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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.02.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192602013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-02
- Tag1926-02-01
- Monat1926-02
- Jahr1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.02.1926
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Riesaer G Tageblatt und Anrelger tLldeblatt and Ameiaer). Moiitaq, 1. Febrnar lNLS, abends 7S. Jahr« Tie Ränmmia Ser Kölner Zone vollzogen Jahres in der Wirt- ieic Bitte lautes und Arier vor fich ging, «iugesunde«, um eiue« möglichst guten Platz zum Miterlebe« des weihevolle« Geschehens zu sichern. Die an dem Platz liegend«« Gebäude hatte« Flaq- geaschmuck angelegt, auch sonst waren viele Gebäude mit Flagge« geschmückt. Die Rednertribüne vor de« Dom vortal war mit -e« Farben der deutsche« Republik ausge- schlage«. Die Uhr kündigte die Mitternachtsftunde, ans dem Domplatz standen dichtgedrängt viele Zehntausend?. Ruch alle Nebenstraße« wäre« mit einer »«übersehbare« Menge gefüllt. Als der zwölste Schlag verhallte, flammte« auf hohe« Pylone« rechts und liukü vom Haupteingang des Domes Kener empor. Hunderte von elektrische« Lampen erhellte« de« Platz taghell. Die deutsche Glocke am Rhein, die Petrusglocke des Domes, begann zn läute« und kün digte Köln an, daß es frei ist. Hierauf betrat Oberbürgermeister Dr. Adenauer LaS Rednerpult und hielt eine Ansprache, in der er aus- sührte: Die Stunde ist gekommen, die so heitz und inbrünstig ersehnte. Der Tag der Freiheit ist angebrochen. Unsere Herzen fliegen empor zu Gott dem Allmächtigen, Tank sei ihm, der uns gestärkt in schwerste» Tagen, der uns geführt hat durch Not und Gefahr. Vereint sind wir wieder mit unserem Staat, unserem Volk und unserem Baterlaude, ver« eint und srei nach sieben Fahre« der Trennung und Unfrei heit. In gemeinsam getragener, gemeinsam überwundener Not erwächst die treueste Kameradschaft. Ihr deutsche Volks genossen in dem noch besetzten Gebiet habt mit uns Schulter an Schulter gestanden. Euch, die Ihr «och -er Freiheit entbehrt, grübe« wir in dieser Stande iü Liehe und Treue. Schweres haben wir erdulden muffen durch die Härte Faust des Siegers in sieben langen Fahren. Heute in dieser weihevollen Stunde laßt uns davon schweigen. Ja, wir wollen gerecht sein, trotz vielem, was uns widerfahren ist. Wir wolle» anerkenne«, daß der geschiedene Gegner auf politischem Gebiet gerechtes Spiel hat walten lassen. Hoffen wir, daß unsere Lcidenszcit nicht umsonst gewesen ist, daß nunmehr ein wahrhaft neuer Geist in die Völker Europas etnzieht. Die Grundsätze des Rechtes «nd der Moral, di« für das Verhältnis der einzelne« Mensche« zueinander gelte«, die jede« Mensche« als srei und gleich und gleichbe rechtigt erkläre«, müsse« auch in Wahrheit, nicht nur in Worte«, Geltung erhalten für die Gesellschaft der Völker. Brüder, Schwestern! Wir sprechen die gleiche Sprache, wir lieben die gleiche Heimat, ob reich, ob arm, ob links, ob rechts, die innersten und tiefsten, die menschlichsten Gefühle sind uns allen gemeinsam. Gemeinsame Not haben wir ge tragen. Erfahre« haben wir, was Schicksalsgemeinschast ist. Wen« jetzt die Not von nus genommen wird, wen« wir hiuaustreten in die Freiheit, dann laßt uns das niemals vergesse«. Dieser Platz wurde dereinst geweiht durch die Worte: „Im Geiste dentscher Einigkeit und Kraft solle« diese Dompforte« Tore des herrlichste« Triumphes werde«." Auf diesem geheiligten Platz haben die fremden Truppen ge standen. Laßt uns ihm von neuem die Weihe geben, ein Symbol der deutschen Einigkeit und Einheit in unserem Dom. Wie Schwurfinger ragen seine mächtigen Türme empor in den nächtlichen Himmel. Wohlan, hebe« anch wir ,«m Schwur die Hand, «nd Ihr alle in deutsche« Lande«, die Ihr jetzt in deutschem Geist bei «ns «eilt, schwört mit «ns, schwöre« wir Einigkeit, Treue dem Volk, Liebe dem Vaterland. Rust mit mir: Deutschland, geliebtes Vaterland: Hoch! hoch! hoch! Begeistert wurde sein Hoch auf das deutsche Vaterland ausgenommen. Ans mehr als 100000 Kehlen brauste daS Deutschlandlied zum nächtlichen Himmel. AlSdann ergriff der Ministerpräsident Braun das Wort zu seinen Ausführungen, die mit lebhaftem Beifall ausgenommen wurden. Er sagte u. a.: An der berechtigten Freude, die die Bevölkerung des geräumten Gebietes in der gegenwärtigen Stund« über die lang ersehnte und jetzt wieder erhaltene Freiheit empfindet, nimmt die preußische Staatsregierung den herzlichsten An- teil. Mit dieser Freude verbindet sich der unauslöschliche Dank der Staatsregierung an alle Kreise der Bevölkerung. Heißesten Dank zollen wir und werden wir immer zollen dafür, daß Rheinlandsmänner und -flauen im Bewußtsein ihrer nationalen und wirtschaftlichen Verbundenheit mit dem unbesetzten Vaterlands in den vergangenen sieben Jah ren eine unerhörte Fülle seelischen Leides «nd harten Un gemachs wirtschaftlicher Not und harter Prüfungen erduldet haben. Die Drangsale und Entbehrungen der NcsatzitngSjahre sind von der Bevölkerung Les Rheinlandes wie uns allen im unbesetzten Deutschland getragen worden. Diese Er kenntnis ist heute Gemeingut aller Deutschen geworden. Wie bewußt und ehrlich trotz aller Sorgen das Ver- antwortlichkeitSgefnhl des rheinischen Volkes und die Liebe dieses Volkes zu der Bevölkerung Gesamtdeutschlands ge wesen ist, das kam in erhebender Weise zn kraftvollem Ausdruck in der denkwürdigen Rede, die brr Kölner Ober bürgermeister Tr. Adenauer bei der rheinischen Jahr- tausenbfeier am Abend des 10. Juni des vorigen Jabres in Köln gehalten hat. In jenem Zeitpunkt außenpolitischer Schwierigkeiten bat der Kölner Oberbürgermeister die an wesenden Vertreter der Reaieruna und d«r Volk-vertrrtnnß, KSl« frei! MScr der Stadt der Kirchen und Kuppeln brausen die eherne» Klänge der Domglocken. Köln ist srei! Und mit ihm das Land, das nach einem Versailler Machtspruch die Kölner Zone heißen mußte. Drei Millionen Deutsche erlöst Ei fremder Zwangsherrschaft! Drei Millionen Deutsche dürfen jetzt all das Böse, das Niederdrückcnde der letzte» sieben Jahre als etwas betrachten, was vergangen ist und nicht wieder kommt. Mit herzlicher Freude wird man im ganzen Reich diesen Jubellag des Rheinlanbes begrüßen. Allerdings, cS ist kein „Gnadenakt" der Sieger, kein aus dem Geiste von Locarno geborener versöhnlicher Gedanke der Ententeländcr, der Sem Landstrich um Köln die Freiheit gibt. Der Versailler Machtspruch, de» man auch Vertrag" nennt, gab uns das Recht, auf die Befreiung des Kölner Gebietes zu bestehen. Wir dürfen nicht vergessen, in dem Friedenspakt, den wir mit unseren Feinde» schlossen, war klipp und klar festgesetzt, daß die Kölner Zone schon am 11. Februar 1925 von Len fremden Besatzungstruppen hätte frei fein müssen. Wir kennen alle die Vorwände, die Be schuldigungen, mit denen insbesondere Frankreich versuchte, den Verpflichtungen, die die Entente auf sich genommen hatte, nicht zn erfüllen. Aber die Begründung, mit der die Entente eS durchzusetzen vermochte, ein ganzes Jahr über die Frist hinaus bas Gebiet in Fesseln zu halten, war so dürftig, daß sie nicht allzulange aufrecht gehalten werden konnte. Es waren englische Truppen, die aus Köln abzogen. Trotz der Genugtuung, die die Kölner Einwohnerschaft durch das Niederholen der englischen Flagge empfindet, wird sie diesen Truppen bas Gute nachsagen können» daß sie während der Besatzungszctt sich nie die Methode» zu eigen gemacht hatten, mit denen die Franzosen versuchten, in den andere» besetzten Rheinlanbzonen daS Selbstbestimmungs recht und das Deutschtum der Rheinländer zu vergewal tigen. Gerade während der Scparatistenzcit konnte die deutsche Bevölkerung feststellen, wie loyal sich die Engländer im Gegensatz zu ihren Verbündeten verhielten. Zur Ehre des englischen Heeres muß gesagt sei», daß es stets bestrebt war, die Bedingungen, die die Besatzungszeit umschrieben, korrekt durchzusühren. 65 000 Mann stark zog die englische Okkupationsarmee in die Kölner Kone ein. Bis 1925 sank diese Mannschaftsziffer auf 9160 Mann. Niemals im Ver lauf dieser sieben Jahre ist eS trotz dieser geringe» Trup penzahl zu Vorfällen gekommen, die die Sicherheit LeS kleinen Heeres hätte bedrohen können. Die Gerechtigkeit gebietet, diese» Lob den abziehenöeu englischen Truppen zu spenden. So groß aber auch die Freude ist, die wir dem befreiten Köln entgcgenbringen, so dürfen wir nicht vergessen, daß noch immer 4 Millionen deutscher Volksgenossen unter dem Druck fremder Besatzung leiden. Sie werben mit einer gewissen Wehmut den Ereig nissen dieser Tage folgen, den» sie wissen, für sie ist der Tag der Freiheit leider noch in weiter Ferne. Aber aus ihrem Deutschtum, aus ihrer Opferbereitschaft werben sie die Kraft schöpfen, das Schwere noch weiter zu tragen. Einmal mutz der Tag kommen, einmal braust auch über die anderen Städte des Rheinlandes, über Coblenz, Wiesbaden, Mainz, über die Pfalz, über das Saargebtet der Gluckenton, der der Welt sagt, daß die Deutschen wieder frei geworden sind. Ak MlllMMk I» M. )f KSl«, 81. Januar. Angesichts des Kölner DomS, des Wahrzeichens dentfcher Einheit am Nhei» «nd der Un trennbarkeit des Rheins von Preuße« «nd dem Reiche, fand sich heute «acht die Bevölkerung von Köln «nd Umgebnng zu einer einfache«, «her würdig«« BefreinngSfeier Msa-n. men. Trost des gege« Abend «insestenden Regen» hatte sich frühzeitig eine grotze Menae a»f de« Domplast, nw die man möge freiwillig in keine neuen Lasten und Kelten iür Deutschland einwilligen, lieber wolle die rheinische Bevölke rung Not und Qnnl weiter tragen, bis Recht und Gerechtig keit, aus bereu Sieg das Rheinland fest vertraue, dem rheinische» Volk die Freiheit znriickgebc. T Adenauers sand allüberall im Rheinlande ein uneingeschränktes Echo. Als daun in de» Oktobcriage» des vorigen Locarno die Paktkoufereuz tagte, da war cs .. . schaftsausschuß sür das besetzte Gebiet, der am lr'. Oktober 1925 vo» Düsseldorf aus eine Drahtung an unsere Dele gation »ach Locarno sandte, in der gebeten wurde, die deutsche Delegation möge bei den schwebende» Verhandlungen nur die Interessen des gesamten deutschen Vaterlandes berück sichtige» und auf die Laste» des besetzte» Gebietes kriuc Rücksicht nehmen, wenn diese Rücksicht etwa nur durch Nach teile sür Gesamtdeutschland erkauft werden müßte. Tie Geschichtsschreiber künftiger Jahre werden, wenn sie über die rheinische Bcsatznngszcit das endgültige Urteil zu fällen haben, aus diese beiden und ähnlichen Dokumente noch ost zurückgreifen. Tie vrentzische Staatsrcgicrung wird sich immer dankbar und stolz der in der Zeit nationaler Not von der Bevölkerung ihrer westlichen Grcnzprovinz bewiesenen mannhaften Treue und beispiellosen Opferwilligkeit erinnern und in dieser Erinnerung, die stets lebendig bleibe» soll, ihre besondere Fürsorge und Pflege dein rheinische» Volke angc- Leihen lassen. Zu solcher Fursorgeberciischasi rechne ich ganz sclbstvcr- stündlich auch daß die preußische Siaarsregierung festen Willens ist, den sozialen und kulrurelle» Bedürfnissen des Rhcinlandcs in größtmöglichem Umfange Rechnung zu tra gen. Auf diese Weise glaubt sie am ehesten das ihr vorschwe- bende Ziel erreichen zu könne», die leyien Ucbcrbleioicl des Mißtrauens, die im Rheinland aus einer näheren Zeit gegen Berlin noch vorhanden sein sollten, restlos zu besei tigen. Zn irgendwelchem Mißtrauen ist ja auch jeder Grund sortgcsallen, nachdem durch die Verianung des neuen Frei staates Preuße», die Gesamtheit des Volkes, wie cs Joseph v. Görres, der große Sohn des Rheinlands-, schon vor mehr als 100 Jahren gefordert hatte, zum Träger der Staatsge walt geworden ist. Tic Bevölkerung der Rheinland? stellt ein Fünftel und die Bevölkerung des Rhcinlandcs zusammen mit der in Wirtschaft, Kultur und Schicksal besonders ver wachsenen Bevölkerung Westfalens ein Drittel der Gesamt heit des preußischen Volkes dar, eines Trittels von so em- wickeltem Wirtschaftsleben und einer so hoch stehenden Volks kultur. Unsere Freude am heutigen Tage wird freilich noch ge trübt durch die schmerzliche Tatsache, daß «ehr als vier Millionen Volksgenosse« weiterhin »nter fremder Besatz»«» lebe« müsse«. All diesen unseren noch leidenden Brüdern und Schwestern an Rhein, Mosel und Saar gelten in dieser Stunde unsere herzlichsten Grüße, unser ansrichtigstcr Tank und die unbedingte Versicherung, daß wir nichts unversucht lassen wollen, um ihr Leiden zu lindern und abznkürzen. Datz diese Abkürzung in nicht zu ferner Zeit eintritt, ist «nsere zuversichtliche Hoffnung «nd bestimmte Erwartung. Diese unsere Erwartung stützt sich aus Len Geist -er gegenseitigen Völkerverständigung, von dem der Pakt vo» Locarno getragen ist und der im Nahmen der europäischen Bölkerfamilie, deren Einzelglieder jetzt gleichberechtigt sein sollen, Verständnis und Entgegenkommen auf allen Seiten zur Voraussetzung hat. Aus innerstem Herzen und von der friedfertigsten Gesinnung geleitet, begrüßt die Regierung der Republik Preußen den neuen und vielvcrheißendcn auf die moralische Entwaffnung Europas hinziclenben Geist von Locarno. Unsere Freude am heutigen Tage wird aber auch weiter noch beeinträchtigt durch die traurige Wirtschaftskrise, die unseren gesamten Volkskörper ersaßt und über die weitesten Kreise Arbeitslosigkeit und Entbehrung, Hunger und Ver zweiflung gebracht hat, besonders hier im Westen, wo die Arbeitslosigkeit nicht nur zahlenmäßig größer ist, sondern in den vorwiegend großstädtischen und industriellen Gebieten sich auch drückender und entmutigender auswirkt. Es wird des vereinten Zusammenwirkens aller Teile unseres Volkes bedürfen, um über die gegenwärtige VolkSnot, dieser schwer sten Auswirkung des verlorenen Krieges hinwegzukommcn und unserem arbeitsamen Volke in langsamem wirtschaft liche» Aufstieg eine nüchterne Zukunft zu bereiten. Hierauf erwähnte der Ministerpräsident die außerordentliche Hoch- wafferkatastrophe, der die Staatsregierung trotz der großen Jinanznot zu begegnen sich bemüht hat. Er schloß mit den Worten: Möge die weihevolle historische Stunde, in der wir hier am Fuße des heilige« Kölner Doms znsammcngetrete» find, »ns vereine«, tre« zu Preuße«, treu z«m Reiche z« stehen ««d n«« befreit von dem lähmende« Druck der Besatzung in gemeinsamer zäher Aufbauarbeit «yfer deutsches Vaterland d«rch daS Dunkel der trübe« Ge genwart einer bessere« Zukunft entgegenznsühre». Das Absingen der ersten Strophe des Chorals „Großer Gott, wir loben Dich" bildete den Schluß der Feier. Bo» allen Kirchtürmen -er Stadt läuteten die Glocken. Lang sam verlodcrtrn dann die Flammen und in stillem Ernst, doch freudig bewegt, strömte die Menge langsam ausein ander. (Fortsetzung der Bericht« in der 1. Beilage.) La» öiiriaer Tageblatt erscheint »le« Lag abend» '/,« Uhr m« Ausnahme der sonn- und t>e:uage. Lriv»»pr«l», gegen Loroutzahtung, wr «men Monat n Man so P»ning durch Post oder durch Loten. Für den Fall dr» Eintreten» von Produktion»vertruerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir un» da» Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzel»rn für di« Nummer dr» Au»gab«tage» sind bi» S Uhr vormittag» auszuarben und im vorau» zu bezahlen; eine Gewähr siir da» Erscheinen an bestimmteir Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für Sie SS mm drecke, 8 mm hohe Erundschrift-Zettr <6 Silben) 25 Gold-Pfennige; die öS mm breite Reklamezeile 100 Gold-Pfennige: zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Ausschlag. Feste Tarife. Lewillt gier Rabatt erlischt, wenn der Betrag versällt, durch Klage eingezogrn werden muß oder der Auftraggeber tn Konkurs gerät. Zahlung», und Erfüllungsort: Rielu. 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Stundenlang vorher hatten sich die zahlreichen Neugierigen eingefunden, um dem geschichtlichen Ereignis beizuwohncn. Zehn Mi nuten vor 3 Uhr marschierte die Besatzung unter klingen dem Spiel vor das Hauptquartier, wo sie vor dem Ober kommandierenden General Tbape Aufstellung nahm. Mit dem Glockenschlag S Uhr wurde die Flagge unter militäri schen Ehrenbezeugungen cingeholt, wobei die ersten Takte der englischen Nationalhymne gespielt wurden. Gleich dar auf zog die gesamte Besatzung mit klingendem Spiel nach dem Bahnhof, wo sie in drei Militärsonderzügen nach Wiesbaden abfuhr. 4,18 Uhr verltetz der letzte Zug de« Bahnhof. Rach dem endgültige« Verlasse« der Besatzung w«rde aa derselbe« Stelle, wo bisher die englische Flagge geweht hatte, eine Fahne in de« Kölner Stadtfarbe« weib rot gehißt, was von der Menge lebhaft begrüßt wurde. Die Räumung ist ohne jeden Zwischenfall verlaufen. Köln ist «««mehr von -er Besatzung frei. u«d Anzeiger lLldeblatt und Anzeiger). Prahtänschriftr rageölatt Riesa. Das Riesaer Tageblatt enthält die amtttchen Bekanatmachungtu G?ro1!nc'Rie^" der AmtShanptmannschaft Grossenhain, de- Amtsgerichts, der AmtSanvaltschaft beim Amtsgerichte «nd des Rate« der Stadt Rieio, des Finanzamts Riesa «nd de» HandtzolkamtS Meissen.
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