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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.03.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192603307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19260330
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19260330
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1926
- Monat1926-03
- Tag1926-03-30
- Monat1926-03
- Jahr1926
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.03.1926
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Riesaer O Tageblatt «ud Anzeiger Metlatt md An-eiger). Drahtanschrift: Tageblatt Mesa. Fernruf Nr. SV. Las Riesaer Tageblatt eathSlt die amtlichen vermmtmachnnge» der LmtShan-tmanuschaft Rrosfenhai«. des Amtsgerichts, der «mt-anwattschaft beim Amtsgerichte und des' Rates der Stadt Riesa, des KinanramtS Riesa u»d des tzandtaollaml» Meitze«. Postscheckkonto: Dresden 1530 Girokasse Riesa Nr. S2. IS 7S. Dienstag, 30 MSrz lALS, abeavs. 7S. Jahrg. Da« Riesaer Tageblatt ersch«»» je»«« La» abend« '/,« Uhr mtt Ausnahme der Sonn- und Festtag«. »eznO«»re»«, gegen «orauezayrau,^ ,uc eNtea Moaal L Maer vicung durch Voten. Für den Fall de« Eintretens von Produktionlverteuerungen, Erhöhungen der Lohne und Materialienpreis« behalten wir uns da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anreizen für die Nummer des Ausgabetage« sind bi« 9 Uhr vormittags aufzuaeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plagen wird nicht übernommen. 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Die Eutcntcpresse hat wieder etwas, worüber sie sich aufregc» kann. Der Besuch des österreichischen Bundes kanzlers Namek in Berlin hat in Paris, Prag und Rom ^.Sensation" erregt. Man will eS dort nicht wahr haben, das: diese Berliner Reise des Lenkers der österreichischen politischen Geschicke nur einer Pflicht der Höflichkeit ent springt, das) sie eine diplomatische Gepflogenheit ist, die eS erfordert, Last der Besuch eines verantwortlichen Ministers eines befreundeten Staates auch erwidert wird. Andere «'»runde sind unseres Wissens für diese Reise nie angegeben worden. Aus welchen Tatsachen oder Vermutungen die Ententcprcsse daher den Glauben schöpft, daß andere Fragen mehr politische» Inhalts Gegenstand der Berliner Be sprechungen sein werden, ist uns unergründlich. Wir sind fest überzeugt, das, die Anschlußfrage ein Problem ist, das nicht allzugroßes Behagen bei unserereu früheren Gegnern auslost. Der Versailler Friede hat uns verpflichtend ge bunden, diese Frage nicht praktisch zu erörtern. Diese Be stimmung, so scharf sie auch dem Gedanken des Selbst- bcstimmungSrcchtcö der Völker widerspricht, ist bisher weder von der einen Seite noch von der anderen in offiziöser Form durchbrochen worben. Damit soll nicht ge sagt sein, daß der Wunsch, der die beiden blutsgleichen Nationen vereinigen will, zum Sterben gekommen ist. Er wurzelt viel zu tief in der Bevölkerung beider Staaten, er bildet ein Problem, das mit dem deutsche» Volkstum als solches unverrückbar fest vereinigt ist. Kein Friede von Versailles, keine Drohung ausländischer Staaten wird es jemals verhindern können, daß das deutsche Volk in seiner Gesamtheit jemals über diese Frage anders denkt, als da mals, als der PassuS in die österreichische Verfassung hinein genommen wurde, der Oesterreich als einen Teil deS Deutschen Reiches erklärt, ein Passus, der dann unter dem Druck der Ententemächte und des Friedensvertrages wieder gestrichen werden mußte. Die Trinksprttche, die bei den Begrüßungsfeierlichkeite» in Berlin gehalten wurden, hab«.n nicht ein Wort von dem Anschluß zu sagen gewußt. Mau kann sogar sagen, datz der Reichskanzler in dem Bemühen, korrekt die über nommenen Bedingungen durchznhaltcn, vielleicht sich den Wortlaut seiner Rede zu genau formuliert hat. Mau hatte keine einzige Redewendung vernommen, die auch nur ent fernt den Anschlutzgedanken streifen könnte. Da war der österreichische Bundeskanzler schon etwas offenherziger. Er sprach von dem deutschen Volk Deutschlands und Oester reichs, von der gleichen Sprache, von denk gleichen Glauben au eine bessere, freie deutsche Zukunft. Diese Gleichheit des Deutschtums hüben wie drüben ist ja eine Selbstver ständlichkeit; datz sie aber auch von offiziöser österreichischer Seite betont wurde, ist etwas Herzerfreuendes. Aus diesen Begrüßungsansprachen versucht nun die gegnerische Entente presse so etwas wie eine „verdächtige Kundgebung" heraus zukonstruieren. In ihrer Offensive gegen diese angebliche Kundgebung versteht sich der Temps zu Behauptungen, die ebenso lächerlich wie inhaltlos sind. Er erklärt, die Anschlutzpropaganda in Deutschland bilde eine ernste An gelegenheit für die Wiener Negierung, die nach den Aeuße- rungen Seipels gar nicht an den Anschluß denke. Wenn der Temps hier einige Acutzcrungen des ehemalige« Bundeskanzlers Dr. Seipel zur Begründung seiner Be hauptung heranzieht, so stützt er sich nur auf die Einstellung eines einzelnen oder zum mindesten sehr kleiner Kreise in Oesterreich, die es aber niemals vermochten, irgend etwas au der Meinung der Gesamtnation in dieser Krage zu ändern. Es stimmt, Bundeskanzler Dr. Seipel hat sich auf Grund seiner schwarzgelben Vergangenheit in einer kaum verheimlichten Gegnerschaft gegen die Bereinigung Oesterreichs und Deutschlands ausgedrückt. Aber in späte ren Reden hat er -och zugestehen müssen, daß eine Volks bewegung unaufhaltsam sein werde, wenn diese üblen Be stimmungen der FriedenSoerträge wicht bald revidiert würden. Der Temps schreibt dann weiter» auch in Deutsch land gäbe es Kreise, die es vorziehen würden, sich mit Italien zusammenzuschlietzen und die einer Wiederher stellung der ungarischen Monarchie sympathisch gegenüber ständen, wobei sie das österreichische Gebiet skrupellos auf zuteilen bereit seien. Wenn man in Deutschland sich erst davon überzeugt habe, datz -er Besuch deS österreichischen Bundeskanzlers nicht mit der Absicht unternommen worben sei, den Anschlutzgedanken zu fördern oder gar vorznberei- te», werde man mit der Gewährung wirtschaftlicher Vor teile an Oesterreich vielleicht etwas zurückhaltender sein. ES erübrigt sich selbstverständlich, all diese Annahmen des Temps besonders zu kommentieren. ES gibt in Deutsch land keine Partei, die etwas gegen die Wiedervereinigung der beiden zusammengehörenden Nationen einzuwenden hätte. Wenn sich manche Kreise in Dentschland auch immer bemühen, um Gotteswillen keiner Empfindung Aeutzerung zu geben, die autzerhalb der Reichsgrenzen Mißbehagen auSlösen könnte, so haben sie doch noch lange nicht ihre wahre Ueberzeugnng abgeschworen. In -er Tat, sowohl im Reich wie auch in Oesterreich gibt es wohl keinen Men schen, der nicht den endlichen Zusammenschluß ernstlich er sehnt. Auch die ängstlichsten Reden, auch das korrekteste Be mühe» der Regierungen beider Länder, nichts zu unter nehmen, was dieser Krage konkretere Gestaltung gebe» könnte, werde nichts an dieser Wahrheit ändern können. MdNklWltt Raml M die MMW M valitW Lage SeltemW. )l Berlin. Anläßlich eines Presseempsangcs in der österreichischen Gesandtschaft hielt gestern Bundeskanzler Dr. Namek eine Rede, in der er zunächst einen Rückblick über die wirtschaftlich schwerste Zeit Oesterreichs gab. Er dankte den Brüdern im Deutschen Reiche für die Anteil nahme, die sie uns gewidmet, für die Hilfe, die sie uns mehr als einmal gewährt haben, und führte dann u. a. aus: Wir stehen heute ganz anders da, als noch vor zwei Jahren, wenn wir auch noch ziemlich weit von einem wirk lich befriedigenden Zustande halten. Durch eine zäh und energisch geführte handelspolitische Kampagne ist cs uns gelungen, eine stattliche Anzahl von Handelsverträgen, dar unter auch schon einige richtige Tarifverträge, zu schließe». Gerade jetzt stehen wir in einem wichtigen Abschnitte der Handelspolitischen Aktion. Wir führen nach allen Richtungen Verhandlungen, um die bisherigen Verträge zu ergänzen und zu verbessern. Es erfüllt mich mit Genugtuung, festste«« zn können, -atz auch bei unsere« Verhandlnugea mit Deutschland stets das richtige Verständnis und das richtige Gefühl gewaltet habe«. Im allgemeinen wäre cs falsch, das Urteil über unsere wirtschaftliche Lage und Leistungsfähigkeit aus schließlich von den Erscheinungen der Krise, durch die wir Hindurchgehen müssen, abzuleiten. Trotz der unsäglich schweren Lcbensbcdingungcn konnte sich unsere Industrie in einem hohen Matze modernisieren. Insbesondere unsere Landwirtschaft hat in den letzten Jahren ungeahnte Fortschritte gemacht. Der Bundeskanzler wies dann noch auf de» Ausbau der österreichischen Wasserkräfte und die Zunahme der Spar einlagen hin und gab damr ein Bild von der politischen Bedeutung der Sanierungsarbeit durch den Völkerbund. Oesterreich, so führte Dr. Ramek aus, war im Sommer 1922 infolge der autzcroröentlichen Zerrüttung seiner Staats finanzen auch in seiner Unabhängigkeit bedroht. Es ist mit Händen zu greifen, daß wir uns heute außenpolitisch und international in ganz anderer Lage als bei Beginn der Sanierungspolitik befanden. Wir habe« allerdiugs, um dies z« erreiche«, eine« Teil uwserer Souveränität durch die Abmachung mit dem Völkerbünde preisgebe« müffen. Aber diesem freiwillig eingegaugenen Verhältnis einer gewissen Abhängigkeit vom Völkerbund find wir eben dadurch entwachsen, datz wir unseren Verpflichtungen gegen über G««s mit Gewissenhaftigkeit nachkommen. I« formaler Hinsicht wird das Sude der Kontrolle Mitte dieses Jahres gekommen sei«. Von da «» si»d wir wieder im Vollbesitz auch nuferer finanzielle« Souveränität. Es wird begreiflich erscheinen, daß wir dem Völker bunde mit dankbaren Empfindungen gegenüberstehe«, so wie man ja auch in Genf niemals ein Hehl daraus gemacht hat, daß die österreichische Aktion und ihr Erfolg zur Stärkung der internationalen Geltung des Völkerbundes beigetragcn haben. Dieser Aktton verdanken wir es, daß wir die wichtigste nationale Aufgabe erfüllen konnte«, das österreichische Volk lebensfähig und zukuuftsfähig zu er halten. Ueber die letzten Ereignisse in Genf ist hier kaum der Platz, zu sprechen. Es ist wohl sicher, daß im Herbst geschehen wird, was jetzt infolge eines Zusammenwirkens ungünstiger Umstände unterblieb, und datz z« unserer mit fühlenden Freude und Genugtuung Deutschland dann auch i« diesem Aeropag der Nationen die ihm gebührende Rolle einnehme» wird. Zum Schluffe dankte der Kanzler mtt herzliche« Worten für bas grobe Interesse, das die deutsche Presse arr alle« Abschnitten der österreichische« Wiederaufbauarbeit bekun det habe. Frühstück beim Neichsaußenmiuifter Dr. Streseman«. )( Berlin. Im Anschluß an die Besichtigung Pots dams fand heute zu Ehren des österreichischen Bundes kanzlers Dr. Ramek im Hause des Reichsautzenministers Dr. Streseckann ein Frühstück statt. Der Einladung waren der österreichische Generalsekretär für auswärtige Ange legenheiten Dr. Peter, Gesandter Dr. Frank, Sektionschcf Dr. Schüller, Sekttonschef Horicky, Gesandter Junkar und Konsul Bischof gefolgt. Außerdem nahmen u. a. Staats sekretär v. «Schubert, Professor Schreker, Ludwig Fulda und mehrere Herren des Auswärtigen Amts an diesem Zu sammensein teil, in dem der Besuch des leitenden öster reichischen Staatsmannes in Berlin seinen harmonischen Ausklang fand. Die Abreise Dr. Ramels. Berlin. Der österreichische Bundeskanzler Dr. Ramek ist gestern zunächst nach Prag abgereist. Zum Ab schied hatten sich u. a. der Rcichsaußcnminister Dr. Stresc- mann, der österreichische Gesandte Dr. Frank und der tschechoslowakische Gesandte Dr. Krosta clngcfnndcn. Bundeskanzler Ramek iu Prag. Prag, sgunkspruch.j Der österreichische Bundes kanzler Dr. Ramek ist, aus Berlin kommend, heute früh in Prag eingetroffen. Zu seinem Empfange hatte sich n. a. Autzemntnister Benesch am Bahnhof ein gesunden. Mere MmMiMe in Leixris. )( Leipzig. Die Nationalsoziallitische Partei batte für gestern abend im Zoologischen Garten eine große Kund gebung gegen den Sowjetismus angesetzt, bei der Professor Gregor reden sollte. Gleich nach Eröffnung der Versamm lung siel ein Schuß, worauf die Menge sofort auseinander, stob. Im Saale wurden viele Möbelstücke zertrümmert. Auf der Straße kam eS zu schweren Schlägereien zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten. Bis jetzt sind scchr Verletzte, darunter ein Polizeibeamter, sestgestellt. Tie amtliche Tarstellung. )( Leipzig. Das Polizeipräsidium teilt zu den ge meldeten Zusammenstößen mit: Am 28. März fand im Zoo eine von 2500—3000 Per- sonin besuchte öffentliche Versammlung der Nationalsoziali stischen Deutschen Arbeiterpartei statt. Ter russische Hock? schnlprofeffor Dr. Gregor wollte über da? Thema: „Ter Blutrausch des Bolschewismus" sprechen. Die Veranstaltung war sebr stark von Anbängern anscheinend kommunistischer Organisationen durchsetzt. Bereits zu Bcainu seiner Aus führungen stieß der Reserent auf starken Widerspruch zahl- reicher VersaininluugSbesucher. doch gelang c? der Leitung, dem Redner Gehör zn verschaffe», als plötzlich in der Mitte des Saales anscheinend ein Feuerwerkskörper unter lau tem Knall explodierte. Ter Zuhörer bemächtigte sich eine ungeheiire Erregung, und alles drängte den An-gängen zu. Außerdem entwickelte fick eine crnstbaite Schlägerei. Ties gab Veranlassung, den Saal mit Hil'e der bereitgestellten Polizrikräfte zn räumen. Bor dem Versammlungslokal kam eS im Anschluß Hiera» ebenfalls z» Keilereien Herbeigezogene Verstärkungen machte» auch diesen schnell ein Ende. Eine Anzahl dec an der Schlägerei Beteiligten wurde dem Polizeipräsidium zugefübct. Bei zwei der Fest genommenen, die der Nationalsozialistischen Deutschen Arbei terpartei angeboren, wurden eine Pistole und zwei Tot schläger vorgeiunden und beschlagnahm!. Nach den bi- '/,12 Uhr vorliegenden Meldungen wurden drei Polizei beamte «nd «ine Anzahl Versammlungsteilnehmer ver letzt. Bis au? eine ins Krankenhaus nbergesübrte Zivilperson konnten die Verletzten nach Anlegung von Verbänden nach ihren Wohnungen entlassen werden. Neber die Ursache» des Zechenunglücks bei Oberhausen. X Dortmund. Das preußische Bergamt teilt mit: Ueber die Ursache des Bergwerksunglücks auf Zeche Ober hausen sind unrichtige Darstellungen im Umlauf. Tas Unglück ift ganz allein auf daS Uebcrtreiben der beiden Förderkörbe und dieses wieder dadurch veraulaßt worden, daß die Fördermaschine durchgegangen ist. Weder das Förderseil noch das Untrrseil sind gerissen. Das Zwischengeschirr am autwärtSgehenden Korbe, daß die Verbindung »wischen Förderkorb und Seil darttellt, ift erst beim Anprall des Korbes gegen die Seilscheibe zerrissen worden, also erst dann, als das Unglück bereits geschehen war. Der dabei seillos gewordene obere besetzte Korb ist aber an den Seilscheiben in Len Fangstützen ausgeiangen worden. Der Grund für das Durchgehen der Förder maschine ift noch nicht gefunden. Veisetzungsfeierlichkeiteu für die Opfer auf Zeche Oberhausen. X Oberhausen. Gestern nachmittag erfolgte die Beisetzung der Opfer des Grubenunglücks auf der Zeche Oberhausen. Vorher fand eine Trauerfeier auf dem Zechen platz statt, zu der die Spitzen der Behörden und die gesamte Verwaltung der Gute HoffnungS-Hütte erschienen waren. Dann wurden die Särge zur Einzelbektattung nach vier verschiedenen Friedbösen gebracht. Eine gewaltige Menge füllte die Straßen und Plätze. Veleb««g der Kampstatigkeit in Marokko. London. Wie die „Times" aus Marokko berichtet, muß man in nächster Zeit mit neuen Kämpfen in Marokko rechnen. Abd el Krim hat die Absicht, bei Eintritt besseren Wetters und »ach Beendigung der Fastenzeit die Offensive »u erareifen. Schon jetzt macht sich in einzelnen Abschnitten der Front eine regere Kampftätiakeit bemerkbar und das Blatt bedauert, daß einige französische Zeitungen immer wieder behaupten, die englische moralische und materielle Unterstützung der Risdcvölkerung erhalte den Krieg aufrecht und Englands Ziel in Marokko sei letzten Endes die Errich tung einer Riirepudlik unter englischer Oberhoheit. Dadurch würden, so führt das Blatt aus, die Hoffnungen der Rif- leute aufrecht erhalten und Abd el Krim benutze diese Ausführungen der französischen ZeitungsauisStze zur Propa ganda unter seinen Leuten. Er habe niemals aufgehört, seinen Auhiingcrn die Möglichkeit einer englischen Inter vention zu icineu Gunsten darzulcgen. Die „Times" weisen die französischen Verdächtigungen »uruck und machen den Franzosen den Dorwurf, datz inner halb ihrer eigenen Verwaltung in Marokko ein heilloses Durcheinander herrsche. Die einzelnen Ressorts machten sich segrnsritis Borwürfe und einer verdächtige den anderen.
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