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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.02.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192602085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-02
- Tag1926-02-08
- Monat1926-02
- Jahr1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.02.1926
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und Auxeiger Medlatt und ÄuMger) Postscheckkonto: TreNden I5A> Sirokasst Riesa Nr. S2. Drahtanschrift; Tageblatt Rirsa. Fernruf Nr. 20. Da» Riesaer Tageblatt enthält die amtliche» «elav»lmachuu^» der »mHß«chtma«»schaft «rodenhal». de» Amtsgerichts, der Amt»a«»altschaft beim Amtsgerichte und dr» Rate» der Stadt Riesa, de» Finanzamts Riesa m»d de» HandtzollamtS Meiden. öi? 8A. Rontan, 8. Februar 1SSS, abends 7». Jahr« 'r>a, Ntesoer Daaeblatt «Achttnt jede« 4an adrnda '/.« Uhr mtt vunnahm» der Sonn, und Festtage. Vq^»dret», gegen «orouszahluno, für einen Monat 2 Mark 25 Pfennig Lurch 'Lost od-1 durch Boten. Für den Fall de, Eintreten» von Produktiontverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materiattenpreis« behalten wir un» da» Recht der Preiserhöhung und Nachfoiderung vor. 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Verantwortlich für Redaktion! Heinrich Uh le mann, Riesa; sür Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. IkWWW WWMkil NWWWM MWI. )s Rom. In der italienischen Kammer brachte der Generalsekretär der faschistische» Partei, Fgrinacci, folgende Interpellation ein: „Rach den italienseindlichcn Erklärungen des bäue rische« Mi«isterprüside«ten richtet der Nnterzcichnetc eine dringende Anfrage an de« Minister des Aenßeren über die Lage «nserer Beziehungen zn Deutschland." Iik MlMtt MWlli». )( Rom. (Stefani.) In der Kammer antwortete Mussolini aus die Interpellation Farinacei, der im An schluß an die Rede des bahcrischen Ministerpräsidenten vorn 5. 2. um Aufklärung über den gegenwärtigen Zustand der italienisch-deutschen Beziehungen gebeten hatte. Mussolini sagte: Ich will die Anfrage sofort beant worten, nicht nm gegen den Leiter der bahcrischcu Regie rung zu polemisieren, sondern «in Licht in die Gedanke» derer zu bringen, die hartnäckig dabei bleiben- sic in Ver wirrung belassen zu wollen. Ich will sprechen, denn ich denke, daß, wie in den Beziehungen zwischen Einzelper sonen, so auch iu den Beziehungen zwischen den Völkern am Leiten ist, freimütig und im aufrichtigen Moment zu sprechen. Die faschistische Negiernug hat wahrend dreier Jahre eine gemäßigte Politik Deutschland gegenüber ver folgt. Sie har sich niemals diesen» von der Niederlage getroffenen Volke gegenüber hinreißen lassen und hat sich allen scharfen Maßregeln widersetzt. Die Deutschen, soweit sie objektiv sind, haben seinerzeit daS selbst anerkannt. Nach langwierigen Berhandlungcir-haüen wir im ver gangenen Jahr einen Handelsvertrag mit Dcntschland ab geschlossen, den erstell, de» Deutschland nach dem Kriege non Versailles abgeschlossen hat. Und jetzt, nach dem Ab kommen von Locarno und nach dem Abschluß des Handels vertrages entwickelt sich iu Deutschland plötzlich, wie auf ein gegebenes Stichwort hin, eine anti-italienische Kam pagne, die ebenso abscheulich wie lächerlich ist. (Znstim- nrung.) Abscheulich, denn sie wird begründet mit einer Zusammenstellung notorischer Lüge« - l!) (Zustimmung), lächerlich, denn sic wiegte sich in dem Gedanken, auf unser junges und stolzes faschistisches Italien Eindruck zu machen, das sich von niemandem beeindrucken läßt. (Langandauern- dcr einmütiger Beifall.) Es war eine Lüge, als man von der beabsichtigte« Entfernung des Denkmals Walters von der Bogelweidc iu Bozen sprach. Wir respektieren die Poesie, selbst wenn sie mittelmäßig ist. (Heiterkeit.) Aber wir können es nicht dulden, daß Walter von der Vogel weide und Dante gegenübergestellt werden, denn das hieße den Monte Pincio mit -em Himalaja vergleichen. (Heiter keit.) Wir werden dem Deukmal Walters seine« Platz be lasten, aber wahrscheinlich wird sich auf eine« Platz voü Boze« dank de« Spenden des italienischen Volkes ein Denkmal für Cesare Battifti aus denselben Fuudamenten erhebe«, auf deueu sich das Denkmal des dentsche« Siegs erheben sollte. (Lebhafter Beifall, alle Abgeordneten er heben sich, ebenso das Publikum der Tribünen.) Und dieses Denkmal wird -em Andenken all der anderen Märtyrer - gewidmet sein, die mtt ihrer Aufopferung nnd mit ihrem Mut LaS letzte Wort unserer Geschichte, soweit Südtirol in Frage kommt, geschrieben haben. Es ist eine Lüge, daß däs Denkmal der Kaiserin Elisabeth in Brixcn dnrch Feuer zerstört worden sei. Lange hat man von Ansammlungen und Expeditionen der Faschisten gesprochen und in den deutschen Zeitungen erschienen haarsträubende Beschreibungen von Gewalttätig keiten, die gegen dentkche Tourist«« unternommen worden seien und von Lenen mir zwei mit einer viermonatigen Verspätung zur Kenntnis gebracht worden find. Man sprach von einer Entschuldigung, die die italienische Negie rung an die deutsche Botschaft in Rom wegen der studen tischen Demonstrationen gerichtet habe. Auch das ist eine dumme Lüge. Niemand Lars sich der Täuschung Hingabe«, Italien dnrch Boykott seines Reiseverkehrs gewinnen z» könne«. (Beifall.) Italien lebt von ganz andere« Dinge» und verfügt über ganz andere KräftequeLen. UebrigenS komme,» viel dtHee Leute nicht nach Italien, um uns Geschenke zu mache«, sondern um zu sparen. (Beifall.) Aus jede« Fall will ich aber zu her Kroge te» voqkottS erkläre«, daß, wenu morgen dieser Boykott praktisch durch geführt würde, und wen« er die stillschweigende Zustimmung der verantwortliche« Behörden hätte, s» würden wir mtt eine« Boykott im Quadrat nnd ans evtl. Repressalie» mit Repressalie« in der dritte« P»t««z antwort«». (Sehr lang anhaltender Beifall.) Wenn ich so spreche, so glaube ich, aufs Beste der Sache der Wahrheit, -er Kultur und selbst der Sache des Friedens zu dienen. Einige glaubten, daß nach den Protesten der in Venedig ansässigen Konsüln und verschiedener Deutscher, die in Italien ruhig ihren Handelsgeschäften leben, all das ein Enhe^ nehmen würde. DaS ist aber nicht eingetreten. Im Geachttetl steh«) wir jetzt vor der Rede, die gestern der bäuerische Ministerpräsi dent Held im bayerische« Landtage gehakte» hat, und in her cr sagte: „Wir müsse» alles tun, um zu einer Besserung der Lage iu Südtirol zu gelangen, »nd alles, was den Deutschen au -er oberen Etsch die Freiheit geben kann, und auch von diesem Platze aus »nutz ich den kräftigste« Protest ocaen die brutalen Vcraewaltiaungen in Südtirol erbeben " Ich erkläre, so sagte Mussolini, daß diese Rede «mach unerhört ist. Nnerhörc vom diplomatische« Standpunkt aus. denn eS bestand niemals selbst vor dem Kriege nicht, eine Frage des deutsche« Südtirols. Sodann aber wurde di« Frage des obere» Trentino durch die Friedcnßverträge geregelt und zwar durch den Vertrag vvu Lt. Germai» mit Oesterreich. Es ist unerhört, »o» Vergewaltigungen, von brutale« Vergewaltigungen zu sprechen, die die faschistische Regierung im oberen Trentino begangen hätte. Wir machen in» oberen Trentino eine Poli tik der Jtaliauität. (Lehr gut.) Wir betrachten seine Bc wohner als italienische Staatsbürger indem wir dort unsere Gesetze zur Geltung bringe». Würden wir anders handel», so hätte» wir au der Grenze einen Staat im Staate. Aber es sind noch andere Punkte zn erwähnen: In ver schiedenen Fragen hat die faschistische Negierung für die Be dürfnisse jener Bevölkerung gesorgt, z. B. in der Frage der sogenannten lombardierte» Anleihen. Ich mußte selbst ein : Raucrndclegarivn des obere» Trentino enwiongcn, die wir ein greifbares Zeichen ihrer Dankbarkeit übergeben wollte. Aas das römische und lateinische Italien macht, ist nichts im Vergleich zu dem, was andere Staate» nm. Gerade heute setzt die Tschechoslowakei ihre Maßnahme« sür den Gebrauch der tschechischen Sprache in der staatlichen Vermal lang in Anwendung und die deutschen Zeitungen in Prag und in anderen Städten erheben dagegen Protest. Ist cs notwendig, dem italienischen Volke und der zivilisierten Welt die Absichten ins Gedächtnis znrnckznrnsc», die die Lei ter des Pangermaiiismils für den Fall eines deutschen Sie ges hatten? In einer in Vipiteno zusammengesrßtelce» Bcrsamm lung verlangten sic, wenige Tage vor »»sercm großen Lieg an der Piave, der den deutsche» Träumen die Flügel gc brochcir hat, vou Italien das folgende: „Natürliche Grenzen zur Erleichterung der Verteidigung des Trentino nnd Oesterreichs sowie Vereinigung der ehemaligen Gebiete der Dreizehn Gemeinden und der Siebe» Gemeinden aus dem Plateau von Lavarene und von Asiago mit Oesterreich, eine Grenzberichtigung, infolge deren sich Oesterreich über den Oberlauf der Flüsse Adda und Oglio bis zu dem Süd ufcr des Gardasees (Dcsenzanv, Peschicra) ausgedehnc hätte, weiterhin eine große Kriegsenrschädiguug, deutsch als Staatssprache. Ablehnung der Schaffung vou srcmdstäm- migen Grcnzstaatcn sowohl im Norden wie im. Süden, Ein heit und Unteilbarkeit des Gebietes von Kufstein bis zur Etschklause, Versagung der Autonomie für das italienische Trentino, Einführung des Deutschen in säuultchcn Schulen, schärfster Kampf gegen die italienische Irrcdenta durch Be günstigung des deutschen Elements oder durch Vertreibung des irredentistischen, bis schließlich das italienische Trentino ganz und gar österreichisch geworden sei, keinerlei Amnestie oder Erlaubnis zur Rückkehr sür die italienischen Emi granten, Beschlagnahme des Emigrantcnbesitzes und Ver wendung zum Ausgleich der Kricgsschäde» und zur Ent schädigung der Oesterreich treu gebliebenen Tiroler Sol daten. Das waren Vorschläge derjenigen, die heute protestieren. Ich glaube, daß der Angelpunkt dieser ganzen Kam pagne die Naturerscheinung der Unwissenheit ist. «Sehr gut.) Ich glaube, eine ganze Anzahl Deutscher kennen uns nicht genügend. Sie halten sichtlich noch bei dem Italien von vor SO Jahre». Sic wissen nicht, daß Italien 42 Mil lionen Einwohner auf dem begrenzten Raum seiner Halb insel zählt, und daß S oder 10 Millionen Italiener noch im Auslande wohnen. Aber vor allem kennen sie nicht unsere Mentalität, unser Gefühl der Würde, unsere Mora lität und vor allen Dingen kennen sie nicht das faschistische Italien. Da sic Italien noch unter dem Gesichtswinkel einer pittoresken politischen Episode sehen, haben sie unsere tiefwurzelnden Kräfte nicht begriffen, die traditionellen In stinkte, die die Wurzel unserer Bewegung sind, die ihr Leben gewährleisten und ihre Zukunft sichern. Man muß hoffen, daß sie es noch lernen werden. Auf alle Fälle lege ich Wert darauf, zu erkläre«, daß die italienische Politik in der sttdtiroler Frage nicht nm eine Liuio qögehe« wird. Wir werden alle unsere Gesetze, jene, die bereits erlassen sind un- jene, die noch herauskommen werden, streng, methodisch und zäh zur Anwendung bringen Mit jener Methode der kaltblütigen Ausdauer, die dem Faschismus eigen ist. (Sehr lebhafter Beifall.) Wir werden jenes Gebiet wieder zu einem italienischen machen, denn es ist italienisch (Sehr lebhafter Beifall): italienisch aus geo graphischen und italienisch aus geschichtlichen Gründen. Tatsächlich kau« «an vom Brenner sehr wohl sage«, -ast er die Grenze darstellt, die von der unfehlbaren Hand Gottes festgelegt wnrde. (Sehr lebhafter Beifall.) Die Deutsche« im obere« Etschtal stelle« nicht ein« nationale Minderheit dar, sonder« eine ethnische Reliquie. Es han delt sich um ISO 000 Seele«, während die Deutschen in der Tschechoslowakei dreieinhalb Millionen gegenüber fünf Millionen Tscheche» ansmachcn. Bon diesen 180 000 Seelen behaupte ich, daß unter ihnen 80 000 deutsch gewordene Italiener sind, die wir zurückgewinnen versuche» werden. Wir werden versuche», ihnen wieder zu ihren alten italie nischen Namen zn verhelfen, wie sie ans allen standesamt lichen Akten sich ergebe»», damit sie stolz darauf seien, Staatsbürger des große» italienischen Vaterlandes zu fein. Die anderen Hunderttausend sind -er letzte Rest anö der l Zeit barbarischer Invasionen. tBci»a!l.i Aber auch für sie werden wir die römische Pviiiil der strengen Gerechtigkeit anmcndcn. Dem deutschen Balke aber jagen »vir: Das fMchistische Volk will dir ein ausrichtigcr Freund sei», aber ein Freund, der dir i» die Angen sielst, ein Freund mit den Händen nach oben, ein Freund außerhalb der sür »ns nunmehr überleb»«» „Uulcnr". lHeicerteit; Beifall.: 'Meine Siede »ins: al-- eine politische und diplomatische Stellungnahme bctracziet werden. Ich hege den Wunsch, daß üc von allen jenen gehör! werde, die sie hören sollen, damit die stnlieiniche Regierung nicht zn einer lvnlrctcii Antwort sich cn'ichliestcn most, wie es ge schehen würde, wenn morgen die dentwe Regierung die Verantwortung übel nehmen wurde iür das, was sich in Deutschland zugetragcn bat, und >ür da-., wo.- in Deutsch land noch geschehen könnte. »vel-bancr Brichst: Eine sgschisiischc Pronin Ionrilung, eine jener Zei tungen, die ich iehr aunnerkigm test', bioststr nnstingst über icchs Spalten hinweg die Sch!ga,eile: „Dos saichistischc Italien wird niemals seine Flagge ans dem Brenner streichen." .ich habe das Bi.il! dem Direktor mir folgender Berichtigung niriickgeiön-.i:: „Das faschistische I >!ien kann, wenn cs nölig sein ioitic, di« Trirolorc weiier vorwärts tragen, ober niemals niederholen.' 2km Schluiie der Rede erhoben 'ich alle Abgeordneten und brachten Mussolini eine lange Ovation dar. 'Als sich der Beifall nach der Rede Muiststinis gelegt hatte, crgriss Farinaeci das Worr nnd >agrc, diese Erklä rung des Tncc möge das flammende Zeugnis doiste sein, daß das Italien von henke nicht wehr io schwach iß, wie das »an gestern. Ich lode die Abgeordneten ein, die Samm lung inr das Monument Eciar. Banisti Gon den Oester reichern als Verräter gehcntt.'r Freiücu-.stst'tu ans dem Plä« von Bozen zu beginnen. tWiederbol-er B-ikailI Daraus veriagtc sich die Kammer an? unbestimmte Zeit« Wk der dlUW» MMemMknikn Aid. Ter nmvirksame Geist von Locnruo. * München. In der Ansivrache des Bäurischen Landtages nahm der Ministerpräsident Held das Wort. Er betonte u. a: Bisher wirkte sich der Geist »cn Locarno so gnt wie nicht aus. Es trat keine wesentliche Verminderung der Besatznngsjtärkc ei». Gerade die Pial; scheine von neuem das Objekt sranzüsischer Machtgclüstc zu sein. Dazn komme, daß die Franzose« mehr denn je ihre schützende Hand über die Separatisten hielten i'Iörl! IiörrI und deren Pläne wenigstens heimlich »der mittelbar forderten. Auch die sranzössschc Militärgerichtsbarkeit erfuhr keine Eiu- schränknnge». Wenn das deutsche Volk noch irgendeinen Glauben an Locarno habe« und de» Geist von Locarno io die Zukunft hinüber rette« solle, dann wäre es höchste Zeit sür alle auswärtige« Mächte, die in Locarno beteiligt waren, ernst z« wachen «it dem, was mau Deutschland iu Aussicht stellte. Tic Verhältnisse im Laargebier würden außerordentlich schwierig, namentlich in wirtsthaitlicher Be ziehung. Bei der Neubesetzung des Postens des Vorsitzen den der Regiernngskommisfion des Laargcbicres sei der Entente Gelegenheit gegeben« den Beweis für die Redlich keit ihrer Absichten zu bring». Zu de« Verhältnissen iu Südtirol betonte der Ministerpräsident, die Tinge brauchten »richt so zu sein, wenu iu Italien wirklich der Geist der Befriedung am Werke wäre. Mau müsse alles tuu, was die Lage in Südtirol erleichtern könne und was geeignet sei, den Deut schen dort ihre Freiheit wieder zu bringen. An dieser Stelle müsse cr gegen die brutale Vergewaltigung in Süd tirol schärfsten Protest erhebe». Genau dasfetdc müsse er tu« gegenüber den Dinge«, die gegen den Kriedensvertrag von Locarno, gegen Recht nnd Billigkeit von der Tschecho slowakei gegen das Deutschtum verfügt worden seien. Was de« Bölkerbundsgedanke» anlange, so stehe er ihm durchaus sympathisch gegenüber, wen« ei« solcher Völkerbund wrrk- lich ans dem Boden »oller gegenseittger Achtung deS Rechtes und der Gerechtigkeit stehe. Aber der BölkcrbundSrat, wie er in Genf bestehe, sei nach seinem Dafürhalten keine Ausgeburt des FriedenSge- dankens, sonder« ei« Instrument der Vergewaltigung des dentsche» Rechts und der Gerechtigkeit. Dar»« sei auch sein Standpunkt in bezug ans den Eintritt in de« BöEervnnd der gleiche wie btSher. Interpellation r«r Mnsioliuirede. Berlin. (Funkspruch.) Wie verlautet, ist cs nicht aus geschlossen, daß die Regierungsparteien eine gemeinsame Interpellation über die Red« Mussolinis einbriuge« werden. Die !>sjnterpellation wird vermutlich noch durch Svnderan- fragen einzelner Parteien ergänzt werden. Die Regierung wird also spätestens bei der Beratung des auswärtige»» Etats Gelegenheit haben, zur Mnssolinircde Stellung zn nehmen, Weitere Meldungen in der 1. Bcilaae
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