Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192603082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260308
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-03
- Tag1926-03-08
- Monat1926-03
- Jahr1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1926
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer O Tageblatt ««d Anrrlaer (LlbtblM und Ameiaer). Postscheckkonto: Dresden 1S30 Girokasse Riesa Nr. 32. ««d Anzeiger (LlbtblM ««d A«)tigerj. Drahtanschrift: Da^eblatt Riesa. Das Riesaer Tageblatt enthält die amtliche« Bekamttmachuugeu " ' ' der LmtShalchtmanuschast Sroszeahai«, des Amtsgerichts, der AmtSauwaltschast beim Amtsgerichte «ad deL Rates der Stadt Riesa, des M»aoz«nntS Riela und des HauvtzollamtS Meide«. F. SS. Montag, 8. März ISL6, abends. rs. Jahr«. Do« Riesaer Daaeblatt erschein« jrbrn La, abend« '/,« Uhr mit Autnahme der Sonn, und Festtage, vezu,«dret«, gegen Barauszahlung, ,ür einen Monat 2 Mark Piemiig üurch Bost od-c durch Boten. Für den Fall de» Eintreten« von Produktiontverteuerungen, Erhöhungen der Löhn« und Materialienpretse behalten wir un« da» Recht der Preiserhöhung und Nachsorderung vor. Auzc.zc', für di« Nummer de« Ausgabetage« sind bi« S Uhr vormittag« auszugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis i - oi, 3S mm breüe, 3 mm hohe Grundschrist.Zeile (ü Silben) 2ü Gold.Pfennige; di« 8S.mm breit« Reklamezeile lvü Bold-Pfennige zeitraubender und tabellarischer Za«; Aufichiao. Feste Taru-. vewilligter Rabat, erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Mag« «ingezogen werden muh oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlungs- und Erfüllungsort: lltieia. Achttägige Unlerhaitinigsbeilo.'- „Erzähler an der irlbe". — Im Fall» höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Bettie'e» der Truckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezirk,> r leinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goetheftrake 52. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich UHIrmann, Riefa^ für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Me ersten vesstreclningen in Oeni. Stunde Verspätung traf kurz nach ist Mr Brian- aus Geni lommcnd in Paris ein. Ankunft der deutschen Delegation in Genf. )( Genf. Tie deutsche Delegation ist Sonnabend abend mit dem fahrplanmäßigen Zug gegen 8>l Uhr in Genf angekommen und ist im Hotel Mctropol, das u. a. auch eine grobe deutsche Flagge trägt, abgestiegen. Die Reise verlief planmäßig. In Karlsruhe erhielt die deutsche Delegation die W. T. B.-Nachricht von dem Sturz des Kabinetts Briand. Am Badischen Bahnhof in Basel wurde die deutsche Delegation von Vertretern der Kanton regierung bewillkommnet» unter deren Führung der Reichskanzler und einige andere Herren eine kurze Fahrt durch die Stadt machten. In Genf wurde die Delegation non einer gröberen Menschenmenge, darunter zahlreichen Ionrnalistcn, empfangen. Der deutsche Gesandte Dr. Adolf Muller in Bern begleitete die deutsche Delegation von Basel ab. Empfang von Pressevertretern durch Reichskanzler Luther in Genf. )s Genf. Kurz nach seiner Ankunft in Genf erklärte der Reichskanzler auf zahlreiche Anfragen von Pressever tretern, er freue sich, daß er wieder einmal in Genf weilen könne, wo er den Anfang seiner Studienzeit verbracht habe. Er setzte hinzu: Politische Erklärungen werden Sie heute von mir nicht erwarten. Ten deutschen Standpunkt zu den großen politischen Fragen, die hier in Genf zur Beratung stehen werden, habe ich ja erst vor einigen Tagen in meiner Hamburger Rede klar zum Ausdruck gebracht. Er ist gekennzeichnet durch den Leitgedanken, daß für Deutschland von dem Augenblick seines Eintritts in den Völkerbund an in der gemeinsamen Arbeit die großen Ziele des Bundes und das Interesse der Gesamtheit seiner Mitglieder maßgebend sein werden. Ich hoffe zu versichtlich, daß die kommende Tagung in diesem Sinne erfolgreich verlaufen wird. Die Vorbesprechungen am Sonntag. )s Genf. Gestern vormittag tauschten verschiedene Delegationen mit der deutschen Delegation Karten aus, darunter Franzosen, Engländer, JPliener und Japaner. Eine für 12 Uhr vorgesehene Besprechung zwischen den deutschen Delegierten und Briand, Chamberlain, Scialoja und Vanderveldc wurde mit Rücksicht auf die verspätete Ankunft Bandervcidcs ans 3 Uhr nachmittags verlegt. Jir der Zwischenzeit sanden längere Besprechungen zwischen Chamberlain und Briand und Chamberlain und Scialoja statt. )l Genf. Ueber die gestrige Besprechung wurde daS folgende gemeinsam vereinbarte Communiquü ausgegeben: „Die Vertreter der Staaten» die sich i« Locarno znm Abschluß des Rheinlandpaktcs vereinigte», haben sich zum Austausch ihrer Meinungen über die schwebenden Fragen in Genf verabredet. Sie haben sich in einer Unterredung znsammengefnnden, in deren Verlass sie mühelos die gegenseitige Situation aufklärte«. Aus diesen ersten Gedankenaustausch soll in einer weitere« Sitzung eine zweite Unterhaltung folgen." Die Besprechungen, die um 3 Uhr nachmittags be gannen, dauerten annähernd vier Stunden. Es nahmen hieran Dr. Luther, Dr. Stresemann, Chamberlain, Briand, Scialoja und Vanderveldc teil. Das Hotel Beau Mvagc, in dem die englische Delegatton wohnt, war während der Dauer der Konferenz von einer großen Anzahl Journa listen, Photographen und Neugierigen belagert, die die Delegierten beim Verlassen des Hotels mit Fragen be stürmten. Es wurde indessen von allen Delegationen ledig lich das vereinbarte gleichlautende Communiquö ansge- geben, das zwar keine Einzelheiten über die bekannten Gesprächsgegenstände bringt, aber immerhin die „mühe lose Aufklärung" unterstreicht. )( Gens. Der Sonderberichterstatter des W. T. B. meldet: Die gestrige Unterredung der sechs Locarno-Dele gierten im Hotel „Beau Rivage" war ausschließlich der Erörterung des Kernproblems gewidmet. Es handelt sich dabei zunächst um eine Klarstellung der beiderseitigen An sichten und der Beweggründe, die zu ihrer Formulierung gesührt haben. Auf diesem Wege bedeutete die nahezu vierstündige Unterhaltung zweifellos einen Fortschritt. Die Delegierten der anderen Mächte haben dabei den Standpunkt vertreten, der sie veranlaßt, ihre Anschauung von der Möglichkeit einer Ratserweiterung in dieser gegenwärtigen außerordentlichen Session aufrecht zu er halten. Dentscherseits wnrde demgegenüber der bekannte und in verschiedenen Regiernngskundgebnngeu, zuletzt in der Hamburger Rede des Reichskanzlers, nicdcrgelegte ein mütige Standpunkt der Neichsregicrnng vertrete«, der auch weiterhin als feststehend betrachtet werde« muß. Tie Form der Verhandlungen war, wie von den Dele gierten der verschiedenen Mächte übereinstimmend betont wurde, außerordentlich sachlich und ließ das einmütige Bestreben verspüren, bei dem Bemühen nm eine Lösung nicht zu versagen. Wenn sich zweifellos auch erhebliche Schwierigkeiten ergeben haben, so sind sich doch die Ver treter der am Abschluß des Rheinlandpaltes beteiligten Mächte der Verantwortung besonders bewußt, die von ihnen fordert, diese Aufgabe dnrchznftthrcn Die schweizerische Telegraphen-Agentur über die gestrigen Verhandlungen. * Genf. Die schweizerische Telegraphen-Agentur ver breitet folgende Darstellung der Verhandlungen des Sonntags: Heute nachmittag traten die Vertreter der Signatar mächte des Nheinpaktes zu einer Sitzung zusammen. An wesend waren Briand, Chamberlain, Dr. Luther, Dr. Stresemann, Vanderveldc, Scialoja. Es wurde über das Verfahren zur eventuellen Erweiterung des Völkerbunds rates beraten. In unterrichteten Kreisen versichert man, die Alliierten hätten sich geeinigt, keine Neorganisition des Rates durchzuführcn, bevor Deutschland in den Völker bund eingetreten ist und einen ständigen Ratssitz erhalte» hat. Es scheint, daß die Ucbcrwindung der Hindernisse, die der Schaffung neuer ständiger Ratssitzc im Wege stehen, schwierig ist. Man weiß zur Stunde noch nicht, welche Lösung gefunden werden wird. Benesch und Gras Skrzynski waren zu der Sitzung nicht eiugeladeu worden. Es verlautet, daß die Frage der Erweiterung des Völker bundsrates bis znr Septembcrtagung verschoben werde« wird. Tas Arbeitsprogramm für Montag. * Genf. Montag vormittag kl Uhr tritt der Völker- bnndsrat zusammen, um die Tagesordnung festznlegen und sich In geheimer Sitzung mit einer Reihe der schwe benden politischen Probleme zu beschäftigen. Es darf an genommen werden, daß in dieser Ratssitzung über die Ver handlungen deS Sonntags von einem der Beteiligten Bericht erstattet werden wird. Nachmittags um 3 Uhr wird im Reformativnssaal die Versammlung durch den Gra»cu Jshii eröffnet werden. Die Versammlung wird hieraus zur Wahl des Präsidenten schreiten und die Kommission wählen, die die Frage deS deutschen Eintritts in den Völ kerbund prüfen soll. Aus der juristischen und politischen Kommission des Völkerbundes wird eine gemischte Kom mission gebildet werden, die ihrerseits eine Unterkommis sion mit der Prüfung des gesamten Fragenkomplexes unter Anhörung des deutschen Vertreters beauftragen wird. Tie Arbeiten der gemischten Kommission und ihrer Untcrkvmnrission werden einen rein formellen Charakter tragen, Der Einflutz der Pariser Krise. * P a r i s. In den Berichten der in großer Zahl nach Genf entsandten Sonderberichterstatter spiegelt sich die melancholische Stimmung wider, Vie sich in der französi schen Oeffcntlichkcit seit den Ereignissen des Sonnabends ausürückt. Es wird festgestellt, daß Briand mit Rücksicht auf die anderen Völkcrbundsdelcgationen auf Einbrin gung eines Bertagungsantrages verzichtet habe, obwohl ihm dieser Gedanke vorschwebte. Natürlich habe die Vor konferenz der Locarno-Signatare wegen der unzuläng lichen Vollmachten Briands zu keinerlei Entscheidung führen können und es mußte bei einem allgemeinen Mei nungsaustausch bleiben. Polen ist wegen der Nachteile, die ihm aus der voraussichtlichen Vertagung der Frage der Ratserwcktterung entstehen und als indirektes Opfer der französischen Kabinettskrise Gegenstand lebhafter An teilnahme. In Genfer Bölkerbundskreisen wird, wie der Genfer Tempskorrcspondent bestätigt, mit der Vertagung der Natserweiterung auf die kommende Septembersitzung gerechnet. Demgegenüber betont der Leitartikel des Temps, daß durch den Rücktritt Briands die internationale Lage keine Aenderungen erfahren würde. Heute wie gestern komme es darauf au, die längst geplante Vermeh rung der Natsfitze so schnell wie möglich durchzuführe«, wenn man eine für de» Völkerbund verhäuguisvolle Krise vermeiden wolle. Die Genfer Berichte sprechen wieder davon, daß man versuchen werde, Deutschland zu verpflich ten, nach seiner Aufnahme in den Bölkerbundsrat dem Aufnahmegesuch anderer Mächte und der damit verbun denen Reorganisation des Rates keine Schwierigkeiten zu machen. Wenn z. B. Spanien aus sofortiger Erfüllung seiner Ansprüche bestehe, so könne Polen den freiwcrdcndcn nichtständigen Ratssitz erhalten. Der Genfer Havasver- treter hebt die Unzulänglichkeiten der Briandschen Voll machten hervor und stellt fest, daß Has gesamte Problem der Ratserweiterung ein völlig verändertes Gesicht ange nommen habe. Briand habe nicht verfehlt, bei seiner An kunft in Genf die anderen Delegierten darauf aufmerksam zu machen, daß er auf Grund des Mißtrauensvotums der französischen Kammer nicht in der Lage sei, offiziell im Namen der französischen Regierung auszutreten. Er habe durch seine Anwesenheit lediglich eincn Beweis internatio naler Courtvisic nnd seines PflichtbewnßtscinS geben wollen. Abreise Briauds aus Genf. )( Genf. Mit Rücksicht ans die französische Kabinetts krise kehrte Briand gestern abend »ach Paris zurück. Er sprach jedoch die Hoffnung aus, daß er Dienstag vormittag wieder in Genf fein könne. Der zweite französische Dele gierte, Paul Boncour, bleibt in Genf. Paris. (Funksprnch.) Ter Präsident der Republik Doumergne ist in Begleitung des Kammerpräsidenten Herriot kurz nach 8 Uhr t« Paris cingetroffen. Mit einer Neber die Aussichten öer Genfer Tagung. >i London. Ter Genier Zonbcrtorre'pvnöcnl t. „Dail« News" meldet, aui Grund von Untcrhattunaen in.il Mitgliedern der verschiedenen Delegationen glaube er n ? aller Alarmnachriäucn, k>oß Deuiichland, wie voroekeh'", in den Völkerbund cintrclen nnd einen ständigen Zis; i n Rate erhalten werde, und daß die Erörterungen austc anderen Ansprüche bis Zcpteiubcr cmiocichoben wecken würden. Ter Korrespondent wein n. a. darani hin. d ' weder Spanien noch Brasilien an: gcichloncne llin Nützung leitens der sübanieriioiii'chei! Zuraten recau' I könnte und fügt hinzu, cs seien sehr nnerirculiche Gerönne über Drohungen im Unilause, die verschiedene Ztaatcn n-.r Bekräftigung ihre: Au'vrüchc aus Ziize i:u Rate < .- äußert Hanen. Chamberlain zur Hrage öer RatSntzc. London. sFunkivruch.i Renier meidet aus Gc:C: Chamberlain ertlürtc gestern abend, cs habe, wie in Locarno, eine freimütige Aussprache stattgeiunLen. T ganze Materie sei durchgeiprochen worden. Cs >ei nie, leine Lösung iür alle Zchn-ierigieilen gesunden, ein a: Mißverständnisse nnd ein gewisses Mnnrnncn wie» an'> klärt nnd bciciligr worden. Chamber Ein fügte hinzu, er habe keine neuen Fnnrutlioncn an-- London angewrd.. Gegenwärtig bcmiihc man sich, den Einnin Tcui'chlauor zu ermöglichen, ohne daß ein Z'.r.ii bau- ' verbunden werde. Wenn dies durch einen li.iiien Au'kchub erreicht werden könne, >v ici cs gleichgültig, ob der Cinrrttr em Dienstag, Mittwoch oder Tonncrswg rrkolgc. Er r traue daraus, daß cs 'ich um eine zu dedeni'anie Zach handele, als daß ne iur lcoicn ''lugenblick u nichie gemach werde» könne. In dickem Geiste würden wir. erklärie Chamberlain, den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund zu einem Anlaß der Befriedigung und Freude machen, g> zu einem Streit und der Erbittcrnng. Tre 7 rage der : sammenictzuug des Rates wi 'eil langem b-ch'rochcu, an- verschiedenen Gründen aber immer wieder an'gc'chobc ' worden. Hieraus ici mistverstnublichcrweiic ge>chlo'-e'. worden, daß dicke Frage jeor zum erstcn Zäkalc berühr: worden ici. Einige dicker Mißverständnisse ieicn Hein zerstreut worden. Chamberlain 'nzre schließlich noch, der Zweck seiner letzten Reden ici gewesen, zu zeigen, daß cs sich bet der Frage nicht lediglich um eine anndcunche B wegurig gebandelt habe. ,iu dickem Falle wurde dir e Krage sofort ausgcichiedcn worden sein. Zusammentritt des Bölkerbundsrats. Gens. sKunkspruck.) Tic sü. Ratssitzung wurde lxu:e vormittag 11 Mir unter Vorsitz des neuen RatSvrä'ideutcn Jshii-Iapau mir einer nichtöffentliche« Sitzung eröffne:. Ter Rat letzte seine Tagesordnung fest, deren wichtigster Punkt der Aumahmeanrrag Teurichlands ist nnd faßte einige Beschlüsse über administrative Fragen. Tie Sitzung dauerte dreiviertel Stunde. In einer anschließenden Hicheiinsikuug. an der nur die Natsdelegierren selbst teilnahmen, wurde dann in die Er örterung der durch den Aufnahmeaurrag Deutschlands auk- geworfenen Fragen cingctreten. Tie Gehcimsitznng bauens nm 12!>« Uhr noch an. Zusammentritt der Völkerbundsversammlung. Genf. (Funkspruch.i Die Völkcrbundsvcrsammluug tritt heute nachmittag 3,15 Uhr zu ihrer 7. Tagung zusam men. Sie gilt der Erledigung der üblichen Formalitäten. Ein Ausschuß zur Prüfung der Vollmachten wird nach einer kurzen Unterbrechung der Sitzung seinen Bericht erstatten, worauf die Wahl des Präsidenten der außerordentlichen Völkerbundsversammlung vor sich gehen wird. Die Vcr sammlung wird crlSdcrnn die Punkte der Tagesordnung auf zwei Ausschüsse zur weiteren Bearbeitung verteilen. Schließ lich wird die Versammlung heute nachmittag noch ihre sechs Vizepräsidenten wählen. Die heutige Geheimsitzung des Rates. Genf. (Funkspruch.) Nebcr die Gehcimsitzuug des Rates, die um 12,Zö Uhr zu Ende ging, ist keine amtliche Mitteilung auSgegcben worden. Von zuverlässiger Seite verlautet jedoch, daß Chamberlain, Scialoja und Bauder veldc die übrigen RatSmitglicder von den wichtigsten Besprechungen mit den deutschen Delegierten unterrichtet haben. Im Anschluß daran wurde das Verfahre» über die Ausnahme Teutschlauds in den Völkerbund besprochen Es wurde dabei besonders auf einen Absatz im Artikel l des Völkcrbnndspaktes Bezug genommen, der die Frage behandelt, vb die militärischen Verhältnisse eines Staates bei seinem Eintritt in den Völkerbund den Bestimmungen bestehender internationaler Abkommen entspricht. Nm im Falle Deutschland diese Frage zu entscheiden, wird der Bölkerbundsrat, wie seinerzeit bei der Ausnahme Bul gariens, Oesterreichs und Ungarns, das Gutachten des stündigen militärischen Ausschusses des Völkerbundes ein holen, der sich seinerseits vor Abgabe seines Urteils an die BotsLafErLoufercnz wenden wird.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite