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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.12.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192512169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19251216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19251216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-12
- Tag1925-12-16
- Monat1925-12
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.12.1925
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Riesaer G Tageblatt und Anzeiger «Llbtblatt mir An)tlgkr). Mrahtanschriftr Tageblatt Riesa. Lernrus Nr, L0. Das Riesaer Tageblatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der AMt-han-tmanuschaft Grossenhain, des Amtsgerichts, der AmtSanwattschaft beiui Amtsgerichte «nd des Rate» der Stadt Rieta. de» Finanzamts Riesa und des HauvtzoUamtS Melken. Postscheckkonto: Treiden lLN Eirokasie Riesa Nr, 52. 2S1. Mittwoch, 16. Dezember 1 ALS, abends. 78. Jahrq. 2o^Rtesae^?«ig«rlär^rsche!»^s«>r>^Ta>ad«ndä'/,S Uhr mltAuä^hmedrr^önr>uii^)«nwge/Urj»ä-ÜrrtS/geg«i Lorau-zähIuno^iurelneünttonul^^/lar^-PiTlinlg vucch Pos: odcr durch Boten. Für den Fall de» Eintreten» von Produktiontoerteuerungen,Erhöhungen der Löhne und Malerialienpreise behalten wir uns das Recht dec Preiserhöhung und Rachfocderung cor. Anzeigen sür di« Nummer de» Ausgabetages sind bi» 9 Ubr vormittag» aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr sitt da« Erscheinen an bestinnulea Tagen uno Plätzen miio nicht üaernomuten. Gcnndpreis sur oie 39 wm bre>te, 3 mw hohe Grundschrist.Zeu» (8 Silben) 2L Gold-Pfennige; die 89 mm breit« Reklame-eile IP) Gold-Pfennige: :-iirauLe::l>«r und eabehurh'chcc -ah Ltttfick!.:.F'c: Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klagt eingezogen werden muh oder der Auslruggcber in Kontur- gerät, Zahlung»- und (rr;ullnngsor!: Ri:'a. Lchtiäg g: Unurha?.nngLoe:!gg', „Erzähler an der Elbe". — Zm Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Trucker«!, der Lieieranten oder dec BesördecungSe:nrich:ung:n — hat de: Bcgieoe: leinen Anspruch auf Lieferung «der Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung de» Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Geethestrasje L9, M-ontwortlick für Redaktion: Heinrich Uhleinann, Niela: sür Ameiaenteil: Wilhelm Dittrich. Rie'a. Die Sphinx von Angora. Wir in Deutschland haben zur Zeit unser ganzes Interesse aus die Verhandlungen gesetzt, die uns eine neue Negierung bringen sollen, lieber die Wirren und Krisen und die üblichen Begleiterscheinungen eines solchen beinahe alltäglichen deutsche» Ereignisses vergessen wir unsere Blicke auf Borsälle zu lenken, die unter Umständen in vielleicht nicht allzu grober Zukunft auch unser Land in ihren «trudel reiben könnten. So hören wir, daß sich zur Zeit in Paris der türkische Außenminister Temfik Nuschln Ben aufhält. An und sür sich kein Ereignis, das zu irgend einem Erstaunen Berechtigung gib». Wenn man nicht zu gleicher Zeit feststellcn mübte, datz auch Tschitscherin gegen wärtig in Paris weilt. ES ist zwar bis setzt noch nicht fest gestellt, ob diese beiden Politiker in der Seinestaüt irgend wie in Berührung miteinander getreten sind. Aber die Wahrscheinlichkeit liegt nahe. ES wird auch verlautbar, daß die französische Regierung dieses ZusamMentrefseu mit einer gewissen Besorgnis verfolgt. Der Fortgang der Genfer Verhandlungen über die Mossulfrage gibt^ruch alle Veranlassung, das türkische Verhalten sebr sorgsam unter die Lupe zu nehmen. Ter Mossult'vnslikt hat sich inzwischen so zugespitzt, dab mit einer Entscheidung in allerkürzester Frist zu rechnen ist. Frankreich befindet sich hier in einer nicht allzu angenehmen Lage. Einerseits ist es gezwungen, durch den englisch-sranzösischen Kuhhandel iu der Irak- sraae den englischen Standpunkt energisch zu vertreten. Anvererseits hat Frankreich daS grüßte Interesse daran, alles zu vermeiden, was eine Trübung seines freundschaft lichen Verhältnisses mit der Türket bedeute» könnte. Es kommt hinzu, dab, wenn es zu irgendwelchen bewaffneten Auseinandersetzungen nm Irak kommen sollte, dies sich so fort auch auf die französischen militärischen Unterneh mungen iu Syrien und Marokko bemerkbar macken würde. Angesichts seiner groszen finanziellen SchiMrigketten wäre es ferner für Frankreich nntzerordentlich peinlich, zur Zeit in neue Verwicklungen hinetnzugerateu, die mit neuen groben Geldvpfern verknüpft wären. Alle diese Umstände lassen die Nervosität begreiflich erscheinen, mit der man iu Paris zur Zeit alle Begebenheiten verfolgt, die solche be fürchteten Verwicklungen beschleunigen dürften. Es ist bekannt, wie man in Moskau stets mit grober Aufmerksamkeit die Entwicklung der grotzeu außenpoliti schen Probleme verfolgt, in der Ueberzeugung, aus allen internationalen Krisen Vorteile für Las Land herausziehen zu können. Jeder Krieg ist sür die Sowjetunion ein ge fundenes Fressen. Im Mossulkonflikt sieht es eine solche Gelegenheit, passiv oder aktiv handelnd eingreifeu zu können. Man weiß, Latz die Sowjetüelegierten in Angora nicht müde werden. Tag für Tag das glimmende Feuer zu schüren, um die türkische Negierung anzuspornen, auch nicht vor dem Letzten zurückzuschrecken. Wie sich die türki schen Staatslenker die Entwicklung einer solchen kriege rischen Auseinandersetzung denken und wie hoch sie die türkische Machtstellung und militärische Schlagkraft ihrer Truppen einschätzt, ist nicht klar zu erkennen. Viele Zeichen deuten jedoch darauf hin, Satz ein Krieg zur Zeit Ser Angora-Regierung nicht so unangenehm wäre. Be kanntlich hat man von Angora aus ein inneres Reform werk in die Wege geleitet, das nicht überall den ungeteilten Beifall des türkischen Volkes fand. Die überaus rasche und sprunghafte Art, mit der man Verwaltung und Sitten in der Türkei modernisieren wollte, hat zum Teil «ine anbei- ordentlich starke Mißstimmung hervorgerufen. Man darf sogar annehmen, datz die blutigen Krawalle um Erzerum herum eine unmittelbare Folge dieser Mißstimmung waren. Wenn auch die Vorfälle in BitliS, Simas, Erzerum, Trapezund und RizS viele Opfer an Menschenleben kosteten, so konnten sie sich doch nicht zu einer größeren Gefährdung des Landes verdichten. Sie wurden verhältnismäßig rasch niedergeschlagen und nur die vielen Gerichtsverhandlungen mit ihren nicht gar zu milden Urteilen, geben noch Kunde von diesen Unstimmigkeiten. Immerhin ist die Negierung in Angora überzeugt, daß irgendetwas geschehen müsse, die Gärung unter dem Volke abzulenken. Die Geschichte hat uns gelehrt, daß gerade ein Krieg ein gutes Mittel sein kann, die inneren Schwierigkeiten eines Landes einzu dämmen. SS ist anzunehmen, daß die türkischen Staats lenker dieser Erfahrung, sich nicht verschließen wollen. Vielleicht bezwecken sie auch mit diesem Säbelgerassel ein« andere Absicht. So könnten sie mit dem Hinweis, daß dj« inneren Schwierigkeiten e» dem Lande nicht gestatten, mit den Massen in der Hand sein Recht zu verteidigen, einen tödlichen Schlag gegen ihre Gegner füllen. Welche tiefere Gründe daher in diesen türkischen Kriegsdrohungen liegen, sind nicht klar ersichtlich. Welche militärischen Vorteile könnte die Türkei in eine bewaffnete Auseinandersetzung mit der englisch-französi schen Allianz hineintragen? Bei Beantwortung dieser Frage müßte man sich erst darüber klar sein, ob die franzö sische Unterstützung des englischen Standpunktes sich durch aktive Mitwirkung aus dem Kriegsschauplatz oder nur durch eine moralische und diplomatische Hilfe answtrken wird. Sollte Frankreich von Truppenentsendungen ab- fehcn, dann würden der türkischen Armee, wenigstens zum Anfang, gewisse Vorteile beschieden sein. Ob diese Vor teile sich zu einem größeren Erfolg ausgestalten könnte», hängt von dern Eingreifen Rußlands in den Konflikt ab. Anuehmen darf man, dich die Sowjetunion alles daran setzen! wird, die türkische Stellung zu schützen. Sie wird sich bemühen, alles Notwendige an Kriegsmaterial, Waffen, Munition, Geschützen, Proviant dem türkischen Heer zur Verfügung stellen zu können. Von einem Eingreifen in den Kampf selbst dürsten sie vielleicht zunächst avsehcir. Ein M WMW Vkl Lik WemMW. M Wtliiiie» Lu MMM M. vdz. Verli n. Die Richtlinien, die der Aba. Koch gestern den Parteiführern vorlegte, sollen in, Wortlaut erst ver öffentlicht werden, ivenn ihre endgültige Formulierung festktebt. Tcbon jckt können wir initteilen, das; sie anßen- volitisch darauf hinzielcn, eine Lcbeudiamachung des LoearnogeiftcS zu erreichen, und daß der Lvisining Ausdruck gegeben wird, daß die Besetzung möglichst bald beseitigt wird. Weiter wird betont, daß ein Zusammenarbeiten dec europäischen Länder notwendig ist, und daß eine Welt- ivirtschaftSkonsrrenz geeignet sei, hier 'ordernd zu wirken. War die inuenvolitischcn Feststellungen betrifft, so ivird hervorgeboben, daß der Zolltarif kein Selbstzweck sei, sondern ein Instrument, um eine möalichit große Ausdeh nung des deutschen Handels in der Welt zu erreichen. — Ferner wird die Frage der Siedlung angeschnitten, die mehr als bisher gefördert werden müsse, besonders nm den JnlandSmarkt zn starken. ES wird die Notwendigkeit betont, daß die Wirtschaft rationalisiert wird. Um bei diesen Bemühungen zn einer höheren Wirtichaitlichkeit zu komme», wiro ein enges Zusammenarbeiten zwischen der Wirtschaft selber und der NeichSregierung, sowie den Regierungen der Länder gefordert, damit sie sich aegenseitig i« die Land arbeiten. — Es wird weiter die Einsetzung eines Sachverftändigenausschnsfrs zur Prüfung der Steuergesetze verlangt. Eine Reihe von Forderungen werden auf fozialvolttischem Gebiete gestellt. Die Be sprechungen mit dem Arbeitsminister haben hier bereits eine Grundlage gegeben. Im Arbeitsministerium liegt trreitS ein Gesetzentwurf vor, der alle 2lrbeitszeitfrag«u zusammen faßt. lKiiiderschnß, Schutz der Franenarbrit, SonntagS- arbeit usiv.) Hinsichtlich der Ratifikation des Washingtoner Ab- kommens wird gesagt, daß sie gleichzeitig mit Frankreich, Belgien und England erfolgen sollte, damit eine gewiße Gegenseitigkeit der hauptsächlichsten Industrieländer gewähr leistet wird. Tie Besprechungen im Reichstag. Berlin. iFunkipruch mittags l Uhr.) Heittc vvrmittaa gegen ll Uhr wurden die Befpreckuuqeu des Abg. »loch mit Len Vertretern der Parteien, die Gr die Große xoaln . Frage komme», im Reichstag w'.cder ....sgeileuu.Tie einzelnen Fraktionen hatten dicstlben Herren ciuiandr Ticnstag. Zinn ersten Mal nahm auch die Wirtscha'ili. e Vereinigung an diesen Besprechungen teil. Tie Parteiführer berieten über die Ausnahme, die die -lochlchen Richtlinien bei ihren Frattivnen gesunden l eben. Ara. Marr tZenrr.» reine mir, daß die Zenirumsirattion grundsätzlich ans dem Boden des Kochschen Programms sich; Nach ihm berrchle:^.! d^e Abgeordneten Miillei ^.-alen <Soz > n. Tr. «mol; »TVP-t über die Stellungnahme i.'ner Frmtt Hj.rl-.i ergab iick die Notwendigkeit von Rückfragen, die Zue au. edehnre Er örterung bervorrieken. an der st..; auch der NcichsarbeirS- minißer Branns bcttnligic. Tie Besprechungen d-b Nba. stoch u:;r den rlcnuhrern waren nach I Ul.r nttrnw. neuer:. Sw . sich ans die einzelnen Punlrr des vo.: Herrn stow e.w. e.rrbettcren Programms, durch die er üie Meinungsverschiedenheiten nnrer den Parteien ausznalc:a>cu iucne. Er wurde iuiließ- iich beauttragi, eine neue Formulierung seiner Nickttiuicn vorzunchme». Tie Frattivnen sttleu Herne abend darüber bcrairn. Tie Ltellunguahmc der Teirwkratkn. vdz. Berlin. Im Reichstag wurde au: Tieu-tac gegen 5 Uhr nachmittags von vewokratrschcr «cito Glgcu- des Comwuuiau-c ansgegeben: ..Tw Führer dec Fraktionen der Deutichen VoikSvartei, der Bai;r. BolkSpartei, des Zentrum?, der Tcinotraien und der Sozialdemokraten vec» handelicn heute über Vas vom Bog. stock auiac telitc Programm. Es ergab lick grundsätzliches Einv-rstäublns. ES wurde aber Vorbehalten, Laß d.e Fraktionen, Lce beute nbeud zusammentrereii, noch Ergänzung.n oder Klar stellungen verlangen können. Tie Führer treten morgen vormittag zu abschließender Beratung über Las Programm erneut zusammen." neues Gesicht bekäme die Angelegenheit aber, wenn die Londoner Negierung sich dazu entschließen sollte. Leeres formationen auf Sem Wege über Konsiantinopel in die Türkei einmarschieren zu lassen. Ern Konstantinopel unter englischer Herrschaft wäre für Rußland das Unerträg lichste, was es sich denken kann. In diesem Falle könnte die Wahrscheinlichkeit etntreten, daß Moskau sich zu einem aktiven Eingreifen entschließt. Ter Krieg bekäme dadurch eine Ausdehnung, die dem Völkerbund alle Veranlassung geben müßte, sich einzumischen. Die Zusammensetzung des Völkerbundsrates, in dem der Einfluß Englands und Frankreichs vorherrschend ist, läßt darauf schließen, daß man zu Entschlüßen kommen würde, die vor einer militä rischen Aktion gegen die Sowjets nicht zurückschrecken. In diesem Augenblick dürfte der Moment gekommen sein, in dem auch das deutsche Bolk recht unmittelbar in die Ereig nisse hineingezogen wird. In Locarno gab man uns zwar Versicherungen, datz der Völkerbund im Falle einer kriege rischen Auseinandersetzung ein Land nicht in den Strudel der Kriegswirren hiueinziehen dürfe, wenn die militärische Gestaltung dieses Landes eine solche Mitwirkung an einer Bölkerbunbsaktion nicht gestatte. Wir dürfen nicht ver gessen, diese Versicherungen waren nicht bindend. Sie waren nur die Auslegung eines Völkerbundbcschlufses, die einige ihm angeschlossenen Mächte von sick ans aügaben. Eine feste Sicherheit ist uns also in keiner Weise gegeben worden. Man hat in den Locarnotagen immer darauf hingewiesen, datz eine solche Möglichkeit, die ein Eingreifen Deutschlands im Verfolg eines Bölkerbundbeschlusses verlangen sollte, in ganz weite nebelhafte Ferne gerückt sei. Der Nebel, der um diese Möglichkeit gewoben wurde, hat sich recht rasch verflüchtigt. Und wir sehen jetzt mit erschreckender Klar heit die Umrisse einer Gefahr, auf die übrigens auch von deutscher Seite während der Locarnoverhandlungen sehr deutlich hingewicscn wurde. Wir haben also alle Veran lassung, die Ereignisse, die sich um Len Mossulkonflikt herum abspielen, mit allergrößtem Interesse zu verfolgen. Und von uns aus alles zu tun, was uns vor dem Sineinziehen in den Hader dieser Völker bewahren kann. Wir könnten sonst unter Umständen ein Erwachen erlebe», das uns das letzte rauben kann, was wir überhaupt besitzen. Tie Augen auf, meine Herren in Berlin, der Friede ist in Gefahr! WWW »er WWW. Das Moffulgebiet dem Irak zugesprochen. * Gens. Gestern abend ist die aus London erwartete Zustimmung auf die der englisch«« Regierung mitgeteilten Bedingnngen sür die in Aussicht genommene Entscheid»«« in der Mossulsrage eingetrofsen. Die englische Delegation machte dem Rat, der in geheime): Sitzung tagte, davon sofort Mitteilung. Damit ist die Entscheidung über das Moffnlge- biet gefalle«. Das Gebiet wird endgültig dein Irak znge- fprochen. England übernimmt das Mandat für weitere Jahre «nd ist bereit, sofort mit der Türkei in wirtschaftliche Verhandlungen einzutrcten, die der Rat ausdrücklich von England fordert. Die öffentliche Bekanntgabe des RatSent- schetds erfolgt Mittwoch nachmittag. Man vermutet, daß die türkische Delegation entsprechend ihrer bisherigen Sattuug an dieser Sitzung nick' teilnehmen wirv. Tie türkische Dele gation scheint sich jedoch über dic'c Frcge nicht ichljjiug zn sein. Ter Lohnkouslikt bei Ser Reichsbahn. Anrufung des Reichsarbeitsminifters durch die Gewerkschaften. »Berlin. Tie Eiscnbahnertariforganisanonen nah men gestern in einer gemeinsamen Konferenz zu dem nega tiven Verhandlnngsergcbnis über di: Lohnforderungen des Personals Stellung und beschlossen nach eingehenden Er örterungen den Reichsarbritsminifter nm Einleitung eines Schlichtungsverfahrens zn ersuchen. Das Schreiben an den ReichsnrbeitSminister bat folgen den Wortlaut: „Die Verhandlungen vor dem Schlichter am 3. Dezember dS. Js. in der Lohnstreitangelegenheit bei der Deutschen Reichsbahn führten zn folgendem Vergleich: 1. Tie am Lohutarifvertrag beteiligten drei Arbeit- nehmerorganiiationen werden alsbald ihre Forderungen der Hauptverwaltung der Deutschen Neichsbahngeiellschast über reichen. 2. Die Deutsche ReichSbahngesellschait ist bereit, in Ver handlungen mit den Arbeitiiebmerorganisationen ciuzutreteu. 3. Das gegenwärtige Verfahren ist damit erledigt. Diese Verhandlungen Haden am 7. und 14. ds. Mts. stattaeiun- den, ohne daß sie ein annehmbares Ergebnis herbeige'ührt haben. Auf Grund dieser Tatsache gestatten sich die unter zeichneten Lrganilationeii, den Herrn Reichsardeirsmnnster zu ersuchen, einen Schlichter zn bestellen und damit ein Schlichtungsverfahren über den Lohnstreit bei der Reichs bahn einzuletten. M MbeutW Molli; Liiritz AMM. Nach einem der Pariser Landwirtschaftlichen Akademie vorgelegten Bericht hat in der französischen Zone von Marokko allein der Umfang des mit Getreide bebauten Gebietes in der Zeit von 1920 bis 192t nm 790 090 Hektar zugcnommcn, nämlich von 2 MO 00" ans 2 700 000 Hektar. Die Gerste nimmt mit über einer Million Hektar Anbau fläche den ersten Platz ein, dann folgen Weizen ans über 900 000 Hektar, Mais auf 187 MO Hektar, -Laser aus 10 000 Hektar. Ter Flachsbau ist dagegen ans 14 000 Hektar zurück gegangen. Der Gemüsebau hat schon so stark zngcnommcn, daß Gemüse als wichtiger AuSfnhrartitcl in Betracht kommt. Besonders befriedigt ist man in Frankreich von den Ergebnissen, die ans den Baumwvllpftanznngen an der Mündung des Mul-ttfflnsseS und in den Gegenden von Ehania und Marrakesch erzielt wurden, da sich Frankreich immer mehr von der Banmwolleinsnhr ans dem AnSlande sreizumachcn sucht. Auch die «channcht in den Bergen und in den Halbwüsten Gegenden nimmt beständig an Ilm sang zu. Bemerkenswert ist noch, daß von den in der marokkanischen Landwirtschaft beschäftigten Ausländern Franzosen lind.
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