sehr viel weniger abgegeben. Außenpolitisch ist also aus dieser Besprechung nichts herausgekommen. Innenpolitisch aber anscheinend eben falls nichts. Die Vertreter der Parteien konnten ledig lich den Eindruck gewinnen, datz die Regierung zur Zeit leine überstürzten Entscheidungen wünscht, sondern eine Umgestaltung bezw. eine Neubildung der Regierung mög lichst bis Anfang Dezember hmausschieben möchte. Sach lich ist die Regierung zu diesem. Standpunkt berechtigt, solange ihr nicht parlamentarisch der Boden entzogen wird. Zu einem solchen Vorgehen in der Frage der Pakt unterschrift liegt sachlich ebenfalls kein Grund vor, da ja der Reichskanzler entschlossen ist, die bisherige außen politische Linie mnezuhalten und da für die Anerkennung des Locarnopaktes, natürlich unter den immer wieder betonten Voraussetzungen, eine Ptehrheit sich ergeben dürfte. Diese Stellungnahme werden die Parteivertreter zur Grundlage der Parteikonferenzen machen, die tn diesen Tagen stattfinden. Die Deutschnatronalen sind bereits am Dienstag zu einer Beratung über die „Nächsten Maß nahmen" zusammengetreten, am Mittwoch tagt die Zen- trumssraktion, Dienstag nachmittag haben sich ine Demo kraten zusammengesunden. Es bleibt abzuwarten, ob die mittelbar oder unmittelbar an der bisherigen Regierung beteiligten Parteien dem Druck der Sozialdemokratie nach geben werden, der dahin zielt, dte gegenwärtigen Schwie rigkeiten parteipolitisch radikal, durch Reichstagsauflösung usw., auszunützen oder ob die sachlichen Notwendigkeiten, die sich aus der außenpolitischen Lage ergeben, die Ober hand behalten. Die Vorbereitungen zur Räumung der Kölner Zone. Berlin. In -en deutsche» RegterungSkreisen ver lautet, daß fett einigen Tagen gewtffe Vorbereitungen -er englische» Besatznnasbehürde zu beobachten find, die als Einlettung -er beginnenden Räumung der Kölner Zone angesehen werbe» darf. Trotzdem wird immer wieder von alliierter Sette betont, daß man über Leu Termin der Räumung Kölns noch keinen Beschluß gefaßt habe und daß daher noch keine Maßnahmen über dte Zurückziehung -er Truppen in Erwägung gezogeu worden seien. Dieser Wider spruch ist auf gewisse Tendenzen der alliierten Diplomatie zurückznsühren, die daraus auSgehen, einen Druck auf die deutsche Regierung aus,«üben und sie zu einem baldigen Beschluß über dte Unterzeichnung Les Locarno-Vertrages zu veranlassen. Die diplomatischen Schwierigkeiten haben sich in den letzten Tagen wesentlich verschärft, ohne daß icdoch der Eindruck beseitigt werben kann, daß alle diese Komplikationen künstlich und geflissentlich von London und Paris aus erzeugt worden sind. JnSbesoübere ergibt sich die Krage, welchen Zweck die alliierte Diplomatie damit besolgt, in Deutschland Beunruhigung wegen der Räu- muug der Kölner Zone zu schaffen. Nach wie vor steht die deutsche Regierung auf dem Standpunkt, daß Köln ge- räumt sein muß, bevor der Vertrag von Locarno vvm Reichstag angenommen wird. Sn diesem Standpunkt wirb iich auch tn der nächsten Znkunst nicht da» gertngst« ändern. Die ministerielle Erklärung des Kabinetts PninlevS. )j Paris. In der gestern nachmittag vom Minister präsidenten Painlevü in -er Kammer und von Justizmini- ster Chautemps im Senat verlesenen ministeriellen Erklä rung heißt cS: Die Negierung, die sich heute dem Parlament vorstellt, muß eine Regierung sofortiger Taten sein. Die Beschlüsse, die sie unverzüglich dem Parlament unterbreiten wird, sind von dem demokratischen Ideal eingegebcn und werden über alle Interessen das Interesse des Landes stellen, das eine energische und rasche Anstrengung zur Wiederaufrichtung fordert. Unter den großen Problemen, die uns im Augen blick bedrängen, gibt es eins, das für Frankreich ernster ist als alle anderen: Die finanzielle Krage, dte eine Lebens frage ist. Deshalb hat der Ministerpräsident die Finanzen übernommen. Wir sind jetzt am Scheidewege. Man kann nicht fortgesetzt in wirtschaftlicher Unbeständigkeit leben. Gewiß darf man den Ernst der Lage nicht überschätzen. DaS Frankreich mit seinen unerschöpflichen Hilfsquellen kau» Vertrauen in die Zukunft haben. Die Negierung wird den Entschluß zum Wollen und zum Mut vom Lande fordern, selbst auf die Gefahr hin, unpopulär zu werden. Die Opfer an Gelb, die die Vertei digung der öffentlichen Finanzen fordert, sowie die Blut opfer, die die Verteidigung des Hcimatbodens fordert, müssen obligatorisch fein, damit niemand sich ihnen entziehen kann. Wir werben nichts verheimlichen. Wir werden auf richtig nufere Finanzlage und die Maßnahmen, die erfor derlich werden, entwickeln. Wir werden zunächst ständige Einnahmen fordern, die alle gerechtfertigten ständigen öffentlichen Ausgaben decken. Nicht ein Centime der Ausgaben darf durch Ankeihen auf gebracht werde». Die einzige Quelle muß der Steuerweg bleiben. Aber die strenge Anwendung dieses Grundsatzes genügt heute nicht mehr, nm die Schwierigkeiten LeS Schatz amtes zu vermindern. Die ministerielle Erklärung folgt alsdann der bereits gestern wiedcrgegcbencn Inhaltsangabe und kündigt die Gründung einer vom Staate unabhängigen Amortisations kaffe an, um die Währung zu stabilisieren. Dazu sei aber auch die Regelung der Kriegsschulden mit den alliierten Ländern nötig. In wenigen Tagen werde die Regierung die erforderlichen Gesetzentwürfe einbringen, deren Inhalt vielleicht gewissen Kreisen als zu kühn erscheinen werde, die jedoch keine Plackerei gegen irgend einen Teil der Nation tn sich schließen würden. Die Regierungserklärung kündigt alSdann Gesetze zu gunsten der Kriegsverstiimmelte« und der Kriegsopfer an. Außerdem will sie die erforderlichen Mittel zur Fortsetzung des Wiederausbauwerkcs zur Verfügung stellen, die soziale Gesetzgebung verabschieden und eine praktische Lösung der Wohnungsfrage finden. Hinsichtlich der Militärreform wird die Einführung -er einfährige« Dienstzeit angekünbigt. Auch die Wahlreform und Stellungnahme der Regierung zugunsten der Wieder einführung der Arondissernentswahlen werben angekündigt. Weiter wir- die Lage in Marokko behandelt. Die Ver bindung zwischen Fez und Algier sei wtederhergcstellt. Die französischen Soldaten hielten die Nordsront auf einer sicheren Grenzlinie besetzt. Morgen werde Marschall Petatn Marokko verlassen. Er habe seine Aufgabe durchgeführt. 21 Bataillone würden nach Frankreich zurückkehren. Nach Aenßerung der Befriedigung über die französisch-spanische Zusammenarbeit bringt die Regierungserklärung nochmals ihren Friedenswillen zum Ausdruck. Syrien, so heißt es weiter, sei der Schauplatz beklagens werter Ereignisse gewesen, dte auf die gleichen Triebfedern zurückzuführen seien, wie die Unruhen in China und Ma rokko. Dte Beunruhigung sei durch fremdenfeinüliche Intrigen und falsche Nachrichten über pantSlamttische revo- luttonäre Verschwörungen hervorgerufen worden. Alle Verantwortlichen würden festgestellt werden. Durch die Wahl eines zivilen Vertreters Frankreichs werde die Stunde beschleunigt werden, tn der dte Völker Syriens in die Lage versetzt werden, sich selbst zu regieren. Dte ministerielle Erklärung kommt weiter auf die internationale Politik Frankreichs und die Frage des europäische» Friedens zu sprechen. Wenn Europa uneinig bleibe, werde es -um Untergang verurteilt sein. Etn all- gemeiner Drang nach Frieden habe sich bei den letzten Wahlen in Frankreich bemerkbar gemacht. Dem unbeding ten Ausdruck des allgemeinen Stimmrechts sei das jetzige Parlament treu geblieben. In London, in Genf und in Locarno sei dte Atmosphäre gleichsam gereinigt worben. Die ministerielle Erklärung sagt -um Schluß, die aus wärtige Politik, die solche Ergebnisse gezeitigt hat, hat tn Frankreich nicht ohne Kampf sich durchsetzen können. Ste ist nicht mehr die Politik einer Partei, sondern sie hat die Zustimmung der ungeheuren Mehrheit des Volkes gefun den. Wir wünschen, baß auf allen Gebieten eine gerechte Politik getrieben wir-, die zum Besten Les Landes von einer aufrichtigen republikanischen Partei getragen wird. Ae im KMtterm »er lkMWn Wer«. Die französischen Sozialisten sind nicht damit zufrieden, daß man Caillaux auf dem Altar ihrer Wünsche geopfert hat. Auch die deutlich spürbare Berschtebung des Kräfte- verhältntffes nach ltnkS, die in -er Heranziehung von Freunden Herriots zum Ausdruck kommt, genügt ihnen nicht. Der Nationalrat -er sozialistischen Partei hat in einer stürmischen Nachtsitzung mit 1431 gegen 1228 Stimmen eine von Paul Finne eingcbrachte Entschließung angenom men, die dem neuen Kabinett Painlcve das Vertrauen verweigert. Ter Abgeordnete Blum wurde getadelt, weil er angeblich Painlevü zu weitgehende Bersprechungcn ge macht habe. Grund für diese Stellung ist zunächst die Hal tung und die Erklärung Paiulevos in der Marokko- und Syrien-Angelegenheit. Am wichtigsten ist den Sozialisten immer noch die Lösung des FinanzproblemS. Faure for dert Bildung eines Kabinetts Herriot unter Einbeziehung der Sozialisten, um die Kapitalstcuer «ach den Wünschen der Sozialisten auszugestalren. Allerdings haue er selbst auch gegen diese Lösung infolge des Marokko-Problems starke Bedenken, da ja Herriot in der Marokko-Frage den gleichen Standpunkt wie Painlev« einnelune. Tie beste Lösung sei aber immer noch Bildung eines sozialistischen KabincttcS. Blum wies daraus hin, daß ein Sturz der Regierung Painlevä zu einer Krise führen müsse, die wie derum nur durch ein Kabinett Herriot gebannt werden könne. Tie angenommene Entschließung, die sich trotz der Vorbehalte für Ablehnung der nengcbildeicn Negierung ausspricht, stellt Painlevs nun vor die Fruge, ob er, ent sprechend der von Herriot übernommenen Linie der Politik die Konsequenzen ziehen und seinen Rücktritt erklären will, oder ob er, wie eS bei Einzelubstimnniiigcn bereits in der vorigen Negierung der Fall gewesen ist, unter Umständen mit Unterstützung der Opposition regieren will. Tie Krise ist also im vollen Gange. Es zeigt sich wieder einmal, daß der Linksblock, wie er aus den letzten Wehlen hervorge- gnngen ist, durchaus kein einheitliche- GcGldc in, sondern daß zwilchen NadikaUoUalistcn und Sv-.iaKsteu in eutschei- Lcnücn Fragen scharfe Gegensätze bestehen. Lloyd George über Locarno. London. (Funkspruch l Lloyd George sagte gestern in einer Rede in Sjork, cr heiße de« Vertrag von Locarno herzlich willkommen als Instrument zur Liabilincrnng des Versailler Vertrages, den der Pakt nach richtigen Grund sätzen und im Geiste der Brüderlichkeit zur Ansnihrung bringe. Südafrika und der Locarnovertrag. Kapstadt. sFnnkspruch.) Tas ministerielle Blatt „Te Burger" sagt in einem Leitartikel über die Haltung Südafrikas zum Patt von Locarno, man könne bestimmt erwarten, datz die Regierung deutlich eine Einmischung in den Wirrwarr der enropäischen Politik ablchncu werde. Südafrika ziehe cs vor, seine ungeteilte Aufmerksamkeit bringenden inneren Fragen zuznwendcn und mit den übrigen Mächten in Freundschaft und Frieden zu leben. Von -er englischen Kriegspropaganda. )j London. Ter politische Korrespondent der Daily Mail berichtet, General Charteris sei vvm Kriegsamt er sucht worden, über seine Ncwyorker Rede Verreisend Kriegs propaganda und Ursprung der Geschichte von den deutsche» Leicheuverwertnngsanstalteu einen Bericht zu erstatten. Das Kriegsamt wünsche unterrichtet zu sein, damit der Kriegs minister in der Lage sei, die im Parlament zu erwartenden Anfragen zu beantworten. London. (Funkspruch.) Brigadegeneral Charteris hat gestern abend der Presse eine Erklärung übermittelt, worin er sagt, datz er die Geschichte von der Kadaverver- wertuug seitens der Deutschen nicht erfunden, keinerlei Unterschriften unter Photographien abgcändert und auch keinerlei Material für Propagandazweckc gefälscht habe. Die Erklärung sagt weiter, der Staatssekretär für den Krieg sei von seinem Bericht durchaus befriedigt gewesen. Polen verzichtet auf nichts. Die Haltung tr» der Optanten-Frage. * Danzig. Der Woiwode von Pommerellen, Wacahn- viak, bat sich in der vergangenen Woche nach Warschau begeben, um in der Optantenfrage Rückfrage zu halten. Nach seiner Rückkehr empfing er Vertreter der Pomme- rellenichen Presse und gab ihnen im Namen der Negierung eine Erklärung ab, in der es u. a. heißt: Ich bi» zu dec Erklärung ermächtigt, daß dte Regierung mit ihrem Schritt vom SS. Oktober 1VSS durchaus nicht auf ibre Rechte in der Angelegenheit der Optanten, wie sie der Ver sailler Vertrag und die Wiener Konvention feftgelegt habe«, verzichtet hat. Dadurch, daß die Regierung die Aus führung dieser Rechte hinauSgeschoben hat, bat sie den heften Beweis geliefert für die Bestrebungen, eine Reihe von Reibungen zu beseitigen, die die FriedenSatmosphäre von Locarno trüben könnten. Die polnische Regierung er- wartet, daß die Bedeutung dieses friedlichen Schrittes von der europäischen Meinung mit Verständnis und Anerkennung ausgenommen wird. Weiter insormierte der Woiwode die Presse dabin, daß die Regierung in ihren Bemühungen, einen Zugang zum Meer zu schaffen, nicht nur nicht auf- hören werde, sonder» die begonnenen Arbeiten fortzusetzen und zu erweitern gedenke. Die deutschnatronale Reichstagsfrattion hat sich gestern iu ausgedehnter Sitzung mit den Vorberei tungen für de» bevorstehenden Parteitag beschäftigt. I» der Frag« des Locaruo.Vertreas hat sich an der qrnndlällftbey Sinkellnng der Fraktion nicht» geändert,
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