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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192411229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19241122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19241122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-11
- Tag1924-11-22
- Monat1924-11
- Jahr1924
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.11.1924
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Riesaer H Tageblatt 278 Sonnabend, 22. November 1Y24, abends 77. Aabrq Postscheckkonto! Dresden 153- Girotasje Riesa Nr. LL «nd Anzeiger (Llbeblatt und ÄNjtiger). »rahtanschriftr Mesa. Das Riesaer Tageblatt enthält die amtticheu Betauutmachuugen Sernrus Rr. 20. der »mtShau-tmmmschaft Grossenhain, des Amtsgerichts, der AmtSanwaltschast beim Amtsgerichte und des Rates der Stadt Rieka. des Finanzamts Riesa und des Hau-tzollamtS Meide«. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abend» '/,» Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. VezugSPrri», gegen Lorauezahlung, >ur einen tvionai 2 Marl rö Pscnniq c>urch Post oder durch Boten. Für den Fall de» Eintreten» von ProduktionSoerteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten «ir un» da» Recht der Preiserhöhung und Rachiorderun, oor. Anzeiqei» >ür di« Kummer de» Ausgabetage» stnd bi« ü Ubr vormittag» aufzuaeben und -m wrau« zu bezahlen: eine Gewähr iür da» Erscheinen an bestimmten Lagen und Mähen wirb nicht übernommen. Grundpreis liir di: S' mm oreite, j mm hohe Grunvschrist-Zeile <S Silben^ 25 Äold-Psennige. die 8S nm breit« Neklamezeile lOO Gold-Pfennige: zeitraubender und tabellarischer Sah 50°-, Aufschlag. Feste Tarife, k ewilligter Rabatt erlischt, wenn aer Petrag verfällt, durch Klage eingezogen werden muh oder der Auftraggeber n Konkurs gerät ^ahlungs- und Lrfullung»ort: lllieia. Achttägige tlnlerhaituiigSbeiiage .Erzähler an . er Elbe" - Fm Falle höherer Gewalt - «irieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der Peförderungdeiurichlungen — hat der Bezieher einen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Leitung oder aus Rückzahlung der Bezugspreise». Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Gocthestraste 5!>. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann. Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Justizmord. Nun haben die Franzosen ihre sadistische Genugtuung. Ein deutscher General vor den Schranken eines französi schen Kriegsgerichts in den Kasematten einer mittelalter lichen Zitadelle. AllcS wegen eines verschwundenen Tafel- serviceS. Denn die anderen so pompös verkündeten An klagepunkte gegen General von Nathusius hatte man weise unter den Tisch fallen lassen, da sie die Lächerlichkeit einer solchen Gerichtskomödic nur noch mehr enthüllt hätten. So sand man denn den traurigen Mut, den alten, kranken deutschen General, nachdem man ihn in einen Hinterhalt gelockt und ihm heuchlerisch die Einreise genehmigt hatte, zu einem Jahr Gefängnis zu verurteilen. Aus vage, gänzlich grundlose Anschuldigungen hin. Tie „ritterliche Nation" hat sich wieder einmal mit ihrem wahren Gesicht gezeigt. Hast, grenzenloser Hatz, weiter ist eS ja nichts! Ein Hatz, der so weit geht, batz man sein Mütchen an den wehrlosen Ange hörigen eines wehrlosen Volkes kühlt. Da soll man noch an „Verständigung" glauben? Dutzende von Kontumauialverfahren sind von den Fran zosen unter Brüskierung jeglichen Rechtes vor emiacn Jah ren getätigt, worden und haben in der ganzen Welt die „ritterliche Nation" nur lächerlich gemacht. Wohl niemand hat geglaubt, daß sie den Mut aufbringen würde, die Ver fahren wieder aufzunehmen, wenn einmal ein solcher „Ver brecher" gefaßt wurde. Belgien hat sich auch wohlweislich gehütet durch ein Wiederaufnahmeverfahren die Komödie der Kontumacialverfahren abzuschlietzen. Frankreich brauchte doch seine Genugtuung. Jeder wußte: cs kommt zu einer Verurteilung. Tenn so glauben sich die französischen Kriegs gerichte nicht „bloßstellen" zu dürfen, daß sie in einem ersten Verfahren 5 Jahre Gefängnis verhängen und im zweiten zu einem Freispruch gelangen. Das ist der Fluch der bösen Tat Mit diesem Justizmord ist der ganzen deutschen Nation ein Schlag ins Gesicht versetzt worden. Von frechen „Sie gern" ist unsere nationale Ehre in den Staub getreten. Die .Neichsregicrung weiß hoffentlich, was sic zu tun Kat. Sie tue cs aber bald und lasse sich nicht vom „Berständigungs"- Geiste leiten! Haben die Feinde uns alles genommen, unsere Ehre haben sie nicht anzutasten. Was der „Frieöcnöengel" Herriot dazu sagen wird, an den ja manche Deutsche bis zur Selbstverleugnung glauben, ist jetzt Nebensache. Das Schandurteil von Lille hat uns das wahre Gesicht der Fran zosen wieder einmal gezeigt. UnS blüht nur Haß, der unsere Vernichtung zum Ziele hat. Ein Ziel, das man auch unter einem demokratischen FriedcnSmäntclchcn erreichen kann. * )s Paris. Der Verteidiger deS Generals von Nathu sius. Rechtsanwalt Nicolai aus Metz, hat gestern vormittag dasKassationsverfahren gegen das vorgestern vom Kriegsge richt in Lille ausgesprochene Urteil eingeleitct. Eine französische Presscstimine. Varis. (Funkspruch.s In einem Artikel zum Falle Nathusius schreibt Erc Nouvelle, die bei dieser Gelegenheit auf die bevorstehenden ReichStaqswablen in Teutscbland hinweist, unter anderem: Die Regierung hätte natürlich kein Recht, den Gerichtshof daran zn hindern, in voller Freiheit feinen Spruch zu fallen. In Wahrheit aber handele es sich darum, ob in Sachen Nathusius nicht der Grundsatz: Lmnmum ins sumws injuria gelte. Es gebe Not wendigkeiten der Verzichte, weil sonst die ganze europäische Verständigungspolitik in Frage gestellt würde. Wir dürfen, io fährt das Blatt fort, nicht vergessen, daß man Frankreich und Deutschland nicht miteinander aussöbnen wird, wen» man nicht einige Opfer bringt. (!) Es ver- steht sich von selbst, datz diese Opfer die vitalsten Interessen eines Staates nickt berühren dürfen, aber im Falle Nathusius hätte man eigentlich die Pflicht gehabt, nichts zu unternehmen. Protest des Generals Rathusius. Lille. (Funkspruch.) General von NathnsiuS hat nach Besprechung mit seinem Rechtsanwalt Nikolai, der ihn gestern im Gefängnis aufsuchte, das Revistonsgesuch unter zeichnet, das sich auf gewisse prozessuale Unregelmäßigkeiten, die bei dem Verfahren vor dem Kriegsgericht vorgenommen sind, stützt. Der General hat erneut gegen seine Verurtei lung lebhaft protestiert und sich wiederum als vollkommen schuldlos bezeichnet. Weitere Urteile des franzöfische» Kriegsberichts. Landau. (Funksprnch.) Vor dem französischen Kriegs gericht batten sich gestern die Tagelöhner Alexander Oefsler genannt Bohn und Adam Schröder aus Ludwigs- basen zu verantworten. Nach der Anklageschrift soll Oeffler eine» französischen Soldaten, der auf dem Bürgersteig in der Bismarckstrabe in Ludwigshafen entlang ging, ange rempelt und in dem bei dieser Gelegenheit entstandenen Streit durch Messerstiche tödlich verwundet haben. Das Kriegsgericht verurteilte Oeffler zu lebenslänglicher Zwangsarbeit und Schröder zu S Jahre« Gefängnis und 2000 Mart Geldstrafe. Ein dritter angeblich beteilig ter Arbeiter wurde außer Verfolgung gesetzt. Landau. (Funkspruch.) Von dem französischen Kriegs gericht wurde ein marokkantfcher Soldat, der die Ordon nanz eines französischen Obersten am 18. Juli 24 bei einem Spaziergang am Rbeindamm bei Germersheim tötete, zum Tode verurteilt. ES handelte sich um ein Eifersuchts- verbrechen. Siebzehn Listen in Ostsachsen. Sin Rekord bürgerlicher Zersplitterung. Das Unglaubliche ist wabr aeworden, 17 Kandidaten- liste» werde» sich allein in Ostsachsen um die Guust der Wähler bemühen. Bei der letzten NeicbStaaswnhl waren es weninstenS „mir" 16! 8 von den bisheriaen Listen werden nicht wiederkouiineu (Republikanische Partei, Evgl. Partei und Nationalliberale Vcreinianng.) Diese 3 hatte» nur wenige Tausend Stimmen erreicht und den für jeden vernünstiaen Menschen sich daraus ergebenden Schluß ge zogen. Dieser Vernunft nnzngänalick waren, obwohl sie nur Hunderte oder wenig tausende Stimmen erhielten, auch diesmal wieder die Cbristlich-soziale Volksgemeinschaft des Herrn Hetzlein, die Polnische Volkspartei, die Wendische VolkSpartci und der unvermeidliche Häusserbnnd. Auch die Völkischen und Dcntscksozialen. die bei weitem nicht die für ein Mandat nötige Stimmcnzahl erreichten, sind wieder, ans dem Plan und werden tausende und akertanlende Stimmen der Ungültigkeit znsühren und dem Bürgertum entziehen. Für die 3 wegaelallenen Splitterparteien sind aber gleich 4 neue in die Bresche gesprungen, darunter allein 2 AnswcrtnngSparteien, die sich gegenseitig in billigen Versprechungen überbieten, ein freier Wirtschaftsbnnd der Freiland-Freigeldleute, und die sogenannte Wirtschafts partei des deutschen Mittelstandes. Die 17 Parteien und Parteichen werden in folgender Reihenfolge anfmarschicren und auf dem Stimmzettel er scheinen. 1. Sozialdemokraten, 2. Tentschnationale, 3. Zen- trnm, 4. Kommunisten, 5. Deutsche Volkspartei, 6. Natio nal-sozialistische Freiheitsbewegung, 7. Demokraten, 8. Dcntschsoziale, 9. ReichSbund für Auswertung, 10. Polnische VolkSpartci, 11. Wendische Volkspartei, l2. Häusserbnnd, 13. Unabhängige Sozialdemokraten, 14. Christlich-soziale Volksgemeinschaft, 15. Freier WirticbaftSbund, 16. Wirt- schastspartei des Deutschen Mittelstandes, 17. Deutsche Auswertungs- und Ausbaupartci. Den 3 sozialistisch-kommunistischen Liste» stehen also 14 Nicht-sozialistische gegenüber, von denen nur 3 begrün dete Aussicht ans Ertolg haben lTeutsche Volkspartei, Deuticknationale und Demokraten.) Die übrigen 11 Par teien müssen mehr oder weniger als Splitterparteien be trachtet werden, deren ganze auf sie entfallende Stimmen zahl dem Bürgertum verloren gehen dürfte, mit Ausnahme des Zentrums dessen Stimmen auf die Reichsliste gehen. Tie Sozialdemokratie wird den unfreiwilligen Seifern aus ihrer Not recht dankbar sein und ihnen im Wahlkampfe als Bundesgenossen kaum wehe tun. Im übrigen steht bei einer der 17 Listen noch nicht ganz fest, ob sie mit zuge lassen wird. * Wahlaufruf deutscher Arbeiter-, Angestellteu- uud Beamtevverbände. )( Berlin. Der Gesamtvorstand des Gewerkschafts rings deutscher Arbeiter-, Angestellten- und Beamtenver bände veröffentlicht einen Wahlaufruf, in dem er die Gleichberechtigung der Arbeitnehmer in Staat und Wirt schaft, die Gleichberechtigung der Gewerkschaften neben den Organisationen des Unternehmertums und der Arbeitgeber schaft, fowie eine gerechte Verteilung der Reparationslasten nach Maßgabe der Leistungssähigkeit der Bevölkerungs schichten fordert und sich gegen eine einseitige fchutzzöllne» rische Begünstigung einzelner WirtschastSgruppen wendet. Unter Verwertung jedes Klassenkampsgedankens verlangt er die Gleichberechtigung aller Deutschen als vollwertiger Staatsbürger. Ir. Am« Mr die ReWtmüMn. * Berlin. Im Großen Festsaale des Vereinshauses in Berlin sprach gestern abend Reichsinnenmini st er Dr. Jarres in einer Wahlversammlung der Deutschen Volkspartei. Der Minister erörterte eingehend die Gründe, die zu der so schnellen Wiederholung der Reichstagswahlen geführt haben. Die Wahlen am 4. Mai hätten nicht die sichere Grundlage für eine klare und wcitschauende Po litik gebracht. Die Koalitionserweiterung nach rechts sei durchaus berechtigt. Leider habe sich der Reichskanzler dazu nicht entschließen können, sondern den wunderbaren, idealen aber nicht durchführbaren Gedanken verfolgt, alle Parteien, von den Deutschnattonalen bis zu den Sozial demokraten einschließlich zur Mitarbeit heranzuziehcn. Ter Gedanke der Großen Volksgemeinschaft hätte auf diese Weise nicht verwirklicht werden können. Die Schuld an der Regierungskrise und der Reichstagsauslösung trage nicht etwa die Deutsche Volkspartei, sondern die Demo kratische Partei. Die Auflösung sei unnötig gewesen. Man hätte ohne die Demokraten regieren können. In Zukunft könne es aber mit einer so schwachen ewig wechselnden Regierung nicht gehen. Für die Neuwahlen gebe es nur ein Ziel: Eine feste und zuverlässige bürgerliche Mehr heit. Dr. Jarres betonte dann die Wichtigkeit der Be freiung des Ruhrgebretes und des deutschen Industrie gebietes und wendet- sich gegen die Angriffe aus demo kratischen und sozialdemokratischen Kreisen, wegen der von 'hm angeblich betriebenen Versackungspolitik, die das Rheinland ganz aufgeben will. Der Ruhrkampf sei, wenn auch verloren, so doch notwendig gewesen. Es wäre der einmütige Wille des Volkes gewesen. Die Inflation wäre auch ohne rh» gekommen. Im Weiteren betonte Dr. JarreS, daß man nach dem Verluste des Ruhrkampscs zur vorläufigen Einstellung der Reparationszahlungen kätt- kommen müssen. Damals hätte ihm aber niemand den Vorwurf zu machen gewagt, er hätte sein Rheinland preisgeben wollen. Dr. Streicinann habe diesen Weg nicht beschreiten können, er habe jedoch Verständnis für seinen Standpunkt gehabt und ihn zum Eintritt in das Kabinett ausgefordert. Iie MW-ImzSMeii MsMerlrW- Nach Meldungen aus Paris sind am Tonncrstag die deutsch-französischen Handelsvertragsverhandlungen wieder ausgenommen worden, nachdem Tcntschland sich verpflichtet habe, die Frage der 26prozcntigeu Erportaügabe nicht mehr auszurollen. Tanach würden also die bei den Verhandlungen am 5. November ausgctauchtcn Mißverständnisse beseitigt sein. Es mutz aber nochmals hervorgchoben werden, datz die Erklärung der deutschen Telegaiion am 5. November nicht beabsichtigte, diese Neparationsabgabe bei den HanLelsver- »ragsverhandlnngen selbst zum Austrag zn bringen, sondern sie wies vielmehr nur daraus hin, daß der Reichstag ein et waiges Handelsabkommen nicht ratifizieren würde, wenn durch die Neparationsabgabe die Diskriminierung der deut schen Negierung bestehen bleiben, alio eine Meistbegünsti gung de facto nicht zngestanden werden sollte. Tic Vorwürfe von gegnerischer Seite, die nach dieser Erklärung erhoben ivurden, als ob Deutschland versuchen wollte, mit den San- dclsvertragsverhandlunaen eine politische Angelegenheit zu verquicken, sind demnach vollkommen unbegründci gewesen. Tie Rechtsfrage der Neparationsabgabe ist von deutscher Seite niemals zur Erörterung gestellt worden, sondern nur die tatsächliche Rückwirkung der Neparationsabgabe aus den Warenverkehr. Tie französische Preße hat übrigens einge- standcn, daß die Lki prozentige Neparationsabgabe für Frank reich ein Trumpf bei den Handelsvertragsverhandlungen sein und als Kompen'ationsobjekr dienen sollte, und dieses Eingeständnis wird nach den neuesten Meldungen aus Paris noch dadurch bekräftigt, daß beabsichtigt wird, die Elsaß- Lothringischen Kontingente zu einem Komvensationsobjekt zu machem Ter Vorwurf, die Neparationsabgabe mit den Handeksvertragsrerhandlungen verquickt zu haben, fällt nach alldem auf Frankreich zurück, trifft aber nicht Deutsch land. Im Gegenteil ist durch die gestrigen Mitteilungen vom Quai d'Orsay bestätigt worden, daß die deutsche Er klärung vom ö. November lediglich dahin lautete, daß ein Handelsabkommen auf die Ratifikation durch den Reichstag nicht zu rechnen habe, wenn Frankreich nicht auf die Nepa< rationsabgabe verzichtet. Mitzgliickter Putsch in Athen. * London. Daily Mail berichtet ans Athen, daß eir Versuch zn einem revolutionären Handstreich, der um Mitternacht verübt wurde, durch das rasche Eingreifen der Regierung vereitelt wurde. Die Lage ist rnhia. )l Paris. Havas meldet ans Athen: Die Blätter veröffentlichen Einzelheiten über das gescheiterte Militär komplott. Sie betonen, daß die große Mehrheit der Lisiziere sich absolut einer Einmischung der Armee in die politischen Angelegenheiten widersetze. Nach den bisher bekannt gewordenen Nachrichten scheint das Komplott gegen den Außenminister General Condy gerichtet gewesen zn fein. An der aufrührerischen Bewegung hätten sich nickt mehr als etwa 30 Lisiziere, darunter General Lnia, beteiligt. Sie wollten die Mittmochnachtsitznng der Kammer benutzen, um das ParlamcntSgebüude mit Panzcrautos zu umzingeln, die Mitglieder der Negierung sestzunehmcn, dem Parlament ihre Bedingungen zu diktieren und im Falle von Widerstand die Diktatur zn errichten. Tic Negierung, die rechtzeitig von diesem Komplott Kenntnis erlangte, habe unverzüglich ihre Maßnahmen getroffen und die anirühreriscken Lisizicri feftnehmen lassen, die keinen Widerstand geleistet hätten. Die Vorbereitungen zur alliierten Konferenz. Berlin.«Die Vorbereitungen zn der interalliierten Besatzungskonferenz sind nach den im Berliner Auswärtigen Amt vorliegenden Informationen ans dem Wege direkte: Unterhandlungen zwischen London, Paris und Brussel nun mehr beendet worden. Danach wird die Belatznnqstonscrcnz voraussichtlich Anfang Januar in Brüssel zu ainmentrctcn, und zwar soll diese Konserenz nur etwa, zwei oder drei Tage dauern und zn einem kurzen Beschluß kommen, der die Regelung der Besayungsfrage insbesondere Vic .flau mung der Kölner Zone in kürzester Frist in Aussicht stell!. An dieser Konferenz werden nur England, Frankreich und Belgien beteiligt fein, sodaß die Meldungen der englischen Presse, wonach zwischen den Besatzungsmächten eine Per- ständigung erzielt worden sei, nicht unwahrscheinlich er« Seinen. Revolution in Rutzlavd? * Paris. Tie Pariser Morgcnblätter bringen in großer Ausmachung eine Meldung, wonach in Rußland eine Revolution gegen die Sowjetrcgiernng ausgcbrochen fei. Nach Ere Novelle haben die Matrosen in Kronstadt gemeutert und Trotzki gefangen genommen. Eine Be« tättgung dieses Gerüchts bleibt abzuwartcn. irr iMWli M UM« kilrm, WM cksrckckilm. Mckkl k. MnsZz,
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