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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.02.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192602268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-02
- Tag1926-02-26
- Monat1926-02
- Jahr1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.02.1926
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Riesaer M Tageblatt ««d A«rrisrr Elbtblatt mid A«Mer). Lrahtanschrift: Tageblatt Riesa, Fernruf Nr. SV. ««d An;rig?r MeblM Ml- Anzeiger). Das Riesaer Ta-edlatt eathSlt die amtliche« Bekanatmachuage« - P°stsche«°nt°: Drerd-n^3h der «mt»-aaptmanaschast «rogeuhai«. de» «mtSgeticht», der «mtsavwaltschaft deim Amtsgerichte und des ° ° ' Rates der Stadt Riesa, de» Finanzamts Riesa u«d de» -andtzovamts Meiste«. 48. Freitag, 26. Februar 1S26, abends. 7S. Jahrg. Las Riesaer Tageblatt «rschrtnt Ta« abend« '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. vez»,«»ret«, gegen Woran«,ahtuna, für einen Monat 2 Mark 25 Pfennig durch Post oder durch Boten. Für den Fall de« Eintreten« von Produttiontverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreis« bebalten wir uni da» Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeigen litt di« Nummer de« Ausgabetage« sind bi« S Uhr vormittag« aufzugeben und im voraus zu bezahlen; «in« Bewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht iibernommen. Grundpreis für di« 39 ww bretle, 3 nun hohe 'Grundschrift-Zeile (8 Silben) 25 Eold-Pfennig«; die 8» mm breit« Reklamezetl« IVV Bold.Pfennige: zeitraubender und tabellarischer Satz 50«/„ Aufichlag. Feste Tarife. Vewilli gter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch «lag« «tngezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage .Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der LesörderungSeinrichtungen — hat dec Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung »der Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung de« Bezugtprelse«. Rotatlon«druck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: «oethestrafze SV. Bttontwortlich für Redaktion: Heinrich Uhl,man«, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. k > — -— -z Mussolinis Angstpolitik. In seinen Reden, die sich gegen daS entwaffnete Deutschland richteten, gebrauchte Herr Mussolini manch trüftiges Wort, manch heldische Geste begleitete sie. Aber war es wirklich die Kraft eines seiner Stärke bewußten Landes, die ans den Worten des italienischen Diktators sprach? Wir glauben es kaum. Mussolini kennt zu genau die wahren Kraftvcrschiedcnhcitcn. ES war mehr ausge sprochene Augst, die ihn zu seiner Hetzrede führte, zu einer Hetzrede, die ohne Folgen bleiben mußte, da sie in einem Augenblick Worte fand, wo der, an den sie gerichtet waren, ohnmächtig und wehrlos am Boden liegt. Aber diese Ohnmacht ist nur eine momentane Erscheinung. Die Welt geschichte geht stetig ihren weiteren Lauf. Was heute schwach ist, kann morgen stark sein, was heute stark sich ge- bärdet, kann morgen vom Wind dahingefegt sein. Die Möglichkeit einer Wicdcrcrstarkung Deutschlands, die Mög lichkeit des Wiederaufbaues seiner Wirtschaftsstärke, bas waren die Momente, die in erster Linie Herrn Mussolini bewogen, einen Einschüchternngsversuch zu machen. In den letzten Tagen haben wir gehört, daß der italienische Diktator sehr eifrig bemüht ist, einen engere» Anschluß seines Landes an die kleine Entente zu betreiben. Die Anschlußfragc ist cs hier, die Mussolini veranlaßt, Hilfe gegen solche Bestrebungen außerhalb seines Landes zu suchen. Stoch vor nicht allzu langer Zeit hatte ein solcher Versuch Mussolinis in Belgrad kläglichen Schiffbruch ge litten. Man war dort keineswegs gesinnt, sich von Italien in dieser Frage ins Schlepptau nehme» zu lassen. Was inzwischen die Belgrader Diplomatie bewogen hat, den Kurs ihrer Politik wieder herumzuwerfen, entzieht sich unserer Kenntnis. Jedenfalls haben wir fcstzustcllen, daß der jugoslawische Außenminister Nintschitfch in diesen Tagen mit Mussolini in Nom zusammengetroffe» ist, um dort mit ihm sehr eingehend über die Frage des An schlusses Oesterreichs an Deutschland sich ausznsprccheu. Mussolini wird sich aber nicht auf Verhandlungen mit Bel grad beschränken. Er hat seine Fühler bereits nach Prag ausgestreckt, nm die Tschechoslowakei durch Verhandlungen in die gemeinsame Front gegen die Anschlußfragc hinein- zuzichcn. Im Zusammenhang hiermit gewinnt der angc- kündigtc Besuch des tschechischen Außenministers Benesch in Wien erhöhte Beachtung, denn es ist anzunehmen, daß er dort versuchen wird, von der österreichischen Regierung gewisse Zusicherungen zu erhalten, die er politisch dann wohl auszuschlachten verstehen würde. In der Frage der italienischen Schreckensherrschaft in Südtirol hat die öster reichische Regierung eine, wohlwollend ausgedrückt, sehr passive Haltung eingenommen. Es wäre daher zu wünschen, daß die Wiener Negierung bei den kommenden Verhand lungen mit Benesch einen Standpunkt erkennen läßt, der unzweideutig ist und sie von jedem Verdacht freihalten könnte. Der Anschluß Oesterreichs an das deutsche Mut terland ist eine Notwendigkeit, die aus dem SelVstbcstim- mungsrecht der beiden Brüdervölker erwächst. Auf dieses Recht werden wir immer bestehen, wenn auch in diesem Augenblick Ententezwaug uns verhindert, dem Recht die Tat folge» zu lassen. Grotze Flotteupliine Mussolinis. qu.No m. Mussolini hat gestern die italienische Admi ralität empfangen. Nach dem amtlichen Bericht hat er sich zuerst über den bei den Mannschaften herrschenden Geist erkundigt, der nach Schilderungen des Admirals Simonetti ausgezeichnet sein soll. — Er hat sich daraufhin lange Zeit mit dem Unterstaatssekretür für Marine allein unterhalten, wobei einige wichtige Fragen, darunter die Neukonstruk tionen für die italienische Marine, besprochen worden sind. Hierfür wurde für die nächsten Tage eine neue Besprechung «ngesetzt, an der auch der Finanzminister teilnehmen wird. Der Kamps nm die Ratssitze. X London. Der Berichterstatter des WTB. in London erfährt, daß die Lage bezüglich der Erweiterung des Bölker- bundSrates durch andere Mächte als Deutschland keine Ver änderung aufweist. Ein Beschluß des britischen Kabinetts über die Haltung, die der britische Vertreter in der Sitzung des Völkerbundsrates in dieser Frage einnehmen soll, ist bisher nicht gefaßt wordem Es darf jedoch nicht übersehen werAen, daß die öffentliche Meinung Englands geschloffen gegen eine Aufnahme anderer Mächte als Deutschlands in den Bölkerbundsrat im gegenwärtigen Zeitpunkt ist und daß die Haltung der britischen Regierung durch diese Tat sache nicht unberührt bleiben kann. Andererseits scheint es nach der in hiesigen politischen Kreisen herrschenden Auf fassung unvermeidlich, daß die allgemeine Frage der Erwei terung des Rates in der Sitzung des Rates im März erör tert werden wird und daß dabei die deutschen Vertreter Ge legenheit haben werden, ihre Ansicht in dieser Frage zum Ausdruck zu bringen. Im großen und ganzen scheint jedoch der allgemeine Eindruck hier dahin zu gehen, daß der Gang der Ereignisse Deutschland kaum einen Grund zur Ent täuschung bieten wirb. Japan und Brasilien gegen eine weitere Vermehrung der Bölkcrbundsratssitze? Die Vossische Zeitung weiß aus London zu melden: Die japanischen diplomatischen Vertreter bei den Regierungen der Alliierten haben di« Erklärung abgegeben, baß Japan b>n Bölkerbundsrat acaen jede Vermehrung der ständigen RalSsttzd über Deutschland hinaus stimmen werde. Brasilien hat gleichzeitig erklärt, daß es seine Kandidatur auf einen ständigen RatSsitz fallen läßt, wenn ihm von beu ständigen Ratömitgliedtrn die Zusicherung gegeben wird, daß mit Deutschland kein Abkommen getroffen werde, das geeignet sein könnte, die Wiederaufnahme seiner Kandidatnr zu einem späteren Zeitpunkt unmöglich zu machen. * Die deutsche Delegation betr. U Berlin. Gegenüber den bisherigen Nachrichten über die Zusammensetzung der deutschen Delegation für Genf er fährt man von zuständiger Seite, daß außer den Delegations führern bis jetzt noch nichts fcststeht. Die Delegation werde sehr klein fein Besprechungen mit de» Poutteisiihreru. qu. Berlin. Wie wir höre», werden der Reichsaußen- minister Dr. Strefemann und der Reichskanzler Dr. Luther vor ihrer Abreise nach Genf mit den Führern der großen Retchstagsparteien Rücksprache nehmen, um mit ihnen den Stand der Völkerbundsfrage zu erörtern. Es ist dabei an zunehmen, daß von den Teutschnationaleu bis zur Sozial demokratie ein einmütiger Standpunkt zum Ausdruck ge bracht wird, der die Haltung der Reichsregierung billigt. Was die Deutschnationalen anbetrifft, so halten sie zwar auch jetzt noch an der Ablehnung deS Eintritts in den Völker bund fest, aber sic geben der Aufsagung Ausdruck, daß nach der nun einmal erfolgten Einreichung des deutschen Zu- laffungsgesuches, der von der Negierung eingenommene Standpunkt in der Frage der Ratssitze gebilligt werden müsse. Die Vorbereitungen in Gens. qu. Genf. Die deutsche Delegation wird in Gens im Hotel Metropole und Geneva Palac« wohnen, ein großes Gebäude am Jardin AnglaiS, und zwei Häuserblocks vom Reformationsfaal, dem Sitz der Völkerbuud-Vollversamm- luug entfernt. Dagegen ist das Hotel ziemlich weit von: Palais des Völkerbundes, dem Sitz des Rates, entfernt, das am gegenüberliegenden Ufer des Se«-Bafsins liegt. Tic übrigen Hauptdelegationcn wohnen in der Nähe des PalaiS, die Engländer im Beau Rivage, die Franzosen im Hotel Bergues. Die Japaner und der tscl»echoslvwakische Minister Dr. Benesch steigen gewöhnlich auch tm Metropole ab. « « Französische Befürchtmrge«. qu. Berlin. Aus Paris wird gemeldet, daß bei der französischen Regierung gewisse Befürchtungen aufgetaucht sind, weil Reichskanzler Dr. Luther mit nach Genf gehen wird. Die französische Regierung erblickt darin die Absicht, die deutsche Delegation werde in Genf sofort entscheidende Beschlüsse über eine eventuelle Zurücknahme des Aufnahme gesuches jassen, wenn dem deutschen Standpunkt nicht Rech nung getragen wird. Vie wir von unterrichteter Seite er fahren, sind diese französischen Befürchtungen nur insofern begründet, als die deutsche Delegation sich tatsächlich gewisse Entscheidungen Vorbehalten wird, wenn die Gegensätze über die Frage der RatSsitze durch weitere polnisch-französische Manöver verschärft werben sollte. WM M» MkllMisNW Ilö SlllkMkMO litt «MM«. vdz. Berlin. Der Haushaltausschuß de§ Reichstags beriet am Donnerstag zunächst iiber die Frage einer Ans- fallsgarantie des Reichs für de« Export «ach Rußland. Nachdem Abg. Dr. Cremer <DDp.) über die Einzelheiten der Angelegenheit berichtet und Abg. Dr. Quaatz sDn.) starke Bedenke» geltend gemacht hatte, beschloß der Aus- fchuß mit großer Mehrheit, der Reichsrcgierung die Er mächtigung zu erteilen, aiFgrunb eines Antrags des Abg. v. Raumer (DBp.) nach Maßgabe bestimmter festgelegter Voraussetzungen eine Garantie für Lieferungsgefchäfte nach Rußland bis zum Höchstbetrag von 105 Millionen Reichsmark zu übernehmen, jedoch derart, daß die Vor haftung der Industrie auf 2V Prozent beschränkt bleibt, während für weitere Ausfälle die Garantie von Reich und Ländern in Höhe von 75 Prozent des Ausfalls eintritt, woran Reich und Länder im Verhältnis von sieben zn fünf beteiligt sind. Hierauf trat der Ausschuß in die Besprechung des Finanzetats ein. Abg. Erstng (Ztr.) führte ans, wenn die Wirtschaft in vollen Gang komme, natürlich auch die Steucrerträgnisse besser werden würden, so daß der Etat für 1V27 möglicher weise balaneteren könnte. Der Redner bedauerte, daß die Regierung in der Wohnungsfrage noch keine endgültigen Vorschläge gemacht hätte. Das Zentrum würde den Stcuervorscl,lägen des Finanzministers kaum zustimmcn, wenn die Regierung nicht vorher ausreichende Mittel zur Ingangsetzung des BaumarktcS anfbringen könne, Reichsflnanzminister Dr. Reinhold versicherte zu obigen Darlegungen, daß sich die NeichS- regierung bereits eingehend mit einem Banprogramm für den Sommer beschäftigt habe. Es sei der Regierung wichtig, das Bauprogramm in großem Umfang durchznführcn, weil das Baugewerbe zahlreiche» anderen Gewerben Brot und Arbeit gebe. Von der Hauszinssteuer würbe» fünfzehn bis zwanzig Prozent dem Bauprogramm zuflteßen. Wenn diese Steuer zusammen fünf Milliarde» Ertrag gäbe, so würden für das Bauprogramm bis zu einer Milliarde Reichsmark verfügbar sein. Abg. Dr. Cremer lDVp.) erklärte die grundsätzliche Zustimmung seiner Partei zu dem von der Reichsrcgicruug verfolgte» .fiel einer Auturbeiuug der Wirtschaft durch Er leichterung der Steuerlast. Es sei zu erwägen, ob die Nm satzsteuer nicht beweglich gestaltet werde» tönne. Tie Lurusstcucr mülle ganz verschwinden. Tie Ausnahme einer Anslandsaulcihe für Bauzwecke bade starte Bedenken. Abg. Merck iBayr. Bp.) vermochte den Optimismus des Finanzministers lind des Reichskanzlers nicht zu teilen. Die dreimalige Senkung der Umsatzsteuer sei io gut ivie wirkungslos geblieben, also werde sich auch jetzt kaum eine Senkung in de» Preise» stärker fühlbar machen. Der Redner kritisierte insbesondere die Erbschastssteucr. Abg. Dr. Fischer-Köln tTem.t billigte das Wirtschafts programm der Regierung, von dem die Steuersenkungen nur ein Teil seien. Die Einzelpläne des RcichswirtschaftS- ministcrs fänden grundsätzlich die Billigung der Demokra ten. Tas Reichsbahn-Programm tönne wohl eine wesent liche Erweiterung erfahren. Die Kritik der Tcutichnatio- nalen gegenüber dem Programm des Fiuauzministers er scheine sachlich unberechtigt und bestehe zumeist in theore tischen Deklamationen. Entscheidend sei für die demokra tische Partei in dem neuen Finanzprogramm die Ankün digung eines Etatsgrundgesetzes, eines Sleuerhöchstlastcv- geietzcs und einer umfassenden einheitlichen Verwaltungs reform in Reich, Ländern und Gemeinden. Tie demokra tische Partei sei bereit, sich iir die vom Reichskanzler ge forderte Notgemciinchaft unter Zurückstellung jedes Partci- prestigcS cinzuorducn. Damit war die Generaldebatte ge schlossen. Nach Vemillignnq der erste» Kapftel des FiiianzctaiL wurde die Lpczialdcbattc ans Freitag vertagt. ReichsratsSeschlüsse. vdz. Berlin. Ter Reichsrat, verlängert^ die Taue der Verordnnng über die Beschäftigung von Jugendlichen nud Arbeiterinnen in Glashütten nur um ein Fahr, wäh rend die Regierung zwei Fabre vorgcichlagen hatte. Angenommen wurde ein Gcsel-euuvur', wonach cmS den Mitteln der Reichsgctrcidesteilc 60 Millionen zur Hebung der landwirtschaftlichen Erzeugung im Wege von Darlehen verwandt werden sollen. :>5 Millionen sellcn aus 15 Jahre für landwirischaiilichc Bodenvcrbefserungcn, 15 Millionen für Siedlungszwecke ebenfalls ain die Taner von 15 Jahren verwendet werden und 10 Millionen zur Tnrchiührung sonstiger wirksamer Maßnahmen zur Hebung der land wirtschaftlichen Erzeugung. Aus Antrag Bayerns wurde noch besonders hinzugefügl, daß auch zur Förderung des Absatzes landwirtschaftlicher Erzeugnisse Tarichcn gegeben werden sollen. Weiterhin wurde eine Novelle zum Geietzeniwnrs über Fieberthermometer angenommen, wonach auch die AuSsnhr von Kapillaren und Röhren, die zur Herstellung von Fieber thermometern geeignet sind, bei Strafe verboten ist. Auch der Versuch ist strafbar. Die Stimmenzahl im ReichSrat wurde auf Grund des Ergebnisses der letzten Volkszählung derar: geregelt, daß nunmehr haben: Preußen 27, Bayern 11, Sachse« 7, Württemberg 4, Baden 3, Thüringen, Helle» und Hamburg je 2, die übrigen Länder je 1 Stimme: zusammen 68 Stim men gegen bisher 66. Preußen und Bayern erhielten jg eine Stimme mehr. M BeWW NM WNe NS SEI. vdz. Berlin. Auf Grund der Beschuldigungen Grütre- LehderS in der Gerichtsverhandlung vom 11. Dezember 1925 ist sofort ein polizeiliches Ermittlungsverfahren gegen die Abg. Wulle, Knbc und Ahlcmann cingeleiict und Ende Dezember auch von der Staatsanwaltschaft unternommen worden. Das Ermittlungsverfahren gegen Ahlcmann ist anhängig, aber ein Verfahren gegen Wnllc und Knbc ist bis zur Aufhebung ihrer Abgcordneten-Juunuuitär ver- faffungsrechtlich nicht zulässig. Dem Ersuchen des Abg. Wulle, ihn zu vernehmen, konnte aus dem Grunde der der Immunität nicht entsprochen werden, iveil die Aufhebung der Immunität ohne Zustimmung des Parlaments nicht möglich ist und die Anhörung des Abg. Wulle zu Miß verständnissen hätte führen können. Ahlemann ist zur polt' zeilichen Vernehmung am 9. Februar geladen worden; ec lehnte jedoch sein Erscheinen mit dem Vorwand ab, er könne vor der Polizei nichts auSsagen, weil solche Acuße- rungen von der Links-Presse mehrfach tendenziös auS- qebeutet worden seien. Er wolle nur vor dem Unter suchungsrichter auSsagen. Ahlemann ist nniimehr unter An drohung der zwangsweise» Vorführung wieder zum 26. Fe» brv'v vorgelndcu ivordeu. Die Londoner Arbeitskonferenz. -(Berlin. Die Einladung der englischen Regierung zu der voranssicbtlich am 15. März in London beginnenden Konferenz über eine internattonale Reaelung der Arbeits zeit ,st hier eingeaangcn. Zn der Konferenz sind die Regie rungen von Deutschland, Frankreich, Belgien und Italien eingcladcn. Die englische Regierung wird sich ans der Kon ferenz durch den ArbeitSminittcr Sir Steel-Maitland, den parlamentarischen Staatssekretär Bcttcrton und den Staats sekretär des ArbcitSministers Sir Horace Wilson vertreten lassen. Der Reicbsurbeitsminister Dr. Brauns beabsichtigt, persönlich an der Konferenz teilzunebme». Er wird von mehreren Beamten des ReichSarbeitSministerinmS begleitet werden.
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