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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.01.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192601194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-01
- Tag1926-01-19
- Monat1926-01
- Jahr1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.01.1926
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Riesaer O Tageblatt und Anreig?v iElbeblattundÄmeiaer». Dienstag, 19 Januar 19LH, abeuvs 15 79. Jadra 2o« rtziiiarr rageblon «rick«m» irtk» Lag ad«nd«' '„k Uhr MN tziuLnatzine err Lvnn. uno ,>cuwgc. «ezuisprei«, 8«8«n Avrauüzatstuon, >ur cio^i Älvocu :o,arc Polung cucch oder durch Voten. Für den Fall de« Eintreten« von Produktion«oerteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialirnpreis« behalten wir un« da» Recht der Preiserhöhung und Rachfordcrung vor. Anzeigeir Uir die Runimer de« Ausgabetage» sind bi« S Uhr vormittags auszuaeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für das Erscheine» an bestimmten Tagen und Platzen wiro nicht übernommen. Grundpreis für die 8b mm br«>te, 3 ww hohe Grundschrist.Zeile iS Silben) Gold-Pfennig«: die SS mm breiie Reklamrzeile lOO Gold-Pfennige: zeitraubender und tabellarischer Sah Aufichiaa. Feste Tarife. Veinilligter Rabatt erliicht, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogrn werden niuh oder dec Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige llnrerhoitungSbeilagr «Erzähler an der tzlbe". — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Ctürungen des Äetriebes der Truckerei, der Lieferanten oder de: Le'vrderung«-inrichtungeu — dal der Äezieder leinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlirsrrung der Zeitung'oder aus Rückzahlung de« Bezugspreises. Rotation«druck und Berlag: Langer L: Winterlich, Riesa. itzclchästSsttlle: Goethestrajze 5V. i>',»on«wortlich für R,-a"ftn- Heinrich UHIemann, Riela: iür Anz«ia»nt«il: Wilhelm Dittrich, Riesa. und Anzeiger lElbeblattundÄryeiger). rrahtanschrist.^Tag-bioit Riesa. Das Riesaer Tageblatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen P°itscheckr°nt2: Tr-^dcn lL3b der AmtShalchtmanuschaft Arotzenhai», des Amtsgerichts, der AmtSanwaltschast beim Amtsgerichte und des °° ° "" Rates der Stadt Riesa, des Kivomawt- Nirs» und de- Häut'tzpl'owt- Meiheo. M UrlMMI« m der SchG. Wir hatte»! nach der Betrauung Dr. Luthers mit der Kabinettsbildung der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß nun endlich in kürzester Zeit die Gru..blage gesunden werben könnte, auf der sich die kommende deutsche Regierung auf bauen sollte. Die Hoffnung war eine Täuschung. Hu dem zermürbenden Kampfe mit den einzelne« Parteien, die daö Kabinett tragen solle«, sieht sich der Reichskanzler nun vor denselben Schwierigkeiten, denen schon Herr Koch weichen mußte. Tr. Luther hatte wider Erwarten die Absicht aus gegeben, ein Kabinett zusammcnzustellcn, bas parteipolitisch neutral keine allzuenge Bindung mit den einzelnen Frak tionen hätte. Tie Minister liste, die Tr. Luther am Sonn abend bekannt gab, hat sowohl in Len Rechts- wie auch in den Linkskreiscn die größten Bedenken ausgelöst. In erster Linie bringt man bei den Parteien, die dem linken Flügel der früheren Großen Koalition angehörten, der Betrauung des Herrn Hepp mit der Leitung des Ernährungöministe- riumS daö größte Mißtrauen entgegen. Ter Kampf um die Person Dr. GeßlerS scheint ja jetzt nach dem Eintreten des Zentrums für ibn auSgctokt zu sein. Immerhin bereitet das Verbleiben des jetzigen Rcichswehrininisters im Amt den Demokraten keine allzugrvße Freude, obgleich Tr. Gcß- ler, wenigstens dem Namen nach, Tcmokrat ist. Entschieden tiefer sind die Bedenken, die dem Minister gegenüber in den parlamentarischen Kreisen der Rechten geäußert werden. Man ist dort der festen Ueberzeugung, daß eine Regierung, wie sie Tr. Luther durch seine Nominierung bekannt gab, sich nicht eines allzu langen Bestandes erfreuen könnte. Ein Kabinett »nit dem Demokraten Koch als Innenminister, dem ZentrumSsührcr Marr: als Fustizininistcr und dem Demo kraten Neinhold als Finanzministcr könnte sich nach Ansicht dieser Kreise bei seinen Amtshandlungen nur auf eine Mehr heit stützen, der die Sozialdemokratie ihre Billigung leiht. Bei den außerordentlich schwierigen wirtschaftlichen Ver hältnissen, die zur Zeit in Deutschland herrschen, könne es aber den Mittelparteieu unmöglich sein, »nit de:» Sozialde mokraten zusammen zu arbeiten, die heute aus rein partei taktischen Beweggründen einen immer enger werbenden Anschluß an die kommunistischen Bestrebungen suchen. Die Tcutschuat. sind daher fest entschlossen, einen» Kabinett, wie es Dr. Luther antündigte, und das nach Meinung dieser Kreise nur eine verschleierte Große Koalition darstctlc, nicht nur kein Wohlwollen entgegenzubringen, sondern von: ersten Augenblick seines Bestehens ab strengste Ablehnung und Opposition zu üben. All diese Schwierigkeiten zeigen, wie schnell sich einmal wieder der deutsche Parlamentarismus in seine Sackgasse verrannt hat. ES ist ganz gleichgültig, vb cs nun Tr. Luther gelingen wird, sein Kabinett in der geplanten Ein stellung zusammenznbriugcn, ober ob seine Bemühungen endgültig scheitern werden. Die Negierung, wie sie auch sich zusammensctzen wird, wird bei den schwankenden Mehrheits verhältnissen und den schwachen Füßen, auf die sie sich stützt, fein allznlangcs Leben haben. Diese Tatsache wäre das Uu« ergnicklichstc, was sich zur Zeit ereignen könnte. Die ver fahrene wirtschaftliche Situation in Deutschland verlangt eine starke Negierung, die aus sich selbst heraus die Kräste schöpft, den brennendsten Notwendigkeiten des Tages mit Erfolg zu begegnen. Die Möglichkeit, eine solche Regierung zu schassen, war Tr. Luther in die Hand gegeben. Hätte er sich dazu bereit gesunden, zunächst einmal sich die Persönlich keiten zusammenznsuchen, die durch ihre fachliche Eignung auch in der Lage sind, das heilende Messer an die blutenden Wunden des deutschen Wirtschastskörperö zu sehen u»rd hätte er sich bemüht, diese Persönlichkeiten ans Kreise» herauS- znholen, die parteipolitisch nicht gebunden sind, so hätte er zum wenigsten seine Aufgabe gelöst, ein Kabinett der brauch baren Köpfe zu finden. ES wäre sehr interessant dann ge wesen, fcstzustellen, ob der Reichstag, dem eine solche Regie rung präsentiert worden wäre, hier jetzt den Mut zup Ver antwortung gesunden hätte, entweder die Ablehnung oder die Annahme ansznsprechen. Bei den ewigen Bestrebungen der Parteien in der letzte»» Zeit, sich von jeder Last der Ver antwortung zu entledigen, wäre es sehr unwahrscheinlich ge wesen, daß der Parlamentarismus hier den Mut zu einem Nein gefunden hätte. Dr. Luther hat den Weg zu dieser Lösung nicht beschrit ten. wir hoffen noch nicht beschritten. Vielleicht entschließt er sich doch, wenn er die Unmöglichkeit seiner jetzigen Be mühungen eingesehen hat, sein Ziel in der angedeuteten Richtung zu suchen. Wir sind fest überzeugt, daß er in dem Reichspräsidenten von Hindenburg dann «ine feste Stütze findet, in der schon der Erfolg seines Schrittes gewährleistet wirb. Im anderen Falle sehen wir uns wieder vor der Un endlichkeit der Krise oder im besten Falle vor einer Regie rung, deren varteigebundeneS Handeln sich letzten Endes nicht viel von den Nnzuträglichkeiten dieser Krise »nter- scheidet. , Zu» Fürstenabfindung. )s Berlin. Gestern nachmittag überreichten Vertreter der Deutschen Liga für Menichenrech e, der Kommnnisten- Partei TentschlandS und anderer Verbände dem ReicbS- »ninistcrinm des Innern den Z«l«ffü»gSa»trag ank Ein leitung des Volksbegehrens für völlige Enteignung der Fürsten und legten einen entsprechenden Gesetzentwurf vor. Gleichzeitig übergaben sie dem Ministerium die beglaubigten Unterschriften von über 0000 Wahlberechtigten aus dem Berliner Stadtteil Nenkölln. Weitere L strn mit über 20000 Unterschriften liegen zur Bestätigung dem Wahlamt in Neukölln vor. M MM MM Die MWülmmeiMiM »kktWt. )l Berlin. Die Verhandlungen des Reichskanzlers mit de» Parteiführern wurde»» gestern nach Uhr abends ergebnislos abgebrochen und wurden heute vorm. l»> Uhr wieder ausgenommen. Die gestrigen Frattionsbesprechnugen. )s Berlin, Ist. Januar. Nach der Besprechung beim Reichskanzler traten die Zcntrumsfraktion und die demo kratische Fraktion zusammen. Die Zentrumsfraktiou hieltst nur eine kurze Sitzung ab und nahm den Bericht über die Verhandlungen bei Tr. Luther entgegen. Tic demokratische Ncichätagofraktiou versammelte sich um 7 Uhr und tagte bis gegen W Uhr. Wie das Nachrichtenbüro des V. D. Z. erfährt, handelte cs sich hier vornehmlich nm die Frage, vb die Fraktion daran scsthnllcn soll, Last Leu, Abgeordneten Koch das Innenmini sterium übergebe»» wird. Tie Verhandlungen wurden dann abgebrochen und auf 11 Uhr nachts vertagt, da die Fraktion unbedingt noch zu einem Beschluß kommen wollte. Fu der Zwischenzeit sanden Verhandlungen nach verschiedenen Richtungen hin statt. )l Berlin. Tic demokratische Neichotagsfraktion nahm um 11 Uhr nachts ihre Sitzung wieder auf und faßte, ivie Las Nachrsthtcnölireau Les V. D. Z. hört, einstimmig folgenden Beschluß: Tic Fraklion der Deutschen Demokra tischen Partei ist nicht gewillt, iusolgc des Einspruchs der Bayrischen Bolkspartei auf ihre Wünsche für die Besetzung des Ministeriums des Innern zu verzichte». Sie hat diele Besetzung aus Ler Ueberzeugung vertreten, daß durch sie die Führung der Innenpolitik im Geiste der Verfassung ge sichert werden soll. Sic ist nicht in Ler Lage, Liese Ucber- zcngung vor einem unbcgrünöeten parttkularistischen Mißtrauen prciszugcben. — Dieser Beschluß wird am Dienstag vormittag 10 Uhr dem Reichskanzler und Len ander»» Parlciführern mitgeteilt werden. Wie das Nachrichtenbureau des V. T. Z. aus demokra tischen Kreisen weiter hört, hat der Neichswehrmirrister Dr. Gehler erklärt, er werde ein Amr nur annchmcn, wenn die demokratische Partei in der Koalition vertreten sei. Zn demvtratischcn Kreisen nimmt man an, daß die Bemühungen Tr. Luthers um die Bildung eines neutrale»! Kabinetts der Mitte als gescheitert anzuiehc« sind. Die Rcichstagsfraktion der Bayrische» Bolkspartei faßte in ihrer gestrigen Nachmittagsiitzung folgenden Be schluß: l. Tie Rcichstagsfraktion der Bayrischen Volks partei erklärt eine Lösung der Kabinettsbildung mit Herrn Koch als Innenminister für untragbar und würde beim Festhalten an dieser Lösung an einer Koalition auf dieser Gnrndlage nicht teilnohmcn. 2. Angesichts der großen poli tischen Schwierigkeiten für den Fall einer parteipolitisch parlamentarischen Besetzung des Innenministeriums er achtet die Fraktion die Besetzung mit einem Fachminister als richtige Lösung. 3. Je nach Erledigung dieser beiden Punkte wird die Teilnahme an den weiteren Verhand lungen sich gestalten." Um 6 Uhr empfing der Reichskanzler die Führer der Mittelparteten zu einer Besprechung. Der Führer des Landbundes und deutschvolksparteiliche Abg. Hepp hat nicht, wie ver lautete, die Ucbcrnahme des LandmirtschaftSministeriums prinzipiell abgelehnt. Er soll lediglich nicht geneigt sein, in das Kabinett cinzutreten, wenn der Führer der Demo kraten, Koch, das Innenministerium übernimmt. Die Schwierigkeiten Tr. Luthers. )s Berlin. In parlamentarischen Kreisen nimmt man an, daß durch den Beschluß der demokratischen Neichs- tagSfraktion die Bemühungen Dr. Luthers um die Bildung eines neutralen Kabinetts der Mitte als gescheitert anzu sehen seien. Wie der „Berl. Lokalanz." schreibt, scheine aber Dr. Luther nicht die Absicht zu habe«, sei« Mandat in die Hände Les Reichspräsidenten znrückzugebe«; er wolle dann vielmehr mit eiuem frei gebildeten Kabinett — andere Zeitungen sprechen von einem Veamtenkabinett — vor den Reichstag trete«. — Der „Vorwärts" meint, eine Beamten regierung Luther werbe sich nur halten können, wenn sie wenigstens das Zentrum für sich gewinne. Scheitere sic, so bleibe als einziger verfassnngsmäßiger Weg die Auf lösung des Reichstags. Die heutige» Besprechungen. Berlin. (Funkspruch.) Reichskanzler Dr. Luther empfing heute vormittag die Führer der Mittelparteien zu der gestern ungesagten Besprechung, in der die Demokraten zunächst ihren heute nacht gefaßten Beschluß Mitteilen. Ueber den Ausgang der Verhandlungen läßt sich noch nichts sagen. Berlin. (Funkspruch mittags 12 Uhr.) Neber die Besprechungen Dr. Luthers mit den Parteiführern erfährt daö Nachrichtenbüro dcö Vereins deutscher Zeitungsverlcgce weiter, baß die Nichtsragc mit den demokratischen Vertre tern nur kurze Zeit dauerte, -a diese erklärten, daß sie keine weiteren Vorschläge zu machen hätten. Der Reichs» »kl Me Milkst? kauzler hatte dann nacheinander Einzclbcsprcchnngcn mit den Vertretern des Zentrums, der Deutschen Boiksparlei und der Bayerischen Bolkspartei. Im Anschluß daran fand eine gemeinsame Konferenz Tr. Luthers mit den Führern dieser drei Parteien statt. In dieser Konierenz soll noch einmal geprüft werden, ob eine Möaliüfteit besteht, die demokratische Fraktion zu einer Regicrungsbiidnng der Mitte hinzuzuzichen. An diesen Bc'prechungcn nehmen aua> der Außenminister Dr. Streftmann, der Arbcftsminincr Dr. Braune-, der Postminister Liingl und der Reichswehr^ Minister Tr. Gcßler teil. Tieft Verhandlungen dauern zurzeit noch an. Ter Parteiausschuß der sozialdemokratischen Partei trat heute vormittag zusammen, um die Vorbereitungen iür den Bv.'tsenlicheid zu »reisen, den die sv.zialdcmotratuche Partei in der Frage der Fürstenabfindung beantragen will. — Tic Verhandlungen über die Kabinettsbildung dauern zurzeit noch an. Ein Vergleichsvorschlag an die Demokraten. Berlin. iFunkspruch.) In der Fortsetzung Ler Be sprechung Les Reichskanzlers mit den Parteiführern hielt, wie das Nachrichtenbüro des Vereins Teutichcr Zeitungs verleger Höri, die Bayerische Bolkspartei an ihrem Widcr- ft'ruch gegen die Besetzung des Inncnuriniitcrinms mit dem Abg. koch sest. Es wurde schließlich eine Vereinbarung der Teutschen Bolkspartei, des Zentrums und der Bayerischen Bolkspartei dahin erzielt, daß den Temokraicn der Ver- rlcichsvvrschlag gemacht weiden soll, Lew Abg. Koch das Finanzministerium zu übertragen. Nach i-2 Uhr wurden die Verhandlungen »nit dem Reichskanzler unterbrochen. Es hängt nun der Ausgang von der Beschlußfassung der demo- lratischcn Fraktion über den VergleichSvorschlog ab. Wie das Nachrichtenbüro des Vereins Deutscher Zei- tungsverleger »veiler hört, soll der demokratische Abgeord nete Külz nach dem Bergleichsvorschlage das Innenministe rium erhalten, der deutich-volköpartciliche Abgeordnete Eur- tius das Reichswirtschastsministerium. Wie verlautet, haben von den bcreiligren Fraktionen be reits das Zentrum und die Teutsche Volkspartei dein Ber- gleichSvorschlag ihrer Führer zugestimmt. Die Zustimmung der Bayerischen Bolkspartei steht noch aus. Tic demokrati sche Fraklion trat alsbald zur Beratung über den Vergleichs vorschlag zu einer Fraktionssitzung zusammen. Tie Zeatrumssraktion des Reichstags unterbrach ibie Sitzung um Uhr und beraumte eine neue Sitzung sür nachmittags 0 Uhr an. Die Kabinettsbildung noch nicht gescheitert. Berlin. IFunkspruch nachm. 3 Uhr.) Wie das Nachrich tenbüro des Vereins Dcurschcr Zcitungsverleger aus parla mentarischen Kreisen erfährt, handelt es sich bei dem Vcr- gleichsvorstblag noch nicht um eine ossizicllc ttebcrmittluug dieses Vorschlags an die demokratische Neichstagssranion, sondern lediglich um eine Fühluugnahme -er Parteien un- tereinander. Tie demokratische Fraklion hat beschlossen, an ihrem heute nacht gefaßten Beschluß sestznhalten, da für sie keine Veranlassung bestehe von diesem Beschluß abzugehen. Die Kabinettsbildung ist jedoch damit noch nicht gescheitert. ES sollen im Lause dcS Nachmittags weitere Verhandlungen stattfinben. Um AS Uhr wird Reichskanzler Dr. Luther »ich znni Reichspräsident«« von Hindenburg begeben. Im Anschluß daran gegen S Uhr werden die Führer der Mittclparlcirn vom Reichspräsident«» empfangen werden. * Der Ältestenrat des Reichstages ist für Mittwoch einberufcn worden, um zu entscheiden, ob die für Mittwoch vorgesehene Vollsitzung des Ncichstaacs mit der eventuelle« Entgegennahme einer Regierungser klärung stattfinden kann. * Der Rechtsausschuß des Reichstages tritt heute nachmittag um 4 Uhr zu einer Sitzung zusarn- men, um die Krage der Fürstenabfindung weiter zu be handeln. Morgen Neichtagssitzung. Berlin. (Funkspruch.) Tie für morgen nachmittag 3 Uhr anberaumte Reichötagssitzung wird aus alle Fälle abge- halteu werden, cv. werden nur kleinere Vorlagen beralen werden, wenn die Abgabe einer RegicrnngSertlärnng noch nicht möglich sei»» sollte. Deutschland und die Abrüstungsfrage. qu. Berlin. Die Einladung des Völkerbundes znr Teilnahme Deutschlands an de» Länderverhandlnnacn über die AbriistungSirage soll nunmehr in Form einer Note von der deutschen Regierung beantwortet werdest. Wie wir hören, wird diese Note unter Darlegung des dentscben Rechtsstandpunktes auf die Notwendigkeit einer allgemeinen Abrüstung Hinweisen und die bereits dnrchgcsuhrtc Ent waffnung Deutschlands als Grundlage für die kommenden Verhandlungen und als Maßstab für den allgemeinen RiiitinigsstaNd zur Erörterung stellen. Im übrigen wird sich die ReichSrrgirrnng daraus beichrüiften, die Annahme der Einladung zu deu am 15. Febrnar besinnende»» Ner» Handlungen auSzusvrcchen.
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