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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.03.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192603117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260311
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260311
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-03
- Tag1926-03-11
- Monat1926-03
- Jahr1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.03.1926
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Riesaer H Tageblatt und Aurelaer «Llbtblaü und Ameiaer). Postscheckkonto: Dresden 1L3H Girokaffe Niesa Nr. 52. und Anzeiger Meblatt und Anzeiger». »rahiimsthrlit: r-a»bu>« Kt«la. Tas Mrsaer Tageblatt ealhrp ble amtttcheu vekamttMachmq« der AmtShanptmaunschaft Großenhain, des Amtsgerichts, der AmtSaawattschaft beim Amtsgerichte «ud deü Rates der Stadt Riesa, des Kimmzamtt Riesa «ud de» Han-tzoUamt» Metkea. SS. Donnerstag, 11. MSrz 1926, ndenvs. 79. Jlchrg. 'Dä^Nttiäe^Tagevlat^rfchrNt^eden^kagabend« Uhr mir Ausnahme der Tonn, und Festtag«. Vrz»»»Nrets, gegen Äoiauszayrung/iur eu,eu u/wicm <i Murr na durch Boeen. Für den Fall de» Eintreten» von ProduktionSverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialtenpreis« behalten wir uns da» Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. An;etg?n für die Nummer de» Ausgabetage« sind bi» v Uhr vormittag» aufzuaeben und im voraus zu bezahlen; ein« Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plagen wird nicht übernommen. Grundpreis ine die SS mm breite, S nun'hohe Grundschrift-Zeile (6 Silben) 2S Gold-Psennige; die 89 mm breit« Reklamezeile 109 Gold-Pfennige: zeitraubender und tabellarisier Sag 50°/„ Aufschlag. Feile Tar, . Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettag verfällt, durch Klage eingezogen werden muh oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung»- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhalrungsbeila - »Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der BeförderungSeinrichtunzen — hat der Bezicbce keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung de» Bezugspreise». Rotationsdruck und Verlag: Langer » Winterlich, Niesa. Geschäftsstelle: voethestrahe 59. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Dos Geburtstagskind. Reichskanzler Dr. Lutber feierte gestern am 10. März seilten fiebenundvierziaften Geburtstag. Viel Muhe, diesen Taa in der üblichen, feierlichen Weise zn begehen, wird er nicht gehabt haben. Die Gevattern und Gratulanten, die iich in Genf bei ihm ansagten, sind die Herren Chamberlain, Boncour, Scioloja. Und die kleinen Geschenke, die sie über reichten, dürsten dem Geburtstagskind keine allzuaroße Freude bereitet haben. Aber schließlich, Dr. Lutber ist ein guter Deutscher. Er hält es mit der schönen Devise: Geben macht seliger denn Nehmen. Und so schenkte er dem deut schen Volk durch sein Festbleiben eine KeburtStagsgabe. die so schön auSfiel, daß der Tag doch seine festliche Weihe erhielt. Deutschland, die Welt, erhielten den nicht mehr zu erschütternden Beweis, das Recht Recht bleiben mutz, daß in ihm eine Kraft wohnt, die sich behauptet, auch gegen Macht und SiegeStrunkenbeit. Das Kaffeekränzchen, an dein Dr. Luther teiluahm, wird diese Gabe etwas erstaunt betrachtet haben. Denn sie bringt eine neue Offenbarung, kin neues Gesell, das einer Ententepolitik bisher unbekannt Dar. Oder vielmehr unbekannt bleiben mußte, weil eine lachrevolutiouäre Erfullungspolitik des Reiches dieses Wissen sich nicht zu eigen machen konnte. Aber schenken ivir es uns, fetzt Rückschlüsse auf die Vergangenheit zu liehen. Der Wendepunkt ist da. Deutschland ist einmal sestgebliebcu und bat den Nutzen hieraus erkennen können. Irgendetwas Entscheidendes ist ja in Genf noch nicht «folgt. Aber ancb die, die früher anderen Sinnes waren, haben eingesehen, daß es auf die Dauer etwas Unmögliches ist, entgegen den Gesetzen der Vernunft zu handeln. Gewiß, cs ist peinlich, io etwas cinzuiehen. Besonders, wenn eine geneigte Presse Unrecht zu eurer Prestigeforderung gestempelt hat. So muß man zum Mindesten bestrebt »ein, den Rück zug zu einem ehrenvollen Rückzug zu gestalten. Also. eS muß irgendetwas gesunden werden, was io aussieht, als ob Deutschland wenigstens eine kleine Konzession gemacht habe. Ans diesem Bestreben vermchen jetzt »och die Herren Chamberlam und Boncour von Deutschland das Ver sprechen zn erhalten, für die Zukunst dem spanischen stän digen Ratssitz znznstimmen. Diese Forderung ist so formu liert, als wirre alles so geregelt, wie Deutschland es ver langte. Untersuchen wir aber diesen Wunsch einmal auf seinen sachlichen Inhalt, so werden wir seststellen muffen, daß er garnikbts anderes bedeutet, als das ursprüngliche Verlangen. Gewiß, Deutschland hätte gegen einen Aus- schuß, der die Frage der Ratserweiterung später behandelt, nichts einzuivendcn, das heißt, nur unter dec Voraus setzung, datz diesem einzusetzenden Ausschuß keine feste Bin dung jetzt schon nut auf den Weg gegeben wird. Es wäre die glühte Torheit, die Deutschland begehen könnte, wenn es offiziell oder inoffiziell, hinter den Kulissen oder in voller Oesfentlicbkcit bindende Zusagen nach einer bestimmten Richtung machen würde. Würden sich die deutschen Ver treter in Genf zu solchen Versprechungen verstehen, so würden sie nicht nur den Interessen Deutschlands ins Ge sicht schlagen, sondern auch den Interessen des Völkerbundes. Denn tue deutsche Theie ist die Tbrse des Völkerbundes. So drängt also alles der Lösung entgegen, die wir schon immer als die einzig mögliche bezeichnet haben. Aus dem ganzen Streit um die Ratssitze nut seinen Verhetzungen und Verleumdungen können wir daher die Erkenntnis herausnehmen, daß seine Anzettelung den anderen nur geschadet, uns aber ein Plus beschert hat, das sich auf uusere künftige Stellung sehr wohltuend bemerkbar machen wird. Mag jetzt auch Herr Mussolini weiter eifrig bestrebt bleiben, eine mitteleuropäische Garantievölkergruppe zu schaffen, die sich dem deutschen Anschlußgedanken entgegen- stemmen soll. Auch diese Machenschaften spreche» gegen das Gesetz der Weltvernunst. Sie werden daher zusammen- brechen, wie auch d»e Machenschaften, die dem Reich sein Recht nehmen wollten. Zer Mos W Mau WO »eu LoMWiL. Berlin. (Funkspruch.) Die Passauer Donauzeitung veröffentlicht eine Kundgebung des Bischofs SiegtSmund Felix zur Fürstenenteignung, in der es heißt: Als berufener Hüter des göttlich«» Sittengesctzes obliegt mir die Pflicht, mit aller Entschiedenheit zu erkläre«, datz in der Beteiligung an diesem Volksbegehren eine Versündigung und zwar wenn die Beteilig«»« «ne überlegte «ad absichtliche ist, eine schwere Versündigung gegen das 7. Gebot Gottes gelegen ist. Die Durchführung eines solche« Begehrens wäre der erste Schritt zur Aushebung des Eigentnms überhaupt «üb es wäre damit auch der Beraubung der Kirchen, «ircheuauftal- ieu und Stiftungen sowie der willkürlichen Enteignung jede« Prioatbefitzes, msbesondere der Bürger «nd Bauern, Tür und Tor geöffnet. Jede Beteiligung an dem Volksbegehren «ud jede Unter stützung der daraus abzielende« Bestrebungen wird in der Kundgebung ausdrücklich untersagt. Bierabend beim ReichsprSfidente«. )( Berlin. An dem gestern vom ReichSpräsidenteu veranstalteten Bierabend nahmen u. a. teil: Sämtliche in Berlin weilende Reichsminister und preußischen StaatS- minlfter, der Chef der Heeresleitung, die Staatssekretäre dr« Reiches und Preußens, die Mitglieder des Reichsrates, mehr als 100 Abgeordnete, die srührren Reichs- und Staat«, mimst«, die führenden Vertreter der Hochfinanz, des Handels und der Industrie, sowie det Gewerkschaften und der Prelle. Von »er venier Isgung Ile »kllMo WMMWWIM eM. ss Genf. Der Unterausschuß der Ausnahmekommisfion hat unter dem Vorsitz von Chamberlain gestern nachmittag ohne besondere Diskussion beschlossen, der Ansuahmekomij- siou die Aufnahme Deutschlands in de« Völkerbund zu emp fehlen. Der Unterausschuß wird morgen, Donnerstag, der Ausnahmekommission einen Bericht vorlege«, in dem erklärt wird, datz die im Völkerbundspakt enthakteue» Anfnahme- bedinguugen für Deutschland als erfüllt anzusehe« find. I« Gegensatz z« dem Ansuahmeversahre« bei Bulgarien, Oester reich und Ungarn wurde im Fall Deutschlands der Aus- nahmebcschlnß gefaßt, ohne von einem deutsch«, Vertreter noch besondere Erklärungen z« ««lange«. Die Ausnahme kommission wird vermutlich bereits DonuerStag vormittag zu einer Sitzung zusammeutrete«, um de« non dem Unter ausschuß »orgelegteu Bericht zuguusteu der Aufuahme Deutschlands zu genehmigen uud sofort an die Bölkcrbunds- versammluug weiterzukciteu. London. lFunkspruch.) Der Genfer Korrespondent der Westminster Gazette sagt, man nehme jetzt an, daß Deutsch land am Freitag in de« Völkerbund eiutrete «nd Mitglied des Völkerbuudsrates werden würde. Die Bemühungen richteten sich jetzt daraus, das Gesicht der französischen und britischen Delegation zu wahren, die niemals erwartet hät ten, aus einen so festen Widerstand der Deutschen zu stoßen. Man erwarte, daß nach Ankunft Briands eine Formel ge funden werden würde, wonach Deutschland andcuten würde, daß es später anderen Kandidaturen nicht in den Weg trete» werde, wenn eS sich auch nicht endgültig binden wolle. Auch der Genfer Korrespondent der Dimes meldet, man hoffe, daß Deutschland Freitag Mitglied des Völkerbundes und am Sonnabend des Völkcrbundsrateö werden würde. Der Widerstand Brasiliens. Der Korrespondent der Morning Post äußert sich sehr pessimistisch. Er sagt: Brasilien habe bei einer gestern abend abgehaltenen Zusammenkunft der Ratsmitglieder sein« Ab sicht ausgedrückt, datz es Deutschlands Zulassung zum Böl- kerbnndsrat bestimmt sei« Beto eutgegeusetzeu werde, wenn ein solcher Sitz Brasilien verweigert werden sollte. Diese Erklärung sei abgegeben worden, als jedermann glaubte, datz bereits eine Vereinbarung erreicht war, wodurch Deutsch land allein zum Bölkcrbundsrat zugelaffen werden würde. Sie sei ernst genommen worden und es sei daher beschlossen morden, eine offizielle Sitzung des Völkerbunösrates sür heute nachmittag 4 Uhr einzuberuseu, falls Briand sich da mit einverstanden erklärt. Der Stand der inoffizielle« Ves-rechuuge«. ff Genf. Ueber das Ergebnis der Besprechung«, beim gestrigen Rachmittagstce der Ratsmitglieder meldet die Schweizerische Depeschenagentur: Nach Schlutz der „inoffi ziellen Ratssitzung" erklärten einzelne Ratsmitglieder, -ab Fortschritte erzielt worden seien. Die Diskussion wird im Laufe des heutigen Tages nach Eintreffen BriandS fortge- setzt. Die Verhandlungen, des Rates fanden in vollem Ein vernehmen mit den deutschen Vertretern statt. London. lFunkspruch.) Der Genfer Berichterstatter der Times schreibt in einem Artikel, die spanischen und bra silianischen Vertreter seien darüber verständigt worden, datz außer über die Kandidatur Deutschlands über keine weitere« Kandidaturen zur Zeit entschieden werde« könnte. Den Vertretern sei ferner mitgeteilt worden, daß die von ihnen vorgebrachten Forderungen sofort vou einer besonderen Kommission beraten werden sollen. Die Vertreter Spaniens und Brasiliens hätten sich die Antworten Vorbehalten. ff Paris. lFunkspruch.) Der HavaSvertreter in Genf schließt seinen Bericht über die gestern geführte« offiziösen Verhandlungen betreffend die Erweiterung des Völkerbunds rates mit folgenden Schlußfolgerungen: Nach 3!4 stündiger Beratung habe man allseitig dieselbe feste Stellung einge nommen wie vorher. Wahrscheinlich werde die Lage so bleiben bis zu dem Augenblick, in dem -er Ausbruch einer schweren Krise die Parteien zwingt, ernstlich über die Folgen ihrer Halsstarrigkeit nachzudenken. Man habe die Hoffnung, daß das Ansehen und die Geschicklichkeit Briands es morgen dem Rate ermöglichen werden, sich einer Lösung zuzuwenden, die die nötige Einstimmigkeit auf sich vereinigen könnte. Briand i« Genf. Genf. (Funkspruch.) Briaiid ist heute vormittag in Genf eingetrossen. Er hat sogleich mit Chamberlain di« Bespre chungen ausgenommen. WMM IklllWM Ä »eil MkerdM MWn. Gens. (Funkspruch.) Die Aufirahmekommisfion hat heute vormittag in einer kurzen Sitzung vou kaum 15 Min. Dauer de« vou ihrem Unterausschuß »orgelegteu Ncrickr über die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund ohne Diskussion einstimmig genehmigt «nd ihre» Vorsitzende', Austen Chamberlain zum Berichterstatter vor der Völker- bnudsversammlung berufen. Der Bericht über die Aufnahme Deutschlands. Genf. (Funkspruch.) Der Bericht, den der Unteraus- schuß der Ausnahmekommisfion über die Aufnahme Teuricl-- lands ausgcarbeitet hat und der aus Grund des heurigen Beschlusses der Ausnahmckommission an die Völkerbund, - Versammlung wcitergcleitcr wird, bejaht die üblichen iün> Fragen, die von der Ausnahmekommission vor dem Eintritt neuer Staaten gestellt werden. Dnrch Bejahung der Frage 1 wird anerkannt, daß der deutsche Ausnahmeanrrag vrdnnngsiuäßig gestcllr wurde In Bezug aus die beiden Untersragen dtir Frage 5 stütz! sich der Bericht auf eine Mitteilung des ständigen militärischen Ausschusses des Völkerbundes, in der unier dem 9. Mär-, erklärt wird, daß die Frage der Trreirkräfic Deutschlands zu Lande, zu Wasser und :n der Lr:fi durch Leu Veriaillcr Vertrag geregelt ist und daß diese Frage uichr üuro- d:n ständigen militärischen Ausschuß geprüft werden muß. Ferner stützt sich der Bericht in diesem Zusammenhang? auf eine Mitteilung der Botschaficrkon'erenz au den Genc- ralsekretär des Völkerbundes über einen am 4. März ge süßten Beschluß. Dieser lauter: „Tie votschasterkonferenz. soweit es sie augeht. stell» fest, daß «ach ihrer Kenntnis Deutschland gegenwärtig tat sächliche Garantien für seine aufrichtige Absicht gibt, die Verpflichtungen ciuzuhaltcn, die sür Deutschland ans dem Ariedensoertrag vom 28. Juni 1919 und den ihm äuge- schloffen«, Akten hervvrgehe«. Soweit es insbesondere den RLstnngsstaud Deutsch lands zu Lande, zu Basser und in der Lust betrifft, wie er im Friedensvcrtrag bestimmt ist, stellt die Botschasterkou- screnz fest: Militärische Masseln: Die Bedingungen, unter denen die Durchführung dieser Klauseln dnrchgesührt werden mnß, haben unter den interessiert«, Lignatarmächten de» Gegenstand einer Vereinbarung gebildet, die zur Zeit aus dem Wege der Durchführung ist. (Anlage des Brieses der Botschasterkouserenz an die Deutsche Regierung vom 16, November 1SS5.) Maritime Klauseln: Diese Bedingungen sind gegenwär tig dnrchgeführt «nd die Schlnßberichte der maritimen Kontrollkommission find de« Völkerbund unter dem Da tum des 8. Januar 1925 ,«gestellt worden. Luftfahrtklansel«: Es bleibt nur «och die Ausarbeitung gewisser Bestimmung«, übrig, die in Zuknust die generelle Beobachtung des einschlägig«, Kapitels Les Friedeusver- trages sichern sollen." Angesichts dieser Mitteilungen sprich« sich der Bericht sür die Anfnahme Dentschlauds in den Völkerbund eutsprc, chenL Art. 1 des Bölkerbundspaktes ans. Dem Bericht find schließlich 5 Anlagen beigelegt. Besuch Beneschs beim'Reichskanzler Dr. Luther. Genf. (Funkspruch.) Der tschechoslowakische Außen minister Dr. Benesch stattete heute vormittag gegen !^I2 Uhr dem Reichskanzler Dr. Luther einen längeren Besuch atz Briand bei Chamberlain. Genf. (Funkspruch.) Nach seiner Rückkehr nach Gens hat sich Briand heute vormittag von Paul Boncour und Louchcur über den Stand der Verhandlungen der letzten Tage berich ten lassen. Er empfing dann den Besuch vou Skrzynski und begab sich gegen 12 Uhr zu Chamberlain. Tie «iichste Sitzung der Völkerb«ndsversammlu«g. Genf. (Funkspruch.) Die nächste Sitzung der Völker, üundsoersammlung ist ans Sonnabend vor«. 11 Uhr angc- setzt worden. Aus der Tagesordnung dieser Sitzung steht jedoch bisher nur die Errichtung eines Versammlungs- gcbändcS fiir den Völkerbund. Ein interfraktioneller Ausschutz für Ostfragen ist, wie bereits gemeldet, im Reichstage von den Vertretern der neu» Parteien gebildet worden. Zum ersten Vorsitzen- de» wurde Reichstogspräsident Loebe, zum zweite» der Abg. Ulitzka (Ztr.), zum Schriftführer der Abg. Schultz- Bromberg (Dn.) gewählt. Nach einer längeren Aussprache, die sich vor allem mit der Not der aus Oberschlesien Ver drängte« und mit den wirtschaftlichen Verhältnissen in Ost preußen befaßte, einigten sich die Mitglieder darauf, dem Plenuw Les Reichstags den folgenden Antrag vorzit- schlagen: Die Reichsregiernng zu ersuchen, alSbalb eine großzügige Kreditaktio» durch',uführen, dnrch welche die Deutschen im Osten des Reiches, die durch die Abtretung deutschen Gebietes Heimat und Erwerb verloren haben — insbesondere die Landwirte, >iansleure, Handwerker, Ge werbetreibenden, denen ihr Besitz einzige ExisteuzbasiS war — endlich in die Lage versetzt werden, sich eine der ver lorenen wenigstens annähernd gleichwertige Existenz zu gründen und zu erhalte» und den Angestellten und Arbei tern eine neue Arbeitsgelegenheit zu beschosset!. — Kerner wurde beschlossen, demnächst eine gemeinschaftliche Sitzung mit Lew OkanSschnß des preußischen Landtags abzuüalten.
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