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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.01.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192601151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-01
- Tag1926-01-15
- Monat1926-01
- Jahr1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.01.1926
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ii« !k en brru» ?" — >er ff Anmerkung: Starker Schneeftiir ». 17. 1. W M»I m Am VM. rie Deutsche Zeitung meldet aus Kiel: Dir Küsten- (unkftclle sing gestern nachmittag eine Funkdepesch« des von, Eise eingcschlosscncn Frachtdampfers „Sanra Kunst» nanu" ans, in der eS heißt: Vorhandene Lebensmittel reichen nur noch vier Tage. Wir sind jetzt «och von keinem -Zlugzcug ausgesucht morde«. Erbitte« dringend schleunigste Hilfe. „Laura Kunstmann", 28^> Grab Länge, 60,1 Grad Breite. Zeit: 8,80 Uhr abends. Wie -aS genannte Blatt schreibt, war die Funkdcpeschc für Kronstadt bestimmt und man nimmt an, daß dem cingcschlossencn Schiffe im Lause der> heutigen Tages Hilfe gebracht wird, lieber die Ver proviantierung der vom Eise blockierten Schiffe wird dein gleichen Blatte aus Kreisen dcS NcichSwehrminiiterinmS rnitgcicilt, daß man außer Flugzeugen auch den Transport von Lebensmitteln über daö EiS vom nächsten Stützpunkt ins bcnntzt. Vermischtes Sin Liebesdrama im Theater. In Triest «reignete sich am Mittwoch abend in der Borhalle des Rosetti-Tliearers nach Schluß eines Liederabends eine tra gische Eifersuchtsszene. Ter 24 jährige von seiner Kratt geschiedene Student dec Philosophie, David Brill, feuerte, auf seine gewesene Krau, die 22 Jahre alte JneS, geb. kienivento, vier Revolverichüne ab. Die Unglückliche war ?ald daraus tot. Durch die Schüsse wurde auch die Mut er der Krau ans dec rechten Bruüseitc schwer verletzt i rnd mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Der Mör- ' -.„.u-piele dasür gesehen, und die Anlässe waren gering, 'fügiger, als es in seinen Augen dieser hier sein würde. Ich bin nur zu gewiß, daß ein Ungehorsam meinen Bruder für immer um das Vertraucn meines Vaters und damit zugleich um seine ganze Zukunft bringen würde." Herta erwiderte nichts, aber die Fröhlichkeit, di« während der letzten Wochen ihr Wesen so liebenswürdig verändert hatte, machte anfs neue einer schwermütig nach« denllichen Stimmung Plag deren Ursache Magdalene mit all ihren freundlichen Fragen nicht zu ergründen ver mochte. — Wie hätte die junge Gesellschafterin ihrer kranken, von feder Erregung schwer geschädigten Herrin denn auch ver raten dürfen, was ihr so schwer auf dem Herzen lag! Sie war ja vielleicht die einzige im Hause, die darüber Aus kunft zu geben vermocht hätte, weshalb Eberhard Rominger trotz der ihm auserlegten Einschränkung von so unverwüst lich guter Laune war — und weshalb er es für zweckmäßig gehalten hatte, die lauernden Anspielungen seiner Stief schwester zu überhören. Ihrer Gewohnheit, einige Nachtstunden der Lektüre irgendeine« Lieblingsschriftstellers zu opfern, verdankte sie den Schlüssel zu dem Geheimnis, mit dem der jung« Frei herr sein Tun bisher für die anderen zu umgeben verstanden hatte. Die Schlafzimmer der Villa waren dergestalt in einer Flucht gelegen, daß ihr« Fenster sämtlich auf die breit« Veranda hinausgingen, di« an der Südseite des Hause« in der Höhe de» ersten Stockwerk» dahinlief. Nur di« von Magdalene bewohnten Gemächer lagen nach der anderen Seite hinaus, weil sie dort von dem Rauschen der Bäum« weniger in ihrer nächtlichen Ruhe gestört wurde. Bon den vier Schlafzimmern an der Veranda war das- senige Herta» das erste. Diejenigen Mabel» und des alte» Freiherrn schlossen sich an, während der von Eberhard de- nutzte Raum den letzten in der Reihe bildet«. Vie prächtigen alten Bäume de» Garten» streckten ihr« Zweige -um Teil bis hoch über di« Veranda hinaus, so daß e, für einen halb- weg, gewandten Turner kein allzu schwierige, Kunststück und kein irgendwie bedenkliche» Wagni» bedeutete, mit ihrer Hiff« bi» zur Höh« de» ersten Stockwerk» empor» ,«klettern. Niemandem hotte sie etwas von ihrer Wahrnehmung mitgeteilt, aber sie hatte Gelegenheit gefunden, sich in der Frühe des nächsten Taaes unauffällig davon zu überzeugen, daß das nächtliche Erlebnis nicht etwa nur «ine Vor spiegelung ihrer durch die Lektüre erregten Phantasie ge wesen war. Riedergetretenes Gebüsch und ein paar kleine geknickte Baumzweige hatten ihr den untrüglichen Beweis geliefert, daß jemand vom Garten aus zu dem Balkon emporgeklettert sein mußte. Und es gab für sie nicht den geringsten Zweifel, wer dieser Jemand gewesen war. In der folgenden Nacht hatte sie dem Buche in ihren Händen nicht di« geringste Aufmerksamkeit gewidmet, sondern sie hatte mit äußerster Anspannung aller Sinn« auf jeden Laut von draußen gehorcht. Ihre Geduld war auf eine hart« Probe gestellt worden, denn di« groß« Standuhr im Vestibül der Billa hatte bereits die dritte Stunde verkündet, ohne daß etwas anderes vernehmlich geworden wäre, als da» leise Rauschen des vom Meere herüberwehenden Winde« in den Baumwipfeln. Dann aber hatte ihre Erwartung sich dennoch erfüllt. Wieder hatte sie die behutsam schleichenden Schritt« auf den leise knarrenden Brettern der hölzernen Veranda ge hört, und wieder war ein Fenster geschlossen worden, da» nur da» letzt« in der Reih« gewesen sein konnte. Nacht für Nacht hatte sich seitdem dieser Vorgang wiederholt. Und e» war darum wohl begreiflich, daß die jung« Gesellschafterin «» nicht über sich gewonnen hatte, in Magdalenen« Befriedigung über den bewunderungs würdigen Gehorsam ihre» Bruder» «inzustimmen, und daß sie wie unter dem Druck einer schweren Sorg« um herging. E» war ein harter Kampf, den sie in diesen bangen Lagen mit sich selbst zu bestehen hatte. Alle» in ihr wollte sie dazu dränge«, Eberhard zu warnen und ihm den frevel haften Leichtsinn seine» Beginnen» -um Bewußtsein zu bringe«. Aber eine sehr begreifliche Scheu verschloß ihr doch immer wieder, wenn sich «in« Möglichkeit zur Aus führung ihre« Vorhabens geboten hätte, di« Lippen. Wie durfte st« sich denn auch herausnehmen, unberufen den Mentor de» jungen Freiherrn zu spielen l Mußte sie nicht darauf gefaßt sein, daß er mit unwilligem Erstaunen ihr« Einmischung in seine Privatangelegenheiten -urückwie», und daß er sie vielleicht sogar fortan im verdacht der häßlichsten Spionage haben würde? Noch weniger aber Konnte sie daran denke«, die An geberin zu machen, wär« «« auch nur Magdalrn« gegen- übet gewesen.: Auch wenn st« «» in der besten Absicht getan hätte, e» wär« nach ihrem eigenen Empfinden doch immer «in« verwerfliche Handlungsweise geblieben, um so verwerflicher, al» sie die Personen ihrer Umgebung in zwischen genugsam kennen gelernt hatte, um vorauszu- sehen, daß sie ihr« krank« jung« Herrin damit ganz umsonst in Angst und Aufregung versetzen würde. Den» wenn Eberhard bis jetzt taub geblieben war gegen di« Bitten und Vorstellungen seiner Schwester, so würden ihre Be schwörungen wahrscheinlich auch in Zukunft keinen besseren Erfolg haben. Und st« würde durch ihr« Mitteilungen vermutlich nicht» andere» erreichen al» «in« Trübung de» bi» jetzt so harmonischen und zärtlichen Verhältnisse» zwischen Bruder und Schwester. All« diese Erwägungen verurteilten sie za einem Schweinen, da» ibr doch wiederum auch al» ein schwere» r-r AuSkvitrtige Ausschuss de» Netch-t«,«. Berlin. (Funkspruch.) Der Au»w«rttge ««»schuß de» Reichstages trat heute, Freitag vormittag, wiederum »« einer Sitzung zusammen und setzt« bi« AnSsprach« «der de« Stand der AuSwirknnge» vo» Locarno fort. Auf der Tagesordnung stand ferner noch da» vorlänfig« Wirtschafts abkommen mit Spanien und der Znsatzantrag »»» deutsch niederländische« Handel»» »ad SchmechrlDabkom««». Zum Schluß wurde mit allen Stimmen gegen di« «ine Stimm« de» Abg. v. Reventlow (Völk.) bet Stimmenthal tung der Kommunisten folgend« Entschließ««» de» Ab», vo» Rhei«vabe« (D. Bp.) angenommen: Der Ang- schuß nimmt in einer Debatte über die Auswirkungen de» BertragSwcrke» von Locarno von den Presienachrtchte« Kenntnis, wonach der Unterausschuß der Botschasterkonse- renz beschlossen haben soll, bi« Truppenzahl der Besatzungs mächte in der »weiten und dritten Rhetnlandzone auf zirka 75 000 Mann festzusetzen. Tine Verwirklichung diese» Be schlusses würbe berechtigte deutsche Erwartungen auf da» stärkste enttäuschen. Sie würde nicht nur bi« in früheren langwierigen Verhandlungen »wischen Deutschlanv und de» Besatzungsmächten bereit» erzielten Ergebnisse (Note der votschafterkonferen» vom 1«. November 1S2Si Erheblich« Herabsetzung der BesatzungSstärken auf annähernd normal« Stärk«, b. i). annähernde deutsche Friedensstärke) wieder umstoßen, sondern überhaupt in krassem Widerspruch »u der politischen Lage stehen, wie sie durch die Unterzeichnung der vertrüge von Locarno geschaffen werben sollte. Der Auswärtige Ausschuß richtet auch im Hinblick auf weitere anstehende außenpolitische Entscheidungen da» nachdrückliche Ersuchen an die RcichSregierung, ihre augenblicklichen Be mühungen um Herabsetzung der fremden BesatzungSstärken auf die Zahlen der früheren deutschen militärischen Be- lcguug (45 000 bis 50 000 Mann) und eine dem Zweck de» Dcrtragswcrkcs von Locarno entsprechende Regelung de» BcsatziingsrcgimeS aus das energischste fortzusctzen und dem Auswärtigen Ausschuß baldmöglichst von dem Erfolg ihrer Schritte Mitteilung zu machen. der wurde verhaftet Vie Ehe tv« vor vier Fahre» zwi schen dem damal« 20 jährigen Studenten und der Ist- jährigen Ine» gegen den Willen der Eltern geschlossen Id« waren damals Studenten. Bald aber gaben ... .... dtum auf und flohen nach Istrien, wo st« sich lange aufhielten. Schließlich gaben d.e Eltern den Wider stand aus und e» erfolgte eine Versöhnung. Die Eh«, der »wer Sinder entstammten, war jedoch üherau« un glücklich. Der jung« Brill war di» »llm Wahnsinn eifer süchtig. Die Frau verließ mehrere Mal« die Wohnnng ihre» Manne» und ging zu ihren Eltern. Jrnmc ' aber versöhnten sich die jungen Leute, bi» sie doch beschlossen, gemeinsam die Scheidung «Inzureiche», die im Dezember erfolgte. Trotzdem verfolgte der ge schiedene Gatte ferne gewesene Frau mit Eifersucht. Zum Raubüberfall rn Rordhausen. Di« Oberpostdirektion ersucht um Verbreitung folgender Be richtigung zu dem gemeldeten Raubüberfall in Nord haufen: Der Geldtran»port, auf den die Räuber «» abge sehen hatten, betrug nicht, wie gemeldet, V« Million Reichsmark an Postgeldern- Die Summe war ganz er heblich niedriger, da Beträge von etwa SSO MO Mark durch da« Postamt in Nordhausen überhaupt nicht an die dortige Reichsbank abgelteiert wurden. Weibliche Geldschrankknacker. In Blever« Heide (Holland) wurden von zwei Landjägern zwei junge Mädchen von dort im Alter von 19 und SO Jahren wegen Einbruchdtebstahl» verhaftet. Die be den „Damen", die bei ihrer Verhaftung noch mit Brecheisen und Totschlägern bewaffnet waren, hatten in einem Geschäft 2200 holl. Gulden aus einem Schrank gestohlen. Der Schrank war mit Brecheisen geöffnet worden. Festnahme zweier Brandstifter. In Lau- ban gelang e» der Polizei, zwei arbeitslose Oesterreicher, die von e<ner Braunkohlengrub« entlassen worden waren, und verdächtig sind, auf ihren Bettelfahrten Ställe und Scheunen angezüudet zu haben, festzunehmen. Schnee im Schwarzwald. Aus Freiburg i. Br. wird gemeldet: Der strenge Frost der letzten Tage hat seit gestern abend etwas nachgelassen. Heute nacht setzte leichter Schneefall ein. Der ganze Schwarzwald und die Rheine! cue haben eine Schneedecke, die ans den Höhen über 1000 Meter durchschnittlich 75 Zentimeter beträgt, unter 1000 Meter bi» tn die Ebene hinein etwa 10 Zenti meter. Heute vormittag schneit eS weiter. Hochwasser und Erdstöße in Kleinasien. Infolge zweitägigen strömenden Regen» ist der Seihun bei Adana über die Ufer getreten und hat das anliegende Ackerland überschwemmt. Menschenverlustc sind nicht zu beklagen. Bei Balikcissir, Secaiköi und Demirdji sind gestern vormittag mehrere Erdstöße erfolgt, die jedoch keinen Schaden angerichtet haben. Große Trockenheit in Südafrika. „Time»" meldet onS Johannesburg, infolge dec andauernden Trockenheit herrsche m den landwirtschaftlichen Kreisen von Transvaal und des Oranje-FreistaateS große Be sorgnis. Die Maisernte sei tief unter dem Durch schnitt. Winter in Norditalien. In Nordttalicn dauern Kälte und Schneefälle an. Aus Genua werden 10, auS Mailand 10 Grad unter Null gemeldet. In Florenz soll der Schnee gestern abend 35 Zentimeter hoch gelegen haben. In Rom fällt warmer Regen. Zwei Millionen Kilogramm Tabak ver brannt. Eine Feuersbrunst zerstörte in Pvla große Tabaknicdcrlagcn. Zwei Millionen Kilogramm Tabak im Werte von 25 Millionen Lire verbrannten. Wolssplage in Wilna. Im Gebiet von Wilna hat unter dem Einfluß des starken Frostes eine wahre Wolssplage eingesetzt. Fast täglich lausen Nachrichten von Ucbcrsällcn von Wolfsrudeln aus menschliche Siedlungen ein. In den Vororten von Wilna selbst sind schon Wolfe gesichtet Wörden. Unrecht erschien. Und so harrte sie n einer Stimmung, die mehr und mehr den Charakter mailicher Verzweiflung an nahm, der Ka.astcophe entgegen, dir nach ihrer lieber« zeugung unausweichlich kommen mußte. Und sie kam in der Tat! Es war in der fünften Nacht nach ihrer ersten ver dächtigen Wahrneh,...-.ng. Wieder saß sie lauschend am Fenster ihre» Schlafzimmers, und wieder hielt sie das Buch, besten Inhalt ihre Gedanken nicht von dem Gegen stand ihrer Sorge abzulenken vermochte, nur zum Schein auf dem Schoße. Es war zwischen zwei und drei Uhr morgens, als sie ein leichtes Geräusch unten im Garten vernahm, unmittelbar gefolgt von einem Rauschen und Knacken der Zweige. Mit stockendem Herzschlag horchte sie hinaus. Und dann — sie fühlte sich von eisigem Schrecken durchrieselt — dann gab es einen lauten Krach und einen dumpfen, unheimlichen Ton wie von dein Aufschlagen eines schweren Körpers auf den Boden. ' Ein paar Sekunden lang war Herta vom Entsetzen buchstäblich gelähmt. Dann aber raffte sie energisch alle Kraft ihres Willens zusammen und üjfaete, vorsichtig jedes unnötige Geräusch vermeidend, das Fenster. Die Nacht war so hell, daß draußen alle Einzelheiten fast ebenso deutlich erkennbar waren wie am lichten Tage. Herta sah, wie sich die über die Balkoubrüftung emporragendcn Zweigs eines Baume» bewegten, und unmittelbar darauf sah si; ein menschliches Antlitz, da» Gesicht Eberhards, über die,er Brüstung erscheinen. Obwohl sein Fall ohne Zweifel ziemlich schwer gewesen wär, mußte er sich doch sofort wieder aufgrrafft und oie verunglückte Kletterparti« abermals begonnen haben. ' di« halbe Betäubung des Sturze« hatte ihn augensLe um einen Teil seiner sonstigen Gewandtheit geb. Denn er schwang sich mit soviel Geräusch über das La gelander, daß Herta von neuem vor Ängst erzitterte. Und ihre Furcht war nur zu wohl begründet g-w denn der jung« Mann hatte erst wenige Schritte gcucn, al» Herta vernahm, wie man sich anschickte, eines der be- nachbarten Fenster vo» drinnen zu öffnen. Der Rk-icl schien sich al» widerspenstig zu erweisen, denn die Gese.i- fchafterin hörte das leise Erklirren des Glase» unter de.« ungeduldigen Rütteln der Person, die sich da vergebens abmühte. Aber st« prie» in der Stille ihres Herzens die Gunst de» Zufall», der die» kleine Hindernis einer Eni. decknng aeschasfrn, und sie zauderte keinen Augenblick, das einzige Mittel zu ergreifen, da» sich ihr in dieser ver. zweifelten Situation zu Eberhard» Rettung zu bieten Sich «eit au» dem Fenster neigend, streckte sie ihre Hand nach dem Näherkommenden au» und erfaßt« seinen Arm. „Kommen Siei" flüstert« sie in kaum vernehmlichen Lauten. „Hier herein in mein Zimmcrl — Aber schnell! — Um de» Himmel, willen, schnell l" Und ohne Widerstreben leistete er der Aufforderung Folge. Die Fensterbrüstung war niedrig genug, daß er sie mit Leichtigkeit übersteigen konnte. Und in demselben Moment, wo Herta den geöffneten Flügel geräuschlos hinter ihm zudrückt«, wurde nebenan das Fenster aufgerstsen, und ein« gebieterische Stimme rief in den Garten hinaus: Wer schleicht hier auf dem Balko» m,. «L'Er.K'i'M Massenlotterie siel aus die Nummer 126 SOS. Die Ge winner sind kleine Leut« au» Worm», die nicht mit Glück»- gütern gesegnet sind. .Leer« Kassen bei einer Ortskrankenkasse- Blättermeldunsen »usolg« Haden einige Aerzt« in Weil burg, die em« Forderung von 11000 Mark argen die dortige Ortskrankenkasse hatten, vom Landgericht Lim- bürg ein Urteil gegen di« Sasse» erwirkt, da« aber mangel» MHfe nicht vollstreckbar war, auch die Gießener Untv«rkttät»Mnik soN ein« Forderung von etwa 1000 Mark habe». Der Geschäftsführer der Kasse wurde vom Amt entbunden. Die Aerzte behandeln Kassenmttglieder jetzt nur noch gegen Barzahlung , Der Suhmaaen al» Schmuckkästchen In Niederaula be» LerSfeld sand ein Meboermeister im Magen einer geschlachteten Kuh sechs Nägel, eine Brosch«, ein Stück von einem Aranatrmg mit Eichenlaub und einem daran hängenden Eisernen Kreuz mit Kette. Die Gegen stände waren alle gut erhalten. «arftberüßw. Dresdner EAl»ckt»t«d«»rkt vom 1«. Januar. Auftriel 1. »24 Kälber; 2. SS Schafe; S. 1S1 Schweine, zusammen 788 Tiere. Preise in Reichemari iür SO Kilogramm Lebend» und (im Durchschnitt) für Schlachtgewicht: Kälber: l. beste Mast, und Saugkälber 74 bi» 78 (123), 2. mittlere Masi» und gute Saugkälber «8 bi« 72 (N7), S. geringe Kälber «0 bi« 65 (N4). EEas« wie am Montag Schweine: I. vollfleischige der feineren Raffen und deren Kreuzungen lm Alter bi» I'/, Jabr 88 bis VO (N4), 2. Fettschweine SS bi» S4 (IM. 3. fleischige 78 bi« 84 (l08). Ausnahmepreise über Notiz. Di« Pi eise sind Marktpreise. Si« enthalten sämtliche Evesen de« Handel« für Fracht-, Markt» und Berkau fSkosten, Umsatzsteuer usw. und beziehe» sich au) nüchtern gewogene Tiere. Die Dtallpreisc oecriiigern sich ent sprechend. Tendenz des Markte» t Geschäftsgang in Kälbern mittel, in Schweinen langsam. «mtlt-ti festgesetzte Preise »n der ProduktcnvSrse zu Berlin am 14. Januar. Getreide und Oelsaaten pro 1000 k-r, sonst pro 100 4-<- in Reichsmark. Weizen, märkischer 247 — 258, pomm. 247—2L3 Rogge«, märkischer I4S-152 Mecklenburg. —, pomm 144-151. «erste, Futtergerste 150-164. Sommergerste 182-200, Wintergerste 150—ISt, Hafer, märkischer 160-171 pomm. —, westprenß. —, Mat», loco Berlin —, Waggon sre' Hamburg —, Weizenmehl, pro 100 kg frei Berlin brutto inkl. Sack (feinste Marke» Uber Notiz) 82,75—36,25. Aoggen- melll pro 100 k» frei Berlin brutto inkl. Sark 22,25—24,25. Weizenkleie, irei Berlin 11,25—11,50. Roggenkleie, srei Berlin s,75-10,25. Reps 350-855. Leinsaat-. Vikwrtn-Erbsen 26.00 bis 84.00, kleine Lveisc-Erdien 22,00 — 25,00. Futtererbse» 20,00- 22,00. Peluschken IS,00 -20.00. Ackerbodnen 20,00 bi» 21,00. Wicken 20,50—23,00. Lupinen, blaue 12,00—12,50, gelbe 14,00—15,00. Serradella alte —, «cne 18,00-19,00. Rapskuchen 15,25-15,50. Leinkuchen 23,60-28,80. Drucke,ischnistel 8,10 bis 8,30. Toha-Schrot 20,50-20,60c Torfwelaffe 80/70 8,20-8,40, «artoffettiockrn 14.70-15.70. BrrkedrS-lveretn Oberwiesenthal im Erzgeb. Tel. SSü Wetter-Bericht vom 14. Januar 1926, früh. In einer Nacht nun — di« zweite Morgenstunde war bereit» vorüber — war Herta bei ihrer Lektüre durch ein Geräusch aufgeschreckt worden, da» wohl darnach angetan . Denn e» war da» Geräusch von alkon vor ihrem Fenster. Si« hatte geschoben, um hinauszuspähen. Aber >ohl aber war ein Klang an ihr Ohr gedrungen, wie wenn , ... » ... Johanne» Rominger» Schlafzimmer gewesen, wo da» geschah. Sie schlug nicht Lärm, wie «» vielleicht jede» andere di« zweite Morgenstunde Herta bei ihrer Lektüre durä rden, I war, sie zu beunruhigen. Schritten auf dem Balko, , den Dorhang beiseite geschoben, um hinauszuspähe p« hatte nicht» mehr wahrnehmen können. W , «ar ein Klang an ihr Ohr gedrungen, wie wenn behutsam «in andere» Fenster in der Reih« gelchlossen würde, lind es war sicherlich weder tn Mabel» noch in Johanne» Rominger» Schlafzimmer gewesen, wo da» geschah. Si« schlug nicht Lärm, wie «» vielleicht jede» andere weibliche Wesen an ihrer Stell« getan haben würde, sondern sie begnügt« sich, noch minutenlang mit ange spannter Lufmerksamkeit ln di« Nacht hinau»zulauschen. Und dann, da alle» totenstill blieb, suchte si« ihr Lager auf, von einer bangen Sorge erfüllt, die ihr schwerer auf der Seele lag al» die Anast vor einem nächtlichen Lin- ßrechMUKdLied.^ Temperatur Cels. Barometer Stand: Wind richtung Schnee höhe Sport-Berhc Ski s Rodel iliniffe EiSbahi; - 10« tiefste Temp. — 17° 68,0 NV. i. Tale b.60va> a. d. Kanin, b.SOain vorzüglich
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